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1. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 107

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
107 mündlich von seinem Lehrstuhle herab Einzelnen. Dadurch war denn der Verstand der Menschen in allen Ständen aufgeklärt worden, und sie wollten nun nicht mehr alles das blindlings glauben, was unwissende und sittenlose Prie- ster ihnen für wahr und unbezweifelt ausgaben. Die Prie- sterschaft, die bis dahin, weil sie größere Kenntnisse besaß und ihren Verstand mehr ausgebildec hatte, als der übrige Theil der Menschheit, sich angemaßt hatte, die Gewissen un- umschränkt zu beherrschen, war nicht mit der Zeit fortge- schritten, wollte aber dennoch die klüger gewordenen Welt- lichen, Kindern gleich, am Gängclbande kirchlicher Gebote fortleiten, und war, unbekümmert um ihre Pflicht, die Gemüther der Menschen für daß Heilige, Ewige zu erwär- men, nur darauf bedacht, ihre Reichthümer und Vorrechte zu erhalten und zu vermehren. In Deutschland war untcr- deß ein kraftvoller Bürgerstand cmporgcblüht, der durch gei- stige und körperliche Thätigkeit sich einen chrenwerthen Rang in der Staatsgesellschaft erstrebt hatte, und der, wenn er sich auf seinem Standpunkte behaupten wollte, allen Arten von Kenntnissen Schutz und Pflege gewähren, also auch ein Widersacher alles Geisteszwangs seyn mußte. Natürlich widersetztcn sich also in vielen deutschen Städten die Bür- ger den Geistlichen, wenn sie in ihren Anmaßungen zu weit gingen, zogen sie vor ihren Richtstuhl, wenn sie durch ihre Sittenlosigkeit ein öffentliches Aergerniß gaben, und bestraf- ten die Schuldigen wie andere Verbrecher. Dieses Ver- fahren wurde, da die Geistlichen keiner weltlichen Gerichts- barkeit unterworfen sein wollten, von den Bischöfen und Päpsten mit Bann und Jnterdict bestraft; dadurch ließen sich aber die Bürger nicht schrecken, da sie des Glaubens waren, daß ein ungerechter, unchristlichcr Fluch ihnen nichts schaden könne, und die Geistlichkeit mußte wieder einlenken und die Hand zum Frieden bieten, wenn sie nicht ihre rei- chen Einkünfte entbehren wollte, die ihnen die Bürger weis- lich vorenthielten, so lange die Stadt mit dem Jnterdict belegt war. Dadurch zeigten die Bürger den Fürsten die Ohnmacht und Nichtigkeit der Pfaffen, die so lange das Schrecken der Könige und eine Geißel der Völker gewe- sen waren. . Wenn nach den eben angegebenen Ursachen überall in

2. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 49

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
49 einen glänzenden Hofstaat, der oft dem der Könige dama- liger Zeit wenig nachgab. Sie batten gleich diesen vier Erbhofbeamte, dann einen Kanzler, Schatzmeister und Kämmerer; auch hielt sich der vornehmste Landcsadel an ihrem Hofe auf. Der große Glanz des Landgräftichen Hofes beförderte aber das Aufblühen der Künste und Wissen- schaften. Die Wartburg war, wie allbcreits erwähnt^ ein hoch gefeierter Sitz der Dichtkunst. Auch die Bau- kunst wurde von den Landgrafen begünstigt, wovon noch eine Menge aus jener Zeit vorhandene herrliche Bauwerke zeugen. Die übrigen Künste wurden gleichfalls nicht ver- nachlässigt, und nicht nur der Landesherr, sondern auch der begüterte Adel, die im Ueberstusse lebende Geistlichkeit setzten die Künstler in Thätigkeit und bedurften kunstreicher Gußarbeitcn von edlen Metallen zum Schmuck der Altäre und der Tafeln, Bildhauerarbeiten zur Zierde der Gebäude und der Grabmähler und Gemälde zu ähnlichem Zweck. Wenn aber die Künste blühen, so ist dies nur eine Folge des Gedeihens der Gewerbe, und diese standen damals in bestem Flor. Ein kräftiges Bürgerthum erwuchs durch die Zünfte, Gilden und Innungen, wodurch zugleich das Gedeihen der Gewerbe gefördert wurde. Die Zünfte weckten und erhielten den Gcmeinsinn und die Bür- gerehre, und gaben dem Handwerker eine angemessene Stel- lung in der bürgerlichen Gesellschaft, sie hielten Tüchtigkeit und ehrbare Sitten aufrecht bei den Handwerkern und sicherten ihnen den Lohn ihres Fleißes. Mögen auch die Zünfte und Innungen im Laufe der Zeiten manches Uebcr- stüssige und Verkehrte in sich ausgenommen haben, und mögen manche ihrer Einrichtungen gegenwärtig nicht mehr passend seyn, so ist doch nicht zu bestreiten, daß sie die Grundlagen des Flors der Gewerbe und der Ehrenhaftigkeit des deutschen Bürgerthums gewesen sind. Der Handel, obgleich ec damals noch mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, wurde in Thüringen doch lebhaft betrieben und bereicherte eine Menge Menschen. Der Mittelpunkt des thüringischen Handels war und blieb Erfurt, welches schon seit Karl des Großen Zeiten eine Stapelstadt war, und viele Kaufleute aus fernen Ge- genden herbeizog. Der vergrößerte Handelsverkehr zu Ende
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