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1. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 79

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
79 Thüringen kam auch seit 1405 eine Kopfsteuer auf, unter dem Namen Bär oder Bären. Mit der Gerichts- verfassung ging allmählig eine große Veränderung vor. Das allgemeine thüringische Landgericht zu Mittel- hausen gerieth nach und nach in Abnahme, während das Hofgericht seinen Wirkungskreis vergrößerte. Auch verliehen die Land- und Markgrafen den Städten und ein- zelnen Grundbesitzern häufig die erbliche Gerichtsbarkeit. Die Geistlichen strebten, auch weltliche Sachen vor ihren Gerichtshof zu ziehen, wogegen aber Friedrich der Streit- bare ein päpstliches Privilegium erhielt. Auch die west- phälischen Freigerichte mischten sich in dienechtöpfiege dieser Länder, und achteten der kaiserlichen Verbote dagegen nicht. Um der Streitigkeiten mit ihnen ein Ende zu machen, sah sich F riedrich der Streitbare gendthigt, mit den weft- phälischen Freigerichten selbst in Verbindung zu treten. Die Städte gewannen durch ihren Reichthum und durch die Hilfe, die sie den Fürsten in den Kriegen leiste- ten, immer größeres Gewicht, und die Vereinigung der Handwerker in Zünfte erfolgte immer häufiger. Von den Städten in den drei Wetti nischen Hauptlanden ge- langten besonders drei zu einer vorherrschenden Wichtig- keit. In Meißen war es Dresden, doch kam diese bei Weitem ihren Schwefterftädten in Thüringen und Ofter- land, Erfurt und Leipzig nicht gleich. Dresden wurde lange durch die Nähe von Meißen, Budissin und F reib erg niedergehalten, und hob sich erst unter Heinrich dem Erlauchten und seinem Sohne, Fried- rich dem Kleinen, die daselbst Hof hielten. Schon in der ersten Hälfte des l4ten Jahrhunderts zählte es eine Menge Kirchen und Klöster, und das berühmte Mater- nenhospital, auch die steinerne Brücke soll schon 1319 erbaut sein, doch waren die steinernen Pfeiler damals nur mit Balken verbunden. Dresden lag damals auf dem rechten Elbufer, und was jetzt Alt-Dresden ist, er- hielt erst 1403 Stadt- und Marktrecht. Erfurt, die Hauptstadt von Thüringen, stand unter der Oberhoheit der Landgrafen, während-.die Erz- bischöfe von Mainz die Erbherrn davon waren. Die Streitigkeiten beider wegen ihrer Gerechtsame benutzte die

2. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 50

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
50 dieses Zeitraums machte es nothwendkg, daß die Jahr- märkte in den Städten aus den Kirchen, wo sie bis dahin gehalten worden waren, auf die Marktplätze verlegt wur- den. Es wurden Kaufhäuser gebaut, Waagen errichtet und mehrere Anstalten zur Bequemlichkeit der Kaufieute getroffen, und der Handelsstand, früher verachtet und gedrückt, ge- wann großes Ansehen und vielen Einfluß in den Städten. Von der Gelehrsamkeit läßt sich aus jener Zeit noch wenig Lobenswerthes berichten, sie war noch ausschließlich das Eigenthum der Geistlichkeit; die Weltlichen kümmerten sich dazumal wenig darum, und wer von ihnen lesen und schreiben konnte, galt schon für einen gelehrten Mann. Daher war das Kloster Fulda hoch berühmt wegen der Gelehrsamkeit seiner Mönche, und auch in andern Klöstern wurden die Wissenschaften noch mit Eifer betrieben. Nur in den Klöstern und bei den Hochstiften gab es Schulen, und nur Geistliche waren Acrzte und Wundärzte, Meß- künstler und Geschichtschreiber. Uebrigens waren die thü- ringischen Landgrafen meistens besser unterrichtet als ihre gleichzeitigen Standesgenossen; hatte doch Ludwig der Milde und sein Bruder Hermann selbst in Paris studirt! —

3. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 217

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
217 von großer Bedeutung; i. I. 1705 befanden sich in den kurfürstlichen Landen mit Inbegriff der Nebenlinien 32,400 gangbare Tuchmacher und 64,000 Weberstühle. Eine höchst wichtige Erfindung machte 1709 Johann Georg Bött- ger; nämlich das weltberühmte meißner Porzellan. Er hatte Gold machen sollen, woran es dem Hofe damals im- mer gebrach; das konnte er nun zwar nicht, aber bei dem Versuche entdeckte er die Verfertigung erst des braunen, und dann des weißen Porzellan's, und 1710 wurde die Fabrik zu Meißen auf der Albrechtsburg gegründet, wodurch bei der damaligen Kostbarkeit große Summen in's Land gezogen wurden. Für die Gelehrsamkeit that Friedrich August I. nicht viel, aber auch ohne das blühte sie in Sachsen, welches während seiner. Regierung in allen Fächern der Wissenschaften so viele und weltberühmte Gelehrte aufzu- weisen hatte, wie kein anderes Land der Erde. Mehr Eifer zeigte er für die schönen Künste, für die er eine große Vor- liebe hatte und die auch schon durch seine Prachtliebe be- günstigt wurden. Erbaute den japanischen Palast in Neustadt Dresden, die neustädter Kirche, die herrliche Frauenkirche, das Prinzenhaus, das große Opernhaus, den Zwinger, die Caserne und viele andere Paläste und Pracht- bauten. Eine Maleracademie gründete er 1697, ebenso eine Inventions - und Modellkammer. Viele Kunstsammlungen gründete er neu, andere schon vorhandene vermehrte er, so daß schon unter ihm mehr Kunstschätze in Dresden vor- handen waren, als in irgend einer deutschen Hauptstadt. Bei seinen Festen wurden alle Künste in Thätigkeit gesetzt und eine große Menge von Familien erhielt dadurch Nah- rung und Wohlstand. So floß wenigstens wiederum ein Theil der großen Summen dem Lande zu, die es der unbe- grenzten Prunksucht seines Landesherrn opfern mußte. Frei- lich wurde der Schade dadurch nicht wieder gut gemacht, doch aber vermindert. Die Prachtliebe dieses Fürsten über- schritt alles Maß und Ziel; unter allen Höfen von Euro- pa war der Seinige der glänzendste. Seine Feste, die bei- nahe nie abbrachen, kosteten Millionen. Das glänzendste von allen hatte im September 1719 bei der Ankunft der Kur- prinzessin in Dresden statt und hat vielleicht in der gan-

4. Kurze Beschreibung der deutschen Bundesstaaten - S. 37

1863 - Leipzig : Amelang
37 Zeitz und die nördlichen Theile Thüringens) fiel an Preußen, das diese Lan- destheile zur Bildung seiner Provinz Sachsen benutzte. In seiner jetzigen Ausdehnung hat das Königreich Sachsen nicht einmal die Größe der kleinsten preußischen Provinz. Es umfaßt nur 272 Q.m. Aber auf dieser Fläche wohnen mehr als 2 Mill. Menschen, d. h. auf der Q.m. durchschnittlich 800,0. So dicht wie hier wohnen die Menschen nur in sehr wenigen Gegenden Deutschlands beisammen. Ackerbau und Viehzucht rei- chen nicht aus, die Bewohner zu ernähren. Die Thäler der weißen Elster, der Zwickauer und Freibcrger Mulde, der Spree und Görlitzer Neiße sind wenig fruchtbar; nur das Elbthal, sowie die ganze Ebene im Nor- den gehören zu den ergiebigen Gegenden unseres deutschen Vaterlandes. Viele andere Erwerbszweige mußten eingeführt werden. Von der Spitzenklöp- pelei im Erzgebirge-, von der Gewinnung des Silbers bei Freiberg (18) und der Kohlen bei Zwickau (20) ist schon die Rede gewesen (S. f££). Dazu kommen die zahlreichen Fabriken von baumwollenen und wollenen Stoffen in Reichenbach, Glauchau, Meerane und andern Orten, die großartigen Maschinenfabriken zu Chemnitz, das in kurzer Zeit zu einer Stadt von fast 50,000 Einw. herangewachsen ist, die Weberei in zahlreichen Dörfern bei Zittau u. s. s. Auch das gereicht dem Lande zum Vortheil, daß alljährlich Tausende von Fremden herzueilen, um sich an den Kunst- schätzen, die in der Gemäldegalterie, im grünen Gewölbe, im historischen Museum, in der Bibliothek der schönen Königsstadt Dresden (121) zu- sammengetragen sind, oder an den Schönheiten der bei Pirna beginnenden sächsischen Schweiz (Bastei, Kuhstall, Prebischthor u. s. w.) zu ergötzen. Dabei bleibt auch die kleine, aber äußerst starke Festung König st ein nicht unbesucht. Die Festungswerke schließen einen großen Fleck Landes ein, der zum Anbau der nothwendigsten Nahrungsmittel für die Besatzung benutzt werden kann, so daß es bis dahin noch nicht einmal gelungen ist, die Festung durch Hunger zur Uebergabe zu zwingen. Das nach einer andern Seite von Dresden gelegene Städtchen Tharandt ist von einem Waldthale eingeschlos- sen, wie es reizender weit und breit nicht gefunden werden kann. Zum Sitze einer chohen Schule für diejenigen, die das Forstfach studiren wollen, ist es eben so geeignet, wie Freiberg zum Sitze der berühmten Bergakademie. In östlicher Richtung führt eine Eisenbahn nach Bautzen (12). An der Spree gelegen, ist diese alte Hauptstadt der Oberlausitz jetzt (wie Dresden, Leipzig und Zwickau) der Hauptort eines Kreisdirectionsbe- zirkes. Ueberreste der früheren wendischen Bewohner finden sich noch in der Gegend von Bautzen; in ihrer Spracke heißt die Stadt Budissin. Das benachbarte Wurschen war der Hauptpunkt der Schlacht am 20. und 21. Mai 1813. Auch das Dorf Hochkirch (S. Hf^) liegt in der Nähe. In an- derer Hinsicht ist die im vorigen Jahrhundert durch den Grasen Zinzendorf begründete Ansiedlung auf dem Hutberge — Herrnhut—, nach welcher eine Sekte der evangelischen Kirche ihren Namen führt, sehr bemerkenswerth. Alle andere Colonien der Brüdergemeinde sind von hier ausgegangen; hier hat noch immer die Behörde ihren Sitz, die über alle Angelegenheiten der einzelnen Gemeinden die oberste Aufsicht führt. Meißen (10), der alte Sitz der Markgrafen und Bischöfe, liegt zum Theil auf der Höhe. Der hohe Dom, ein ehrwürdiges Gebäude, in dem

5. Kurze Beschreibung der deutschen Bundesstaaten - S. 43

1863 - Leipzig : Amelang
43 den aus, hier Moose genannt, die zum Anbau völlig untauglich sind. Ue- berhaupt ist die Fruchtbarkeit des Bodens auf diesen hochgelegenen Flächen nicht sehr groß. Trotzdem ist hier in Altbayern die Königsstadt Mün- chen angelegt worden, die weit über 100,000 Einw. zählt und in der Volks- zahl nur von Wien, Berlin und Hamburg übertroffen wird. An neuen, prächtigen Bauwerken und Sammlungen von Gemälden, Bildsäulen und andern Kunstwerken übertrifft München sogar die andern Hauptstädte Deutschlands, selbst Berlin und Dresden. Am meisten hat es in dieser Hin- sicht dem Könige Ludwig zu danken. Die königliche Bibliothek von mehr als 600,000 Bänden steht vielleicht nur der in Berlin nach, ebenso die Uni- versität in der Zahl der Studenten. Gar viele Fremde finden sich hier all- jährlich ein, die denn auch nicht versäumen, die Lustschlösser in der Umgegend, z. B. Nymphenburg, zu besuchen. An Weinbau ist bei München des rauhen Klima's wegen nicht zu denken; dafür wird desto mehr Bier gebraut. In einer mildern Gegend liegt Augsburg. Auf dem sich nach Süden zu ausbreitenden Lechfelde hat Kaiser Otto der Große im Jahre 955 die wilden Hunnen geschlagen; in Augsburg wurde auf dem Reichstage 1530 das lutherische Glanbensbekenntniß übergeben und 1555 der Religionsfriede geschlossen (S. £-^|). Einst war Augsburg die wichtigste Handelsstadt in Süddeutschland, der Mittelpunkt des Verkehrs zwischen Venedig und dem Norden. Durch die Entdeckung Amerika's bekam jedoch der Handel eine andere Richtung, und der Reichthum Augsburgs sank. Jehl ist es zwar immer noch gewerbthätig, aber an die frühere Herrlichkeit reicht das jetzige Leben nicht. Eine merkwürdige Erinnerung an die alte Zeit ist eine Straße mit 50 Häusern, in denen arme brave Bürger gegen einen sehr geringen Miethzins ein anständiges Unterkommen finden. Diese Stiftung heißt die Fugg er ei. Sie ist von zwei Grafen von Fugger gemacht, den Nachkommen eines Leinwebers, der 1370 nach Augsburg gezogen war und einen Leinwand- handel angefangen hatte. Unermeßliche Reichthümer erwarb diese Familie, und noch jetzt besitzen die Fugger Grafschaften, ja sogar ein Fürstenthum. Landshut am Inn (12) ist die Hauptstadt von Niederbayern. Pas- sau (14) ist nicht bloß wegen seiner ausgezeichnetenlage, sondern auch durch den hier abgeschlossenen Vertrag merkwürdig. Der Schlachtort Mühldorf liegt gleichfalls in dieser Gegend (S. f-™). Bei Regens bürg erreicht die Donau ihren nördlichsten Punkt. Auch diese Stadt ist durch geschichtliche Ereignisse wichtig. Hier war seit 1668 der immerwährende Sitz des Reichstages, während früher bald dieser, bald jener Ort zu der großen Versammlung der Fürsten ausgewählt wurde. Hier in Regensburg wurde denn auch i. I. 1803 ausgemacht, wie die deutschen Fürsten, die auf der linken Rheinseite Gebiete verloren hatten, auf der rech- ten entschädigt werden sollten. Regensburg gegenüber, an der Mündung des Flusses Regen, liegt Stadt am Hof, gleichsam eine Vorstadt; zwei Stundenweiter abwärts, nach Straubing zu, an den bewaldeten Ufern der Donau hat König Ludwig von Bayern ein Prachtgebäude errichten lassen, das zur Aufstellung der Marmorbilder großer deutscher Männer bestimmt ist, — die Walhalla. Stromaufwärts liegt Kelheim (an der Mündung der Altmühl) und das feste I n g o l st a d t ( 12), dessen Universität nach München

6. Kurze Beschreibung der deutschen Bundesstaaten - S. 51

1863 - Leipzig : Amelang
— 51 — si tz, die im „böhmischen Paradies" gelegene Stadt L ei tmeritz und Tet- s ch e n am Anfange der sächsischen Schweiz, die mit dem Pr e b i s ch t h o r und einigen andern schönen Punkten noch in das böhmische Gebiet hineinreicht. Von der Mündung der Moldau aufwärts finden wir Kollin, in geringer Entfernung davon das durch seinen Bergbau bekannte Städtchen Kutten- berg und Czaslau mit dem Schlachtfelde von Ch otusitz. Noch weiter nach dem Ursprünge des Flusses zu sind die Festungen König grätz (10) und Josephstadt, sowie der Schlachtort Sorr unweit Trautenau zu merken. Das an der Grenze der Grafschaft Glatz gelegene Städtchen Ad er s- b ach (nicht zu verwechseln mit dem oben erwähnten Adelsberg) ist durch merkwürdige Fclsenbildungen berühmt. — Der Theil von Böhmen, der durch die Elbe ausgeschnitten und durch die Jser in zwei Hälften getheilt wird, hat in mehreren Districten, besonders nach dem Lausitzer Gebirge zu, viel Gewerbthätigkeit, ähnlich wie die angrenzenden sächsischen Landestheile. Da liegt das rasch emporblühende Reichenberg (18) an der Neiße mit seinen Tuch-und Strumpswebereien, und Rumburg mit seinen Baumwollenma- nufacturen. Friedland an der schlesischen Grenze erinnert an Wallen- stein, den Herzog von Friedland, der hier auf dem Schlosse sein Wesen ge- trieben hat. Die am weitesten nach Westen gelegene östreichische Provinz, die ge- fürstete Grafschaft Tvrol mit Vorarlberg, wird fast von einer Million Menschen bewohnt, die Alpenwirthschaft, Jagd und etwas Acker- und Wein- bau betreiben, übrigens in den engen Felsenthälern nicht hinreichenden Erwerb finden. Manche ziehen mit allerlei Kurzwaaren in die Fremde, um Verdienst zu suchen. Das Vaterland aber bleibt auch in der Ferne unver- gessen. Anhänglichkeit an die althergebrachten Sitten ist den Tyrolern eigen; dabei zeichnen sie sich aus durch Muth und Tapferkeit. Die Heldenthaten Andreas Hofers (1809), der das herrliche Alp^nland seinem Kaiser Franz erhalten wollte, werden stets mit hohen Ehren genannt werden. — Der Inn, der Hauptfiuß im nördlichen Theile des Landes, tritt bei Fin- stermünz durch eine enge, leicht zu vertheidigende Schlucht in Tyrol ein. Das obere, von gewaltigen Gletscherbergen eingeschlossene Innthal heißt das Eng ad in. In demselben ist das Bad Land eck zu merken. Wo das Thal sich etwas erweitert, da liegen stattliche Dörfer; unter diesen Zirl mit der Martinswand, auf der sich einst Kaiser Mar verstiegen hatte, wäh- rend er die flüchtige Gemse jagte, so daß er nur wie durch ein Wunder ge- rettet werden konnte. In der Mitte des Jnnthales liegt Innsbruck (16) in reizender Gegend, einst der Lieblingsaufenthalt des Kaisers Max, der auch hier in der Domkirche begraben ist. Ein herrliches Denkmal erhebt sich über seinem Grabe. Auch bewahrt die Stadt noch manche Erinnerung an Hofer, der hier als Oberkommandant seinen Sitz hatte; seine Gebeine sind von Mantua hierher gebracht worden. Die Universität d"s Landes hat in Innsbruck ihren Sitz. — Noch weiter abwärts am Inn liegt Hall mit seinen Salzbergwerken und unweit der bayrischen Grenze Kuss stein, die einzige wirkliche Festung des Landes Tyrol, das von Natur gleichsam zu einem einzigen gewaltigen Bollwerke bestimmt ist. Süd tyrol umfaßt hauptsächlich die Thäler der Etsch und Ei sack nebst mehreren Nebenthälern. Beide Flüsse vereinigen sich unweit Botzen 4*

7. Kurze Beschreibung der deutschen Bundesstaaten - S. 15

1863 - Leipzig : Amelang
ner slavischen Ursprungs. In Schlesien wohnen aus der Oftfcite der Oder die sogenannten Wasserpo lacken; der ganze innere Theil der Pro- vinz Posen ist von eigentlichen Polen bewohnt, ebenso verschiedene Grenzbe- zirke in Preußen. Zwar machen das deutsche Wesen, die deutsche Bildung und der deutsche Fleiß immer größere Fortschritte; indessen bleibt doch noch üumer gar viel zu thun übrig. In Pommern wohnen am Seestrande in der Gegend von Leba noch die geringen Ueberreste der Ca ssub en, eines alten polnischen Volksstammes, der seine Sitte und Sprache beibehalten hat; eben- so leben in der Niederlausitz in der Gegend von Cottbus noch etwa 50,000 Wenden mit altwendischer Sprache und eigenthümlichen Gebräuchen. Auch die durch den großen Kurfürsten begründeten französischen Colonien in Berlin und andern Orten der Mark Brandenburg, sowie die Niederlassungen der von Friedrich Wilhelm I. angenommenen Salzburger in Ostpreußen sind 'zu erwähnen. 11 Millionen Preußen bekennen sich zur evangelischen, 7 Millionen znr katholischen Kirche, 225,000 Juden wohnen durch das ganze Land zerstreut. In den Provinzen Pommern, Brandenburg, Sachsen wohnen säst nur Evangelische; die Bewohner der Provinz Preußen sind zu £ evangelisch, zu £ katholisch ; die der Provinz Posen zu £ katholisch, zu £ evangelisch. In Schlesien wohnen fast eben so viele Evangelische, als Katholiken; in West- falen ist die Zahl der Evangelischen im Vergleich zu derj der Katholiken nocb etwas geringer; in der Rheinprovinz ist £ der-Bevölkerung evangelisch, £ sind katholisch; die Hoheuzoller'fchen Lande sind fast ganz katholisch. 11. Rertin. Aus der kleinen, verachteten Mark Brandenburg ist ein Staat entstan- den, der zu den Großmächten der Erde gezählt wird. Fast eben so merkwürdig ist es, daß an den sandigen, unfruchtbaren Ufern der Spree aus geringen An- fängen die mächtige Königsstadt B erlin hervorgewachsen ist, die zu den volk- reichsten und prächtigsten Städten Europa's gehört. Mit ihren 550,000 Einwohnern wird sie nur noch von London, Paris, Const antin >^pel und Petersburg in der Volkszahl übertroffen; Wien, die östreichische Kaiserstadt, ist schon von ihr überflügelt. Von der Gründung Berlins ist schon in der Geschichte Albrechts des Bären (S. 288), und von dem Bau des ältesten Burgschlofses und der allmäligen Vereinigung der beiden Orte Berlin und Köln an der Spree in der Geschichte des Kurfürsten Friedrich Ii. (S. 324) die Rede gewesen. Aber in der Mitte des 17. Jahrhunderts zählte die Stadt nur erst wenige tausend Einwohner. Der große Kurfürst hat sie zunächst um ein Bedeu- tendeserweitert. In den Jahren 1658 bis 81 wurden drei neue Stadttheile, der Friedrichswerder, die Dorotheenstadt und Neuköln gebaut. Unter seinem Nachfolger, dem ersten Könige, wurde die Friedrichsstadt hinzugefügt und die Stadt durch den Bau des majestätischen königlichen Schlosses für immer zur ersten Residenz erhoben. Unter Friedrich Wilhelm 1. stieg die Volkszahl von 50,000 schon auf 90,000. Auch Friedrich der Große und seine Nachfolger ließen sich die Vergrößerung ihrer Hauptstadt und ihre Verschönerung durch Prachtbauten, Denkmäler und andere Bildwerke an- gelegen sein. Jetzt besteht die Stadt aus 11 Stadttheilen und mehr

8. Kurze Beschreibung der deutschen Bundesstaaten - S. 16

1863 - Leipzig : Amelang
16 als 13,000 Häusern. Der Straßen zählt man weit über 300, der öffent» lichen Plätze gegen 20; mehr als 40 Brücken führen über die Spree, die in verschiedenen Armen die Stadt durchschneidet, und über die mit ihr zusam- menhangenden Gewässer. Der Kirchen sind etwa 50 vorhanden. Die 15 Fuß hohe und 8-4 Fuß dicke Ringmauer (die freilich auch das nur erst zum Theil bebaute Köpenicker Feld in sich schließt) hat eine Länge von 4-5 Stunden und wird von 21 Land- und 3 Wasserthoren durchbrocken. Die in gerader Richtung die Stadt durchschneidende Friedrichsstraße ist fast eine Stunde lang. Unter den Gebäuden von Berlin verdient vorzüglich das von dem ersten preußischen Könige mitten in der Stadt, dicht an der Spree erbaute große königliche Schloß genannt zu werden, ein gewaltiges und prachtvol- les Bauwerk, das ein längliches Viereck bildet und zwei große und zwei kleine Höfe einschließt. Fünf hohe Portale führen in das Innere, welches den weißen Saal, den Rittersaal mit dem königlichen Thron und andere Prachtsäle, fürstliche Wohnungen, die Schatzkammer und eine Gemälde-Gallerie enthält. Der Zimmer zählt man gegen 600. Ueber das ganze mächtige Gebäude von 460 Fuß Länge, 430 Fuß Breite und 102 Fuß Höhe erhebt sich die hohe, majestätische Kuppel der Schloßkapelle, die außen in goldnen Buchstaben die Inschrift zeigt: Es ist in keinem An- dern Heil, ist auch kein andrer Name den Menschen ge- geben, darinnen wir sollen selig werden, denn in dem Na- men Jesu. Auf der einen Langseite zieht sich vor dem Schlosse eine neu angelegte Terrasse hin, mit zwei erzenen, kolossalen Pferdebändigern am Thoreingange, einem Geschenke des russischen Kaisers. Der vor dem Schlosse gelegene Lust- ga rten ist unstreitig der größte und schönste öffentliche Platz Berlins. Mit Gartenanlagen versehen, ist er zugleich von lauter Prachtgebäuden umgeben, unter denen noch das Museum, der Dom und daszeughaus zu nennen sind. Eine große geschliffene Granitschale aus einem einzigen, in der Mark aufge- fundenen Granitblocke und ein mittels Dampfkraft getriebener Springbrun- nen zieren ihn. Das Museum liegt dem Schlosse gerade gegenüber; zu seiner mit trefflichen Wandgemälden geschmückten und von Säulen getragenen offenen Vorhalle führt eine breite Treppe empor. Auf einer Wange derselben ist die erzene Amazone, ein Kunstwerk eines vaterländischen Bildhauers, auf- gestellt. Das Museum selbst, eines der schönsten Gebäude in Berlin, 276 Fuß lang, 179 Fuß breit, enthält in den unteren Räumen die alterthümlichen Bildwerke von Erz, Marmor und Stein aus Griechenland und Rom, in den oberen die fast anderthalbtausend Gemälde zählende Bildergallerie. Hinter diesem Museum und mit demselben durch eine lange, hohe Brücke verbunden, erhebt sich das neue Museum, zur Aufnahme der in den königlichen Schlös- sern zerstreuten Kunstschätze bestimmt, namentlich auch der ägyptischen, und nicht minder großartig und schön, als das ältere. Die hohen Wände des Treppenhauses werden durch 6 große und viele kleinere Gemälde ge- schmückt, die die willigsten Ereignisse der Weltgeschichte versinnlichen. Hin- ter den Museen liegt das geräumige Packhofgebäude. Blickt man vom Schlosse zum Museum hinüber, so hat man rechts die Domkirche, in deren Gruft dev große Kurfürst und der König Friedrichi. ruhen. Geht man vom Lustgarten

9. Kurze Beschreibung der deutschen Bundesstaaten - S. 18

1863 - Leipzig : Amelang
18 über dem der preußische Adler schwebt. Napoleon führte 1806 dieses Kunst- werk nach Paris, von wo es die siegreichen Preußen 1814 zurückholten. Das eiserne Kreuz wurde dem Lorbeerkranze noch beigefügt. Ziemlich in ihrer Mitte wird die Straße unter den Linden von der groß- ßen Friedrichsstraße durchschnitten, die vom Halle'schen zum Oranienbur- ger Thore reicht. In geringer Entfernung vom Brandenburger Thore zweigt sich die Wilhelmsstraße von ihr ab, die an dem schönen Wilhelmsplatze vorbeiführt. Letzterer ist von den Standbildern der Helden aus den schlesischen Kriegen (Schwerin, Seydlitz, Winterfeld, Keith, Ziethen und Leopoldvon Dessau) umgeben. Eine der schönsten, regelmäßigsten Straßen Berlins ist die Leipziger- Straße, die vom Dönhofsplatze zum Potsdamer Thore führt und aus lauter hohen Häusern gebildet ist. Außerordentlich ist das Leben, das hier vom frühen Morgen bis in die späte Nacht hinein herrscht. Und doch kann die Königsstraße, in deren Umgebung das neue großartige Rathhaus er- baut wird,- mit noch größerem Rechte als der Mittelpunkt des Verkehrs be- zeichnet werden. In dieselbe gelangt fricm, wenn man von dem auf der Rück- seite des Schlosses gelegenen Schloßplätze aus die lang e Brücke über- schreitet, die auch die Kurfürstenbrücke genannt wird, da sie mit der herr- lichen, aus Bronze gegossenen Reiterbildsäule des großen Kurfürsten geziert ist, das dem Denkmale Friedrichs des Großen fast nicht an Schön- heit nachsteht. Den Feldherrnstab in der Hand, scheint es, als wolle der Sieger von Fehrbellin seine tapfern Schaaren zum neuen Kampfe führen. Durch die ganze Königsstraße hin ziehen sich die Geschäftshäuser der reichen Kaufleute; das Gedränge der Fußgänger und Wagen ist nicht zu beschreiben. Erst hinter dem Aleranderplatze wird es stiller. Endlich, nach den Vor- städten zu, hört die Fülle des Lebens auf. Auch die prachtvolle Königs- stadt hat manches Bild der Armuth aufzuweisen, und aus den düstern Keller- wohnungen schaut dir manches bleiche Gesicht entgegen, in dessen Zügen Roth und Elend ihre Spuren zurückgelassen haben. — Mehrere Vorstädte sind ganz von Fabrikarbeitern bewohnt. Denn auch die Industrie steht in Berlin in hoherblüthe. Da finden sich großartige Maschinenfabriken,-vor allen die von B o r s i g, die nun schon beinahe anderthalbtausend Locomotiven für deutsche und fremde Eisenbahnen geliefert hat. Vortrefflich eingerichtet ist die könig- liche Eisengießerei, in der nicht bloß ganze Brücken mit Bogen und Ge- ländern, Maschinentheile der verschiedensten Art für den Handwerks- und landwirthschaftlichen Gebrauch, herrliche Bildsäulen und Brustbilder aus Gußeisen verfertigt werden, sondern wo durch die Kunst auch die feinsten Schniucksachen und Zierrath aus Eisen geliefert werden: Finger- und Ohr- ringe, Armbänder, Vorstecknadeln, Ketten, also Dinge, welche man sonst nur aus Gold und Silber zu arbeiten pflegte. — Auch die königliche Porzel- lan - M a nu fa k t u r gehört zu den vorzüglichsten in ganz Europa. Da wer- den die kostbarsten und feinsten Gefäße und Geschirre von den kunstvollsten Formen verfertigt und häufig noch sehr sauber und reich vergoldet, so daß sie zum Theil von sehr hohem Werthe sind. Die Zahl der dabei beschäftigten Arbeiter und Künstler beläuft sich auf mehrere Hunderte. Auch die Seidenwebereien und Färbereien, die Wagen- und Lederfabriken ¿i. s. w. sind sehr bedeutend. Neberhaupt ist Berlin, seitdem die Verbin-

10. Kurze Beschreibung der deutschen Bundesstaaten - S. 19

1863 - Leipzig : Amelang
19 düng mit andern Städten erleichtert ist, die gewerbreichste Stadt des nörd- lichen Deutschlands geworden. Konnten früher die Waaren nur auf der Spree und auf Landstraßen weiter befördert werden, so zieht sich jetzt um die eine Hälfte der Stadt ein breiter Schifffahrtskanal, und Eisenbahnen führen nach Potsdam und Magdeburg, nach Leipzig und Dresden, nach Ham- burg, nach Stettin und Posen, nach Königsberg, Breslau und Wien. Unter den öffentlichen Plätzen ist hauptsächlich noch der fast in der Mitte der Stadt gelegene Gensd'arrnenplatz zu merken, auf dem Fried- rich der Große zwei Kirchen nach ganz gleichem Plane har erbauen lassen. Zwischen denselben liegt das Schauspie lh aus, aitch eins der größten und prachtvollsten Gebäude der Hauptstadt. Vor der gewaltigen Treppe sollen die Bildsäulen der berühmtesten deutschen Dichter aufgestellt werden. — Der Belle-Allianceplatz am Halle'schen Thore ist von kreisrunder Ge- stalt. Ju seiner Mitte erhebt sich auf einer thurmhohen Granitsäule ein Bild der Siegesgöttin mit dem Lorbeerkranze. Ein anderes, der Erin- nerung an diebefreiungskriege und an die gefallenen Söhne des Vaterlandes geweihtes Denkmal erhebt sich auf dem nicht weit vor der Stadt gelegenen, 200 Fuß hohen Kreuz berge, dem einzigen Hügel bei Berlin, der zugleich den herrlichsten Ueberblick über das großartige Häusermeer gewährt und da- rum viel besucht wird. Das Denkmal ist 60 Fuß hoch und kunstreich aus Eisen gegossen. Auch noch viele andere in der Nähe der Stadt gelegene Orte wimmeln bei schönem Wetter von Spaziergängern und vergnügungslustigen Menschen. Ein wahrer Segen für die Hunderttausende von Bewohnern Berlins ist der Thiergarten, der sich vor dem Brandenburger Thore rechts bis zur Spree und links bis vors Potsdamer Thor hinüberzieht, ein lieblicher Lustwald mit schönen Teichen, Wiesen- und Blumenanlagen und schattigen Alleen, Fuß-, Reit--und Fahrwegen. Man hat den Thiergarten wohl die Lunge von Berlin genannt. Unter den Bildwerken, die ihn zieren, ist die auf der Luiseninsel ausgestellte Marmorstatue des Königs Friedrich Wilhelm Iii. hervorzuheben. Von den Vergnügungsorten, die ihn umgeben, ist das große Kroll'sch e Etablissement (—mang) am bekanntesten. Wißbegierige Lustwandler schlagen lieber den Weg nach dem zoologischen Garten ein, in dem Thiere aus fremden Ländern in ihrer Lebensweise beobachtet werden können, da einem jeden Thiere mit großer Sorgsamkeit der Aufenthalt und die Nah- rung geboten wird, die es gerade zu seinem Wohlbefinden bedarf. Mitten durch den Thiergarten zieht sich die stundenlange Straße nach Charlotten- burg, die wie alle Straßen im Innern der Stadt Nachts durch Gaslicht erhellt wird. In Eharlottenburg selbst liegt ein königliches Lustschloß, hinterdem sich ein herrlicher Garten bis zurspree hinabzieht. Jedernpreußen unvergeßlich ist die Stätte > in der das verewigte Eltcrnpaar unsres jetzigen Königs ruht, das von hohen Trauerbäumen umschattete Mausoleum. Von weiter entlegenen Orten werden auch noch Köpenick und Span- dau viel besucht, besonders aber Potsdam, die schöne zweite Residenz des Königs mit dem vor ihren Thoren gelegenen, unvergleichlich schönen Park von Sanssouci. Noch mehrere andere liebliche Punkte in der Umgebung von Potsdam sind dir in den letzten Geschichten des Lesebuches genannt. 2 *
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