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1. Physische Geographie - S. 9

1870 - Hannover : Hahn
Anfangsgründe der physischen Geographie. 9 Unter 67°—18'*) beträgt sie 1 Monat ,/ 69°—44 ,f ,/ 2 „ // ' 2° 22 ,, ,, 3 „ „ 78°—11' „ „ 4 „ n 83° 50 h „ o . // 90° , 6 §. 5. Vom Atonde. (G. §. 4.) Die Erde wird in ihrem Laufe um die Sonne von dem Monde begleitet (§. 1). Dieser Himmelskörper, ohne Lnst und Waßer, mit merk- würdigen Gebirgsbildungen bedeckt, ist von der Erde im Mittel etwa 51,000 M. entfernt. Wir seben von ihm stets dieselbe Seite, woraus folgt, daß er sich in demselben Zeit- räum um seine Achse dreht, in welchem er einen Umlauf um die Erde vollendet. Die Dauer dieses Umlaufs, während dessen er uns abwechselnd als erstes Viertel, Vollmond, letztes Viertel und Neumoud (d. h. gar nicht) erscheint, beträgt 29 Tage 12 St. 44'*, so daß 12 solcher Monate kein volles Sonnenjahr ausmachen. I). Anfangsgründe der physischen Geographie. I. Das Festland. §. 6. (©. §. 8.) Zu dem in der 1. Lehrst, über die Gegensätze von Land und Waßer, Gebirgs- und Tiefland Gesagten ist ergänzend noch einiges nachzuholen über die vn lkanisch en Ersch ein nng en der Erd e. — Die Geologie lehrt, daß die Erde einst heißslüßig gewesen ist und noch jetzt einen feurig flüßigen Kern besitzt, der von einer dünnen festen Krnste umgeben ist. Als Beweis hierfür mag die Beobachtung gelten, daß von dem Punkte au, wo im Innern der Erde der Wechsel von Wärme und Kälte der Jahres- zeiten sich nicht mehr bemerkbar macht, in unserer Gegeud von einer Tiefe von 00' au, die Wärme bei zunehmender Tiefe fortwährend steigt, und zwar für je 100' um etwa 1°. — Vulkane nun sind Erdquellen, durch welche der feurig flüßige Kern mit der Oberfläche in bleibender Verbindung steht. Aus ihren Oessnungen (Kratern) werden zu Zeiten glühende Stoffe ausgeworfen, welche um die Oessnnng sich anhäufen und den sog. Ernptionskegel bilden. Gewöhnlich wird der Ausbruch von dem Erguß geschmolzener Steinmassen *) ' bedeutet hier Minute — Veo Grad, bei Zcilangaben Vsc> St.

2. Physische Geographie - S. 10

1870 - Hannover : Hahn
10 Ii. Abschnitt. (Laven) begleitet, welche an den Seitenwänden des Berg- kegels als zähflüßige Massen herabgleiten oder aus Plötzlich aufreißenden Seitenspalten des Berges hervorquellen. Die ausgeworfenen Stoffe sind entwederschlackeu oder vulkanische Asche. Während der Zeit der Ruhe pflegt sich aus dem Krater eine Säule von Waßerdampf zu erheben. Hört auch dieser Erguß auf, so nennt man den Vulkan erloschen. — Zu eini- ger Veranschnulichuug diene Figur 4. §. 7. (©. §. 9.) Tiefe des Oeeans. Nachdem wir über die Ausdehnung der Weltmeere in die Länge und Breite einiges kennen gelernt, verdient auch die Tiefe Beachtuug. Es liegen hierüber nur wenige zuverläßige Meßungen vor, aus denen sich jedoch mit ziemlicher Gewisheit ergibt: a) daß der Boden des Meeres in einiger Entfernung von der Küste im allgemeinen viel ebener ist als der des Festlandes; b) daß von den Aequatorialgegenden nach den Polen hin das Meer an Tiefe abnimmt; c) daß in den fast abgeschloßenen Binnen- meeren die Tiefe bedeutend geringer ist als im offenen Ocean. — Die größte bis jetzt ermittelte Tiefe — im atlantischen Ocean, zwischen Rio Janeiro und dem Cap der guten Hoff- nung, 19" W. 39" S. — beträgt 43,384', das Meer zwischen Irland und Neufundland, 5'2° N-, bat dagegen nur eine mittlere Tiefe von 16,000'; das mittelländische Meer erreicht zwischen Aegypten und Kleinasten Tiefen von 10,000', die Nordsee hat zwischen den Shetlands-Jnseln und dem südlichen Norwegen eine mittlere Tiefe von 600', die Ostsee von etwa 200'. §. 8. (©. §. 10.) Eigenschaften des Meer- waßers. Folgende Eigentümlichkeiten des Meerwaßers sind besonders bemerkenswerth: a) das Meerwaßer hat einen größeren oder geringeren Salzgehalt, im Mittel etwa 31/2 %, und in Folge davon einen bitter-salzigen Geschmack; b) das Meerwaßer gefriert weniger leicht als das süße Waßer, nämlich erst bei — 21/2°; c) im großen gesehen hat das Meerwaßer

3. Physische Geographie - S. 47

1870 - Hannover : Hahn
47 Erklärung der Kupfertafel. Die oberste Reihe stellt die drei auffallendsten Menschenrassen dar. Zuerst erblicken wir das mit einem wunderbaren Kopfputz geschmückte, buntbemalte Antlitz eines n ordamerikani schen Jndi a n er s. Schlichte, platte Haare, wenig Bart, die stark nach hinten gedrückte Stirn, die hervortretende Adlernase und der ernste, von einer vorherrschend trüben Stimmung zeugende Blick treten uns als die hauptsächlichsten Merkmale entgegen. Der zweite Kops ist der eines Negers. Der schmale und von der Seite wie zusammengedrückt erscheinende Kopf, die stark hervor- tretenden Kieser, in denen die Zähne nach vorn geneigt stecken, die wulstigen Lippen, die breite und platte Nase und das kurze und wollige Haar sind seine Hauptkennzeichen. Dann folgt das Bild einer Japanesin, zur mongolischen Rasse gehörend. Der verhältnismäßig sehr breite Schädel ist ausgezeichnet, daran die stark hervortretenden Backenknochen. Die Nase tritt wenig hervor, und die Augen liegen schief, so daß der Außenwinkel höher steht als der innere. Das Haar ist dick, schlicht und straff. Dann folgen zwei Landschaften. Die erste stellt eine Korallen- insel der Südsee vor. Auf einem Berge, der mit seiner Spitze die Oberfläche des Wassers nicht erreicht, haben die Korallenthierchen ihre kalkigen Stöcke bis zur Höhe des Wassers aufgebaut und hier einen vollständigen Ring gebildet, der in seiner Mitte einen See einschließt. Häusig aber ist dieser Ring — das sog. Atou — an mehreren Stellen unterbrochen, so daß der Binnensee — die Lagune — mit dem äußern Meere in Verbindung steht. Der dürftige Boden ernährt nur wenige Pflanzen; doch gedeiht die Cocospalmc in dem Kalksande ganz vor- trefflich. — Daneben ist der Asamajama dargestellt, ein Vulkan der japanischen Insel Nipon. Selten erfolgen bei den Vulkanen die Aus- brüche nur aus dem Gipfelkrater. Namentlich die Lavaströme ergießen sich oft aus Spalten, die .sich an den Abhängen der Berge öffnen. Dann bilden sich aus den Schlackenmassen kleine Kegelberge, welche dem größeren angesetzt erscheinen. So ist es auch hier der Fall gewesen. Der Asamajama hatte im Jahre 1783 einen Ausbruch, bei welchem nicht weniger als 27 Dörfer durch Erdbeben, sowie durch ausgeworfene glühende Massen, die wie ein Steinregen aus dem Vulkan ausgeschleudert wurden und die Erde bis 3 Fuß hoch bedeckten, zerstört wurden. Die untersten beiden Reihen stellen Handelspflanzen dar. Zuerst die Baumwolle. Man erkennt neben den dreilappigen Blättern Blüthenknospcn, die eigenthümlich gedreht sind, eine geöffnete Blütbe,

4. Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte - S. 151

1887 - Hannover : Meyer
69. Karl der Große als Landesvater. 151 Blickes zur Linken, „Söhne der Edlen, ihr feinen Püppchen, die ihr euch so reich und vornehm dünkt und des Wissens nicht not zu haben meint, ihr foulen, unnützen Buben, ich sage euch, euer Adel und eure glatten Gesichter gelten nichts bei mir, und ihr habt nichts Gutes zu hoffen, wenn ihr eure Faulheit nicht durch eifrigen Fleiß wieder gut macht." — Karl selbst arbeitete unermüdlich an seiner in der Jugend vernachlässigten Ausbildung. So erfolgreich er in seinen übrigen Studien war, so brachte er es doch nie zur Fertigkeit im Schreiben. Ost nahm er nachts die Tafel unter seinem Kopfkissen hervor, um sich zu üben; aber die des Schwerts gewohnte Hand vermochte nicht den Griffel zu regieren. Ein besonderes Interesse zeigte er für feine Muttersprache. Er befahl den Geistlichen, deutsch zu Predigen, und ließ eine deutsche Sprachlehre abfassen. Mit großem Fleiße sammelte er altdeutsche Heldenlieder; für die Winde und Monate erfand er deutsche Namen. Seine Monatsnamen sind jedoch wieder von den lateinischen verdrängt worden. 4. Handel und Ackerbau. Auch den Handel und Verkehr förderte Karl auf alle Weise, versuchte er doch sogar, einen Kanal von der Rednitz nach der Altmühl zu graben, um so den Rhein mit der Donau zu verbinden. Das Unternehmen scheiterte damals an der Unkenntnis der Arbeiter und ist erst 1846 von Ludwig I. von Bayern vollendet worden. Um die Landwirtschaft zu heben, richtete er auf feinen eigenen Gütern Musterwirtschaften ein, und der große Kaiser schenkte denselben ein so eingehendes Interesse, daß ihm z. B. die Zahl der verkauften Eier nicht gleichgültig war. 5. Lebensgewohnheiten Karls. Eine feste Residenz hatte Karl Nicht; Aachen liebte er seiner warmen Bäder wegen sehr; auch zu Ingelheim (zwischen Mainz und Bingen) weilte er gern. An beiden Orten hatte er prächtige Pfalzen, d. H. kaiserliche Schlösser. Seine Kleidung bestand zum größten Teile aus Leinen, welches seine eigenen Töchter bereiteten, und war so einfach, daß er sich kaum von einem gewöhnlichen Franken unterschied. Nie jedoch sah man ihn ohne das Schwert mit goldenem Griff und Gehenk. Aller Kleiderprunk war ihm verhaßt. Als einst seine Hofleute geschmückt wie Papageien erschienen, nahm er sie sofort Ntit aus die Jagd, und führte sie trotz eines tollen Unwetters durch Dornen und Dickicht, so daß ihnen die dünnen seidenen Gewänder zerfetzt wurden Und sie wie Vogelscheuchen aussahen. Darauf zeigte er ihnen lachend seinen toohlerhaltenen Schafpelz und hielt ihnen wegen ihrer Eitelkeit eine derbe Strafrede. Bei feierlichen Gelegenheiten jedoch verschmähte er es nicht, 111 kaiserlicher Pracht zu erscheinen; dann funkelte alles an ihm von Gold und Edelsteinen. So einfach wie in der Kleidung, so mäßig war Karl im ®ssen und Trinken. Während der Mahlzeit wurde gesprochen und gescherzt, oder aus einem Buche vorgelesen. Nie durften Frau und Kinder er hatte drei Sohne und fünf Tochter — bei Tische fehle». Karl liebte att die Seinen zärtlich, besonders feine schönen, wohlerzogenen Töchter, von denen er sich nur schwer trennen konnte. 6. Karls Ruhm. Karls Ruhm erfüllte weithin die Welt, so daß aus den fernsten Ländern Gesandtschaften mit Geschenken und Frennd-ichaftsanträgen an feinem Hose erschienen. Harnn al Raschid, der

5. Asien, Afrika, Amerika und Australien - S. 221

1830 - Hannover : Hahn
221 §. 8o. Columbien. nur 1 Meilen breit ist, könnte leicht durchbrochen werden, wenn nicht die Höhe und felsige Beschaffenheit des Bodens der Anlage eines Kanals unübcrsteigliche Schwierigkeiten entgegensetzten. Eben so schwierig, ja fast unmöglich ist es, durch Verbindung von Flüssen eine Fahrt von ei, nem Meere in das andere ju eröffnen, da alle Gewässer hier von den Cordilleras herabstießen und Wasserfalle bilden. Die Gegend um Pana, ntá ist sehr ungesund, so wie auch bei der Seestadt porlo Bello an der Guatcmalo Bai. Man will von hier aus eine Eisenbahn nach Panama anlegen. — Westlicher liegt Lartñgenñ, am Magdalencnflusse, mit 20,000 E. und gutem Hafen. In der Nahe sind die Volcancitos, Thonhügel, ungefähr 25 F. hoch, auf deren Spitzen eine mit Wasser gefüllte Oeffnung ist, aus denen von Aeit zu Zeit mit einem starken Ge- töse eine große Menge Luft, bisweilen auch Schlamm hervorbricht. — Die Stadt Maracaibo, am See gl. N., mit 20,000 E., in deren Gegend vorzüglich schöner Taback gebauet wird. Bei der Stadt po, payän, in einer reizenden Gegend im Innern zwischen den Cordilleras liegt der beinahe i¿i,ooo 5* hohe Vulkan purace (Puraßc), der eben, falls eine eigene Luftart, nämlich wasscrsroffgas, ausströmt. Bemer- kenswerth ist besonders der südlichste Theil des Staates, die ehemalige Provinz O-uiro. Hier erheben sich die Cordilleras am höchsten und btl, den zwischen sich ein Hochthal, welches beinahe 9000 F. über dem Meere erhoben liegt und neben sich den Riesengipfel Lhimborazo (Tschimbo, raso, 20,100 F.), Anrisana (18,000 F.), Mapak Urku (16,^00 F.), Ilinissa (16,3oo F.) und die Vulkane Loropaxi (Kotopachi, i7,70of.), Sangài (ga—i, 16,000 F.) und prnchincha (Pitschintscha, 16,000 F.) haben. Schrecklich ist es, wenn einer dieser Fcuerspcier unruhig wird; ausgeworfene Felscnblöcke, man könnte sie Felsenhügel nennen, Lava und Asche bedecken die Gegend um sie her. Bei einem Ausbruche des Cotopaxi stieg die Flamme fast 3000 F. über den Krater (Feuerschlund) desselben auf und sein Brüllen hörte man 100 Meilen weit; er wirft auch kleine Fische aus. Bei einem andern Ausbruche verfinsterte die nmhcrgeschlcuderte Asche die Luft so sehr, daß die E. der benachbarten Städte am Mittage mit Leuchten auf der Straße gehen mußten. Ein schreckliches Erdbeben war 1797 ; zugleich wüthete ein anderer Vulkan; ein Landstrich von 30 Meilen Lange bewegte sich wellenförmig, die Stadt Rlobamba stürzte zusammen und ihre Trümmer wurden zum Theil weit weggeschleudert; ¿10,000 Menschen waren in einigen Minuten das Opfer dieses entsetzlichen Aufruhrs der Natur. Das Klima von Quito ist ver, schieden; an der Küste und in den Ebenen ist brennende Hrye, in den höheren Gegenden ein ewiger Frühling; jedoch will man bemerkt haben, daß seit 1797 die Luft bedeutend rauher geworden ist und daß vorzüglich das^ sonst so schöne Hochthal von Quito nicht mehr die liebliche Warme genießt, als vorher. Die Fruchtbarkeit ist übrigens hier, wie in dem ganzen tropischen (zwischen den Wendekreisen liegenden) Amerika, wo es

6. Europa - S. 17

1830 - Hannover : Hahn
§. i6. Gebirge und Land. 17 sen zusammengesetzt sind. Die Urgebirge zeigen von solchen Versteine- rungen (Petrefacten) und Abdrücken keine Spur. Nach den Ueber- gangsgebirgen entstanden erst die Flözgebirge aus Bnlk, Gips, Sand- stein und Basalt, die zwar keine Metalle enthalten, in denen sich aber die Salz- und Steinkohlenlager finden und die reich an Ver- steinerungen sind. Daß Feuer und Wasser bei der Bildung der Erd- oberfläche gewirkt haben sehen wir deutlich aus vielen Spuren. Die einzelnen Gebirgsarten haben sich schichtwcis über einander gelagert, ver- steinerte Seethiere finden sich mitten auf dem festen Lande, ein Beweis, daß dort also in früherer Zeit das Meer gestanden haben muß, und noch immer setzt das Meer in einigen Gegenden Land an. Dieses letztere so- genannte aufgeschwemmte ^and, welches also den jüngsten Theil un- serer Erdoberfläche bildet, besteht aus Thon- Sand- Balktuff- Marsch- u. a. Boden. In demselben finden sich häufig Reste von Thieren, be- sonders ungeheuer großer vierfüßiger, deren Arten jetzt nicht mehr da sind, oder die in entfernten Gegenden leben; Pflanzenreste, von denen sich die Torfmoore gebildet haben, besonders ganze Baumstämme, oft ganze Wälder, ja wohl gar Geräthschaftcn, die offenbar beweisen, daß sich solches Land erst nach der Entstehung des Menschengeschlechts gebil- det haben muß. So wie man an einigen Küsten das Land allmalig sich vergrößern sieht, so bemerkt man im Gegentheil auch, daß das Meer in anderen Gegenden Theile des Landes wegnimmt; ja man weiß, daß ganze Strecken Landes völlig untergegangen sind. Höchst merkwürdig ist die noch jetzt statt findende Bildung von Bergen und Inseln und die Um- wandlung ganzer Landstrecken durch Feuer. Tief in der Erde giebt es mancherlei Stoffe, die sich durch ihre Vermischung entzünden und, indem das Feuer derselben einen Ausweg sucht, die Oberfläche der Erde zerspren- gen oder, wenigstens in die Höhe heben und so Berge und Inseln bil- den, oder wenn sie sich keinen Ausweg machen können, oft viele Meilen weit die Erdoberfläche erschüttern. Durch solche Erdbeben werden nicht allein ganze Städte zerstört, sondern Berge sinken ein, Felsen zertrüm- mern, der Erdboden bekommt Spalten, es entstehen Seen, Flüsse erhal- ten einen anderen Lauf, kurz große Strecken Landes bekommen ein ganz anderes Ansehen. Dringt das Feuer aus der Erde hervor, so schleudert es an manchen Stellen Felsenblöcke, Steine und Asche hoch in die Luft, eine glühende Masse aller der im Innern der Erde geschmolzenen Materien quillt aus der Oeffnung hervor, fließt als £av<z fort, und erkaltet endlich zu einer barten Masse. Wenn solche Ausbrüche an der- selbenstelle sich oft wiederholen, so entsteht durch das Aufheben des Erd- bodens, so wie durch die ausgeworfenen Steine, Asche und Lava ein Berg, der zu einer Höhe von mehren 1000 F. anwachsen kann. Solche Berge nennt man Vulkane. Manche Vulkane werfen sogar Wasser aus; an- dere lassen Schlamm hervorquillen; bei noch anderen bemerkt man bloß ein Ausströmen verschiedener Luftarten. Einige Vulkane lodern stets Volger's Länderkunde 2te Aufl. I. Th. 2

7. Europa - S. 126

1830 - Hannover : Hahn
126 Die Preußischen Staaten in Deutschland. §. 99. Rrenznach an der Nahe, 7000 E., treibt starken Handel mit Klee saamen, Wein und Franzbranntewein. In der Nahe sind Salzwerke. Bei Trarbach an der Mosel, 1200 E., Weinbau, Blei- u. Kupfer, gruben. — Im Lrzbisrhnm Röln liegt Andernach am Rhein, mit 2500 L. In dieser Gegend bricht man die schönsten Rheinischen Mühlsteine, auch den Traß. Beide Mineralien sind wahrscheinlich durch Vulkane entstanden, die vor Jahrtausenden hier brannten, und von de- ren Wirkungen man an den Rheinufern noch jetzt Spuren findet. So soll auch der -llaachersee auf einem Berge dieser Gegend, der an man- chen Stellen 200 Fuß tief ist, nie zufriert und sehr fischreich ist, ur- sprünglich der Krater (Oeffnung) eines Vulkans gewesen sein. Beim Dorfe Bell bricht man die sogenannten Backofensteine, welche sich frisch zerschneiden lassen, an der Luft aber völlig erhärten. In dieser Gegend werden auch die oft 1000 F. lange Rheinflöße, wozu das Holz vom Oberrhein und Main kommt, zusammengesetzt. Ein solches Floß hat einige hundert Ruderer und Arbeiter, welche in ordentlichen Hütten auf demselben wohnen. In dieser Gegend liegt das ehemalige Für- stench. Aremberg. — Die ehemalige freie Reichsstadt Wetzlar an der Lahn in der Wetterau, 4^oo E. Hier war der Sitz des Reichskammer- gerichrs, des höchsten Gerichts in Deutschland, dem selbst die Fürsten des Reichs unterworfen waren. Daneben liegen die Gebiete der media- tifirten Fürsten von Wied mit der Stadt Neuwied am Rhein, *8oo E. Katholiken, Protestanten und Herrenhuter. Die Stadt treibt äußerst wichtige Gewerbe. Man verfertigt hier schöne Seiden - und Baumwoll- waaren, Tuch, Uhren, Blechwaaren (vorzüglich Kochgeschirr), Taback, Galanteriewaaren, d. h. Putzfachen aus Gold, Silber, Stahl, Ebenholz, Perlenmutter; kostbare Mobilien. Der Handel mit allen diesen Waa- ren ist sehr wichtig. In Neuwied ist auch eine merkwürdige Samm- lung von Alterthümern, die man in dieser Gegend, so wie am ganzen Rheinufer häufig aus der Erde gräbt. Die alten Römer baucten am Rhein Städte und befestigte Lager. Daher findet man in der Erde noch so viele Spuren von Römischem Gemäuer, Begräbnissen, und in den- selben Münzen, Gefäße, Steine mit Inschriften, Waffen und Geräthschaf- tcn. Unter den Mediatisirten merken wir noch die Fürsten von Solms, denen die Stadt Braunfels, 1^00 E. gehört. Ihre Besitzungen, so wie die Stadt Wetzlar liegen ganz vom Preußischen Gebiete getrennt zwischen Nassau und Hessen. — Jenseits des Rheins ist ein Theil des Herzogrhnms Jülich mit der Stadt gl. N. an der Roer, 2700 E. Düren an der Roer, 6600 E. liefert viel Papier, feines Tuch und Nä- gel. Srollberg, 2500 E. hat wichtige Messing-, auch Tuch-, Leder- u. a. Fabriken. Vorzüglich berühmt aber sind die Tuchfabriken von tlnpcn, 9000 E. und Monrjoie (Mongjoa) an der Roer, 3ioo E. — Nahe der Niederländischen Gränze liegt Aachen, eine uralte Stadt, mit 3000 H. und 28,000 E., ehemals eine freie Reichsstadt, die Residenz

8. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 55

1842 - Dresden : Schmidt
55 §. 2. Das Land. Die Erhöhungen. tet und auf ihrem Gipfel befindet sich ein trichterförmiger Schlund, aus welchem von Zeit zu Zeit Rauch, Dampf, Feuer, Asche, Steine, selbst Schlamm mit Gewalt heraus- geworfen wird, aus dem bisweilen auch ein Feuerstrom fließt, nicht ungleich dem geschmolzenen Metall. Dieser Schlund heißt Krater, zu deutsch, Becher. Die eigent. lich vulkanischen Produkte sind: Bimsstein, Puzzo- lana (ein vorzüglicher Mörtel beim Wasserbau) und Lava, welche aus geschmolzenen Fossilien aller Art besteht und theils zu feinern Arbeiten (Tabatiören rc.), theils zum Pflastern der Straßen rc. verwendet wird. Es ist bemer- kenswerth, daß die meisten Vulkane auf Inseln, oder nicht weit vom Meere, wenigstens an großen Flüssen toben. Jetzt zählt man ungefähr noch 200 lebende Vulkane, wäh- rend ihre Anzahl früher viel größer gewesen sein muß. Der todten oder ausgebrannten ist eine Unzahl, und auch dieß beweist den großen Einfluß des Feuers auf die Bildung der Erdrinde. Von Göttingen bis zum Rhein zählt man gegen 50 todte Vulkane; der ganze Rhön ist solcher Berge voll gewesen; in Frankreich findet man Strecken von wohl 30 deutschen Meilen, wo Vulkan an Vulkan gehangen hat; eben so in Italien. Die berühmtesten Vulkane sind in Europa: der Vesuv, der Aetna, der Krabla, der Hekla, der Stromboli. Nur einige Worte über diese: Der Vesuv liegt in der Nähe von Neapel und ist eigentlich nie ganz ruhig. Seine frühern Ausbrüche waren längst vergessen, als im Jahr 79 n. Eh. ein neuer furcht- barer Ausbruch geschah, wodurch die kleinen Städte Pom- peji, Herkulanum und Stabiä ganz verschüttet wurden. Bei der genauern Untersuchung dieses Ereignisses fand auch der berühmte Naturforscher Plinius I. seinen Tod. Seit 1799 gräbt man schon aus Herkulanum, weniger aus den beiden andern Städten, merkwürdige Ueberreste der al- ten Römerzeit aus. Häuser, Geräthschaften rc. sind in der vulkanischen Asche ziemlich unversehrt erhalten, doch die Aus- beute an geretteten Handschriften ist bis jetzt nur gering gewesen. Von jener Zeit an hat der Berg sehr oft furcht- bar getobt und in den umliegenden Gegenden schreckliche Verwüstungen angerichtet. Dennoch werden die zerstörten Weinberge und Wohnstätten immer aufs neue an die alte Stelle gebaut, da der durch die verwitterte Lava äußerst

9. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 18

1842 - Dresden : Schmidt
18 Mathematische Erdkunde. wird: Der Spieß dreht sich mit dem Braten und dieser kehrt nach und nach alle Seiten dem Feuer, aber auch den Umgebungen in der Küche zu. Wer würde wohl behaup- ten, daß, um das Fleisch mürbe zu machen, es nöthig sei, das Feuer drehe sich um den Spieß? Aber nicht bloß das Feuer, sondern der Herd, die ganze Küche mit ihrem Ge- räth, ja das ganze Haus? Und doch ist dieser Vergleich noch höchst unvollkommen. Jedes Haus, auch der größte Palast, ist durch Grenzen beschränkt; aber die Welt ist ohne Ende, und doch sollte sie sich um die beschrankte Erde in so kurzer Zeit drehen? — 2) Die Himmelskörper schweben im freien Raume und sind theils naher, theils entfernter- von der Erde. Wie könn- ten sie nun, bei so verschiedener Entfernung, in gleicher Zeit ihren Lauf vollenden, vorausgesetzt auch, daß sie sich alle in concentrischen Kreisen bewegten? 3) Die kleine Erde kann nicht so viel Anziehungskraft besitzen, daß die ungeheuern Himmelskörper in ihren unzu- messenden Fernen von ihr am Bande der Centripetal- und Centrifugalkraft (§. I.) gehalten würden. 4) Eben so beweist die abgeplattete Gestalt der Erde den Umschwung um ihre eigne Achse (§.l.). Da die Erdkugel anfangs eine weiche Masse bildete, so mußte -durch ihr schnelles Umdrehen nothwendig der Erdgürtel in der Nahe des größten Kreises hervortreten und die Pole mußten sich abplatten. Hiermit hangen zusammen die Pen- delschwingungen. Die 'Centrifugalkraft ist in den Polen gleich Null, unter dem Aequator am stärksten. Ein Pen- del, das in hohen Breiten Secunden schlägt, muß in der Nähe des Aequators sehr verkürzt werden, wenn es Secun- den angeben soll. Man hat berechnet, daß die Centrifugal- kraft unter dem Aequator der Schwere beträgt, so daß sie bei I7mal stärkerem Umschwünge der Erde der Schwer- kraft gleich käme und folglich jeder Körper ohne Gewicht sein würde (§. 1.). 5) Läßt man eine Bleikugel von einem hohen Thurm auf die Erde fallen, so fällt sie nicht perpendikulär, son- dern etwas mehr nach Osten zu. Die Spitze des Thurmes beschreibt natürlich einen größer» Kreis, folglich theilt sie auch der herabfallenden Kugel eine größere Schwungkraft mit, als die Erde am Fuße des Thurmes sie besitzt.

10. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 52

1842 - Dresden : Schmidt
52 Physikalische Erdkunde. Eine Gruppe zusammenhangender Hügel heißt ein Ge- hügel und eine Gruppe zusammenhangender Berge wird Gebirge genannt. Die Gebirge sind theils ursprünglich, theils spä- ter entstanden. Deutlich kann man dieß wahrnehmen aus ihrer Lage und ihren Bestandtheilen. Im Bezug auf die letzter» theilt man nicht bloß die Gebirge, sondern oas Land überhaupt in mehrere Gebirgsarten. Gebirgsart ist also Alles, woraus die feste Erdoberfläche besteht. ,,Die Erde war wüste und leer, und der Geist Got- tes schwebte auf den Wassern," erzählt die Schrift, und die ^Geognosten (Erdkundige, welche die Bestandtheile der Erde genau untersucht haben) bestätigen es, daß vor un- denklichen Zeiten die Erde mit einer schlammigen Masse (Primordialfluidum) überzogen war, daß dieselbe durch chemische Riede,schlüge (Pracipitirung) sich schied, daß die fester» Theile sich zu Boden senkten und die jetzige Erdrinde bildeten. Durch die Wirkung des innern Feuers geschah es nun wahrscheinlich, daß ausgebrannte Stellen einsanken und große Höhlen bildeten, wohin sich das Was- ser sammelte, wahrend andre Theile des Wassers in die Höhe getrieben wurden. Roch hatte aber das Wasser keine Grenzen; denn die durch Stürme empörten Fluthen dran- gen wieder in den lockern Boden, zerrissen ihn auf's neue, vermengten sich mit demselben und setzten ihren Raub, ver- mischt mit den Thieren, die schon im Wasser leben konn- ten, in Lagen ab. Durch das innere Feuer wurden diese Massen gelautert uitd nach und nach in feste, unerschütter- liche Felsen verwandelt, welche nun dem Wüthen des Mee- res widerstehen konnten. Diese Felsen bilden noch jetzt gleich- saur das Gerippe der ganzen Erde und wir nennen sie Ur- gebirge. Ein zweiter Niederschlag geschah und lagerte sich auf die Urgebirgsarten, von denen er mit Gewalt Stücke losriß und in die Thonschiefermasse, welche durch den zwei- ten chemischen Proceß entstanden war, einmischte. Dieß sind die Uebergangsgebirge, auch Ganggebirge genannt, welche aus einer Menge parallel-laufender Schich- ten, deren jede einerlei Gebirgsart enthalt, bestehen. Eben durch ihre Lage wird es klar, daß der erste Niederschlag den später gebildeten Gebirgen und Erdschichten zur Unterlage dient, zwischen welchen er auch hin und wieder, zumal in
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