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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 74

1911 - Breslau : Hirt
74 Aus der Geschichte des Mittelalters. Inhalts, fr das deutsche Volk. An den alten deutschen Heldenliedern hatte er seine helle Freude und lie sie sammeln, während schon sein Sohn Ludwig nichts mehr von ihnen wissen wollte; er gab den Winden und Monaten deutsche Namen; er begann selbst eine deutsche Grammatik. 37. Die Erneuerung des Kaisertums. Als Karl im Jahre 800 in Rom verweilte und am Weihnachtsmorgen seine Andacht in der Peters-kirche verrichtete, trat der Papst Leo Iii. auf ihn zu und setzte ihm die Kaiserkrone auf das Haupt; das anwesende Volk begrte den deutschen Imperator, der die Macht der frheren rmischen Imperatoren besa, mit Zuruf. Karl hat spter geuert, wenn er um die Absicht des Papstes gewut htte, wrde er die Kirche an diesem Morgen nicht besucht haben. Aber der Gedanke, das westrmische Kaisertum zu erneuern, kann ihm nicht fremd gewesen sein, es scheint sogar, da er in seiner Umgebung zuerst erwogen worden ist, es wird ihm also nur die Art der Ausfhrung mifallen habeu. Denn die Weltmonarchie war tatschlich von den Rmern auf die Deutschen bergegangen. Der ostrmische Hof verweigerte ihm zunchst die Anerkennung und gewhrte sie spter nur gegen eine Gebietsabtretung. Karl betrachtete sich wie die rmischen Kaiser seit Konstantin als das absolute Oberhaupt des ihm unterstellten Reiches. Er lie sich von seinen Untertanen einen neuen Treueid schwren, in dem der Ungehorsam gegen den Kaiser als Versto gegen gttliches Gebot anerkannt wurde. Seine Auffassung vom Kaisertum ist also die theokratische, die er vielleicht aus Augustius Schrift De civitate Dei gewonnen hatte. Karl war ein gewaltiger Mann von heldenmigem Wchse; er hatte groe, lebhafte Augen. Sein Aussehen war achtunggebietend, der Gang fest, die Stimme hell. Seine Tracht war die heimisch frnkische, nur bei Fest-lichkeiteu erschien er in golddurchwirktem Kleid mit Diadem. Einfach war seine Lebensweise und mig; die Jagd war seine Erholung. Selten hat ein Sterblicher die Phantasie der Nachwelt so beschftigt wie er. Otto Iii. lie seine Gruft ffnen: er sah ihn auf marmornem Throne fitzend, im Kaifermantel, das Schwert an der Seite, auf den Knien die Bibel. Auch Barbarossa ffnete die Gruft: er lie die Gebeine bestatten. Frhzeitig umwoben Mrchen und Sage das Bild des groen Kaisers. Wie Barbarossa sitzt er (im Untersberg) verzaubert, das gesunkene Reich zu neuem Leben zu erwecken. Die Westfranken liebten es, von seinen Heerfahrten und Heldentaten gegen Heiden und Mohammedaner zu erzählen, von feinen Paladinen, vor allen von Roland; die Deutschen sprachen gern von ihm als dem weisen und gerechten Richter, der den Hochmut der Groen dmpfte und der den kleinen Mann seine starke, schtzenbe Hand hielt. Kurz vor seinem Tode hat er in Aachen seinen einzigen Sohn Ludwig zum Mitfaifer gekrnt. Hier ist er gestorben und in der Krypta des Domes beigesetzt (814).

2. Die außereuropäischen Erdteile - S. uncounted

1909 - Breslau : Hirt
Der Fudschijama südweillich von Tokio m). Mit seinem abgestumpften, unten sanft von breiter Grundlage ansteigendem Kegel erhebt sich der heilige Berg, von einer blendend weißen Schneehaube gekrönt, aus der lachenden Landschaft Nippons. Dieser Vulkan, der 3 708 den letzten Ausbruch erlebte, wird viel von buddhistischen Pilgerscharen besucht. Im Vorder- gründe eine Vorstadt von Tokio, rechts Schirmtannen.

3. Lehrbuch für die beiden ersten Jahre des erdkundlichen Unterrichts - S. 111

1900 - Breslau : Hirt
4. Von San Francisco nach Hongkong. Iii Uns bleibt er erspart. Gleichmäßig und ruhig durchzieht das Schiff seine Bahn, zuletzt aber immer schneller laufend, weil es von der Last der Kohlen durch ihren starken Verbrauch befreit wird. Am 2. August taucht ein Berg- kegel mit schneebedeckter Spitze aus den Wolkengebilden auf. Wir begrüßen den Fnschijama, d. i. „Großer Berg", der Japaner. Es ist ein er- loschen er Vulkan (3750 m), ein ehemals feuerspeiender Berg, dessen unter- irdischer Feuerherd erloschen, dessen Öffnung, Krater genannt, oerstopft ist. Aufgeschüttet ist er von der Lava und anderm geschmolzenen Gestein, das aus dem Erdinnern hervorgequollen ist. Die Japaner lieben es sehr, ihn darzustellen, und wir haben sein Bild schon oft gefehen auf ihren Porzellan- und Lackwaren, die so oft bei uns verkauft werden. Am 3. August1) wirft die „China" im buntbelebten Hafen von Jokohäma Anker. Fig. 51. Japanischer Tragstuhl (Kago). 3. Japan, das wir in Jokohäma betreten, ist ein asiatisches Kaiser- reich, das ganz aus Inseln besteht. Auf der größten, Nippon, liegt unser Hasen, ferner die Hauptstadt Tokio, mit 1,2 Mill. E., und noch mehrere andere Großstädte. Betreten wir die schöne Hauptstraße Jokohämas, „den Bund", so sesselt ein gar buntes Bild unser Auge. Meist zierliche Gestalten, wohl einen Kopf kleiner als im Durchschnitte die Leute bei uns, bewegen sich da im fröhlichsten schwatzen auch bei harter Arbeit. Ihre Gesichtsfarbe ist gelblich, und ihre Züge haben viel Ähnlichkeit mit denen ihrer Vettern, der Chinesen. Da es Sonnner ist, haben die meisten Männer die Hose ausgezogen und tragen weiter nichts _ 1) Die Datum-Linie des 180. Meridians, bei deren Überschreiten in m. Richtung ein ^ag hinzugezählt iverden muß, ist natürlich erst auf einer späteren <?tufe zu erwähnen.

4. Kleine Handelsgeographie - S. 18

1896 - Breslau : Hirt
18 Asien. Porzellan-, Papier-, Lackwarenfabrikation und der Elfenbeinschnitzerei. In hoher Blüte steht auch der Schiffsbau. Zäh am Alten hängend, betreibt der Chinese die Industrie rein handwerksmäßig; aber trotz seiner Abneigung gegen europäische Neuerungen dringt die Fabrikindustrie auch hier ein, und in neuerer Zeit^sind in Schanghai große Baumwollfabriken angelegt worden. Der Handel ist bei der reichen, mannigfaltigen Produktion und bei dem Vorhandensein zahlreicher Wasserstraßen ein sehr umfangreicher. Mit dem Auslande trieb China in früherer Zeit einen ganz beschränkten Verkehr; seit 1842 hat der Außenhandel durch Eröffnung von 22 Häfen einen großen Aufschwung genommen, indes stehen weder Ein- noch Ausfuhr im Verhältnis zu der starken Bevölkerung. Der Außenhandel ist fast ausschließlich in den Händen fremder Nationen, unter denen die Engländer mit 75 °/o des Handels- umsatzes vertreten sind. Die wichtigsten Ausfuhrprodukte sind Thee (1893: 110 Mill. kg) und Seide. Neben diesen Artikeln sind die übrigen zur Ausfuhr gelangenden Produkte, Porzellan, Zucker, Tabak, lackierte Waren, Tusche, Rhabarber, Kampfer, Moschus u. s. w., von geringer Bedeutung. Wichtig ist auch der Ausfuhrhandel nach Rußland über Kjachta, der für ca. 10—12 Mill. Mk. Thee ausführt. Die Einfuhr beschränkt sich außer Opium, das den 3. Teil des Einfuhrwertes ausmacht, in der Hauptsache auf Baumwollen-, Woll- und Metallwaren. Peking, 1600. E. Residenz. Vereinigungspunkt verschiedener Kara- wanenstraßen. Kanton. 1800. E. Wichtiger Seehafen. Berühmte Seiden- und Papierfabrikatiou. Sütschou, 1 Mill. E. Wichtige Industriestadt. Baumwollen- und Seideuweberei, Elfenbeinfchnitzerei. Tientsin, 950. E. Seehafen für Peking, mit dem es durch einen Kanal verbunden ist. Hänkon, 800 E. Wichtiger Handelsplatz am Jangtsekjang. Seiden- industrie. Futschou, 650. E. Seehasen. Thee-Ausfuhr. Nanking am Jangtsekjang, 500 E. Industriestadt. Schanghai, in der Nähe der Mündung des Jangtsekjang, 400. E. Bedeutendster Seehafen des Landes. Baumwollenausfuhr. Dampferverbin- düngen mit Europa. Fabrikindustrie. Ningpo, 250. E. Seehafen. Industriestadt. (Hongkong, englische Insel. Victoria, 100. E. Hauptstadt. Stapelplatz für chinesische Ausfuhrartikel. Kabel nach Singapur, Schanghai und Jokohama.) 3. Korea. Das früher dem chinesischen Reiche tributpflichtige Korea mit 7 Mill. E. ist in jüngerer Zeit auch in lebhaftere Handelsverbindung mit Europa ge- treten und führt besonders Reis, Gold und Häute aus. .

5. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 35

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 35 — Feind, der ihn noch weit entfernt glaubte. Vor dem sächsischen Lager wirbelten dichte Staubwolken auf. Die Sachsen erkannten die Gefahr, und Schrecken ergriff sie. In toller Wut schrie alles nach Waffen und Pferden. Die Fürsten, ihre Mannen und alle, die Pferde hatten, eilten aus dem Lager und stürzten in einem dichten, verworrenen Knäuel auf die vorderste Schaar der Königlichen los. Die Bauern aber blieben im Lager und warteten voll Angst auf den Ausgang des Kampfes. Die Schwaben wankten vor den furchtbaren Schwerthieben der Sachsen; aber die Bayern kamen ihnen zu Hilse, die Franken griffen den Feind von der Seite an, der König mit seiner auserlesenen Schaar that Wunder der Tapferkeit — da wandten sich die ermatteten Sachsen zur Flucht und sprengten zurück zum Lager. Zugleich mit ihnen waren aber auch die Sieger dort. (Was wird jetzt geschehen? Das Lager kann nicht mehr verteidigt werden; die berittenen Edlen werden sich durch die Schnelligkeit ihrer Pferde retten, die Bauern sind verloren. Bestätigung.) Da jagten die sächsischen Reiter nach der andern Seite des Lagers davon; ihre schnellen und frischen Pferde retteten sie vor den Verfolgern. Nun fielen die Königlichen wütend über die Bauern her und metzelten sie nieder; wer ihrem Schwert entrann, ertrank in der Unstrut; achttausend Bauern verloren hier ihr Leben. Das reich ausgestattete Lager der Sachsen wurde geplündert, der Sieg war gewonnen. Zur Erläuterung: Wie kam es zum Sieg über die Sachsen? (Bereitwilligkeit der Fürsten, großes Heer, Klugheit des Heerführers; dadurch Überraschung ver ungeordneten Feinde durch das geordnete Heer. Tapferkeit der Königlichen und des Königs. Stimmung des Königs während des Kampfes und im Siege). An der Geschichte fällt mir mancherlei auf, zunächst, daß der Papst die Kirchenschänder nicht bestrafte (wie? Bann). Er lebte schon damals im Streit mit dem König und wollte daher seinen Gegner nicht durch Schwächung der Empörer stärken. Da sieht man deutlich: Er bestraft die Frevel gegen die Kirche nur, wenn es ihm nützt; er war nicht gerecht, sonst müßte er jeden Frevel bestrafen. Warum metzelten die Ritter so wütend die Bauern nieder? Sie wollten die Bauern dafür züchtigen, daß sie sich erlaubten, ritterliche Waffen zu tragen. Aber die achttausend bewaffneten Bauern konnten sich doch wehren? Sie waren nicht so gut gerüstet wie die Ritter, besonders fehlten ihnen die festen Schutzwaffen (Schild, Helm, Kettenhemd), auch waren sie nicht so geübt im Kämpfen wie die Ritter, die von Jugend auf das Führen der Waffen wie ein Handwerk gelernt hatten. — Zusammenfassung: Sieg des Königs über die Sachsen. Vierter Abschnitt: Die Ausnutzung des Sieges. Wie der König seinen Sieg über die Sachsen ausnutzte. Was werden die besiegten Sachsen nun thun? Sie werden einsehen, daß jeder Widerstand gegen die Übermacht des Königs vergeblich ist, und werden sich daher ihm unterwerfen. Und welche Bedingungen 3*

6. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 47

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 47 — ihre oberste Pflicht, dem Kaiser zum Reichskrieg zu folgen (Sachsenkrieg!); und als ihnen der Papst durch den Bann einen guten Vorwand giebt, verweigern sie sogar allen Gehorsam, setzen ihren König ab und geben einem auswärtigen Fürsten, dem Papst, die Verfügung über die Krone. Die Hauptquelle dieser Macht war die Erblichkeit ihrer Lehen (daher unabsetzbar) und ihr Zusammenhalten gegen den König. Iv. 2. Die Fürsten unter Karl d. G.: Beamte; unter Heinrich I.: selbständige Stammeshäupter und Landesherren; unter Otto J.: absetzbare Beamte; unter Heinrich Iv.: erbliche Landesherren, die das Reich mitregieren und sich sogar Über den König stellen. Iii. 3. Vergleich des Abfalles der Sachsen und der Fürsten mit dem Abfall Absaloms von David, Israels von Rehabeam (Beweggründe, schlimme Folgen, Unrecht gegen Gottes Gebot und Treubruch). Die Fürsten entschuldigen zwar ihren Abfall vor der Welt mit dem Bann, der alle Eide löse. Aber reicht diese Entschuldigung aus vor dem Gewissen und vor dem Worte Gottes? Das Gewissen sagt uns: Jedes Versprechen, das wir gegeben, und jede Pflicht, die wir auf uns genommen haben, müssen wir erfüllen; nur der, dem wir etwas gelobt haben, kann uns davon entbinden, sonst niemand. Die Fürsten begingen also einen Wortbruch und Treubruch, und das ist eine Sünde wider das Gewissen und ihren Herrn. Sie begingen aber auch eine Sünde Qe9et\ Gott, benn sie hatten Treue und Gehorsam unter feierlicher Anrufung Gottes geschworen, und biefer Eib konnte von keinem Menschen, auch nicht vom Papst gelöst werben. Und sie brachen diesen Eid nur, um eine neue Sünde gegen Gott hinzuzufügen; denn wenn sie ihre Obrigkeit, den König, mißachten, so mißachten sie auch Gott der die Obrigkeit eingesetzt hat (vergl. 1. Einheit Iv. 3. Röm. 13, 1—7). 3u dieser Sünde sind sie auch nur durch Habsucht und Herrschsucht gebracht worden, und die Folge dieser Sünde war die Schande ihres Königs und die Schande des Reiches, für dessen Ehre sie doch sorgen sollen. Was lernen wir daraus'? Iv. 3. Der Eid i)t unlöslich, denn er ist Gott geschworen, und die Schrift sagt: Du sollst Gott deinen Eid halten (Matth. 5, 33). Zur Gottesfurcht gehört auch der Gehorsam gegen die Obrigkeit, denn sie ist „von Gott verordnet" (Röm. 13, 1—2); Darum sagt die Schrift: Fürchtet Gott, ehret den König! (1. Petr. 2, 17.) Iv. 4. Kulturhistorisches: Rechte des Königs (in Sachsen); Ritterheer und Bauernheer (Überlegenheit, Haß); Kirchenschändung; Auftreten und Vorrechte der Stadt Worms. V. Durchlaufen und Verbinben der Thatsachen der 1. und der 2. Einheit.

7. Lehrstoff der Sexta - S. 62

1900 - Breslau : Hirt
62 Reise um die Erde. Fuschijama, d. i. „Großer Berg", der Japaner. Es ist ein erloschener Vulkan (3750 m), ein ehemals feuerspeiender Berg, dessen unterirdischer Feuer- Herd erloschen, dessen Öffnung, Krater genannt, verstopft ist. Aufgeschüttet ist er von der Lava nud anderem geschmolzenen Gestein, das aus dem Erdiunern hervorgequollen ist. Die Japaner lieben es sehr, ihn darzustellen, und wir haben seiu Bild schon oft gesehen auf ihreu Porzellan- und Lackwaren, die so viel bei uns verkauft werden. Am 3. August*) wirft die „China" im bunt- belebten Hafen von Jokohama Anker. Fig. 40. Japanischer Tragstuhl (Kago). 3. Japan, das wir in Jokohama betreten, ist ein asiatisches Kaiserreich, das ganz aus Inseln besteht. Auf der größten, Nippon, liegt unser Hafen, ferner die Hauptstadt Tokio, mit 1,3 Mill. E., und noch mehrere andere Großstädte. Betreten wir die schöne Hauptstraße Jokohämas, „den Bund", so fesselt ein gar buntes Bild unser Auge. Meist zierliche Gestallen, wohl einen Kopf kleiuer als im Durchschnitte die Leute bei uns, bewegen sich da im fröhlichsten Schwatzen auch bei harter Arbeit. Ihre Gesichtsfarbe ist gelblich, und ihre Züge haben viel Ähnlichkeit niit denen ihrer Vettern, der Chinesen. Beide gehören der mongolischen Nasse an, der zweit- größten (Kaukasier am zahlreichsten) von den sieben Rassen, in die man das Menschen- geschlecht einzuteilen pflegt. Da es Sommer ist, haben die meisten Männer die Hose aus- gezogen und tragen weiter nichts als eine faltige Bluse, die mit dem Lendengürtel zu- *) Die Datum-Linie des 180. Meridians, bei deren Überschreiten in w. Richtung ein Tag hinzugezählt werden muß, wird hier kaum zu erwähnen sein.

8. Lehrbuch der Geschichte zum Gebrauche bey Vorlesungen auf höheren Unterrichtsanstalten - S. 94

1816 - Breslau : Holäufer
94 Bruchstücke ren war sie sich periodisch ungleich. Iah/ Jehovas), das ewige Seyn (2mos. 3, «4), der Selbstständige, Nationalgott in ge- heimnißvoller Majestät / war nur Einmal im Jahre dem Ober- Priester zugänglich; immer offenbar in den Wirkungen seine? al- leinqelrenden Willens. Dieser Monotheismus (das lohnende höchste Ziel aller angestrengten Forschungen der sittlichen Ver- nunft) war Auctorrräksglaübe/ Familien - Idiotismus, Oppo- sition gegen d?e durch Familien - Feindseligkeiten verleidete Viel- götterei)? durch äußeren Druck und Nativnalstolz erhielt derselbe Festigkeit und der Gesetzgeber machte ihn zum Ecksteine seines Staatsgebäudes; Pnestergeist lies ihn nie ganz sinken- so häufig er auch verletzt wurde. Durch vstasiatische und späterhin durch griechische Vorstellungen und metaphysisch - sittliche Betrachtun- gen verfeinerte er sich vom kindlichen Anthropomorphismus zum philosophirendeu System. Allegorisation: Philo t4l«. Ch.); theoretische Mystik- Kabbala slitleränsch n8 n. Lh.), Iezi- rah und Svhar / gestützt auf Emanauonslehre. — Genaue Be- stimmungen des in alle Lheile des öffentlichen und häuslichen Le- bens eingreifenden gesetzliche» Volksherkommens. Aussprüche angesehener Lehrer gesammelt in dem zweyten Gesetze/ Mischna, mit erläuternden Berichtigungen und Zusätze» in der Gemara; beide bilden den Talmud; der jerusalem'sche zusammengetrageu im rten und 3ten Jahrh. n. Ch./ sancrionirt um 300; der baby- lonische zu Liberias im 4ten Jahrh./ sanctionirl um 400 ? s. W o 1 f Bibi. hebr. vol 2 p. 655 fqq. vol. Z p. 520 Iqq. 7) Die Phönizier, Kananiter, Stammverwandte der Hebräer, das berühmteste und um Verbreltung der Civili- fation unabsichtlich hochverdiente Handelsvolk der ältesten Zeit, scheinen von Inseln im persischen Meerbusen sich an die Ostküste des mittelländischen Meeres hinauf gezogen, zu- gleich mit den Karern die See beherrscht und von Seeräuberey zum Welthandel sich erhoben zu haben. Die Eröffnung des Karavanenwegs nach Indien auf der einen und über Aegypten nach Libyen auf der anderen Seite fällt in das Zeitalter, welches aller äußeren historischen Beglaubi- gung ermangelt. Durch Gewerbfieisi (Färbereien / Purpur, Webereien, Kleinwaaren; Glas, Metallarbeiten) wurden die Phönizier reich; durch ausgebceiteten Handel, durch See- fahrten (wobey sie sich nach dem kl. ü. gr.bär, und dern Po- larsterne richteten) nach Griechenland- Spanien, Afrika, den

9. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 59

1890 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 59 — dem eroberten Lande zu geben, ihn zu betrügen. So entsteht auch hier ein Unrecht aus dem anderen, wie bei Adam und Eva, Kain, Josephs Brüdern, bei Ludwig dem Springer, als er die Wartburg baute; auch hier gilt das Sprüchwort: Eine Sünde ist der anderen Mutter. 3. Der Frankenkönig? — Dieser hätte dem Boten antworten sollen: „Sage Deinem Herrn, daß ich mich mit solchen schlechten Dingen nicht abgebe. Ich fange nur Krieg an, wenn ich gerechte Ursache habe, aber nicht ans Habsucht. Auch will ich nicht helfen. daß ein Bruder den andern beraubt und tötet, denn Brüder sollen sich lieben!" So sagt aber der Frankenkönig leider nicht, denn er ist auch herrsch- und habsüchtig, und es ist ihm ganz gleichgültig, ob das Werk, zu dem er sich mit dem Thüringerkönig verbindet, ein gutes oder schlechtes ist. Darum geschieht es ihm ganz recht, daß er von dem Thüringerkönig betrogen wird. Der eine ist so schlecht wie der andere. Iii. 1. Ihr kennt schon eine Geschichte, in welcher erzählt wird, wie eine Frau einen Mann zum Bösen verführen will. — Die Frau Potiphars wollte Joseph zur Sünde verleiten, aber Joseph ließ sich nicht verführen, sondern antwortete: „Wie sollt' ich ein so großes Übel thun und wider meinen Gott sündigen!" Nun war freilich der Thüringerkönig noch ein Heide und kannte Gott nicht, aber das wissen auch die Heiden, daß man seinen Bruder nicht berauben und gar töten darf. Auch die Heiden haben ein Gewissen. (Iv, 1.) 2. Vergleich mit dem Brudermord Kains. — Kain wurde nicht durch eine andere Person gereizt, sondern durch seine eigenen schlechten Gedanken, durch Neid und Haß. Diese Gedanken verleiten ihn zum Mord an seinem Bruder („wer seinen Bruder hasset, der ist ein Totschläger") wie das falsche Ehrgefühl und die Herrschsucht den Thüringerkönig. Weder Kain noch der Thüringerkönig herrschen über die Sünde, wie Gott es von den Menfchen verlangt, und wie es Jofeph that, fondern lassen ihr ihren Willen. Wie Ketin Neid und Haß hätte unterdrücken sollen, so hätte der Thüringerkönig den Anreizungen seiner Frau und den Einflüsterungen seiner eignen Herrschsucht widerstehen sollen, ebenso der Frankenkönig. (Iv, 2.) 3. Erinnerung an den Mord Ludwigs des Springers. 4. Früher herrschte über Thüringen ein König, später ein Landgraf. — Der König hatte niemand über sich, der Landgraf den Kaiser. Ein König ist selbständig. (Iv, 3.) Iv. 1. „Dein Leben lang habe Gott vor Augen und im Herzen und hüte dich, daß du in keine Sünde willigest und thust wider Gottes Gebot!" — Du sollst nicht töten! (5. Gebot.) 2. „Wenn du fromm bist, so bist du (Gott) angenehm, bist du aber nicht fromm, so ruhet die Sünde vor der Thür. Aber laß du ihr nicht ihren Willen, sondern herrsche über sie!" 3. Stichwort: „König''. (Dieser Titel ist wohl schon früher aufgetreten, aber daß derselbe den Begriff der Selbständigkeit in sich schließt, wird erst durch obigen Vergleich klar.) (Einzutragen.)

10. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 17

1890 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 17 — Sollte aber das Bedenken entstehen, daß so geartete Stoffe bester aus dem Unterricht wegblieben, so wolle man nicht übersehen, daß — was den Ehebruch der Pfalzgräfin betrifft — die Schule jedenfalls die Pflicht hat, solche Stoffe zu behandeln, und daß diese Pflicht eine große Schwierigkeit in sich birgt. Je früher und je ernster man dieser Schwierigkeit zu Leibe geht, um so besser. In der früheren Jugend ist die Gefahr, daß die Phautasie abschweift, weniger groß, es ist eher zu erwarten, daß eine reine Verurteilung eintritt und so eine klare, kräftige Vorstellung sich bilde, auf welche bei späteren Veranlassungen mit Erfolg zurückgegriffen werden kann. Was aber die listige Flucht des Grafen betrifft, so ist es gerade ein Vorteil für den Unterricht, wenn er Gelegenheit bekommt, schwierige Fälle der ethischen Wertschätzung der Kinder zu unterbreiten, und solche Gelegenheiten müssen ebenfalls frühzeitig geboten werden, damit die Zöglinge sich bald daran gewöhnen, nicht ohne weiteres die ersten Regungen eines oberflächlichen Gefühls für richtig zu halten. Ziel: Warum Ludwig gefangen wurde, und ob er Buße that. Dieses Ziel wird von den Kindern gefunden, indem man sie an die Vermutung erinnert, daß Ludwig gewiß nicht ohne Grund vom Kaiser gefangen genommen wurde, und die Frage aufwirft, ob er wohl bis an sein Lebensende so schlecht geblieben sei. I. Ihr kennt das Wort „Buße". — Von der Predigt Johannes des Täufers. Was wollte er mit seiner Predigt? — Die Menschen sollten ihre Sünden erkennen, bereuen und nicht wieder thun. Wir haben jährlich zwei Bußtage, an welchen wir uns mit solchen Gedanken beschästigen sollen. Wenn nun Ludwig der Springer Buße gethan hat: — so muß er wohl vor seiner Gefangenschaft eine Sünde begangen haben. „„ Ii Ja, er hatte eine große Sünde gethan, eine Sünde gegen das fünfte Gebot. — Ludwig der Springer hatte einen Menschen getötet, wie Kain seinen Bruder Abel. Er tötete Friedrich, den Pfalzgrafen zu Sachsen, dessen schönes schloß an der Unstrut stand, auf der Jagd. — Vielleicht ans Versehen; vielleicht in einem Streit. Nein, weil Ludwig die Gemahlin des Pfalzgrafen für sich als Gemahlin haben wollte. — Da sündigte er nicht nur wie Kain gegen das fünfte Gebot, sondern auch gegen das sechste Gebot: Du sollst' nicht ehe-brechen- Diese Sünde beging auch die Frau des Pfalzgrafen. Denn, wenn sie nicht einverstanden gewesen wäre, hätte Ludwig ihren Gemahl nicht getötet. (Diese Antwort erfordert mehrere Hilfsfragen. Ist das sechste Gebot noch unbekannt, so ist zu fragen, ob das Begehren Ludwigs recht gewesen, und die ausgesprochene Verurteilung bestätigt der Lehrer mit dem Darbieten des sechsten Gebots.) Ihr könnt euch nun denken, was weiter geschah. — Der Kaiser ersuhr alles und ließ Ludwig gefangen nehmen. Staubt u. Göpfert, Präparationen. 2
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