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1. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 27

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
27 Vaters Beistand gegen den feindlichen Bruder erhielt. Dietrich trieb nun Albrecht von Weißenfels zurück, und der Landgraf schlug ihn 1194 bei Reveningen aufö Haupt, so daß er sich kaum ins Kloster auf dem Peters- berge retten und von da, in eine Mönchskutte verhüllt, nach Leipzig entkommen konnte. Dies war aber noch nicht das einzige Uebel, welches aus dem schmählichen Bruderzwiste entsprang. Der Kaiser Heinrich Vi., ein habsüchtiger und gewalttätiger Fürst, bekam ein Gelüste nach den reichen Meißnischen Berg- werken, und meinte, daß es bei dem Zanke der beiden Brüder nicht schwer halten würde, sich der Markgrafschaft zu bemächtigen. Er sandte deshalb ein Heer nach Mei- ßen. Albrecht glaubte den Kaiser durch vernünftige Vorstellungen auf andere Gedanken zu bringen, und reiste zu ihm nach Italien. Allein er richtete nicht nur nichts aus, sondern erfuhr auch, daß ihm nach dem Leben gestellt würde; darum kehrte er eilig zurück, und legte ^Besatzungen in die Städte Meißen, Leipzig und Eam bürg, um sich der kaiserlichen Kriegsmacht zu erwehren. Ec starb aber gleich nach seiner Zurückkunft plötzlich auf dem Wege von F reib erg nach Meißen an Gift, welches ihm sein ehemaliger Günstling beigebracht hatte; wenige Wochen dar- auf ward auch seine Wittwe Sophia vergiftet. Ob Kai- ser Heinrich Vi., oder die Mönche zu Alten zelle den Giftmischer gedungen hatten, ist nicht auszumitteln, doch fällt der stärkste Verdacht auf den ersten. Dietrich von Weißenfels befand sich eben auf einer Wallfahrt nach dem heiligen Lande, als sein Bruder starb, und nun sah es bedenklich um seine Erbschaft des Markgrafthums, aus, denn Niemand war vorhanden, der sie! für ihn vertheidigt hätte. Zum Glück für ihn starb der Kaiser Heinrich, und somit hatten auch die Angriffe auf Meißen ein Ende. Dietrich kehrte 1198 aus dem heiligen Lande zurück, und vertrieb mit dem Beistände sei- nes Schwiegervaters die kaiserlichen Kriegsvölker aus der Markgrafschaft. Doch auch seine Unterthanen, und besonders die Frei b erg er leisteten ihm dabei wackeren Beistand. Bald darauf fing der Streit der beiden Gegenkönige, Phi- lipp von Schwaben und Otto von Braunschweig

2. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 109

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
Ablaß sollte, seiner anfänglichen Errichtung nach, nichts an- ders scyn, als eine nach geschehener Neue und Buße eines Sünders ihm crtheilte Vergebung seiner Ucbertretungen, doch mit dem Vorbehalt eines künftigen bessern Lebens- wandels, und nur für solche Sünden, von denen los zu .sprechen der Papst sich allein Vorbehalten hatte. Bald aber wurde der Ablaß auch auf alle übrigen Sünden, auf die Aufhebung gcthaner Gelübde, auf die Befreiung von kirch- lichen Gebräuchen ausgedehnt. Da mit dem Ablaß vieler Unfug getrieben und vieles Geld nach Rom gezogen wor- den war, so setzten sich doch die deutschen Fürsten zuweilen dagegen, und die Papste mußten von Zeit zu Zeit einen neuen Vorwand erfinden, um den Einspruch bei ihrem Ab- laßhandel zu vermeiden. Mehrmals hatte schon der Tür- ken krieg zum Vorwände dienen müssen, doch da das zu- sammengebrachte Geld nie dazu angewandt wurde, sondern stets in den Scckel des Papstes fiel, so war schon einmal 1501 dem Papst Alexander Vi. von den deutschen Für- sten die Bedingung vorgeschrieben worden, daß er § der Ablaßgelder in Deutschland lassen mußte. Dennoch versuchte der verschwenderische Papst Leo X. aufs Neue den Ablaßhandel in Gang zu bringen und nahm zum Vor- wand den Ausbau der Peterskirche zu Rom. Damit seine Geldschneiderei aber um so besser Fortgang haben möchte, so ernannte er den Kurfürsten Al brecht von Mainz, der auch zugleich Erzbischof von Magdeburg und Administra- tor von Halberstadt war, zu seinem Oberbevollmachtig- ten und ließ ihm einen Theil vom Gewinn. Kurfürst Alb- recht, ein Bruder des Kurfürsten Joachim von Bran- denburg, war ein verschwenderischer Herr, der seiner Prachtlicbe wegen mit den Einkünften seiner drei reichen Erzbisthümcr und Bisthümcr nicht auslangte, und dem daher der neue Zuschuß durch den Ablaßkram ganz er- wünscht kam. Er bestellte für die Lander Meißen und Thüringen den Dominikanermönch Johann Tezel, einen lasterhaften und frechen Menschen, der auf eine marktschreierische Weise den Leuten die Ablaßzettel auf- schwatzte und sie alle ohne Bedingung zur Buße und Bes- serung, ja sogar für Sünden, die sie noch begehen wollten, verkaufte. Dadurch machte er alles Gute, was gewissen-

3. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 129

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
129 brachten, verhaften. Da nunmehr ein Angriff der Katho- liken zu befürchten war, so wurde auf einer Versammlung zu Nodach 1529 ein allgemeines Bündniß der protestan- tischen Neichsstände vorgeschlagen, allein Luther verhin- derte den Abschluß des Bündnisses, da er seine Lehre nicht durch Waffengewalt verthcidigt wissen wollte. Nachtheiliger aber wurde eine Spaltung zwischen den Anhängern Lu- thers und denen, die sich zu Zwinglis Lehre bekannten und wegen einer Abweichung in der Lehre vom Abendmahl, die Sakramentirer genannt wurden. Obgleich der Streit nur über eine Worterklärung entstand, so blieben sie doch getrennt und feindselig einander gegenüber. Auch ein Neligionsgespräch zwischen Luther und Zwingli in Mar- b u rg im Oktober 1529 brachte keine Vereinigung zu Stande. Diese Spaltung schwächte die Protestanten und hat in Sach- sen selbst später große Unruhen zur Folge gehabt. Der Kurfürst ließ sich allerdings mehr als es gut war von seinen Geistlichen lenken, diese stimmten ihn stets zur Behutsam- keit und verhinderten jede rasche und kräftige Maßregel, die gerade damals nöthig gewesen wäre. Mehrere Zusam- menkünfte, die in Schwabach, Schmalkalden und Nürnberg gehalten wurden, blieben deshalb ohne alle Wirkung. Doch muthlos waren die Protestanten deshalb nicht geworden, das zeigten sie und besonders der Kurfürst Johann auf dem Reichstage zu Nürnberg 1530. Be- herzt trat er dem Kaiser, der ihm wegen der neuen Lehre Vorwürfe machte, entgegen, standhaft verweigerten es alle Protestanten, an der Frohnleichnamsprozession Theil zu nehmen, und darauf übergaben sie am 25sten Juni in offener Neichsversammlung ein, von Melanchton abge- faßtes, Glaubensbekenntniß, die berühmte Augsburger Confession. Durch diesen Schritt machten sie alle Lügen und Verläumdungen zu Schanden, die über ihren Glauben verbreitet worden waren und erwarben der guten Sache viele Anhänger. Dennoch ließ der Kaiser einen Neichstagsabschied bekannt machen, durch welchen er den Protestanten bis zum I5ten April des nächsten Jahres Bedenkzeit gab, sich mit der katholischen Kirche wieder zu vereinigen. Bis dahin sollten sie alle Neuerungen unterlassen, keine Schriften in Glaubenssachen verbreiten, die vertriebenen Klostergeistlichen 9

4. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 166

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
166 Die staatswirthschaftliche Thätigkeit Augusts ist für die damalige Zeit beinahe unerhört zu nennen, und hatte die erfreulichsten Wirkungen für seine Lande, die wohl zu sei- ner Zeit die wohlhabendsten und bestregierten unter allen deutschen waren. Die Rechnungen seiner Aemter revidirte er entweder selbst oder sein Sohn Christian, daher ließen sich die Beaufsichtigten keine Veruntreuungen oder Pflicht- versäumnisse zu Schulden kommen. Durch seine vortreff- liche Wirthschaft vermehrten sich seine Einkünfte in der Art, daß er nicht nur einen Schatz von mehrern Millionen sam- melte, sondern sehr große Summen seinen Unterthanen ge- gen ab lösliche und unablösliche Zinsen geben konnte, um sie aus den Händen der Wucherer zu retten. Die Summen, die er auf diese Weise ausgethan, belaufen sich gleichfalls auf Millionen. Dann hat er große Güterankäufe gemacht und dadurch das Staatsgebiet erweitert. Den Standen schoß er eine Million Gulden vor, dem Kaiser Rudolf gleichfalls eine ansehnliche Summe auf die Pfand- schaft seiner lausitzer Städte. Endlich hatte er uner- meßliche Summen auf große Bauwerke verwendet, als von Augustusburg, Annaburg, Moritzburg, dem Lust- schlosse auf dem Königfteine, der Befestigung von König- stein und Dresden, des Zeughauses, des Jäger- Hofes, der Kanzlei-und Münzgebäude, des Schlos- ses zu F r e i b e r g. Auf Wissenschaften und Künste ver- wandte er gleichfalls nicht geringe Summen. So gab er allein 30,000 Gulden für Stipendien und freie Stellen im Convict auf der Universität zu Wittenberg. Er ver- mehrte die Professoren und erhöhte ihre Besoldungen, die Dresdner Bibliothek hat er gestiftet, auch die Kunstkam- mer, eine Münzsammlung und andere Sammlungen ver- danken ihm ihr Entstehen. Bei so vielem Löblichen, was von diesem, um sein Land so verdienten, Fürsten gemeldet werden kann, darf aber auch eine Schwäche, deren er sich schuldig gemacht, nicht verschwiegen werden. Dieses ist seine Einmischung in die kryptocalvinistischen Streitigkeiten, und die harte Verfolgung, die er über die kryptocalvinistischen Geistlichen verhängte. Der ehrwürdige Melanchthon hatte gegen seinen Willen zu einem Streite Veranlassung

5. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 146

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
140 Nach derselben sollten die meißnischen und thüringi- schen Länder ncbft den B leb erster nischen Herrschaften und Sag an stets ungethcilt auf den erstgebornen Prinzen vererben, die jüngeren Söhne aber mit baaren Einkünften und einigen kleinen Gebieten abgefunden werden, doch kei- nen Antheil an der Negierung haben. Albrecht hintcrließ aus seiner Ehe mit Sidonia, der Tochter des Königs Georg von Böhmen, drei Söhne, Georg, der sein Nachfolger wurde, Heinrich, der die Erbstatthalterschaft in Friesland erhielt, sie aber schon 1503 an Georg übergab, von dem sie i. I. 1515 für immer an Oestreich abgetreten wurde, Friedrich, der die Hochmeisterwürde des deutschen Ritterordens in Preußen begleitete und 1510 zu Nochlitz starb. Herzog Georg hatte die Kampflust seines berühmten Vaters nicht geerbt, dagegen befaß er eine große Neigung zur Gelehrsamkeit, die allerdings zwar löblich war, doch, als ec sich in die Neligionsangelegenheiten mischte, dem Lande eben nicht zum Vortheil gereichte. Die ersten Jahre seiner Regierung beschäftigte er sich mit den Unruhen und Kriegen in Friesland, als er aber einsah, daß ihm die Behaup- tung dieses Landes nur Verlust bringe, so gab er es an Oestre ich für 200,000 Gulden zurück. Freilich hatten sein Vetter und ec , Zeit und Menschen ungerechnet, wohl fünfmal soviel dafür aufgeopfert, doch würde er, bei länge- rem Beharren auf seinem Rechte darauf, unfehlbar noch mehr verloren haben. In die Angelegenheiten der Kirchen- verbesserung war er tief verwickelt und einer der heftigsten Gegner davon. Ec erkannte die Gebrechen der Kirche sehr wohl und verlangte die Abstellung derselben, allein auf den verkehrten Rath des Erasmus verlangte er, daß nur allein durch den Papst und eine von ihm zusammenberufene Kirchenversammlung dem eingeriffenen Verderben gesteuert werden könne. Da er sich durch den arglistigen Eck über- reden ließ, daß Luther den Hussitischen Ketzereien zu- gethan sey , so faßte er einen Haß gegen ihn und verfolgte die Anhänger desselben auf das Heftigste. Er verbot den Verkauf von Luthers Schriften und ließ den Buchhändler Herrgott in Leipzig, der dieses Verbot überschritten, hinrichten, 800 Menschen als Anhänger der Re forma-

6. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 263

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
Achtes Buch. Von der Erhebung Sachsens zum König- reiche bis zum Jahre 1834. Vierzigstes Capitel, Auswärtige und Kriegsbegebenheiten vom Jahre 1806 bis 1813. v-^achsen hatte durch seine Erhebung zum Königreiche nichts gewonnen, wohl aber durch seinen gezwungenen Bei- tritt zum Rheinbunde seine Selbstständigkeit eingebüßt und war nunmehr gezwungen, an allen Kriegen Frankreichs Theil zu nehmen. Dazu kamen Handels und Censurbe- schrankungen und andere drückende Einmischungen des französischen Kaisers in die innern Landesangelegenhei- ten. Schon gleich nach erfolgter Erhebung zur Königswürde mußte Friedrich August abermals 6000 Mann, den Rest seines Heeres, nach Preußen zur Bekämpfung seines ehemaligen Bundesgenossen, senden. Die Lorbeeren, die sich die sächsischen Krieger bei der Belagerung von Danzig und in der Schlacht bei F r i e d l a n d erkämpften, konnten ihm keine Freude machen, denn die Sache, für die sie kämpften, war keine gerechte, und Gerechtigkeit war stets der Leitstern dieses Fürsten. Eben so wenig konnten ihm die Vortheile, die ihm durch den Frieden von Til- sit zusielen, angenehm sein, er wurde zum erblichen Her- zog von Warschau ernannt, welches 1851 Geviertmei-

7. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 284

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
284 die ganze Nieder Lausitz, den Kurkreis mit Barby und Gommern, Th eile des in eigner und leipziger Kreises, den größten Theil der Stifte Merseburg und Naumburg, Zeiz, das sächsisch e Mannsfeld, den thüringischen und n e u städter Kreis und das Fürsten- thum Q u e r f u r t, Görlitz, Lübben, Guben, T o r - g a u, Wittenberg, E i l e n b u rg, M e r se b u rg, W ei- st e n fe l s, Naumburg und Schulpforta, Langen- salze, Weißensee, Neustadt und andere Städte, über- haupt 13674 Geviertmeilen und 864,400 Menschen mit allen S a l z w e r k e n, dem fettesten Kornboden und den ge- schontesten Wäldern gingen damit verloren. Die an Preußen abgetretenen Landschaften erhielten den Namen das Herzogthum Sachsen. Die Räumung des Landes soll 15 Tage nach der Auswechselung der Unterschriften vor sich gehen. Besondere Behörden werden unverzüglich die Auseinandersetzung wegen der Archive, Schulden, Rückstände Cassenbillets, des Eigenthums der öffentlichen Anstalten und milden Stiftungen, des Heeres, der Artillerie und der Kriegsvorräthe beginnen. Bei dem Heere haben alle Offi- ziere, Feldprediger und Chirurgen, so wie alle Ausländer die Wahl des Dienstherrn, bei den übrigen entscheidet der Geburtsort. Die Schulden der getheilten Provinzen bleiben auf denselben haften, auch bei den getheilten gehen sie nach den Einkünften. Dasselbe gilt von den ausstehen- den Forderungen. Alle Gemeinden, Corporationen, fromme Stiftungen und Unterrichtsanstalten behalten ihre Besitzungen und Einkünfte. Preußen verpflichtet sich 150/0(10, nöthigen Falls 250,000 Centner Salz ohne Ausgangszoll zu einem Preise an Sachsen zu liefern, der dem Könige von Sachsen seine bisherige Salzsteuer nicht schmälert. Am 27. Mai trm der König der am 27. März geschlos- senen Verbindung gegen Frankreich bei und stellte 8,000 Mann Linientruppen und eine gleiche Zahl Landwehr. Am 8. Juni wurde die deutsche Bundesacte für Sach- sen unterzeichnet. So war denn das Aer^ste über das unglückliche S ach - scn verhängt, das, was Jahrhunderte lang durch gemein- same anden zusammengehalten worden und in ein Ganzes verwachst^, wurde, getrennt und zerriffen. Landsleute, Brü-

8. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. XI

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
die Folgen mancher ihrer Mißgriffe haben wir zu tragen. Das alles kennen zu lernen, zu wissen, mit welcher schwe- ren Mühe, durch welche harte blutige Kampfe, mit wel- chen unermeßlichen Opfern der Zustand von Sicherheit, Ruhe und Wohlsein, dessen wir uns erfreuen, errungen und erkämpft worden ist: zu vernehmen, wie unsere staats- bürgerlichen Einrichtungen entstanden sind, und wie sie nach und nach sich ausgebildet und vervollkommnet haben, be- kannt zu werden mit unserer Väter Art und Sinn, und wie sie in guten und bösen Tagen gewaltet und geduldet: das Alles ist gar lehrreich und nützlich, erhellt den Verstand, erhebt Geist und Gemüth, und erhöhet unsere Anhänglich- keit an das Vaterland. Gewährt aber die Kenntniß der Geschichte seines Vaterlandes jedem gebildeten Menschen, — sein Geburtsland sei, welches es wolle, — den ebenangedeuteten Nutzen, so muß solches in einem ganz vorzüglichen Grale bei den Sachsen ftattsinden, denn unter den deutschen Volks- stämmen ist der sächsische einer der berühmtesten, und sein Name hat von jeher herrlich in der Geschicke geklun- gen. Noch lange, bevor das Licht der Cnistuslehre Deutschland diesseit des Rheins erleuchtete, zog ein Theil des Sachsenvolkes nach England, erkämpfte sich dort ein neues Vaterland, und herrschte darij mehrere hundert Jahre. Gegen den gewaltigen Kaiser Karl den Großen verthcidigten die Sachsen zwei und dreijkg Jahre lang ihre Unabhängigkeit und ihrer Väter Glaubm, und wenn sie endlich der Uebermacht weichen nußten, sc retteten sie doch aus dem langen blutigen Kanpfe ihren Namen und ihre Volksthümlichkeit. Als Deutschland durch die Schwäche seiner Könige und durch Miere Zwietracht so zer- rüttet und ohnmächtig geworden wst/ daß es sich von den ungeschlachten Hunnen allja-M verheeren lassen mußte,

9. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. XII

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
xn und die Plünderung nur durch einen schimpflichen Zins abkaufen konnte, da waren es die Sachsen vornehmlich, die unter der Leitung ihres eingebornen Königs Heinrich das deutsche Vaterland von dieser Schmach befreiten. Die sächsischen Könige brachten die Kaiserkrone wieder an das Reich, und erhoben Deutschland auf den höch- sten Gipfel des Glanzes und der Macht. Das Sach sen - land, besonders die Gegend an der Elbe, Saale und Unstrut, war unter ihrer Herrschaft so vortrefflich ange- baut, daß die Schriftsteller der damaligen Zeit es ein blü- hendes Paradies und herrlichen Gotresgarten nennen. Sachsen überwältigten die Slavenvölker, die sich in dem nordöstlichen Deutschlande angesiedelt hatten, und gaben ihnen das Christ ent hum und deutsche Sprache Gesetze und Verfassung. Welcher andere deutsche Volks- stamm kann sich gleicher Thaten, gleicher Verdienste um das deutsche Gesammtvatcrland rühmen? — Nun ist es freilich wa)r, daß das alte Sachsenland, dessen Be- wohner so preiswürdige Thaten vollbracht, einen weit grö- ßern Umsing hatte, als das, welches gegenwärtig diesen Namen sihrt, und nur einen Theil davon enthalt. Allein eben dadurch, daß jener hochberühmte Name des Volks und des Landes, von dem Ganzen auf einen Theil davon überging erhielt dieser Theil auch Beruf und Pflicht, sich desnamms seiner großen Vater, dessen ausschließlicher Träger er geworden, besonders würdig zu zeigen. Und das hat denn arch das biedere Sachsenvolk redlich gethan. So lange das heutig Sachsenland unter der Herrschaft des Hauses Wetrhn zu einem Ganzen vereinigt worden ist, haben die Sachsen sich stets als ein sittlich gutes, wackres, fleißiges, süvweiches, wohlgesinntes, frommes und ehrenwerthes Volk bvvährt, welches keinem andern an häuslichen und bürgelich^ Tugenden nachfteht, viele

10. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 1

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
! E r st c s B u ch. Aeltere Geschichte der einzelnen Lande bis zur Vereinigung Thüringens mit Meißen 1247. ' Erstes Capitel. Sächsisches Land und Volk in der Heidenzeit. <T\ alten Sachsen gehörten zu den deutschen Haupt- völkern, die, nachdem viele andere Volksftämme überwäl- tigt, vertilgt oder ausgewandert waren, oder, sich mit an- dern vereinigt hatten, ihre Selbstständigkeit und eigenthüm- liche Verfaffung fortwährend behaupteten. Sie wohnten anfangs in dem heutigen Herzogthum Holstein und noch etwas weiter nach Süden zu. Das Meer und die Elbe, die ihr Gebiet umflossen, gab ihnen Veranlassung zur Schiff- fahrt, aber auch zur Seeräuberei, wodurch sie zuerst den andern Völkern bekannt wurden. Gar häufig plünderten sie die Küsten von Gallien und Britannien, Frank- reich und England aus, denn Beutemachen galt bei ihnen für kein Unrecht, Streitbarkeit aber für die erste al- ler Tugenden. Ihrer Seeräuberei wegen wurden die Sach- sen im vierten Jahrhunderte n. Ehr. Geb. sogar den Rö- mern furchtbar. Doch auch in den Landkriegen machten sie sich durch ihre Tapferkeit berühmt. Die Römer ach- teten die sächsischen Krieger nächst den fränkischen für die tapfersten unter allen Deutschen, und nahmen sie gern um hohen Sold in ihre Kriegsdienste. Als das Rö- 1 , .' i , . - . ■
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