Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 22

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 22 — mäßig, so daß Felsen von allen Größen und Formen aus den Gestemstrümmern hervor- ragen. Dazu kommt dann als zweite umbildende und zerstörende Macht der Wind. Er leistet eine doppelte Arbeit. Die eine besteht darin, daß er den Staub und Sand erfaßt und oft weithin fortträgt. Daher sind die höheren Gebiete der Sahara meist Fels- und Kieswüste. Der Wind bläst alle feinen Stoffe weg und lagert sie in den tiefer liegenden Landschaften ab, wo darum die Scmdwüste vorherrschend ist. Die gewaltigen Dünen der Libyschen Wüste und der w. Sahara sind nichts anders als Anhäufungen von Sand, den der Wind von den Hochflächen und aus den Gebirgen hier zusammengeweht hat. Aber der Wind trägt auch zur Zerstörung des Gesteins bei. Er dringt in alle Ritzen der Felsen ein, bläst die feinkörnigen Bindemittel heraus und hilft so das Gefüge lockern. Ist er mit Sand beladen, so übt er zugleich eine wetzende, abschleifende Wirkung aus (Kor- rasion). Von dem heftigen Anprall der Sandkörner werden alle Felsoberflächen geglättet und erhalten einen eigenartigen Firnisglanz. Die weichen Teile der Gesteine werden natürlich stärker angegriffen und weggescheuert, und so bilden sich auf den Felsen eigen- tümliche Streifen, Rillen und rundliche Vertiefungen. Aus der vereinigten Arbeit der Wärmeschwankung und des Windes gehen oft die merkwürdigsten Gebilde hervor. „Hier scheinen", schreibt Walther, „Pilze oder Kohlköpfe von rotem Granit aus dem Boden zu wachsen (Abb. 5), dort bilden riesige Blöcke ein gewaltiges Haufenwerk. Tiefe Höhlen kriechen in die Felsen hinein, als ob riesige Wühltiere sie ausgegraben hätten. Hier liegt ein großer Block, der innen so hohl ist, daß ein Einsiedler leicht seine Wohnung darin aufschlagen könnte. Überall erkennen wir mit wenig Phantasie grinsende Menschenköpfe und abenteuerliche Tiergestalten". Eine häufige Erscheinung in der Sahara sind die Zeugen, vereinzelt oder in Gruppen und Reihen aufragende Felsen, die als Überreste einer zusammenhängenden, zerstörten Gesteinsdecke anzusehen sind. Klima. Die Sahara gehört zu den heißesten Landstrichen der Erde. Im Sommer steigt die Hitze um Mittag nicht selten aus 50 °, ja in der Arabischen Wüste am Roten Meere hat man bei bedecktem Himmel schon 65 0 gemessen, und der Sand soll sich auf 70 0 erwärmen, so daß man Eier darin sieden kann. „In der Sahara ist die Erde Feuer und der Wind eine Flamme", sagt der Araber. Im Gegensatze zu den Tagen sind die Nächte kühl. Man hat tägliche Wärmeschwankungen bis zu 41 0 beobachtet, und im Winter fällt das Thermo- meter des Nachts nicht selten auf 1—6 0 unter Null. Die Ursachen dieser scharfen Gegensätze sind der kahle Fels- und Sandboden, der sich rasch er- hitzt, aber auch ebenso schnell wieder erkaltet, und der fast immer wolkenlose Himmel, der die Wärme ungehindert ausstrahlen läßt, wozu dann noch die weite Entfernung der Sahara vom Weltmeere kommt, das nnr in den w. Küsten- gegenden seinen Einfluß geltend machen kann. Was die Sahara aber zur Wüste macht, ist nicht die Hitze, sondern der Mangel an Niederschlägen. Ob es Gebiete in ihr gibt, die völlig regenlos sind, ist allerdings fraglich, Selbst in den trockensten Gegenden hat man wölken- bruchartige Güsse beobachtet; aber sie sind selten, und es können mitunter Jahre vergehen, ehe ein Tropfen den Boden befeuchtet. Doch bildet sich bei der starken nächtlichen Abkühlung häufig Tau. Infolge der Trockenheit ist die Sahara ohne einen dauernd fließenden Wasserlauf. Zwar trifft man nicht selten auf Flußtäler,

2. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 23

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 23 — aber sie führen nur dann für kurze Zeit Wasser, wenn es einmal regnet (Trocken- täler oder Wadi). Das Regenwasser verdunstet natürlich rasch, doch dringt immerhin eiu Teil in die Erde ein und sickert hier allmählich weiter zu den tiefer liegenden Stellen der Wüste, wo es dann in Quellen oder erbohrten Brunnen wieder zutage tritt. Die Trockenheit der Sahara hat ihre Ursache in den Windverhältnissen. Im Winter ist die Wüste kälter als die Nachbargebiete, hat darum hohen Luftdruck, und die Winde Aiehen im allgemeinen uach den Rändern zu. Da aber die Mittelmeerländer dann ihre Regenzeit haben, empfangen wenigstens die n. Gebiete der Sahara einige Niederschläge. Im Sommer liegen die Verhältnisse umgekehrt. Die große Hitze erzeugt über der Sahara ein Niederdruckgebiet, das die Luft von allen Seiten her ansaugt. Aber die vom Mittel- meer wehenden Winde bringen keinen Regen, weil die hohe Wärme die Verdichtung des Wasserdampfes hindert; den Eintritt der feuchten Ozeanwinde wehrt eine an der Küste entlang ziehende kalte Strömung. Nur im S. dringen vereinzelte Tropenregen bis in die Wüste vor. Die Sahara ist die Ursprungsstätte gefürchteter Glut- und Sandwinde, die nicht nur die Wüste selbst, sondern auch die Nachbarländer heimsuchen. So sendet sie nach Ägypten den Chamfin, nach Oberguinea den Harmattan, nach Süditalien den Schi- rokko (Iii, S. 173). Den Sturm innerhalb der Wüste bezeichnen wir gewöhnlich mit dem in Arabien gebräuchlichen Namen Samum (von Sim^Gift). In der Regel kündet sich ein solcher Sturm schon einige Stunden vorher an. Von dem in der Ferne aufgewehten Sandstaub wird die Luft trübe, bleifarbig, und die Sonne verliert ihren Glanz. „Aber der Samum kann auch ohne solche Vorboten hereinbrechen. Plötzlich sieht man Staub- wölken emporsteigen. In allen Farben schillern sie, blau, rötlich, gelb. Sie türmen sich, wälzen sich übereinander. Pfeifend, heulend, alles vor sich hertreibend, tosen sie heran. Die ganze Lust ist verdunkelt, die Sonne dem Blick völlig entrückt. Ganze Sandwellen werden fortgewälzt, die Dünen scheinen auf ihren Spitzen zu rauchen. Man kann schließlich die Augen nicht mehr offen halten, man muß sich dem Schicksal ergeben. Längst haben auch die Kamele kehrt gemacht, um nicht die Sand- und Staubmassen ins Gesicht zu be- kommen; ohne Befehl knien sie nieder und ergeben sich in ihre Lage. Findet der Samum im Sommer statt, so steigert sich die Hitze auf 40 ja 50 °. Alles ist Finsternis und un- durchdringlicher Staub. Der Mensch selbst umhüllt sich den Kopf und alle gefährdeten Körperteile, um seine Haut vor den schmerzhaften Einflüssen zu behüten, welche die mit Heftigkeit geschleuderten groben Sandkörner und kleinen Kieselchen hervorbringen. Auch ihm bleibt nichts zu tun übrig, als zu warten und sich in sein Schicksal mit Geduld zu fügen" (v. Hellwald). Daß mitunter ganze Karawanen durch den Samum im Sande begraben und vernichtet würden, wie ältere Berichte erzählen, hat sich längst als [Fabel erwiesen. Doch kann ein solcher Sturm mittelbar den Untergang herbeiführen helfen, da er das Wasser in den Schläuchen zum Verdunsten bringt und mitunter Brunnen verschüttet. Eine in der Wüste nicht selten vorkommende Erscheinung ist die Luftspiegelung oder Fata Morgana. Infolge der Strahlenbrechung in den verschieden dichten Luft- schichten glaubt der Reisende in der Ferne, mitunter in der Luft schwebend, einen See oder eine grüne Oase zu sehen, die bei der Annäherung wieder verschwinden. „Die aufgeregte Phantasie manches Reisenden erzählt von Schlössern, lachenden Gärten, Blumen, Rossen und Reitern; andre, wie Rohlss, haben dergleichen nie wahrgenommen". Nachtigal be- richtet: „Ich sah öfters die Akazienbäume, die hin und wieder vorkommen, einzeln oder in Gruppen zerstreut, in der Luft schweben, etwas über den Boden erhoben, und felsige Teile

3. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 26

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 26 — Brunnen und Oasen bestimmt, die man immer auf kürzestem Wege zu er- reichen sucht. Sechs Hauptstraßen durchziehen die Sahara von N. nach S.: 1. von Mogador (Fes, Marokko), 2. vom s. Algerien über Tuat, 3. von Tripolis über Ghadames nach Timbuktu, 4. von Tripolis über Mursuk, 5. von Beughasi über Kusra zum Tsadsee, 6. von ©tut im Nilgebiet nach Kordofan. ' Die kürzeste und zugleich wichtigste ist die von Tripolis zum Tsadsee, die etwa 90 Tage beansprucht. Der Karawauenhandel liegt hauptsächlich in den Händen arabischer und ägyptischer Kaufleute. Um die Gefahren zu vermindern, sehen sie darauf, daß möglichst große Kara- wanen zusammenkommen. Ost zählt eine solche 50)—1000 Kamele, ja von Alschier ging 1906 eine mit 3045 Kamelen ab. Die Tiere werden hoch mit den wohlverpackten Waren beladen. Außerdem muß man sich mit Lebensmitteln versehen, besonders Brot, das aller- dings bald steinhart wird, und Datteln. Dazu kommt ein reichlicher Vorrat an Wasser, das in Schläuchen von Ziegenfell, die innen geteert sind, mitgeführt wird. Zum Schutze gegen räuberische Überfälle sind die Mitglieder der Karawanen bewaffnet. In besonders unsicheren Zeiten wird ihnen auch noch eine militärische Bedeckung mitgegeben. An der Spitze der Karawane reitet der Führer, ein mit der Wüste vertrauter Mann. Dann folgt in fast endloser Reihe, oft über eine Wegstuude lang, ein Kamel hinter dem anderen. Die schwer beladenen Tiere schreiten ziemlich langsam, etwa 4 km in der Stunde. Täglich legt man 40—50 km zurück. Wird Rast gemacht, so sammeln sich die Kamele wieder zuhauf, die Reisenden bereiten sich bei einem Feuer aus getrocknetem Kamelmist ihr Mahl und errichten Zelte, in denen sie die Nacht verbringen. „So verfließt ein Tag wie der andere, bis einige Raben oder Krähen die Quelle verkünden und am Horizont die Wipfel der königlichen Palmen auftauchen. Dann eilt alles mit schnellem Schritt dem Wasser zu, und Menschen und Tiere löschen ihren Durst in langen Zügen, als ob sie nimmer aufhören wollten. Am Brunnen wird einige Tage gerastet, in größeren Oasen verweilt man wochenlang und tauscht mit seinen Waren". Dann wird die Reise fortgesetzt, bis endlich das Ziel erreicht ist. Die Karawanen versorgen die Oasen mit Getreide u. a. Bedarf und tauschen dafür hauptsächlich Datteln ein. Auch holen sie in der Wüste Salz, das besonders nach dem Sudan gebracht wird. Viel bedeutender ist der Durchgangshandel. Die Karawanen, die von den Mittelmeerländern kommen, führen hauptsächlich Industriewaren mit sich und bringen dafür Elfenbein, Gummi, Straußenfedern, Goldstaub, Felle u. a; Erzeugnisse des Sudans zurück. Der früher bedeutende Handel mit Negersklaven hat ganz aufgehört. Überhaupt ist der Karawanenverkehr sehr zurückgegangen, seit der Senegal, der Niger und der Venne der Schiffahrt erschlossen sind und eine bequemere und billigere Warenbeförde- rung ermöglichen. Staatliche Zugehörigkeit. Vor zwei Jahrzehnten noch war die Sahara größten- teils freies Gebiet. Von Algerien und Tunis aus aber hat Frankreich, von Ägypten aus England sein Machtbereich immer weiter auszudehnen versucht, bis sich beide Mächte 1899 durch den sog. Faschodaverlrag die Wüste teilten, soweit sie nicht schon im Besitze anderer Staaten war. Frankreich erhielt den weitaus größeren w. Teil bis über das Bergland von Tibesti hinaus (6,4 Mill. qkm, 11/1 Mill. E.), England als ägyptischen Anteil den O. (die Libysche Wüste und Nubien, 1'/. Mill. qkm, 1 Mill. E.). Nicht in französischem oder englichem Besitz sind das spanische Rio de Ora (190000 qkm, 130000 E.) an der atlantischen Küste und als wertvollstes Gebiet das jetzt zu Italien gehörige Tripolitanien.

4. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 84

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 84 hinein und teilen sich wieder in zwei große, hauptsächlich durch die Sprache geschiedene Familien, die Sudauneger und die Bantuneger (S. 43 u. 53). 2. Hottentotten und Buschmänner (Südafrikanische Rasse) ims.-W. Südafrikas: der Kalahari, Deutsch-Südwestafrika und im Kaplande (S. 63). Verwandt mit ihnen sind wahrscheinlich die Zwergvölker, die in dichten Waldgegenden zwischen den Negern wohnen (S. 53). - 3. Hamiten in Nordafrika. Zu ihnen gehören insbesondere die Berber (©. 4) und die Ägypter (S. 32) sowie die Wüstenstämme der Tuarek und Tibbu (S. 25). 4. Semiten, ebenfalls in Nordafrika. Die beiden wichtigsten Stämme sind die Araber (S. 5, 25, 32), die zerstreut zwischen den Berbern in den Atlasländern und der Sahara wohnen, und die Abessini er (S. 58). 5. Malaien in Madagaskar (S. 77). 6. Europäer. Sie haben sich überall in den Kolonien der europäischen Staaten niedergelassen. Am zahlreichsten sind Holländer (Buren) und Engländer in Süd- asrika. Die große Mehrzahl der Bewohner ist dem Heidentum ergeben, häufig in der niedrigsten Form, dem Fetischdienst (S.46). In ganz Nordafrika herrscht der Islam, der auch in Ostafrika viele Bekenner zählt. Überall aber hat auch das Christentum festen Fuß gefaßt, das durch zahlreiche Missionare weiterverbreitet wird. Wirtschaftliches. Afrika hat in den letzten Jahrzehnten auf wirtschaftlichem Gebiete gewaltige Fortschritte gemacht. Gleichwohl ist der Wert seiner Erzeugnisse noch immer gering im Vergleich zu seiner Größe und seinem Reichtum. Für die Ausfuhr kommen in erster Linie die Erzeugnisse des Bergbaus in Betracht. Beträgt doch allein in Südafrika die jährliche Ausbeute an Gold und Diamanten mehr als 1000 Mill. Mk. Dazu kommen dann noch Kupfer im Kmand und Deutsch-Südwestafrika. Eisen und Phosphate in Algerien (S. 15). Unter den Erzeugnissen der Landwirtschaft steht weitaus an erster Stelle die Baumwolle, von der allein Ämpten jährlich für etwa 500 Mill. Mk. auf den Weltmarkt liefert. Auf Gold, Diamanten und Baumwolle entfällt nicht weniger als 3/4 der Ausfuhr Afrikas. Ihnen gegenüber ist der Wert der andern Güter gering. Die wichtigsten Erzeugnisse sind: Wein und Olivenöl (Algerien und Tunis), Gewürznelken (Sansibar), Kakao (Kamerun), Sisalhans (Deutsch-Ost- asrika), Kaffee und Tabak. Von Walderzeugnissen kommen in Betracht: Palmöl und Palmkerne, Kautschuk, Kopra, Klebegummi. Das Tierreich liefert Wolle, Elfenbein, Straußfedern. Der Außenhandel hatte 1910 einen Wert von 4730 Mill. Mk. (A. 2183, E. 2547), nur etwas mehr als 1ji von dem des Deutschen Reichs. Staatliches. Bis auf Abeffinien und den kleinen Negerftaat Liberia ist jetzt ganz Afrika unter europäische Mächte aufgeteilt. Es entfallen aus: 1. Britische Besitzungen (einschl. Ägypten) 10,3 Mill. qkm 50 Mill. E. 2. Französische Besitzungen.....9,2 „ .. 32 3. Deutsche Besitzungen......2,7 „ 4. Portugiesische Besitzungen .... 2,1 „ 5. Belgische Besitzungen......2,4 „ 6. Italienische Besitzungen.....1,5 „ 7. Spanische Besitzungen .... 233000 Entdecknngsgeschichte. Afrika ist erst sehr spät erso 15 „ 8,3 „ 15 „ 1,3 „ 220000 [cht worden. Die schwer

5. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 47

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 47 — fahrt hindern oder unmöglich machen und oft Überschwemmungen verursachen. Mit großen Kosten arbeitet die Regierung seit Jahren daran, wenigstens eine Fahrrinne für die Schiffe freizuhaltend) Der Ostsudan ist bei seiner Regen- armut fast ganz Steppe. An den Flüssen zieht sich frischgrüner Uferwald hin. Sonst gibts nur lichte Trockenwälder, die hauptsächlich aus Gummiakazien bestehen. Doch ist das Land noch einer großen wirtschaftlichen Entwicklung fähig, da weite Strecken künstlich bewässert und zum Anbau von Getreide und Baumwolle verwendet werden können. Heute besteht die Ausfuhr hauptsächlich aus Klebegummi (1911 für 9,1 Mill. Mk.), Elsenbein und Straußenfedern. Die Bewohner sind überwiegend Neger, im N. Nubier, ein semitisch- arabisches Mischvolk. Von großem Einfluß auf die Bevölkerung sind die Araber gewesen. Sie haben dem Lande eine höhere Kultur gebracht und den Islam eingeführt, sind aber durch den von ihnen betriebenen Sklavenhandel lange Zeit, bis zum Erscheinen der Engländer, eine furchtbare Landplage gewesen. Staatszugehörigkeit und Siedlungen. Der Ostsudan, auch Ägyptischer Sudan genannt, gehört dem Namen nach zu Ägypten, kann aber als englisches Gebiet bezeichnet werden. Die Eroberung durch Ägypten begann 1822 unter Mehmed Ali. Das neu- gegründete Khartum entwickelte sich rasch zu einem ansehnlichen Handelsplatz für Sklaven, Vieh und Elfenbein. Später wurden die Eroberungen über das ganze Nilland bis zum Alberlsee ausgedehnt. Der schändlicke Sklavenhandel aber und die Bedrückung durch die ägyptischen Beamten und Soldaten führten 1882 zu einem allgemeinen Ausstand. Ein kühner Abenteurer, der sich für einen Mahdi, d. h. Propheten, ausgab, gewann rasch eine beherrschende Stellung. Er zog gegen die englifch-ägyptischen Heere ins Feld, schlug sie und belagerte und eroberte Khartum, wobei der englische General Gordon seinen Tod fand. Khartum wurde zerstört und am linken Nilufer eine neue Sladt, Omdurman, als Herrschersitz gegründet. Erst 1899 gelang es, den Mahdistenausstand niederzuwerfen, und seitdem ist England Herr im Lande. 1898 und 99 machte auch Frankreich den Versuch, sich am Nil, bei Faschoda, festzusetzen, gab aber auf die Drohungen Englands hin seine Pläne wieder auf. Die Hauptstadt Khartum (21000 E.), am Zusammenfluß des Weißen und Blauen Nils, soll vor der Zerstörung 60000 E. gehabt haben. Seit 1900 ist sie durch eine Eisen- bahn über Berber mit Wadi Halsa und mit Suakin am Noten Meere verbunden. Die Engländer sind bemüht, „sie in europäischer Weise auszubauen und zum politischen und wirtschaftlichen Mittelpunkte" des Landes zu machen. Omdurman (40000 E.) gilt jetzt als Vorstadt von Khartum. W. vom Nil liegen die Landschaften Kordosan und Darfur, ehemals selbständige und dichtbevölkerte Reiche, mit den Hauptstädten El Obe'id und Fascher, rechts vom Flusse Senaar mit der gleichnamigen Hauptstadt am Blauen Nil. *) In letzter Zeit hat sich eine englische Gesellschaft gebildet, welche die Grasbarren nach einem von dem Berliner Chemiker Prof. Or. Haering erfundenen Verfahren zu Briketts (Suddit) von hohem Heizwert verarbeitet. Da dem tropischen Afrika Kohlen fehlen, ist die Erfindung von großer Tragweite für die Entwicklung der Dampfschiffahrt und des Eisenbahnwesens.

6. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 53

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 53 — größten Teile Bantuneger. In ihrer Körperbildung, in Lebensweise, Sitten und Gebräuchen unterscheiden sich diese nicht wesentlich von den Sudannegern. Was ihre zahlreichen Stämme zu einer Völkerfamilie vereint und jenen gegen- über abgrenzt, ist hauptsächlich die Sprache. Trotz der großen Verschiedenheit, die zwischen den einzelnen Bantusprachen besteht, zeigen doch alle eine weit-- gehende Übereinstimmung in ihrem grammatischen Bau. Kennzeichnend ist insbesondere der große Reichtum an Vorsilben, die sowohl der Beugung als der Bildung neuer Wörter dienen. U-ganda heißt z. B. ein Land am Norduser des Viktoriasees, Wa-ganda heißen seine Bewohner, M-ganda bezeichnet den einzelnen Mann, Ki-ganda die Sprache des Landes usw. — Die Kongoneger gliedern sich in eine Menge von kleinen Völkerschaften, die in ihrem Wesen und ihrer Beschäftigung oft erhebliche Unterschiede zeigen. Die meisten leben vom Ackerbau und haben wohlbestellte Felder, andere treiben hauptsächlich Viehzucht oder Jagd und Fischfang. Zerstreut sitzen zwischen den Kongonegern verschiedene Zwergvölker. Sie erreichen nur eine Größe von 1.25—1,45 m, haben sehr kurze Beine und einen verhältnismäßig langen Oberkörper und eine bedeutend hellere Hautfarbe als die Neger. Sie wohnen in kleine Stämme zersplittert in den schwer zugänglichen Waldlandschaften in Höhlen und Grashütten und leben fast ausschließlich von der Jagd. Sie sind kriegerisch und hinterlistig und führen als Hauptwaffe den Bogen, mit dem sie aus dem Versteck vergiftete Pfeile auf ihre Feinde abschießen. Häufig stehen sie auch mit ihren Nachbarn, den ackerbauenden Negern, in freundschaftlichem Verkehr und tauschen ihre Jagdbeute gegen Feldfrüchte ein. Die bekanntesten unter deu Zwergvölkern find die Akka an den Stanleyfällen und die Wambutti am Arnwimi. Über ihre Herkunft gehen die Ansichten der Forscher noch auseinander. Die einen halten sie für die Reste einer Urbevölkerung Afrikas, andere sehen in ihnen verkümmerte, entartete Neger, noch andere halten sie für Verwandte der Buschmänner. Die Bevölkerung des Kongobeckens ist in den letzten Jahrzehnten stark zusammen- geschmolzen. Durch Sklavenjagden, die hier von Arabern und Jndiern betrieben wurden, sind dichtbesiedelte Gegenden in menschenleere Einöden verwandelt worden. Der bekannte Afrikareisende Wißmann kam auf seiner ersten Reise nicht weit vom Äquator in eine Gegend, die sich durch besondere Schönheit und Fruchtbarkeit auszeichnete. Sie war wohl angebaut und ziemlich dicht von einem friedlichen, glücklichen Volke besiedelt, das in großen Dörfern wohnte. Vier Jahre später kam Wißmann wieder dorthin. „Als wir uns den Ortschaften näherten", berichtet er, „wunderten wir uns, daß sich niemand blicken ließ, uns zu bewillkommnen. Wir betraten den tiefen Schatten der mächtigen Palmen; zur Rechten und Linken waren die Aushaue, wo unsere Freunde gewohnt hatten; hohes Gras hatte überwuchert, was uns früher das Herz erfreute. Die Ernten waren zerstört, alles in eine Wüste verwandelt. Todesstille herrschte. Wir suchten vergeblich nach den friedlichen Hütten, den Heimstätten des Glücks. Ein verkohlter Pfahl hier und dort, ein paar Bananenbäume war alles, was noch davon zeugte, daß Menschen hier gewohnt hatten. Bleichende Schädel am Weg und an Stangen geklammerte Knochenhände sagten uns, was geschehen war, seit wir hier waren". Wißmann traf auch auf einen Zug gefangener Sklaven. „Hunderte waren zu 10, zu 20 mit langen Ketten und Halsringen verbunden. Bei Schwächeren, Weibern und Kindern, bei denen Flucht ausgeschlossen war, hatte man

7. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 54

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 54 — nur Stricke angewendet. Leute, die besondere Vorsicht erheischten, gingen zu Zweien in der Sklavengabel, einem Gabelholz, bei dem der Hals in die Gabel eingeschnürt ist. Es ist kaum zu beschreiben, in welch elendem und erbärmlichem Zustande die schwarze Ware war. Arme und Beine fast fleischlos, der eingezogene Bauch voller Runzeln, der Blick matt, das Haupt gebeugt, so schlichen sie in eine ihnen unbekannte Zukunft, ostwärts und immer ostwärts weg von ihrer Heimat, fortgerissen von Weib und Kind, von Vater und Mutter, die sich vielleicht im Walde der Hätz entzogen hatten oder sich wehrend nieder- gemacht waren. Ein furchtbar empörendes Bild bot im Lager einer solchen Karawane die allabendliche Verteilung der Nahrungsmittel. Mit weit aufgerissenen Augen drängten sich die Hungernden um den Platz, an dem einer der Wächter zum Verteile« der Lebens- mittel stand, ab und zu die ihn vor Hunger dicht Umdrängenden mit einem Stocke zurücktreibend; ein kleines Maß in der Große eines Wasserglases wurde mit Korn ange- füllt, Mais oder Hirse, einem jeden in den Lappen oder die Ziegenhaut, mit der er seine Blöße deckte, hineingeschüttet. Viele dieser Leute, zu müde, um das Korn zu reiben oder zu stoßen, kochten es einfach in heißem Wasser oder rösteten es im Topfe auf dem Feuer und schlangen es so hinab, um das schmerzhafte Gefühl des Hungers zu besänftigen. . . . Kaum der vierte Teil dieser Armen erreicht die Küstenländer, in denen sie verkauft oder zur Ausfuhr bereitgehalten werden oder auf die Pflanzungen der Küstenleute gehen." Staatliche Verhältnisse. 1. Französisch-Kongo (1,5 Mill. qkm, 10 Mill. E.) erstreckt sich zwischen Belgisch-Kongo, gegen das Kongo und Nbangi die Grenzen bilden, und Deutsch- Kamerun von der atlantischen Küste nach N.-O. bis über 'die schon besprochenen Landschaften ö. vom Tsadsee (S. 48). Das Gebiet wird aber jetzt an zwei Stellen von Zipfeln Kameruns, die an den Kongo und Ubangi heranreichen, unterbrochen. (S. Kamerun). Die Sudanlandschaften abgerechnet, ist das Gebiet größtenteils mit Urwäldern bedeckt, auf weite Strecken hin noch völlig unerforscht und wirtschaftlich wenig entwickelt. Die Wälder werden durch Gesellschaften auf Kautschuk, Ebenholz, Farbholz, Palmöl usw. ausgebeutet. Neuerdings hat man auch mit der Anlage von Pflanzungen begonnen (Kaffee, Tabak, Vanille usw.). Die Ausfuhr betrug 1910 13 Mill. Mk. Der Sitz des Gouverneurs ist Libreville (3000 E.), an der geräumigen Gabunbucht. Am Stanley Pool liegt die Station Brazzaville. 2. Ein spanisches Gebiet (nur 25000 qkm mit 140000 E.) liegt am Flusse Muni in Kamerun und ist bis jetzt ziemlich bedeutungslos. 3. Angola (1270000 qkm, 4,2 Mill. E.), portugiesischer Besitz, erstreckt sich vom Kongo bis Deutsch-Südwestafrika und weit ins Innere hinein, wo es von Belgisch-Kongo und englischem Gebiet begrenzt wird. Der größere Teil ge- hört dem Südafrikanischen Hochlande an. Die etwa 150 km breite Küstenebene ist im n. Teile ziemlich fruchtbar und zum Anbau tropischer Gewächse geeignet aber auch sehr ungesund. Die Hochländer sind grasreich und können einmal ein wichtiges Gebiet für die Viehzucht werden. Die Küste ist schon seit dem 15. Jahrhundert im Besitz der Portugiesen, die Grenzen des Hinterlandes sind aber erst 1896 durch Verträge festgelegt worden. Jahrhunderte lang

8. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 58

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 58 — Feigen, Zitronen, Apfelsinen. Wein und Kaffee, der von der füdabessinifchen Landschaft Kaffa seinen Namen haben soll und noch heute dort auch wild wächst. Weiter hinauf findet man Weizenfelder, Wiesen und unsre mitteleuropäischen Obstbäume. Die oberste Stufe, die Dega, hat nur noch mäßig warme Tage und kühle Nächte, und der Winter bringt Frost und Schnee. Der Ackerbau hört mehr und mehr auf, der Wald verschwindet, und an seine Stelle treten frische Alpenweiden, weshalb Viehzucht hier die Hauptbeschäftigung der Be- wohner ist. — Die Niederschläge sind bedeutend, fallen aber nur im Sommer. Furcht- bare Gewitter mit Hagelschlägen und gewaltige Überschwemmungen richten oft großen Schaden an. Die Bewohner. Die eigentlichen Abessinier sind Semiten und von dunkler Hautfarbe. Sie sollen zur Zeit Salomos (1000 t>. Chr.) aus Süd- arabien eingewandert sein. Bereits im 4. Jahrhundert wurden sie Christen. Die Unzugänglichkeit des Landes machte es ihnen möglich, dem mohammedanischen Ansturm zu widerstehen, so daß sie ihren Glauben bis heute bewahrt haben. Aber da sie durch die umwohnenden mohammedanischen Völker von jeder Ver- bindung mit der übrigen Christenheit abgeschnitten waren, ist ihre Religion sehr entartet und in Formelkram und äußerer Werktätigkeit erstarrt. Man hat gegen 200 Feiertage, das Land ist voll von Priestern und Mönchen, und überall herrscht greulicher Aberglaube. Gleichwohl hat das Christentum auch hier noch segensreich gewirkt. Abessinien hat eine höhere Kultur als die umliegenden Länder, Sklaverei und Sklavenhandel sind durch die Kirche streng verboten; die Frau hat eine geachtetere Stellung als in den mohammedanischen Ländern, und in den häufigen Bürgerkriegen sind Frauen und Kinder von jeher geschont worden. Im S.-O. wohnen semitisch-hamitische Mischvölker, Galla und Somal, im S.-W. Neger. Wirtschaftlich ist Abessinien noch wenig entwickelt. Ackerbau und Viehzucht sind die Haupterwerbsquellen. Zur Ausfuhr (1911: 14 Mill. Mk.) kommen insbesondere Kaffee, Häute, Elfenbein und Wachs. Staatliches. Abessinien (1,2 Mill. qkm, 8 Mill. E.) ist ein selbständiges Königreich. Es umfaßt das Hochland, den nördlichsten Teil ausgenommen, und ein großes, in die Somalhalbinsel hineinreichendes Gebiet. Der Herrscher führt den Titel Negus Negesti, d. h. König der Köyige,.und besitzt unumschränkte Gewalt. Das abessinische Reich ist uralt, die ältere Geschichte aber wenig bekannt. Im 18. Jahrhundert zerfiel das Land in eine Reihe fast selbständiger Herrschaften. 1853 aber gelang es Theodorus I., einem Manne niedriger Herkunft, das Reich wieder zu einen. Unter seinem Nachfolger Johannes Ii. drangen 1889 die Mahdisten (S. 47) in Abessinien ein und eroberten sogar die Hauptstadt Gondar. Sie vermochten sich aber nicht lange in dem feindseligen Lande zu halten, und mit Hilfe der Italiener, die sich 1879 am Roten Meere festgesetzt hatten, gelangte Menelik Ii. auf den Thron. Er war aber nicht ge- willt, die von den Italienern angestrebte Schutzherrschaft anzuerkennen und brachte ihnen 1896 eine empfindliche Niederlage bei, die ihren Kolonialbesitz wesentlich einschränkte. Auch dehnte er seine Herrschaft über das fö. vom Hochlande gelegene Gebiet von Harrar aus.

9. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 228

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 228 — liches Gepräge, und das durch die gebirgige Natur der Insel bewirkte abgeson- derte Wohnen hat ihre Sprache dermaßen in stark voneinander abweichende Mundarten zersplit- tert, daß eine Verständigung zwischen etwas entfernt wohnen- den Stämmen nicht möglich ist. Abb. 41. Papua von Neuguinea. (Nach Hagen.) (Aus der Illustrierten Völkerkunde von Buschan.) Ein hervorstechendes Merkmal der Papua ist der Haarwuchs. Der bekannte Erforscher Neuguineas, O. Finsch, schreibt darüber: „Das Haar wächst beim Papua anfangs gerade wie bei uns und fängt erst an, sich nach einiger Zeit, wenn es etwas länger wird, zu krümmen, d. h. mehr oder minder spiralig zu drehen, ähnlich den Windungen eines Korkziehers. Bei gewisser Länge verfilzen sich die Haare leicht ineinander, namentlich an den Enden, wo sich Klümpchen bilden, und so entsteht eine Art Locken, aus denen sich je nach der Behandlung dichte Strähnen, Zotteln oder, beim Auf- bauschen mit einem langzinkigeu Bambuskamm, Wolken bilden". Diese mannigfaltig gestaltete Haar- kröne ist der Stolz und Ruhm der Papua. Sie wird täglich neu hoch aufgebauscht, mit Ocker und Kalk gefärbt und mit bunten Federn und Blumen geschmückt. Um die Frisur zu schonen, legen viele sogar den Kopf beim Schlafen auf kleine Holz- fchemel. Auch sonst liebt der Papua den Schmuck. Da sich die Kleidnng meist auf einen Rindengürtel oder bei Frauen auf ein Faser- oder Grasröckchen beschränkt, so wird der Körper bunt bemalt und mit allerlei Zieraten, Arm- und Kniebändern, Halsschnüren aus Muscheln, Stirn- bändern, Nasenstiften usw. ausge- stattet. Auch die Waffen, Speere, Bogen, Pfeile, Keulen und Schilde, zeigen oft kunstvolle Schnitzereien.

10. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 267

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 267 — sie vor gänzlicher Vernichtung zu schützen, hat ihnen die Regierung bestimmte Wohnbezirke, sog. Reservationen, zugewiesen, hauptsächlich in der Nähe der Noidgrenze und in den Gebirgs- landschaften des Westens. Ein größeres ihnen eingeräumtes Gebiet, das Jndianerterri- torium am mittleren Arkansas, ist vor einigen Jahren mit dem Staate Oklahoma vereinigt worden. Ein Teil der Indianer ist seßhaft geworden, treibt Ackerbau und Viehzucht und hat das Christentum angenommen. Über die Herkunft der Indianer läßt sich nichts Bestimmtes sagen. Wie vorgeschicht- liche Funde, die z. T. sogar bis in die Tertiärzeit zurückreichen, dartun, muß die Ein- Wanderung sehr früh stattgefunden haben, wahrscheinlich zu einer Zeit, als Amerika noch mit Asien und Europa zusammen- hing. Jedenfalls steht soviel fest, daß der Mensch der Neuen Welt so alt ist wie der in Europa, und daß die Indianer ihre Rasseneigentümlichkeit erst auf ame- rikanifchem Boden gewonnen haben. Von den zahlreichen Indianer- stämmen, die zur Zeit der ersten Be- siedlung durch die Europäer das Gebiet der heutigen Vereinigten Staaten be- wohnten, sind mehrere insbesondere durch ihre Kämpfe mit den Weißen allgemein bekannt geworden: die Irokesen im N.-W., die Huronen im Gebiet der oberen Kanadischen Seen, die Sioux zwischen dem Michigansee und dem oberen Missouri, die Delawaren und die Mohikaner s. von den erstgenannten Stämmen, die Tfcherokefen noch füd- licher, u. a. Die umherschweifenden Indianer wohnten in Hütten, Wigwams, die die Gestalt eines umgestürzten Trichters hatten und aus einem Stangengerüst bestanden, das mit Rasen, Baumrinde oder Fellen bedeckt war. Doch gab es bei einigen Stämmen auch besser gebaute Häuser, und die Dörfer waren mitunter von einem Zaun von Schanzpfählen um- geben. Die Kleidung bestand bei den n. Stämmen aus Leder, bei den s. aus Baum- Wollstoffen. Auch trug man Mäntel aus Fellen und Federn. Der Körper wurde mit Farben bemalt oder tätowiert (S. 239). Als Schmuck dienten außerdem Muscheln, Federn und Zierate aus Kupfer, das man zu bearbeiten verstand. Als Waffen waren Keulen, Speere mit Steinspitzen und Bogen und Pfeile im Gebrauch. Die Pfeilspitzen wurden häufig vergiftet. Das Jagdleben brachte es mit sich, daß die Sinne der Indianer außer- ordentlich sein und scharf entwickelt waren. Das Auge spähte in weite Fernen, das Lhr vernahm das leiseste Geräusch. Die Indianer waren daher vorzügliche Pfadfinder; sie wußten sich überall zurechtzufinden und mit unglaublicher Sicherheit die Spuren von Menschen und Tieren zu entdecken und zu verfolgen. Abb. 52. Kaiowähindianer. (Aus der Illustrierten Völkerkunde von Buschan.)
   bis 10 von 189 weiter»  »»
189 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 189 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 2
1 2
2 0
3 0
4 4
5 22
6 16
7 22
8 0
9 1
10 12
11 8
12 0
13 0
14 2
15 27
16 35
17 35
18 0
19 2
20 0
21 0
22 68
23 3
24 5
25 0
26 1
27 3
28 9
29 2
30 11
31 0
32 0
33 3
34 0
35 0
36 16
37 62
38 14
39 3
40 1
41 22
42 5
43 47
44 0
45 7
46 19
47 3
48 8
49 9

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 155
1 140
2 10
3 34
4 45
5 3
6 2
7 11
8 2
9 17
10 0
11 44
12 5
13 6
14 16
15 4
16 50
17 138
18 2
19 47
20 4
21 57
22 26
23 77
24 9
25 8
26 17
27 5
28 22
29 0
30 0
31 11
32 3
33 4
34 0
35 2
36 11
37 25
38 9
39 21
40 9
41 17
42 15
43 19
44 0
45 40
46 4
47 103
48 47
49 20
50 59
51 5
52 13
53 1
54 32
55 12
56 10
57 0
58 11
59 51
60 1
61 41
62 5
63 5
64 52
65 14
66 5
67 12
68 47
69 13
70 78
71 59
72 10
73 2
74 1
75 41
76 41
77 80
78 0
79 76
80 1
81 4
82 316
83 33
84 24
85 6
86 3
87 45
88 1
89 16
90 9
91 13
92 86
93 1
94 37
95 84
96 1
97 43
98 32
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 141
1 38
2 60
3 39
4 15
5 33
6 343
7 30
8 6
9 19
10 395
11 39
12 193
13 164
14 88
15 4
16 34
17 15
18 90
19 101
20 25
21 16
22 7
23 9
24 273
25 187
26 75
27 18
28 75
29 42
30 22
31 38
32 125
33 313
34 173
35 7
36 38
37 9
38 28
39 53
40 22
41 61
42 81
43 111
44 17
45 23
46 54
47 122
48 47
49 24
50 124
51 405
52 69
53 24
54 103
55 69
56 18
57 9
58 40
59 299
60 16
61 32
62 36
63 5
64 81
65 63
66 11
67 11
68 17
69 15
70 22
71 27
72 166
73 9
74 24
75 48
76 29
77 117
78 99
79 9
80 83
81 1023
82 56
83 141
84 29
85 33
86 43
87 56
88 20
89 167
90 59
91 69
92 11
93 34
94 88
95 179
96 36
97 120
98 16
99 51
100 331
101 74
102 259
103 31
104 89
105 28
106 29
107 70
108 18
109 104
110 90
111 86
112 100
113 64
114 80
115 33
116 86
117 10
118 185
119 101
120 53
121 130
122 15
123 92
124 167
125 119
126 35
127 288
128 17
129 76
130 54
131 289
132 256
133 133
134 84
135 11
136 249
137 40
138 21
139 73
140 41
141 16
142 144
143 102
144 25
145 65
146 25
147 12
148 84
149 12
150 14
151 92
152 163
153 44
154 49
155 48
156 87
157 31
158 55
159 399
160 45
161 65
162 1
163 4
164 54
165 43
166 135
167 33
168 45
169 73
170 20
171 452
172 45
173 166
174 20
175 342
176 19
177 168
178 31
179 135
180 59
181 8
182 77
183 409
184 71
185 60
186 38
187 72
188 103
189 33
190 23
191 33
192 78
193 72
194 47
195 92
196 175
197 32
198 33
199 35