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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 84

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 84 hinein und teilen sich wieder in zwei große, hauptsächlich durch die Sprache geschiedene Familien, die Sudauneger und die Bantuneger (S. 43 u. 53). 2. Hottentotten und Buschmänner (Südafrikanische Rasse) ims.-W. Südafrikas: der Kalahari, Deutsch-Südwestafrika und im Kaplande (S. 63). Verwandt mit ihnen sind wahrscheinlich die Zwergvölker, die in dichten Waldgegenden zwischen den Negern wohnen (S. 53). - 3. Hamiten in Nordafrika. Zu ihnen gehören insbesondere die Berber (©. 4) und die Ägypter (S. 32) sowie die Wüstenstämme der Tuarek und Tibbu (S. 25). 4. Semiten, ebenfalls in Nordafrika. Die beiden wichtigsten Stämme sind die Araber (S. 5, 25, 32), die zerstreut zwischen den Berbern in den Atlasländern und der Sahara wohnen, und die Abessini er (S. 58). 5. Malaien in Madagaskar (S. 77). 6. Europäer. Sie haben sich überall in den Kolonien der europäischen Staaten niedergelassen. Am zahlreichsten sind Holländer (Buren) und Engländer in Süd- asrika. Die große Mehrzahl der Bewohner ist dem Heidentum ergeben, häufig in der niedrigsten Form, dem Fetischdienst (S.46). In ganz Nordafrika herrscht der Islam, der auch in Ostafrika viele Bekenner zählt. Überall aber hat auch das Christentum festen Fuß gefaßt, das durch zahlreiche Missionare weiterverbreitet wird. Wirtschaftliches. Afrika hat in den letzten Jahrzehnten auf wirtschaftlichem Gebiete gewaltige Fortschritte gemacht. Gleichwohl ist der Wert seiner Erzeugnisse noch immer gering im Vergleich zu seiner Größe und seinem Reichtum. Für die Ausfuhr kommen in erster Linie die Erzeugnisse des Bergbaus in Betracht. Beträgt doch allein in Südafrika die jährliche Ausbeute an Gold und Diamanten mehr als 1000 Mill. Mk. Dazu kommen dann noch Kupfer im Kmand und Deutsch-Südwestafrika. Eisen und Phosphate in Algerien (S. 15). Unter den Erzeugnissen der Landwirtschaft steht weitaus an erster Stelle die Baumwolle, von der allein Ämpten jährlich für etwa 500 Mill. Mk. auf den Weltmarkt liefert. Auf Gold, Diamanten und Baumwolle entfällt nicht weniger als 3/4 der Ausfuhr Afrikas. Ihnen gegenüber ist der Wert der andern Güter gering. Die wichtigsten Erzeugnisse sind: Wein und Olivenöl (Algerien und Tunis), Gewürznelken (Sansibar), Kakao (Kamerun), Sisalhans (Deutsch-Ost- asrika), Kaffee und Tabak. Von Walderzeugnissen kommen in Betracht: Palmöl und Palmkerne, Kautschuk, Kopra, Klebegummi. Das Tierreich liefert Wolle, Elfenbein, Straußfedern. Der Außenhandel hatte 1910 einen Wert von 4730 Mill. Mk. (A. 2183, E. 2547), nur etwas mehr als 1ji von dem des Deutschen Reichs. Staatliches. Bis auf Abeffinien und den kleinen Negerftaat Liberia ist jetzt ganz Afrika unter europäische Mächte aufgeteilt. Es entfallen aus: 1. Britische Besitzungen (einschl. Ägypten) 10,3 Mill. qkm 50 Mill. E. 2. Französische Besitzungen.....9,2 „ .. 32 3. Deutsche Besitzungen......2,7 „ 4. Portugiesische Besitzungen .... 2,1 „ 5. Belgische Besitzungen......2,4 „ 6. Italienische Besitzungen.....1,5 „ 7. Spanische Besitzungen .... 233000 Entdecknngsgeschichte. Afrika ist erst sehr spät erso 15 „ 8,3 „ 15 „ 1,3 „ 220000 [cht worden. Die schwer

2. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 47

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 47 — fahrt hindern oder unmöglich machen und oft Überschwemmungen verursachen. Mit großen Kosten arbeitet die Regierung seit Jahren daran, wenigstens eine Fahrrinne für die Schiffe freizuhaltend) Der Ostsudan ist bei seiner Regen- armut fast ganz Steppe. An den Flüssen zieht sich frischgrüner Uferwald hin. Sonst gibts nur lichte Trockenwälder, die hauptsächlich aus Gummiakazien bestehen. Doch ist das Land noch einer großen wirtschaftlichen Entwicklung fähig, da weite Strecken künstlich bewässert und zum Anbau von Getreide und Baumwolle verwendet werden können. Heute besteht die Ausfuhr hauptsächlich aus Klebegummi (1911 für 9,1 Mill. Mk.), Elsenbein und Straußenfedern. Die Bewohner sind überwiegend Neger, im N. Nubier, ein semitisch- arabisches Mischvolk. Von großem Einfluß auf die Bevölkerung sind die Araber gewesen. Sie haben dem Lande eine höhere Kultur gebracht und den Islam eingeführt, sind aber durch den von ihnen betriebenen Sklavenhandel lange Zeit, bis zum Erscheinen der Engländer, eine furchtbare Landplage gewesen. Staatszugehörigkeit und Siedlungen. Der Ostsudan, auch Ägyptischer Sudan genannt, gehört dem Namen nach zu Ägypten, kann aber als englisches Gebiet bezeichnet werden. Die Eroberung durch Ägypten begann 1822 unter Mehmed Ali. Das neu- gegründete Khartum entwickelte sich rasch zu einem ansehnlichen Handelsplatz für Sklaven, Vieh und Elfenbein. Später wurden die Eroberungen über das ganze Nilland bis zum Alberlsee ausgedehnt. Der schändlicke Sklavenhandel aber und die Bedrückung durch die ägyptischen Beamten und Soldaten führten 1882 zu einem allgemeinen Ausstand. Ein kühner Abenteurer, der sich für einen Mahdi, d. h. Propheten, ausgab, gewann rasch eine beherrschende Stellung. Er zog gegen die englifch-ägyptischen Heere ins Feld, schlug sie und belagerte und eroberte Khartum, wobei der englische General Gordon seinen Tod fand. Khartum wurde zerstört und am linken Nilufer eine neue Sladt, Omdurman, als Herrschersitz gegründet. Erst 1899 gelang es, den Mahdistenausstand niederzuwerfen, und seitdem ist England Herr im Lande. 1898 und 99 machte auch Frankreich den Versuch, sich am Nil, bei Faschoda, festzusetzen, gab aber auf die Drohungen Englands hin seine Pläne wieder auf. Die Hauptstadt Khartum (21000 E.), am Zusammenfluß des Weißen und Blauen Nils, soll vor der Zerstörung 60000 E. gehabt haben. Seit 1900 ist sie durch eine Eisen- bahn über Berber mit Wadi Halsa und mit Suakin am Noten Meere verbunden. Die Engländer sind bemüht, „sie in europäischer Weise auszubauen und zum politischen und wirtschaftlichen Mittelpunkte" des Landes zu machen. Omdurman (40000 E.) gilt jetzt als Vorstadt von Khartum. W. vom Nil liegen die Landschaften Kordosan und Darfur, ehemals selbständige und dichtbevölkerte Reiche, mit den Hauptstädten El Obe'id und Fascher, rechts vom Flusse Senaar mit der gleichnamigen Hauptstadt am Blauen Nil. *) In letzter Zeit hat sich eine englische Gesellschaft gebildet, welche die Grasbarren nach einem von dem Berliner Chemiker Prof. Or. Haering erfundenen Verfahren zu Briketts (Suddit) von hohem Heizwert verarbeitet. Da dem tropischen Afrika Kohlen fehlen, ist die Erfindung von großer Tragweite für die Entwicklung der Dampfschiffahrt und des Eisenbahnwesens.

3. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 53

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 53 — größten Teile Bantuneger. In ihrer Körperbildung, in Lebensweise, Sitten und Gebräuchen unterscheiden sich diese nicht wesentlich von den Sudannegern. Was ihre zahlreichen Stämme zu einer Völkerfamilie vereint und jenen gegen- über abgrenzt, ist hauptsächlich die Sprache. Trotz der großen Verschiedenheit, die zwischen den einzelnen Bantusprachen besteht, zeigen doch alle eine weit-- gehende Übereinstimmung in ihrem grammatischen Bau. Kennzeichnend ist insbesondere der große Reichtum an Vorsilben, die sowohl der Beugung als der Bildung neuer Wörter dienen. U-ganda heißt z. B. ein Land am Norduser des Viktoriasees, Wa-ganda heißen seine Bewohner, M-ganda bezeichnet den einzelnen Mann, Ki-ganda die Sprache des Landes usw. — Die Kongoneger gliedern sich in eine Menge von kleinen Völkerschaften, die in ihrem Wesen und ihrer Beschäftigung oft erhebliche Unterschiede zeigen. Die meisten leben vom Ackerbau und haben wohlbestellte Felder, andere treiben hauptsächlich Viehzucht oder Jagd und Fischfang. Zerstreut sitzen zwischen den Kongonegern verschiedene Zwergvölker. Sie erreichen nur eine Größe von 1.25—1,45 m, haben sehr kurze Beine und einen verhältnismäßig langen Oberkörper und eine bedeutend hellere Hautfarbe als die Neger. Sie wohnen in kleine Stämme zersplittert in den schwer zugänglichen Waldlandschaften in Höhlen und Grashütten und leben fast ausschließlich von der Jagd. Sie sind kriegerisch und hinterlistig und führen als Hauptwaffe den Bogen, mit dem sie aus dem Versteck vergiftete Pfeile auf ihre Feinde abschießen. Häufig stehen sie auch mit ihren Nachbarn, den ackerbauenden Negern, in freundschaftlichem Verkehr und tauschen ihre Jagdbeute gegen Feldfrüchte ein. Die bekanntesten unter deu Zwergvölkern find die Akka an den Stanleyfällen und die Wambutti am Arnwimi. Über ihre Herkunft gehen die Ansichten der Forscher noch auseinander. Die einen halten sie für die Reste einer Urbevölkerung Afrikas, andere sehen in ihnen verkümmerte, entartete Neger, noch andere halten sie für Verwandte der Buschmänner. Die Bevölkerung des Kongobeckens ist in den letzten Jahrzehnten stark zusammen- geschmolzen. Durch Sklavenjagden, die hier von Arabern und Jndiern betrieben wurden, sind dichtbesiedelte Gegenden in menschenleere Einöden verwandelt worden. Der bekannte Afrikareisende Wißmann kam auf seiner ersten Reise nicht weit vom Äquator in eine Gegend, die sich durch besondere Schönheit und Fruchtbarkeit auszeichnete. Sie war wohl angebaut und ziemlich dicht von einem friedlichen, glücklichen Volke besiedelt, das in großen Dörfern wohnte. Vier Jahre später kam Wißmann wieder dorthin. „Als wir uns den Ortschaften näherten", berichtet er, „wunderten wir uns, daß sich niemand blicken ließ, uns zu bewillkommnen. Wir betraten den tiefen Schatten der mächtigen Palmen; zur Rechten und Linken waren die Aushaue, wo unsere Freunde gewohnt hatten; hohes Gras hatte überwuchert, was uns früher das Herz erfreute. Die Ernten waren zerstört, alles in eine Wüste verwandelt. Todesstille herrschte. Wir suchten vergeblich nach den friedlichen Hütten, den Heimstätten des Glücks. Ein verkohlter Pfahl hier und dort, ein paar Bananenbäume war alles, was noch davon zeugte, daß Menschen hier gewohnt hatten. Bleichende Schädel am Weg und an Stangen geklammerte Knochenhände sagten uns, was geschehen war, seit wir hier waren". Wißmann traf auch auf einen Zug gefangener Sklaven. „Hunderte waren zu 10, zu 20 mit langen Ketten und Halsringen verbunden. Bei Schwächeren, Weibern und Kindern, bei denen Flucht ausgeschlossen war, hatte man

4. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 58

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 58 — Feigen, Zitronen, Apfelsinen. Wein und Kaffee, der von der füdabessinifchen Landschaft Kaffa seinen Namen haben soll und noch heute dort auch wild wächst. Weiter hinauf findet man Weizenfelder, Wiesen und unsre mitteleuropäischen Obstbäume. Die oberste Stufe, die Dega, hat nur noch mäßig warme Tage und kühle Nächte, und der Winter bringt Frost und Schnee. Der Ackerbau hört mehr und mehr auf, der Wald verschwindet, und an seine Stelle treten frische Alpenweiden, weshalb Viehzucht hier die Hauptbeschäftigung der Be- wohner ist. — Die Niederschläge sind bedeutend, fallen aber nur im Sommer. Furcht- bare Gewitter mit Hagelschlägen und gewaltige Überschwemmungen richten oft großen Schaden an. Die Bewohner. Die eigentlichen Abessinier sind Semiten und von dunkler Hautfarbe. Sie sollen zur Zeit Salomos (1000 t>. Chr.) aus Süd- arabien eingewandert sein. Bereits im 4. Jahrhundert wurden sie Christen. Die Unzugänglichkeit des Landes machte es ihnen möglich, dem mohammedanischen Ansturm zu widerstehen, so daß sie ihren Glauben bis heute bewahrt haben. Aber da sie durch die umwohnenden mohammedanischen Völker von jeder Ver- bindung mit der übrigen Christenheit abgeschnitten waren, ist ihre Religion sehr entartet und in Formelkram und äußerer Werktätigkeit erstarrt. Man hat gegen 200 Feiertage, das Land ist voll von Priestern und Mönchen, und überall herrscht greulicher Aberglaube. Gleichwohl hat das Christentum auch hier noch segensreich gewirkt. Abessinien hat eine höhere Kultur als die umliegenden Länder, Sklaverei und Sklavenhandel sind durch die Kirche streng verboten; die Frau hat eine geachtetere Stellung als in den mohammedanischen Ländern, und in den häufigen Bürgerkriegen sind Frauen und Kinder von jeher geschont worden. Im S.-O. wohnen semitisch-hamitische Mischvölker, Galla und Somal, im S.-W. Neger. Wirtschaftlich ist Abessinien noch wenig entwickelt. Ackerbau und Viehzucht sind die Haupterwerbsquellen. Zur Ausfuhr (1911: 14 Mill. Mk.) kommen insbesondere Kaffee, Häute, Elfenbein und Wachs. Staatliches. Abessinien (1,2 Mill. qkm, 8 Mill. E.) ist ein selbständiges Königreich. Es umfaßt das Hochland, den nördlichsten Teil ausgenommen, und ein großes, in die Somalhalbinsel hineinreichendes Gebiet. Der Herrscher führt den Titel Negus Negesti, d. h. König der Köyige,.und besitzt unumschränkte Gewalt. Das abessinische Reich ist uralt, die ältere Geschichte aber wenig bekannt. Im 18. Jahrhundert zerfiel das Land in eine Reihe fast selbständiger Herrschaften. 1853 aber gelang es Theodorus I., einem Manne niedriger Herkunft, das Reich wieder zu einen. Unter seinem Nachfolger Johannes Ii. drangen 1889 die Mahdisten (S. 47) in Abessinien ein und eroberten sogar die Hauptstadt Gondar. Sie vermochten sich aber nicht lange in dem feindseligen Lande zu halten, und mit Hilfe der Italiener, die sich 1879 am Roten Meere festgesetzt hatten, gelangte Menelik Ii. auf den Thron. Er war aber nicht ge- willt, die von den Italienern angestrebte Schutzherrschaft anzuerkennen und brachte ihnen 1896 eine empfindliche Niederlage bei, die ihren Kolonialbesitz wesentlich einschränkte. Auch dehnte er seine Herrschaft über das fö. vom Hochlande gelegene Gebiet von Harrar aus.

5. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 228

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 228 — liches Gepräge, und das durch die gebirgige Natur der Insel bewirkte abgeson- derte Wohnen hat ihre Sprache dermaßen in stark voneinander abweichende Mundarten zersplit- tert, daß eine Verständigung zwischen etwas entfernt wohnen- den Stämmen nicht möglich ist. Abb. 41. Papua von Neuguinea. (Nach Hagen.) (Aus der Illustrierten Völkerkunde von Buschan.) Ein hervorstechendes Merkmal der Papua ist der Haarwuchs. Der bekannte Erforscher Neuguineas, O. Finsch, schreibt darüber: „Das Haar wächst beim Papua anfangs gerade wie bei uns und fängt erst an, sich nach einiger Zeit, wenn es etwas länger wird, zu krümmen, d. h. mehr oder minder spiralig zu drehen, ähnlich den Windungen eines Korkziehers. Bei gewisser Länge verfilzen sich die Haare leicht ineinander, namentlich an den Enden, wo sich Klümpchen bilden, und so entsteht eine Art Locken, aus denen sich je nach der Behandlung dichte Strähnen, Zotteln oder, beim Auf- bauschen mit einem langzinkigeu Bambuskamm, Wolken bilden". Diese mannigfaltig gestaltete Haar- kröne ist der Stolz und Ruhm der Papua. Sie wird täglich neu hoch aufgebauscht, mit Ocker und Kalk gefärbt und mit bunten Federn und Blumen geschmückt. Um die Frisur zu schonen, legen viele sogar den Kopf beim Schlafen auf kleine Holz- fchemel. Auch sonst liebt der Papua den Schmuck. Da sich die Kleidnng meist auf einen Rindengürtel oder bei Frauen auf ein Faser- oder Grasröckchen beschränkt, so wird der Körper bunt bemalt und mit allerlei Zieraten, Arm- und Kniebändern, Halsschnüren aus Muscheln, Stirn- bändern, Nasenstiften usw. ausge- stattet. Auch die Waffen, Speere, Bogen, Pfeile, Keulen und Schilde, zeigen oft kunstvolle Schnitzereien.

6. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 267

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 267 — sie vor gänzlicher Vernichtung zu schützen, hat ihnen die Regierung bestimmte Wohnbezirke, sog. Reservationen, zugewiesen, hauptsächlich in der Nähe der Noidgrenze und in den Gebirgs- landschaften des Westens. Ein größeres ihnen eingeräumtes Gebiet, das Jndianerterri- torium am mittleren Arkansas, ist vor einigen Jahren mit dem Staate Oklahoma vereinigt worden. Ein Teil der Indianer ist seßhaft geworden, treibt Ackerbau und Viehzucht und hat das Christentum angenommen. Über die Herkunft der Indianer läßt sich nichts Bestimmtes sagen. Wie vorgeschicht- liche Funde, die z. T. sogar bis in die Tertiärzeit zurückreichen, dartun, muß die Ein- Wanderung sehr früh stattgefunden haben, wahrscheinlich zu einer Zeit, als Amerika noch mit Asien und Europa zusammen- hing. Jedenfalls steht soviel fest, daß der Mensch der Neuen Welt so alt ist wie der in Europa, und daß die Indianer ihre Rasseneigentümlichkeit erst auf ame- rikanifchem Boden gewonnen haben. Von den zahlreichen Indianer- stämmen, die zur Zeit der ersten Be- siedlung durch die Europäer das Gebiet der heutigen Vereinigten Staaten be- wohnten, sind mehrere insbesondere durch ihre Kämpfe mit den Weißen allgemein bekannt geworden: die Irokesen im N.-W., die Huronen im Gebiet der oberen Kanadischen Seen, die Sioux zwischen dem Michigansee und dem oberen Missouri, die Delawaren und die Mohikaner s. von den erstgenannten Stämmen, die Tfcherokefen noch füd- licher, u. a. Die umherschweifenden Indianer wohnten in Hütten, Wigwams, die die Gestalt eines umgestürzten Trichters hatten und aus einem Stangengerüst bestanden, das mit Rasen, Baumrinde oder Fellen bedeckt war. Doch gab es bei einigen Stämmen auch besser gebaute Häuser, und die Dörfer waren mitunter von einem Zaun von Schanzpfählen um- geben. Die Kleidung bestand bei den n. Stämmen aus Leder, bei den s. aus Baum- Wollstoffen. Auch trug man Mäntel aus Fellen und Federn. Der Körper wurde mit Farben bemalt oder tätowiert (S. 239). Als Schmuck dienten außerdem Muscheln, Federn und Zierate aus Kupfer, das man zu bearbeiten verstand. Als Waffen waren Keulen, Speere mit Steinspitzen und Bogen und Pfeile im Gebrauch. Die Pfeilspitzen wurden häufig vergiftet. Das Jagdleben brachte es mit sich, daß die Sinne der Indianer außer- ordentlich sein und scharf entwickelt waren. Das Auge spähte in weite Fernen, das Lhr vernahm das leiseste Geräusch. Die Indianer waren daher vorzügliche Pfadfinder; sie wußten sich überall zurechtzufinden und mit unglaublicher Sicherheit die Spuren von Menschen und Tieren zu entdecken und zu verfolgen. Abb. 52. Kaiowähindianer. (Aus der Illustrierten Völkerkunde von Buschan.)

7. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 365

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 365 — Der Tanganjikasee C40 000 qkm, so groß wie die Provinz Brandenburg) liegt im Mittelafrikanischen Graben und ist von hohen, bis 2000 m ansteigenden Randlandschasten umgeben. Er ist 650 km lang und würde, nach Dentschlanb versetzt, Vom Bobensee bis nach Hamburg reichen. Die Breite beträgt 30—80 Km, seine Tiefe bis 300 m. Unter den Zuflüssen ist der von O. kommende Mlagarasi der bedeutendste. Entwässert wird der See durch den zum Kongo gehenden Lukuga, der aber nur zur Regenzeit fließt. Der See ist oft stürmisch, wobei Wellen bis 2 m Höhe entstehen, und macht dann den Eindruck eines wild erregten Meeres. Die Schiffahrt ist darum schwierig und gefährlich, und die Eingebornen prüfen sorgfältig das Wetter, ehe sie eine Fahrt zum andern Ufer wagen. Alle Reisenden stimmen darin überein, daß der Tanganjika mit seinen tiefblauen Fluten und der Gebirgsumrahmung ein landschaftliches Bild von großartiger Schönheit gewährt. Der Njassasee (26000 qkm) gleicht dem Tanganjika in seiner langgestreckten Form, ist aber elwas kleiner, 530 km lang, 25—55 km breit, aber bis 785 m tief. Da er nur in 480 m Seehöhe liegt, reicht sein Grund noch beträchtlich unter den Meeresspiegel hinab. Sein Abfluß ist der Schire, der südwärts zum Sambesi strömt und mächtige Strom- schnellen bildet. Auch der Njassa ist von hohen Gebirgen umgeben. Im N.-O. erreicht das Livingstonegebirge sogar 3400 m. Klima, Pflanzen- und Tierwelt sind S. 60 ausreichend behandelt. Die Ge- sundheitsverhältnisse sind auch hier ungünstig. Alle Tropenkrankheiten kommen vor, doch nicht überall. Das Hauptgebiet der Malaria sind die Küstenlandschaften. Auf dem Hoch- lande tritt sie nur in eng umgrenzten Gebieten auf. In den Uferlandfchasten des Viktoria- sees fordert die Schlafkrankheit viele Opfer (3. 82). Die Bevölkerung besteht überwiegend aus Bantunegern (S. 53), die, in zahlreiche Stämme zersplittert, hauptsächlich vom Ackerbau leben. An der Küste ist aus einer Vermischung mit Arabern und Jndiern, die seit alters hier Handel getrieben haben, das Volk der Suaheli entstanden. Von N. her, aus dem Nilgebiet, sind hamitische Stämme, darunter das räuberische Hirtenvolk der Massai, eingedrungen, von Süden her kriegerische Zulustämme. — Die Zahl der Weißen betrug 1911 4227; darunter waren 3113 Deutsche. Die Suaheli sind schon äußerlich als Mischvolk kenntlich an der bald helleren, bald dunkleren Hautfarbe, der meist sanft gebogenen Adlernase und den bicken, aufgeworfenen Negerlippen. Durch den ständigen Verkehr mit den Arabern, Indern und Europäern haben sie sich eine gewisse äußere Bildung angeeignet. Sie dünken sich darum auch hoch erhaben über die andern Negerstämme, die sie verächtlich als Waschensi, Wilde, bezeichnen. Wie die Araber, von denen sie auch den mohammedanischen Glauben angenommen haben, tragen sie lange, weiße Gewänder, Sandalen und einen Fes oder Turban. Die Frauen hüllen sich in buntbedruckte Kattuntücher. Auch ihre Hütten zeigen einen besseren Bau als die der andern Neger und sind mit europäischem Hausrat ausgestattet. Die Suaheli treiben am liebsten Handel und Gewerbe. Es gibt unter ihnen geschickte Schreiner, Weber und besonders Schmiede. Die Feldarbeit wird meist von Sklaven besorgt. Doch sinb durch Regierungsverfügung alle feit dem 1. Januar 1906 gebornen Sklavenkinder gesetzlich frei. Die Sprache der Suaheli, das Kisuaheli, ist stark mit arabischen Wörtern durch- setzt und zur Verkehrssprache in ganz Ostafrika geworden. Daher müssen auch alle Beamte diese Sprache erlernen, und in den Regierungsschulen wird neben Deutsch auch Kisuaheli gelehrt.

8. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 63

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 63 — los macht. Mit Ausnahme des slv. Kaplandes, das Winterregen hat, fallen die Nieder- schlüge im Sommer. Die vorherrschende Wachstumsform sind auch hier Sa wannen und Steppen. Die Tierwelt stimmt im allgemeinen mit der Ostasrikas überein (S. 60.) Nach Passarge ist in keinem Land der Erde die Säugetierwelt nach Arten und Einzel- wesen so reich entwickelt wie in Südafrika. Ein älterer Reisender berichtet, daß an einem Wasserbecken im N. in einer Nacht neben zahlreichen Elefanten und Nashörnern unge- fähr 12000 Antilopen zur Tränke kamen. „Zu Livingstones Zeit bauten die Betschuanen zeitweilig ausgedehnte Wildzäune, die nach großen Gruben hin zusammenliefen. Auf diese Wildzäune zu wurden von den Kriegern des Stammes aus weitem Umkreise die Tiere zusammengetrieben und jagten nun in ungeheuren Scharen in die Fallgruben hinein, wo sie elend zugrunde gingen, indem sie sich teils gegenseitig totdrückten, teils, wenn sie ent- rinnen wollten, mit Speeren niedergestoßen wurden. Nahezu unglaublich erscheinen aber die Angaben über den Wlldreichtum der s. Kalahari. Dort kam es zuweilen vor, daß sich die Springböcke zusammenrotteten und in ungeheuren Scharen nach S. zogen in die Kap- kolonie hinein. Die Menge der Tiere war so überwältigend groß, daß nach Vertrauens- würdigen Berichten Raubtiere, wie z. B. Löwen, wenn sie in eine solche wandernde Springbockmasse hineingerieten, nicht wieder herauskommen konnten und mitlaufen mußten, bis sie von den Tieren totgetreten wurden. Vergeblich haben bei dem Anrücken solcher Springbockheere die Buren der Kapkolonie Gebirgspässe mit ihren Gewehren zu verteidigen gesucht. Sie mußten den unwiderstehlich andrängenden Tieren das Feld räumen und ihnen ihre Äcker überlassen" (Passarge). Seit Europäer in größerer Zahl ins Land gekommen sind und Feuerwaffen auch unter den Eingeborenen überall Verbreitung ge- funden haben, ist unter dem Tierbestand furchtbar aufgeräumt worden. Viele Arten find aus weiten Gegenden, namentlich des Südens, ganz verschwunden und haben sich in die weniger bewohnten Gebiete zurückgezogen. Bevölkerung. Südafrika war ursprünglich von zwei ihm eigentümlichen Völkern bewohnt, den Hottentotten und den Buschmännern, die man zu- sammen auch wohl als Südafrikanische Rasse bezeichnet. Ihr Gebiet ist aber im Laufe der letzten Jahrhunderte immer mehr eingeengt worden. Seit dem 16. Jahrhundert sind die kräftigeren Bantuneger von N. her vorgedrungen und haben nach und nach das Sambesigebiet und den ganzen O. in Besitz genommen. Unter ihren zahlreichen Stämmen sind die Kaffern an der Ostküste, die Betschuanen im Innern und die Zulus weiter n. die wichtigsten. Von S. her haben Europäer das Land besiedelt und die Eingeborenen aus weiten Strichen ganz verdrängt. So ist den Buschmännern nur ein Teil der Kalahari verblieben, den Hottentotten hauptsächlich das heutige Deutsch-Südwestafrika mit Ausnahme des Nordens, den der Bantustamm der Herero in Besitz genommen hat. Buschmänner und Hottentotten haben viele gemeinsame Merkmale, durch die sie sich deutlich von den Negern unterscheiden. Sie sind erheblich kleiner als diese und auffallend schlank und mager. Besonders klein und zier- lich sind die Füße und Hände. Erwachsene können bequem Schuhe und Hand- schuhe europäischer Kinder von etwa 9 Jahren anziehen. Die Hautfarbe ist

9. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 66

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— 66 — gedeckt wurden. Eine Anzahl solcher Hütten, die gewöhnlich in einem Kreise oder in -Ge- stalt eines Halbmondes zusammenlagen, hieß ein Kraal (Abb. 13). Der Raum inmitten des Hüttenkranzes diente dem Vieh als nächtlicher Aufenthalt. Die Kleidung der Hottentotten bestand der Hauptsache nach aus Mänteln und Schürzen von Tierfellen, auch waren Sandalen und lederne Mützen im Gebrauch. Als Waffen führten sie Bogen und vergiftete Pfeile, Wurfspieße, Wurskeuleu und schwere Stöcke aus Eichenholz, die sie sehr geschickt zu werfen verstanden. Doch waren sie keineswegs kriegerisch. Wie fast alle Afrikaner, verstanden sie Eisenerz zu schmelzen und das Eisen zu verarbeiten. Ebenso war das Abrichten von Reitochsen von alters her bei ihnen gebräuchlich. Gekocht wurde in Ton- gefäßen, in deren Herstellung sie eine bemerkenswerte Geschicklichkeit besaßen. Auch Genug- mittel waren ihnen bekannt: sie rauchten aus hohlen Knochen Hanfblätter und bereiteten aus Honig ein berauschendes Getränk. Ein Teil der Hottentotten lebt noch heute in der alten Weise. Andre sind unter dem Einfluß der Europäer, insbesondre auch der schon lange unter ihnen betriebenen christlichen Mission, seßhaft geworden, treiben neben Vieh- zucht Ackerbau und haben in Kleidung und Lebensgewohnheit manches von den Europäern angenommen. Die Hottentotten sind eine geistig gut beanlagte Rasse. Sie fassen gut auf, lernen mit Leichtigkeit fremde Sprachen und zeigen eine besondere Begabung für die Musik. „Sie haben meist sehr klangvolle Stimmen, besitzen eigne, auch für das Ohr des Europäers melodisch klingende Lieder. Europäische Lieder lernen sie leicht und schnell und singen sie mit Verständnis" (Passarge). Ein ausgehöhlter halber Kürbis, mit einigen Katzendärmen überspannt, dient ihnen als Gitarre und Streichinstrument. Leider aber sind die Hottentotten sehr unreinlich, trunksüchtig und so faul, daß sich, wie Hassert berichtet, jeder echte Hottentott von dem fortwährenden Liegen auf dem Boden die Haare am Hinterkopfe abgescheuert hat. Nur die bitterste Not kann ihn zur Arbeit veranlassen, und um dieser zu entgehen, greift er zum Räuberhandwerk und stiehlt andern Stämmen ihre Herden. Nur schwer läßt sich der Hottentott zu geregelter Tätigkeit erziehen. Doch kann die christliche Mission auf schöne Erfolge hinweisen. Die Hottentotten waren früher, als ihnen noch die fruchtbaren Ländereien zur Verfügung standen, ein wohlhabendes Volk. Einzelne Häuptlinge gewannen auch politischen Einfluß und gründeten ansehnliche Reiche. Aber durch die kriegerischen Bantnneger und die Europäer immer mehr in öde Gegenden zurückgedrängt, sind sie jetzt gänzlich verarmt und vielfach genötigt, sich ihren Lebensunterhalt als Dienstboten, Hirten oder Feldarbeiter im Dienste europäischer Ansiedler zu erwerben. Besitzverhältnifse. Ganz Südafrika ist jetzt im Besitz europäischer Staaten. Der Löwenanteil ist England zugefallen. Nicht britisch sind: Deutsch-Südwest- afrika, Portugiesisch-Angola (S. 54) und Portugiesisch-Ostafrika. a) Britisch-Südafrika. (3,2 Mill. qkm, 8,2 Mill. E., 3 auf 1 qkm.) Gebietsumfang. Britisch-Südafrika nimmt im S. die ganze Breite des Erdteils ein, wird dann im W. vom Oranjeslnß an erst von Deutsch-Südwest- afrika, dann von Portugiesisch-Angola, im O. von Portugiesisch-Ostafrika begrenzt und reicht im N., wo es den Kongostaat und Deutsch-Ostasrika berührt, bis an den Njassa- und den Tanganjikasee. Es bildet kein einheitliches Staatsgebiet, sondern gliedert sich in mehrere Kolonien und Schutzgebiete (Protektorate), die

10. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 14

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 14 — hat die Regierung seitdem gegen 900 artesische Brunnen erbohrt, die in der Minute über 260000 1 Wasser spenden. Ganze Oasengruppen mit Dattel- Palmenwäldern sind dadurch entstanden, die der Regierung eine erhebliche Ein- nähme bringen, da von jeder Palme eine Steuer von 10 Sous (0,40 M.) erhoben wird. Die größten unter den Oasen sind die von Biskra mit 160000 Palmen, Wargla, Tnat und Tuggurt. Die Bevölkerung besteht wie in Marokko aus Berbern, die hier Kabilen heißen, Arabern, Mauren und Juden. Nur ist die Zahl der Europäer bedeutend größer. Sie beträgt etwa 750000; darunter sind rund 450000 Franzosen, 120000 Spanier und 33000 Italiener. Zwischen den Eingeborenen und den Fremden besteht eine tiefe Kluft: Sprache, Sitten, Religion und Geschichte, alles trennt die Muslim von den verhaßten Christen. Die französische Herrschast wird mit Unwillen ertragen. Die Regierung ist bemüht, durch die Errichtung von höheren und Volksschulen die Bevölkerung zu gewinnen und mit abend- ländischer Bildung zu durchdringen, wie es scheint, ohne großen Erfolg. Die Bande des Blutes und der Religion erweisen sich als stärker, und die überall bestehenden, mit den Moscheen verbundenen Koranschulen halten das Volk in den alten Anschauungen fest. Ein anschauliches Bild von dem Unterricht in einer solchen Koranschule entwirft Schneller: „In einer Fensternische sitzt der würdige Schulmonarch. Als Zeichen seiner Macht und Würde hält er einen langen Stock in der Hand, der fast durch das ganze Zimmer reicht. So kann er, wie die Kutscher auf den Alpenposten mit ihrer Peitsche auch die entferntesten Pferde erreichen, auf jeden Schüler einwirken, ohne sich vom Platze zu erheben. Um ihn herum sitzen auf dem mit Matten belegten Boden arabische Kinder, die den Koran lernen. Jeder Knabe hält eine Tafel in der Hand, auf der ein Abschnitt aus dem Koran geschrieben steht. Dies Pensum muß er in ungezählten Wiederholungen aufsagen oder vielmehr brüllen, indem er mit übergeschlagenen Beinen auf dem Boden sitzt und den Kopf taktmäßig nach vorn und hinten wiegt, eine Gymnastik, die gegen das lange Sitzen sehr heilsam sein mag, nach Ansicht der mohammedanischen Schulmeister aber auch höchst geeignet ist, den Geist rege zu erhalten. Sobald einer mit dem Schreien und Wiegen einhält, erhebt der Schultyrann seinen Kopf und versetzt dem Säumigen eine wohlgezielte Aufmunterung auf den Kopf, meist nur eine sanfte Berührung wie bei einem barmherzigen Kutscher, der seinen Pferden nicht wehe tun will. Und die Berührung genügt, um den nachlassenden Eifer sofort wieder auf die Normaltemperatur zu bringen." In einer andern Schule, die Schneller in Tunis besuchte, ging es strenger her. Er sah dort, wie der Lehrer einem Schüler, den mehrere andere festhielten, mit einem Bambusstock 8—10 wuchtige Hiebe auf die nackten Sohlen versetzte und wie selbst ein 18 jähriger Student kräftige Stockhiebe auf die Handflächen empfing. Wirtschaftsverhältnisse. Algerien ist wirtschaftlich ungünstiger gestellt als Marokko. Es grenzt nicht wie dieses an zwei Meere, und der anbaufähige Boden nimmt eine bedeutend geringere Fläche ein. Aber die Hilfsquellen des Landes werden in ganz andrer Weise ausgenutzt. Frankreich hat in Algerien ein großes Kulturmerk vollbracht. Nicht weniger als 6 Milliarden Mk. sind von ihm im Laufe der Zeit für die Kolonie aufgewendet worden, und noch bis in die letzten Jahre blieben die Einnahmen beträchtlich hinter den Ausgaben zurück. Das Land hat jetzt eine geordnete Verwaltung; Eisenbahnen in einer Gesamtlänge
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