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1. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 109

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Liutpert, Aripert Ii. und Ansprand; Ferdulf und Argait wider die Slaven. 109 Hochfahrend wandte er sich an Argait mit der Frage, wo er denn seine Gefangenen hctbe. 2)er würdige Schultheiß antwortete. „Herr, ich kam zu spät; die Räuber waren leider schon über die Grenze entflohen." Da rief Ferdulf höhnisch: „Wann hättest du auch eine kühne That vollbringen können? Nicht umsonst heißt du Argait; ein Arger (Feiger)*) bist du stets gewesen." Dem tapfern Mann kochte das Blut ob solcher Beschimpfung, doch bezwang er sich und sagte nur: „Gott gebe, daß wir beide nicht aus dem Leben scheiden, ehe man erkannt hat, wer der Arge sei, ich oder du." So trennten sie sich in bitterer Feindschaft. Nicht lange danach aber begab es sich, daß, durch Ferdulss Geldsummen herbeigelockt, ein noch viel größerer Schwarm von Slaven ins Land brach. Hoch oben auf dem Gipfel eines steilen Berges schlugen sie ihr Lager auf, so daß es fast unmöglich war, ihnen beizukommen. Spähend umritt der Herzog mit seinem Heere den Berg, eine ebenere Stelle suchend, wo ein Angriff gewagt werden könnte. Da sprengte Argait an Ferdulf heran und sprach: „Erinnere dich, Herzog, daß du mich einen Argen oder Feigling gescholten hast. Heute soll sich zeigen, wer von uns der Arge ist. Wohlan denn, frisch den Berg hinauf! Gottes Zorn soll den treffen, der von uns beiden zuletzt oben bei den Slaven ist!" Damit schwenkte er sein Roß herum und begann den steilen Abhang gegen das Lager der Feinde hinauf zu reiten. Ferdulf schämte sich, wollte jenem nicht an Tapferkeit nachstehen, spornte gleichfalls sein Roß und folgte Argait auf dem gefährlichen Pfade. Die Seinen wollten ihren Herrn auch nicht in der Not verlassen und begannen ebenfalls den abschüssigen Felsen hinanzuklimmen. Die Slaven halten einen leichten Kampf gegen die Tollkühnen. Sie schleuderten von oben große Steine und Wurfbeile herab und richteten so mehr als mit den Schwertern aus, warfen sie von den Pferden und machten die meisten nieder. So fielen die wahnsinnigen Angreifer fast bis auf den letzten Mann, und die ^laven errangen nicht durch Heldenkraft, sondern durch glücklichen Zufall den Sieg. _ Fast der ganze Adel von Friaul sank an diesem Unglückstage dahin; auch Herzog Ferdulf war unter den Toten, und nicht weit von ihm lag Argaits Leiche. So kamen durch dieser beiden Männer schlimmen Zank und thörichte Eifersucht viele gute Helden ums Leben, die mit Eintracht und Klugheit Tausende von Feinden hätten überwinden können. Nur einem einzigen Langobarden, mit Namen Muu ichis, einem Mann von vornehmer Geburt, gelang damals *) Langobardisch: Arga. In Rotharis Gesetzbuch steht geschrieben: „Wenn einer einen andern im Zorn einen Arga schilt und er kann es nicht leugnen und sagt, er habe ihn nur so im Zorn gescholten, so soll er eidlich erklären, daß er ihn nicht als einen Arga kenne, und hierauf für die Kränkung zwölf Solidi zahlen. Bleibt er aber dabei und sagt, er könne das im Zweikampf beweisen, so beweise er es, wenn er kann, oder er zahle wie oben."

2. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 258

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
258 Die Franken bis zum Untergange der Merowinger. Herrschaft über die verschiedenen fränkischen Stämme, auch über die, welche noch unter eigenen Königen standen, errang. Durch diese Thaten, die übrigens keineswegs alle in die letzte Zeit seines Lebens zu setzen sind, von denen vermutlich einige schon vor dem Westgotenkriege geschahen, die wir aber, dem Beispiel Gregors von Tours folgend, weil sie innerlich zusammengehören, hier am Ende von Chlodowechs Geschichte zusammenstellen, durch diese Thaten hat der große Eroberer sein Bild für alle Zeiten in grauenhafter Weise selbst entstellt; denn sie zeigen mit erschreckender Deutlichkeit, daß in des Mannes Herz, der für das Christentum unstreitig Großes gethan hat, kein Strahl des reinigenden, wärmenden Lichtes der christlichen Religion gefallen war. „Seine Hand war blutig und sein Herz voll Sünde;" aber dennoch durfte Gregor, der fromme Mann, nach der Erzählung aller Greuelthaten, durch die Chlodowech die ihm verwandten Gaukönige der Franken ausrottete, ruhig sagen: „So warf Gott alle feine Feinde vor ihm nieder!" Denn „die Menschen sündigen viel, aber der Herr thut, was ihm wohlgefällig." Gregor erkannte in ihm das Werkzeug in der Hand des Allmächtigen, er sah in Chlodowechs Bekehrung und in feiner ganzen Thätigkeit für die katholische Kirche „den Samen des Himmels für unzählige lebende und kommende Geschlechter," und gegen ein solches Verdienst schien ihm alles Böse und Abscheuliche in feinen Thaten in den Hintergrund zu treten. Nach diesen Bemerkungen dürfen wir dem biedern Bischof von Tours das Wort lassen. Als Chlodowech, so erzählt Gregor,*) seinen Sitz in Paris hatte, schickte er heimlich zu Chlo derich, dem Sohne des ripuarischen Königs Sigibert, der zu Köln saß, und ließ ihm sagen: „Siehe, dein Vater ist alt, schwach zu Fuße und hinkt. Stürbe er, so würde dir fein Reich und unsre Freundschaft nach dem Recht zu teil werden." So wurde jener zur Herrschsucht verlockt und sann darauf, wie er feinen Vater tötete. Und als dieser einst Köln verließ und über den Rhein ging, um im buchonifchen Walde (vielleicht bei Fulda) umherzuschweifen, und dort um Mittag in seinem Zelte schlief, kamen gedungene Mörder über ihn; so ließ der eigene Sohn ihn töten, um selbst die Herrschaft an sich zu reißen. Aber Gott ist gerecht, und er fiel selbst in die Grube, die er seinem Vater schändlich gegraben hatte. Er schickte nämlich alsbald Boten an König Chlodowech und ließ ihm den Tod seines Vaters melden mit diesen Worten: „Mein Vater ist tot, und sein Reich und sein Hort sind mein. Sende etliche von deinen Leuten zu mir, so will ich dir gern schicken, was dir von meines Vaters Schätzen gefällt." Chlodowech aber antwortete: „Ich danke dir für deinen guten Willen. Wenn unsre Leute zu dir kommen, so zeige ihnen nur alles; du magst es dann selbst behalten." Und als des Königs *) Buch 2, Kap. 40 ff. Giesebrecht 1, S. 103 ff.

3. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 259

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Chlodowech von seiner Bekehrung bis zu seinem Tode. 259 Boten zu Chloderich kamen, öffnete er ihnen den Schatz seines Vaters. Sie nahmen dies und jenes in Augenschein. Und da er sie an eine große Truhe führte, sprach er: „In diesen Kasten pflegte mein Vater seine Goldstücke zu legen." Bei diesen Worten bückte er sich, um ihnen zu zeigen, wie tief die Truhe sei. Aber in demselben Augenblick zerschmetterte ihm einer der Königsboten mit der Streitaxt den Hirnschädel. So traf ihn dasselbe Los, das er ruchlos seinem Vater bereitet hatte. Wie nun Chlodowech hörte, daß auch Chloderich tot sei, kam er nach Köln geritten und berief alles Volk zu einer Versammlung. Darauf sprach er: „Hört, was sich zugetragen hat. Chloderich, der Sohn meines Blutsvetters Sigibert, trachtete nach seines Vaters Herrschaft und machte ihn glauben, ich wolle ihn töten. Als Sigibert deshalb durch den buchonischen Wald floh, schickte er ihm Meuchelmörder nach und ließ ihn erschlagen. Darauf wurde er selbst, während er seines Vaters Schätze musterte, von irgend einem mir unbekannten Manne gleichfalls getötet. An alldem bin ich durchaus schuldlos; denn es wäre ja schändlich, wenn ich das Blut meiner Vettern vergösse. Da es nun aber einmal so gekommen ist, so rate ich euch also: wenn es euch genehm ist, so wendet euch zu mir, daß ihr sicher lebt unter meinem Schutze." Als die Versammelten dies hörten, erhoben sie ein Freudengeschrei, schlugen mit den Speeren an ihre Schilde, hoben Chlodowech auf den Schild*) und machten ihn zu ihrem Könige. So erhielt er Sigiberts Reich und Hort, und das Volk desselben kam unter seine Herrschaft. Darauf wandte sich Chlodowech gegen Chararich, der einen Stamm der salischen Franken — vermutlich in der Gegend von Calais — beherrschte und gegen den Chlodowech noch von alter Zeit her einen Groll hegte. Denn als er zum Kampfe mit Syagrius gezogen war und den Chararich zu Hülfe gerufen hatte, war dieser zwar mit einem Heere ausgerückt, hatte ihm aber keinen Beistand geleistet, sondern war während der Schlacht abseits stehen geblieben, den Ausgang des Kampfes abwartend, um sich dem Sieger anzuschließen. Deshalb suchte Chlodowech jetzt ihn zu verderben. Er nahm ihn und seinen Sohn mit List gefangen und ließ beide fesseln und ihnen die königlichen Locken abscheren; Chararich wurde zum Priester, sein Sohn zum Diakon geweiht. Als nun Chararich überfeine Erniedrigung weinte und klagte, da tröstete ihn sein Sohn, indem er sprach: „Am grünen Holz sind diese Zweige verschnitten, bald werden sie wieder ausschlagen und wachsen, denn der Stamm ist nicht verdorrt; und *) Die merowingischen Könige sahen ihre Herrschaft als eine erbliche an; deshalb hören wir nichts von einer Schilderhebung, wie sie bei Wahlkönigen stattfand. Hier aber genügte die Berufung auf das Erbrecht nicht, weil dies in einem solchen Falle nicht unbestritten war, und weil Chlodowech deshalb die Stimme des Volkes für sich haben mußte. Siehe Giefebrecht 1, S. 105. 17*

4. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 260

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
260 Die Franken bis zum Untergange der Merowinger. der wird umkommen, der sie verschnitt." Dieses drohende Wort drang zu Chlodowechs Ohr; da befahl er, beide zu derselben Stunde zu enthaupten, und gewann so nach ihrem Tode ihr Land und Volk und ihren Schatz. Es lebte aber damals zu Cambrai ein anderer salischer Gaukönig Namens Ragnachar, derselbe, der Chlodowech in dem Kampfe gegen Syagrius wacker unterstützt hatte. Ragnachar ergab sich seit langer Zeit so den schändlichsten Lüsten, daß er kaum seine nächsten Verwandten unbeschimpft ließ. Zu feinem Vertrauten hatte er einen gleich ruchlosen Menschen, Farro mit Namen; und wenn man dem Könige irgend eine Gabe brachte, so soll er immer gesagt haben, es sei genug für ihn selbst und seinen Farro. Darob schwoll seinen Franken das Herz von bittrem Grimm. Chlodowech wußte das und schickte den Großen in Ragnachars Reiche goldene Armbauge und Wehrgehenke — sie sahen freilich nur ans wie Gold, in Wahrheit waren sie von künstlich vergoldetem Erz — zum Geschenk, damit sie ihn gegen ihren König ins Land riesen. Und es geschah so. Als nun Chlodowech mit feinem Heere gegen Ragnachar auszog, sandte dieser Kundschafter aus, um die Stärke des Feindes zu erforschen. Und wie sie zurückkehrten und er sie fragte, wie stark das feindliche Heer fei, antworteten sie: „Es ist des Volks übergenug für dich und deinen Farro." Es kam zum Kampfe, und bald sah Ragnachar die ©einigen besiegt und wollte selbst entfliehen. Da ergriffen ihn feine Großen, banden ihm die Hände auf den Rücken und führten ihn samt feinem Bruder R i ch ar vor Chlodowech. „Wie konntest du," ries dieser, „so unser königliches Geschlecht erniedrigen, daß du dich binden ließest? Ruhmvoller wäre für dich der Tod gewesen." Und er erhob seine Axt und spaltete ihm damit den Kops. Daraus wandte er sich zu Richar und sprach: „Und wenn du deinem Bruder beigestanden hättest, er wäre nicht gebunden worden," und damit hieb er auch ihn nieder. Nachdem so beide umgebracht waren, merkten jene Großen erst, daß die Geschenke des Königs unecht waren, und sie gingen zu ihm und beschwerten sich darüber. Er aber soll ihnen geantwortet haben: „Mit Recht empfängt der falsches Gold, der seinen Herrn mit Falschheit ins Verderben lockt. Lasset euch damit genügen, daß ihr noch lebet; sonst möchtet ihr den Verrat an eurem Herrn noch teuer büßen und eines martervollen Todes sterben." Als sie das hörten, baten sie, er möge sie nur leben lassen, und bemühten sich aus alle Weise, seine Gunst zu erlangen. Nachdem Chlodowech die genannten Könige, seine eigenen Blutsfreunde, umgebracht hatte, ließ er auch Ragnachars zweiten Bruder, Rignomer, ermorden und bereicherte sich aus solche Weise gewaltig an Land, Volk und Schätzen. Noch viele andre Frankenkönige ließ er töten und verschonte selbst seine nächsten Verwandten nicht, bis er seine Herrschaft über alle Franken ausgedehnt hatte. Ja nach Gregors Bericht soll er sogar, nachdem er jene aus dem Wege geräumt

5. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 155

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Paulus Diakonus, der Geschichtschreiber der Langobarden. 155 wird vermutlich ebenso wieder weggehen." — „Willst du, ^rac^etn anderer, „daß ich ihm nacheile und ihn löte?" - "Auf welche Werse wolltest' du dies thun?" fragte der König. „Gieb mir," antwortete jener, deine goldenen Armringe, und ich will ihn damit berücken. Karl gab sie ihm, und der Mann eilte am Ufer des Flusses hinab, bls er das Schisflein schwimmen sah. Da rief er ihm von ferne zu: „Halt an, Adelgis! Was fährst du so eilig von hinnen? Der König schickt tnr seine goldenen Armringe zum Geschenk. Schäme dich, so heimlich davon zu schleichen wie ein Dieb. Nun komm mit deinem Schiffe wenigstens her ans User und nimm des Königs Gabe." Da lenkte Adelgis dem Lande zu. Wie er aber näher kam und jener ihm das Geschenk auf der Spitze seines Speers darreichte, ahnte er Verrat, warf den Panzer über, ^ nahm seinen Speer zur Hand und ries: „Reichst du mir deine Gabe mit dem Speer, so will ich sie auch mit dem Speer empfangen. Übrigens will ich deinem Herrn nicht nachstehen und ihm fein Geschenk erwidern. Er soll dafür meine Armringe erhalten." Damit reichte er sie jenem hinüber. Getäuscht kehrte der Mann heim und brachte dem Könige des Adelgis Armringe. Als aber Karl sie anlegen wollte, sielen sie ihm bis auf^ die Schultern. Da rief er verwundert aus: „Was für Arme muß dieser Adelgis haben, weitn er solche Spangen trägt! Wahrlich, es ist kein Wunder, daß er stark ist wie ein Riese." Seitdem aber ward Kart einer geheimen Furcht vor Adelgis nicht ledig; hatte er doch ihm und seinem Vater das Reich entrissen; darum bangte er, daß der starke Held ihn einmal töten werde, und überlegte, wie er ihn könnte umbringen lassen. Adelgis aber begab sich zu seiner Mutter, der Königin 2(ttfa, die zu Brescia in der Einsamkeit des Klosters ihre letzten Tage verlebte. Den väterlichen Thron wiederzugewinnen gelang dem Helden nicht. 23. Mulus grahomm, der Geschichtschreiber der Itangotrarbm*) (Von c. 725 bis c. 795.) Areii bewahrten die Langobarden ihres Volkes Urgeschichte, die alten Sagen, die Großthaten der Väter, in ihren Liedern, die sich mündlich vom Vater auf den Sohn vererbten. Sie aufzuzeichnen — keine leichte Arbeit! — mochte überflüssig erscheinen, solange sie noch im Volke lebten. Doch gegen Ende des siebenten Jahrhunderts, um 670, entnahm ein Langobarde aus ihnen *) Dieser Abschnitt ist größtenteils Wattenbachs ausgezeichnetem Werke „Deutsche lands Geschichtsquellen im Mittelalter" (4. Aufl., 1877, S. 134) entnommen: einige Kürzungen, Zusätze und Änderungen waren für unsere Zwecke unumgänglich. Vgl. auch F. Dahn, Des Paulus Diakonus Leben und Schriften, 1876.

6. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 322

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
322 Die Franken bis zum Untergange der Merowinger. zeigte sich Rauching als einen durch und durch nichtswürdigen Menschen, ;u nichts andern nütze als zu rohem Scherz, hinterlistigen Streichen und aller erdenklichen Niedertracht. Daher fand er auch mit Recht ein Ende, wie er es sich in diesem Leben verdient hatte. — Wir wollen dem Leser den Bericht über Rauchings Tod, den Gregor an andrer Stelle*) erzählt, nicht vorenthalten. Es war im Jahre 587, als Herzog Rauching sich mit etlichen andern Großen des Reichs verschwor, den König Childebert den Zweiten (den jungen Sohn Sigiberts) zu ermorden. Dann sollte Rauching dessen älteres Söhnlein Theudebert in seine Gewalt nehmen und die Königsherrschaft über die Champagne an sich reißen, während zwei andere Herzöge, Ursio und Bertesried, sich des jungen Söhnchens Childeberts, des eben erst geborenen Theuderich, bemächtigen und das übrige Austrasien beherrschen wollten. Rauching traf bereits, stolz auf seine Macht und schon, sozusagen, sich im Glan; der königlichen Herrlichkeit brüstend, Vorkehrungen zur Fahrt, um sich zu König Childebert zu begeben und den Plan, den er geschmiedet hatte, ins Werk zu setzen. Doch der gütige Gott hatte indessen ein Gerücht von diesen Umtrieben zu den Ohren König Guntrams. des Oheims König Childeberts, gelangen lassen, und dieser sandte heimlich Boten an seinen Neffen, teilte ihm alle jene Anschläge mit und ließ ihm sagen: „Beeile dich, daß wir uns bald zu Gesichte bekommen; denn wir haben wichtige Dinge zu besprechen." Childebert ließ darauf allem genau nachforschen, was ihm gemeldet worden war, und da er befand, daß es wahr sei, hieß er Rauching zu sich bescheiden. Und als er kam, sandte der König, noch ehe er den Herzog vorließ, seine Diener aus, daß sie allerorten Rau-chings Vermögen mit Beschlag belegten. Dann hieß er ihn in sein Gemach führen, sprach mit ihm von dem und jenem und beurlaubte ihn nach einer Weile. In dem Augenblick aber, als Rauching aus dem Gemache trat, ergriffen ihn zwei Thürhüter an den Beinen. Er stürzte auf die Schwelle nieder, so daß er halb in und halb vor dem Gemache lag. Nun warfen sich die bestellten Mörder, die schon bereit standen, mit den Schwertern aus ihn und zerhackten ihm den Kopf in so kleine Stücke,^ daß alles eine ekle Masse von Hirn und Blut bildete. So starb er eines schleunigen Todes. Dann zogen sie ihn aus, warfen ihn aus dem Fenster in den Hof und vergruben ihn. Er war ein Mensch von höchst ruchlosen Sitten, über die Maßen habgierig nach fremdem Gut und aufweinen Reichtum gewaltig stolz. Er rühmte sich noch im Augenblick seines ^odes, ein Sohn König Chlothars zu sein. Einer seiner Diener eilte spornstreichs davon und meldete Ranchmgs *) Buch 9, Kap. 9. Giesebrecht Bd. 2, S. 118 ff.

7. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 352

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
352 Die Franken bis zum Untergänge der Merowinger. In dieser schwierigen Lage zeigte sich der wackere Guntram von Burgund, der sonst nicht eben starken Geistes war, eifrig und erfolgreich bemüht, den Empörern dadurch den Boden unter den Füßen zu entziehen, daß er den Zwiespalt zwischen sich und dem austrasischen Hofe beilegte. Um das merowingische Haus zu erhalten, den Anmaßer und den frechen Adel niederzuwerfen und das königliche Ansehn zu behaupten, nahm er auch — wie oben berichtet wurde — das Söhnlein des bösen Chilperich und die schlimme Fredeguude, obwohl er wenig Teilnahme für das verbrecherische Weib hegte, in feinen Schutz. Ein Landtag wurde aus fein Betreiben angesetzt (584), aus dem zwischen Guntram und Childebert ein friedlicher Ausgleich zustande gebracht werden sollte. Aber die beispiellose Unverschämtheit der Gesandten seines Neffen, der noch ganz unter Bosos und Gundo-walds Einfluß stand, rief neuen Streit hervor. Die Scene, die sich dabei abspielte und die Gregor von Tours mit dramatischer Anschaulichkeit schildert, ist für die Anschauungen der ganzen Zeit so außerordentlich bezeichnend, daß wir sie hier mitteilen. „Als nun die Tagfahrt (der Landtag) herankam, wurden von König Childebert an König Guntram der Bischof Egid ins von Reims (ein ganz gewissenloser Mann, der später der Fälschung und des Verrates überführt und) abgefetzt wurde), Guntram-Bofo, Sigwald und viele andre abgesandt. Sie gingen zu ihm in den Palast, und der Bischof sprach: „Wir danken Gott dem Allmächtigen, frömmster König, daß er dich nach vielen Drangsalen in dein Reich wieder eingesetzt hat." Der König aber antwortete ihm: „Ja, ihm ist mit Recht zu danken, dem König der Könige; aber nicht dir, durch dessen arglistigen Rat und dessen Treulosigkeit im vorigen Jahre meine Länder verwüstet wurden;*) nicht dir, der du niemals einem Menschen Treu und Glauben gehalten hast, dessen Ränke aller Orten kund sind, und der sich nicht wie ein Priester, sondern wie ein Feind des Reiches bezeigt hat." Bei diesen Worten schwieg der Bischof voll Ingrimm. Ein andrer aber von den Gesandten sagte: „Es bittet dich dein Neffe Childebert, daß du ihm die Städte, die sein Vater besaß, wieder übergeben läßt." Hieraus versetzte König Guntram: „Ich habe euch schon früher gesagt, daß unsre Verträge jene Städte mir zusprechen, und deshalb will ich sie nicht herausgeben." Darauf sagte wieder ein anderer der Gesandten: „Dein Neffe bittet dich, daß du ihm die Zauberin Fredegunde, durch die viele vom königlichen Geschlecht ermordet worden sind, ausliefern läßt, damit er den Tod feines Vaters, seines Oheims und seiner Vettern an *) Egidius hatte im Namen Childeberts mit dem damals noch lebenden Chilperich ein Bündnis geschlossen und diesen dazu überredet, in Guntrams Ländern auf das Fürchterlichste zu brandschatzen und zu plündern.

8. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 357

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Die Zeit der innern Kriege bis zur Alleinherrschaft Chlochars des Zweiten. 357 ihm das Lockenhaar und den Bart aus und ließen ihn unbestatlet liegen an der Stelle, wo er getötet worden war. So endete ein Leben, überreich an den seltsamsten Gegensätzen, an Rot und Reichtum, an Glück und Elend. Von den Männern, die den Unglücklichen so schmählich verraten hatten, wurden die Schuldigsten alsbald von der Rache des Schicksals ereilt. Lie l]sltten in der darauf folgenden Nacht alle Schätze beiseite gebracht, dann öffneten sie die Thore und gaben die Stadt unbarmherzig dem Schwert der Feinde preis. Alle lebenden Wesen wurden niedergemacht, selbst die Priester an den Altären; die ganze Stadt samt den Kirchen wurde eingeäschert; nichts blieb zurück als der nackte Boden. Als nun Lendegisel, der Oberbefehlshaber des königlichen Heeres, mit Mummolus, Sagittarins, Charinlf und Waddo ins Lager zurückkehrte, sandte er heimlich Boten an den König Guntram, zu fragen, was mit den Männern geschehen solle. Der König befahl, Mummolus und Sagittarins mit dem Tode zu bestrafen ; die beiden andern, minder schuldigen, Charinlf und Waddo begnadigte er. Letztere wurden demnach entlassen, mußten aber ihre Söhne als Geiseln stellen. Wie nun Mummolus merkte, daß die Schergen des Todes nahten, wasfnete er sich und ging in Leudegisels Zelthütte. „Was kommst du so zu mir," sprach dieser, „als wärst du auf der Flucht?" Da antwortete Mummolus: „Ich sehe, nichts wird gehalten von der versprochenen Treue. Ich stehe am Abgrund des Todes." Lendegisel versetzte: „Ich werde hinausgehen und alles zum Besten wenden." Draußen aber befahl er sogleich, die Hütte zu umstellen und den Mummolus zu töten. Dieser erwehrte sich lange der Angreifer und gewann den Ausgang. Als er aber vor die Thüre kam, stachen ihm zwei Bewaffnete die Speere in die Seiten. Da stürzte er zu Boden und starb. Voll Todesangst versuchte der Bischof Sagittarins zu fliehen und zog die Kapuze über das Haupt. Aber einer zückte das Schwert auf ihn und hieb ihm Kopf und Kapuze mit einem Streiche herunter (585). „Um diese Zeit*) erfolgte auch ein Umschwung in Brunhildens Schicksal. Bis dahin war die Regierung von Australien in der Hand ihrer Feinde, welche die Vormundschaft über den jungen König an sich gerissen hatten. Aber dieser war jetzt fünfzehn Jahre alt, hatte also den ersten Mündigkeitstermin schon seit drei Jahren überschritten und brauchte rechtlich keinen Vormund mehr zu haben; in drei, vier Jahren aber kam er „zu feinen Tagen", und dann durste er keinen Vormund mehr haben. Er war auch bereits verheiratet, **) und die Großen sahen, daß ihre Vor- *) Kaufmanns Deutsche Geschichte, 2. Band, S. 152 ff. **) Die Unsitte, die Könige und Prinzen schon als halbwüchsige Knaben zu ver-

9. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 98

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
98 Die Langobarden bis zum Verlust ihrer Selbständigkeit. So geschah es; der Vater übergab ihm einen Teil des Heeres, und Romwald zog damit und mit seinen eigenen Leuten gegen Saburrus. Ehe er zum Angriff schritt, ließ er an vier verschiedenen Stellen die Heerhörner blasen, um die Feinde irre zu machen, und stürzte dann kühn auf sie los. Wie nun beide Heere miteinander in heißem Kampfgewühle lagen, da erblickte einer im Langobardenheere, der den Speer des Königs zu tragen Pflegte — er hieß Amalung —, einen griechischen Mann, der da mitkämpfte. Alsbald nahm Amalung den Speer in beide Hände, rannte gewaltig gegen jenen vor, durchbohrte das Griechenmännlein, hob es aus dem Sattel und trng es so gespießt in freier Lust über seinem Haupte. Bei diesem Anblick überkam die Griechen ein ungeheurer Schrecken. Das ganze Heer wandte sich zur Flucht. So erlitt Saburrus eine vollständige Niederlage, und noch auf der Flucht hieben die Langobarden viele der ©einigen nieder. Nur mit wenigen kam er nach Neapel zurück, um dem Kaiser seine Schande zu erzählen; Romwald aber zog fröhlich heim und brachte seinem Vater die Kunde von diesem schönen Sieg, durch den er das Langobardenreich gegen weitere Angriffe des Kaisers sicherte. Denn dieser sah, daß er gegen solche Helden nichts ausrichten könne, und setzte nach Sicilien über, wo er sich durch feine Habsucht so verhaßt machte, daß er schließlich von seinen eigenen Leuten im Bade erschlagen wurde (668). Jene Tochter Grimwalds, die vor Benevent dem Kaiser in die Hände gefallen war, schleppte dieser mit sich nach Sicilien, wo sie fern von der Heimat starb, ohne ihre Sieben wieder gesehen zu haben. Seine zweite Tochter aber gab Grimwald dem Grasen Transamund, der ihm die treusten Dienste geleistet hatte, zur Ehe und machte ihn zugleich zum Herzog von Spoleto. Dann kehrte er (663) nach Pavia zurück und strafte alle, die auf feinem Zuge nach Benevent von ihm abgefallen waren. Als der König gegen die Byzantiner ausgezogen war, hatte er in Pavia dem Herzog Lupus von Friaul die königliche Regierung anvertraut. Dieser nun hatte während des Herrschers Abwesenheit übermütig und gewaltthätig geschaltet, da er hoffte, jener werde niemals wiederkehren. Aber die Bürger der Königsstadt schickten Gesandte an Grimwald und beklagten sich über den Herzog, und Grimwald ließ diesem sagen, er werde ihn nach seiner Heimkehr zur Rechenschaft ziehen. Im Bewußtsein seiner Schuld wartete indes Lupus die Rückkehr des Königs nicht ab, sondern floh nach Friaul und erregte hier einen Aufstand gegen den König. Grimwald wollte keinen Bürgerkrieg unter den Langobarden entzünden und ließ darum an den (Ehasan der Avaren die Aufforderung ergehen, mit Heeresmacht in Friaul einzufallen, um den Herzog Lupus zu vernichten. Der raubfüchtige Chakan ließ sich das nicht zweimal sagen; alsbald rückte er mit einer großen Schar in Friaul ein, und es kam zu einer furchtbaren Schlacht

10. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 105

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Pertharis Rückkehr und König Kuninkpert« Schicksale. Pavia und Pfleger der St. Johanniskirche daselbst war und den König herrlich liebte. Dieser ging in des Königs Zelt und sprach zu Kuninkpert folgende Worte: „Mein Herr und König! unser aller Leben ruht in deinem Sseit; denn fällst du in der Schlacht, so wird der Tyrann uns mit allen erdenklichen Qualen umbringen. Laß dir also meinen Rat gefallen! Gieb mir deine Waffenrüstung; dann will ich in den Streit ziehen und mit jenem Bösewicht kämpfen. Falle ich, so kannst du den Schaden leicht wieder gut machen; siege ich aber, so wird dir um so größerer Ruhm zuteil werden, weil du durch deinen Knecht gesiegt hast." Der König dankte dem Jüngling für seine Treue, weigerte sich aber beharrlich auf seinen Vorschlag einzugehen, obgleich auch alle seine Getreuen, die um ihn waren, ihn unter Thränen baten, den Priester gewähren zu lassen. Endlich ließ er sich, obwohl ungern, durch ihr inständiges Bitten bewegen nachzugeben, übergab ^ dem Diakon seinen Harnisch und Helm, die Beinschienen und andre Waffenstücke und entsandte ihn an seiner Statt in den Kampf. Es war aber dieser Priester ganz von gleicher Gestalt und Haltung wie Kuninkpert, so daß ihn, als er nun gewappnet aus dem Zelte trat, jedermann für den König hielt. Die Schlacht begann, und es ward mit aller Macht gestritten. Der Priester suchte den Kronenräuber und rief ihn, als er ihn fand, sogleich zum Zweikampf. Da nahm Alachis alle feine Kraft zusammen und focht mit solcher Wut, daß fein Gegner nach tapfrer Gegenwehr tot vom Rosse sank. So starb der Diakon Seno den schönen Tod für feinen König. Wie ihm ober der Sieger das Haupt abschlagen wollte und den Helm abnahm, erkannte er, daß er nicht den König, sondern einen Geistlichen getötet hatte. Da schrie er mütenb: „Verflucht! nichts habe ich gewonnen. Um einen Pfaffen zu erschlagen, zog ich in den Kamps. Aber das schwöre ich jetzt: erring’ ich den Sieg, so will ich einen ganzen Brunnen mit Psaffennasen füllen." Als nun der wackere Priester gefallen war und Kuninkpert merkte, daß die Seinen, weil sie den Getöteten für den König hielten, die Schlacht für verloren ansahen, gab er sich ihnen sogleich zu erkennen und stärkte dadurch aller Herzen zu neuer Siegeszuversicht. Die Reihen ordneten sich wiederum; hier rüstete sich Kuninkpert, dort Alachis zur Schlacht. 23ald waren beide Heere wieder handgemein. Da sprengte Kuninkpert den ©einigen voran und rief dem Alachis mit lauter Stimme zu: „Siehe, wieviel Volkes hier versammelt ist! Wozu sollen so große Scharen zu Grunde gehen? Laßt uns beide den Einzelkamps mit den Schwertern versuchen! und wem von uns der Herr den Sieg verleiht, dem soll das ganze Volk heil und unversehrt gehorchen." Da umringten den Alachis seine Mannen und drangen in ihn mit Bitten und zornigen Worten, zu thun, was Kuninkpert vorschlug. Er aber schüttelte fein bleiches Antlitz und sprach: „Ich kann
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