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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 42

1894 - Dresden : Ehlermann
i8. Jan. 1701 42 Preussische Monarchie. — § 14. Preussens Erhebung zum Königreich. Königstitel auch Sachsen mit Annahme der Krone Polen zustehend; Aussicht des 1692 zur Kurwürde erhobenen Hannoverschen Fürstenhauses auf den englischen Königsthron. Die Anerkennung als „König in Preussen“ erlangt Friedrich vom Kaiser (erst nach längeren Unterhandlungen) 1700 gegen Zusicherung der Unterstützung bei dem Kampfe um Gewinnung des spanischen Erbes (§ 11, V. Urteil Prinz Eugens: „die Minister sind des Henkers wert, die Kaiserl. Maj. solches geraten“). Am 18. Januar 1701 setzt sich Friedrich im Schlosse zu Königsberg, umstanden von den Grossen seines Reiches, selbst die Krone auf und ergreift das Zepter zum Zeichen, „dass er seine königliche Würde keinem auf Erden zu danken, sondern solche vielmehr sich selbst gegeben habe“. Darauf Krönung seiner Gemahlin durch ihn und seine feierliche Salbung in der Schlosskirche. [Am Tage vorher Stiftung des Schwarzen Adlerordens mit der Devise „Suura cuique.“] Urteil Friedrichs des Grossen: „Er sprach dadurch zu seinen Nachfolgern: „„Ich habe euch einen Titel erworben, macht euch dessen würdig; ich habe den Grund zu eurer Grösse gelegt, ihr müsst das Werk vollenden ““ V. Länderzuwachs. Bei dem Tode Wilhelms Iii. von Oranien erbt Friedrich 1702 Mörs (Grafschaft am linken Rheinufer im heutigen Rgbz. Düsseldorf) und Lin gen (Grafschaft am rechten Emsufer in dem heutigen Rgbz. Osnabrück). Das gleichfalls an ihn vererbte Neufchätel und Valeng in (Grafschaft nw. vom Neufchäteler See) wird ihm anfangs von Ludwig Xiv. bestritten, aber 1707 durch die Landstände zugesprochen. Zu gleicher Zeit wird Tecklen-burg (Grafschaft am nw. Abhang des Teutoburger Waldes) durch Kauf erworben. Vi. Fortschritte im Innern, i) Das Gewerbe wird durch Aufnahme von Ausländern (auch Friedrich gleich seinem Vater Schutzherr der Evangelischen) gefördert. 2) Das Heer wird bis auf 40,000 M. vermehrt, eine Art Landsturm (die „Miliz“) aus der Landbevölkerung gebildet. 3) Förderung von Wissenschaft und Kunst, a) 1692 Gründung der Universität Halle. (Der Rechtslehrer Christian Thomas i u s , von der Universität Leipzig durch Engherzigkeit

2. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 46

1894 - Dresden : Ehlermann
4(3 Preussische Monarchie. — § 15. Prägung preussischer Eigenart. des Königs im Hinblick auf seinen Sohn Friedrich: „Hier steht einer, der mich rächen wird“). Vii. Innere Fortschritte, a) Der Ackerbau wird auf alle Weise gefördert. ,,Landesmeliorationen“ in grossem Umfang. Durch Austrocknen von Mooren werden Viehweiden gewonnen (im Havellande Anlage des Gutes Königshorst, dessen Butter berühmt). Heranziehung von Ausländern (Holländer) für Viehwirtschaften. Besetzung wüster Strecken mit Ansiedlern (die durch den Erzbischof F i r m i a n vertriebenen protestantischen Salzburger in dem durch die Pest verödeten litauischen Preussen). Kartoffelfelder bei Berlin seit 1728. b) Gewerbe. Hebung der Betriebsamkeit (Tuchweberei u. a.), Beispiel des Staates durch Anlegung von Fabriken (die Tuchweberei in der Klosterstrasse zu Berlin liefert das blaue Tuch der Uniformen, die Gewehrfabrik in Spandau die Waffen). Schutz des Gewerbes durch hohe Eingangszölle (Wolle, Baumwolle, Seide), c) Hebung der Städte. In Ostpreussen neben Anlegung von mehreren hundert Dörfern Gründung von 4 Städten. Anregung zur Bauthätigkeit (Wohlhabendere werden zu Neubauten gezwungen). In Berlin wird die Friedrichsstadt erweitert, die Wilhelmstrasse angelegt. Bau von Kirchen (Böhmische, Dreifaltigkeits-, Jerusalemer Kirche); ein Kadettenkorps- und ein Krankenhaus (Charite) wird eingerichtet; in Potsdam, nunmehr der zweiten Residenzstadt, wird das grosse Militärwaisenhaus begründet, d) Religion. Beispiel des Königs in Beobachtung christlicher Sitte. Friedrich Wilhelm nach dem Muster seines Grossvaters Schutzherr der Evangelischen. Aufnahme der vertriebenen Salzburger (deren Ansiedelung s. oben a). e) Bildung. Einführung der allgemeinen Schulpflicht. Gründung von Volksschulen (Anstellung von Unteroffizieren als Lehrer). Bei Missachtung der Gelehrsamkeit doch Schätzung der Wissenschaft, wo sie dem praktischen Leben nützt. (Vernachlässigung der Akademie ; G u n d 1 i n g, ein nicht ungelehrter, aber charakterloser und am Hof verspotteter Mann, deren Präsident. Überweisung von 2000 astronomischen, mathematischen, physikalischen und medizinischen Werken nebst einer Sammlung von Naturerzeugnissen). Viii. Bedeutung der Person des Königs. Friedrich Wilhelm, bei aller Grösse königlicher Denkart doch rauh in seinen Neigungen (Jagd, Tabakskollegium, burschi-

3. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 211

1894 - Dresden : Ehlermann
Neues Deutsches Reich. — § 66. Das wirtschaftliche Leben. 211 Volkes * andererseits. Am 15. Juni 1888 machte der Tod seinen Leiden ein Ende. Den Thron bestieg Kaiser Friedrichs Sohn, der jetzige Kaiser Wilhelm Ii. § 66. Das wirtschaftliche Leben. I. Gewinnung der Rohprodukte, a) Landwirtschaft. [Rationellere Betreibung seit Thaer in den ersten Jahrzehnten des Jahrhunderts. Seine Musteranstalt in Möglin. Praktische Verwertung der Lehren des berühmten Chemikers Liebig von den Eigenschaften der Nährstoffe seit den vierziger Jahren. Verwendung von Maschinen auch beim Ackerbau. Grossbetrieb durch freie Vereinigungen zu gemeinschaftlicher Anschaffung von Maschinen und Saatkorn ermöglicht. Landwirtschaftliche Akademien verbreiten Kenntnisse, Vereine und Ausstellungen nötigen zu Vergleichen und treiben zum Wetteifer. Die Errichtung von „Landwirtschaftskammern“ wird neuerdings in Aussicht genommen.] Schwunghafte Betreibung des Zuckerrübenbaues (Magdeburg; doch Schwankungen bei massenhafter Einführung des Rohzuckers). Getreidebau zeitweis wegen der Billigkeit fremden Getreides weniger lohnend; der Schutz der Landwirtschaft durch Schutzzölle eine Frage der neuesten Zeit. Weinbau am Rhein, der Mosel, der Nahe und in dem wiedergewonnenen Eisass - Lothringen erhält nach Gründung des deutschen Reiches ein weiteres Absatzgebiet. Das deutsche Bier wird von allen Nationen begehrt. Auch die Branntweinbrennerei sichert dem Landwirt ausreichenden Ertrag. b) Viehzucht lohnend. Rinderzucht in Schleswig-Holstein, Oldenburg u. a., Schafzucht weit verbreitet (Möglin), Pferdezucht vom Staate gepflegt (Gestüte zu Trakehnen u. a.). Schutz des Reiches gegen Eindringen von Viehseuchen. c) Die Fischerei erfreut sich einer wirksamen Pflege durch Fischereigesellschaften. d) Der Bergbau entwickelt sich zu schwunghaftem Betriebe. Die Kohlenschätze Oberschlesiens, Westfalens, der Rheinlande, des Königreichs Sachsen gelangen mit den englischen auf den Weltmarkt. Ii. Gewerbe unter dem Schutz des Reiches aufblühend. [Bedeutung des Zollgesetzes von 1818 (§ 45, Ii, C), des Zollvereins (§ Zo, I), des Dampfes für Entwickelung einer Grossindustrie (§ 50, Ii). Die * Leute des Volkes erboten sich, den gesunden Kehlkopf sich anschneiden zu lassen, um den kranken des Kaisers zu ersetzen. 14*

4. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 213

1894 - Dresden : Ehlermann
Neues Deutsches Reich. — § 67. Geistesleben im dritten Zeitraum. 213 des kaufmännischen Verkehrs aufs Wirksamste bei. Hebung des Kreditwesens giebt dem deutschen Handel Anregung und Schwung (die deutsche Reichsbank mit ihren Tochteranstalten!). Handelskammern sorgen für Verwertung kaufmännischer Erfahrungen, Fachschulen für Verbreitung kaufmännischer Kenntnisse. Einfuhr insbesondere von (vegetabilischen und mineralischen) Nahrungs- und Genussmitteln, Rohstoffen und Halbfabrikaten für die Industrie. (Auch die Kolonien senden bereits ihre Erzeugnisse: Elfenbein, Palmöl, Palmkerne, Straussfedern ; Tabak aus Ostafrika.) Aus fuhr von Nahrungs- und Genussmitteln (Vieh, Wein, Bier, Spiritus) und gewerblichen Erzeugnissen (Weberarbeiten, Metallwaren, chemische Produkte, Leder-, Glas-, Thon-, Papierwaren u. a.). Die Ausfuhr überragte in den achtziger Jahren die Einfuhr. Deutschland neben England und Nordamerika an der Spitze des Welthandels. Der 1891/92 erfolgte Abschluss von Handelsverträgen mit den Nachbarstaaten Österreich-Ungarn, Italien hat zum Zweck, aus den mitteleuropäischen Staaten ein grosses einiges Handelsgebiet zu schaffen. Vgl. den deutschen Zollverein! Von hoher Bedeutung zumal bei der Abschliessung Nordamerikas durch Schutzzölle! In neuester Zeit kommt hierzu noch der Handelsvertrag mit Russland, der auch den Osten dem mitteleuropäischen Handelsgebiet annähert. § 67. Das deutsche Geistesleben im dritten Zeitraum. I. Zeitrichtung, a) Mit der Julirevolution gewinnt unter Verblassen des romantischen Ideals (s. § 44, Iii. 3 und § 52, I. c und Ii.) die Richtung auf das wirkliche Leben (Realismus) mehr und mehr die Oberhand. Mit dem Jahre 1848 Hinwendung auf die politischen und socialen Fragen der Gegenwart. Die mündliche Rede tritt vielfach an Stelle schriftlicher Gedankenmitteilung; wachsende Bedeutung der Tagespresse! Mit dem Eintritt in das politische Leben und in die Kreise der Selbstverwaltung wächst die Bedeutung der einzelnen Persönlichkeit, b) Bei Erleichterung des Gedankenaustausches durch die gewaltig gesteigerten Verkehrsmittel (s. § 50, Ii.) Ausbreitung von Kenntnissen auf weitere Kreise, c) Grossartiger Aufschwung der Naturwissenschaften! „Das naturwissenschaftliche Zeitalter!“ Hervorgerufen wird durch Zurückdrängung der Geisteswissenschaften die Verirrung zum

5. Römische Geschichte - S. 78

1893 - Dresden : Ehlermann
78 Dritter Zeitraum. — § 29. Die Eroberung Galliens. § 29. Die Eroberung Galliens. 58 — 51- I. Cäsars Provinz. Ungewöhnliche Machtstellung Cäsars durch die Statthalterschaft im nördlichen Italien mit dem Oberbefehl über ein bedeutendes Heer. Vorstufe zur späteren Alleinherrschaft. Die Provinz jenseits der Alpen (provincia Narbonensis, vgl. § 17, A, 9) von römischen Ansiedlern bevölkert und bereits der römischen Bildung gewonnen, der Ausgangspunkt von Cäsars Hauptwirksamkeit. Gelegenheit zu Kriegsthaten und zur Übung eines ihm allein ergebenen Heeres in der Eroberung des übrigen jenseits der Alpen gelegenen Galliens geboten. Von den nichtrömischen Galliern die nordöstlich wohnenden Beiger am weitesten von römischer Bildung entfernt, am nächsten ihr stehend die Kelten im mittleren Lande, mit denen vielfach Handelsbeziehungen. Die Gallier, ein lebhaftes Volk mit ähnlichen Eigenschaften wie ihre Stammverwandten auf der anderen Seite der Alpen (vgl. § 3,1, C. S. 12.) *), in Stämme geschieden, trotz einzelner Bündnisse ohne feste staatliche Einigung. Herrschaft des ritterlichen Adels (Reiter und Wagenkämpfer) und des Priesterstandes. Die „Druiden“, Bewahrer heiliger und weltlicher Lehren, deren Pflegesitz in Britannien, zugleich Richter und Staatsmänner. Götzendienst mit scheusslichen Menschenopfern (Verbrennung in Götzenbildern aus Weidenruten). Glaube an Seelenwanderung. Strafmittel: der Bannfluch! Das Volk meist in Schuldknechtschaft der Adligen. Ansiedelungen teils in Dörfern (Viehzucht, weniger Ackerbau), teils in befestigten Städten (Handel und Gewerbe). Bergbau fördert die Schätze der Erde ans Licht. Gute Verkehrswege öffnen das Land dem Handel. 58-56 Ii. Eroberung- Galliens (58—56). Bedrängung der Gallier durch die Germanen. Veranlassung zur Auswanderung der Helvetier aus ihrer Heimat, der heutigen Schweiz. Cäsar sperrt diesen 58 den Weg durch die Engpässe am linken Rhoneufer und verbietet die Einwanderung ins Innere von Gallien. Nichtsdestoweniger Einbruch über die Jurapässe. Erste Begegnung an der Saone (Arar), dann Niederlage der *) Ähnlichkeit mit den heutigen Franzosen: „Sunt in consiliis capiendis mobiles et novis plerumque rebus student.“ „De summis saepe rebus consilia ineunt, quorum eos in vestigio poenitere necesse est, cum incertis rumoribus serviant.“ Caes. b. G. N, 5. „Ut ad bella suscipienda Gallorum alacer ac promptus est animus, sic mollis ac minime resistens ad calamitates perferen-das mens eorum est.“ Ib. Iii, 19, 6. „Summae genus sollertiae atque ad omnia imitanda et efficienda, quae ab quoque traduntur, aptissimum.“ Ib. Vii,

6. Römische Geschichte - S. 27

1893 - Dresden : Ehlermann
Zweiter Zeitraum. — § 9- Der erste punische Krieg. 27 Zweiter Zeitraum. Gründung des römischen Weltreiches. 264—133 V. Chr. Erster Abschnitt. Der Kampf mit den semitischen Puniern. 264 — 201 (146) v. Chr. § 9. Der erste punische Krieg. I. Karthago im 9. Jahrh. von flüchtigen,Aristokraten aus Tyrus gegründet (Sage von Dido — Elissa, vgl. Verg. Aen. Ii—iv.). Günstige Lage im Innern der Tunesischen Bucht auf einer Landzunge; gegen Südwesten durch einen Landsee abgeschlossen. a) Die Bewohner gemäss ihrer phönizischen Abstammung (Poeni — Punier) ein Volk von grosser Betriebsamkeit, Zähigkeit und kühnem Unternehmungsgeist mit einem vorwiegend auf Erwerb und Gewinn gerichteten Sinn. Zwar Gefühl für Schönheit der Natur (Gärten, Villen), doch keine sittigende Religion; zwar Lust an Schaustellungen (Theater), doch keine veredelnde Kunst. Einzelne grosse Charaktere (Hamilkar, Hannibal), sonst vielfach kleinliche und engherzige Denkungsart. Eine Bevölkerung von Grosskapitalisten, kleineren Geschäftsleuten, Handwerkern, Handlangern und Sklaven. — Herrschaft des Kapitals. Schroffer Gegensatz von reich und arm. b) Hohe Blüte von Handel und Gewerbe. Karawanenhandel ins Innere Afrikas, Seehandel, den Spuren der Phönizier (vgl. Abt. I, S. 33) folgend und diese selbst verdrängend, weit über die Säulen des Herkules ausgedehnt. Auch Ackerbau schwunghaft betrieben, aber durch Sklaven (vgl. die Plantagen amerikanischer Pflanzer). c) Die Stadt selbst häuser- und menschenreich. Bei Häusern von 6 Stock hoch eine Einwohnerzahl von über 700000. Kriegs- und Handelshafen; Docks und Arsenale. Vom Hafendamm, wo Markt und Theater, 3 enge Strassen-züge auf ansteigendem Gelände sich hinziehend bis zur Burg ,,Byrsa“, auf deren höchstem Punkt der Tempel des Äskulap mit einem Aufgang von 60 Stufen. Im N. Vorstadt Megalia mit Villen und Gärten. Starke Stadt- und Hafenbefestigung.

7. Griechische Geschichte - S. 52

1893 - Dresden : Ehlermann
52 Zweite Periode. 10. Athens Glanzzeit. 2) Die Bundesgenossen werden in immer grssere Abhngigkeit gebracht und sind zuletzt Unterthanen. Sie zahlen Tribute (Auflagen") und sind athenischer Gerichtsbarkeit in allen grsseren Strafsachen unterworfen. Nur Samos, Chios, Lesbos behalten ihre Selbstndigkeit. Zchtigung Abtrnniger, wie Samos, Byzanz. Ein Bundesstaat wird so unter Athens Fhrung gebildet von der 300 (grsstenteils See-) Stdten *) und Inseln. Die Steuern werden nach Bezirken erhoben (der Jonische, Karische, Insel-, Hellespontische, Trakische Tribut), durch den Schatzmeister verrechnet und ihre Betrge, auf Marmortafeln eingetragen, zur ffentlichen Kenntnis gebracht. Besatzungen werden in die Städte gelegt und Beamte (700) zur Besorgung der Bundesangelegenheiten in die Bezirke gesendet. Eine Truppe von 2500 Schwerbewaffneten, 1600 Bogenschtzen, 2000 Besatzungsmannschaften, 20 Kreuzer und andere Schiffe im Dienste des Bundes. 3) Aufschwung von Handel und Gewerbe. Einfuhr von Lebensbedarf (bei dem kargen Boden Attikas doppelt notwendig), wie Getreide, dessen Zufuhr Athen sich sogar durch Zwangsmassregeln sichert, Hlsenfrchte, Salzfische u. a., von Schiffbauholz, Elfenbein, Metallen, Spezereien u. a. Ausfuhr von Erzeugnissen des Gewerbfleisses und der Kunstindustrie. Attische Thon- und Metallwaren sehr geschtzt. Eine geschickte Handelspolitik leitet den berseeischen Handel vorwiegend nach Athen. Ungemeines Wachsen des Wohlstandes. 4) Verschnerung der Reichshauptstadt durch glanzvolle Bauten und bildnerischen Schmuck. Blhendes geistiges Leben, dessen Frderer Perikles ist (s. u. 12). Das athenische Bundesreich zwar ein einheitliches Staatswesen, doch kein nationales Reich. Neben Athen Sparta und der peloponnesische Bund. Zwei Grossmchte im kleinen Griechenland. (Vergl. Preussen u. sterreich vor 1866). Gegensatz: 1) des Stammes (Jonier Dorier); 2) der Verfassung (demokratisch aristokratisch). Eifersucht Spartas auf die wachsende Macht Athens. Daher 5) Notwendigkeit eines Entscheidungskampfes zwischen den beiden Grossmchten (vergl. Preussen und sterreich); Perikles sucht den Ausbruch bis zur Vollendung der Kriegs- *) Zeitweis auch auf peloponnesische Bundesgenossen wie Acher und auf Botier erstreckt

8. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 267

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
267 leon den Erbau einer Landesfestung in Torgau, die unter 5 bis 6 Millionen Thlr. nicht herzustellen war, Gegen den Willen des gewaltigen Kaisers galt kein Wi- derspruch, das Land mußte die schwere Last ohne Murren übernehmen. Was hals es, daß der König von Napo- leon persönlich hochgeehrt wurde, wer vortheilte davon, daß der König von Sachsen über mehr Land und Leute gebot, als der König von Preußen, stiegen doch die Ab- gaben und die Staatsschulden jährlich höher, während der Handel in Verfall gerieth, der Ackerbau stockte und beinah alljährlich einige Tausend Männer und Jünglinge ihr Leben verloren auf dem Schlachtfelde oder in den Spitälern. Zwar erhielten die Manufacturen und Fabriken durch die Handelssperre einigen Aufschwung und ihre Zahl vermehrte sich ansehnlich von Jahr zu Jahr, allein es ließ sich vor- aussehen, daß dieser Vortheil nur vorübergehend sein würde, auch war er so bedeutend nicht, um die andern großen Schadenstände auch nur einigermaßen zu übertragene Nur ein Thor konnte den traurigen äußern Schimmer Sach- sens für etwas Erfreuliches halten! Eine Schreckenszeit rückte immer näher heran, der Ausbruch eines Völkerkriegs war unvermeidlich. Spanien und P ortugal hatten seit 1808, von England unter- stützt, die Waffen ergriffen. Alexander I. mannigfach durch Napoleons Herrschsucht bedroht, rüstete gewaltig, söhnte mit England sich aus, schloß Frieden mit der Pforte, Bündnisse und Verträge mit England, Schwe- den und den Cortes von Spanien. Frankreichs Kaiser wünschte diesen Krieg, durch den er die letzte selbst- ständige Macht des europäischen Festlandes zu brechen hoffte. Ganz Italien und dem rheinischen Bund gebot er schleunig zu rüsten, mit Oeftreich und Preußen schloß er Bündnisse, durch die sie sich verbindlich machen mußten, bedeutende Streitkräste zu stellen, ganz besonders aber nahm er das von ihm gestiftete Herzogthum Warschau in An- spruch, dessen Bewohnern er mit der Wiederherstellung des Königreichs Polen schmeichelte und dadurch zu den un- erhörtesten Anstrengungen in Stellung von Mannschaft und Kriegsbedürfnissen verinochte, denn nur von dem Eifer, mit dem sie sein Unternehmen unterstützten, sollte es ab-

9. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 34

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
34 Handwerke und übrigen Gewerken wurden meistens von Leibeigenen getrieben, die unter einem S t a d t v o i g t, B u r g- graf oder Schultheis standen, den der Grundherr ein- setzte. Allmahlig zogen immermehr Freie in die Städte, der Handel erweiterte sich, die Gewerbe blühten auf, und nun trachteten die Stadtgcmcinden nach größeren Freihei- ten und Gerechtsamen, die ihnen auch nicht verweigert wurden, da sie mit ihrem Arm in den Kriegen, und bei andern Gelegenheiten auch mit ihren Gcldkraftcn den Lan- desherrn unterstützten. Von der Mitte Xii. Jahrhunderts fangen die Städte an bedeutend zu werden und eine eigene Verfassung zu erhalten. Wurzen und Ei len bürg sollen die ältesten Städte im Meißner Lande sein; die wichtig- sten im Xii. Jahrhundert waren Merseburg, Meißen und Belgern, außer ihnen hatten schon Zwickau, Chem- nitz, Naumburg, Leipzig, Grimma, Leisnig, Strehla, Stolpen, Nochlitz, Osch atz, Lom matsch, Döbeln und a. m. einige Bedeutung. Die mchrsten Dörfer und Städte entstanden unter den Markgrafen Kon- rad und Otto dem Neichen. Konrad rief Ansiedler aus Flandern, die mehrere Dörfer und Städte neu grün- deten, und die Einwohnerzahl in manchen Flecken so be- trächtlich vermehrten, daß sie zu Städten erhoben wurden. Graf Wip recht von Groitzsch versetzte viele fränkische Anbauer in die Gegend zwischen der Wira und Mulde. Das Erzgebirge wurde unter Otto dem Neichen mit Bergleuten aus Böhmen und vom Harz bevölkert. Der Ackerbau wurde nur lässig betrieben, und kam erst gegen das Ende des Xu. Jahrhunderts durch die fremden An- züglinge in Aufnahme. Zwar die im Meißnischen woh- nenden Wenden trieben den Ackerbau anfangs nicht ohne Schick und Glück, doch da sie in die Leibeigenschaft herab- gedrückt und mit zu großen Lasten beschwert wurden, so verloren auch sie den Muth, den Landbau schwunghaft zu betreiben. Die Deutschen hatten damals noch wenig Lust zum Ackerbau, der erst durch die fremden Anzüglinge in Flor kam. Besser ging cs mit der Viehzucht , die einträg- licher war, da Milch und Fleich die Hauptspeisen ausmach- ten , auch die mehrften Klcidungstücke aus Leder oder Wolle verfertigt wurden. Der Weinbau wurde stark, doch

10. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 55

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
55 der reichste, und nach Oestreich auch der größte in Deutschland, denn alles Land von der Werra bis zur Oder, und von den böhmischen Gebirgen bis zum Harz gehörte dazu, und durch die Bergwerke wie durch den lebhaft betriebenen Ackerbau und Gewerbe waren diese Lande stark bevölkert und blühend. Zu welcher Macht hätte sich dieser Staat, besonders in den damaligen ver- wickelten Zeiten erheben können, wenn diese Lande unge- theilt bei einander geblieben wären. Allein in jener Zeit war es bei den Fürsten Sitte, die Länder.wie ein Fami- liengut unter ihre Söhne zu theilen, ja selbst den Töchtern ihr Erbgut in einem Landgebiet anzuweisen. Daher kam es denn, daß viele mächtige Fürstenhäuser in Abnahme geriethen, und die Landschaften so ungebührlich zerstückelt wurden. Daswettinsche Haus wurde durch einesolche Theilung zerrüttet und sogar dem Untergange nahe gebracht. Markgraf Heinrich hatte in seiner ersten Ehe mit Constantia von Oestreich zwei Söhne Albrecht und Dietrich gezeugt, in seiner zweiten Ehe mit Agnes von Böhmen hatte er keine Kinder, in der dritten mir Elisabeth von Maltitz, die aber nicht ebenbürtig war, wurde ihm auch ein Sohn, Friedrich geboren. Noch vor Beendigung des Erbfolgekriegs theilte Heinrich mit seines Söhnen, und gab dem ältesten, Albrecht, die Land- grafschaft Thüringen und die Pfalz Sachsen, dem zweiten, Dietrich, das Osterland, zwischen der Elster, Mulde und Saale belegen, worin Leipzig; er selbst behielt die Markgrafschaften Meißen und Lausitz. Da Dietrich seinen Wohnsitz in Landsberg nahm, so führte er den Titel Markgraf von Landsberg, ob wohl sein Gebiet keine besondere Markgrafschaft war. Durch diese Theilung hatte Markgraf Heinrich, der ein großer Freund von Lustbarkeiten und glanzenden Festen war, sich vielleicht ein ruhiges und bequemes Leben ver- schaffen wollen, allein er hatte sich nur Kummer und Sor- gen und seinem Hause großes Unheil bereitet. Albrecht, sein ältester Sohn, hatte in seinen Iünglingsjahren viele gute Eigenschaften gezeigt und die Hoffnung erregt, daß er ein vortrefflicher Regent werden würde; nachdem er aber zur Regierung gelangt war, bewies er eine so schlechte
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