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1. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 259

1886 - Dresden : Höckner
259 wie gegenber den Unabhngigkeitstendenzen der Italiener, der Czechen und der Magyaren. Bei den Czechen erweckten sprachwissen-schaftliche und historische Studien das Bewutsein ihres Volkstums (Dobrowsky, Palacky, Kollar, der Urheber des Panslavismns); die Magyaren arbeiteten seit 1825, gefhrt von ihrem Adel, auf Wie-derherstellung ihres Staatsrechts hin, schufen eine Litteratur in der Volkssprache (Petfi, Jokaj, 1842 die ungarische Akademie) und ersetzten 1844 die lateinische Amtssprache durch die magyarische. Die Bewegung, beschleunigt durch die Finanznot, begann im niedersterreichischen Landtage und richtete sich zunchst auf die ^ Gewhrung einer Konstitution. Ihr weichend trat Metter- Mrz nich am 13. Mrz 1848 zurck und der Kaiser verhie eine 1848 Reichsversammlung. Daraus forderte die czechifche National-Partei die Wiederherstellung des bhmischen Gesamtstaats und bildete einen Nationalausschu (Graf Thun); in Ungarn wurde der Palatiu Erzherzog Stephan zur Berufung eines neuen libe-ralen Ministeriums (Franz Dek, Ludwig Kossuth) gentigt, neben dem aber in Pest schon ein Sicherheitsausschu auftrat; in Lombardo-Venezien brach der offne Aufstand aus (s. unten S. 268). So war sterreich auer stnde, in die deut-schen Wirren einzugreifen. 3. In Preußen schien trotz der groen Aufregung, die sich in Tumulten und zahllosen Adressen kundgab und durch die Nachricht von der Erhebung in Wien noch gesteigert wurde, alles in geordnete Bahnen geleitet zu sein, da der König am lg 18. Mrz die Berufung des Landtags fr den 2. April und Mrz Antrge auf die Begrndung eines deutschen Bundesstaates ver-hie. Allein aus der begeisterten Huldigung fr den König ging durch Miverstndnis und Aufhetzung ein wtender Barrikaden-kmpf hervor, der, obwohl von den Truppen siegreich gefhrt, doch den König so erschtterte, da er das Militr zurckzog, ein neues Ministerium (Graf Arnim, Schwerin, Auerswald) berief und am 20. Mrz eine allgemeine Amnestie erlie; Prinz Wilhelm ging nach England (am 22. Mrz Begrbnis der Gefallenen). Seine Verheiung aber, sich an die Spitze Deutsch-lands zu stellen, blieb wirkungslos, denn die Kraft des preu-ischen Knigtums war gelhmt, der König selbst von tiefster Abneigung gegen die ganze Bewegung erfllt. So fiel ihre Leitung nicht an die preuische Krone, sondern an den sddeutschen Liberalismus, dem der preuische Staat ganz antipathifch war. 17*

2. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 107

1886 - Dresden : Höckner
107 - Dichter des Verlorenen Paradieses", f1674) und konnte sich gegen die monarchisch gesinnte Mehrheit des Volkes und die schwersten Gefahren von auen nur durch das independentische Heer und die Persnlichkeit Oliver Cromwells behaupten.*) 2. Whrend radikale Parteien und Sekten (Levellers, Quaker u. a. m.) die Ordnung im Innern bedrohten, erkannten die Irland er Karl Ii. als König an, gefhrt von Ormond und untersttzt von Rom. Als Lordstatthalter warf indes Cromwell erbarmungslos den Aufstand zu Boden (Erstrmung von Drogheda 1649), suchte aber auch das entvlkerte und ver-Heerte Land durch Ansiedlnng englisch-protestantischer Kolonisten wieder emporzubringen und zu anglisieren. Die Schotten, welche ebenfalls Karl Ii. erhoben (Krnung in Scone erst 1651), besiegte er bei Dun bar 3. September 1650, und als sie in der Hoffnung auf eine royalistische Erhebung in England einbrachen, bei Worcester 3. September 1651. Karl entkam trotz des auf seinen Kopf gesetzten Preises nach Frankreich, Schottland wurde mit England vereinigt und militrisch besetzt. Auch von den Kanalinseln verjagte Robert Blake die Cavaliere". 3. Die Aufnahme der Stuarts in Holland und die Nvi- Oktbr. gationsakte Oktober 1651, welche die Einfuhr fremder Waren 1651 nur auf englischen oder auf Schiffen des Ursprungslandes ge-stattete und gegen den hollndischen Zwischenhandel sich richtete, fhrten zum ersten englisch - hollndischen Seekrieg 1651 1654. Nach mehreren Erfolgen der niederlndischen Admirale van Tromp und de Rnyter erfocht Blake die ent-scheidenden Siege von Portland, Nienwpoort und Scheveningen (van Tromp f) und blockierte die hollndischen Hfen 1653. Im Frieden erkannten die Generalstaaten die Navigationsakte an und wiesen die Stuarts aus, willigten aber nicht in die vor- *) Sein Geschlecht verdankte den Namen und seinen Besitz in Huntingdon-shire dem Thomas Cromwell, Minister Heinrichs Viii. Oliver Cromwell, Sohn Robert Cromwells und der Elisabeth Stewart, geb. 25. April 1599, der lteste unter zahlreichen Geschwistern, geno nur kurze Zeit in Cambridge eine gelehrte Erziehung, da der Tod des Vaters ihn schon 1617 an die Spitze der Familie stellte. Mit Elisabeth Bourchier 1620 glcklich vermhlt, erwarb er sich als Landwirt und Beamter hohes Ansehen in seiner Graf-schaft, dann in Cambridgeshire, sa bereits 1628 im Unterhause, 1640 im Kurzen und im Langen Parlament und schuf zuerst 1642 aus Pchtern und Freibauern eine Mustertruppe, den Kern des spteren independentischen Heeres. Seine aufrichtige independentische berzeugung machte ihn zum Gegner des Knigs, nchterner Sinn, genialer Scharfblick, energischer Wille und sittlicher Ernst zum Leiter erst des Heeres, dann auch des Staats.

3. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 278

1886 - Dresden : Höckner
278 Radikalen. Ein neuer Zug Garibaldis gegen Rom im August 1862 konnte nur mit Waffengewalt verhindert werden (Gefecht Sept foi Aspromonte). Endlich verzichtete Italien in der September- 1864 konvention" mit Frankreich 1864 auf Rom, das die Franzosen rumten, und verlegte 1865 die Hauptstadt nach Florenz. d) Die Erschtterung der Napoleonischen Vorherrschaft. 1. Schon die Einigung Italiens verringerte das bergewicht Frankreichs und entfremdete dem Kaiser die franzsische Geist-lichkeit. Eine weitere Niederlage erlitt er durch seine vergebliche Verwendung zu Gunsten des polnischen Aufstandes 1863. Deshalb dachte er den Brgerkrieg in Nordamerika 1861 1865 zur Begrndung der franzsischen Schutzherrschaft der das lateinische Amerika" zu verwerten. 2. Die Vereinigten Staaten, 1850 mit einer Bevlkerung von 23 Millionen in 34 Staaten und 7 Territorien, wurden seit Jahrzehnten durch den Gegensatz zwischen dem freien, demo-kratifchen Norden und dem sklavenhaltenden, aristokratischen Sden zerrissen (s. S. 192), der mit der Scheidung in die bnndesstaat-lichen Republikaner und die staatenbndischen Demokraten fast zusammenfiel und durch die Agitation gegen die Sklaverei noch verschrft wurde. Der Sieg der Republikaner mit der Wahl Abraham Lincolns zum Prsidenten 1860 gab das Signal zur Secession der Confderierten Staaten unter Jesferson 1861 Davis 1861. Aber trotz der wohlwollenden Neutralitt Englands (die Alabama") und Frankreichs warfen die unionstreuen Staaten (bei ihnen die Deutschamerikaner) in gewaltigem Kampfe 1863 die Rebellion nieder und vollzogen 1863 auch die Aufhebung der Sklaverei. 3. Als der Sieg sich noch auf die Seite der Confderierten zu neigen schien, bentzte Napoleon Iii. Schuldforderungen europischer Firmen an Mexiko (Prsident Jnarez), um im Bunde 1862 mit England und Spanien 1862 die Anerkennung derselben gewaltsam zu erzwingen (Besetzung von Veracruz). Whrend jene Mchte sich nun zurckzogen, nahmen die Franzosen nach heftigen Kmpfen um Puebla am 10. Juni 1863 die Hauptstadt und lieen durch eine (klerikale) Notablenverfammluug den Juni Erzherzog Maximilian von sterreich zum Kaiser von 1864 M exiko whlen, der im Juni 1864 dort anlangte. Allein er ver-mochte weder Jnarez zu berwinden noch die Klerikalen zu be-friedigen, und verlor allen Halt, als die Vereinigten Staaten sich gegen das Kaisertum erklrten und die Franzosen (Bazaine),

4. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 35

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 35 — Feind, der ihn noch weit entfernt glaubte. Vor dem sächsischen Lager wirbelten dichte Staubwolken auf. Die Sachsen erkannten die Gefahr, und Schrecken ergriff sie. In toller Wut schrie alles nach Waffen und Pferden. Die Fürsten, ihre Mannen und alle, die Pferde hatten, eilten aus dem Lager und stürzten in einem dichten, verworrenen Knäuel auf die vorderste Schaar der Königlichen los. Die Bauern aber blieben im Lager und warteten voll Angst auf den Ausgang des Kampfes. Die Schwaben wankten vor den furchtbaren Schwerthieben der Sachsen; aber die Bayern kamen ihnen zu Hilse, die Franken griffen den Feind von der Seite an, der König mit seiner auserlesenen Schaar that Wunder der Tapferkeit — da wandten sich die ermatteten Sachsen zur Flucht und sprengten zurück zum Lager. Zugleich mit ihnen waren aber auch die Sieger dort. (Was wird jetzt geschehen? Das Lager kann nicht mehr verteidigt werden; die berittenen Edlen werden sich durch die Schnelligkeit ihrer Pferde retten, die Bauern sind verloren. Bestätigung.) Da jagten die sächsischen Reiter nach der andern Seite des Lagers davon; ihre schnellen und frischen Pferde retteten sie vor den Verfolgern. Nun fielen die Königlichen wütend über die Bauern her und metzelten sie nieder; wer ihrem Schwert entrann, ertrank in der Unstrut; achttausend Bauern verloren hier ihr Leben. Das reich ausgestattete Lager der Sachsen wurde geplündert, der Sieg war gewonnen. Zur Erläuterung: Wie kam es zum Sieg über die Sachsen? (Bereitwilligkeit der Fürsten, großes Heer, Klugheit des Heerführers; dadurch Überraschung ver ungeordneten Feinde durch das geordnete Heer. Tapferkeit der Königlichen und des Königs. Stimmung des Königs während des Kampfes und im Siege). An der Geschichte fällt mir mancherlei auf, zunächst, daß der Papst die Kirchenschänder nicht bestrafte (wie? Bann). Er lebte schon damals im Streit mit dem König und wollte daher seinen Gegner nicht durch Schwächung der Empörer stärken. Da sieht man deutlich: Er bestraft die Frevel gegen die Kirche nur, wenn es ihm nützt; er war nicht gerecht, sonst müßte er jeden Frevel bestrafen. Warum metzelten die Ritter so wütend die Bauern nieder? Sie wollten die Bauern dafür züchtigen, daß sie sich erlaubten, ritterliche Waffen zu tragen. Aber die achttausend bewaffneten Bauern konnten sich doch wehren? Sie waren nicht so gut gerüstet wie die Ritter, besonders fehlten ihnen die festen Schutzwaffen (Schild, Helm, Kettenhemd), auch waren sie nicht so geübt im Kämpfen wie die Ritter, die von Jugend auf das Führen der Waffen wie ein Handwerk gelernt hatten. — Zusammenfassung: Sieg des Königs über die Sachsen. Vierter Abschnitt: Die Ausnutzung des Sieges. Wie der König seinen Sieg über die Sachsen ausnutzte. Was werden die besiegten Sachsen nun thun? Sie werden einsehen, daß jeder Widerstand gegen die Übermacht des Königs vergeblich ist, und werden sich daher ihm unterwerfen. Und welche Bedingungen 3*

5. Die Geschichte der Deutschen - S. 223

1824 - Herborn : Krieger
223 mit Otto's älterm Bruder Thankmar, der, als aus einer früher», nicht rechtlichen Elle Heinrichs l. entsprossen, zu seinem Verdruß bet der Königswahl übergangen worden war, raff.e sich mit seinen Schaaren auf, überfiel Bellik an der Ruhr, und bekam einen jüngeren Bru, der Otto's, Heinrich, gefangen. Rasch aus Baiern zurückkehrcnd, nahm hierauf Otto Eres- bürg (Sradtberg) ein, wo Thankmar von ei- nem Diener Heinrichs am Altar der Kirche gc- töder wurde. Weit gefehlt aber, daß durch die- sen heftigen Schlag Eberhard hätte entmuthigt werden sollen; so wußte er vielmehr mit ver- führerischer Zunge in dem Herzen des gefange- nen Heinrich die Begierde nach der Regierung zu wecken und Otro's Schwager, den Herzog Gieselbert von Lothringen, auf seine Seite. zu bringen. Es entstand eine unbeschreibliche Veri Wirrung. Gegen Otto kämpften sein eigner Bru- der und Schwager, mir ihm waren dagegen die Verwandte Eberhards; selbst der König von Frankreich, Ludwig der Ueberseeische, wurde durch Gieselbert in den Handel gezogen und an- gereizt, sich die Oberhoheit über Lothringen zu- zueignen. Doch führte der Zufall eine unerwar- tete Katastrophe herbei. Als Eberhard und Gieselbert im Jahr 939 von einem Zug in Ot- to?s Erblande reich mit Beute beladen über den Rhein zurnckkehren wollten, waren ihnen die zwei dem König ergebenen salischen Grafen Udo und Konrad Kurzbold, günstiger Gelegen- heit zum Ueberfalle harrend, bis in die Gegend von Andernach heimlich nachgeschlichen. Dorr hinkerbrachte den letzter» ein Geistlicher, daß das Heer bereits über den Fluß gegangen sei, die beiden Herzoge aber, den Freuden des Mah- les htngegeben, sich noch diesseits befänden.

6. Die Geschichte der Deutschen - S. 228

1824 - Herborn : Krieger
220 in das Herz von Lothringen gewagt hakten, von Neuem in Baiern und Schwaben ernbra- chen. Otto beschied daher die Reichsvölker in die Nahe von Augsburg, wo auf dem Lech seid vor Laurentiusiag des Jahres 955 eine zweitä- gige blutige Schlacht begann, ln der zuletzt die teutsche Tapferkeit über den Ungestüm der Fein- de einen so entscheidenden Steg erfocht, daß von dieser Zeit an Tcurschland aufhörte, die Ungarn zu fürchten. Unterdessen hatten die Wenden, an ihrer Spitze dte beiden Fürsten Nakko und Stoi- n eff, aufgereizt von dem jüngern W ichm ann, der auf seinen Vatersbruder, den Herzog Her- mann Billung von Sachsen, einen unver- söhnlichen Haß geworfen hatte, das Joch der Knechtschaft abgeschüttelt, und den genannten Herzog Hermann in großes Gedränge gebracht. Aber auch sie wurden im Jahr 956 in einer blutigen Schlacht am Fluß Raxa *) überwun- den, und ihr Fürst Stoineff getödet. Der tapfere Gero besiegte darauf auch (in d. I. 953 u. 959) in zwei Schlachten den Herzog Miescovott Polen. Es war einmal das Schicksal Otto^s, daß das Feuer des Aufruhrs und Krieges, wenn er «s an einem Ende seines Reiches gelöscht hatte, an dem andern desto heftiger ausbrach. So hatte sich auch, während er gegen die Ungarn und Wenden kämpfte, in Italien Berengar wieder erhoben, und war in Ausbreitung seiner Macht und in Verfolgung der Otwuischeu Par- tei begriffen. Otto batte erst seinen Sohn Lu- dolph gegen ihn abgeschtckt, der aber (956) *) Der Fluß Rhin bei Rheinsberg'.

7. Die Geschichte der Deutschen - S. 286

1824 - Herborn : Krieger
266 sirltt Otto selbst; ein französischer Ritter stieß nach feiner Brust, der von dem Harnisch ab/ gleitende Mordsirahl traf aber in das Auge des Rosses, das sich nun tobend aufrichkete uns den Kaiser zu Boden warf, Herr Bernhard von Horstmar sprang drauf von feinem Roß ab und gab es dem Kaiser, der sich in dunkler Bestür- zung auf die Flucht begab; ihm folgten die von Flandern; nur die Sachfen hielten noch eine Weile den Kampf, bis auch ihre Tapferkeit dem Un- gestüm und dcr Uebermacht der Franzosen unterlag» Noch vier^ Jahre regierte Kaiser Otto, Die Schwermulh über seine Unfälle, mehr noch die Augst über den Fluch der Kirche, der auf ihm lag, zehrten von seinem Leben und er starb geö peinigt durch die Vorwürfe seines überzarten Gewissens am Ilien Mai des Jahres 1213* §. 51. Friedrich Ii. Ein freundlicher, schön - gestufter Jüngling von rörhlichem Haar und heirerm Antlitz, ein Heller, durchdringender, durch die Wissenschaft veredelter Geist, nur etwas zu empfänglich für die Freuden des Lebens und übcrschnrf von Re, den: so trat Friedrich 11. in feinem 25sten Jahr als König der Teutschen auf. Die Sorge für seine itaiianischen Erblaube war ihm, der in Italien geboren und erzogen war, die höchste; für teutfctie Art aber hatte.er wenig Sinn. Um die Menschen für sich zu gewinnen, ver- sprach er der feiner Krönung in Aachen (im I. 1215) einen Kreuzzug, gab der Geistlichkeit Im- munitäten , und ließ sie dafür auf dem Reichs- tag zu Frankfurt (im I. 1220) seinen Sohtt Heinrich zum König wählen. In demselben

8. Die Geschichte der Deutschen - S. 204

1824 - Herborn : Krieger
S204 an. Auf inständige Bitten des Berengar unter/ nahm daher Arnuiph (im I. 895) selbst einen Zug nach Italien; Lie strenge Kraft, mit rvel, ch<k er dorr auftrat, öffnete ihm die Thore der Städte. Noch tv äh re std feiner Rückkehr, die er durch Burgund nahm, starb Guido, und dessen Sohn Lambert wurde, nachdem er die Herrschaft über Italien mit Berengar gecheckt harre, zum Kaiser gekrönt. Von dem Papst Formo fus gerufen, eilte nun Arnukph zum zweiten Mal nach Italien / nahm Rom ein (796) und em- pfing die Kaiserkrone. Er unternahm darauf die Belagerung der Wittwe Gurdo's, Agil- trud, in Spoieto; mußte dieselbe aber, rief- erkrankend, aufgeben und kehtle nach Teutfch- !and zurück *), wo er im Jahr 899 starb. Arnulph hinterließ außer dem schon genann- ten Zwentibold, dem er das Königreich Lothrin- gen gegeben hatte, aus rechtmäßiger Ehe nur den unmündigen Ludwig, den die^Fürsten im Jahr 900 zu seinem Nachfolger erwählten. So stand in einer Zeit,: wo nur ein thatkräfti- gcr Mann die aufgeregten Stürme hätte be- schwören können, ein Kind am Ruder des Rei- ches; daher schon im Inneren Zerrüttung, wäh- rend noch von Außen her ein furchtbares Unge- witter hcreinbrach. Zu oeu bedeutendsten fränkischen Grafcnge- fchlechkcrn.in Teutschland gehörten damals das hamberglsche und dagäsaiische. Aus je- nem waren die drei Brüder Adelbert, Hein- rich und A d e l h ä r d, aus diesem ebenwohl drei weltliche Brüder Konrad, Eberhard und *) Stach einer unverbürgten Amaabe hatte ihm Agils krud einen Gisttrank betbringen lassen.

9. Die Geschichte der Deutschen - S. 217

1824 - Herborn : Krieger
217 dem spätern Namen der Turniere *) besann, tcu Rtttersptele nach Teutschland verpfiauzte * *•-). Zum ersten Mal geschieht dieser Spiele bei der Zusammenkunft Karins des Kahlen und Lud- wlg's des Teutschen zu Strasburg (842) Er- wähnung, wo Sachsen, Gascoguer, Austrasier und Brirannier (Bretagner) gegen einander irr die Schranken ritten ***). Heinrich selbst soll nach seinem Zug gegen die Slaven die Turnier, arukel entworfen und das erste Turnier gehalten haben. Die zwölf T u r n i e r a rt i k e l, wie wir sie kennen, enthalten im Allgemeinen Fol- gendes. Wer wider die christliche Religion und des Kaisers Gebot oder Verbot freventlich thäre; wer Frauen und Jungfrauen entehrte ¡ wer fre- gelbrüchig, meineidig und ehrlos erkannt und gescholten, wer seinen Herrn verrathen und vor ihm feldstüchtig geworden wäre, wer seinen Bech- genossen umgebrachr, Klöster oder Kirchen, Witr- wen oder Waise, beraubt, den Feind ohne recht- liche Erforderung an Früchten, Wein und Ges traide geschädigt, den Landfrieden gebrochen hat- te: der sollte, so er's doch wagte, im Turnier etnzureiren, vor aüermännigiich geschmäht gr- Wahrscheinlich kömmt der Name von der 4pee tournante, im mittelalt. Latein ensis torneaticus > tit nein Säbel ohne Spitze. **) Man kann zugeben, daß Rüxner den Ur- sprung seines Buches erdichtet, und daß die Leges has- tiludiales Henr. f, ( Goldasti Const. imp. Ii, 41 ) , in der Gestalt, wie wir sie besitzen, später» "Ursprunges sind, und gleichwol beweisen, daß zu Heinrich's Aeit Rit erspiele, und natürlich nach bestimmten Vorschrif- ten , gehalten wurden. ***) Nithardus de diss. fil. itud. Iii, 6 ( b. Bou- quet Vh.)

10. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 58

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 58 — 37. Wie sich die Herzöge empörten. Mit Heinrich hatte sich nicht nur der Herzog Eberhard von Franken und der Herzog Giselbert von Lothringen verbnnben, sonbern auch der König von Frankreich. Eberharb begab sich mit einem Heere zu Heinrich und Giselbert nach Lothringen. Alle Hoffnung war verschwnnben, daß die Herrschaft der Sachsen bestehen würde. Darum verließ bamals noch gar mancher den König Otto und begab sich zu den Empörern. König Otto aber bewahrte eine unerschütterliche Ruhe. Er war mit seinem Heere gegen den König von Frankreich in das ^saß gezogen. Als das Eberhard und Giselbert erfuhren, gingen sie bei Anbernach über den Rhein, fchäbigten die in der Nahe wohnenden Getreuen des Königs durch Brand und Raub und zogen mit Beute beladen zurück. Otto sandte gegen sie den Herzog Hermann von Schwaben. Dieser aber wagte keinen Kamps, da sein kleines Heer den Gegnern nicht gewachsen war. Eines Tages aber stießen Ritter des Königs auf einen Priester, der weinte und jammerte. Sie fragten ihn, woher des Wegs er käme, und warum er weine. „Von jenen Räubern," gab er zur Antwort, „komme ich her; mein Pserb, meine einzige Habe, haben sie mir genommen, zum armen Mann haben sie mich gemacht!" Da forschten sie genau, ob und wo er Giselbert und Eberharb gesehen habe. Der Priester erwiberte: „Fast ihr ganzes Heer samt der Beute haben sie über den Rhein geschafft. Sie selbst aber sinb zurückgeblieben und halten mit einer Schar Ritter eine Mahlzeit, möge sie ihnen schlecht bekommen!" Kaum hatten jene das vernommen, als sie mit solcher Schnelligkeit nach dem bezeichneten Orte ritten, daß, wer sie sah, vermeinen mußte, sie flögen. Die Herzoge waren gerabe beim
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