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1. Die Elemente der mathematischen und der astronomischen Geographie - S. 56

1911 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
56 Die Kometen. Jupiter, der verschiedene Kometen nachweislich in andere Bahnen hineingeworfen hat. § 31. Physische Beschaffenheit der Kometen. Über die physische Beschaffenheit der Kometen sind wir vielfach noch im Unklaren. Feste Bestandteile besitzen sie höchstens im Kern des Kopfes, der möglicherweise aus einer Anzahl kleiner kosmischer Partikeln besteht, welche bei grösserer Entfernung von der Sonne in der ungeheuren Kälte des Weltenraumes (—2730 C) von einer Eiskruste umhüllt sein mögen. Im übrigen besteht seine Masse aus Gasen im Zustande einer grossen Verdünnung, denn selbst licht- schwache Sterne werden durch Schweif und Kopf hindurch sichtbar. Das Spektrum der meisten Kometen zeigt drei helle, einseitig verwaschene Bänder, welche auf das Vorhan- densein ölbildender Gase hinweisen. Dies Spektrum ändert sich aber in der Sonnennähe, es verblasst mehr und mehr, während immer deutlicher die gelbe Natriumdoppellinie auf- tritt. Dieser Umstand beweist, wie es auch der unmittelbare Augenschein bestätigt, dass jetzt gewaltige Änderungen in der Kometenmasse sich vollziehen. Nach Zöllner schmilzt jetzt das Eis, welches die festen Brocken des Kernes umgiebt, auf der der Sonne zugewandten Seite, und es bildet sich eine Dampfhülle um denselben. Steigt die Erhitzung bei grosser Sonnennähe sehr bedeutend, so gerät das beim Verdampfen des Wassers zurückgebliebene Natrium, welches neben anderen Substanzen im Wasser gelöst war, ins Glühen und geht in Dampfform über, sodass jetzt die gelbe D-Linie erscheint. Auch müssen grosse Elektrizitätsmengen bei diesen Vor- gängen frei werden, die in ihren abstossenden Wirkungen mit zu der ungeheuer rapiden und gewaltigen Entwickelung der Schweife beitragen mögen, andererseits aber auch nament- lich im Kerne gewaltsame Entladungen und plötzliche Licht- ausbrüche verursachen werden. Die Wirkungen der Sonnen- hitze können sich schliesslich derartig steigern, dass der Kern mitsamt der ihn umgebenden Dunsthülle zerrissen wird (Se- ptember-Komet 1882); es werden dann aus einem Kometen deren zwei oder mehrere, die neben- oder hintereinander in ziemlich derselben Bahn ihren Weg fortsetzen. Dass schliess- lich hinten am Schweif fortwährend gleichsam Fetzen abreissen, wenn der Komet die Sonnennähe passiert, folgt aus der Un- gleichheit der Geschwindigkeit, die sich jetzt zwischen Kopf und Schweifende herausbilden muss. Es ist leicht begreiflich, dass ein Komet, der oft durch sein Perihel geht, zuletzt in einen Ring von ungleichartigem Gefüge seiner Masse ausein- ander gezogen wird; diesen mögen dann die kleinen und

2. Die Elemente der mathematischen und der astronomischen Geographie - S. 51

1911 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
§ 28. Physische Beschaffenheit des Mondes. 51 § 28. Physische Beschaffenheit des Mondes. Auf der uns zugewandten Seite besitzt der Mond keine Spur einer Atmosphäre — es folgt dies aus dem plötzlichen Verschwinden der Fixsterne, welche der Mond bedeckt, und ihrem ebenso plötzlichen Wiederaufleuchten, aus dem tief- schwarzen, scharfem Schatten der Mondberge und dem Spec- trum des Mondlichtes, das keinerlei Absorptionsstreifen zeigt —, er hat auch weder Wasser noch Wolken. Seine Oberfläche ist höchst uneben, wie dies besonders deutlich am Innenrande der Sichel oder des Mondviertels im Fernrohr hervortritt; neben ausgedehnten Ebenen, welche als dunkle Flecken erscheinen und früher als Meere bezeichnet wurden, finden sich Berggipfel, welche die Höhe unserer Berge erreichen, z. B. auf Curtius nahe dem Südpol des Mondes mit 8830 m. Kettengebirge sind auf dem Monde verhältnis- mässig selten, dagegen sind für ihn besonders charakteristisch Ringgebirge, die in Wallebenen übergehen, wenn ihr Durch- messer 150 km und darüber (bis zu 300 km) erreicht, Krater dagegen, wenn ihr Durchmesser nur minimal ist. Bemerkens- wert ist, dass der Wall nach aussen meist allmählich in Terrassen, dagegen nach innen sehr steil abfällt, dass die innere Bodenfläche durchweg höher liegt als die äussere Umgebung, und dass sich nicht selten im Inneren einzelne Bergkuppen, Centraiberge, erheben, die jedoch fast nie die Höhe des Walles erreichen. Die Zahl der Ringgebirge, von denen die ausgezeichneteren die Namen berühmter Männer, vornehmlich von Astronomen, z. B. des Newton, Tycho, Ptolemaeus, Copernicus, Kepler u. s. w. tragen, ist sehr gross, so sind auf der Mondkarte von J. F. Schmidt 32856 derselben (Krater eingeschlossen) verzeichnet, und die Zahl der wirklich vor- handenen ist noch vielmal höher zu schätzen. Eine eigen- tümliche Bildung sind ferner die sogenannten Rillen, die bis- weilen eine Breite von 2 km besitzen und in einer Längen- ausdehnung bis zu 200 km von Krater zu Krater quer durch die Ebenen und selbst die Ringgebirge ziehen ; sie sind wohl Sprünge in der Mondoberflache, welche infolge der sehr grossen Temperaturdifferenzen, die zwischen der sehr starken Erhitzung durch die Sonnenstrahlen und der entsprechend starken Abkühlung durch ungehemmte Ausstrahlung in den Weltenraum eintreten müssen, entstanden sind. Ob das Innere des Mondes bereits vollständig erstarrt ist, oder ob dasselbe noch in flüssigem Zustande sich befindet, und infolgedessen Umgestaltungen der Oberfläche noch möglich sind, ist uns mit Sicherheit nicht bekannt. J. F. Schmidt in Athen will eine Änderung des Kraters Linné und H. J. Klein das Entstehen eines neuen kleinen Kraters bemerkt haben. 4*

3. Abth. 1 - S. 12

1830 - Hannover : Hahn
12 Einleitung. Mineralien, daß Wasser einst die Erde deckte, in welchem in verschie- denen Zeiträumen die einzelnen Gebirgsarten als aufgelösete Massen, zu Boden sanken, verhärteten und zahllose Wassergeschöpfe (Fische und Muscheln) bedeckten. Unterirdisches Feuer hat späterhin solche Lager gehoben oder versenkt und aus ihrer ursprünglichen Richtung verrückt, so daß sie nicht selten senkrecht neben einander stehen, oder wellenför- mig sich heben und vertiefen; ja durch Ausbrüche unterirdischer Kräfte oder durch Fluthen sind ganze Gebirge zertrümmert und ihre Bruch- stücke in weite Entfernungen fortgefchleudert (Felseutrümmer in Hol- land, N. Deutschland, Dänemark, S. Schweden, Preußen). Berge sind eingestürzt und Seen an ihre Stelle getreten und ganze Länder vom Meere verschlungen. Besonders zeigt sich der Einfluß des Feuers und Wassers auf die Gestaltung der Oberfläche noch jetzt in den Vul- kanen und dem aufgeschwemmten Laude. Vulkane sind durch Ausbrüche unterirdischen Feuers entstanden, scheinen aber ihre furchtbaren Wirkungen auch dem Wasser zu verdanken; wenigstens hat man bislang sie nur in der Nähe des Meeres, im Innern der Länder nur Spuren erloschener Vulkane gefunden. Sie haben eine ke- gelförmige Gestalt, die sich aus der Art ihrer Entstehung natürlich er- klärt; jedoch ist diese ursprüngliche Gestalt durch spätere Seitenaus- brüche, durch Zusammenstürzen oder Erhebung einzelner Theile oft un- kenntlich geworden. Die einzig und allein durch die aus dem Innern der Erde hervorströmende Lava (geschmolzene Mineralien aller Art, welche als glühende flüssige Masse aus dem Krater hervorströmen, dann aber zu einem mehr oder weniger porösen, dunkelfarbigen und äußerst festen Gestein verhärten) entstandenen Berge gehören zum Theil zu den höchsten der Erde, denn der Cotopaxi (chi) in Amerika mißt 17,700 F., der Antisana 18,000 F., und selbst der Chimborazo, — 20,100 F., ist ein jetzt nur erloschener Vulkan. Wie ungeheuer groß die Masse des Auswurfs ist, kann man daraus abnehmen, daß die vom Ätna 1787 ausströmende Lava zu 6200 Millionen Kubikfuß berech- net wurde, u. mehr als 3mal so viel als die Masse des ganzen Vesuvs beträgt. Zu den vulkanischen Produkten gehören auch die Puzzolan- erde, verschiedene Kalktuffarten, Traß, Bi-mstein und Ba- salt. Der Krater der Vulkane ist nicht immer auf der Spitze der- selben, sondern oft brechen Lavaströme aus den Seiten des Berges her- vor, und nicht allein Lava, Steine, Schwefel, Salmiak, Flammen, Rauch und Asche (sandartig) werden durch vulkani- sche Kräfte aus dem Innern der Erde hervorgetrieben, man findet auch Vulkane, welche Schlamm, Wasser, selbst bloße Gasarten, ausströmen. Vulkane sind auf der ganzen Erde zerstreuet, jedoch mehr nach dem Aequator zu, als nach den Polen. Bemerkenswerth sind einige Züge von Vulkanen, die sich durch ganze Erdtheile verfolgen lassen, so an der W. Küste von Amerika, auf den Inseln der O. Küste von Asien, von Kamtschatka an bis tief in die Südsee hinein; ferner von Natolien aus über S. Europa bis zu den Azorischen In- seln. Zahllos sind die Spuren erloschener Vulkane, die sich unter an- dern in Italien, Frankreich, Deutschland und fast in allen Gebirgs- landern finden. Das aufgeschwemmte Land besteht aus Thon, Sand,

4. Abth. 1 - S. 524

1830 - Hannover : Hahn
524 Dänemark. 4400e. Starker Vogelfang. Seebad.— Acht M. von der Westküste liegt Helgoland, 1814 an England abgetreten. Vergl. England Seite 512. — Der König von Dänemark besitzt als Deutscher Bundesfürst die Herzog- thümer Holstein und Lauenburg. Vergl. Deutschland S. 243. Island. Lage 63° 35' bis 66° 30' N. Br. Größe — 1800 Q. M. Lange 60 M. Breite 40 M. Entfernung von Norwegen 120, von Grönland 27m. Ein durchaus vulkanisches Land. Die Küstengegenden bieten Thäler, mit dem lachendsten Grün bekleidet, dar, aber das In- nere, über 1000 Q..M., ist eine schauderhafte Wüste, wohin zum Theil noch kein menschlicher Fuß vorgedrungen/ist. Lavafelder und Fel- sen ohne alle Spur von Vegetation, wo Schnee und Eis die ver- brannte Erde deckt, mit einzelnen Grasplätzen untermischt, heiße Schwe- felflächen , die glühende Dünste aushauchen, Berge von vulkanischer Asche, reißende Bergströme, zerklüftete Felsenmassen und umhergeschleu- derte Felsentrümmer, unzugängliche Höhlen und Moräste, Vulkane, Gletscher und zahllose heiße Quellen; dies ist das Bild des Innern. Nur die N. und Sw. Seite, etwa 2 bis 300 Q.. M., sind bewohnt. Die höchsten Berge sind der S näfell — 4500 F. und der Hekla — 4300 F. Letzterer ist ein Vulkan, der seit 1768 ruhig ist, 6 an- dere Vulkane sind dagegen noch immer thätig, unter ihnen der Krabla in O., der Skaptar und Kattlagiau in S. Der Gaitland's Jökal warf noch 1826 Feuer aus. Naturmerkwürdigkeiten: die Schwefelberge mit dem kochenden Schlamme, dampfende Felsen- spalten bei Krisuwik, die heißen Springquellen bei Reikholt, der Geiser, eine natürliche Fontaine, deren 10 F. dicke Säule in sehr verschiedenen Zwischenräumen, bis 90 F. hoch, mit unterirdischem Ge- töse, Dampfwolken und Erdbeben siedend heiß in die Höhe geworfen wird, der neue und kleine Geiser, alle drei bei Skalholt, die Surturhnle, eine 5034f. lange, mit Eiskristallen im Innern überzogene Höhle in einer ganz mit Lava bedeckten Gegend des Innern; Erdbeben; eins der schrecklichsten 1783. Verschiedene Seen, Thing- valla, Huitaa, Fiskevatn u. a. Die Hauptflüsse sind die Huitaa und Thiorsaa in Sw. Der Meerbusen Farefiord. Produkte: Pferde, zum Theil verwildert, Schafe und Kühe, alle sehr klein, keine Schweine, wilde Rennthiere, aus Norwegen herge- bracht, Seehunde, Seevögel in Menge, darunter die Eiderganö, die fast zahm selbst in den Häusern nistet und nie getödtet wird, Fische in Überfluß, besonders Stockfische, das wichtigste Nahrungs- mittel der E., Torf, Bimstein, Lava, Schwefel, Salz, Sur- turbrand (fossiles Holz). Bäume finden sich nicht, Weiden und Birken sind nur strauchartig; wichtig ist das Isländische Moos. Hauptgeschäft der E. ist Viehzucht und Fischfang; auch werden viele wollene Handschuhe, Strümpfe und Jacken gestrickt und so wie Eiderdaunen, Lammfelle, Wölle, Talg, Thran, Fische u. Jsländ. Moos ausgeführt. Die E., welche größtentheils zerstreuet wohnen (man zählt 4761 Bauerhöfe) u. besonders die Sw. Küste besetzt haben, sind Gerwani-

5. Abth. 1 - S. 14

1830 - Hannover : Hahn
14 . Einleitung. unerforschten Tiefe sein, aus welcher die Massen von Lava herausge. strömt sind, welche ganze Berge und Gebirge bilden. Wichtig sind Gebirge für ein Land durch ihre Quellen, die vorzugsweise aus ih- nen entstehen, da sie, besonders wenn sie bewaldet sind, die Dünste an sich ziehen und als Wasser Niederschlagen; ferner durch ihre Richtung, indem sie den Lauf der Flüsse und die Wasserscheide (davon weiter unten) und die Verbindung zwischen den angränzenden Ländern > bestimmen; nicht weniger durch ihre Mineralien und durch den Einfluß, den sie auf Klima, Wind und Wetter, selbst auf den Charakter der Menschen haben, wenn man auch die durch sie be- wirkte Verschönerung der Natur nicht in Rechnung bringen will. — Zwischen den Gebirgen und vom Fuße derselben nach dem Meere zu dehnen sich oft ungeheure Ebenen aus, deren Abhang sehr verschie- den ist. Manche derselben nähern sich der wagerechten Lage so sehr, daß sie in eurer Strecke von vielen Meilen oft nicht einen Fuß Ab- hang haben, so daß die in ihnen befindlichen Gewässer sich kaum fort- bewegen , häufig stehen bleiben (stagniren) und Seen und Sümpfe bilden (Steppenflüsse), so die Flächen in S. Rußland, in Mittelasien, die Llanos und Pampas in S. Anrerika. Manche solcher Flächen sind sehr wasserarm, besonders die eigentlichen Sand wüsten, wie die Sahara in Afrika, andere haben nur spärlichen Pflanzenwuchs und sind wenigstens zum Ackerbau unpassend (Steppen), noch andere haben Überfluß an Feuchtigkeit, die aber keinen hinreichenden Abzug hat (Moräste, Sümpfe, oft die Vorrathskammern unschätzbarer Torf- urassen). Ganz verschieden davon ist der fruchtbare Marschboden am User des Meeres und der Flüsse. Thon, Kalk, Sand und Damm erde (Humus, der aus verweseten Pflanzentheilen besteht), sind die gewöhnlichen Bestandtheile des Bodens, deren verschiedene Mi- schungsverhältnisse die mindere oder größere Fruchtbarkeit einer Gegend bedingen. — Der größte und tiefste Theil der Erdoberfläche ist mit Wasser angefüllt und dies nimmt daher fast ß- derselben ein. Ozean, Meer, See sind die Benennungen der großen Wassermassen, bis 10,000 F. und darüber tief, in welche sich die meisten Flüsse der Erde ergießen. - Der Meeresboden bietet übrigens dieselben Abwechslungen seiner Oberfläche, wie das feste Land selbst dar; auch hier giebt es Ebe- nen, Gebirge, Thäler, selbst Moräste; Inseln sind nur Hervorragungen von Secgebirgen und bilden daher eben solche Ketten als die Gebirge des festen Landes. Bemerkenswerth sind die oft viele Meilen langen Sandbänke, die, wenn sie vom Meere und Winde am Ufer eines Landes aufgehäuft sind, Dünen heißen, und die Felsenriffe, die, besonders in der Südsee, oft mit Korallen und Austern (Au- sternbänken) dicht besetzt sind. Ob die Wassermasse der Erdoberfläche im Allgemeinen ab- oder zu nehme, darüber läßt sich noch nichts bestimmen; daß einige Meere z. B. die Ostsee und das Mittelmeer seit Jahrhunderten an Wassermenge verloren haben, scheint ausgemacht, so wie dagegen auch nicht zu läugnen ist, daß der Ozean in anderen Gegenden immer tiefer ins Land eingreift. Das Seewasser ent- hält verschiedene mineralische Theile, Bittererde, Kalk u. a., besonders Salz, jedoch sind die Bestandtheile nicht allethalben in gleichem Wer-

6. Abth. 1 - S. 385

1830 - Hannover : Hahn
385 Sizilien. Malta. Wein -, Mandeln- u. Ölbau.— Alicata, 11,000 E. Hafen, lebhafter Handel. — -j-Sciacca (schiakka), 12,000 E. Hafen. Seesalzbereitung, großes Ge- traidemagazin.— Menfrici, 6000 E. Ölbau. '^) -j-Träpani, an der W.spitze, 25,000 E. Hafen. Seefalzbereitung, wichtige Korallenfischerei, Thunfifchfang, Marmorbrüche. Bemerkenswerth ist der starke Verkehr mit verarbeiteten Korallen und die Zahl von Künst- lern, welche Alabaster, Holz, Elfenbein, Muscheln u. Ambra schnitzen.— Marsala, 20,000 E. Den großen Hafen der Stadt ließ Karl V. ausfül- len. Starker Sodabau.— -fmazzara, 8000e. Handel mit Baumwolle. Zwischen hier und Campobello in einer Wüste voll Zwergpalmen die herr- lichen Ruinen von Selinunr. Sechs Tempel sind hier noch übrig, deren einer 310f. lang, 150 §. breit ist und dessen Säulen 45^F. hoch, 10 F. im Durchmesser haben. Manche Steinblöcke des Gebäudes sind 24f. lang. Zn den Cannellirungen der Säulen kann ein Mensch stehen; Erdbeben haben fast Alles umgestürzt.— parranna und Salemi, 11 bis 12,000e. — falcanro, 13,000e. Marmor, Sumach. — Lastellamare, 6000 E. Thunfifchfang. Wohlerhaltener Tempel von Segesta. Mineralquellen. 7) flaltanisetta im Innern, 16,000e. Schwefelgruben, Wein-, Öl-und Pistazienbau. — -flerranuova, 9500e. Soda. — -fpiazza, 12,500e. Wein- u. Ölbau.— Lastro Giovanni (Dschiov.) in der Mitte der Znfel, 11,000 E. Steinfalzbrüche. Die um Sizilien liegenden Inseln sind: die 11 Liparischen in N., deren größte, Lipari, 6 M. von Sizilien entfernt, gebirgig, Weizen, Baum- wolle, Wein und Korinthen erzeugt und eine Stadt, heiße Bader und 14,000 E. hat. Sie sind alle vulkanisch und die mehrsten unbewohnt: Stromboli, 2 M. im Umfange, ist ein einziger Vulkan, dessen immerwah- rendes Feuer in Heller Flamme lodert.— Vulcano mit einem erloschenen Vulkane, unbewohnt; viel Schwefel und Alaun.— Saline mit 3000e. erzeugt viele Korinthen und Seefalz.— Entfernt von diesen, 11m. nörd- lich von Palermo liegt Ustica, ^ M. im Umfang, 2400 E. Kvrallenfang, Fischerei.— Die Ägarifchen Inseln an der W.spitze, deren größte Fa- vignano (winjanv) heißt, 4m. im Umfange, mit fürchterlichen Gefäng- nissen; 2000 E. — Marerrimo, wo Kapern gebauet werden und starke Bienenzucht ist, dient als Staatsgefangniß.— Levanzo ist stark bewaldet. — An der So.spitze liegt Marzameni, deren E. starken Thunfifchfang treiben.— Ganz getrennt von Sizilien und von der Küste von Africa nur 9m. entfernt liegt die fruchtbare Insel panralaria, 9m. im Umfange, 3500e., mit schwefelhaltigen und harzigen Massen bedeckt. Sie hat zwei Höhlen, deren eine sehr warm, die andere so kalt ist, daß Wasser gefriert. Fort mit Gefängnissen für schwere Verbrecher.— Lampedofa, unbewohnt. Xi. Malta, Comino und G 0 z z 0. Älle drei Inseln liegen etwa 10 M. von Sizilien, 35 M. von Afrika entfernt und sind 8q. M. groß. Sie haben ein warmes (nie über 250 oder unter 8° R.), aber sehr gesundes Klima, sind bloße Fel- Volger's Handb. d. Geograph. 2te Aufl. 25

7. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 32

1896 - Hannover : Manz & Lange
32 König Heinrich I. begrndet die Einheit des deutschen Reichs. 9. König Heinrich I. begrndet die Einheit des deutschen Reichs. 1) Die Stammesherzogtmer. Da die deutschen Stmme, die durch die Merowinger und Karolinger dem groen Frankenreiche eingegliedert worden waren, beim ostfrnkischen König keinen Schutz gegen die Normannen und die Ungarn fanden, so sahen sie sich nach andern Fhrern im Kampfe gegen die auswrtigen Feinde um. In der Regel whlten sie hierzu das Haupt eines alten, im Stamme an-gesehenen Geschlechtes. Hatte sich der Vater an der Spitze seiner Stammesgenossen im Felde bewhrt, so brachten diese gerne dem Sohn und dem Enkel das gleiche Vertrauen entgegen; so wurde die Wrde des obersten Heerfhrers, des Herzogs, in ein und derselben Familie erblich. In der zweiten Hlfte des neunten und in den ersten Jahr-zehnten des folgenden Jahrhunderts bildeten sich auf diese Weise in Ostfranken fnf Stammesherzogtmer: a. Am frhesten gab es Stammesherzoge bei den Sachsen; der erste war Liudolf, ein Zeitgenosse Ludwigs des Deutschen. b. Im Sden grenzte an Sachsen das Herzogtum Franken; es reichte im Sden bis zur Murg, im Osten bis zur Rednitz, im Norden bis zum Zusammenflu der Fulda und Werra, im Westen bis zum Hunsrck. Hier erlangte Graf Konrad zur Zeit Ludwigs des Kindes herzogliche Gewalt. e. Zur selben Zeit kam auch das Stammesherzogtum in Vaiern auf; die Grenzen desselben bildete im Sden der obere Lauf der Etsch, im Osten der Bhmer Wald und weiterhin die March, im Norden das Fichtelgebirge und im Westen der Lech. (1. Das Elsa, die Ostschweiz, das Allgu, ferner das Gebiet westlich vom Lech, sdlich von der Murg und der Altmhl machten das Herzogtum Alemannien aus.

8. Lehrstoff der Unterprima - S. 71

1914 - Hannover : Manz & Lange
Bekämpfung der Sonderbestrebungen und Begründung der Einheit usw. 71 äußeren Feinde zusammenzufassen, hatte ein Erstarken der noch keineswegs erstorbenen Sondertümelei zur Folge. Die Stämme, die früher ein selbständiges Ganzes ausgemacht hatten, schlossen sich, da das Reichsoberhaupt sich wenig oder gar nicht mehr um ihr Wohl und Wehe kümmerte, in sich fester zusammen und suchten aus eigener Kraft der normännischen und ungarischen Bedränger Herr zu werden. Dabei stellte sich das Volk unter die Führung irgend eines einheimischen Großen oder auch eines hohen königlichen Beamten, z. B. des Markgrafen1), und wenn er sich bewährte, so hielt man sich beim Tode des Yaters gern an seinen ältesten Sohn, so daß sich eine Art Erblichkeit herausbildete. So entstanden in der zweiten Hälfte des neunten und im Anfang des zehnten Jahrhunderts die deutschen Stammesherzogtümer. A. Am frühesten erscheinen Stammesherzöge bei den Sachsen2). Inhaber der herzoglichen Gewalt war das durch reichen Grundbesitz ausgezeichnete einheimische Geschlecht der Liudolfinger, so benannt nach Liudolf, der bald nach dem Jahr 850 als Herzog genannt wird und seine Würde nacheinander auf seine beiden Söhne vererbte. B. In Franken3) erlangte Graf Konrad4) nach dem Untergang Adalberts von Babenberg herzogliche Gewalt, die sich jedoch noch nicht über das ganze Franken erstreckte. C. In Baiern5) führte zum erstenmal wieder Arnulf, dessen Vater unter Ludwig dem Kind an der Spitze seines Stammes im Kampf gegen die Ungarn gefallen war, den herzoglichen Titel. D. In Lothringen6) legte sich gegen Ende der Regierung Ludwigs des Kindes Graf Reginar, ein ehemaliger Königsbote, den herzoglichen Namen bei. E. Am spätesten wußte die herzogliche Gewalt in Ale-mannien7) aufzukommen. Erst gegen das Ende von Konrads I. *) So hieß der Graf, der in einem G-renzbezirk, einer Mark, den militärischen Oberbefehl führte. 2) Der Umfang des Herzogtums Seite 53. 3) Südlich bis zur Murg, östlich bis zur Rednitz, nördlich bis zur Mündung der Fulda und Werra, westlich bis zum Hunsrück. 4) Sohn des Seite 69 erwähnten Konrad. 5) Im Süden bis zur obern Etsch, im Osten bis zum Böhmerwald und dem Gebiete der Ungarn, im Norden bis zum Fichtelgebirge, im Westen bis zum Lech. 6) Südwestlich von Sachsen, westlich von Franken und Alemannien. 1) Umfaßt Elsaß, Ostschweiz, das Allgäu und das Gebiet südlich von Murg und Altmühl und westlich vom Lech.

9. Lehrstoff der Unterprima - S. 96

1914 - Hannover : Manz & Lange
96 Zähringen1) sollte durch die Übertragung von Kärnten an die königliche Sache gefesselt werden. Aus Mißvergnügen über die Bevorzugung einzelner bildete sich gegen die Regentschaft der Königin eine Verschwörung, deren Seele der Erzbischof Anno von Köln war. Als der junge König im Jahre 1062 sich von Anno bereden ließ, von der Insel Switbertswerth2) unterhalb Düsseldorfs ein Schiff im Rhein zu besteigen, wurde er entführt und nach Köln gebracht. b) Die Regierung Annos von Köln und Adalberts von Bremen: Die Reichsverweserschaft kam nun zuerst an den Erzbischof von Köln, einen Mann von strenger Frömmigkeit und ernstem Wesen, der seinen Pflegebefohlenen keineswegs für sich einzunehmen wußte. Besser verstand dies sein Nachfolger in der Regierung, der weltmännisch feine, heitere und prachtliebende Erzbischof Adalbert von Bremen3), ein Mann von hochfliegenden Plänen, der daran dachte, sich mit päpstlicher Genehmigung einen Patriarchat über die nordische Christenheit zu gründen. 2) Heinrichs Regierung 1065 bis 1075: a) Bis zum Ausbruch des Krieges mit den Sachsen: Im Jahr 1065 ließ Adalbert den fünfzehnjährigen König für mündig erklären, behauptete aber nach wie vor seinen Einfluß auf die Reichsgeschäfte, bis Heinrich durch eine neue Fürstenverschwörung genötigt ward, ihn zu entlassen. Verhängnisvoll wurde einige Jahre nachher die Verfeindung des Königs mit Otto von Nordheim. Auf die Anklage eines Edelings, daß Otto ihn zur Ermordung Heinrichs gedungen habe, wurde der Baiemherzog, ohne daß man ihm freie Verteidigung verstattet hätte, von einem Fürstengericht im Jahr 1070 abgesetzt und in die Reichsacht erklärt. Der Geächtete fand Zuflucht bei seinen Landsleuten, den Sachsen, während Baiern an Welf Iv., den Sohn Azzos von Este und der welfischen Erbtochter Kunigunde, den Begründer des jüngeren Hauses der Welfen, verliehen ward. b) Der Sachsenkrieg: Nicht lange nachher aber kam Heinrich in Verwicklungen mit dem auf seine alten Volksrechte trotzig pochenden Stamm der Sachsen. Schon daß er fast dauernd ') Burg im Breisgau, nördlich von Freiburg. a) Heute steht darauf die Stadt Kaiserswerth, die keine Insel mehr bildet. . 3) Nach Hamburgs Zerstörung (vgl. Seite 66) war das Erzbistum, ▼on hier nach Bremen verlegt worden.

10. Lehrstoff der Unterprima - S. 55

1914 - Hannover : Manz & Lange
Das Frankenreich unter den Karolingern. 55 zug über die Pyrenäen, erntete aber nicht den erhofften Erfolg. Seine eigenen Glaubensgenossen, die christlichen Basken, widerstrebten ihm; Pamplona mußte erstürmt, Saragossa konnte nicht erobert werden, und auf dem Rückzug wurde die Nachhut des Heeres in den Schluchten der Pyrenäen1) vernichtet, wobei auch Hruotland, der Markgraf in der Bretonischen Mark2) (der Roland der romanischen Sagen), seinen Untergang fand. Später wurde jenseits des Grenzgebirges die bis nach Barcelona und Pamplona reichende Spanische Mark eingerichtet. 4) Unterwerfung des Baiernherzogs Tassilo 787/88-Bei den Kämpfen mit dem Baiernherzog Tassilo handelte es sich nicht um die Erweiterung der Grenzen des Reiches, sondern um die Bändigung eines widerspenstigen Vassallen. Wiederholt hatte Tassilo dem Vater Karls und ihm selbst Treue und Gehorsam versprochen, aber immer wieder zeigte er, daß es ihm damit keineswegs Ernst war. Als er im Jahre 787 von neuem den Gehorsam verweigerte, wurde er von drei fränkischen Heeren, die gleichzeitig von Norden, Westen und Süden in sein Land einfielen, so in die Enge getrieben, daß er nochmals feierlich den Vassalleneid leistete. Aber schon im folgenden Jahre wurde er von einer Reichsversammlung zu Ingelheim 3) des Treubruchs schuldig befunden und wegen reichsfeindlicher Verbindung mit den Awaren4) zum Tode verurteilt; indessen begnadigte ihn Karl und machte ihn mitsamt seiner Familie durch Verweisung ins Kloster unschädlich. Sein Herzogtum wurde dem fränkischen Reich ein verleibt und unter die Verwaltung eines fränkischen Präfekten gestellt. 5) Kämpfe mit den Slawen: Östlich von den durch die Sachsenkriege und Tassilos Absetzung gewonnenen Gebieten saßen slawische Stämme, so jenseits des Böhmerwaldes die Tschechen, zwischen Saale und Elbe die Sorben, im Havelgebiete die Wilzen, im heutigen Mecklenburg die Abotriten. Mit Ausnahme der zulezt Genannten, die schon im Sachsenkrieg auf Karls Seite traten, kamen alle diese durch wiederholte Feldzüge in den achtziger Jahren und im Anfang des folgenden *) Der Sage nach in dem Tal von Bonces-valles (sprich: ron9es-walljes), französisch Roncevaux. 2) Östlich von der Bretagne. 3) In Hessen, östlich von Bingen, auf dem linken Bheinufer. 4) Außerdem wegen Harisliz, weil er 25 Jahre früher hei einem Feldzug Pippins gegen Aquitanien eigenmächtig das Heer des Frankenkönigs verlassen hatte.
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