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1. Elementarbuch für den ersten Schulunterricht in der Geschichtkunde - S. 19

1824 - Gotha : Ettinger
des Menschengeschlechts. 19 mehr Kaiser auf einmal. Die meisten, als Commodus, Caracalla, Heliogabal, raseten in der Wollust, Verschwendung und Grausamkeit. Endlich stellte Constantin der Große die Sit Macht und das Ansehn des römischen - Staaies, auf einige Zeit, wieder her. Er verlegte die Residenz nach Constan- 53q linovel, und verlieh der christlichen Religion öffentlichen Schutz. Nach ihm gab es jedoch wieder mehr als einen Kaiser, bis Theodos der Große aber- mals den ganzen Staat zusammen brachte. Allein unter dessen beyden Söhnen, Arcadius und Honorius, zer- fiel das römische Reich auf immer in 595 zwey Kaiserthümer, von welchen Rom und Constantinopel die Hauptstädte waren. 3. Endlich eigneten sich die tapfern Deute schen einen großen Theil des römischen Staates zu. Die Vorfahren der Deutschen bestanden aus vielen Völkerschaften, die ganz unabhängig von einander lebten. Ein ora Schwarm von ihnen, der in die west- lieben und nördlichen römischen Pro- vinzen einfiel, wollte selbst in Italien einbrechen; er wurde aber von den Römern (unter Marius) tapfer zu- rückgeschlagen. Cäsar jagte einen deut- 57 schen Fürsten aus Gallien heraus. Au- gustus verwandelte deutsche Länder am Rhein, und an der Donau, in römi- sche Provinzen. Das übrige Deutsch- B 2 land

2. Elementarbuch für den ersten Schulunterricht in der Geschichtkunde - S. 1

1824 - Gotha : Ettinger
I. Geschichte des Menschenge- schlechts. Erster Zeitraum. Von Adam bis Moses, 2400 Jahre. lt <&U Erde, der Wohnplah des Menschenr geschlechtes, hat, erst vor etwa sechs tam send Zähren, die gegenwärtige Gestalt ihrer Oberflache erhalten. Die Erde ist ein fast kugelrunder Planet, der stch um eine Sonne dreht. Drey Vier- tel von ihrer Oderstäche sind mit Master bedeckt. Aus demselben ragt das feste Land, gleich Inseln, hervor. Eigentlich sind diese Inseln ungeheure Bergrücken, die stch über das Wasser erheben. Diese Gestalt hat die Oberfläche der Erde aber nicht von jeher gehabt. Ein Theil des jetzt trockenen Landes war ehedem Meeresboden. Durch unterirdisches Feu- er, durch Erdbeben, durch Master, wur- de die Oberfläche der Erde manchmal verändert. Einehauptveränderungdie- ser Art mag stch vor etwa 5800 Jahren 4000 vor zugetragen haben. Christo. A 2. Die >

3. Ottonen und Salier - S. 43

1910 - Gotha : Thienemann
— 4-3 — seiner Familie. Dynastische Tatsachen bekommen Einslnß auf den Laus der Volksgeschichte (vgl. Ii § 24, 5). Der Psalzgras ehemals oberster Richter an Königs Statt in der Zentralstelle (s. Ii § 37, 1), jetzt in einem Teil des Reiches. Damit war der Weg betreten, daß mehrere Pfalzgrafenämter entstehen konnten. f) Aufstand Thankmars und Eberhardts 938. König Otto stand noch gegen seine Widersacher in Bayern; da vereinigten sich seine Feinde in Franken und Sachsen, Eberhardt und Thankmar, gegen ihn. Herzog Eberhardt überfiel aufs neue den Sachsen Brüning; es entbrannte ein allgemeiner Kampf der Hessen und Sachsen; der Streit zwischen Lehensherrn und Lehensmann um die Lehenspflicht wurde zu einem Streit der Stämme um die erste Stelle in der Nation. Thankmar brachte eine starke Schar zusammen und belagerte mit ihr die Burg Badiliki (jetzt Belicke südlich von Lippstadt), in der sich Heinrich, Ottos Bruder, befand. Er gewann die Burg und ihre Mannen, zog ab und führte Heinrich wie einen gemeinen Knecht mit sich fort. Dann setzte er sich in der Eresburg fest und übergab Heinrich als Pfand ihres Bündnisses an Eberhardt. Beobachtung: Neid und Rachsucht töten die Bruderliebe. Rasch eilte Otto herbei; die Bürger der Eresburg öffneten ihm die Tore, Thankmar floh in die Kirche. Die Verfolger zerschlugen die Kirchentüren und drangen mit Gewalt in das Heiligtum ein. Am Altar stand Thankmar, auf dem Altar lagen seine Waffen und die goldene Kette. Warum verteidigte er sich nicht? Der Altar war Asylort. Asyl: in heidnischer Zeit der Herd, Donar geweiht (I § 20, 3); in christlicher Zeit der Altar, Christus geweiht (Ii § 33, 4). Aber der Grimm der Verfolger besänftigte sich nicht am heiligen Ort. Sie warfen von vorn Speere auf ihn, einer schlug ihm eine Wunde, Thankmar ergriff sein Schwert — da durchbohrte ihn ein Speer, von außen durch ein Altarfenster geworfen. Kraftvolle Kampfgier mißachtete den heiligen Ort und das heilige Recht (Asyl) und war doch Rächerin des Frevels am Frieden der königlichen Familie und des Landes. „Als der König, welcher nicht zugegen war und von diesen Vorfällen nichts wußte, davon hörte, zürnte er ob des Frevels seiner Vasallen; doch durfte er, während der Bürgerkrieg noch loderte, nicht mit Strenge gegen dieselben verfahren. Er beklagte aber seines Bruders Schicksal und zeigte seines Gemütes Milde, indem er Thankmars kriegerischer Tüchtigkeit lobend gedachte." (Widukind Ii, 11.)

4. Ottonen und Salier - S. 121

1910 - Gotha : Thienemann
121 — Frieden mit dem Papste: die von Trier, Verdun, Metz, Würzburg, Salzburg, Passau, Konstanz, ja zuletzt auch der Erzbischof von Mainz. Der König war verlassen. Da erschien auch den weltlichen Fürsten die Stunde gekommen, ihre Forderungen gegenüber dem König durchzudrücken. Rudolf von Schwaben, Welf von Bayern und Berthold von Kärnten, auch die sächsischen Großen vereinigten sich mit den gregorianischen Bischöfen. Heinrich berief die Reichsfürsien Pfingsten nach Worms, dann zwei Monate später nach Mainz, aber die wichtigsten kamen nicht. In Deutschland selbst hatte sich eine mächtige Partei für die Ansprüche des Papstes gebildet. Ihr und dem Papst stand Heinrich gegenüber, aber allein, verlassen. Nur zwei Schichten des deutschen Bistums gab es, die noch für Heinrich waren, die Dienstmannschaft und das Bürgertum der Städte. Aber hatten sie die Kraft -zu einem Widerstande, wie er der Verbindung der Feinde gegenüber nötig war? Bedenken wir hier auch die Lage des Königtums überhaupt! Deutschland war ein Lehensstaat. Die Macht des Königtums ruhte allein auf der Treue der vom König belehnten Inhaber der Teilgewalten, auf einem rein sittlichen Verhältnis, durchaus nicht auf unmittelbarer Herrschaft über Land und Leute. Die Treue war dahin, damit dte Macht des Königtums. Wie anders unter Heinrich I., der König von Deutschland und Herzog von Sachsen war, der durch seine Hausmacht die andern Herzöge zwang, ihm Zu huldigen! Welch ein Segen, daß der Kaiser des neuen Deutschen Reiches immer der König von Preußen ist, der Inhaber der größten Teilgewalt im Reiche, der Träger einer großen Hausmacht1 Wie weise ist daher der Artikel 11 der Reichsverfassung! Uf5t.ei.1 über das Verhalten des Episkopats. Hauck Iii, : „Hemrtch war deshalb so vollständig waffenlos, weil ihn der Episkopat toar äum Teil durch die Interessengemeinschaft der gerstlrchen und weltlichen Großen bewirkt. Es zeigte sich, daß in dem m /i-c en Abdanken Ottos des Großen ein Fehler lag. Er hatte die Lhschösc zu Pairs der Fürsten gemacht; aber sobald sie es waren, konnten jte nicht mehr Beamte des Königs sein: ihr Standesinteresse führte sie an die Sette ihrer weltlichen Genossen. Mächtiger war noch ein anderer Umstand. Hetnrtch hatte es gewagt, die Bischöse zum Kampfe wider den Papst zu fuhren aber er hatte den Papst nicht beseitigt (nicht beseitigen können — £°^Ltbt* 6ll,e6r ®re8°r tatsächlich im Besitz der päpstlichen Gewalt. L>er Effekt seines Auftretens war nur, daß das Band der kirchlichen Einheit zerrtß Wenn man sich erinnert, mit welchem tiefen Abscheu gegen die Vorstellung Schisma das Zettalter erfüllt war, wie vollständig außerhalb seme^ Gedankenkreises der Gedanke lag, daß es eine Kirche Jesu Christi ohne Gemeinschaft nut Rom gebe, so ist klar, daß Heinrich von den Bischöfen mehr forderte als ste threr Überzeugung nach leisten konnten, wenn er erwartete, daß ste tm Kampf gegen den Papst bei ihm ausharren würden mu»tc unterltegen, wetl er Ideen, die das Zeitalter beherrschten, kränkte "

5. Die deutsche Urzeit - S. 187

1905 - Gotha : Thienemann
— 187 — der Totengott. Die Vorstellung von dem Gott der Toten wandelt sich dann bald um in die von dem Gott des Todes, des Herrn über das Leben und damit über das Schicksal der Menschen. Den Totengott begleiten die schwarzen Totenvögel, die Raben (S. 157), mit den Toten wohnt er tief im Innern der Berge, in ihren Höhlen und Hallen. Solch eine Halle heißt Walhalla (ahd. wala = Leichenhause). Also ist Wodan der Herr, der vor Karl dem Großen, Heinrich I. und Friedrich Rotbart in den Sagen lebte, die uns von dem Aufenthalte dieser Herrscher in den Bergen erzählen (S. 156). Das mythische Bild von der Walhalla ward ein bestimmteres unter der Einwirkung des Glaubens, daß Wodan auch der Gott des Krieges sei. Der Sturm ist ein Abbild der Männerschlacht, der im Sturm daherbrausende Gott ein Krieger, er ist der Krieger erster und vornehmster. Er erfand die Kunst des Krieges und lehrte die Männer nach dem Bilde des Eberkopfes die Schlachtordnung, den Keil (S. 20). Er lenkt die Schlacht, er verleiht den Sieg, seinen Günstlingen reicht er das Sieg-schwert (W ö l f u n g e n s a g e). In feinem Dienste stehen göttliche Mädchen, die Walküren. Die eilen aus schnellen Wolkenrossen im Sturmgebranse auss Schlachtfeld (Walstatt = Stätte, wo es Leichen gibt, Kampfplatz). Und was sie da tun, kündet uns noch ein alter Zauberspruch, der sogenannte erste Merseburger Zauberspruch: Einst setzten sich Jdisi, setzten sich hierhin und dorthin, Einige hefteten Hafte, einige hemmten das Heer, Einige klaubten an den Fesieln herum: Entspringe den Haftbanden, entfahre den Feinden! Jdisi heißen hier die Schlachtgöttinnen, Jdisiaviso hieß das Schlacht-seld, wo sie sich niedergelassen hatten (S. 41). In drei Haufen geteilt, kamen die Walküren unseres Liedes heran, ihren Freunden zu helfen. Die ersten hefteten Hafte, d. H. sie fesselten die Gefangenen; die andern hemmten das feindliche Heer, warfen sich den Feinden mit den Kriegern entgegen; die dritten aber kamen hinter den Feind, wo gefangene Freunde lagen, klaubten an deren Fesseln herum und riefen dann den Befreiten zu: Entspringe den Haftbanden, entfahre den Feinden! Was das Lied von den Walküren berichtet, das ist das Bild von den germanischen Frauen, die in der Schlacht mitkämpfen (Aquä Sextiä, S. 24; Frauennamen, S. 96), übertragen ins Leben der Götter. Die gefallenen Helden küren die Walküren für Wodan und führen sie in die Walhalla, in einen Berg; denn daß dies die alte, ursprüngliche Vorstellung von der Walhalla ist, zeigt noch deutlich die Sage von dem Hirten auf dem Kyfshäuser (Grimm, Deutsche Sagen Nr. 296): „Der Hirt folgte dem Kaiser Friedrich, der nahm ihn bei der Hand und führte ihn nicht weit von den Schafen zu einem Loch in den Berg hinein. Sie kamen zu einer eisernen Tür, die alsbald aufging, nun

6. Die deutsche Urzeit - S. 21

1905 - Gotha : Thienemann
— 21 — konnte, und können sogar der Überlieferung von der dreieckigen Ausstellung einen Wahrheitskern zugestehen. Stieß ein Keil, sagen wir von 40 Mann Breite, etwa 1600 Mann stark, aus eine breitere feindliche Front, so waren die beiden gefährdetsten Posten die beiden Flügelmänner im ersten Gliede, da sie darauf gefaßt sein mußten, beim Zusammenstoß nicht nur einem Gegner in der Front, sondern auch mit dessen Nebenmann, der sie von der Seite bedrohte, zu tun zu haben. Wir werden vabei annehmen dürfen, daß die Flügel mit einer gewissen Vorsicht anmarschierten und sich etwas zurückhielten, so daß die Mitte vorprallte. Die äußeren Rotten der Hinteren Glieder dagegen quollen in ihrem Drängen leicht über. Die ohnehin schmal erscheinende Front erschien also tatsächlich zugespitzt, ein Vorteil war das jedoch nicht; je gleichmäßiger der ganze Haufe auf den Feind stieß und vorwärts drückte, desto besser." 6. Vorbereitung des Kampfes durch Marius. Marius sah eine schwere Aufgabe vor sich: er sollte deu Aufstand der Gallier niederwerfen, den Germanen den Weg nach Italien versperren und sie, wenn möglich, vernichten, und doch hatte er kein Heer. Er mußte erst ein Heer schaffen. Es war sein Glück, daß ihm die Planlosigkeit der Germanen dazu Zeit ließ. Sie hatten sich getrennt; die Cimbern schweiften im mittleren Gallien, die Teutonen im südlichen und über die Pyrenäen bis zum Ebro hin. Seit König Servius Tullius war das römische Heer ein Heer der Bürger; jeder Grundbesitzer war pflichtig, Kriegsdienst zu leisten, sich zu verpflegen und zu bewaffnen, und nach dem Maße des Grundbesitzes richtete sich auch das Maß der Bewaffnung und die Stellung im Heer; je besser bewaffnet, desto näher dem Feinde stand der Krieger. Mit diesem Bürgerheer hatte Rom die Welt erobert; aber die Zahl der Bürger war nun nicht mehr groß genug, Roms Weltmacht in Asien, Afrika und Europa zu verteidigen. Die Siege der Germanen zwangen Rom, diese Heeresverfaffuug zu ändern. Marius begründete das Söldnerheer. Und weil Söldner alle gleich sind, gab er ihnen allen auch gleiche Rüstung, den eisernen Helm, den Panzer, den runden Eisenschild, das kurze Schwert und das Pilum. Das Pilum bestand aus einem hölzernen runden oder viereckigen Schafte von etwa 4f Fuß Länge mit einem ebenso langen Eisen, welches zur Hälfte in eine Nute des Schaftes eingelassen und durch 2 Niete so vernietet wurde, daß es höchstens selbst zerbrechen, nicht aber abgelöst werden konnte. Die Länge des Pilums war 6f Fuß. Marius wollte, daß das geschleuderte Pilum von den Germanen nicht zurückgeworfen werden konnte, und darum ersetzte er den einen Niet durch einen hölzernen Nagel, so daß, wenn das Pilum in den Schild des Feindes geschleudert wurde, der Schaft durch die eigene Schwere den hölzernen Nagel zerbrach und, halbgelöst vou der eisernen Spitze, hindernd und zerrend herabhing. Die Gefechtseinheit des Heeres war die Legion, bestehend aus 6000 Mann, gegliedert in 10 Kohorten zu je 600 Mann, und jede Kohorte gegliedert in 6zenturieu. Jede Kohorte hatte 60 Mann Front und 10 Mann Tiefe.

7. Die deutsche Urzeit - S. 95

1905 - Gotha : Thienemann
— 95 — Die deutsche Nationalwaffe, die Frame, begegnet uns in Framhard (speerkräftig); — das ahd. ger, Wurfspeer, in Gairebald (gerkühn), Garibert (gerprangend), Ansigar, altsächsisch Os gar (Asensspeer d. i. Götterspeer); — das Schwert, ecka (Schwertecke = Schneide, Stamm ag) in Agabert (schwertglänzend), Agihard, Ekkihart (schwertstark). Der Schild heißt Rand, daher Rant0wic (Schildkämpfer), Bertrand (leuchtender Schild). Daß die Germanen als Helm die Kopfhaut von erlegten Tieren trugen, daran erinnern die Namen Beruhelm, Ebarhelm, Wolfhalm. Die kriegerische Eigenschaft der Kraft und Stärke klingt an in raagan, megin: Maganhard (machtstark), Magnob od (mächtig gebietend); in ellan, got.aljan: Ellanperht(kraftglänzend), Aljanmot skraftmutig);-die Kühnheit in besonders vielen Namen; dahin gehören vor allem die zahlreichen Bildungen mit bald: Baldawin (kühner Freund), Lintbald und Thentobald (sehr kühn), Hnnibald (riesenkühn); ferner die Zusammensetzungen mit nand: Nnnb uls (kühner Wolf), Sigiuaud (siegeskühn). Die Gesamtheit der freien, waffenfähigen Männer bildete bei den Germanen das Heer, ahd. hari, heri, altfränkisch chari. Hierher gehört, nm den ältesten überlieferten Nennen voranzustellen, wahrscheinlich das im römischen Munde wohl etwas entstellte Ariovist, sicher aber Hariman (Heeresmann), Hariberaht, Heribert (heerglänzend); dann besonders die vielen Namen, deren zweiter Teil ans diesem Worte besteht, wieraganhar, Werinh eri. Aber die Tapferkeit der Germanen, so stürmisch sie war, war doch kein bloßes Dreinschlagen, das des klugen Rates entbehrt hätte. Welchen Wert die Germanen auf einsichtsvollen Rat gelegt haben, lehren lauge Reihen von Namen. Da find die mit rat: Adalrad, Chouurat; da ist ragan (Rat): Raganfrid, Raginmnnd; mathal lversammlnngs-, Beratuugs- und Gerichtsort des Volkes): Mathalewin; hugu (denkender Geist): Hngnbert. Solchem mit Kraft und klugem Rate zugleich geführten Kampfe kann der Sieg nicht fehlen: Sigifrith, Sigiberht, Sigimund und mit erweitertem Stamme Sigismund (Siegesschutz, durch Sieg schützend). Das mächtige Walten nach Kampf und Sieg liegt in Waldomar (im Watten berühmt), Sigiwalt, Ch raftolt; — ferner in rieh (mächtig) : Ricohart), Frithuric, Ermanarich (der Gotenkönig aus dem 4. Jahrhundert, welcher sich in dem Schmerz über die Zurückdrängung seines Volkes durch die Hunnen im 110. Lebensjahre selbst den Tod gab). Der mit solchem Siegen und Watten verbundene Ruhm wird, abgesehen von dem überaus häufigen berabt, bert, besonders durch die Stämme hlod, hrod und hrom dargestellt: Öh'lobowült) (ruhmwaltend),, Hrodegang lruhmesgänger), Romuald (ruhmwaltend).

8. Die deutsche Urzeit - S. 109

1905 - Gotha : Thienemann
— 109 — Athalbero, Adalbero = adeliger Bär, einer von Adel, der so stark war wie der Bär. Athalbraht, Adalbert (braht, bert = glänzend, hervorragend) = der glänzende, hervorragende Edeling, nhd. Albrecht und Albert. Athalfrid, Alfrit, Alfred (frida = Friede) = der den Frieden liebende Edeling. Adalfrida. Adalfnns, Alfuns, Alfons (funs = rüstig, entschlossen) = der rüstige, entschlossene Edeling; bei den Westgoten viel gebraucht, und darum in Spanien heute noch häufig, dort sogar Königsname, König Alfons Xiii. Athalgifil (gifil = Geisel = Kriegsgefangener) = ein Kriegsgefangener von Adel; ein Adaliger, der Pfand der Treue ist, so Armin in Rom. Adalhelm und Adalgrim (grima = Maske,Larve,Helm) = ein Mann von Adel, der einen Helm trägt; ein Name, vermutlich in der Zeit geschaffen, da ein Helm von Bronze oder Eisen, weil kostbar, nur selten getragen ward und darum ein auffälliges, den Träger von andern unterscheidendes Merkmal war. Adelgrima. Adalhardt (Hardt, hart = kräftig, tüchtig). Adalman, nhd. Adelmann und Edelmann. Adalmund (mund = Schützer, Vormund). Adalrad, nhd. Alrath. Athalaric, Adalrlch, Alrich — der an Adel, an vornehmer Verwandtschaft reich ist. Adalwald, Adalald, Adalold, nhd. Adelt — der waltende Edeling. Athalwin, Adalwin (ahd. wini = Freund) = nhd. Alwin, der adelige Freund. A dal Wolf. Athalpurc, Athalburg, nhd. Alburg = ein adeliges Weib, das schützt, sein Heim, seine Ehre; (bürg wohl von ahd. bergan = schützen, schirmen). Adaldrud, Adaltrud = Edeltraut, ein liebes, trautes Mädchen von Adel. Athalgard, Edelgard, ein adeliges Mädchen in der 9tüftunq* vgl. Brünnhilde. Adalgund, Edelgund (ahd. gund — Kampf, Streit). Adalhaid, Adelheit (ahd. haid = eine weibliche Person von schöner, vornehmer Gestalt). Adalhild (ahd. hild — Kampf). Adallinda (ahd. lind — die Schlange, das biegsame, elastische Tier) = ein Weib, das elastisch, gelenkig ist.

9. Die deutsche Urzeit - S. 69

1905 - Gotha : Thienemann
— 69 - wenig erfahren, mit uns und unserm Lande noch wenig besannt. Er knechtet uns, er verachtet uns; gut, er mag's tun, er mag's schlimmer treiben, damit der Zorn um sich fresse und zur lodernden Flamme werde. Wehe uns, wenn er abberufen würde, wenn ein Saturniuus wiederkäme, der das Werk langsamer, aber desto sicherer vollbrächte! Also jetzt muß es geschehen, ehe die günstige Stunde entflieht. — Und doch! Bedenke! Auch die Kelten haben das Joch, das ihnen Cäsar auferlegte, abzuschütteln versucht, umsonst, es liegt ihnen hart auf dem Nacken. Aber sind wir Kelten, ist Varus Cäsar? Du kennst Noms Waffen, Roms Schlachtordnung, das feste Gefüge der Legion, die unser Keil nicht mehr zu durchdringen vermag, die Reserve, die hervorbricht und den schwankenden Kamps entscheidet; du hast ja gesehen, daß unsre Tapferkeit ohnmächtig ist gegen die Kastelle und Lager. Also, es geht nicht. Wie herrlich wäre es, bereinft im freien Lande ein Fürst über freie Männer zu fein! Aber das ist ein Traum, das ist gewesen und wird nicht wieder. Wirb nicht wieber? — Es wirb wieber, wenn wir frei werden wollen, wenn wir klug handeln. Sind die Legionen in ihrer Einheit zu stark, nun gut, so müssen wir sie teilen; vermögen wir nichts gegen Kastelle und Lager, dann müssen wir das Heer fern davon, im Feld, im Wald angreifen; vermag unser Keil die römische Schlachtordnung nicht zu burchbringen, dann müssen wir den Feind bahin locken, wo er die gewohnte Schlachtorbnung nicht herstellen kann; und ftnb Frame, Ger und Holzschilb auch schwache Waffen gegen Pilum, Eisenschwert und Eisenschild, dann muß der dicke Wald unser Schild, das Laubdach der Bäume unser Helm sein. Wir gefährden die römischen Proviantzüge, ein Stamm empört sich da, ein andrer dort; Varus muß Truppen aussenden, die Räuber zu strafen, die Empörer zu züchtigen, und feine Legionen ftnb geschwächt. Von der Heerstraße hinweg läßt sich ein römisches Heer nicht leicht locken; aber der Weg von Rehme nach Aliso, durch den Urwalb des Gebirges, der ist ein Ort zu günstigem Angriff, da kommen wir seitwärts unbemerkt an den Feind heran, da ist der Raum eng, da kann sich die Legion nicht entfalten, da gelingt's. Auf diesen Weg müssen wir den Varus locken, südlich oder westlich von Alifo müssen sich die Bewohner empören, er muß dahin, und wir haben ihn. — Doch weiter! Ich muß Freunde werben, Streiter gewinnen. Varus ist schwerfälligen Geistes. Aber wie oft sieht das blöde Auge des Dummen, was dem Klugen verborgen ist. Wird's Varus nicht merken, wenn wir werben, beraten, vorbereiten? Und wär's nicht möglich, daß sich ein Verräter fänbe ? Wir müssen Varus überlisten. Ich habe gesehen, wie listig ihr Römer den täuscht und sicher macht, den ihr vernichten wollt. Wir wollen ein Gleiches tun. Wir wollen mit Varus auch fernerhin scheinbar auf srieblichem Fuße leben, ihn glauben machen, daß wir selbst ohne die Gewalt der Waffen feinen Befehlen bemütig gehorchen, so wollen wir ihn sicher machen und ihn dann vernichten. Aufgabe: Stelle die Hanblungen in der Reihenfolge bar, in der sie nach Armins Plan geschehen sollen! Methodisches. Unser Beispiel (vgl. auch S. 18 Erwägung, S. 23 Beratung der ^ germanischen Heerführer, Marius „überlegte) zeigt uns eine Gelegenheit, wo wir im Geschichtsunterricht politische Überlegungen anstellen und durch diese das politische Urteil bilden können. Daß dies geschehe, ist außerordentlich wichtig, da ja im modernen Staat jeder Staatsbürger auf

10. Die deutsche Urzeit - S. 183

1905 - Gotha : Thienemann
— 183 — hingefallen ist, darf sich nicht wieder aufheben und aufrichten, sie wälzen sich auf dem Boden liegend heraus. Der ganze religiöse Brauch geht daraus hinaus, daß dort gleichsam die Wiege des Stammes gestanden habe und dort der waltende Gott wohne, dem das übrige untertan und dienstbar sei." (Übersetzung von Herrmann.) Die altgermanische Fessel war die Weidenrute, und nach der Fessel tragen die Semnonen ihren Namen; ahd. semno heißt das Fesselband. Dieser Bericht des Taeitns zeigt, daß die Völkergruppen der Jngväonen, Erminonen und Jstväonen jedenfalls Kultusverbände waren, und so tritt uns schon früh in der deutschen Geschichte die friedebringende, kriegverhütende Kraft der Religion entgegen. In den Namen Augusta Vindelicornm Ciuuesburg ist eine tausendjährige Geschichte aufgenommen: Kelten — Römer — Germanen. Vergleiche: 1. Zu Z i u und seinen Beinamen Jngvaz, Ermnaz und Jstvaz vergleiche Zeus und dessen Kinder Ares und Pallas Athene, Phöbus und seinen Sohn Asklepius, Hermes und seinen Sohn Pan. 2. Zu den Kultverbänden der Germanen in der Verehrung des Ziu vergleiche die Amphikty onien der Griechen. b. Ziu als Kriegsgott. Als unsere Vorfahren aus den kleinen Scharmützeln des Hirtenlebens hineingeriffen wurden in den Kampf mit den Kelten und dann mit den Römern, da sahen sie ihr eigenes Leben auch in dem des Himmelsgottes wieder; wie sie, so stand auch er einem starken und mächtigen Feinde gegenüber, der Finsternis, und so bildete sich die Vorstellung von Ziu dem Himmelsgott um zu der von Ziu dem Kriegsgott. Er führt ein starkes Siegschwert, und wem er's schenkt, dem schenkt er den Sieg (nord. Odin-Wölsungensage; ferner Grimm, Deutsche Sagen Nr. 380: Das Kriegsschwert des Attila). Nach diesem Schwert sahs nannten sich die Sachsen, und dem Gott gaben sie den Namen Saxnot. Dem Kriegsgott Ziu weihte der Krieger sich selbst und den gefangenen Feind, sich für den Kampf, den Feind zum blutigen Opfer (S. 18). Von den Katten erzählt Tacitus (Germania 31): „Was bei andern Völkern nur ausnahmsweise vorkam, als ein Beweis des Mutes auf eigene Hand, das war bei den Katten allgemeine Sitte geworden; jeder junge Mann ließ Bart und Haar so lange wachsen, bis er einen Feind erschlagen hatte, erst dann legte er die Tracht ab, die er dem Heldenmut geweiht und gepfändet hatte. Die Tapfersten aber legten, offenbar um die Verpflichtung noch zu erhöhen, die ihnen schon die allgemeine Sitte auferlegte, auch noch einen eisernen Ring an (was als Schmuck bei diesem Volk gilt) als eine Feffel, bis sie die Erlegung eines Feindes von ihr befreite. Sehr vielen von den Katten gefällt sogar diese Tracht für immer; sie tragen die Abzeichen noch, wenn sie schon ergraut sind, und werden dem Fremden wie dem Landsmann voll Stolz gezeigt. Diese beginnen jede Schlacht, bilden stets das Vordertreffen, ein überraschender Anblick. Auch der Friede gibt ihnen kein milderes Aussehen. Keiner hat Haus oder Feld oder trägt
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