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1. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 27

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 27 - Mann der weisen Migung," sagte er, lt sich am Siege gengen, bermige Anstrengung aber knnte leicht auch zum Verderben ausschlagen." Narses billigte diese Ansicht, und es wurde ausgemacht, die briggebliebenen Barbaren sollten mit all ihrer Habe sofort ganz Italien meiden und unter keinen Umstnden mehr die Waffen gegen die Rmer tragen. Mittlerweile brachen 1000 Goten aus dem Lager hervor und begaben sich nach der Stadt Ticinnm und den Ortschaften jenfeit des Po.....die brigen beschworen smtlich den Vertrag. 12. König Autharis Brautwerbung. 589. Quelle: Paulus Diakonus, Geschichtederlangobarden(Lateinisch)i). Iii, 29. bersetzung: O. bel u. . Ja codi. Paulus Diakonu und die brigen Geschichtschreiber der Lanaobarden 3. Aufl. Leipzig 1878. (Gesch. d. d. 35. 8. Jahrhundert. Bd. 4.) S. 668. Der König Authari schickte Gesandte nach Bayern und lie durch sie um die Tochter König Garibalds fr sich werben. Garibald nahm sie freundlich auf und versprach, dem Authari seine Tochter Theudelinda?) zu geben. Als die Gesandten mit dieser Nachricht zu Authari zurckkamen, so kam ihn das Verlangen an, seine Braut mit eigenen Augen zu sehen. Er suchte sich wenige, aber rstige Leute und darunter einen ihm ganz treu ergebenen Mann, gleichsam ihr Haupt, unter seinen Langobarden aus und zog mit ihnen alsbald gen Bayem. Als sie nach Gesandten-brauch vor den König Garibald gefhrt worden waren und jener, der das Haupt der mit Authari gekommenen Gesandten vorstellte, nach der Begrung die ge-bruchlichen Worte gesprochen hatte, trat Authari, der von niemand erkannt wurde, nher auf König Garibald zu und sprach: Mein Gebieter, der König Authan, hat mich eigens dmm gesandt, damit ich eure Tochter, seine Braut, die ^ Diakonus, ein Langobarde aus edlem Geschlechte, lebte als Erzieher einer Achter des Destderms am langobardischen Knigshof. Schon vor 774 zog er sich in ein Kloster am Comer See zurck. Durch Familienverhltnisse gezwungen, begab er sich zu Karl dem Groen der chn sehr lieb gewann und ihn zu einem lngeren Aufenthalt in Metz veranlagte. Semen Lebensabend verbrachte er in dem berhmten Kloster Monte Cassmo. fiter schrieb er seine Geschichte der Langobarden", die zwar oft, namentlich m den alteren seilen, Sage und Geschichte unentwirrbar verbindet, der ivir aber so ziemlich alles verdanken, was wir der sein Volk wissen. Wnt3ie2?tiiie9e,lbe anmutige Erzhlung, deren Beziehung zum Sagenstosf des König mftnffpjs me,rv liegt, bietet ein reizendes, vom rosigen Schimmer jungen Glckes S n 1' rn 0n s elcher Lieblichkeit in der mnchischen Geschichtschreibung ljtet naveiten Zeichnet ist. Paulus benutzt hier eben, wie die meisten anderen alten Darsteller der heimischen Stammesgeschichte, als Quelle fr die ltere Reit w * Heldendichtung seines Volkes, die ja nach dem Zeugnis des Taciws (Seite 5) eine Art von Denkschrift und Jahrbuch ist. ,^-?^thri, K^iig der Langobarden (584590), vermhlte sich im Jahre 589 mit Dhem>elircke, einer Tochter Garibalds aus dem Geschlechte der Agilolfinger, des geschichtlich h e 6lr-eti H^ogs (nicht Knigs) von Bayern. Die Heirat hatte brigens einen Ii n Hintergrund. Der Langobardenknig, dessen Reich von den Byzantinern ^ be? eigenen Herzgen in Gefahr gebracht wurde, suchte Y Shutyalt zu gewinnen. Theudelmde ist es brigens gewesen, auf deren Bekenntnis ah Langobarden sich vom Arianismus abwandten und das katholische

2. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 28

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 28 unsere knftige Herrin ist, sehen soll, auf da ich meinem Herrn sicher berichten kann, wie ihre Gestalt ist." Wie das der König hrte, so lie er seine Tochter holen, und als nun Authari sie schweigend angeschaut hatte, wie schn sie war, und sie ihm in allem sehr wohl gefiel, so sprach er zu dem Könige: Da uns die Gestalt deiner Tochter wohlgefllt und wir. sie darum zu unserer Knigin wnschen, so mchten wir, falls es eurer Herrlichkeit beliebt, einen Becher Weins aus ihrer Hand entgegennehmen, wie, sie ihn uns spter reichen wird." Als der König einwilligte, da es so geschehe, so reichte Theudelinda zuerst jenem den Becher mit Wein, der das Haupt zu sein schien, und hierauf dem Authari, von dem sie nicht wute, da er ihr Brutigam sei. Als dieser getrunken hatte und ihr den Becher zurckgab, so berhrte er, ohne da es jemand bemerkte, ihre Hand mit dem Finger und strich ihr mit seiner Rechten von der Stirne der Nase und Wangen herab. Ganz schamrot erzhlte das Theudelinda ihrer Amme; da sagte diese %\x ihr: Wenn dieser Mann nicht selbst der König und dein Brutigam wre, so htte er auf keinen Fall dich zu berhren gewagt. La uns aber einst-weilen stille sein, damit dein Vater nichts davon erfhrt. Denn wahrlich, es ist sin Mann, der es wohl verdiente, König zu sein und mit dir vermhlt zu werden." Es blhte aber damals Authari in jugendlichem Mannesalter, war von edler Ge-stalt, wallendem, hellem Haar und sehr angenehmem Antlitz. Bald nachher machten sie sich mit kniglichem Geleite wieder auf den Weg zurck nach ihrer Heimat und zogen eilig durch das Gebiet der Noriker. Tie Provinz Norikum, welche von dem Volk der Bayern bewohnt wird, grenzt aber gegen Morgen an Pannonien, gegen Abend an Schwaben, gegen Mittag an Italien, gegen Mitternacht an die Donau. Als nun Authari in die Nhe der Grenze von Italien gekommen war und die Bayern, die ihm das Geleite gaben, noch um sich hatte, so erhob er sich, so sehr er konnte, auf dem Pferde, das ihn trug, und stie mit aller Macht die Streitaxt, die er in der Hand hielt, in einen nahestehenden Baum und lie sie darin stecken und sprach dazu die Worte: Solche Hiebe fhrt Authari." Wie er das gesprochen hatte, da ei'fomtit- die Bayern, die ihm das Geleite gaben, da er der König Authari selber sei. - -Ms nun nach einiger Zeit der König Garibald durch den Anzug der Franken in Not kam, da floh feine Tochter Theudelinda mit ihrem Bruder, der Gunduald hie, nach Italien und lie ihrem Verlobten Authari ihre Ankunft melden. Der ging ihr sogleich in stattlichem Aufzuge zur Hochzeit entgegen und traf sie auf dem Sardisfelde oberhalb Veronas, wo am fnfzehnten Tage des Wonnemonats unter allgemeinem Jubel die Hochzeit gefeiert wurde.

3. Die Elemente der mathematischen und der astronomischen Geographie - S. 56

1911 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
56 Die Kometen. Jupiter, der verschiedene Kometen nachweislich in andere Bahnen hineingeworfen hat. § 31. Physische Beschaffenheit der Kometen. Über die physische Beschaffenheit der Kometen sind wir vielfach noch im Unklaren. Feste Bestandteile besitzen sie höchstens im Kern des Kopfes, der möglicherweise aus einer Anzahl kleiner kosmischer Partikeln besteht, welche bei grösserer Entfernung von der Sonne in der ungeheuren Kälte des Weltenraumes (—2730 C) von einer Eiskruste umhüllt sein mögen. Im übrigen besteht seine Masse aus Gasen im Zustande einer grossen Verdünnung, denn selbst licht- schwache Sterne werden durch Schweif und Kopf hindurch sichtbar. Das Spektrum der meisten Kometen zeigt drei helle, einseitig verwaschene Bänder, welche auf das Vorhan- densein ölbildender Gase hinweisen. Dies Spektrum ändert sich aber in der Sonnennähe, es verblasst mehr und mehr, während immer deutlicher die gelbe Natriumdoppellinie auf- tritt. Dieser Umstand beweist, wie es auch der unmittelbare Augenschein bestätigt, dass jetzt gewaltige Änderungen in der Kometenmasse sich vollziehen. Nach Zöllner schmilzt jetzt das Eis, welches die festen Brocken des Kernes umgiebt, auf der der Sonne zugewandten Seite, und es bildet sich eine Dampfhülle um denselben. Steigt die Erhitzung bei grosser Sonnennähe sehr bedeutend, so gerät das beim Verdampfen des Wassers zurückgebliebene Natrium, welches neben anderen Substanzen im Wasser gelöst war, ins Glühen und geht in Dampfform über, sodass jetzt die gelbe D-Linie erscheint. Auch müssen grosse Elektrizitätsmengen bei diesen Vor- gängen frei werden, die in ihren abstossenden Wirkungen mit zu der ungeheuer rapiden und gewaltigen Entwickelung der Schweife beitragen mögen, andererseits aber auch nament- lich im Kerne gewaltsame Entladungen und plötzliche Licht- ausbrüche verursachen werden. Die Wirkungen der Sonnen- hitze können sich schliesslich derartig steigern, dass der Kern mitsamt der ihn umgebenden Dunsthülle zerrissen wird (Se- ptember-Komet 1882); es werden dann aus einem Kometen deren zwei oder mehrere, die neben- oder hintereinander in ziemlich derselben Bahn ihren Weg fortsetzen. Dass schliess- lich hinten am Schweif fortwährend gleichsam Fetzen abreissen, wenn der Komet die Sonnennähe passiert, folgt aus der Un- gleichheit der Geschwindigkeit, die sich jetzt zwischen Kopf und Schweifende herausbilden muss. Es ist leicht begreiflich, dass ein Komet, der oft durch sein Perihel geht, zuletzt in einen Ring von ungleichartigem Gefüge seiner Masse ausein- ander gezogen wird; diesen mögen dann die kleinen und

4. Die Elemente der mathematischen und der astronomischen Geographie - S. 51

1911 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
§ 28. Physische Beschaffenheit des Mondes. 51 § 28. Physische Beschaffenheit des Mondes. Auf der uns zugewandten Seite besitzt der Mond keine Spur einer Atmosphäre — es folgt dies aus dem plötzlichen Verschwinden der Fixsterne, welche der Mond bedeckt, und ihrem ebenso plötzlichen Wiederaufleuchten, aus dem tief- schwarzen, scharfem Schatten der Mondberge und dem Spec- trum des Mondlichtes, das keinerlei Absorptionsstreifen zeigt —, er hat auch weder Wasser noch Wolken. Seine Oberfläche ist höchst uneben, wie dies besonders deutlich am Innenrande der Sichel oder des Mondviertels im Fernrohr hervortritt; neben ausgedehnten Ebenen, welche als dunkle Flecken erscheinen und früher als Meere bezeichnet wurden, finden sich Berggipfel, welche die Höhe unserer Berge erreichen, z. B. auf Curtius nahe dem Südpol des Mondes mit 8830 m. Kettengebirge sind auf dem Monde verhältnis- mässig selten, dagegen sind für ihn besonders charakteristisch Ringgebirge, die in Wallebenen übergehen, wenn ihr Durch- messer 150 km und darüber (bis zu 300 km) erreicht, Krater dagegen, wenn ihr Durchmesser nur minimal ist. Bemerkens- wert ist, dass der Wall nach aussen meist allmählich in Terrassen, dagegen nach innen sehr steil abfällt, dass die innere Bodenfläche durchweg höher liegt als die äussere Umgebung, und dass sich nicht selten im Inneren einzelne Bergkuppen, Centraiberge, erheben, die jedoch fast nie die Höhe des Walles erreichen. Die Zahl der Ringgebirge, von denen die ausgezeichneteren die Namen berühmter Männer, vornehmlich von Astronomen, z. B. des Newton, Tycho, Ptolemaeus, Copernicus, Kepler u. s. w. tragen, ist sehr gross, so sind auf der Mondkarte von J. F. Schmidt 32856 derselben (Krater eingeschlossen) verzeichnet, und die Zahl der wirklich vor- handenen ist noch vielmal höher zu schätzen. Eine eigen- tümliche Bildung sind ferner die sogenannten Rillen, die bis- weilen eine Breite von 2 km besitzen und in einer Längen- ausdehnung bis zu 200 km von Krater zu Krater quer durch die Ebenen und selbst die Ringgebirge ziehen ; sie sind wohl Sprünge in der Mondoberflache, welche infolge der sehr grossen Temperaturdifferenzen, die zwischen der sehr starken Erhitzung durch die Sonnenstrahlen und der entsprechend starken Abkühlung durch ungehemmte Ausstrahlung in den Weltenraum eintreten müssen, entstanden sind. Ob das Innere des Mondes bereits vollständig erstarrt ist, oder ob dasselbe noch in flüssigem Zustande sich befindet, und infolgedessen Umgestaltungen der Oberfläche noch möglich sind, ist uns mit Sicherheit nicht bekannt. J. F. Schmidt in Athen will eine Änderung des Kraters Linné und H. J. Klein das Entstehen eines neuen kleinen Kraters bemerkt haben. 4*

5. Lehrstoff der Unterprima - S. 96

1914 - Hannover : Manz & Lange
96 Zähringen1) sollte durch die Übertragung von Kärnten an die königliche Sache gefesselt werden. Aus Mißvergnügen über die Bevorzugung einzelner bildete sich gegen die Regentschaft der Königin eine Verschwörung, deren Seele der Erzbischof Anno von Köln war. Als der junge König im Jahre 1062 sich von Anno bereden ließ, von der Insel Switbertswerth2) unterhalb Düsseldorfs ein Schiff im Rhein zu besteigen, wurde er entführt und nach Köln gebracht. b) Die Regierung Annos von Köln und Adalberts von Bremen: Die Reichsverweserschaft kam nun zuerst an den Erzbischof von Köln, einen Mann von strenger Frömmigkeit und ernstem Wesen, der seinen Pflegebefohlenen keineswegs für sich einzunehmen wußte. Besser verstand dies sein Nachfolger in der Regierung, der weltmännisch feine, heitere und prachtliebende Erzbischof Adalbert von Bremen3), ein Mann von hochfliegenden Plänen, der daran dachte, sich mit päpstlicher Genehmigung einen Patriarchat über die nordische Christenheit zu gründen. 2) Heinrichs Regierung 1065 bis 1075: a) Bis zum Ausbruch des Krieges mit den Sachsen: Im Jahr 1065 ließ Adalbert den fünfzehnjährigen König für mündig erklären, behauptete aber nach wie vor seinen Einfluß auf die Reichsgeschäfte, bis Heinrich durch eine neue Fürstenverschwörung genötigt ward, ihn zu entlassen. Verhängnisvoll wurde einige Jahre nachher die Verfeindung des Königs mit Otto von Nordheim. Auf die Anklage eines Edelings, daß Otto ihn zur Ermordung Heinrichs gedungen habe, wurde der Baiemherzog, ohne daß man ihm freie Verteidigung verstattet hätte, von einem Fürstengericht im Jahr 1070 abgesetzt und in die Reichsacht erklärt. Der Geächtete fand Zuflucht bei seinen Landsleuten, den Sachsen, während Baiern an Welf Iv., den Sohn Azzos von Este und der welfischen Erbtochter Kunigunde, den Begründer des jüngeren Hauses der Welfen, verliehen ward. b) Der Sachsenkrieg: Nicht lange nachher aber kam Heinrich in Verwicklungen mit dem auf seine alten Volksrechte trotzig pochenden Stamm der Sachsen. Schon daß er fast dauernd ') Burg im Breisgau, nördlich von Freiburg. a) Heute steht darauf die Stadt Kaiserswerth, die keine Insel mehr bildet. . 3) Nach Hamburgs Zerstörung (vgl. Seite 66) war das Erzbistum, ▼on hier nach Bremen verlegt worden.

6. Lehrstoff der Unterprima - S. 55

1914 - Hannover : Manz & Lange
Das Frankenreich unter den Karolingern. 55 zug über die Pyrenäen, erntete aber nicht den erhofften Erfolg. Seine eigenen Glaubensgenossen, die christlichen Basken, widerstrebten ihm; Pamplona mußte erstürmt, Saragossa konnte nicht erobert werden, und auf dem Rückzug wurde die Nachhut des Heeres in den Schluchten der Pyrenäen1) vernichtet, wobei auch Hruotland, der Markgraf in der Bretonischen Mark2) (der Roland der romanischen Sagen), seinen Untergang fand. Später wurde jenseits des Grenzgebirges die bis nach Barcelona und Pamplona reichende Spanische Mark eingerichtet. 4) Unterwerfung des Baiernherzogs Tassilo 787/88-Bei den Kämpfen mit dem Baiernherzog Tassilo handelte es sich nicht um die Erweiterung der Grenzen des Reiches, sondern um die Bändigung eines widerspenstigen Vassallen. Wiederholt hatte Tassilo dem Vater Karls und ihm selbst Treue und Gehorsam versprochen, aber immer wieder zeigte er, daß es ihm damit keineswegs Ernst war. Als er im Jahre 787 von neuem den Gehorsam verweigerte, wurde er von drei fränkischen Heeren, die gleichzeitig von Norden, Westen und Süden in sein Land einfielen, so in die Enge getrieben, daß er nochmals feierlich den Vassalleneid leistete. Aber schon im folgenden Jahre wurde er von einer Reichsversammlung zu Ingelheim 3) des Treubruchs schuldig befunden und wegen reichsfeindlicher Verbindung mit den Awaren4) zum Tode verurteilt; indessen begnadigte ihn Karl und machte ihn mitsamt seiner Familie durch Verweisung ins Kloster unschädlich. Sein Herzogtum wurde dem fränkischen Reich ein verleibt und unter die Verwaltung eines fränkischen Präfekten gestellt. 5) Kämpfe mit den Slawen: Östlich von den durch die Sachsenkriege und Tassilos Absetzung gewonnenen Gebieten saßen slawische Stämme, so jenseits des Böhmerwaldes die Tschechen, zwischen Saale und Elbe die Sorben, im Havelgebiete die Wilzen, im heutigen Mecklenburg die Abotriten. Mit Ausnahme der zulezt Genannten, die schon im Sachsenkrieg auf Karls Seite traten, kamen alle diese durch wiederholte Feldzüge in den achtziger Jahren und im Anfang des folgenden *) Der Sage nach in dem Tal von Bonces-valles (sprich: ron9es-walljes), französisch Roncevaux. 2) Östlich von der Bretagne. 3) In Hessen, östlich von Bingen, auf dem linken Bheinufer. 4) Außerdem wegen Harisliz, weil er 25 Jahre früher hei einem Feldzug Pippins gegen Aquitanien eigenmächtig das Heer des Frankenkönigs verlassen hatte.

7. Erzählungen aus Sage und Geschichte des Altertums und der ersten Periode des Mittelalters - S. 152

1901 - Dresden : Damm
152 den Kalifen von Corbova, bessen Nachbarschaft (seit 755) auch fr das Frankenreich eine stete Gefahr blieb. Als Vorkmpfer der abenblnbischen Christenheit zog Karl der die Pyrenen, aber ans dem Rckzug wrbe die Nachhut seines Heeres im Passe von Roncesvalles (Roncevaux) von den Basken angefallen und vernichtet. Unter den gefallenen frnkischen Fürsten war auch Rolanb, der Graf der bretonischen Mark, nachmals der gefeiertste Helb des karolingischen Sagenkreises. Spter vollenbete Karls ltester Sohn Ludwig das Werk seines Vaters und richtete zwischen Pyrenen und Ebro die spanische Mark ein. 7. Nach den groen Siegen der die Sachsen unter-788 warf Karl 778 auch bert letzten der unabhngigen deutschen Stammesherzge, den stolzen Tassilo von Bayern. Als dieser, angestachelt durch seine ehrgeizige Gemahlin, eine Tochter des entthronten Langobarbenknigs, trotz seines Treueibes sich insgeheim sogar mit dem heibnischeit Nachbarvolk der Avaren verbanb, wrbe er auf die Anklage feiner eigenen Lanbsleute vom Knigsgericht zu Ingelheim wegen Fahnenflucht zum Tode verurteilt, vom König aber zur Klosterhaft begnabigt, Bayern dem frnkischen Staate einverleibt. 8. Das hatte den Avarenkrieg zur Folge. Die Avaren, ein den Hunnen verwanbtes, barbarisches Reiter-Volk, hatten sich feit dem Abzug der Langobarben in der Ebene Ungarns festgesetzt und verwsteten von hier aus in wilben Raubzgen den ganzen Sbosten Europas, aber auch Bayern und Italien. Karl selbst brang jetzt gegen sie verheerend bis zur Raabmnbung vor. Sein Sohn Pippin eroberte und zerstrte dann den groen Ring" zwischen Thei und Donau und fhrte unermeliche Schtze von bort als Siegesbeute nach der Knigspfalz zu Aachen. Das avarifche Reich zerfiel durch den Zwist feiner Haupt-linge und die Erhebung feiner slawischen Unterthanen; in

8. Erzählungen aus Sage und Geschichte des Altertums und der ersten Periode des Mittelalters - S. 158

1901 - Dresden : Damm
158 Monatsnamen, z. B. Wintermonat (Januar), Hornuna (Februar). 5. Karts d. Gr. Wesen und Lebensweise. 1. Karl Mar von hoher Gestalt und starkem Krperbau, mch-tigen Hauptes und in seiner ganzen Erscheinung voll Hoheit und Wrde. Fr gewhnlich kleidete er sich einfach und in frnkischer Weise, wenn nicht ein kirchliches Fest oder der Empfang einer fremden Gesandtschaft ihn der-anlate, rmische Staatskleidung und glnzenden Schmuck anzulegen. Sonst verachtete er alle fremdlndische Gewan-dung (Hflinge auf der Jagd). Gern erfreute er sich an krperlichen bungen, am Reiten, Jagen und Schwimmen, und bewahrte sich dadurch bis in sein sptes Alter eine treffliche Gesundheit. 2. Festgeregelt war seine Tagesordnung. Nach den mancherlei Geschften des Morgens, wobei jede Stunde gewissenhaft ausgenutzt wird (Audienzen beim Ankleiden), setzt er sich mit seiner Familie und ausgewhlten Hofleuten, Kriegern wie Gelehrten, zur Tafel, die nur mit vier Schsseln besetzt wird, auer dem Wildpret, seiner Lieblings-speise; das bringen die Jger am Bratspie herein. ber-miges Trinken verabscheut er. Nach der Tafel liest einer der Gelehrten vor aus der Geschichte der alten Völker oder aus den heiligen Kirchenvtern oder auch ein Gedicht eines Hofdichters. Dann zieht sich Karl zur Mittagsruhe in sein Schlafzimmer zurck. Dagegen schlft er selten die Nacht durch; fters wacht er auf und erhebt sich dann, um ein unter dem Kopfkissen bereit liegendes Buch oder eine Schreib-tasel zur Hand zu nehmen. 3. Bald nachdem Karl auf einer Reichsversammlung zu Aachen seinen einzig ihm verbliebenen Sohn Ludwig unter Beistimmung der Groen zum Erben des kaiserlichen Namens ernannt hatte, starb er 814 ebenda im 72. Lebens-jhre. Dort wurde er auch, und zwar in der von ihm

9. Lehrbuch der deutschen Geschichte für Seminare und höhere Lehranstalten - S. 76

1878 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
76 die sie selber erzogen hatte. Sie war allen ein Vorbild an Enthaltsamkeit, Eifer und dienender Liebe. Besonders eifrig war sie auch in dem Lesen der heiligen Schrift und verzehrte sich fast in den Werken der Liebe an Armen und Kranken, die sie selber Pflegte. Auch die Geschicke des Vaterlandes verga sie nicht, und sie mahnte fter die Regenten zur Eintracht und zum Frieden. Angenehme Unterhaltung war fr sie auch jetzt das Gesprch mit Geistlichen, die sie im Kloster bewirthete. Besonders nahe stand ihr Ben antius Fortunatus, ein italienischer Dichter, der spter in Poitiers Bischof wurde. Er verfate fr sie Briefe und Gedichte und besorgte Geschfte und Reisen. Besonders vertraute ihm Radegunde das Schicksal ihres Hauses an, dessen trauervollen Untergang Fortunatus besungen hat. Am 13. August 587 starb Radegunde, diese leuchtende Gestalt in einem Zeitalter und in einer Umgebung tiefster Finsternis und Verworfenheit. Die Folgezeit verehrte sie als eine Heilige. Neben Thringen wurden auch die Reste der Alle mannen mit dem Franken-reiche vereinigt und die Bojovarier (Bayern),'von der mittleren Donau bis zu den Alpen und vom Lech bis zur Ems, wurden unter ihren Herzgen, den Agilolfingern, als Bundesgenossen abhngig. Aber mit der Macht wuchs auch der Frevel im Haufe der Merovinger, von denen Chlothar nach dem Tode seiner Brder das gesammte Frankenreich wieder in einer Hand vereinigte. Er besiegte auch die Sachsen und legte ihnen einen Tribut aus. Der blutdrstige und weiberschtige König starb 561. Nach seinem Tode versuchte sein Sohn Chilperich des Reich allein zu behalten, aber leine Brder zwangen ihn zu einer Theilung, welcher, nachdem der eine Bruder Charibert gestorben war, eine andere folgte. In dieser wurde das Frankenreich in drei Lnder Australien, Neustrien, Burgund geschieden. Zu Austrasien, das Sigbert in Metz erhielt, gehrten auch Thringen, Allemannien und Bayern, und es herrfchte in ihm das germanische Element vor. Das westliche Gallien mit Aqui-tanien erhielt Chilperich, der seinen Sitz von Soissons nach Paris verlegte, es wurde Neustrien genannt und hatte vorzugsweise rmisch-gallische Einwohner. Die altrmische Provinz an der Rhone und Saone mit den angrenzenden Alpenthlern bildete das Knigreich Burgund, welches Guntram von Ehalons erhielt. Die Regierungszeit dieser Brder wird durch Greuel und Brgerkriege ausgefllt, zu denen die Knigsfrauen Brunhild und Fredegunde die Veranlassung wurden. Sigbert von Austrasien hatte nmlich Bruuhild, die Tochter des Westgothenknigs Athanagild, geheirathet, und die schne Braut hatte ihm reiche Schtze mitgebracht; da entlie Chilperich von Neustrien seine Gattin und heirathete Brunhildens ltere Schwester Galswinthe. Er hielt aber neben ihr ein Kebsweib Fredegunde. Eines Tages nun fand man die Knigin im Bette erwrgt; und da Chilperich bald darauf Fredegunde zu leiner Gemahlin erhob, so gab man ihr diesen Mord Schuld, und Brunhilde reizte voll Ha ihren Gemahl zur Rache wider die Mrder. Sigbert begann einen Krieg gegen seinen Bruder, besiegte ihn, so da er nach Doornik floh, und lie sich in Neustrien huldigen, aber noch während der Krnungsfeierlichkeiten lie ihn Fredegunde meuchlings ermorden. Er hinterlie einen Sohn Ehildebert, der in Metz König wurde, aber einen Theil des austrasischen Landes an Chilperich verlor. Bald darauf ver-uneinigte sich aber Chilperich mit seinem Sohne Merovich, der sich durch Vermittelung des Bischofs Praetextatus von Rouen mit der schnen Brunhild, der Witwe seines Bruders, verlobt hatte, auch machte ihm Fredegunde das Leben schwer. Von unbe-kannter Hand wurde er auf der Jagd ermordet 584; und Fredegunde behielt mit Hlfe ihres Schwagers Guntram die Herrschaft. Sie lie Merovich und den Bischof

10. Lehrbuch der deutschen Geschichte für Seminare und höhere Lehranstalten - S. 93

1878 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
93 zur Seite gingen und alle, die ihm nachfolgten. Eisen erfllte die Felder und Wege; die Strahlen der Sonne wurden zurckgeworfen durch deu Glanz des Eisens; dem kalten Eisen bezeugte das vor Schrecken erstarrte Volk seine Huldigung, das Entsetzen vor dem glnzenden Eisen drang tief unter die Erde. O das Eisen! Wehe das Eisen! so tnte das ver-worrene Geschrei der Einwohner. Durch das Eisen erzitterte die Festigkeit der Mauern, und der Much der Jnglinge verging vor dem Eisen der Alten. -Das sah der wahrheitsliebende Spher Otkar mit raschem Blick und sprach zum Desiderius i Siehe, da hast du ihn, nach dem du so eifrig geforscht hast". Und bei diesen Worten strzte Destderius sast leblos zusammen. Karl verlie auf kurze Zeit sein Heer vor Pavia und zog nach Rom, um persnlich den Bund^eines Vaters Pippin mit dem Papste zu erneuern; er vermehrte die Pippin'sche Schenkung um Spoleto. Nach sechsmonatlicher Belagerung mute sich Pavia ergeben; Desiderius wurde mit ]einen Enkeln in ein frnkisches Kloster geschickt und das eroberte L on gobardenreich dem Frankenreiche einverleibt. 774. l) Als nun Karl bereits im ruhigen Besitze von Italien war und sich in der Stadt Pavia aufhielt, wollte Adelgis, der Sohn des Knigs Desiderius, sehen, was da vorging, und wagte es selbst, nach Pavia zu kommen. Denn er war von Jugend aus sehr stark und khn von Muth. Er fuhr zu Schiff dahin, nicht wie ein Knigssohn, sondern umgeben von wenigen Leuten, wie einer aus geringem Stande. Von niemandem wurde er erkannt, bis zuletzt von einem ehemaligen treuen Diener seines Vaters. Es war aber schon lange her, da er Vater und Reich verloren hatte. Als er sich nun von jenem erkannt sah, bat er ihn flehentlich und bei dein Eide der Treue, den er einst seinem Vater geschworen, da er ihn nicht dem Könige Karl verrathen mchte. Bei meiner Treue", antwortete jener, ich will dich niemandem verrathen, so lange ich dich verhehlen kann." So bitte ich denn", sagte Adelgis weiter, setze mich heute, wenn der König zu Mittag speist, an's Ende eines Tisches und schaffe, da alle Knochen, die man von der Tafel aufhebt, vor mich gelegt werden." Der andere versprach es; denn er war es, der die kniglichen Speisen auftragen mute, und als es nun an's Essen ging, that er alles der Verabredung gem. Adelgis aber zerbrach alle Knochen, a gleich einem hungrigen Lwen das Mark daraus und warf sie dann unter den Tisch. Als der König die Tafel aufgehoben hatte, erblickte er den Haufen Knochen unter dem Tych, und er fragte: Wer hat, um des Himmels willen, soviel *) Aus der Chronik von Novalese, die den reichsten Tagenschah aus der Geschichte der Longobarden enthlt.
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