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1. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 79

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
79 Thüringen kam auch seit 1405 eine Kopfsteuer auf, unter dem Namen Bär oder Bären. Mit der Gerichts- verfassung ging allmählig eine große Veränderung vor. Das allgemeine thüringische Landgericht zu Mittel- hausen gerieth nach und nach in Abnahme, während das Hofgericht seinen Wirkungskreis vergrößerte. Auch verliehen die Land- und Markgrafen den Städten und ein- zelnen Grundbesitzern häufig die erbliche Gerichtsbarkeit. Die Geistlichen strebten, auch weltliche Sachen vor ihren Gerichtshof zu ziehen, wogegen aber Friedrich der Streit- bare ein päpstliches Privilegium erhielt. Auch die west- phälischen Freigerichte mischten sich in dienechtöpfiege dieser Länder, und achteten der kaiserlichen Verbote dagegen nicht. Um der Streitigkeiten mit ihnen ein Ende zu machen, sah sich F riedrich der Streitbare gendthigt, mit den weft- phälischen Freigerichten selbst in Verbindung zu treten. Die Städte gewannen durch ihren Reichthum und durch die Hilfe, die sie den Fürsten in den Kriegen leiste- ten, immer größeres Gewicht, und die Vereinigung der Handwerker in Zünfte erfolgte immer häufiger. Von den Städten in den drei Wetti nischen Hauptlanden ge- langten besonders drei zu einer vorherrschenden Wichtig- keit. In Meißen war es Dresden, doch kam diese bei Weitem ihren Schwefterftädten in Thüringen und Ofter- land, Erfurt und Leipzig nicht gleich. Dresden wurde lange durch die Nähe von Meißen, Budissin und F reib erg niedergehalten, und hob sich erst unter Heinrich dem Erlauchten und seinem Sohne, Fried- rich dem Kleinen, die daselbst Hof hielten. Schon in der ersten Hälfte des l4ten Jahrhunderts zählte es eine Menge Kirchen und Klöster, und das berühmte Mater- nenhospital, auch die steinerne Brücke soll schon 1319 erbaut sein, doch waren die steinernen Pfeiler damals nur mit Balken verbunden. Dresden lag damals auf dem rechten Elbufer, und was jetzt Alt-Dresden ist, er- hielt erst 1403 Stadt- und Marktrecht. Erfurt, die Hauptstadt von Thüringen, stand unter der Oberhoheit der Landgrafen, während-.die Erz- bischöfe von Mainz die Erbherrn davon waren. Die Streitigkeiten beider wegen ihrer Gerechtsame benutzte die

2. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 50

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
50 dieses Zeitraums machte es nothwendkg, daß die Jahr- märkte in den Städten aus den Kirchen, wo sie bis dahin gehalten worden waren, auf die Marktplätze verlegt wur- den. Es wurden Kaufhäuser gebaut, Waagen errichtet und mehrere Anstalten zur Bequemlichkeit der Kaufieute getroffen, und der Handelsstand, früher verachtet und gedrückt, ge- wann großes Ansehen und vielen Einfluß in den Städten. Von der Gelehrsamkeit läßt sich aus jener Zeit noch wenig Lobenswerthes berichten, sie war noch ausschließlich das Eigenthum der Geistlichkeit; die Weltlichen kümmerten sich dazumal wenig darum, und wer von ihnen lesen und schreiben konnte, galt schon für einen gelehrten Mann. Daher war das Kloster Fulda hoch berühmt wegen der Gelehrsamkeit seiner Mönche, und auch in andern Klöstern wurden die Wissenschaften noch mit Eifer betrieben. Nur in den Klöstern und bei den Hochstiften gab es Schulen, und nur Geistliche waren Acrzte und Wundärzte, Meß- künstler und Geschichtschreiber. Uebrigens waren die thü- ringischen Landgrafen meistens besser unterrichtet als ihre gleichzeitigen Standesgenossen; hatte doch Ludwig der Milde und sein Bruder Hermann selbst in Paris studirt! —

3. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 217

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
217 von großer Bedeutung; i. I. 1705 befanden sich in den kurfürstlichen Landen mit Inbegriff der Nebenlinien 32,400 gangbare Tuchmacher und 64,000 Weberstühle. Eine höchst wichtige Erfindung machte 1709 Johann Georg Bött- ger; nämlich das weltberühmte meißner Porzellan. Er hatte Gold machen sollen, woran es dem Hofe damals im- mer gebrach; das konnte er nun zwar nicht, aber bei dem Versuche entdeckte er die Verfertigung erst des braunen, und dann des weißen Porzellan's, und 1710 wurde die Fabrik zu Meißen auf der Albrechtsburg gegründet, wodurch bei der damaligen Kostbarkeit große Summen in's Land gezogen wurden. Für die Gelehrsamkeit that Friedrich August I. nicht viel, aber auch ohne das blühte sie in Sachsen, welches während seiner. Regierung in allen Fächern der Wissenschaften so viele und weltberühmte Gelehrte aufzu- weisen hatte, wie kein anderes Land der Erde. Mehr Eifer zeigte er für die schönen Künste, für die er eine große Vor- liebe hatte und die auch schon durch seine Prachtliebe be- günstigt wurden. Erbaute den japanischen Palast in Neustadt Dresden, die neustädter Kirche, die herrliche Frauenkirche, das Prinzenhaus, das große Opernhaus, den Zwinger, die Caserne und viele andere Paläste und Pracht- bauten. Eine Maleracademie gründete er 1697, ebenso eine Inventions - und Modellkammer. Viele Kunstsammlungen gründete er neu, andere schon vorhandene vermehrte er, so daß schon unter ihm mehr Kunstschätze in Dresden vor- handen waren, als in irgend einer deutschen Hauptstadt. Bei seinen Festen wurden alle Künste in Thätigkeit gesetzt und eine große Menge von Familien erhielt dadurch Nah- rung und Wohlstand. So floß wenigstens wiederum ein Theil der großen Summen dem Lande zu, die es der unbe- grenzten Prunksucht seines Landesherrn opfern mußte. Frei- lich wurde der Schade dadurch nicht wieder gut gemacht, doch aber vermindert. Die Prachtliebe dieses Fürsten über- schritt alles Maß und Ziel; unter allen Höfen von Euro- pa war der Seinige der glänzendste. Seine Feste, die bei- nahe nie abbrachen, kosteten Millionen. Das glänzendste von allen hatte im September 1719 bei der Ankunft der Kur- prinzessin in Dresden statt und hat vielleicht in der gan-

4. Bd. 1, Abth. 1 - S. 306

1785 - Leipzig : Göschen
3o6 Ii. Abschn. Vom menschlichen Körper. Schneidet man nun diese Haut durch, so findet man gewöhnlich erst etwas viel Zellgewebe mit Fett, und unter diesem dann die Bauchmus- keln. Sie gehen nicht etwan mit einander ver- mischt, von einer Seite des Bauches bis zur andern, sondern jede Seite hat ihre eignen Mus- keln , die bis in die Mitte des Bauches gehen, und hier mit ihren sennicht gewordenen Muskel- fasern eine weiße Haut machen, die der Lange nach herunter gehet, und die weiße Linie heißt. Wie aber die Bauchmuskeln an der einen Seite sind, so sind sie auch an der andern; wir dürfen daher nur eine Seite beschreiben. Es sind näm- lich vorzüglich vier Muskeln zu bemerken- die mit ihren theils fieischichten, theils sennichten oder flechsichten Fasern über einander Weggehen, und zusammen eine ziemlich starke Muskelhaut ausmachen. Der erste fangt sich oben bey den Ribben an, und zwar erst mit sennichten Fasern, die aber bald drauf fleischicht werden, und gehet in theils schiefer- theils gerader Richtung bis an die Knochen des Beckens, an denen er sich, in Gestalt einer flechsichten Haut, fest anhanger. Der andere entstehet hinten an den Lendenwirbelbei- nen mit sennichten Fasern, die ebenfalls bald fleischicht werden- und an dem Darmbein des Beckens gleich mit fieischichten Fasern, und steigt auch theils schief, theils gerade nach denribbm herauf, an denen er sich auch durch eine flech- sichte Haut befestiget. Der dritte entspringet eben-

5. Bd. 1, Abth. 1 - S. 381

1785 - Leipzig : Göschen
if. Abschn. Vom menschlichen Körper. Z8l Es verstehet sich, daß bey solchen Verbindungen der Knochen, die Stellen, wo sie sich mir ein- ander verbinden, überknorpelt sind. Die übri- gen Thcile sowohl des Körpers, als des Kopfes, sind von der Anlage vieler Bänder, die theils zu dem Fußgelenk, rheils zu den übrigen Knochen des Hinterfußes gehören, ganz uneben und rauh» Der Fersenknochen liegt unter dem Fuß- wirbelbein, und ist von allen Knochen des Hin- terfußes der größte. Seine Gestalt ist langlicht, und ungefähr vierseitig. Er hatverschiednegc- lenkflächen, durch die er mit andern Knochen des Hinterfußes verbunden ist. Ferner hat er ver- schiedne Fortsätze, rauhe Erhabenheiten und Hü- gel, von denen besonders der sehr große und rauhe Hügel, bemerkenswerth ist, der hinten hinaus stehet, und die eigentliche Ferse aus- macht. Der untere Lheil dieses Hügels, auf dem der Fuß im Stehen ruhet, ist der uneben- ste, und der obere Lheil hat einen sehr tiefen Eindruck, in welchem sich die starke Senne, die von den Wadenmuskeln kommt, und von der wir vorhin schon gesprochen haben, befestiget. An den übrigen rauhen und unebenen Stellen des Fecsenknochens befestigen sich Gelenkbänder und Muskelsennen. Auf diese Art, nämlich durch Gelenkflächen und Bänder sind auch die übrigen Knochen des Hinterfußes unter einander verbunden, und zwar so.

6. Bd. 1, Abth. 1 - S. 327

1785 - Leipzig : Göschen
Ii. Abschn. Vom menschlichen Körper. Z27 dert wird. Diese Gefäße nehmen, außer der Leberpulsader, die aus der großen Pulsader ent- springt, und mehr zur Ernährung der Leber, als zur Absonderung der Galle bestimmt zu seyn schei- net, ihren Ursprung alle aus der Milz und dem Gekröse. Wir müssen hier zugleich die Milz kürzlich betrachten. Sie ist ein in der Mitte breiter, an beyden Enden aber schmalerer, jedoch rund zu- laufender Körper, eer ebenfalls eine gewölbte und eine hohle Oberfläche hat. Er liegt in der linken Seite, neben dem Magen, und zwar so, daß seine erhabene flache ziemlich hoch in dem Gewölbe des Zwerchfells, und schief unter den . kurzen Ribben, die hohle Seile aber gegen den linken Bogen des Magens zugekehret liegt. Sie bestehet aus lauter Blut- und Wassergefaßen, die mit einem lockern Zellgewebe zu einem soschwam- mlckten Wesen zusammen verbunden sind, wie ungefähr das Wesen der Lungen ist. Sie be- kömml eine große Pulsader, die sich in ihrinver- schiedne ansehnliche Aeste zertheilet und diese sich wieder in kleinere und immer kleinere Aesie, bis sie sich mdlich in die neben ihnen liegenden Wur- zeln der Milzblutader öffnen. Diese äußersten Enden der beydei scy Blutgefäße sind durch ein zartes, zellichtes Wesen so mit einander verbun- den , daß es immer größere oder kleinere Zwi- schenräume zwischen ihnen laßt. In diesen Zwi- schenräumen verweilet das Blut immer etwas, X 4 und

7. Bd. 1, Abth. 1 - S. 183

1785 - Leipzig : Göschen
und der Naturgeschichte. i §z Oben auf dem Damme machen sie zwey oder drey Oeffnungen, um dem Strom seinen Lauf zu lassen, und wissen selbige, nach dem Steigen oder Fallen des Wassers, weiter oder enger zu machen. Bricht der Strom irgendwo in dem Damme mit Gewalt durch, so suchen sie alsbald den Bruch wieder auszubessern. Solch ein Damm ist ein gemeinschaftliches Werk, woran alle Biber zugleich arbeiten. So bald er fertig ist, theilet sich der ganze Haufen in viele kleine Gesellschaften, deren jegliche sich ihren besondern Platz aussuchet, und sich darauf eine bequeme Wohnung bauet. Diese Wohnung ist eine Art Hütte, ein kleines rundliches Häus- chen, von einem oder mehr Stockwerken, das auf einem ausgefüllten Pfalwerk angelegt ist. Die Wände sind ungefehr zwey Schuhe dick, und sehr gut gemauert, inwendig mit einem Kalke so geschickt überzogen, daß man glauben sollte, es waren Menschenhände dabey gewesen. Der Fußboden ist mit einem grünen Teppiche bedeckt, worauf sie durchaus keine Unsauberkeit leiden. Das Häuschen hat stets zwey Ein- oder Ausgan- ge, einen auf der Erde, den andern ins Was- ser. Die größten dieser Gebäude find 8 bis io Fuß, die kleinsten 4 bis 5 Fuß breit. In je- nen wohnen sechzehen, achtzehen bis zwanzig, in diesen zehen, sechs oder acht Biber, und je- derzeit so viel Männchen, als Weibchen. Ihre M 4 gewöhn-
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