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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 11

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 11 — Hand Futter genommen!" Denn er hatte eine Henne von außergewöhnlicher Größe, welche Roma hieß. Der Diener nahm den Irrtum des Kaisers wahr und bemerkte ihm. die Stadt Rom sei von Alarich erobert worden Der Kaiser soll darauf geantwortet haben: „Ich glaubte, o Freund, meine Henne Roma sei ums Leben gekommen." Alarich aber zog von Rom mit seinen Schätzen nach Unteritalien, um von da nach Sizilien und Afrika hinüberzugehen. Da überraschte ihn ein plötzlicher Tod. Er wurde von den Seinen in dem Flußbette des Busenio mit vielen Schätzen bestattet, und damit niemand die Stätte verrate, töteten sie die Sklaven, die das Grab bereitet hatten. 7. Attilas Schwert. Ein Hirt weidete in Ungarn feine Herde und sah, wie eine seiner Kühe hinkte. Da er nun die Ursache der fcharsen Wunde nicht finden konnte, ging er bekümmert den Blutspuren nach und entdeckte endlich ein Schwert, woraus die grasende Kuh unvorsichtig getreten war. Der Hirt grub das Schwert aus und brachte es dem König Attila. Attila aber freute sich und glaubte in feinem hohen Sinn, er habe das Schwert des Kriegsgottes empfangen und sei zum Herrn der Welt bestimmt. 8. Odoaker. Rugische Jünglinge, die um Kriegsdienste nach Italien wanderten, kamen unterwegs in Norieum an der einsamen Bethütte des heiligen Severinus vorüber und klopften an, seinen Segen mitzunehmen. Einer derselben war in schlechte Felle gekleidet, aber von hochstattlichem Wuchs, so daß er sich unter den Eingang der

2. Heimatkunde im achten Schuljahre - S. 25

1905 - Dresden : Huhle
— 25 — Iy. Heule lassen wir uns von den Syenilsteinbrüchen des Plauenschen Grundes etwas aus der Kindlzeil unserer Heimal erzählen. Berichtet zuerst, was uns der Syenit im dritten Schuljahre erzählt hat! Ich bin schwerer als Kohle, Sandstein und Kalkstein, lasse mich nicht mit dem Messer ritzen oder schaben und nur schwer mit dem Hammer zerschlagen. Weder Feuer noch Wasser können mir etwas anhaben. Wegen meiner Härte diene ich den Menschen zu Bausteinen, wovon die Bahnhofsgebäude zu Potschappel und Tharandt, die Kirche zu Deuben Zeugnis ablegen. Auch zu Straßenpflaster lasse ich mich gebrauchen, und wenn man mich zu kleinen unregelmäßigen Stücken zerschlägt, so diene ich zu Straßeuschotter. Ich bin keine einfache, gleichartige Felsart wie Sandstein, der aus lauter abgerundeten Körnern besteht, und wie der Kalkstein, der aus Überresten von Tiergehäusen gebildet ist, sondern ich bin aus mehreren uralten Gesteinsarten zu- sammengesetzt. Das vorwaltende Gestein ist der rötliche Feldspat — weniger hervortretend ist die dunkelgrüne Hornblende; so benannt, weil sie fast wie Horn aussieht; zufällig kann auch etwas Quarz und Glimmer in mir sein. Die innige Verschmelzung und Verkittung dieser eckigen Gebilde ist der Grund meiner Härte. Meinen Namen habe ich nach der Stadt Syeue in Ägypten bekommen, und schon die alten Ägypter haben mich zu ihren Prachtbauten benutzt. Nun wollen wir wieder beobachten und nachdenken. Die erste Frage wird sein: Wie hat sich dieses Gestein gebildet? Haben wir es hier mit der Wirkung des Wassers zu tun? Können diese Gebilde aus dem Pflanzenreiche sein? Stammen die Steinarten aus dem Tierreiche? Gebt jedesmal die Begründung dazu! Wollen wir uns die Entstehung deutlich machen, müssen wir etwas weit ausholen. Eure Väter haben euch schon oft erzählt, daß es in der Grube so heiß ist, daß sie die Kleider beim Arbeiten ablegen müssen. Je tiefer die Schächte sind, desto mehr haben die Bergleute unter der Hitze zu leiden. Sommer und Winter bleibt sich die Hitze in der Grube gleich. Man hat beobachtet, daß bei einer Tiefe von 30 m die Wärme um Pc zunimmt. Wievielmal 30 m tief ist der Windbergschacht gewesen? Berechnet das nach dem Bilde! Welche Wärme müßte dort geherrscht haben, wenn auf der Oberfläche + 20° C waren? In welcher Tiefe würde also das Wasser schon den Siedepunkt erreicht haben? Bei wie- viel Meter Tiese würde Metall dieselbe Hitze haben, welche auf der Erde gebraucht wird, um es zu schmelzen. (Gußeisen 1200° 0.) Daß es so ist, dafür können wir Tatsachen anführen: Ihr habt in der Geographiestunde gehört, daß in der Stadt Karlsbad, die ihrer Heil- quellen wegen berühmt ist, das Wasser in einer Wärme von 66° C aus der Erde kommt. Aus Island gibt es eine heiße Quelle, der Geiser genannt, aus welcher in Zwischenräumen heißes Wasser und Dampf mit großem Geräusche herausströmt und hoch in die Luft steigt. Wenn folch heiße Quellen in den verschiedensten — in heißen, gemäßigten und

3. Zeit der alten Deutschen bis zur Reformationszeit - S. 3

1889 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 3 — und blitzenden Augen. In das Fell eines Bären oder Wolfes haben sie sich gehüllt, und die Kopfhaut dieser Tiere ist ihre Kopfbedeckung. Sie spielen nicht um Geld, sondern um ihre Rinder und Pferde, Knechte und Mägde. Ja, zuweilen verlieren sie Weib und Kind und setzen den letzten Wurf auf ihre eigene Freiheit. Eine Lieblingsbeschäftigung ist ihnen die Jagd. Mit Spieß und Lanze streifen sie in den unermeßlichen Waldungen umher, schleichen den Bären und Wölfen nach oder lauern hinter starken Baumstämmen das Wildschwein ab. Mühe- und gefahrvoll wird zuweilen diese Beschäftigung, denn das verwundete Tier leistet oft hartnäckigen Widerstand und der Kampf fordert vom Jäger Borsicht und Mut. Oft finden wir die alten Deutschen beim fröhlichen Trinkgelage. Da scherzen und streiten sie mit einander und leeren fleißig die Trinkhörner, die der dienende Knecht immer wieder von neuem mit dem braunen berauschenden Biere füllt. Tacitus berichtet über diese Gelage: „Tag und Nacht hinter einander fort zu zechen, ist für keinen ein Vorwurf. Zwistigkeiten, die bei ihrer Trunkenheit häufig sind, verlaufen selten in Schmähreden, öfter in Todtschlag und Wunden. Doch auch über die Wiederversöhnung von Feinden, über die Schließung eines Ehebundes, über die Aufnahme von Fürsten, über Frieden endlich und Krieg ratschlagen sie meistens beim Gelage. Zum Getränk dient eine Flüssigkeit aus Gerste oder Korn gebraut, die zunächst am Rhein Wohnenden kaufen auch Wein." Über alles geht ihnen der Kampf. Wenn des Herzogs Boten von Hof zu Hof eilen und den Krieg ansagen, dann erschallt wilder Jubelruf. Der Mann greift zu seinem Schild, den er aus Weidenruten geflochten hat, nimmt seinen Spieß und sucht den Sammelplatz auf. Wild und roh sind sie gegen den Feind im Kampfe, wohlwollend aber gegen den Fremdling, der um Obdach bittet. Tacitus schreibt: „Bewirtung und Gastrecht übt kein andres Volk so freigebig aus. Irgend einem Menschen den Eintritt in das Haus zu wehren, gilt als gottlos. Nach bestem Vermögen setzt ihm jeder zum Willkommen eine Mahlzeit vor. Ist der Vorrat aufgezehrt, so weist der, welcher eben der Wirt war, den Gastfreund zu einer andern Herberge und begleitet ihn. Uneingeladen treten sie in das nächste Haus, wo man sie mit gleicher Freundlichkeit aufnimmt/' Die Sorge für Haus, Herd und Acker wird den Frauen und Knechten überlassen. Geschäftig steht da die Hausfrau mit ihren Mägden am Herde Am Spieße bratet sie die Keule des Bären, bereitet im thönernen Topfe das Hafermus, und braut im großen Kessel aus Hofer und Gerste das Bier. Draußen aber aus dem Acker sind Kinder und Knechte, bebauen das Feld und hüten das Vieh. Und wenn der Winter ins Land kommt mit seinen langen Abenden, dann sehen wir die Hausfrauen mit ihren Mägden gar eifrig am Spinnrocken sitzen, den Flachs zu Garn zu spinnen und leinene Gewänder daraus zu weben. 1*

4. Zeit der alten Deutschen bis zur Reformationszeit - S. 61

1889 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 61 — Herde. Die Mönche öffneten die Rüstkammer ihres Klosters und holten sich die mit Staub und Rost bedeckten Waffen heraus. Der Mann trennte sich vom Weibe, der Knabe von den Eltern, der Freund vom Freunde, und bald sah man Scharen von Reitern, Hausen von Fußvolk, Schwärme von Bauern mit Weib und Kind. Die Fürsten und Vornehmen des Landes waren ihre Führer. 3. Der Kreuzzug. Welchen Weg wird das Heer der Kreuzfahrer einschlagen? Entweder wird es den Landweg wählen und an der Donau entlang ziehen. Die Kreuzfahrer würden also durch Deutschland, Östreich und Ungarn ziehen, sich dann südwärts wenden nach Constantinopel, sodann durch Kleinasien und Syrien nach Palästina gelangen. Sie konnten aber auch den Seeweg benutzen und ungefähr folgende Richtung einschlagen: Genua oder Pisa, Westküste von Italien, Straße von Messina, Kandia, Südküste von Kleinasien, Cypern, Küste von Palästina, Landweg nach Jerusalem. — Ein großer, wohlgeordneter Kriegszug setzte sich in Bewegung. Voran unter wehenden Bannern und in kostbarer Rüstung die Fürsten und Herren, hinter ihnen das größte Kriegsheer des Mittelalters. Es sollen 600,000 Mann gewesen sein. Die Hauptmasse waren Franzosen, Lothringer und Italiener, denen sich Deutsche und Scharen ans allen Ländern der Christenheit angeschlossen hatten. An der Spitze des Heeres stand Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen. Damit kein Mangel an Lebensmitteln und keine Unordnung in der großen Volksmasse eintrete, zogen die Fürsten mit ihren Scharen einzeln ans verschiedenen Wegen, aber fast alle zu Lande, nach Constantinopel. Hier wurden sie über die Meerenge gesetzt, und nun zogen sie durch Kleinasien ihrem Ziele zu. Aber erst nach 2 Jahren erschienen die Kreuzfahrer an den Mauern Jerusalems. Wie ist das zu erklären? War der Weg so weit? Die Entfernung von Constantinopel bis Jerusalem mochte ca. 150 Meilen betragen. Es war also eine Zeit von 50—60 Tagen hinreichend, um jenen Weg zurückzulegen. Der Zug mochte also durch andre Ursachen aufgehalten worden sein; diese waren a) die geographische Beschaffenheit Kleinasiens (steile Gebirgsketten, enge Schluchten, wasserarme Wüsten). Weise nach, daß da der Zug aufgehalten wird! b) feste Städte mit dicken Mauern und hohen Türmen, welche die Kreuzfahrer oft lange belagern mußten, ehe sie dieselben einehmen konnten, c) die Heere der Türken, welche bald hier bald dort Angriffe auf den Pilgerzug versuchten.

5. Heimatkunde als Mittelpunkt des gesamten Unterrichts im dritten Schuljahre - S. 17

1907 - Dresden : Huhle
— 17 — plan. ^rtuaauf^a&<'n Schriftliche Aufsatzübungen. Grammatik. Orthographie Der Herbst. Das Blumengärtchen schmücken Astern, Georginen und Sonnenrosen. Im Gemüsegarten erntet die Mutter Bohnen, Möhren und Kohlrabi. Der Obstgarten schenkt uns seine Äpfel, Birnen und Pflaumen. Auf den Wiesen weiden Kühe, Schafe und Ziegen. In den Büichen und Obstgärten färbt der Herbst die Blätter der Bäume und Sträucher. Auflösen der zusammen- gezogenen Sätze. Umlaut von „a und au". Der Wind. Der Herbstwind raubt den Bäumen die Blätter. Er hebt den Knaben den Drachen. Auch trocknet er der Mutter die Wäsche. Dem Windmüller dreht er fleißig die Flügel der Mühle. Dem Gewitter geht oft der Sturm voran. Der Nordwind bringt der Erde Frost. Ergänzung im 3. Falle. Wörter, die mit „t und d" aus- lauten. Des Wassers Rundreise. Die Wärme der Luft verwandelt das Wasser in Wasserdampf. Diese feinen Dünste steigen empor und werden zu Wolken. Tropfenweise fällt dann das Wasser der Wolken wieder zur Erde herab. Nun dringt es in das Innere der Erde ein. Am Ende der Talwand kommt es als klarer Quell wieder hervor. Viel Wasser fließt ins Meer. Wessen Wärme verwandelt? Wörter mit „ll". Der Mond. Der Abend kommt und mit ihm der helle Mond. Wie ein Hirte weidet er die goldenen Sternlein auf der blauen Himmelswiese. Nicht immer ist er voll und rund. Am besten gefällt mir der Vollmond. Von einem Neumonde bis zum andern vergeht ein Monat. Welcher Mond kommt? Wörter mit „nd". Die Fliege Fliegen benaschen Speisen und Getränke. Auch verunreinigen sie Möbel und Bilder. Sie stören uns durch ihr Summen und belästigen uns durch ihre Stiche. Im Herbste sterben sie. Im Frühlinge kommen die Jungen aus den Puppen. In die Leide- form setzen. Wörter mit „ie". Das Zauberschloß. Vor vielen Jahren stand im Windberge ein Schloß. In diesem Schlosse wohnten viele Zwerge. Einst sollte ihnen Rotkopfs Görge zum Tanze aufspielen. Zum Lohne dafür bekam er den Hut voll glühende Kohlen. Fragen nach der Zeit- bestimmung. Wörter mit „ß und ff". Der Hirtenknabe. Der Berg ist meine Heimat. Die Spitzen meines Berges erglühen im Morgen- und Abendrote. Die meisten Gewässer entspringen meinem Berge. Gar oft umziehen die Stürme meinen Berg Täglich erklingt mein Lied den Bergen. Biegung des besitzanzei- genden Für- Wortes. Der Umlaut von „u". Die Kohle. Bergleute holen die Kohlen aus der Erde. Sie sind so hart wie Stein und so schwarz wie Pech Im Ofen brennen sie so hell wie die Sonne. Der Qualm über dem Feuer ist so schwarz wie die Kohle. Die Schlacken sind grau wie die Asche. Bildet zusam- mengesetzte Eigenschafts- Wörter! Wörtergruppe mit „qu". i Vom Büblein. Das Büblein wollte in die weite Welt. Aber bald kehrte es zurück. Nirgends fühlte es sich wohl. Das Bächlein war zu kühl. Der Kahn war zu eng. Die Schnecke lief wie lahm. Das Pferd war nicht zahm. Der Baum | nahm es zum Lohne beim Schöpfe. Fragen nach der Orts- bestimmung. Das Dehnungs- zeichen ,,h'''. Liebe Anna! Morgen feiere ich meinen Geburtstag. Du hast mir schon lange einen Besuch versprochen. Täglich ge- denke ich Deiner. Ich erwarte Dich darum bestimmt auf dem Bahnhofe. Dann mache ich mit Dir einen kleinen Ausflug. Ich begleite Dich zum Abendzuge auch wieder zurück. Biegung des persönlichen Fürwortes. Schreibweise des Anrede- sürworles. Felgner. Heimattunde. Z.aufl. 2

6. Heimatkunde als Mittelpunkt des gesamten Unterrichts im dritten Schuljahre - S. 69

1907 - Dresden : Huhle
— 69 — die Füße bei der Talwanderung immer? Welches waren- die Wege mit Erhöhungen und Vertiefungen? Wo fehlten die Erhöhungen und Vertiefungen? Nun merkt euch: Einen solchen Weg ohne Erhöhungen und Vertiefungen nennen wir einen ebenen Weg. Betrachtet noch einmal das Bild und sagt, welche Unterschiede ihr an der Richtung der Wege wahrnehmt! Manche haben Bieguugeu und Krümmungen, andere behalten ihre Richtung immer bei wie eine straff gespannte Schnur — wie wird mau diese nennen? Wir merken uns: Behält der Weg immer seine Richtung bei, so heißt er ein gerader Weg. B. Wie sind diese Wege entstanden? Wer hat sich auf diesem schmalen Streifen Boden bewegt? Welche Worte klingen ganz ähnlich? Aus welchem Worte wird „Weg" entstanden sein? Was wäre demnach ein Weg? Das, worauf wir uns bewegen. Wie heißt der Weg, wenn nur wir uns darauf bewegen? warum wohl Fußweg? Was ist das Gegenteil vom Fußwege? Wie ist der Fahrweg (Wagenweg) entstanden? Wie müßte da eigentlich der Fnßweg heißen? Wie heißt die Vor- richtnng, die sich auf diesem Wege bewegen läßt? Wie mag das Wort Wagen entstanden sein? Man mußte es wagen, mit diesen Wagen auf den Wegen die beweglichen Güter fortbewegen zu lassen. Zeigt ans dem Bilde, wo wir uns zuerst bewegt habeu! Was fällt euch an diesem Stücke Weg auf? Warum nennen wir ihn einen geraden Weg? Wie ist es gekommen, daß hier die Leute immer dieselbe Richtung beibehalten haben? Wo erst haben sie ihre Richtung ändern müssen? Was ist das Gegenteil von gerade? Welchen Weg werden wir nun als einen krummen bezeichnen? Was ist überhaupt an dem ganzen Wege auffällig? Warum hat dieser Weg so viele Krümmungen? -Welches Wort bezeichnet das am besten? Bei welcher Gelegenheit haben wir das Wort „schlängeln" schon kennen gelernt? Wo gibt es einen Schlangenweg? Wohin führt dieser Schlangenweg? Womit könnte man diesen Weg besser vergleichen? (Der Weg windet sich am Wind- berge empor.) An dem Fahrwege von der Mühle nach dem Dorfe be- obachteten wir auch einige Biegungen — was sagten wir von diesem Wege? Warum gebrauchten wir da den Ausdruck „winden"? Warum denkt man hierbei an die Ackerwinde? Wonach fragte ich bei all den Wegen, die den Talweg kreuzen? Woher kommen die Wege? wohin gehen sie? Welche Tunwörter ge- brauchten wir also? Sind aber die Wege wirklich gekommen und ge- gangen? Von wem kann ich das nur sagen? Mit welchen Worten ist es ganz ähnlich? Ist der Weg nach der Prinzenhöhe gestiegen und der Weg vou da in das Tal gefallen? Was haben wir also hier vom Wege wieder ausgesagt? _ Vom Apfel kann ich sagen, daß er vom Baume fällt — er führt eine Bewegung von oben nach unten aus. Was meine ich also, wenn ich sage: „der Weg fällt"? Nennt noch ein solches

7. Alte Geschichte - S. 129

1879 - Dillenburg : Seel
— 129 — ein aus Gerste und Hafer bereitetes Bier; aus Honig und Wasser wußte man ein Getränk, Meth genannt, herzustellen. Die am Rhein wohueudeu Stämme wurden frühzeitig mit dem Weine bekannt. — Die Kleidung war weder künstlich, noch köstlich. ^ Ein als Mantel übergeworfenes Stück Tuch oder das Fell eines Bären oder Wolfes, ja sogar die Haut eines wilden Schweines deckte die Männer; ihr Helm war dann wohl eines solchen Thieres Kops. Arme und Beine blieben unbedeckt und zeigten die gewaltige Körperkraft. Die Frauen hüllten sich in ein langes, leinenes Gewand, das bis auf die Füße reichte und Hals und Arme frei ließ. Der Lieblingsschmuck der Männer waren ihre Waffen. Viele trugen eine künstliche Rüstung aus Eisen und Stahl. Die Hauptwaffen waren: Schwert, Lanze, Framea (Pfrieme, ein Wurfspieß mit langer Eisenspitze), Bogen und Pseile und ein hölzerner oder aus Weiden geflochtener Schild; außerdem gab es noch Streithämmer, Streitäxte. Kolben und Schleudern. Die Waffen galten als heilig; ohne Waffen ging man nicht aus; bei den Waffen wurden die Eide geschworen. Die Waffen berühmter Helden erbten von Geschlecht zu Geschlecht fort. d. Beschäftigung. Als Beschäftigung liebte der freie Deutsche nur Iagb und Krieg. Den Ackerbau überließ man den Weibern, Greisen, Sclaven und Kriegsgefangenen. Die Felder wurden vielfach von Jahr zu Jahr gewechselt und von den Häuptlingen jedesmal neu vertheilt. Im Frieden ergaben sich die Männer meist der trägen Ruhe; sie lagen den größten Theil des Tages auf der Bärenhaut (daher der Schimpfname: Bärenhäuter, b. i. fauler Mensch), ober sie kamen zu Trunk und Spiel zusammen. — In Gewerben hatten sie es noch nicht weit gebracht; nur wackere Schmiebe mag es unter ihnen gegeben haben. Die im Innern wohnenben Deutschen trieben nur Tauschhandel; das Tauschmittel war römisches Geld, wofür sie Schmuckgegenstänbe und gewebte Zeuge kauften; einzelne Stämme ließen nur dann Kaufleute zu sich, wenn sie Kriegsbeute verkaufen wollten. Auch von Kün-ften und Wissenschaften verstanden die Germanen nur wenig; lesen und schreiben konnten sie nicht. Von den Künsten übten sie nur die Dichtkunst und zwar in Verbinbnng mit dem Gesang; ihre Lieber, in benen sie die Thaten ihrer Helben besangen, pflanzten sie bnrch münbliche Ueberlieferung fort. Mit Gesang begrüßten sie die beginnenbe Schlacht; sie verstärkten benselben babnrch, daß sie die Schilbe vor den Mnnb hielten. Wiewohl die meisten nicht Hopf, Lehrbuch. 9

8. Königreich Sachsen - S. 61

1889 - Dresden : Huhle
Das Elbsandsteingebirge oder die Sächsisch-böhmische Schweiz. 61 Baulichkeiten. Nur der 187 m tiefe, 4 m im Durchmesser und 15—18 m Wasserstand hallende Brunnen ist eine vollkommene Neuschöpfung Vater Augusts auf dem Königsteine. Der Bau dieses tiefsten ^Brunnens Sachsens begannl) am ‘29. Oktober 1566 und ging in dem weichen Sandstein außerordentlich rasch vor sich, indem er 1569 bereits 80 Lachter (= 160 m) tief hinabgetrieben war *) und später noch vertieft wurde, wobei ein Lachter (= 2 m) auf 40 fl. zu stehen kam. Immerhin ist der Brunnen schon 1570 ober 1571, also nur wenige Jahre nach seiner Angriffnahme benutzt worden Als im Januar 1574 ein furchtbarer Sturm das Hebewerk (Welle mit eifernem Seil und zwei laufenden Eimern) zerstört hattea), blieb der Bruuueu bis im April 1583, an welchem Datum der Uhrmacher Konrad König aus Altenburg das neue Hebewerk fertiggestellt hatte, unbenutzt. Jetzt befördert eine Dampfmaschine das Wasser zur Oberfläche, nachdem dies früher durch ein (noch vorhandenes) von Soldaten getriebenes Tretwerk geschah. Obwohl Vater August manche Baulichkeiten, z.b. ein Pulvermagazin 1585 ausführen ließ, begannen die ausführlichen Befestigungen doch erst nnter seinem Nachfolger, dem Kurfürsten Christian am 4. April 1589 unter Leitung des kurfürstlichen Baumeisters Paulus Büchner in Dresden und wurde am 30. April 1589 auch der erste wirkliche Festungskommandant (Christoph oder Christian Stange aus Hilbersdorf» ernannt. Am weiteren Ausbau der Festung ist fortlaufend gearbeitet worden bis 1888 und 1889, in welchen Jahren allein die Summe von 410,430 Mark aus Reichsmitteln dafür ausgeworfen worden ist. Jetzt wird die alte Festung nur als „Sperrfort" bezeichnet und der Kommandant ist nicht, wie früher, ein General, sondern nur ein Oberst. — Vom Jahre 1588 — 1850 diente der Königstein als Staatsgefängnis und in neuester Zeit benutzt man ihn noch bei Vergehen, die leichte Festungshaft nach sich ziehen. In unruhigen Zeiten bildet er ein sicheres Asyl für Staatsschätze und deckt durch seine Geschütze den Elbpaß nach Böhmen. Das kleinste Plateau (480 m lang, 160 m größte Breite) unter beit Steinen der Gruppe besitzt der Lilienstein, der sich in einem weit nach Westen ausgreifenden Bogen der Elbe bis zu einer Meereshöhe von 419 m (Aussichtspunkt der Südseite), also 59 m über das Plateau des Königsteins erhebt. Lange Zeit vernachlässigt, bildet er jetzt da eine gute Wirtschaft oben ist, einen der besuchtesten Punkte der Sächsischen Schweiz und wird seine Aussicht mit vollem Rechte zu den schönsten des ganzen Gebirges gezählt. Die unbeschränkte Rundsicht wird durch ein 15 m hohes, turmartiges Gerüst, das sich über das dichtbewaldete Plateau erhebt, ermöglicht. Der Name Lilienstein ist eine Entstellung des Namens Ägidinssteiu. In alter Zeit stand hier oben die wahrscheinlich zu gleicher Zeit mit dem Königsteine entstandene Burg eigenstem oder Ägidiusstein. Wie der Königstein, war auch sie ein böhmisches Lehen. Eine Urkunde von 1391 bezeichnet sie als eine Befestigung (Fortalitia'. Die weitverbreitete, aber durchaus unbegründete Ansicht, daß man unter Fortalitia nur eine Art Schanzwerk mit Holzbauten zu verstehen habe hat sich auch ant Lilienstein als nicht haltbar erwiesen. Bei einer Besteigung des Liliensteins fand Verfasser dieses Buches im Jahre 1882 die leicht in die Augen fallenden Reste der früheren Burg, kam aber erst am 24. Juni 1888 dazu, unterstützt von einigen Freunden, nicht nur sämtliche Umfassungsmauern des 800 — 900 qm haltenden Burgraumes, sondern auch die Größe und Zahl der 1) Laut Urkunde. Hauptstaatsarchiv Cap. 321, Blatt 136. *2) Laut Urkunde. Hauptstaatsarchiv Bch. I, Blatt 448, Loc. 8523. 3) Laut Urkunde. Hmiptstaatsarchiv Cap. 4 7 6,93.

9. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 21

1791 - Erlangen : Bibelanst.
.,■■m 2 j b) Cronach oder Cranach hat viele Schneidemühle«: eine Holkniederlage und lebhaften Handel. Gleich daran liegt die Verafestung Rosenberg. c) Forchhejm eine alte befestigte Stadt im Regnitzgrunde. 4. Das Hvchstift Würz bürg ist gegenwärtig mit Bamberg unter einem Fürsten verbunden; groß 94 Quadratmeilen, Einw. 200000; in Nordwestengebür- gicht imb holzrerch; aufdengebürgen gegenmittag wachst sehr guter Wein. Die beste Art davon heißt Steinwein. Getreide, Flachs, Hanf, Obst ist da in Ueberfluß; Rind- vieh, Schaafe, Pferde Holz, welches vielfältig auswärts geführt wird, und Steine sind die übrigen Produkte» Es ist nicht viel Arbeitstimkeit und Betriebsamkeit unter den Einwohnern; ein Fehler, den man fast allen geistlichen Staaten vorwerfen kann. Waaren, die ausgeführt wer- den, bestehen rn Wein, Brandwern, Getreide, Hauten, Wolle, Pottasche, gedörtem Obst und Eichenbäumen / welche nach Holland zum Schiffbau gehen. a) Würzburg in einem angenehmen Thale an; Mgyn, hat ein prächtiges Residenrschloß, einen ansehnlichen Haiidel und eine katholische sehr gur eingerichtete Universität. Auch eine «>ruck> und Glockengieferei) ist da» b) K i tz i Ii tz e n , ^uch am Mayn, die vornehmste und lebhaftest« (Stadt nach Würzburg. E-r ist hier auch guter.weinwachs. c) Königshofen im Grabfelde, eine befestigte Gradr.^ 5. Hochstift Eichstädt. Der gegenwärtige Fürst- bischof ist Johann Anton Ernst Freyherr von Jemmen, geb. 1715, erwählt 1781. Man baut vielen Hopfen; hin und wieder sind auch Eisenhütten. Betriebsamkeit ist da ebenfalls nicht groß und Fabriken fehlen. Eichstädt, die Hauptstadt und bischöfliche Residenz. Jenseits dem Fluß Altmühl liegt auf einem Berg das feste Schloß St. Willibaldesburg. 6. Des teutfchen Ritterordens Meisterthum M e r- g e n t h e r m. Die Ordensritter sind theils evangelisch, cherls. katholisch; die Güter, welche der Orten besitzt,

10. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 156

1791 - Erlangen : Bibelanst.
-56 54) Jsts denn auch erlaubt zu spielen? Kannst du nichts bessers thun, als spielen, so spie- le; aber ohne Sünde. Diejenigen sündigen beym Spiel, welche spielen, da sie arbeiten oder gar zur Kirche gehen sollten; die um ein hohes Geld spielen und sich in Gefahr setzen, viel zu verlieren; die beym Spiele betrügen oder geitzig und habsüchtig nach dem Gelde anderer trachten; die darüber böse werden, wenn andere gewinnen; die wohl gar Zank und Zwietracht anfangen oder schadenfroh andere verspotten, wenn sie verlieren. Wer ohne alle diese und andere Sünden zu- weilen spielt, um sich nach der Arbeit zu erholen oder mit den Fröhlichen auf eine erlaubte Weise fröhlich zu feyn, der kann es thun, wenn er nichts bessers zu thun und zu reden im Stande ist; denn es ist besser unschuldig spielen, als mit Worten oder Werken sün- digen. 55) Freuden aus dem Anschauen der schönen Natur. Die unschuldigsten und besten Freuden hat Gott uns selbst in der Einrichtung der Erde und der Ge- schöpfe auf derselben bereitet. — Ein alter frommer Greis lag einst auf der Anhöhe eines Hügels, von dem er die ganze Gegend übersehen konnte. Da betrachtete er die grünen Thaler, auf denen eben die Blumen her- vorsproßten , die mit blühenden Bäumen besetzten Ber- ge, die Heranwachsende Saat auf dem Felde, die Heer- den des großen Viehes und der Schaafe, die hin und her geweidet wurden. Dabey hörte er den Gesang der -Vögel in den Lüften und auf den Gesträuchen. £), sagte er, wie gütig ist Gott, der uns Menschen dwß alles
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