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1. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 10

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
10 Griechische verstand er. In der Fhrung der Sboffen und in allen ritterlichen Knsten wurde er von seinem Vater unterwiesen. Persnlichkeit. Im krftigsten Mannesalter wurde Karl König der Franken. Er war eine stattliche Erscheinung. Sein mchtiger Krper ma fiebert seiner Schuhe. Seme Haltung war wrdevoll. Stets zeigte er ein freundliches Gesicht. Um Nacken und Schultern flo volles Haar in langen Locken. Seine feste Gesundheit suchte er durch Schwimmen, Reiten und Jagen zu krftigen. - Ein Hufeisen zerbrach er mit leichter Mhe; einen geharnischten Ritter hob er tote ein Kind empor; mit einem Hiebe spaltete er dem Feinde Kopf und Leib. Karls Kleidung war ein-fach. Er trug leinene Unterkleider, darber ein Wams mit seidenen Streifen. Die Strmpfe und leinenen Beinkleider waren mit farbigen Bndern kreuzweise um-Willibert. An den Fen trug er Leberschuhe. Nur im Winter warf sich Kart um Schulter und Brust einen Seehunds- ober Otterpelz. Stets hing ein breites Schwert mit golbenem Griff an seiner Seite. Auf Reichstagen und an hohen Festen schmckte ihn eine kostbare Krone und ein lang wallenber Mantel mit golbenen Bienen. Im Essen und Trinken war Karl sehr mig. Nur vier Gerichte wrben aufgetragen. Selten mehr als breimal pflegte er bei Tische zu trinken. Gern hrte er dann Musik und Scherze, noch lieber Erzhlungen von den Taten groer Männer. Sein Schlaf war kurz. Des Nachts stand er auch wohl auf und bte sich im Malen schner Anfangsbuchstaben, oberer betete ober betrachtete mit Bewunbernng und Erfurcht den gestirnten Himmel. Karl besa ein ebles Gemt. Seine Mutter und seine Schwester ehrte und liebte er, seine Kinder erzog er sorgfltig. Fr fromme Stiftungen und notleibenbe Untertanen hatte er eine offene Hand. Seine kniglichen Geschenke gingen bis zu den Christen im fernen Morgenlonbe. Karls Sachseukneg. Karl wollte alle deutschen Volksstmme zu einem groen christlichen Reiche vereinigen. stlich von dem Lande der Franken wohnten die Sachsen; sie waren ein wildes, kriegerisches Volk. Kaiser Karl der Groe.

2. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 22

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 22 — mäßig, so daß Felsen von allen Größen und Formen aus den Gestemstrümmern hervor- ragen. Dazu kommt dann als zweite umbildende und zerstörende Macht der Wind. Er leistet eine doppelte Arbeit. Die eine besteht darin, daß er den Staub und Sand erfaßt und oft weithin fortträgt. Daher sind die höheren Gebiete der Sahara meist Fels- und Kieswüste. Der Wind bläst alle feinen Stoffe weg und lagert sie in den tiefer liegenden Landschaften ab, wo darum die Scmdwüste vorherrschend ist. Die gewaltigen Dünen der Libyschen Wüste und der w. Sahara sind nichts anders als Anhäufungen von Sand, den der Wind von den Hochflächen und aus den Gebirgen hier zusammengeweht hat. Aber der Wind trägt auch zur Zerstörung des Gesteins bei. Er dringt in alle Ritzen der Felsen ein, bläst die feinkörnigen Bindemittel heraus und hilft so das Gefüge lockern. Ist er mit Sand beladen, so übt er zugleich eine wetzende, abschleifende Wirkung aus (Kor- rasion). Von dem heftigen Anprall der Sandkörner werden alle Felsoberflächen geglättet und erhalten einen eigenartigen Firnisglanz. Die weichen Teile der Gesteine werden natürlich stärker angegriffen und weggescheuert, und so bilden sich auf den Felsen eigen- tümliche Streifen, Rillen und rundliche Vertiefungen. Aus der vereinigten Arbeit der Wärmeschwankung und des Windes gehen oft die merkwürdigsten Gebilde hervor. „Hier scheinen", schreibt Walther, „Pilze oder Kohlköpfe von rotem Granit aus dem Boden zu wachsen (Abb. 5), dort bilden riesige Blöcke ein gewaltiges Haufenwerk. Tiefe Höhlen kriechen in die Felsen hinein, als ob riesige Wühltiere sie ausgegraben hätten. Hier liegt ein großer Block, der innen so hohl ist, daß ein Einsiedler leicht seine Wohnung darin aufschlagen könnte. Überall erkennen wir mit wenig Phantasie grinsende Menschenköpfe und abenteuerliche Tiergestalten". Eine häufige Erscheinung in der Sahara sind die Zeugen, vereinzelt oder in Gruppen und Reihen aufragende Felsen, die als Überreste einer zusammenhängenden, zerstörten Gesteinsdecke anzusehen sind. Klima. Die Sahara gehört zu den heißesten Landstrichen der Erde. Im Sommer steigt die Hitze um Mittag nicht selten aus 50 °, ja in der Arabischen Wüste am Roten Meere hat man bei bedecktem Himmel schon 65 0 gemessen, und der Sand soll sich auf 70 0 erwärmen, so daß man Eier darin sieden kann. „In der Sahara ist die Erde Feuer und der Wind eine Flamme", sagt der Araber. Im Gegensatze zu den Tagen sind die Nächte kühl. Man hat tägliche Wärmeschwankungen bis zu 41 0 beobachtet, und im Winter fällt das Thermo- meter des Nachts nicht selten auf 1—6 0 unter Null. Die Ursachen dieser scharfen Gegensätze sind der kahle Fels- und Sandboden, der sich rasch er- hitzt, aber auch ebenso schnell wieder erkaltet, und der fast immer wolkenlose Himmel, der die Wärme ungehindert ausstrahlen läßt, wozu dann noch die weite Entfernung der Sahara vom Weltmeere kommt, das nnr in den w. Küsten- gegenden seinen Einfluß geltend machen kann. Was die Sahara aber zur Wüste macht, ist nicht die Hitze, sondern der Mangel an Niederschlägen. Ob es Gebiete in ihr gibt, die völlig regenlos sind, ist allerdings fraglich, Selbst in den trockensten Gegenden hat man wölken- bruchartige Güsse beobachtet; aber sie sind selten, und es können mitunter Jahre vergehen, ehe ein Tropfen den Boden befeuchtet. Doch bildet sich bei der starken nächtlichen Abkühlung häufig Tau. Infolge der Trockenheit ist die Sahara ohne einen dauernd fließenden Wasserlauf. Zwar trifft man nicht selten auf Flußtäler,

3. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 354

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 354 — In ein paar Tagen aber hat sich das Wasser wieder verlaufen; es verdunstet oder versinkt in dem Boden, und selten erreicht ein Fluß das Meer. Doch findet sich im tiefen Sande des Bettes gewöhnlich das ganze Jahr hindurch Wasser, das man leicht durch Löcher erschließen kann. Man gliedert das Hochland in drei Abschnitte, die man nach den es bewohnenden Volksstämmen benennt. Der s. Teil, Grotz-Namaland, besteht aus großen, mit med- rigem Strauchwerk bestandenen Hochflächen, aus denen sich zahlreiche Tafelberge und „Kopjes" erheben. Das Hochland wird von tiefen, meist südwärts gerichteten Schluchten durchzogen, und an vielen Stellen ist es derartig durchfurcht, daß die Landschaften an die Sächsische Schweiz erinnern. Der Hauptfluß ist der Große Fischfluß, der dem Oranje zuströmt, aber auch nur zur Regenzeit Wasser sührt. Weiter n. liegt das Tamaraland, das höchste Gebiet der Kolonie. Hier zeigt das Land den größten Wechsel. Mächtige Ge- birgsstöcke und wild zerrissene Bergketten erheben sich über die Hochländer. Der Omatako steigt bis 2700 m, der Höhe des Watzmanns, empor. Weiter n. erhebt sich der 100 km lange Waterberg, um den zur Zeit des Hereroaufstandes so heftig gekämpft wurde. Er verdankt seinen Namen den zahlreichen an ihm entspringenden Quellen. Tie Täler, die auch hier oft gewaltige Schluchten bilden, sind im Damaralande nach W. gerichtet. Das wichtigste ist das des Swakop. Den N. des Schutzgebietes nimmt das Ovamboland mit dem Kaokoseld ein. Es ist nur etwa 1000 m hoch und größtenteils eben. Der hier reichlicher fallende Regen erzeugt einen üppigeren Graswuchs, und an vielen Stellen wird die Steppe auch von Baumgruppen unterbrochen. Das Land ist nicht nur zur Viehzucht, sondern auch zum Ackerbau geeignet. Aber Europäer werden sich hier kaum als Ansiedler niederlassen können, da das Klima zu heiß ist und auch das Fieber vorkommt. Eigeu- tümlich sind dem Lande zahlreiche flache Becken, sog. Pfannen, die sich zur Regenzeit mit Wasser füllen, das in der Trockenzeit ganz oder größtenteils wieder verdunstet, wobei sich der Boden mit einer dicken, blendendweißen Salzkruste überzieht. Die größte ist die Etoschapsanne. c) Nach O. senkt sich das Hochland zu dem großen Becken der Kalahari, von der aber nur ein kleiner Teil zu Deutschland gehört. Sie bildet ein an Gras, Bäumen und Buschwerk reiches Gebiet, das sich vorzüglich als Weideland eignet (S. 69). Das Klima zeigt bei der großen Ausdehnung und den bedeutenden Höhenabstufungen des Landes naturgemäß große Unterschiede. Insbesondere besteht ein Gegensatz zwischen der Küste und dem Hochlande, zwischen dem tropischen N. und dem der gemäßigten Zone angehörigen S. Das Küstenland hat ein ziemlich gleichmäßiges, für die Breitenlage kühles Klima mit einem Jahresmittel von 16—17 °. Es ist dies auf den kalten Benguelaftrom zurückzuführen, der an der Westseite Südafrikas entlang zieht. Er verursacht auch die Regenarmut des Landes. Die hier häusig wehenden Südwestwinde werden durch ihn so abgekühlt, daß sie sich bereits auf dem Meere ausregnen und völlig trocken sind, wenn sie auf dem Lande ankommen. Das Küstenland ist vielleicht das regenärmste Gebiet der Erde. Manchmal vergehen Jahre, ehe ein Tropfen fällt. Doch entstehen häufig dichte, kalte Nacht- und Morgennebel, die vom Winde bis zur Grenze der Namib getrieben werden. Das meerfernere Hochland hat scharfe Wärmegegensätze zwischen Sommer und Winter, Tag und Nacht. In der heißen Jahreszeit steigt das Thermometer auf 40—45 °, im Winter ist Frost eine keineswegs seltene Erscheinung, obwohl die Tage auch dann noch recht warm find. Der Regen ist auch hier spärlich und auf die Sommerzeit beschränkt. Er nimmt im

4. Geschichte des Mittelalters - S. 56

1872 - Münster : Coppenrath
56 mit innigem Vertrauen sah das Volk zu ihm hinauf. Auch der König ehrte ihn, wie der Schwache den Starken ehrt. Ihm war es ein Leichtes, die Hausmeierwrde in seiner Familie erblich zu machen. Nach ihm wurde sein Sohn Karl Martell Haus-meier (717 741). Am berhmtesten hat ihn der Sieg gemacht, welchen er im Jahre 732 der die Araber erfocht. Seit jenem Siege, der die ganze Christenheit von der grten Gefahr be-freite, erscholl der Name der Frauken und ihres gefeierten Helden weit der die Grenzen Europas hinaus und wurde berall mit Achtung und Bewunderung genannt. Nach diesem Siege konnte der krftige Mann seine Waffen auch wieder gegen die unruhigen Grenznachbaren richten. Er unterwarf sich die Friesen und zwang die Sachsen zu einem Tribute. Nach seinem Tode theilteu sich seine beide Shne, Karl-mann, der vterlichen Verfgung zufolge als Major domus, und Pipin, mit dem Beinamen der Kleine, das Reich, gleichsam als ob es bereits ein erbliches wre. Daraus kmpften sie in brderlicher Eintracht gegen die Herzoge von Aquitanien, Bayern und Schwaben, welche sich fr den letzten Merovinger, den geistesschwachen Chilberich Iii., erhoben hatten. In Karl-mann's Gemthe hatte sich jedoch inzwischen der Entschu befestigt, der Welt zu entsagen und die Herrschaft mit dem Kloster zu vertauschen. Von Pipm in dem fromm'en Vorsatze bestrkt, begab er sich nach Rom, wo er von dem Pauste Zacharias zum Priester geweiht wrbe. Nachdem er bort auch das Klostergelbde des hl. Benedikt abgelegt hatte, bszog er eine einsame Zelle des Klosters Monte Cassino, in welcher er seine Tage verlebte. Pipin, nun alleiniger Herr des Reiches, befestigte die Herrschaft theils durch Waffen, theils durch friedliche Mittel. Er war nur klein von Krper und erhielt deshalb auch den Namen der Kleine", aber von riesenmiger Kraft. Einst, erzhlt man, als bei einem Thiergefechte der feine kleine Figur gescherzt wrbe, nahm er sein Schwert, trat auf den Kampfplatz und hieb einem Lwen, der auf einen Bffel gesprungen war,

5. Geschichte des Mittelalters - S. 56

1861 - Münster : Coppenrath
56 den geistesschwachen Childerich Iii., erhoben hatten. In Karl- rnann's Gemüthe hatte sich jedoch inzwischen der Entschluß be- festigt, der Welt zu entsagen und die Herrschaft mit dem Kloster zu vertauschen. Von Pipin in dem frommen Vorsatze bestärkt, begab er sich nach Nom, wo er von dem Papste Zacharias zum Priester geweiht wurde. Nachdem er dort auch das Klosterge- lübde des h. Benedikt abgelegt hatte, bezog er eine einsame Zelle des Klosters Monte Cassino, in welcher er seine Tage verlebte. Pipin, nun alleiniger Herr des Reiches, befestigte die Herrschaft theils durch Waffen, theils durch friedliche Mittel. Er war nur klein von Körper und erhielt deshalb auch den Namen „der Kleine", aber von riesenmäßiger Kraft. Einst, erzählt man, als bei einem Thiergefechte über seine kleine Figur gescherzt wurde, nahm er sein Schwert, trat ans den Kampfplatz und Ihicb einem Löwen, der ans einen Büffel gesprungen war, mit einem so fürchterlichen Hiebe den Kopf ab, daß das Schwert selbst dem Büffel nocp tief in den Nacken fuhr! Bereits im Be- sitze der königlichen Macht, welche die schwachen Merovinger zu behaupten schon längst nicht mehr im Stande waren, wünschte er nun auch die äußere Anerkennung und Auszeichnung. Er schickte deshalb Gesandte an den Papst Zacharias und ließ fragen: „ob es besser fei, daß derjenige König sei und heiße, welcher alle Macht besitze, oder der, welcher ohne königliche Gewalt nur den königlichen Namen führe?" Die Antwort, welche für Pipin günstig lautete, konnte derselbe als eine päpst- liche Anerkennung und Gutheißung seiner Herrschaft betrachten. Pipin wurde alsdann auf einem Reichstage zu Soissons 752 zum Könige ausgerufen und nun unter Genehmigung des Pap- stes von Bouifacius, dem Erzbischöfe von Mainz, der in seinen Bemühungen um die Gründung des Christenthums in Deutsch- land von Pipin auf das eifrigste unterstützt worden war, zum Könige der Franken gekrönt. Mit ihm beginnt die Reihe der karolingischen Könige. Der letzte Merovinger aber, der blödsinnige Child erich, war der Regierung unfähig und Endete im Kloster. In der That wurde das völlig entartete

6. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 35

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 35 — Feind, der ihn noch weit entfernt glaubte. Vor dem sächsischen Lager wirbelten dichte Staubwolken auf. Die Sachsen erkannten die Gefahr, und Schrecken ergriff sie. In toller Wut schrie alles nach Waffen und Pferden. Die Fürsten, ihre Mannen und alle, die Pferde hatten, eilten aus dem Lager und stürzten in einem dichten, verworrenen Knäuel auf die vorderste Schaar der Königlichen los. Die Bauern aber blieben im Lager und warteten voll Angst auf den Ausgang des Kampfes. Die Schwaben wankten vor den furchtbaren Schwerthieben der Sachsen; aber die Bayern kamen ihnen zu Hilse, die Franken griffen den Feind von der Seite an, der König mit seiner auserlesenen Schaar that Wunder der Tapferkeit — da wandten sich die ermatteten Sachsen zur Flucht und sprengten zurück zum Lager. Zugleich mit ihnen waren aber auch die Sieger dort. (Was wird jetzt geschehen? Das Lager kann nicht mehr verteidigt werden; die berittenen Edlen werden sich durch die Schnelligkeit ihrer Pferde retten, die Bauern sind verloren. Bestätigung.) Da jagten die sächsischen Reiter nach der andern Seite des Lagers davon; ihre schnellen und frischen Pferde retteten sie vor den Verfolgern. Nun fielen die Königlichen wütend über die Bauern her und metzelten sie nieder; wer ihrem Schwert entrann, ertrank in der Unstrut; achttausend Bauern verloren hier ihr Leben. Das reich ausgestattete Lager der Sachsen wurde geplündert, der Sieg war gewonnen. Zur Erläuterung: Wie kam es zum Sieg über die Sachsen? (Bereitwilligkeit der Fürsten, großes Heer, Klugheit des Heerführers; dadurch Überraschung ver ungeordneten Feinde durch das geordnete Heer. Tapferkeit der Königlichen und des Königs. Stimmung des Königs während des Kampfes und im Siege). An der Geschichte fällt mir mancherlei auf, zunächst, daß der Papst die Kirchenschänder nicht bestrafte (wie? Bann). Er lebte schon damals im Streit mit dem König und wollte daher seinen Gegner nicht durch Schwächung der Empörer stärken. Da sieht man deutlich: Er bestraft die Frevel gegen die Kirche nur, wenn es ihm nützt; er war nicht gerecht, sonst müßte er jeden Frevel bestrafen. Warum metzelten die Ritter so wütend die Bauern nieder? Sie wollten die Bauern dafür züchtigen, daß sie sich erlaubten, ritterliche Waffen zu tragen. Aber die achttausend bewaffneten Bauern konnten sich doch wehren? Sie waren nicht so gut gerüstet wie die Ritter, besonders fehlten ihnen die festen Schutzwaffen (Schild, Helm, Kettenhemd), auch waren sie nicht so geübt im Kämpfen wie die Ritter, die von Jugend auf das Führen der Waffen wie ein Handwerk gelernt hatten. — Zusammenfassung: Sieg des Königs über die Sachsen. Vierter Abschnitt: Die Ausnutzung des Sieges. Wie der König seinen Sieg über die Sachsen ausnutzte. Was werden die besiegten Sachsen nun thun? Sie werden einsehen, daß jeder Widerstand gegen die Übermacht des Königs vergeblich ist, und werden sich daher ihm unterwerfen. Und welche Bedingungen 3*

7. Geschichte des Mittelalters - S. 47

1876 - Münster : Coppenrath
47 nach Rom, wo er von dem Papste Zacharias zum Priester geweiht wurde. Nachdem er dort auch das Klostergelbde des hl. Benedikt ab-gelegt hatte, bezog er eine einsame Zelle des Klosters Monte Cassino, in welcher er seine Tage verlebte. Pipin, nun alleiniger Herr des Rei-ches, befestigte die Herrschaft theils durch Waffen, theils durch friedliche Mittel. Er war nur klein von Krper und erhielt deshalb auch den Namen der Kleine", aber von riesenmiger Kraft. Einst, erzhlt man, als bei einem Thiergefechte der seine kleine Figur gescherzt wurde, nahm er sein Schwert, trat auf den Kampfplatz und hieb einem Lwen, der auf einen Bffel gesprungen war, mit einem so frchterlichen Hiebe den Kopf ab, da das Schwert selbst dem Bffel noch tief in den Nacken fuhr! Bereits im Besitze der kniglichen Macht, welche die schwachen Merovinger zu behaupten schon lngst nicht mehr im Stande waren, wnschte er nun auch die uere Anerkennung und Auszeichnung. Er schickte deshalb Gesandte an den Papst Zacharias und lie fragen: ob es besser sei, da derjenige König sei und heie, welcher alle Macht besitze, oder der, welcher ohne knigliche Gewalt nur den knig-lichen Namen fhre?" Die Antwort, welche fr Pipin gnstig lautete, konnte derselbe als eine ppstliche Anerkennung und Gutheiung seiner Herrschaft betrachten. Pipin wurde alsdann auf einem Reichstage zu Soiffons 752 zum Könige ausgerufen, geweiht und gesalbt. Unter den Bischfen, welche die feierliche Handlung vollzogen, befand sich ohne Zweifel auch der h. Bonifacius. Zwei Jahre spter wiederholte sogar der Papst selbst in der Kirche zu St. Denis Salbung und Krnung. So beginnt mit Pipin dem Kleinen die Reihe der karolingischen Könige.*) Der letzte Merovinger aber, der bldsinnige Childerich, war der Regierung unfhig und endete im Kloster. In der That wurde das vllig entartete Geschlecht der Merovinger nicht mehr vermit; und nur die altvterliche Achtung vor dem Knigstamme, die wir bei allen Germanen finden, konnte die Schmach erdulden, die letzten kmmer-lichen Zweige desselben noch mit der Knigskrone geschmckt zu sehen. Fr ein solches Geschenk war der neue König dem ppstlichen Stuhle nicht undankbar. Damals breiteten die kriegerischen Langobarden unter ihrem Könige Aiftulf ihre Herrschaft aus der das mittlere Italien. Schon war die ganze rmische Landschaft erobert, und Rom *) Diesen Namen erhielt das Geschlecht nicht etwa von einem Vorsah-ren, sondern von dem berhmtesten spteren Sprossen desselben, von Karl dem Groen.

8. Geschichte des Mittelalters - S. 243

1876 - Münster : Coppenrath
243 Sohne Maximilian und Maria, des Herzoges einziger Tochter, zu Stande zu bringen, und so die Hausmacht Oesterreichs durch die reichen burgundischen Erbstaaten um ein Bedeutendes zu vermehren. Er begab sich deshalb mit seinem Sohne nach Trier und beschied auch den Herzog dahin. Karl erschien mit einer Pracht, welche die kaiserliche weit bertraf. Sein Kriegesmantel blitzte von Perlen und kostbaren Steinen und wurde allein auf 200,000 Thaler geschtzt. Sein Gefolge bestand aus verschiedenen Fürsten, Grafen und Herren und einer aus-erlesenen Mannschaft von 8000 Reitern und 6000 Fugngern. Er hielt sich der kniglichen Wrbe so gewi, ba er bereits die Klemobien Zu seiner Krnung mit sich gebracht, selbst schon bte Krnungsfeierlichkeit im Dom zu Trier veranstaltet hatte. Fnebrtch aber verlangte vor der Krnung bte Verlobung seines Sohnes, und ba Karl zauberte, wrbe er in seinem Mitrauen bestrkt, welches Karl's grter Femb, der eifer--schtige König von Frankreich, Ludwig Xi., ihm eingeflt hatte, als strebe der ehrschtige Herzog selbst nach der Kaiserkrone. Sogleich brach er die Unterhanblnngen mit dem Herzoge ab, bessen Stolz und unmige Pracht ihn auch wohl beleibigt haben mochten, und reisete, ohne einmal ^Ibschieb von ihm zu nehmen, pltzlich von Trier nach Kln. Tief ge-krnkt verlie auch Karl die tobt, mit dem Vorsatze, seine Tochter nicht dem Sohne des Kaisers zu geben, so lieb er auch den ritterlichen Jng-ling gewonnen hatte, der in allen ritterlichen Uebnngen ein Meister war. Nach der Rckkehr entwarf er seiner Tochter das schnste Bilb von dem Kaisersohne, so ba sie eine stille Neigung zu ihm hegte und sich ihm nachher in einem Briefe verlobte. er ehrschtige Herzog, dem thatenlose Ruhe unertrglich war, griff balb barauf, im Jahre 1476, seinen Grenznachbar, den Herzog Rena-tus von Lothringen, an, benn bnrch bte Eroberung btefes Landes, welches unmittelbar an seine Provinzen stie, wnschte Karl sein Reich abzurunben und bemselben einen wahrhaft kniglichen Umfang zu geben. Er eroberte bte Hauptstabt Nancy und verjagte den Herzog. Dann drang er mit groer Heeresmacht weiter, um bte Schweizer, welche sich mit dem bebrngten Lothringer verbnbet hatten, fr solche Keckheit in ihrem eigenen Lanbe zu zchtigen. Diese schickten eiligst Gesanbte an ihn und baten um Frieden. Sie stellten ihm vor, ihr Land sei nur arm; alles, was er bei ihnen gewinnen knne, sei nicht so viel werth, als die Sporen seiner Ritter. Allein biefe bemthige Vorstellung beugte des 16*

9. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 48

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
— 48 — erste Schritt getan. Auch gegen die Dänen, welche die sächsische Bevölkerung von dem rechten Elbufer verdrängt hatten, zog er das Schwert, trieb sie zurück und legte zwischen Eider und Schlei die Mark Schleswig an. Zweiter Einfall der Ungarn. Als Heinrich die Zahlung des Tributs verweigerte, rückten die Ungarn mit ihren Raubscharen wieder heran und fielen in Thüringen ein. Heinrich stellte sich ihnen an der Unstrut, westlich von Merseburg, entgegen und gewann besonders durch das kräftige Eingreifen seiner Reiterei im Jahre 933 einen glänzenden Sieg. Sein Tod. Vor dem Tode empfahl er den Großen des Reiches feinen Sohn Otto zum Nachfolger. Er starb auf feiner Pfalz zu Memleben (an der Unstrut) und fand feine letzte Ruhestätte in der von ihm erbauten Abteikirche zu Quedlinburg. Neben ihm ruht feine Gemahlin Mathilde, eine Urenkelin des Sachfenherzogs Wittekind. Ihrem Gemahl war sie in inniger Liebe zugetan; im Kreise ihrer Familie schaltete und waltete sie als eine echte deutsche Hausfrau. Mit Eifer lag sie ihren christlichen Pflichten ob, vor allem war sie den Armen und Bedrängten eine stets hilfsbereite Mutter. Außerdem gründete sie Klöster, in denen Mädchen besserer Stände in Kenntnissen und Fertigkeiten unterwiesen und zu Frömmigkeit und guter Sitte erzogen wurden. Otto I., der Große. (936—973.) Persönlichkeit. Otto war eine stattliche, wahrhaft königliche Erscheinung. Den echten Sachsen kennzeichnete das blonde Haar; ein mächtiger Bart von rötlicher Farbe fiel auf die breite Brust herab. Er war ein gewandter Reiter, ein eifriger Jäger und wohlgeübt in dem Gebrauch der Waffen. Fremdländische Kleidung verschmähte er, auch bediente er sich gewöhnlich der heimischen Mundart. Wie ein Löwe kämpfte er in der Schlacht, gegen die Unterworfenen war er großmütig, gegen feine ehemaligen Feinde übte er Vergeben und Vergessen. Karl den Großen hatte er sich zum Vorbild genommen; gleich ihm liebte er glänzende Feste und Versammlungen, gleich ihm ist er in Sagen und Liedern verherrlicht worden. Wahl und Krönung. Otto wurde von den Sachsen und Franken zum Könige gewählt und im Dom zu Aachen von dem Erzbischof von Mainz gesalbt und gekrönt. Beim Krönungsmahl übten die vier Herzöge zum ersten Male die Erzämter aus. Als Kämmerer hatte der Herzog von Lothringen die ganze Feier zu ordnen und zu

10. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 47

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
— 47 — Klugheit mit Festigkeit und strebte nur nach dem zunächst Erreichbaren. Er beschränkte sich deshalb auch darauf, sämtliche deutschen Stämme unter seiner Oberhoheit zu vereinigen, ohne vorerst die Selbständigkeit der Herzöge anzutasten. Durch sein ruhiges und festes Auftreten zwang er die Herzöge von Schwaben und Bayern, feine Oberherrschaft anzuerkennen; auch Lothringen vereinigte er wieder mit dem Deutschen Reiche und fesselte den jungen Herzog dadurch an sich, daß er ihm seine Tochter zur Gemahlin gab. So vereinigte er wieder die deutschen Stämme und kann daher als der Begründer des deutschen Reiches betrachtet werden. Dem Nachfolger blieb es vorbehalten, dem Staatenbund ein festeres Gefüge Zu geben. Erster Einfall der Ungarn und die Zeit des Waffenstillstandes. Im Jahre 924 fielen die Ungarn, die wiederholt Raubzüge nach Deutschland unternommen hatten, von neuem in das Reich ein. Da Heinrich nicht hinlänglich gerüstet war, mußte er sich vor ihnen zurückziehen; doch gelang es, einen der vornehmsten Ungarnhäuptlinge gefangen zu nehmen. Gegen seine Freilassung und die Zahlung eines jährlichen Tributs von seiten der Deutschen wurde ein neunjähriger Waffen-stillstand geschlossen. Sachsen blieb von den Ungarn verschont, aber nach Süddeutschland unternahmen sie auch ferner ihre Raubzüge. Die Zeit des Waffenstillstandes benutzte Heinrich dazu, fein Land gegen neue Einfälle der Feinde zu sichern. In Sachsen und Thüringen ließ er die vorhandenen Burgen wiederherstellen und neue, durch Wälle, Gräben und Mauern befestigte Plätze anlegen. Die wichtigsten (Brenzburgen waren zu Merseburg, Quedlinburg, Goslar und Meißen, aus denen später die Städte gleichen Namens entstanden. Neben dem Fußvolk, dessen Hauptmasse die freien Bauern ausmachten, bildete Heinrich aus den Vasallen ein Reiterheer, übte es tüchtig in den Waffen und veranstaltete häufig Kampfspiele, aus denen sich später die Turniere entwickelten, wie aus dem Reiterheere der Ritterstand hervorging. Mit dem neu geschaffenen Heere zog der König gegen die heidnischen Slaven an der Elbe, besiegte die Heveller, deren Feste Brennabor er im Jahre 928 eroberte, und unterwarf die Dale-minzier; zum Schutze des Reiches errichtete er die Mark Meißen, die Ostmark und die Nordmark, welche die Wiege des branden-burgisch-preußischen Staates werden sollte. Zur Germanisierung jener Gebietsteile, die früher von den Deutschen bewohnt wurden, war der
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