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1. Geographie für Handelsschulen und Realschulen - S. 144

1864 - Dresden : Schönfeld
144 Sahara. 4. Die Regentschaft Tripoli (Tarablusi Gharb). 14,081 Qm. und % Mill. Einw. (allein 5950 Qm., Barka 3476 Qm., Fesln 4655 Qm). Die Bevölkerung fast rein arabisch, wenig Spuren der berberi- scheu Urbevölkerung. Unter einem türkischen Pascha durch schwere Ab- gaben belastet, ist das Land verarmt und verödet. Wasserarm, daher viele wüste Strecken Produkte. 1. Natron in Fesün und Schwefel am Golf von Shdra. 2. Getreide, Südfrüchte, Krapp, Baumwolle, Wein, Oliven, Johannis- brot, in Fesun Datteln, Feigen, Mandeln, Getreide, an den Küsten Bar- kas schöne Wälder (wilde Oelbäume). 3. Pferde, schöne Maulthiere, ausgezeichnete Schafe, Ziegen, Bienen. Industrie unbedeutend. Handel: Ausfuhr von Getreide für 2 Mill. Frs., Oel, Sklaven, Wolle und Goldstaub zusammen 1 Mill. Frs. % der Ausfuhr und Einfuhr (10—12 Mill. Frs.) geht über Tripolis wo jährlich 400 Schiffe einlaufen. Wichtiger Karawanenweg von Tripoli über Mursuk entweder nach Rhat, Tintellust, Kano, oder nach Bilma, Aghadem und Kukaua Tripoli (Tarabulns) , 10,000 E., Fabriken von Leder und Tep- pichen, Handel nach dem Sudan. B e n g a f i in Barka 10,000 E. Aus- fuhr von Wolle und Gerste. Ghad am es (Rhadames), im Westen der Hamada, Datteln. Handel nach Tripoli und dem Sudan. Mursuk in Fesan, welches aus einer Reihe von Oasen besteht, 3000 E., Dattelban mit 6000 Kamelladnngen jährlichen Ertrags. Ii. Die Saharà. etwa 118,000 Qm. Die Bevölkerung: im Westen vom 130 O. Mauren, zwischen 13. und 300 O. Tuareg (Jmoscharh), in Osten Tebus (Tibbos); nomadisch in den vielen Oasen lebend, Begleiter und Räuber der Kara- wanen. Produkte. 1. Natron und Salz wichtige Handelsartikel, da das Salz im Osten sogar als Zahlungsmittel dient. 2. Datteln, nach Sü- den bis zum 130 N. gehend, und Gummiakazien; sonst dürftige Vege- tation. 3. Kamele, Schafe. Im Reiche Air: Tintellust und Aghados 7000 E., Kara- wanenstationen. Die wichtigsten Kaflas (Karawanen) führen Salz, oft auf 3500 Lastthieren.

2. Geographie für Handelsschulen und Realschulen - S. 145

1864 - Dresden : Schönfeld
Sudln. 145 Iii. Der Sudan. Beled es Sudan, d. h. das Land der Schwarzen. Die Bevölkerung: Tuäreg und Tebu am Wüstenrande und Dhio- losten (d. h. schwarz), die schwärzesten Afrikaner wahrscheinlich semiti- schen Stammes mit arab. Sprache und muhammedanischer Religion, in Senegambien. Die übrigen Bewohner Neger. Südlich vom Gambia diemuhammedanischenmandingos, die halb muhammedanischen, halb heid- nischen Aschanti in Dohome, und die Fulbe oder Fellah, der herrschende Stamm im Nigergebiet, die Kanori in Bornn u. a. m. Im Norden des Sudan Muhammedaner, im Süden Heiden, gegen welche jene Jagden (Rastas) zum Sklavenfang unternehmen. Die Zahl der nach muhamme- danischen Ländern jährlich in Handel gebrachten Sklaven beläuft sich auf etwa 20,000. Die Städte der Sudanvölker, aus leichten Strohhütten bestehend, und darum der Vernichtung eher anheimfallend, entstehen und vergehen leichter als in andern Ländern. Ackerbau, Viehzucht und mancherlei Industrie. Produkte. 1. Gold und Salz die Hauptmineralien; ferner Ei- sen in der Sierra Leone und Liberia. 2. Delzbpalmen, Dümpalmen, Oelpalmen, Baobab (Kuka), Gummiakazien, Tamarinden, Ebenholz, Guro- oder Kolonüsse, („der Kaffee" Sudans), Sykomoren, Akajuholz, Tik und Mahagoni, Getreide, (Durrha und Hirse), Maniok, Uams, Mais, Erdnüsse, Reis, Tabak, Baumwolle, Indigo. 3. Pferde, Kamele, Schafe, Rinder, Esel, Ziegen; unter den wilden Thieren die größten Vierfüßer. Industrie. In Senegambien: Zeuge, Leder, Eiseuwaaren, in Da- Hom6 außerdem irdene Gesäße, Goldarbeiten. Die Bambara am öbern Niger verfertigen Schießpulver, Gewehre, Waffen, Lederzeuge, Seifen u. s. w., die Bewohner von Kano Baumwollenstoffe, Schals, Tep- piche u. a. m. Handel. Karawanenhandel von O.- nach W.-Sudün, von der Bcrberei durch die Wüste nach Timbuktu, Kano, Kuka u. a. Städten. Der Kuara und Benue sind schon von englischen Dampfern befahren. Der Sklavenhandel 1517 durch las Casas angeregt, in allen Sudan- staaten, besonders in Dahome an der s. g. Sklavenküste, in Ober- und Nieder-Guinea und Mosambik, 1807 von England und Nordamerika verboten. Bei der Aufhebung der Sklaverei in den britischen Kolonien, 1833, wurden 780,000 Sklaven frei, gegen 20 Mill. £ Entschädigung; aber die Kolonien sanken, dafür Einfuhr von indischen und chinesischen Arbeitern, „Kulis", nach Mauritius, Trinidad, Guyana. Trotz aller Wachsamkeit der englischen Kreuzer gelangen jährlich noch la Mill. Skla- ven von der Guinea- und Eongoküste nach Amerika. A. Die bedeutenderen Landschaften und Staaten des nörd- lichen und innern Sudans. 1. Senegamb ien. 2. Der Staat der Bambara am obern Ni- ger. 3. Die Staaten der Fellah (Pullo): Timbuktu oder Tnnbutu Rüge, Geographie. , ,.

3. Geographie für Handelsschulen und Realschulen - S. 141

1864 - Dresden : Schönfeld
Berberei. 141 Süden. 3. Die Halbkasten, mehr im Osten, von halbschwarzer und brauner Farbe, aber kaukasischem Typus, Abissinier, Gallas, Somalen, Kaffern. — Europäer nur in den Kolonien, besonders in Algier und dem Caplande. — Die Neger scheinen Gebirge und Hochebenen nicht zu bewohnen. Ihre Hauptbeschäftigung Ackerbau und Viehzucht; dane- den vorzüglich im Norden Karawanenhandel; der auswärtige Handel in Händen der Europäer. — Die Religion im Norden muhammedanisch bis zum Sudan und an der Ostküste bis Mosambik; im Westen und Süden heidnisch. Außer den Europäern wenig Christen. Produkte, Industrie u. s. w. siehe bei den einzelnen Ländern, jß I. Die Berberei. 1. Das Kaiserthum Maroreo. (Etwa 10,400 Qm. und 11 Mill. Einwohner.) Bevölkerung. Die'berber, 3% Mill., muhammedanisch, leben von Viehzucht und Jagd; die Araber, 3% Mill., meist von Ackerbau, oder als Beduinen von Viehzucht; die Mauren, 3v2 Mill., in den Seestädten von Handel wie die verachteten Juden, */2 Mill., Christen dürfen nur in Tand sch er, Tetuan, El-Araisch und Mogador dauernd wohnen. Der Tribut gegen Piraterie ist von Oesterreich 1820 ausge- hoben (25,000 Thlr.), von Schweden erst 1844. Die Volksbildung be- schränkt sich auf Lesen und Schreiben, eine s. g. Universität zu Fzs, aber noch nie ist in Marocco ein Buch gedruckt. Auf den Ebenen des In- nern und im Atlas giebt es weder Schulen noch Moscheen. Produkte. 1. Getreide, Südfrüchte, Oel, Wein, Feigen, Datteln. Der Ackerbau wird vernachlässigt. 2. Schafe, Ziegen, Rinder, Kamele. Die Industrie, namentlich in Fils, liefert Seidenwaaren, rothes Leder, rothe Kappen, in Marocco gelbes Leder (Maroquin). Die be- rühmten Goldarbeiter und Juweliere sind Juden. Handel. 1. Im See Handel, von Europäern betrieben, Aus- fuhr: Wolle, ca. 70,000 Ctr., Häute, Getreide, Mais, Bohnen, Kicher- erbsen, Olivenöl, Wachs, Korkholz, Ziegen, danach Gummi, Orseille, Datteln, Kupfer. Einfuhr: weiße baumwollene Stoffe, Zucker, Thee. 2. Im Karawanenhandel, der lebhafter ist als der Seehandel, wird nach Mekka (seit 1830 geringer geworden) ausgeführt: Indigo, Coche- nille, Leder, Tuch, und gegen maroccanische Waaren vom Sudan mit 1000 % Gewinn eingetauscht: Weihrauch, Elfenbein, Rhinoceroshörner, Goldstanb, Goldstangen, Straußfedern, Gummi-Copal, Baumwolle, Indigo, Sklaven. Tafilelt, der Ausgangspunkt der 6 jährlichen großen Karawanen nach dem Sudan, (in der Regel 1000—1500 Kamele). Marocco (eigentlich Marakesch, d. h. die Geschmückte), 40,000 E., große Gerbereien, Seidenstoffe. Fbs (richtigerfas), 85,000e., Meck- n6s, 55,000 E., Residenz. Die Hafenplätze: Mogador 20,000 E.,

4. Geographie für Handelsschulen und Realschulen - S. 147

1864 - Dresden : Schönfeld
©ubali. 147 B. Die Landschaften und Staaten des südlichen und maritimen Südens (die Guineaküsten). An der Küste von Oberguinea (früher Sierra-Leone Küste, Pfeffer-, Zahn-, Gold - und Sklavenküste genannt). 1. Die Republik Liberia, 1820 gegründet als Asyl für be- freite Neger, 1847 als souveraiuer Freistaat anerkannt. 1430 Qm., 300.000 E., das Klima für Europäer tödlich. Produkte: Eisen, Nutz- hölzer (Rosenholz, Tik, Mahagoni, Hekory, Ebenholz), Farbehölzer, Gummiakazien, Oelpalmen, Kopalgummi, Reis, Mais, Baumwolle, Zuckerrohr, Kaffee, Bataten, Cassave, Aams, Arrowroot, Gemüse. Haupt- stadt Monrovia, 2000 E. Import 1859: 340,000 Dollars, Export 380.000 Dollars (besonders Palmöl.) 2. Das Reich Asfanti. Ausfuhr von Waschgold, Palmöl, Ko- palgummi, Elfenbein, Guronüffen. Hauptstadt Kumassie. 3. Das Reich Dahome. Hauptstadt Abomö, Hafenwaida (Wydah) 20—25,000 E., Factoreien europäischer Kaufleute. Ausfuhr von Palmöl. 4. Im Nigerdelta. Abo, der wichtigste Stapel für Palmöl- handel. An der Küste von Unterguinea 1. die Gabuuküste, 2. Loango mit der Stadt gleichen Namens 20,000 E., Handel mit Elfenbein und Wachs. 3. Congo. 4. die portugiesischen Besitzungen Angola und Benguela, 9550 Qm., 659,000 E., Loanda, 12,000 E., (800 Weiße), die größte europäische Niederlassung an dieser Küste, guter Hafen. Einfuhr 11 Mill. Frs., Ausfuhr 8 Mill. Frs. (Wachs, Kaffee, Häute, Kopalgummi, Elfenbein, Rhinoceros- und Hippopotamoszähne, Palmöl, Qrseille). Benguela, 1500 E., trefflicher Hafen, unge- sundes Klima, zunehmender Verfall, nur Stapel für die aus dem Innern kommenden: Elfenbein, Wachs, Thierfelle. 5. Südlich vom 20" S. das Land der Damara. Ausfuhr von Kupfer, Vieh, Elfenbein und Häuten nach der Capkolonie. 6. Das große Namagualand, von Hottentotten bewohnt, wasserarm mit dürf- tiger Vegetation. Viehzucht. Oestlich von ihnen im Innern des Landes die Buschmänner (Saan oder Quaiguä) in kleine Stämme vertheilt, und die B itschuanen östlich von der Kalahari Wüste, das talentvollste unter diesen Völkern. Iv. Die europäischen Besitzungen (Inseln und Facto- reien) an der Westküste. ^.Portugiesische. 1. Madeira, 15% Qm., fast 100,000 E., Gebirgsinseln mit Gipfeln von 5700', ausgezeichnet gesundes Klima. Die Bewohner portugiesischer Abkunft. Der ehemals so berühmte Weinbau durch Traubenkrankheit seit 1852 völlig zerstört, so daß statt der Reben Zucker gebaut werden muß. Funchal, 25,000 E. 10*

5. Geographie für Handelsschulen und Realschulen - S. 152

1864 - Dresden : Schönfeld
152 Die Stufenländer des Nil. Vhi. Die Stufenländer des Nil. A. Hab esch (Abissinien). Die Bewohner des Hochlandes seit dem 4. Jahrhundert Christen, aber in leerem Formalismus erstarrt; die Bewohner der südlichen Terrassen, die nomadisierenden Gallas, sind Heiden. Der König ,,Negus" absolut. Die Produkte nach den 3 Terrassen verschieden: aus der ersten, 3—5000' hoch, Baumwolle, In- digo, Gummi, Ebenholz, Mokkabalsam, Safran, Zucker, Datteln, Durrha, auf der 2. 5—9000' hoch, Getreide und Hülsenfrüchte, Wein, Orangen, Citronen, herrliche Weiden, alle europäischen Hausthiere; auf der 3. über 9000', Hafer, Gerste, Alpenweiden, Rinder, Schafe. 1. Landschaft Tigre, Haupstadt Adowa. 2. Landschaft Am- hara, Hauptstadt Goudar. 3. Landschaft Schoa. 4. Landschaft Kafa, Heimat des Kaffee, 5. Samh ara, der niedere Küstensaum am rothen Meere. Massüua, aus einer Insel, Hauptausfuhr-Hasen der abisstnischen Produkte; in Besitz des Vicekönigs von Aegypten. B. Nubien (Dongola), beherrscht vom Vicekönig von Aegypten. Die Bewohner des Nordens der kaukasischen Race angehörig, muhamme- danisch, die Neger des Südens heidnisch. Produkte: Durrha und Dat- teln als Hauptnahrung, Schafe, Kamele. Industrie unbedeutend; grobe Baumwollenzeuge, Sättel, Zäume, Dolche, Schwertscheiden, kaum ein Gegenstand der Ausfuhr Werth. Wichtiger der Handel mit Rohproduk- ten. Hauptemporium Khartum, Transport dahin zu Wasser, auf Kame- len und Ochsen; andere Handelsplätze Mesalamieh, fast von gleicher Bedeutung, Sennür, Roseres, Gaduref (Gummimarkt). Ausfuhr von Sklaven, Elfenbein (1 Zahn — 2—272 Ctr., ä 20—30 £), Gummi, das beste aus Kordofnn; Tamarindenfrucht, Sesam, Sennesblätter, Gold, Straußenfedern (1 Pfd. — 60 Piaster), Marabufedern, Häute, Khartüm, 40,000 E., Sitz europäischer Consuln. Mesalamish. 20.000 E., bedeutender Handel. Sennür, 10—12,000 E. Obsd, 20.000 E., in Kordofün. Berber, Knotenpunkt der Karawanenstra- ßen von Jnnerafrika über Suakim, dem einzigen Hafen Nubiens am rothen Meere, nach Asien, über Assuan und Cairo nach Europa. Neu- Dongöla 6000 E. Wadi-Halfa, unterhalb des zweiten Nil-Ka- tarakt. E. Aegypten. 8372 Qm., 5,120,000 E. (1859). Die Be- wohner: aegyptische Moslemin (Fellahs), christliche Kopten (Abkömm- linge der alten Aegypter); Osmanlis, außerdem Syrer, Griechen, Ju- den, Armenier, Nubier, Neger, Europäer. Die herrschende Sprache arabisch, Schulunterricht in Cairo unentgeldlich, die meisten Knaben können lesen, Schulen in jeder Stadt, Universität in Cairo, sunnitischer Islam neben allgemeinem Aberglauben an Geister (Djinns). Die Ma- meluken, seit Saladin, 1171, Herren des Landes, 1811 durch Mehmed Ali vernichtet, dessen Nachkommen als Vicekönige von Aegypten einen jährlichen Tribut an den Sultan in Konstantinopel bezahlen. Produkte. 1. Bergbau: Porphyr, grünebreccie (Verde antico), Alabaster, Schwefel und Erdöl am rothen Meere, Kochsalz, Salpeter,

6. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 730

1842 - Dresden : Schmidt
730 Europa. 10) Alonia, danebenp Hptst. gl. N. 11) Marmors, fruchtbare Insel im Marmormeere, mit gleichnamiger Hst. 12) Die Prinzeninseln (Demonnesi), am Eingänge der Str. von Konstantinopel, überaus fruchtbar und lieblich. Die Einw. sind Griechen, doch halten sich auch die reichen Bewohner Konstantinopels hier häufig auf. Die nächste der Hauptst. des türk. Reichs gelegene Insel ist Prote. 3) Afrikanische Vasallenlander, a) Das patchalik Aegypten. Dieses besteht 1) aus dem eig entlichen Aegypten und 2) aus Nubien, einer großen Menge kleinerer Staa- ten, welche sich seit 1820 der Pascha von Aegypten unter» thänig gemacht hat. Aegypten, das alte Mizraim, von den Arabern Misr, von den Türken el-Kebit (das überschwemmte Land) genannt, liegt in der Nordwestecke Afrika's zwischen 22" bis 32" N. B. und 45" bis 55° O- L. Es grenzt im N. an das Mittelmeer, im O. an Arabien und den arab. M.-B. oder das rothe Meer, im S. an Nubien und im Westen an Barka und die libysche Wüste. Größe und Einwohnerzahl: 5,400, nach Andern 8,800 □ M. mit etwa 3 Miu. Einwohnern. Die Bewohner sind größtentheils Kopten, eine Mischung der alten Ureinwohner mit Persern, Griechen rc., ein unschönes Geschlecht, mit rußiggelb aufgedunsenem Gesicht und trägem Wesen. Sie bekennen sich zum Chri- stenthum und sprechen arabisch, da ihre Sprache nur noch als Religionssprache gebräuchlich ist. Die übrigen Bewoh- ner sind Türken; Araber, welche sich wiederum in Felahs (Bauern) und Beduinen (Nomaden und Räuber) theilen; Armenier, Griechen, Syrer, Juden und Franken (d. h. Euro- päer). Früher war die Macht des Pascha durch die Mame- lucken (herstammend aus freigelassenen Christensklaven, welche den Islam angenommen hatten), die unter eignen Veis stan- den, sehr beschrankt; in den neuern Zeiten ist die Kraft dieser Soldateska durch die blutige Energie des Pascha, der 1811 die meisten ermorden ließ, gänzlich vernichtet. Haupt- sprache des Landes ist arabisch.

7. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 764

1842 - Dresden : Schmidt
764 Afrika. driger Stufe. Andere Stämme stehen auf der tiefsten Stufe der Bildung und ihre Wildheit geht bis zur Menschenfres- serei. Weit verbreitet ist die Viehzucht in Abessinien, Hochsudan, dem Kaplande, bei den Kaffern rc. Der Han- del beschränkt sich auf den Binnenhandel, und wo die Be- wohner Schifffahrt treiben, ist diese gewöhnlich Küstenfahrt. Mit Ausnahme der europäischen Niederlassungen ist nur der Handel von Sudan bedeutend; und der Binnenhandel, der sich nur in den Händen der Araber und der gebildeten Ne- gerstämme befindet, hat mit großen Schwierigkeiten und Gefahren zu kämpfen. Ausgeführt werden: Gold, Elfenbein, leider aucb noch Menschen als Sklaven; ferner: Getreide, Pfeffer, Gummi, Straußfedern, Häute, Leder, Baumwolle, Indigo, edle Holzarten, Kassia, Datteln, Sennesblätter, Aloe, Wachs, Kupfer, Salmiak, Natrum. Die Schätze der Gebirge werden selbst bei den gebildeter» Stämmen sehr un- vollständig benutzt. Die afrikanischen Staaten, in so fern sie nicht europäischen Einfluß gestatten, haben für uns noch weni- ger Bedeutung, als die asiatischen. So viel wir wissen, ist selbst bei den gebildetem Völkern, ein eigentliches Staats- leben kaum im Entstehen; Despoten oder Patriarchen herrschen. Ii. Die afrikanischen Staaten. I. Das Sultanat Moghrib-ul-Aksa (gewöhnlich Fez und Marokko genannt). Westlich vonalgier bis zum atlantischen Meere, zwi- schen 29" bis 36° N. B. und 7° bis 15" O. L. Dieses Reich, dessen Sultan wir Kaiser nennen, grenzt nörd- lich an das Mittelmeer (Str. von Gibraltar), westlich an das atlant. Meer, südlich an Biledulgerid und östlich an Algier. Die Größe giebt man an zu 13,700 Dü)?, und die Einwohnerzahl zu 8,500,000. Diese sind Berbern, Mauren, Neger, Juden und Europäer. Hauptsprachen sind die arabische, kabylische und maurische. Landesreli- gion ist die mohammedanische mit Duldung der jüdischen und christlichen. Die nomadischenaraber werden als höchst unwissend, die Mauren als treulos und grausam geschildert,

8. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 767

1842 - Dresden : Schmidt
767 Hab,sch. Die östliche Wüste mit den Oasen Fezzan. Hier ist die Hptst. M ursuk, ebenfalls Station für die Kara- wanen. Schiwa mit der Stadt gl. N. ist schon unter Tripolis angeführt. — Man rechnet im Allgemeinen 30 Oasen, deren Namen selbst zum Theil nicht bekannt sind. Iii. Der Staat von Habesch (Abessinien). Am rothen Meere und südlich von Nubien, zwischen 9° bis 15° 30 N. B. und 48° 50' bis 55“ 54' O- i'. Grenzen: im O. das rothe Meer; im S. und W- die Länder der Gallasnegw, im N. Nubien. Die Größe giebt man an zu ll bis 15,000 Ulm. und die Einwoh- nerzahl zu 5 Mill. Die Abessinier, ein schöner, brauner Menschenschlag, sprechen die Tigre- und amharische Spra- che. Auch die Gallassprache wird häufig gesprochen. Noch findet man Araber, Juden, Mauren,' Gallas rc. Landes» religi on ist die Jakobitisch - christliche, welche viele Ge- bräuche der Juden, z. B- Beschneidung, Sabathsfeier rc., bei- behalten hat. Das geistliche Oberhaupt führt den Titel Abu nah und steht unter dem koptischen Patriarchen in Aegypten. Die Priester sind höchst unwissend und der Got- tesdienst besteht bloß im Vorlesen der Bibel und in Aus- theilung des heiligen Abendmahles. Die Regirung des Landes war sonst in den Handen eines unumschränkten Herrschers, der den Namen des „großen Negus" führte, der aber jetzt zu Gondar ohne allen Einfluß lebt, da innere Spaltungen und die fortwährenden Angriffe der Gallas seine Macht auf nichts herabgebracht haben, so daß er sich jetzt kaum vor der äußersten Dürftigkeit schützen kann. Aste Macht ist in den Händen der höheren Geistlichkeit und der Statthalter oder Ras, unter denen der von Tigril der mächtigste ist. Die einzelnen Staaten sind jetzt von ein- ander unabhängig. Der Boden ist gebirgig, in manchen Gegenden aber so fruchtbar, daß man drei Ernten halten kann. Pro- dukte und Nahrungszweige sind wie in Nubien. 1) Das Königreich Tigr6, die afrikan. Schweiz genannt, wozu eine Menge Gebiete gehören, als Aga me, Enderta, Woidscherat rc. Hptst. Adowa; 3,500 E. Tuchweberei und Handel. Axum; 000 Häuser; Fabrr.

9. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 762

1842 - Dresden : Schmidt
762 Afrika. sie über den Gleicher nach S. zurück, so strömt der Regen auf der Südhälfte. 2) Produkte. a) Mi neralie'n: Gold, Silber, Kupfer (wenig Ei- sen, wie dieß in allen Ländern, die dem Aequator nahe lie- gen, der Fall ist), Salmiak, Ambra, Salpeter rc. b) Pflanzen: Die europäischen Getreidearten, zu- mal im nördlichen Afrika; Mais, Maniok, Ananas, Melo- nen. Baumwolle, Flachs, Hanf, Indigo, Tabak, Kaffee, Zucker, Wein (besonders am Kap), Südfrüchte, Datteln, Kokosnüsse, Sennesblätter, kostbare Gummiarten, Sandel- und Ebenbolz rc. c) Thiere. Die europäischen Hausthiere; Kameele, Dromedare, Büffel, Zebra, Gnu, Gazellen, Giraffen, Ele- phanten, Nashörner, Nilpferde, Löwen, Leoparden, Panther, Hyänen, Schakals, Affen, Paviane, Stachelschweine, Zibeth« katzen, Krokodile, Strauße, Papageien, viele Schlangenarten, Heuschrecken rc. Ueberhaupt ist Afrika das Vaterland der wildesten und giftigsten.thiere. 3) Die Bewohner Afrika's sind uns, gleich ihrem Lande, nur an den Küsten, und auch da nicht hinlänglich bekannt. So viel scheint gewiß zu sein, daß unter allen Erdtheilen Afrika am schlechtesten bevölkert ist. Die Afri- kaner sind der Mehrzahl nach Neger, die wieder, nach ihren Sprachen, in mehrere Stämme zerfallen. Diese Stäm- me aber aufzuzählen ist, bei unsrer Unbekanntschaft mit diesen Ländern, gar nicht möglich. Einige Völker sind keine eigentlichen Neger, sondern bloß mit dieser Race verwandt, indem sie Kennzeichen anderer Racen an sich tragen, nickt schwarz sind, sondern braun rc.; dennoch bezeichnet man sie ebenfalls mit dem Namen der Neger, z. B. die M a n d i n g o-, Fulah-, Ashantineger rc. Sie wohnen an der ganzen Westküste Afrika's, von der Sahara ab bis etwa zum südl. Wendekreise, ferner durch ganz Sudan oder Nigritien und von da durch das Innere bis zu den Ländern der Kaffern; endlich im südlichen Abyssinien, zerstreut an der Ostküste und auf der Insel Madagaskar. Noch unähnlicher sind die Kaffern an der Kaffernküste, die Bedjuanen am Oranjeflusse, die Hottentotten, Buschmänner oder Quaiquä in der Südspitze Afrika's. Die nördlichen Abessinier und Kopten sind Nachkommen der alten Ae,

10. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 763

1842 - Dresden : Schmidt
Allgemeines. -63 gypter und scheinen mehr arabischen Ursprungs. Rein kau- kasischer Race sind die ursprünglichen Bewohner der Nord- küste, die Kabylen, Mauren, Berbern, alle mit eigen- thümlicher Sprache. Sie sind durch die Araber und Tür- ken in die Gebirge von Fez und Marokko, und in die Ge, birge von Algier, Tunis und Tripolis verdrängt, haben sich sodann südlicher bis zur Sahara ausgebreitet. Die in Afri- ka hausenden Fremdlinge sind der Mehrzahl nach Araber, deren Sprache durch einen großen Theil von Nordafrika ge- sprochen oder verstanden wird. Türken leben in der Ber- berei, in Aegypten und an den Küsten von Habesch. Ju- den sind überall zerstreut; ja es giebt Judenneger. In den Küstengegenden und auf den benachbarten Inseln haben sich eine geringe Anzahl Europäer angesiedelt. 4) Religion und Gesittung. Am ausgebreitetsten ist die heidnische Religion; denn die Mehrzahl der Bewoh- ner Afrika's sind rohe Götzendiener, Fctischanbeter. Sehr zahlreich sind die Anhänger Mohammeds, namentlich ist der ganze Norden des Erdtheils von ihnen bevölkert, indem Araber, Türken, selbst viele Negerstämme, dieser Religions- ansicht huldigen. Nur hier und da hat das Christenthum Fuß gefaßt. Außer den hiesigen Europäern bekennen sich dazu die Kopten, die Abessinier, viele Bewohner von Kongo (durch die Portugiesen bekehrt), die Negerkolonie zu Liberia und eine ziemliche Anzahl von Hottentotten und Kaffem. Hinsichtlich der Gesittung steht die Mehrzahl der Afrika- ner tief unter dem Südasiaten. Der Norden ist nicht so ganz roh. Hier leben Mauren und Türken in Städten und Dörfern, treiben Ackerbau, Gewerbe, Handel und ha- den selbst einen Anflug von wissenschaftlicher Bildung; aber auch hier leben noch viele Bewohner rein nomadisch von Jagd, Raub, Krieg und Heerdenzucht, wie dieß in an- dern Gegenden des Erdtheils so häufig der Fall ist. Viele Negerstämme," besonders die mohammedanischer Religion, erfreuen sich fester Wohnplätze, bauen den Acker, bearbeiten Metalle, verfertigen baumwollene Zeuge und treiben Handel. Dieß ist der Fall in Hoch- und Flach-Sudan. Die Fu- lah- und Mandingoneger haben Schulen, in welchen der Koran gelesen und schreiben gelernt wird. Aber selbst da, wo die Fruchtbarkeit des Bodens den Ackerbau begünstigt, steht derselbe, wegen Unsicherheit des Eigenthums, auf nie»
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