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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 16

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 16 — 1911 wurden ausgeführt u. a. Wein (166 Mill. Mk.), Getreide (64), Tiere (27), Tafelfrüchte (13), Eisenerz (10), Phosphate (8,8), Tabak (8), Zinkerz (8), Kork (8), Gemüse (7,8), Wolle (6.5), Häute und Felle (6,3), Halfa (5,7), Olivenöl ,3,9), Kartoffeln (2,9) usw. Da die französischen Kolonien durch Zollschranken gegen alle fremden Länder ab- geschlossen sind, fällt Frankreich naturgemäß der Löwenanteil (mehr als 3/4) vom Außen- handel Algeriens zu. Deutschland war 1911 an der Ausfuhr mit 26, an der Einfuhr nur mit 4,2 Mill "M. beteiligt. Siedlungen» Algerien ist zum Zwecke der Verwaltung in drei, nach ihren Haupt- städten Oran, Algier und Konstantine benannten Provinzen eingeteilt. Alschier (franz. Alger [alsdjelh] 172000 E.), die Hauptstadt, liegt einzig schön an der Westseite einer geräumigen Bucht und steigt in Stufen an einem steilen Hügel empor, auf dessen Höhe die Kasba oder Zitadelle steht. Die Unterstadt, die fast ganz von Europäern bewohnt wird, hat breite Straßen, freie, mit Palmen besetzte Plätze, hohe, schöne Häuser, Gasthöfe, Theater, Kirchen u. a. Prachtbauten wie die europäischen Großstädte. Die obere oder Maurenstadt dagegen bildet ein Gewirr von engen, winkligen, häufig treppenförmig an- steigenden Gassen mit von außen unscheinbaren, im Innern oft prächtig ausgestatteten Häusern {Abb. 3). Alschier ist stark befestigt, hat einen geräumigen, durch mächtige Steindämme geschützten Hafen, wissenschaftliche Anstalten, darunter einen großen botanischen Garten, und ist der erste Handelsplatz des Landes. Im Westalgerien liegt Ora»» (123 000 E.), dessen Handel dem von Algier nur wenig nachsteht, in Ostalgerien, 87 km von der Küste, Konstantine (65 000 E.), das alte Cirta. Die wichtigsten Häfen sind hier Philippeville (27000 E.) und Bona (42000 E.), das alte Hippo Regius. Im Innern nahe der marokkanischen Grenze, Tlemsen (40000 E). 4. Tunesien. (120000 qkm, 1,9 Mill. E., 16 auf 1 qkm). Das Land. Die 650 km lange Küste Tunesiens ist an der Ost- feite, der Kleinen Syrte, flach und sandig, im N. dagegen steil und felsig wie die Algeriens, jedoch besser gegliedert und leichter zugänglich. Wichtig ist be- sonders die von N.-O. her eindringende Bucht von Tunis. Der N. und W. des Landes wird von den Fortsetzungen des Algerischen Atlas erfüllt. Die Berg- züge sind aber hier bedeutend niedriger und rücken näher aneinander. Zwischen beiden liegt ein breites, von Schwemmland bedecktes Längental, das von der Metscherda, dem Bagradas der Alten, durchflössen wird. Der Fluß ist zwar nicht schiffbar, führt aber das ganze Jahr hindurch Wasser und befruchtet das Land durch seine Schlammablagerungen. Der O. und S. Tunesiens sind flach. Unmittel- bar s. vom Atlas liegt eine von Schotts bedeckte muldenförmige Senke, die bis 20 m unter den Meeresspiegel hinabreicht. Das Flachland ist in seinem n. Teile fruchtbar und gut angebaut, geht aber weiter nach S. in Steppenland und endlich in die Wüste über. Wie in Algerien, so liegen auch hier zahl- reiche Oasen mit großen Dattelpflanzungen. Wirtschaftsverhältnisse. Tunesien besitzt Algerien gegenüber manche Vor- züge. Seine Lage an der Straße von Tunis, an der Grenze des w. und ö.

2. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 22

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 22 — mäßig, so daß Felsen von allen Größen und Formen aus den Gestemstrümmern hervor- ragen. Dazu kommt dann als zweite umbildende und zerstörende Macht der Wind. Er leistet eine doppelte Arbeit. Die eine besteht darin, daß er den Staub und Sand erfaßt und oft weithin fortträgt. Daher sind die höheren Gebiete der Sahara meist Fels- und Kieswüste. Der Wind bläst alle feinen Stoffe weg und lagert sie in den tiefer liegenden Landschaften ab, wo darum die Scmdwüste vorherrschend ist. Die gewaltigen Dünen der Libyschen Wüste und der w. Sahara sind nichts anders als Anhäufungen von Sand, den der Wind von den Hochflächen und aus den Gebirgen hier zusammengeweht hat. Aber der Wind trägt auch zur Zerstörung des Gesteins bei. Er dringt in alle Ritzen der Felsen ein, bläst die feinkörnigen Bindemittel heraus und hilft so das Gefüge lockern. Ist er mit Sand beladen, so übt er zugleich eine wetzende, abschleifende Wirkung aus (Kor- rasion). Von dem heftigen Anprall der Sandkörner werden alle Felsoberflächen geglättet und erhalten einen eigenartigen Firnisglanz. Die weichen Teile der Gesteine werden natürlich stärker angegriffen und weggescheuert, und so bilden sich auf den Felsen eigen- tümliche Streifen, Rillen und rundliche Vertiefungen. Aus der vereinigten Arbeit der Wärmeschwankung und des Windes gehen oft die merkwürdigsten Gebilde hervor. „Hier scheinen", schreibt Walther, „Pilze oder Kohlköpfe von rotem Granit aus dem Boden zu wachsen (Abb. 5), dort bilden riesige Blöcke ein gewaltiges Haufenwerk. Tiefe Höhlen kriechen in die Felsen hinein, als ob riesige Wühltiere sie ausgegraben hätten. Hier liegt ein großer Block, der innen so hohl ist, daß ein Einsiedler leicht seine Wohnung darin aufschlagen könnte. Überall erkennen wir mit wenig Phantasie grinsende Menschenköpfe und abenteuerliche Tiergestalten". Eine häufige Erscheinung in der Sahara sind die Zeugen, vereinzelt oder in Gruppen und Reihen aufragende Felsen, die als Überreste einer zusammenhängenden, zerstörten Gesteinsdecke anzusehen sind. Klima. Die Sahara gehört zu den heißesten Landstrichen der Erde. Im Sommer steigt die Hitze um Mittag nicht selten aus 50 °, ja in der Arabischen Wüste am Roten Meere hat man bei bedecktem Himmel schon 65 0 gemessen, und der Sand soll sich auf 70 0 erwärmen, so daß man Eier darin sieden kann. „In der Sahara ist die Erde Feuer und der Wind eine Flamme", sagt der Araber. Im Gegensatze zu den Tagen sind die Nächte kühl. Man hat tägliche Wärmeschwankungen bis zu 41 0 beobachtet, und im Winter fällt das Thermo- meter des Nachts nicht selten auf 1—6 0 unter Null. Die Ursachen dieser scharfen Gegensätze sind der kahle Fels- und Sandboden, der sich rasch er- hitzt, aber auch ebenso schnell wieder erkaltet, und der fast immer wolkenlose Himmel, der die Wärme ungehindert ausstrahlen läßt, wozu dann noch die weite Entfernung der Sahara vom Weltmeere kommt, das nnr in den w. Küsten- gegenden seinen Einfluß geltend machen kann. Was die Sahara aber zur Wüste macht, ist nicht die Hitze, sondern der Mangel an Niederschlägen. Ob es Gebiete in ihr gibt, die völlig regenlos sind, ist allerdings fraglich, Selbst in den trockensten Gegenden hat man wölken- bruchartige Güsse beobachtet; aber sie sind selten, und es können mitunter Jahre vergehen, ehe ein Tropfen den Boden befeuchtet. Doch bildet sich bei der starken nächtlichen Abkühlung häufig Tau. Infolge der Trockenheit ist die Sahara ohne einen dauernd fließenden Wasserlauf. Zwar trifft man nicht selten auf Flußtäler,

3. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 75

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 75 — mit den notwendigsten Gegenständen versorgen und wohin diese ihre Erzeugnisse auf den Markt bringen" (Passarge). Größere Ansiedlungen gibt es nur an der Küste, in den dein Ackerbau dienenden Gegenden und in den Bergwerksbezirken. 1. Die Hauptstadt des Kaplandes, die Kapstadt (70000, mit den Vorstädten 170000 E.), liegt am Südrande der nach N.-W. offenen, geräumigen und tiefen Tafelbai, die den Schiffen einen guten Ankerplatz bietet und jetzt durch große Dämme auch vor den Nordweststürmen gesichert ist. Unmittelbar hinter der Stadt erhebt sich der Tafelberg (1080 m), eine bis zur Höhe des Brockens fast senkrecht emporsteigende, gewaltige, oben ganz flache Felsmasse, und daneben der Löwen opf (665 m). Beide bilden eine 4 km lange Mauer, die der Stadt gegen die heftigen Süd- und Südostwinde Schutz gewähren. Die Kapstadt ist eine der schönsten Städte Afrikas, regelmäßig gebaut, mit ansehnlichen öffentlichen Bauwerken und prächtigen Park- und Gartenanlagen in der Umgebung. Sie ist das wichtigste Eingangstor Südafrikas und darum der Ausgangspunkt mehrerer Eisen- bahnen und ein wichtiger Haltepunkt für die den Erdteil umsegelnden Schiffe. Noch wich- tiger als Handelsplatz ist Port Elisabeth (31000 E.) an der Algoabai, der Haupthafen für den mittleren und ö. Teil der Kolonie und die n. davon gelegenen Gebiete. Die Ber- bindung nach dem Innern ist von hier aus viel kürzer als von der Kapstadt. Die bedeutendste Stadt im Innern ist Kimberley (31000 E.) inmitten des wichtigsten Diamantenbezirks. Etwa 800 Weiße und gegen 2000 Schwarze sind in den Bergwerken beschäftigt. 2. In Natal ist Durban (70000 E., darunter 32000 Weiße) ein bedeutender Hafen und der Ausgangspunkt mehrerer Bahnen. An der Hauptlinie, die nach Transvaal führt, Pietermaritzburg (30000 E.), der Sitz der Regierung, eine ganz europäisch gebaute, von großen Gärten und schönen Landhäusern umgebene Stadt. 3. Die Hanptstadt vom Oranjesreistaat ist Bloemfontein (27000 E.), die von Transvaal Pretoria (50000 E.). Eine weit größere Bedeutung hat Johannisburg (240000 E.). Die Stadt ist innerhalb einiger Jahrzehnte mit fast beispielloser Schnelligkeit emporgeblüht. Noch 1886 war die Gegend eine ziemlich wertlose Viehweide. Heute „herrscht ein sehr großstädtisches Leben in der reichen Bergwerksstadt und eine sehr leichtlebige, genußsüchtige Bevölkerung. Die breiten Straßen, die zahlreichen öffentlichen Gebäude, die Klubhäuser, Theater, Börse und vor allem die großen Kaufhäuser machen einen imponierenden Eindruck, und in den Vorstädten hat man es verstanden, schmucke, grüne Gärten anzulegen, die von schnellwachsenden hohen Eukalyptusbäumen überschattet werden an Stellen, wo sich vor einigen Jahren noch ödes Grasland ausdehnte" (Passarge). d) Portugiesisch-Ostafrika. (760000 qkm, 3,1 Mill. E., 4 auf 1 qkm). Die Kolonie reicht von der Delagöabai bis zum Rovuma, der Grenze gegen Deutsch-Ostafrika. Sie umfaßt im wesentlichen das bis 400 km breite, feuchtheiße und fruchtbare, aber ungesunde Küstenvorland, greift indessen auch noch in das Stufenland und am Sambesi und Njassasee bis auf das Hoch- land über. Das Land ist schon seit Jahrhunderten in portugiesischem Besitz, doch sind die heutigen Grenzen erst in neuster Zeit durch Verträge mit den Engländern festgelegt worden. Früher zogen die Portugiesen hauptsächlich durch den Sklavenhandel Nutzen aus dieser Kolonie. Der Anbau wurde dagegen ganz vernachlässigt, und als der Sklavenhandel

4. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 34

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 34 — Im Laufe von 1^/z Jahrtausenden ist er mehrmals in Versall geraten und wiederhergestellt worden, bis ihn im 8. Jahrhundert n. Chr. ein arabischer Kalif aus Gründen der Landes- Verteidigung zerstörte. Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts wurden von dem öfter- reichischen Ingenieur Negrelli sehr sorgfältige Baupläne ausgearbeitet, die dann nach seinem Tode der Franzose Ferdinand Lesseps erwarb. Nachdem dieser vom Sultan die Erlaubnis zum Bau des Kanals erlangt hatte, gründete er eine Aktiengesellschaft, die die erforderlichen Mittel ausbrachte. Die Ausführung des großen Werkes nahm 10 Jahre in Anspruch (1859—1869) und war mit unsäglichen Schwierigkeiten verbunden. Alles, was zum Bau erforderlich war, Werkzeuge, Maschinen, Kohlen, Eisen, ja selbst die Holzbaracken für die Arbeiter, mußte man aus Europa kommen lassen. Sehr schwierig gestaltete sich in der Wüste die Versorgung der 20—25000 Arbeiter mit Lebensmitteln und Trinkwasser. 1862 waren 1600 Kamele zur Herbeischaffung des Wassers erforderlich, was täglich 6400 Mk. kostete. Um dem Übel abzuhelfen, grub man vom Nil aus einen Kanal, der das nötige Trinkwasser herbeiführte. Unter den Arbeitern forderten schlimme Krankheiten, Typhus und Cholera, viele Opfer. 1869 wurde unter großen Feierlichkeiten, zu denen u. a. auch die Kaiserin Eugenie von Frankreich, der österreichische Kaiser und der Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen erschienen waren, die neue Wasserstraße dem Verkehr übergeben. Der Kanal beginnt bei dem neu angelegten Hafen Port Said am Mittelmeer und endet bei Sues. Er ist 160 km lang und durchschneidet mehrere Seebecken. Er hat jetzt, nachdem er in der letzten Zeit vergrößert worden ist, eine Wassertiefe von 9^—10 m. Die Breite beträgt an der Sohle 60—70, am Wasserspiegel 100—130 m. An mehreren Stellen befinden sich Ausbuchtungen, wo die Schiffe einander ausweichen lönnen. Die Baukosten des Kanals beliefen sich auf 380 Mill. Mk. 1872 wurde zum ersten Male ein Gewinn (1,6 Mill. Mk.) erzielt, der sich trotz der gewaltigen Kosten, die die Instandhaltung des Kanals verschlingen, stetig gesteigert hat und 1911 108 Mill. Mk. betrug. Durch den Sueskanal wird der Weg von Europa zu den Ländern am Indischen Ozean um ein Viertel bis zur Hälfte gekürzt. Das bedeutet bei dem gewalligen Kohlenverbrauch der heutigen Dampfer eine große Ersparnis, die die Zollabgaben weit übertrifft. Diese be- tragen jetzt 9 Franken für die t, bei Ballast führenden Schiffen 6,5, für jeden Reisenden 10 Franken. Ein großes Schiff hat 30—40000 Mk. Abgaben zu zahlen. Segelschiffe nehmen auch heute noch den Weg um Südafrika, da für sie die Fahrt durch das Rote Meer wegen der dort sehr unregelmäßigen Winde und der vielen Klippen zu gefährlich ist. Der Kanal kann Tag und Nacht benutzt werden. Zur Nachtfahrt müssen die Schiffe mit einer elektrischen Leuchtvorrichtung versehen sein. Die Fahrt dauert 15—20 Stunden. 1870 benutzten den Kanal 486 Schisse mit einem Raumgehalt von 437000 t; 1900 war ihre Zahl auf 3441 mit 9,7 Mill. t, 1911 auf 4969 mit 24 Mill. t gestiegen. Darunter waren 3089 engliche (62,3 °/„), 667 deutsche (14,3 %) und 284 holländische (5.8 °/0). Siedlungen. Die Hauptstadt Kairo (660000 E.), die größte Stadt Afrikas, liegt rechts vom Nil, 20 km aufwärts vom Beginn des Deltas, und lehnt sich an den West- abhang des etwa 200 m hohen Mokattamgebirges. Die in der Ebene sich ausbreitende Neustadt gleicht fast in allem einer europäischen Großstadt, während sich die an den Berg- abhängen liegenden älteren Stadtteile noch größienteils ihr morgenländisches Gepräge bewahrt haben. Die Stadt zählt über 400 Moscheen, darunter prächtige Werke arabischer Baukunst aus dem 13. und 14. Jahrhundert. Kairo, „die Perle des Morgenlandes", „ist im Gegen- fatze zu Alexandrien der volle Orient. Alles, was man sich davon träumt aus den Märchen der „Tausend und Eine Nacht", ist hier Wirklichkeit. Kairo ist eine Wunderstadt mit ihren dichtgedrängten Häusermassm, ihren engen Gassen und vortretenden Hänsern voll wunder-

5. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 354

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 354 — In ein paar Tagen aber hat sich das Wasser wieder verlaufen; es verdunstet oder versinkt in dem Boden, und selten erreicht ein Fluß das Meer. Doch findet sich im tiefen Sande des Bettes gewöhnlich das ganze Jahr hindurch Wasser, das man leicht durch Löcher erschließen kann. Man gliedert das Hochland in drei Abschnitte, die man nach den es bewohnenden Volksstämmen benennt. Der s. Teil, Grotz-Namaland, besteht aus großen, mit med- rigem Strauchwerk bestandenen Hochflächen, aus denen sich zahlreiche Tafelberge und „Kopjes" erheben. Das Hochland wird von tiefen, meist südwärts gerichteten Schluchten durchzogen, und an vielen Stellen ist es derartig durchfurcht, daß die Landschaften an die Sächsische Schweiz erinnern. Der Hauptfluß ist der Große Fischfluß, der dem Oranje zuströmt, aber auch nur zur Regenzeit Wasser sührt. Weiter n. liegt das Tamaraland, das höchste Gebiet der Kolonie. Hier zeigt das Land den größten Wechsel. Mächtige Ge- birgsstöcke und wild zerrissene Bergketten erheben sich über die Hochländer. Der Omatako steigt bis 2700 m, der Höhe des Watzmanns, empor. Weiter n. erhebt sich der 100 km lange Waterberg, um den zur Zeit des Hereroaufstandes so heftig gekämpft wurde. Er verdankt seinen Namen den zahlreichen an ihm entspringenden Quellen. Tie Täler, die auch hier oft gewaltige Schluchten bilden, sind im Damaralande nach W. gerichtet. Das wichtigste ist das des Swakop. Den N. des Schutzgebietes nimmt das Ovamboland mit dem Kaokoseld ein. Es ist nur etwa 1000 m hoch und größtenteils eben. Der hier reichlicher fallende Regen erzeugt einen üppigeren Graswuchs, und an vielen Stellen wird die Steppe auch von Baumgruppen unterbrochen. Das Land ist nicht nur zur Viehzucht, sondern auch zum Ackerbau geeignet. Aber Europäer werden sich hier kaum als Ansiedler niederlassen können, da das Klima zu heiß ist und auch das Fieber vorkommt. Eigeu- tümlich sind dem Lande zahlreiche flache Becken, sog. Pfannen, die sich zur Regenzeit mit Wasser füllen, das in der Trockenzeit ganz oder größtenteils wieder verdunstet, wobei sich der Boden mit einer dicken, blendendweißen Salzkruste überzieht. Die größte ist die Etoschapsanne. c) Nach O. senkt sich das Hochland zu dem großen Becken der Kalahari, von der aber nur ein kleiner Teil zu Deutschland gehört. Sie bildet ein an Gras, Bäumen und Buschwerk reiches Gebiet, das sich vorzüglich als Weideland eignet (S. 69). Das Klima zeigt bei der großen Ausdehnung und den bedeutenden Höhenabstufungen des Landes naturgemäß große Unterschiede. Insbesondere besteht ein Gegensatz zwischen der Küste und dem Hochlande, zwischen dem tropischen N. und dem der gemäßigten Zone angehörigen S. Das Küstenland hat ein ziemlich gleichmäßiges, für die Breitenlage kühles Klima mit einem Jahresmittel von 16—17 °. Es ist dies auf den kalten Benguelaftrom zurückzuführen, der an der Westseite Südafrikas entlang zieht. Er verursacht auch die Regenarmut des Landes. Die hier häusig wehenden Südwestwinde werden durch ihn so abgekühlt, daß sie sich bereits auf dem Meere ausregnen und völlig trocken sind, wenn sie auf dem Lande ankommen. Das Küstenland ist vielleicht das regenärmste Gebiet der Erde. Manchmal vergehen Jahre, ehe ein Tropfen fällt. Doch entstehen häufig dichte, kalte Nacht- und Morgennebel, die vom Winde bis zur Grenze der Namib getrieben werden. Das meerfernere Hochland hat scharfe Wärmegegensätze zwischen Sommer und Winter, Tag und Nacht. In der heißen Jahreszeit steigt das Thermometer auf 40—45 °, im Winter ist Frost eine keineswegs seltene Erscheinung, obwohl die Tage auch dann noch recht warm find. Der Regen ist auch hier spärlich und auf die Sommerzeit beschränkt. Er nimmt im

6. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 8

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 8 — lande zuführen, wo sie durch die feuchtere Lust festgehalten werden und sich mit den vermodernden Pflanzenresten mischen. Das Klima ist hier dem Pflanzenwuchse günstiger als weiter landeinwärts. Zwar sind die Niederschläge auch hier gering (40 cm), 8 bis 9 Monate herrscht Trockenheit, und Quellen fehlen ganz. Daher ist das Land baumlos, und bezüglich der Wasserversorgung sind die Bewohner auf die wenigen größeren Flüsse, auf Zisternen und oft in große Tiefen hinabreichende Brunnen angewiesen. Aber die Winterregen und der wegen der Meeresnähe reichlich fallende Tau genügen zum Gedeihen der Feldfrüchte. Daher ist die Küstenebene zur Kornkammer Marokkos geworden. Man baut Weizen, Gerste, Mais, Saubohnen, Kichererbsen, Vogelsamen, Linsen, Flachs usw. So vermögen sich nach einem Worte Fischers die drei Gürtel des Atlasvorlandes in glücklicher Weise zu ergänzen: der eine liefert Brotstoffe in Fülle, der zweite Vieh, der dritte vorzugsweise Baumfrüchte. Das Rifgebirge (rif, arab. — Ufer, Küste), eine Abzweigung des Atlas^ begleitet die Mittelmeerküste von der Straße von Gibraltar bis zur algerischen Grenze. Es besteht aus mehreren dichtgedrängten, wilden, schwer zugänglichen Bergketten mit Höhen von über 2000 in. Nach N. fällt es sehr steil ab, und die Brandungswogen haben eine Menge von kleinen, schwer zugänglichen Buchten, von Felsvorsprüngen und Felseneilanden geschaffen, die die Küste für größere Schiffe unnahbar macht. Bis in die neueste Zeit hinein war die Rifküste mit ihren Schlupfwinkeln der Sitz von Seeräubern, und noch heute sind die wilden Bewohner des Gebirges, die keinen Fremden ins Land einlassen, völlig unab- hängig. Nur einem Europäer, dem Franzosen Segonzac, ist es bis jetzt gelungen, das noch gänzlich unbekannte Gebirgsland zu überschreiten. Flüsse. Die gebirgige Natur des Landes und die geringe Regenmenge haben die Bildung größerer Flüsse verhindert. Die lange Trockenheit im Sommer läßt viele im Unterlaufe versiegen oder zu dünnen Wasserfäden zusammen- schrumpfen, während sie zur Regenzeit hoch anschwellen. Kein einziger ist auf größere Strecken schiffbar. Die bedeutendsten Flüsse sind der zum Mittelmeer gehende Muluga, der etwa die Länge der Mosel hat, und der etwas kürzere, das Atlasvorland durchströmende Sebu. Siedlungen. Die marokkanischen Städte haben die übliche morgenländische Bauart. Die Häuser sind weiß getüncht, nach der Straße zu fast fensterlos, haben flache Dächer und in der Mitte einen viereckigen Hof, zu dem sich Fenster und Türen öffnen. Der Eingang von der Straße zum Hof ist gewöhnlich zweimal geknickt, um das Hindurchblicken zu ver- hindern und ihn gegen feindliche Angriffe besser verteidigen zu können. Die Straßen sind fast sämtlich schmale, krumme Gäßchen, uneben, ungepslastert, dunkel und voller Unrat, der einen abscheulichen Gestank verbreitet. Die Hauptstadt Fes (100000—150000 E.) liegt auf einer Hochebene in der Mitte des Landes zwischen den n. Ausläufern des Atlas. Sie ist von hohen, türmereichen, z. T. verfallenen Mauern eingeschlossen, um die sich ein Kranz von Fruchtgärten zieht. Von einer Höhe aus gesehen, gewährt die Stadt „mit ihren un- zähligen weißen Häusern, ihren flachen Dächern, den grünen Kuppeln, den zierlich gebauten Minareten und den vielen Zinnentürmen, zwischen denen riesige Palmen und sonstige grüne Gewächse ihr Haupt erheben, einen überaus anziehenden Anblick." Einen ganz, andern Eindruck macht das Innere, über das wir einer Schilderung de Amicis folgendes

7. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 9

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 9 — entnehmen: „Rechts wie links hohe Häuser ohne Fensteröffnung, häufig klaffende Risse zeigend; die Straßen bald steil ansteigend, bald jäh abwärts führend, immer aber mit Schutt und Steinen angefüllt, was das Gehen wesentlich erschwert; dazu alle Augenblicke ein langer gedeckter Durchgang, wo man vor Finsternis mit den Händen vorwärts zu tappen genötigt ist, zuweilen Sackgassen der schauerlichsten Art, Höhlen, finstere Löcher, enge, feuchte Winkel, mit den Gebeinen toter Tiere und allerhand verfaulenden Gegenständen besät. Endlich biegen wir in eine der Hauptstraßen, etwa 2 m breit, ein. Alle paar Schritte müssen wir stillestehen, um einen Mauren zu Pferd oder einen mit blutigen Schöpsenköpfen beladenen Esel oder ein eine verschleierte Dame tragendes Kamel vorbei- zulassen. Zur Rechten und Linken öffnen sich die mit Menschen gefüllten Basare, Eingangstore und Höfe der Handlungshäuser, mit Waren aller Art angefüllt, Pforten der Moscheen, ' 1 Abb. 2. Tanger. (Aus einem Führer des Norddeutschen Llohd.) durch die man das zum Gebet niedergeworfene Volk der Gläubigen sieht. Die Lust ist mit einem starken Geruch von Aloe, Gewürzen und Weihrauch erfüllt. An uns vorüber kommen Scharen von Kindern mit Grindköpfen und allerhand Wunden und Narben, häß- liche alte Weiber ohne Kopfbedeckung und mit entblößter Brust, beinahe völlig nackte Narren, mit Blumen bekränzt und einem Zweig in der Hand, die fortwährend lachen, singen und hüpfen. Bei einer Straßenwendung begegnen wir einem „Heiligen", einem übermäßig fetten, vom Kopf^bis zur Zehe nackten allen Mann, der sich mühsam des Weges einherschleppt. Kurz darauf führt uns der Zufall vier Soldaten in den Weg, die einen unglücklichen, ganz zerfetzten und blutigen Menschen mit sich schleifen, — offenbar ein auf der Tat ertappter Dieb, denn die hinterdrein folgende Kinderschar ruft unausgesetzt: die Hand! die Hand! die Hand abhauen! In einer andern Gasse begegnen wir zwei Männern mit einer offenen Tragbahre, worauf ein zur Mumie verdorrter Leichnam, in einen Sack aus Leinwand gehüllt, der am Halse, an den Hüften und an den Knien zusammengebunden

8. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 112

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 112 — sert und glich einem einzigen großen Garten. Heute liegt die prächtige (Stadt in Trüm- mern; aber Ausgrabungen, die man jetzt macht, bestätigen die Berichte der alten Schriftsteller. Auch die einst blühende Oase ist zum großen Teil verödet, und das heutige, etwas weiter ö. gelegene Jericho ist nur ein „Beduinenlager, dessen Wohnungen, aus Reisig, Schilf, Lehm und Erde errichtet, einen jämmerlichen Eindruck machen". Weltstellung. Palästina ist die Heimat des Volkes der Gottesossenbaruug, die Geburtsstätte des Christentums und darum das Heilige Land für Juden und Christeu. Seine Lage und Naturbeschaffenheit haben es für diese seine Weltstellung ganz besonders geeignet gemacht. Es ist eiu abgeschlossenes Land, abgeschlossen dnrch eine hasenlose, zur Schiffahrt wenig taugliche Küste und durch große Wilsten, die es an den andern Seiten umgeben. Kein Fluß führt aus ihm ins Meer hinans, keine der großen Welthandelsstraßen kreuzt es. So konnte sich das jüdische Volk lange ungestört in eigenartiger Weise entwickeln und der Gottesoffenbarung eine Pflegestätte bieten. Als aber dann die Zeit erfüllet war. zeigte sich das Land auch wieder in ganz besonderem Maße geeignet, die Ausbreitung des Christentums zu fördern. Die Lage inmitten der großen Kulturvölker der alten Welt, an der Stelle, wo sich die drei Erdteile der damaligen Zeit einander am meisten nähern, ermöglichte es den Sendboten des Christentums, die neue Lehre rasch nach allen Seiten hin zu verbreiten. Die Sinaihalbinsel, durch den Syrischen Graben von Arabien geschieden, springt in Form eines Dreiecks in das Rote Meer vor und wird durch die Busen von Eues und Akabah begrenzt. Der n. Teil ist eine wüstenhaste Kalk- und Sandsteinplatte, enthält aber viele Oasen. Im S. erhebt sich das aus Gneis, Granit und Porphyr bestehende Sinaigebirge mit Gipfeln von 2000—2400 m. Völlig nackt, oft in fast senkrechten Wänden, starren die von wilden Schluchten zerrissenen Felsmassen empor. Doch gibt es zwischen ihnen auch wohlbewässerte, von üppigem Pflanzenwuchs bedeckte Täler. Die Halbinsel gehört politisch zu Ägypten. Sie hat die Größe der Provinz Brandenburg (40000 qkm) und zählt etwa 24 000 Bewohner, Araber, die als Nomaden .ein umherschweifendes Leben führen. Die Siuaihalbinsel ist die Stätte der Wüstenwanderung des Volkes Israel. Die Richtung des Zuges und die Haltestellen, die durch die Brunnen und die Oasen vorgeschrieben waren, lassen sich noch heute mit einiger Sicherheit bestimmen. Das größte Interesse erweckt natürlich das Siuaigebirge. Als Ort der Gesetzgebung kommen zwei Berge in Betracht, der im N. stattlich aus einer Reihe niedriger Erhebungen bis 2400 m emporsteigende Serbal und der weiter s. gelegene Mosesberg (Dfchebel Musa 2690 ml. Für den letzteren spricht insbesondere der Umstand, daß sich an seinem Fuße eine geräumige Ebene ausbreitet, die als Lagerplatz des Volkes iu Betracht kommt. Die geheiligten Überlieferungen machten den Sinai in den ersten christlichen Jahrhunderten zu eiuer Sammelstätte von Ein- siedlern und Mönchen. Noch jetzt besteht dort das altberühmte Katharinenkloster, ein weiter, festungsartig von hohen Mauern umschlossener Bezirk von Gebäuden und Gärten. 6. Arabien. (3 Mill. qkm, fast 6 mal so groß wie das D. R., 5 Mill. E., 1,7 aus 1 qkm.) Das Land. Arabien ist die größte Halbinsel der Erde. Die fast unge- gliederte Landmasse hängt im N. mit dem Syrischen Tafellande zusammen und

9. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 342

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 342 — Siedlungen. An der Küste liegt Lome (6000 Gr.), der Sitz der Regierung und der erste Handelsplatz der Kolonie, von dem 3 Eisenbahnen ausgehen. Früher ein unan- sehnliches Negerdorf, ist Lome jetzt „ein stadtartig angelegter Ort mit regelrechten, breiten, vielfach mit Laterit gepflasterten und mit Mandelbänmen bepflanzten Straßen, Mark!- Plätzen, stattlichen Regierungsgebäuden, einer evangelischen und einer katholischen Kirche, Krankenhäusern, einem modernen Schlachthause, Faktoreien usw.". Anecho, weiter ö. an der Küste, hat seine Bedeutung als Seehandelsplatz ganz eingebüßt, seit Lome die Landungs- brücke besitzt. Von den Orten des Innern seien genannt: Misahöhe im s. Togogebirge, Kete Kratschi (10000 E.), ein ganz von Haussa bewohnter wichtiger Handelsplatz am Volta, Atakpame im O., Bassari und Banjeli n. vom Gebirge. Erwerbung. Bremer Kaufleute, die an der Guineaküste Handel trieben, hatten, um Zollbelästigungen zu entgehen, ihre Niederlassungen von der englischen Goldküste in das damals noch unabhängige Togo verlegt. Das gab den Engländern Veranlassung, die Ein- gebornen gegen die Deutschen aufzuhetzen, die nun die Hilfe des Reiches anriefen. Der Reichsbevollmächtigte Dr. Nachtigal, der damals mit einem Kriegsschiff abgeschickt wurde, um Kamerun für Deutschland in Besitz zu nehmen (S. 351), erhielt den Auftrag, vorher in Togo anzulegen und den bedrängten Landsleuten seinen Schutz angedeihen zu lassen. Er erschien am 4. Juli 1884 vor Anecho, das damals Klein-Popo hieß, und ging noch einen Schritt weiter, als seine Dienstanweisung ihm vorschrieb, indem er mit einem Häuptling einen Vertrag abschloß und an mehreren Stellen der Küste in feierlicher Weise die deutsche Flagge aufzog. Verhandlungen mit den Engländern und Franzosen, die schon früher Ge- biete an der Küste in Besitz genommen hatten, führten dann zur heutigen Abgrenzung der Kolonie. 2. Kamerun. (751000 qkm, fast 11/a mal so groß wie D., 3,8 Mill. E., 5 auf 1 qkm.) Lage, Grenzen, Größe. Kamerun liegt im innersten Winkel des Busens von Guinea, an der Biafrabai. Die Küste verläuft in schwach gekrümmtem Bogen vom Mündungstrichter des Rio bet Rey bis zum 1." n. Br. und hat eine Länge von 500 km. Doch kommt davon das Stück der kleinen spanischen Kolonie Rio Muni, das von unserm Besitz umschlossen wird, in Abzug. Nach dem Innern nimmt Kamerun fächerförmig an Breite zu. Die Grenze gegen das englische Nigeria zieht sich vom Rio del Rey in nö. Richtung bis zum Südufer des Tsadfees, umgeht dabei aber im Bogen die für den Verkehr sehr wichtige Stadt Jola am Benue, die bei der Grenzregelung den Engländern überlassen werden mußte. Den Tsad berührt die Kolonie mit einem Uferstnck von 60 km. Die Ostgrenze wird zuerst durch den Schari, dann durch dessen Nebenfluß Logone gebildet, tritt im weiteren Verlaus mit einem Zipfel bis an den Ubangi und mit einer zweiten, s. gerichteten Ausbuchtung, die dem Laufe des schiffbaren Sanga folgt, bis an den Kongo heran. Die Berührungsstelle mit diesem hat aber keine größere Breite, als die Anlage eines Hafens erfordert. Die Südgrenze verläuft von der Einmündung des Dscha in den Sanga wsw. bis zur Küste. Die Entfernung von der Kamerunbucht bis zum Tsadsee beträgt rund 1200, bis zum Ubangizipfel 1000, die größte ns. Ausdehnung vom Tsadsee bis zum Kongo 1500 km.

10. Römische Geschichte - S. 94

1893 - Dresden : Ehlermann
94 Dritter Zeitraum. — § 34. Sittliche Zustände und Geistesleben etc. ladung), bei den Ungebildeten zu sinnloser Schwelgerei sich steigernd. Auch dasvolk durch öffentliche Speisungen verwöhnt. Liebe des Römers zum Landleben. Die Landhäuser (Villen) im Gebirge und an der See*) mit ausgesuchter Pracht ausgestattet (Ziergärten, Fischteiche). Zahlreiche unfreie Dienerschaft bei den Vornehmen für jede Art von Verrichtung vom Thürhüter und Sänftenträger bis zum Vorleser, Geheimschreiber und Arzte. Auch bei weniger Bemittelten nicht unter acht Sklaven. Harte Behandlung der Unfreien, Nichtachtung des Menschenlebens,**) wenn auch nicht überall. — Bei Vornehmen grosse Schar von Klienten; deren Morgenbesuch. Volksvergnügungen a) Die F echterspiele und Tierhetzen im Amphitheater. Ge-werbsmäs-siger Be- Retiarius. trieb der Leibesübungen (Gegensatz zu den hellenischen Wettkämpfern). Fechterschulen, Fechtmeister (lanista)., Gladiatoren (Samnitis, Thraex, mirmillo s. Gallus; retiarius [mit Netz und Dreizack] und secutor u. a.). Senken und Ausstrecken des Daumens seitens der Zuschauer Todesurteil oder Begnadigung kündend. — Kampf wilder Tiere untereinander (400 Löwen bei Cäsars Festspielen) oder mit Menschen. Seegefechte (navalia). b) Die Wagen rennen im Circus (carceres, spina — die Mauer inmitten der Bahn —, meta — kegelförmige Säulen, 7 Umläufe). c) Die öffentlichen Bäder mit apodyterium, tepidarium, caldarium, frigidarium, Ring- und Spielplätzen, Sälen (exedrae) und Hallen zu gesellschaftlicher Unterhaltung, Bibliotheken u. a. *) Ciceros Tusculanum im Albanergebirge, Formianum bei Gaeta (ausser-dem Haus in Pompeji). Die Landhäuser zu Puteoli ins Meer hinein gebaut. Bäder zu Bajä. **) Ein reicher Ritter aus dem Freundeskreise Augusts füttert seine Fische mit Sklavenfleisch
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