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1. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 374

1890 - Gotha : Perthes
374 6. Die Lauwerke Ägyptens. Da, wo sich der Nil teilt und das vielfach von Fluß, armen und Sumpfseeen durchschnittene Schwemmland Unter-ägypten beginnt, stand in uralten Zeiten die Hauptstadt Memphis, nicht weit oberwärts vom heutigen Kairo, aber am entgegengesetzten Ufer. Etwa zwei Meilen westlich von Memphis erhebt sich etwa 100 Fuß über dem blühenden Thal ein ödes, einsames Plateau und zieht sich einige Meilen weit gleichlaufend mil dem Flusse hin. Dies war die Grabstätte der Bewohner von Memphis; denn hier hatte man die Grabkammern in Stein ausgehauen oder bei lockerem Boden ausgemauert. Der Westen und die Wüste waren das Reich der Toten. Dem Grabe gab man die Form einer Pyramide, deren Kern aus Ziegelsteinen oder winkelrecht behauenen Steinen bestand, die man in regelmäßigen Schichten aufeinander legte. Die Grundfläche bildete ein Quadrat, dessen Seiten genau den Himmelsgegenden entsprachen. Der Bau war massiv und enthielt nur einen schmalen Gang, um den Sarg in die Pyramiden zu schaffen. War dies geschehen, so verschloß man die Grabkammer und den Eingang mit Steinplatten und sperrte das Innere des Ganges noch mit Steinblöcken. Von Norden nach Süden stehen die Reste von 30 Königspyramiden, welche 20—450 Fuß Höhe haben. Die schönsten findet man bei Gizeh, zwischen sieben kleineren, gleich großen stehen drei hohe von 218 Fuß, 447 Fuß (ursprünglich 457 Fuß) und von 450 Fuß (ursprünglich 480 Fuß, da die Spitze zerbröckelt und zur Terrasse geworden ist). Die höchste Pyramide mißt in der Grundfläche 716 Quadratfuß, in schräger Höhe 764 Fuß, enthält 90 Millionen Kubik-fuß Mauerwerk. An der Nordseite beginnt 50 Fuß über der

2. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 375

1890 - Gotha : Perthes
375 Grundfläche ein allmählich abwärts gehender Gang von 3 Fuß Breite und 4 Fuß Höhe, der zu einer tief in den Felsboden gehauenen Grabkammer hinabführt, die mehr als 100 Fuß unter der Grundfläche der Pyramide, also 600 Fuß unter dem Scheitelpunkte derselben liegt. Aus dem Gange zur Grabkammer zweigt sich bald hinter dem Eingänge ein wagerechter Stollen ab, von diesem wieder ein aufwärts führender Gang, welche zu zwei übereinander liegenden Gemächern führen, die wie die Grabkammern genau in der Achse der Pyramide liegen. An den Steinen steht der Königsname Chufu eingegraben (Suphis, Cheops bei Herodot). Dieser König ließ, um die Pyramide zu bauen, aus geglätteten Steinen einen 10 Klafter breiten Weg vom arabischen Gebirge (am östlichen Niluser) bis an den Fluß und dann am andern Ufer hinauf nach Memphis anlegen, um die großen Felsblöcke herbeizuschaffen; der Bau kostete zehn Jahre Zeit und in je drei Monaten arbeiteten 10 000 Fronarbeiter. Man führte den Bau in Treppen und und Absätzen aus, die man dann von oben herab bis unten mit geglätteten Steinen von 30 Fuß belegte. Für Rettige, Zwiebeln und Knoblauch der Arbeiter allein zahlte der König zwei Millionen Thaler. Wie hoch mögen sich die anderen Kosten belaufen haben! Die dritte kleinere Pyramide (218 Fuß hoch) ist die schönste. Der mürbere Boden verlangte einen großen Unterbau, auf welchem sich die Pyramide in fünf bis sechs senkrechten, stufenweise verjüngten Stockwerken erhob, deren Zwischenräume dann durch schräg ansteigendes Mauerwerk ausgefüllt wurden. Die Bekleidung besteht aus geschliffenen Granitplatten. In der Tiese des Felsens grub man zwei Kammern aus, in deren einer man einen schön gearbeiteten Sarg aus Basalt aufstellte. Auf dem Deckel desselben lautet die Inschrift: „Seliger König Menkera, Ewiglebender, vom Himmel Stammender, Kind der Nutpe, Sproß

3. Deutsche Schulgeographie - S. 185

1908 - Gotha : Perthes
185 Nach längerer Unterbrechung folgt Neufeeland in denselben Breiten wie Italien, dessen Stiefelgestalt es teilt; doch ist es etwas kleiner. Der Hauptkörper ist durch die Cookstraße (fü!) in zwei Inseln geteilt. Die Südinsel durchzieht ein gletscherreiches Hochgebirge, das mit Recht den Namen eines Alpengebirges führt (Cookberg, 3800m); die Nordinsel ist durchaus vulkanischer Natur, voller Geiser, tätiger Vulkane und Solsataren (d. h. Vulkane, die nur noch Dämpfe und Gase ausströmen). Das Klima ist mild und gleichmäßig, die Niederschläge sind reichlich. Unter den einheimischen Gewächsen sind der neuseeländische Flachs und die Kaurisichte, die ein bernstein- ähnliches Harz liefert, wertvoll. Die Säugetiere fehlten ursprünglich fast ganz, dasür gab es zahlreiche Laufvögel (den ausgestorbenen Moa). Jetzt ist Neuseeland englisch, und seitdem gehen die malaiischen Ein- geborenen, die Maoris (mauris), ihrem Aussterben entgegen. Auch hierher haben die Kolonisten unsere Getreidearten und Haustiere ge- bracht, und Weizenbau und Schafzucht stehen in hoher Blüte. Gold liefert besonders die Südinsel. Wellington (uellingtn) aus der Nordinsel ist die Hauptstadt. § 226. Polynesien, die „Vielinselwelt" (vgl. D. Sch.-A. 42/43), umfaßt ungezählte Tausende hoher und niederer Inseln, die über die tropische Südsee ausgestreut sind und doch zusammengeschlossen nicht einmal Bayern füllen würden. Die hohen Inseln sind vulkanischer Natur, die niederen bestehen aus Korallenkalk und sind häufig in Atollen (Ringinseln) angeordnet, ringförmig um ein flaches Meeres- becken (Lagune) gelagert. Alle diese Inseln erfreuen sich eines herrlichen Klimas, da die tropische Hitze durch die ozeanische Lage gemildert wird. Aus den hohen Inseln, an denen der Passat seinen Wasserdampf ent- ladet, entwickelt sich eine üppige, wenn auch artenarme Pflanzen- welt: Bananen, Kokos- und Sagopalmen, der Brotfrucht- bäum und mehrere Knollengewächse gewähren reichliche Nahrung; auf den niederen Inseln ist die Kokospalme meist der einzige Baum. Sie liefert den wichtigsten Handelsartikel Polynesiens, die Kop ra (getrocknete Kerne), aus der man das Kokosöl gewinnt. Die Polynefier, ein Zweig der weitverbreiteten malaiischen Rasse (vgl. D. Sch -A. 44), haben hellbraune Hautfarbe, schwarzes, schlichtes Haar und breite, stumpfe Nase. Schon ehe sie mit den Europäern in Berührung getreten waren, hatten sie einen gewissen Grad von Bildung erreicht, trieben Ackerbau und lebten in geordneten Staaten; freilich huldigten sie auch manchen Lastern, besonders dem Kannibalismus (Menschenfresserei). Seit

4. Deutsche Schulgeographie - S. 34

1908 - Gotha : Perthes
34 der deutschen Geschichte. Die bedeutendste Stadt, zugleich Hauptstadt der Rheinprovinz, ist Koblenz* an der Einmündung der Mosel (daher der lateinische Name Confluentes), zum Schutze gegen einen aus dem Moseltale kommenden Feind defestigt, ebenso wie das gegenüberliegende Ehrenbreitstein. Vor dem Austritte des Rheins in die Ebene bei der Universitätsstadt Bonn* erhebt sich am rechten Ufer das vulkanische Siebengebirge noch 400 m über den Fluß. An der Stelle, wo das westliche Schiefergebirge sein Ende erreicht und die von Belgien herführende Straße (kürzeste Bahnverbindung Berlin—paris) sich mit der Rheinstraße kreuzt, liegt die Römerstadt Köln**!), schon im Mittelalter die wichtigste aller Rheinstädte (auch Sitz eines geistlichen Kurfürsten), starke Festung und Mittelpunkt der rheinischen Dampfschiff- fahrt, die von hier abwärts keine Schwierigkeiten mehr zu überwinden hat (Kölner Dom, eines der schönsten gotischen Bauwerke; Eau de Cologne [o dz folong]). Etwas unterhalb Köln Mülheim a. Rh.*. § 37. Westliches Gebirge. Die Rheinprovinz greift hier nach S. noch über das Schiefergebirge hinaus. Das Nahetal mit dem Badeort Kreuznach (Jodquellen) gehört noch dem Pfälzer Bergland au; die Bewohner beschäftigen sich hier vielfach mit der Schleiferei der früher hier häufig vorkommenden, jetzt aber von auswärts bezogenen Achate und anderer Halbedelsteine. Das obere Saargebiet mit dem reichhaltigen Kohlenfeld von Saarbrücken liegt schon auf der lothringischen Hochfläche. Das tiefliegende Moseltal zeichnet sich besonders durch mildes Klima aus und ist eine der ertragreichsten Weingegenden Deutschlands. Hauptort ist Trier* 2) (tri-er), im Altertum häufig Residenz der römischen Kaiser und daher besonders reich an Bauresten aus jener Zeit, im Mittelalter wichtige Bischofsstadt. Von den rheinischen Pla- teaus ist die Eifel am dünnsten bewohnt; die ödeste Gegend ist das Hohe Venn (Venn, spr. fen, bedeutet Moor). Interessant ist aber die Eisel dadurch, daß sie die, wenn auch schon in vorgeschichtlicher Zeit erloschenen, so doch jedenfalls jüngsten Vulkane auf deutschem Boden trägt. Nur hier haben sie z. T. noch ihre ursprüngliche Gestalt bewahrt: es sind kleine aufgeschüttete Kegel mit Krater und Lavaströmen. An manchen Stellen hat nur eine einzige vulkanische Explosion statt- gefunden; in diesem Falle entstand im Boden eine trichterförmige Ver- 1) Vom lateinischen Colonia Agrippina; hier wurde Agrippina, die Gemahlin des Kaisers Claudius, geboren. 2) Nach dem Stamme der Trevirer benannt.

5. Allgemeine Erdkunde - S. 21

1904 - Gotha : Perthes
21 gesteine sind ein Gemenge verschiedener Mineralien, die in feurig- flüssigem Zustande aus dem Innern der Erde emporgetrieben wurden und dann erstarrten (Granit und seine Verwandten, die verschiedenen Porphyre, Trachyt, Basalt usw.). Von den geschichteten Sediment- gesteinen sind die kristallinischen Schiefer (Gneis, Glimmer- schiefer und seine Verwandten, Tonglimmerschiefer) die ältesten, darauf folgen die zahlreichen sandigen, tonigen und Kalkgesteine, deren Bestand- teile aus der Luft, den Gewässern des Festlandes, vor allem aber aus dem Meere ausgeschieden wurden. § 25. Das Erdinnere ist der unmittelbaren Beobachtung nicht zugänglich. Von den Bohrlöchern erreicht selbst das tiefste (in Ober- schlesien) nur 2000 m Tiefe. Indes lassen zwei Ersahrungen auf die Beschaffenheit des Erdinnern einen Schluß ziehen. 1. Die mittlere Dichte der Erde (5,5) ist doppelt so groß als die der Gesteine der Erdkruste, es müssen also im Innern sehr schwere Massen liegen, und vielleicht besteht der Erdkern aus Eisen. 2. In unsern Gegenden bleibt in ungefähr 16 m Tiefe die Temperatur das ganze Jahr hindurch unverändert, von da an nimmt sie stetig und in allen Jahreszeiten mit der Tiefe zu, und zwar in der Regel auf je 34 in um 1°. Bei den Tunnelbohrungen beobachtete man eine Temperatursteigerung auch in horizontaler Richtung nach dem Innern des Berges. Die heißen Quellen, die Dampfsäulen und die Strome geschmolzenen Gesteins, die aus den Vulkanen austreten, deuten ebenfalls auf große Hitze im Erdinnern hin. Man schloß daraus, die Erde sei eine feurig - flüssige Masse mit verhältnismäßig dünner Kruste. Der Schmelzpunkt der Gesteine hängt aber auch vom Drucke ab; je größer der Druck, desto höher muß die Temperatur sein, um mineralische Stoffe zu schmelzen. Es besteht daher auch die An- sicht, daß das Erdinnere trotz seiner Gluthitze fest sei. Nach einer dritten Annahme ist die Temperatur im innersten Kern so hoch, daß alle Stoffe nur noch im gasförmigen Zustande bestehen können. Nach außen hin gehe er allmählich in den flüssigen und dann in den festen Zustand über. § 26. Der Erdkörper steht unter dem Einflüsse eigener und von außen wirkender Kräfte, die unausgesetzt Bewegung und Leben er- zeugen und auf der Erdoberfläche Veränderungen hervorrufen. Zer- störuug und Neubildung gehen dabei stets Hand in Hand.

6. Allgemeine Erdkunde - S. 33

1904 - Gotha : Perthes
33 mantel überdeckt und nach allen Seiten in die Täler Gletscherströme aus- sendet. Wenn sich diese Gletscher in das Meer vorschieben, brechen sie hier ab, und die Bruchstücke treiben dann als Eisberge mit dem Meer- eise in niederere Breiten. Das größte genauer bekannte Inlandeis der Jetztzeit ist das grönländische, wahrscheinlich wird es aber von dem süd- polaren übertroffen. In der Eiszeit, die der gegenwärtigen Erdperiode voranging, jedoch vom Menschen bereits miterlebt wurde, bedeckte Inlandeis u. a. auch Skandinavien und Finnland und ergoß sich von da über das nördliche und mittlere Rußland und über die norddeutsche Ebene, während gleichzeitig auch die Alpengletscher so weit anschwollen, daß sie das flache Vor- land erreichten. Geglätteter und gekritzter Fels und unregelmäßig verteilter Moränenschutt, dessen Vertiefungen zum Teil noch mit Seen gefüllt sind, lassen die Ausdehnung der alten Gletscher noch erkennen. / Das Meer. Meeresbecken und Aleerwasfer. (Vgl. D. Sch.-A. 46/47.) § 47. Von der Küstenlinie senkt sich der Meeresboden in der Regel erst allmählich bis 200 in Tiefe, dann steiler bis uugefähr 3000 in Tiefe, und geht endlich in eine flache Beckeneinsenkung über, die mehr als die Hälfte der ganzen Erdkruste einnimmt. Die Tiefen- linie von 200 rn trennt die Flach- von der Tiefsee. Die britischen Inseln (vgl. D. Sch.-A. 26), die westlichen Sundainseln (vgl. D. Sch.-A. 30), Neuguinea (vgl. D. Sch.-A. 42/43) sind z. B. durch ausgedehnte Flachseen mit dem Festlande verbunden, während andere Inseln sich aus der Tiefsee erheben. Die größten bekannten Tiefen liegen nicht in der Mitte der Meeresbecken, sondern dicht an den Rändern, so im Indischen Ozean (6500 m) bei den kleinen Sundainseln, im Atlantischen Ozean (8500 in) nördlich von Puerto Rico, im nördlichen Großen Ozean (9600 m) bei den Marianen und im südlichen (9400 in) nordöstlich von Neuseeland. § 48. Land und Wasser greifen in mannigfacher Weise ineinander über. Den frei in das Meer hinaustretenden Halbinseln entsprechen die Meerbusen oder Golfe; so wird der Indische Ozean durch die Halb- insel von Vorderindien zweigeteilt (Meerbusen von Arabien und Bengalen). Eine größere Selbständigkeit besitzen die Nebenmeere. Sie sind ent- weder durch Jnselreihen von dem Ozean abgeschloffen (Randmeere, im Osten Asiens s. D. Sch.-G. S. 153: Karibisches Meer), teils ringsum vom Festland umgeben (Binnenmeere) und stehen dann mit dem

7. Allgemeine Erdkunde - S. 43

1904 - Gotha : Perthes
43 vertritt der Gletscher das fließende Wasser. Auch er bewegt sich talabwärts, transportiert Gesteinsmaterial (Moränen) und erodiert, wenn auch in etwas anderer Weise wie der Fluß. § 64. In den abflußlosen Gebieten, die zugleich auch regen- arm sind, spielt das Wasser eine untergeordnetere Rolle. Schon die Verwitterung geht in eigentümlicher Weise vor sich, weil die Luft trocken und die Vegetation dürftig ist. Einen Ersatz bieten die grellen Tem- peraturwechsel des Gesteins, das sich in der Sonnenhitze ausdehnt und nachts zusammenzieht und dadurch in seinem Zusammenhange gelockert wird. Flüsse fehlen ganz oder sind nur in geringer Zahl vorhanden, und da sie nicht zum Meere gelangen, so bleiben alle Produkte der Verwitterung und Erosion im Lande. Der grobe Verwitterungs- schutt verbleibt meist an seiner Ursprungsstätte; Sand und Staub aber werden, wenn sie keine Vegetation tragen, ein Spiel des Windes, der gerade in trockenen Gegenden meist sehr heftig auftritt. Je mehr das fließende Wasser an Bedeutung verliert, desto mehr gewinnt der Wind. Er transportiert nicht nur lockeres Material, sondern arbeitet auch an. der Zerstörung des festen Gesteins, indem er Sandkörner gegen dasselbe schleudert. § 65. Außer fließendem beherbergt die Landoberfläche auch stehendes Gewässer oder Seen. Sie füllen entweder Höhlungen in festem Gestein aus, oder sind durch Dämme oder Wälle aus lockerem Material auf- gestaut. Meist treten sie gesellig auf, besonders in jenen Ländern,, die in der Eiszeit eine mächtige Eisdecke trugen, so in Skandinavien^ Finnland, im nördlichen Rußland, in Norddeutschland (Seenplatte), auf den britischen Inseln und in der nördlichen Hälfte von Nordamerika. In den Gebirgen unterscheidet man Hoch- und Talseen, nur die letzteren erreichen eine ansehnliche Größe (betreffs der Alpen vgl. D. Sch.-A. 10/11). Zwei große Seengebiete, das ostafrikanische und das turanische^ stehen aber in keiner Beziehung zur Eiszeit. Die turanischen Seen sind nur die Reste eines Meeres der geologischen Vorzeit. Abgetrennte Meeres- teile sind auch die Strandseen, die die flachen Küstenränder oft auf weite Strecken umsäumen (Haffe der Ostsee, D. Sch.-G. S. 56.- D.sch.-A. 2/3). Alle Seen, die mit dem Meere einst in Verbindung standen, haben ursprünglich salziges Wasser, können aber ausgesüßt werden, wenn sie Abfluß erhalten. Anderseits können ursprüngliche Süß Wasserseen salzig werden, wenn sie keinen Abfluß haben und nur die Verdunstung dem Zuflufse die Wage hält; denn in diesem Falle sammeln sich alle durch die Flüsse herbeigeführten Salze im See an. Manche Seen.

8. Allgemeine Erdkunde - S. 20

1904 - Gotha : Perthes
20 Stickstoff verwandtes, aber schwereres Element) und Kohlensäure in kleinen Mengen gesellen. Ihre Höhe hat man zu 180 km (etwa V40 des Erd- radius) berechnet. Ihr Gewicht (Luftdruck) wird durch das Barometer gemessen; eine bis zum Meeresspiegel herabreichende Luftsäule hält durch- schnittlich einer 760 mm hohen Quecksilbersäule das Gleichgewicht. Nach oben nimmt der Luftdruck ab und damit auch die Dichte und der Sauerstoffgehalt, der das organische Leben unterhält (Bergkrankheit). § 24. Die Erdkruste besteht aus trockenen Erhebungen oder Land und aus mit Wasser gefüllten Vertiefungen oder Meer. Die Oberfläche des Meeres ist 2^ mal größer als die des Landes. Das Land ist in zwei Maffen angeordnet: die Ost feste umfaßt Europa, Asien, Afrika und Australien; die Westfeste bildet Amerika. Mit ihrer Breitseite umlagern sie den Nordpol und nicken an der Bering- straße ganz nahe zusammen; nach S. strahlen sie auseinander und endigen in Zuspitzungen. Das Meer umschlingt in den höheren südlichen Breiten die ganze Erde und sendet nach N. drei Arme: den Großen, den Indischen und den Atlantischen Ozean mit dem Nördlichen Eismeer. Die Verteilung ist also ungleichmäßig: auf der nördlichen Halbkugel ist das Meer nur 1|, auf der südlichen aber 5 mal ansge- dehnter als das Land. Eine durch den Erdmittelpunkt gelegte Ebene, die gegen die äquatoriale unter 43" geneigt ist, scheidet die Halbkugel größter Landanhäufung von der größter Meeresbedeckung. (D. Sch.-A. 44/5.) Auch in der vertikalen Ausdehnung, die vom Meeresspiegel an gerechnet wird, kommt das Übergewicht des Meeres zum Ausdrucke. Die größte bekannte Meerestiefe (9600 m) ist zwar nicht beträchtlich größer als die größte Landhöhe (Gaurisankar 8800 m), aber die mitt- lere Landhöhe ist nur 700 m, die mittlere Meerestiefe aber 3500 m. Auf dem Lande herrschen also die geringen Höhen, im Meere die großen Tiefen vor. Im Vergleiche zu der Größe der Erde find aber diese Unregelmäßigkeiten der Kruste geringfügig; auf einem Riesen- globus von 3 m Durchmeffer (vgl. S. 13) betrüge der Abstand zwischen der größten Höhe und größten Tiefe nur 4 mm. Die Erdkruste besteht aus Eruptiv-*) und S e diment- gest ein en2) teils in festem, teils in lockerem Zustande3). Die Eruptiv- ^ Eruption, lat. = Ausbruch. 2) Von sedere, lat. = sich setzen. 3) Die Wissenschaft von den Gesteinen ist die Petrographie (oder Litho- logie).

9. Allgemeine Erdkunde - S. 22

1904 - Gotha : Perthes
22 ^ § 27. Die Kräfte, die in der Erde selbst ihren Sitz haben, sind: i Die Schwerkraft, die stetig und überall wirkt und sich */■ s/ty- ~ z. B. in der Bewegung der Landgewässer nach dem tiefsten erreichbaren .Punkte, in der gleitenden und stürzenden Bewegung lockerer Massen (Bergstürze, Erdrutschungen, Lawinen), in dem Einstürze der festen Decken unterirdischer Hohlräume usw. äußert. i yjrf*-7 2. Kräfte, die im Erdinnern ihren Sitz haben, ihrem Wesen nach nicht genauer bekannt sind, bewirken die wichtigsten Oberflächen- * Veränderungen, indem sie die Verteilung von Wasser und Land regeln, o ^»^Gebirge schaffen und Erdbeben und vulkanische Ausbrüche erzeugen. yw/ 3. Die Rotation hat zur Folge, daß alle horizontalen Be- Jj, wegungen auf der nördlichen Halbkugel nach rechts, auf der südlichen nnch links abgelenkt werden. Am deutlichsten äußert sich dieser Einfluß |n 5er Richtung der Winde und Meeresströmungen; ein N.-Wind geht ' / z. B. auf unserer Halbkugel in No.- und O.-Wind über, auf der Süd- rjcmu / halbkugel aber in Nw.- und W.-Wind. Ist der sich bewegende Körper c an eine bestimmte Bahn gebunden, so übt er auf unserer Halbkugel aus die rechte, auf der Südhalbkugel auf die linke Seite einen ' • ~ ' Druck aus. •; § 28. Zu den der Erde eigentümlichen Kräften gehört auch die magnetische. Daß sich die Erde wie ein großer Magnet verhält, er- A~- kennt man daraus, daß ein Magnetstab, der sich in horizontaler Rich- // /Atung frei bewegen kann, nur in der Nord—süd-Linie in Ruhe bleibt. " v 1 Durch diese Eigenschaft wurde die Magnetnadel das wichtigste Orien- /o<hm. tierungsmittel, namentlich für die Seefahrer. Die magnetische Nord— a Süd-Linie weicht aber etwas vom Meridian ab: man nennt diese Ab- weichung Deklination; sie beträgt bei uns jetzt ungefähr 12° W. ^ M. Die magnetischen Pole fallen also nicht mit den geographischen zu- '■^*^1 sammen; aus unserer Halbkugel liegt er derzeit im nordamerikanischen ' <f Archipel. Da sie aber nicht fest sind, so ist auch die Deklination lang- ^^^^^samen Veränderungen unterworfen. Auf die Erdoberfläche übt der Erdmagnetismus keinen wahrnehm- " "^77^ ^ 'baren Einfluß aus, wohl aber steht damit das Polarlicht in einem " allerdings noch nicht völlig aufgeklärten Zusammenhange. Die elektrische Erscheinung des Polarlichtes, das wir aus unserer Halbkugel Nordlicht nennen, tritt am häufigsten in einem dem magnetischen Pole nahe gelegenen Gürtel auf und nimmt nicht nur nach S., sondern auch nach f<i N. ab. In den polaren Gegenden erreicht das Nordlicht auch den w* - Höhepunkt seiner Entwicklung und erhellt die Winternacht durch färben-

10. Allgemeine Erdkunde - S. 38

1904 - Gotha : Perthes
38 geschieht, ist eine Folge der Meeresströmungen. Der Golfstrom bewirkt, daß der nordatlantische Ozean wärmer ist, als irgendein anderer Meeresteil in gleicher Breite, aber nur die Osthälfte ist ungewöhnlich warm, weil sich der Golfstrom nach dieser Richtung ausbreitet, das Treibeis von den europäischen Westküsten fern hält und selbst die norwegischen Häfen nie zufrieren läßt. Die Meerestemperatnr wirkt aber auch auf die Lufttemperatur ein. Die Westwinde tragen die warme Luft des nordatlantischen Ozeans im Winter nach Westeuropa, während der eisige Labradorstrom seine ganze Umgebung, auch im Sommer, erkältet. Die norwegische Westküste ist bis zum Nordkap bewaldet, in Labrador findet dagegen der Banmwnchs schon in der Breite von Berlin-seine polare Grenze. Dagegen sind innerhalb der Passatzone die Westküsten Afrikas und Amerikas kälter als die östlichen, weil jene von kühlen, diese von warmen Strömungen berührt werden. Abnorm kalt sind besonders die Westküsten Südafrikas und Südamerikas, weil sich dem Benguela- und Perustrome auch polares Waffer beimischt und das aufsteigende Tiefenwafser sehr kalt ist. Mit Ausnahme des nordatlantischen Ozeans sinkt nämlich die Temperatur des Meerwassers überall bis ungefähr 900 m Tiefe auf 5° hinab, und selbst am Äquator beträgt sie am Boden wenig über 1°, Das Land. Entstehung der Canbformen. § 55. Bei den Landformen sind Horizontal- und Vertikalformen zu unterscheiden. Die Horizontalformen beziehen sich 1) auf die Ausdehnung des Landes, das uns entweder als Kontinent oder Insel -entgegentritt, 2) auf die Randform, d. h. auf die Form der Grenze zwischen Meer und Land. Die Vertikalformen begreifen in sich die mannigfaltige Gestaltung der Oberfläche, die durch den Wechsel von Hoch und Tief, Ebenheit und Unebenheit hervorgerufen wird. Beide Landformen sind aber in gleicher Weise das Produkt innerer und äußerer Kräfte, die sich einander entgegenarbeiten, indem die änßeren Kräfte das zu zerstören trachten, was die inneren Kräfte aufgebaut haben (vgl. §§ 27 und 29). § 56. Die innern Aräfte äußern sich 1) durch vulkanische Ausbrüche, 2) durch Hebungen und Senkungen des Bodens, 3) durch Störungen der ursprünglich flach gelagerten Gesteinschichten (Fig. 14 a), aus denen die Erdkruste besteht (vgl. § 24). Die Hauptarten sind Brüche und
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