Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 784

1877 - Leipzig : Teubner
784 Ninyas — Niobe. auf einer andern Backsteinunterlage ruht. Das Mauerwerk besteht aus großeu dünnen Marmorplatten, bedeckt mit Sculptureu und Keilschrift. Diese Platten sind aber blos das äußere Kleid des Mauerwerks, welches nur aus einer thonartigen Erde besteht, welche zwischen diesen Platten in die Höhe geschichtet ist. Jede Seite des Vierecks hatte einen monumentalen Eingang, bewacht von zwei kolossalen Stieren mit Menschen-köpfen. Die Bildwerke an den Wanden sind theils historische, theils religiöse: Festzüge, kriegerische Scenen, Schlachten, Belagerungen u. dgl. Sieger und Besiegte unterscheiden sich in den Gesichts-zügen und in der Kleidung. In Nimrud, acht Stunden von Mosnl, endeckte dagegen Layard zwei Paläste, welche dem bei Khorsabad ganz gleichen; doch stammt der zweite offenbar aus einer älteren Zeit, und viele Steinplatten sind aus demselben genommen und für den andern verwendet worden, da die behauene Seite gegen die innere Thonschicht gekehrt und mit neuen Bildwerken bedeckt worden ist. Auch scheint der ältere Palast nicht bei einer Eroberung vernichtet worden zu sein, er trägt keine Brandspuren. Waffen, Gefäße, Bronze und Elfenbeinarbeit sind reichlich in demselben gefunden worden. Merkwürdig ist auch ein in diesem Palast gefundener Obelisk aus Basalt, 7 F. hoch, der 20 Basreliefs enthält, Schlachten, Belagerungen, viele Thiere, besonders Elephanten, Nashörner, Kameele und Affen darstellend und an den indischen Feldzug der Semiramis erinnernd. Diese Bildwerke und andere in den Gebirgen von Kurdistan gefundene, verglichen mit den Schilderungen bei Berosos (p. 49.), zeigen augenscheinlich, daß die heilige und profane Kunst der Assyrier und Babylonier eine und dieselbe war, die nicht aus Indien und Aegypten stammte, sondern als Mutter der bis jetzt vereinzelt gestandenen persischen Kunst zu betrachten ist. Das Hauptwerk ist — außer Layards Werken — George Rawlinson, the five great monarchies of the ancient eastern world etc. (1862—1867 in 4 Bänden) und Joh. Brandts „Assyrien" in der neuen Ausgabe von Pauly's Realency-klopädie. Außer diesen beiden Männern haben sich Henry Rawlinson, Fox Talbot, I. Oppert, Hincks und E. Schräder uni die Entzifferung der Keilschriften verdient gemacht. Vgl. im allgem. Dimcker, Geschichte des Alterthums, Bd. Ii. d. 4. Aufl. Ninyas s. Ninos, I. Niobe, Niößrj, l) Tochter des Phoroneus und der Nymphe Laodike, oder Gemahlin des Jnachos und Mutter des Phoroneus. -s- Pelasgos, 1. — 3) Tochter des Tantalos und der Pleiade Taygete, oder der Hyade Dione, Schwester des Pelops, Gemahlin des Amphion, Königs in Theben, übermüthig wie ihr Vater. Stolz aus ihre zahlreiche Nachkommenschaft, 6 Söhne und 6 Töchter (die Zahl wird verschieden angegeben), vermaß sie sich, der Leto, die nur 2 Kinder geboren habe, sich gleichzustellen. Darüber erzürnt, erschossen Apollon und Artemis sämmtliche Kinder der Niobe. Neun Tage lagen sie nnbestattet in ihrem Blute, denn Zeus Hatte die Völker in Steine verwandelt; ant zehnten wurden sie von den Göttern begraben. Niobe erstarrte durch deu ungeheuern Schmerz zu Stein und steht auf den Höhen des Sipylos, wo sie noch als Fels das Leid, das ihr die Götter zugefügt, fühlt. Horn. Ii. 21, 602 ff. Ov. met. 6. 152 ff. Eine lebendige Schilderung des Niobe-felsens giebt K. B. Stark in seinen Reisestudien „Nach dem Orient" (1874) S. 243 n. s. Bei Homer sterben die Niobiden im Hause der Mutter, bei Apollodor die Söhne auf der Jagd auf Dem Berge Kithatron, die Töchter bei dem Königshause in Theben, bei Ovid die Söhne auf der Rennbahn vor Theben, die Töchter bei der Leichenfeier der Brüder, nach Andern in Lydien. Niobe soll nach anderer Sage nach dem Tode ihrer Kinder von Theben nach Sipylos zu ihrem Vater Tantalos gegangen und dort von Zeus auf ihre Niobe mit der jüngsten Tochter. 2) eigenen Bitten in Stein verwandelt worden fein, dessen Thränen unaufhörlich fließen. Soph. Ant. 823 ff. Das Grab der Niobiden war zu Theben. Die Geschichte der Niobe lieferte einen paffenden Stoff für die Tragödie; Aischylos und Sophokles dichteten Stücke dieses Namens. Die bildende Kunst hat die Fabel häufig dargestellt; am berühmtesten ist die Niobegrnppe, welche im Jahr 1583 in Rom auf dem Esquilin entdeckt wurde und mm in Florenz steht. Wenn diese nicht das (von Skopas oder Praxiteles gefertigte, Pun. 36, 4, 8.) griechische Original ist, welches sich zu Rom im Tempel des Apollo Sofianus befand, so ist sie jedenfalls nach diesem sehr häufig nachgeahmten Originale gearbeitet. — Die 4 iei-

2. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 175

1877 - Leipzig : Teubner
Barkas — Bastarnae. 175 Zur Armee des Dareios Kodomannos stellten sie 12,000 M. Gurt. 3, 2. Barkas s. Hamilkar. Barstne, Bccgaivr], 1) Tochter des Dareios, mit welcher Alexander den Hercules erzeugte. — 2) Tochter des Satrapen Artabazos und Gemahlin des Memnon von Rhodos, gerieth im I. 333 nach Memnon's Tode in die Gefangenschaft Alexanders und wurde nach Plutarch (Eumen. 1.) später die Gemahlin des Enmenes. Just. 15, 2, 3. Buoaviötrjq. Die Folter als Beweismittel wurde in Athen bei Sclaven angewendet, nicht nur wenn sie selbst eines Verbrechens angeklagt waren, sondern auch wenn vorausgesetzt würde, daß sie gegen einen andern würden aussagen können. Die Tortur war nöthig, weil sie nach attischem Recht als Zeugen nicht auftreten durften. Das Verfahren dabei war, daß man entweder feine eigenen Sclaven zur Tortur anbot, oder den Gegner aufforderte, die feinigen dazu herzugeben (tzccqusovvcu) ; diese Aufforderung hieß nqov.it]-<7is (nqokulaloq'ca). Es wurde sodann ein förmlicher Contract zwischen beiden Parteien darüber aufgefetzt, der ebenfalls nqöv.l^aig hieß. Die Männer nun, die die Tortur leiteten und den an den Sclaven durch dieselbe verursachten Schaden taxirten, hießen ßaouviozuc. Die Bafanisteu nahmen die Aussagen der Sclaven auf, um sie dem Gericht als Beweismittel vorzulegen; oder die Sache wurde ohne weiteres gerichtliches Verfahren abgemacht, wo dann der ßaaavlct^g, natürlich der Aussage der Sclaven gemäß, als Schiedsrichter die Sache entschied. Zuweilen wurde auch die Tortur durch öffentliche, eigens dazu bestimmte Sclaven vorgenommen. Gegen Bürger konnte die Tortur nur in Folge eines besonderen Volksbeschlusses angewendet werden. Isocr. trapez. 15. Demosth. Pantaen. 40. Basäintes seil. lapis, mons, Steinbrüche an der Südgrenze von Oberägypten zwischen Syeue und Berenike, welche einen harten schwarzen Stein, zu Statuen gebraucht, lieferten. Basileios, Baoilnog, der Große genannt, geb. 329 it. C. zu Cäfarea in Kappadokien aus vornehmem Geschlechte, gebildet in Athen, wo er einen innigen Freundschastsbund mit seinem Landsmann Gregor von Nazianz schloß, dem später sein jüngerer Bruder Gregor, Bischof von Nyssa, beitrat, war zuerst Sachwalter, 362 Presbyter, 370 Bischof von Cäsarea und starb 379, eine wahrhaft „königliche" Erscheinung auf seinem Gebiete, Begründer des geregelten Mönchslebens. Er verschenkte sein ganzes Vermögen au die Armen, namentlich zur Stiftung eines großen Hospitals, und lebte selbst in Dürftigkeit; dabei war er ein Freund und Beförderer der griech. Literatur, deren Studium er dringend empfahl. Ausgezeichnet sind sind seine Briese; Jünglingen ist besonders seine Rede 071c0g ccv ex xmv sxlr]viv.äv cocpsloivro 16-ycov (Ausg. von Lotholz, 1857) zu empfehlen. Basilika, ßaadlui], basilica (seil. domus oder porticus), Prachtgebäude in Rom und den Provinzen, die zu Gerichtssitzungen und Handelsgeschäften benutzt wurden, Rathhaus und Börse (Cic. Verr. 2, 5, 58. ad Att. 2, 14.), oben mit Gallerten für die Zuschauer umgeben, wie die Ueberrcste in Verona zeigen (vgl. Roma, 8.). In Rom wurde die erste von Calo Ceusorius auf dem Forum zur Seite der Curia gebaut und hieß B. Porcia, wie auch die andern, später erbauten ihre Namen von den Erbauern erhielten. Die Bas. biente, wie gesagt, zugleich als Rathhaus und Börse und bestaub aus einem Mittelschiff und zwei durch eine Säulenreihe bavon getrennten Seitenflügeln (f. Fig. a. Basilika a- von Pompeji). An einem Ende des Hauptschiffs war eine Abtheilung durch ein Gitter getrennt, wie die Sacristei in einer Kirche; oder es war eine, gleichfalls etwas abgesonderte, Tribüne für die Richter und Advocaten errichtet. Im Innern waren oben Gallerten für Zuschauer (Yitr. 5, 1. s. Fig b. Basilika zu Verona). Seit Konstantin dem Gr. b. Bmi wurden viele Basiliken in Gotteshäuser verwandelt und die architektonische Grundform berfelben auch bei der Anlage der christlichen Kirchen benutzt. Vgl. Zestermann, die antiken und die christl. Basi ^ likeu (1847). Baöxavia, eilte Art Bezauberung durch den Blick oder durch die Zunge, besonders gegen Kinder und glückliche Personen, auch gegen Vieh und Feld srüchte gerichtet. Um die Wirkung zu vernichten, pflegte man dreimal auszuspucken oder gewisse Formeln ansznsprechen. Dieser Glaube war auch bei deu Römern, welche Abwendesormeln gebrauchten und auch Zauberringe trugen, um die Wirkung der Bezauberung zu verhindern. S. auch Bulla. Bassai (Bassae) s. Pbigalia. Bassäreus, Bassariden s. Dionysos, 5. Bassus, 1) Aufibius, schrieb zur Zeit des K. Tiberius eine von Quintilian (10, l, 108.) ge rühmte Geschichte der Bürgerkriege und der Feld-züge gegen die Germanen, die an beut älteren Plinins einen Fortsetzer fand (Vlin. 6. praef. 20.). Möglich, daß die libri belli germanici ein Bestand theil des größeren Werkes waren. Einige Proben ans seinem Werke, giebt der ältere Seneca (suas. 6, 18. 24.). — 2) Cäsins Bassus, Jugendfreund des Dichters Persius, dessen Gedichte er heraus gab, faub beim Ausbruche des Vesuv im I. 79 n. C. seinen Tod. Er wirb von Quintilian (io, 1, 96.) als der einzige nennenswerthe Lyriker nach Horaz genannt und hat wahrscheinlich auch ein Lehrgebicht de metris verfaßt, welches im 3. Jahr huiibert in ein prosaisches Lehrbuch de metris umgearbeitet ober epitomirt würde. Ein Bruchstück bavou ist noch vorhanden, gebruckt in den Samm hingen der Grammatiker und Metriker, bei Keil j gramm. lat. Vi. p. 255. -— 3) Saleius Bassus, ein Epiker in der Zeit Vespasians {Tue. dial. 5. 9.), welchem Quintilian (10, 1, 90.) eilt vekemens et poeticum Ingenium zuschreibt. Bastarnae, Bccgzüqvcu, ein mächtiges Volk, wahrscheinlich keltischen Stammes, aus Germanien eingewandert, wohnte anfangs zwischen Theiß und March, ging daun weiter Donau-abwärts und ließ

3. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 179

1877 - Leipzig : Teubner
Bavius — I heterogener Formen, worüber schon Vitrnvius klagt, verloren ging; insbesondere traten die Pfeiler und Bogen an den ansehnlichsten Gebäuden als eine Hauptform neben die Säulen und das Säulengebälk. Angnstus machte in Verbindung mit Agrippa und Arideren den campus Martins zu einer von Hainen und grünen Flächen angenehm unterbrochenen Prachtstadt, während die folgenden Kaiser sich mehr um die Sacra via und den Palatinischen Hügel drängten. Die wichtigsten Gebäude Aug usts waren dertempel des Palatin. Apollo mit der Bibliothek, ans cararischem, die Säulenhallen umher ans pnnischem Marmor, vollendet 724 v. C.; der T. des Jupiter Tonans ant capitolinischen Hügel, des Mars Ultor auf dem Capitol, das Theater des Marcellus, die Porticus der Octavia. Von Agrippa rühren neben großen Hafen- und Cloakenbauten und den Saepta Julia die großen Thermen und besonders das den Göttern des jütischen Geschlechts geweihte Pantheon her (727 ü. 6.)/ ein Rundgebäude von 132 Fuß Höhe, mit einer Vorhalle aus 16 korinthischen Granitsäulen, die Wände mit Marmor belegt, die Lacunarien mit vergoldeten Nosetten; von As in ins Pollio das Atrium Libertatis sammt Bibliothek; von Com. Balbus 9 ein Theater. Die Claudier schufen Riesenbauten voll Eitelkeit und Schwelgerei: das goldene Haus des Nero reichte vom Palatin nach dem Esquilin und Cälins hinüber, mit Millien laugen Porticus und großen Parkanlagen im Innern und unsäglicher Pracht, besonders der Speisesäle. An die Stelle derselben setzten die Flavier meistentheils gemeinnützige Gebäude; Vespasiau baute einen T. der Pax und das Amphitlieatrum Fl avium (j. il Coloseo), vontitus geweiht(80n.c.)und zugleich als Naumachie benutzt; aber gleichzeitig (79) wird auch in den verschütteten Städten Herculaneum, Pompeji und Stabiä ein guter Theil von Baudenkmälern begraben. Bald brach mit Trajans gewaltigen Bauwerken (sein Forum, das staunenswürdigste in ganz Rom nach Amm. Marc. 16, 10., in der Mitte die Säule mit dem Erzbilde des Kaisers, das Odeum, das Gymnasium k., sowie die Donaubrücke, bei welchen allen er sich des Apollodoros aus Damaskos bediente, der später bei Hadrian in Ungnade fiel) und Hadrians Persönlichem Wetteifer die letzte Blütezeit der Architektur Herein; unter den Antonineu werden nur noch einzelne Bauwerke unternommen; das Ueberlaöeue und Gehäufte der Verzierungen tritt an die Stelle der einfachen Schönheit, bis nach Marc Aurel vor der übermäßigen Häufung der Zierrathen alle Klarheit der Auffassung verloren geht und somit der schnelle Verfall des Geschmacks eintritt. Der Zeitpunct war nahe, wo die antike Baukunst dem christlichen Kirchenban Platz machte. Vgl. Bötticher, die Tektonik der Hellenen, 2 Bdd. (1844 ff.). Brunn, Gesch. der griech. Künstler, Bd. Ii. (die Architekten), S.317 ff. Reber, Gesch.d. Baukunst i. Aiterth.(1867). Bavius ist als schlechter Dichter neben Mävius durch Vergil {E. 3, 90.) bekannt. Nach Eusebius ist er 33 v. E. in Kappadokien gestorben. Bestriäcum, nach andern Bebriacum, ein Flecken im transpadanischen Gallien zwischen (Iremona und Verona, bekannt durch die Niederlage Otho's durch Vitellins (Tac. hist. 2, 42. 44.) und durch die der Vitellianer (das. 3, 15.) im I. 69. 1 Belagerung. Das anschauliche Bild der Be- elagerung. 179 lageruug einer Stadt während des heroischen Zeitalters ist uns in der Jliade vorgeführt. Die Belagerer beziehen ein Lager vor der Stadt, die Belagerten ziehen am Morgen hinaus und kämpfen in Einzelkämpfen mit abwechselndem Glücke, bis sie sich gegen Abend wieder hinter ihre Mauern zurückbegeben. Zehn Jahre lang liegt die Macht des ganzen Griechenlands vor Troja, und doch kann es nur durch die bekannte List mit dem hölzernen Pferde fallen. Von einer Belagernngsknnft ist nicht die Rede. Bis zu den Perserkriegen gab es in den irgend größeren Städten Griechenlands nur befestigte Burgen (äxqonöxsis), die blos durch List oder Uebermmpelung oder Verrath einnehmbar waren. Seit aber Athen {Jsfep. Them. 6.) und nach dessen Beispiel auch die übrigen griechischen Hauptstädte mit Ausnahme von Sparta sich mit Mauern umgaben, sollte man meinen, daß in den griechischen Stammkriegen die Eroberung dieser festen Plätze ein Hauptmoment gewesen wäre: indessen da die seindlichen Heere mit Beginn des Winters in ihre Heimath zurückkehrten, und auch die Belagerungskunst sich noch nicht zu der Höhe entwickelt hatte, daß günstige Resultate von solchen Belagerungen zu erwarten waren, so kam es höchst selten dazu. Selbst Athen unterlag mehr durch Hunger und Verrath als durch die feindliche Kriegskunst. Nur kleine Grenzstädte sind etwa durch Einschließungen zur Uebergabc zu zwingen. Aehnlich war es zuerst auch bei den Römern. Auch tu Italien hatte jede Stadt mit guter Benutzung der Bodenverhältnisse ihre Burg (arx) angelegt ober selbst in Ebenen sich unersteigliche Höhen bitrch Kunst geschaffen. Dies schützte sie zunächst gegen ungestüme Angriffe der Römer, ititb der Winter befreite sie durch die Rückkehr der feindlichen Heere nach Rom von der Belagerung. Doch wurde dies bald geändert. Wenn gleich mit vielem Widerspruch (Liv. 5, 1—23.) wurde die Belagerung von Veji 404 v. E. auch während des Winters fortgesetzt. Damit aber das Belagerungsheer nicht durch den Zuzug der mit Veji befreundeten Völkerschaften im Rücken überfallen werbe, so würde außer den Angriffs- und Vertheidigungswerken gegen die Stadt (Eontravallationslinie) noch eine zweite ebenso vollstänbige Verschauzuitgsliuie nach der äußern Seite hin (Circnmvallationslinie) ausgeführt. Liv. 5, 1. Caes. b. As r. 80. (castra lu-nata). Dies blieb für alle folgenben Zeiten. — Die höchste Ausbildung erhielt die circumvallatio durch Cäsar (vgl. b. g. 7, 69—75. b. c. 3, 43 f.). Rings um die belagerte Stadt wurden in einer durch die Wirkung der Fernwaffen gebotenen Entfernung von den Mauern Befestigungswerke, bald von Mauerwerk, bald aus einem Walle bestehend, errichtet und mit Brustwehren (loricac) und Zinnen (pinnae) versehen und in bestimmten Zwischenräumen Thürme aufgeführt. Davor lag ein Graben von ziemlicher Tiefe und Breite mit Pallisaden (cippi) versehen; eine besondere Art, die Cäsar vor Alesia anwendete, s. Cippus. War es möglich Wasser dorthin zu leiten, so wurde noch ein zweiter Graben damit angefüllt. Vor diesem wurden in Ge statt eines Quincunx (s. d.) Gruben voit 3 Fuß Tiefe, nach unten enger, angelegt; aus denselben ragte 4 Zoll über der Erde ein oben zugespitzter und int Feuer gehärteter Pfahl hervor. (Wegen der Ähnlichkeit mit einer Lilie nannte man eine

4. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 255

1877 - Leipzig : Teubner
Columna. 255 hat, eine Kapitale nebst Gebälk vüm Parthenon. scheint, später wol nur im Gegensatz gegen den im kleinasiatischen Jonieii nach Pansanias seit Ol. 33 gebräuchlichen Baustil genannt. Beide sind, wie P. W. Forchhammer (über Reinheit der Baukunst , Hamburg 1856) nachgewiesen Nachahmung der Holzarchitektur. Die Höhe der dori'chen Sänle ist gewöhnlich = 5 y.* unteren Säulendurchmessern; die Säulenweite (an der schmalen Seite der Tempel pflegten 6 oder 8 zu stehen, wenn an der langen 13 oder 17 waren) ist desto enger, je älter die Tempel sind, aber doch höchstens l>/2 des Säulen-durchmessers. Die dorische Sänle hat gar keine Basis, sondern sie steht unmittelbar aus der ober dem suggestus des Tempels. Der Schast(<7xä l) dorisch. Vom Tempel des Erechthcns. Trog, gco[icc xiovog) ist mit 20 (ober 16) halbkreisförmigen Vertiefungen (pußdcooig, striatura, q<x-ßöol, canaliculi, Kannelirung) bergestalt umgeben, daß dieselben in scharfen Winkeln zusammenstoßen; bieselben würden erst nach Aus- stellung der Säule eingemeiselt. Die einzelnen Marmortroin- m gminiill mellt (oyövdvlol, ouovsviol), aus benen der Schaft zusammengesetzt ist, und die auch durch ein in der Mitte hindurchgestecktes Stück Cedernholz unverschiebbar gemacht werden, schwellen bis zur Mitte der Säule unmerklich an (swcms) und verjüngen sich dann nach oben; ihrefngen sind nach außen durch Schleifung unsichtbar gemacht. Die oberste Trommel, durch eine horizontale Kerbe von den übrigen gesondert, war aus einem Stück mit demcapitäl {yiecpäldlov^yiscpixlt], hlovoxq/xvov , Eiii%Qcivov, capi-tulum) und hieß vnoxqu%T]liov ; drei vertiefte Ringe (anuli ober ivro^icci) liefen ba herum. Dagegen um das bnrüberiiegenbe, kreisförmige, nach oben breiter toerbenbe Polster {£%ivoq) liefen drei erhöhte Ringe, wahrscheinlich um etwaigen Tropfenlauf zu verhüten. Ueber dem (Schinos lag eine viereckige und vierkantig behauene Deckplatte, ußa£, abacus genannt, das letzte ver-mittelnbe Glied zwischen der stützenden, nach oben strebenden Säule und dem horizontalen Gebälk. Zunächst ruhte nämlich dar- 2) auf der Architrav (g’^tarvltov), ein schlichter, steinerner Balken, von Säule zu Säule reichend. Auf ihm lagen vortreteub die Enden der Querbalken, eins über der Säule, eins zwischen 2 Sänlen, vor bereit Köpfen je eine Platte mit 2 Hohlschlitzen in der Mitte 2) ionisch. und je einem halben auf jeder Seite (Triglypheu, xqlylvcpol) angebracht war. Die Zwischenräume der Triglyphen (Metopen, nsxöncu) wurden bald auch von innen mit Reliefplatten verkleidet (£m-cpöqog, Fries). Ueber den Querbalken des Dachs (Triglyphen und Metopen) lag dann schließlich wieder ein ziemlich vortreten-der jjäängsbalken, der oben in gleichen Zwischenräumen mit kleinen Zähncheu oder Nagelköpsen, griechisch axa-yüvtq genannt, wie deren auch 6 unter jeder Triglypye saßen, verziert war. — Die ionische Bauart ist architektonisch nicht sehr von der dorischen verschieden, wohl aber in beit Ornamenten. Währenb letztere zu der voll-enbeten Schönheit ihrer Verhältnisse den Eindruck einfacher Kraft und sicher begründeter Würde hinzufügt, sucht die ionische durch schlankere Formen und zierliche Anmuth dem Auge mehr zu gefallen. Die ionischen Säulen sinb verhältnismäßig höher (81/.2 — 9% untere Säulenburchmesser), entfernter gestellt und geringer geschwellt. Sie sinb schon barum höher, weil sie auf einer Basis stehen, welche nach unten den Uebergang von der senkrechten Linie zu der horizontalen Linie des suggest-us aus angenehme Weise vermittelt. Die Basis ist entweder die attische: auf einer viereckigen Platte (nxbv&os) eine cuelqu, ein ropog oder xqoxtloq und wieder eine onsigu] oder eine ionische: eine viereckige Plinthos, 2 xqöiilol uni) 1 onsiqct, welche sich nach Vom Anthemion der ionischen oben etwas verjüngen. Sänle. An den Säulen laufen 24 Kanneltrungen, tiefere und schmälere, in die Höhe, die nicht mehr durch fcharfe Kanten, sondern durch schmale Flächen (örptyfg, scamilli) getrennt sind. Das vnoxqairjltov ist hier zu einem üv&eulov geworden und trägt statt der Kanuellirung 5 Blätter in erhabener Arbeit. Ueber demselben liegt ein ganz kleiner mit sogen. Eierstab (daxgä-yixlog) in Relief verzierter Echinns; und barüber zuweilen noch wieber eine kleine gtislqcc. Dann kommt das viereckige Polster (->19101, volutae), auf dem vorn und hinten eine Menge von kleinen Linien ober Kanälen neben einanber Seitenansicht des ion. Kapitäls. hinlaufen und sich in beit gewitnbenen Hörnern der Voluten (tllktg) zu kleinen gewölbten Platten (oqpö-axfiot) vereinigen. Von den beiben Seiten sieht bies Polster wesentlich anders aus. Ueber den Voluten liegt wieber ein kleiner viereckiger, mit Eierstäben verzierter Abacus. Der Architrav besteht aus 3 5187

5. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 478

1877 - Leipzig : Teubner
478 Haus. genannt, wenn darunter nicht blos die zunächst Hause, sondern alle bei dem Wirthe selbst, der sogar am Eingänge des Thyroreion liegende und vielleicht Wirthschaftszimmer zu ihrer Ausnahme einaerichtet die gegenüberliegendehalle zu verstehen ist- Um die unter freiem Himmel befindliche avlri herum liegen die Säle für die Symposien der Männer (olxot, dvögävss, O), ferner ein Besuchzimmer mit Sitzen (i^Öqcc) und kleinere Zimmer (Scouktlu, oixr/uam), zuweilen Vorrathskammern. In der avxrj pflegte der Altar des Zfvg £q-?, neios zu stehen. — In der Mitte der dem Eingänge gegenüberstehenden Halle (das V.cit(Xvtly,Qv Tlqootoov) befindet sich die iitruvlog oder utcuvlog ftvqcc, durch die mau in die (bei kleineren Häusern gar nicht vorhandene) avxr\ der yvvai-Hcavltis (F) gelangte (fihavlog, weil sie hinter der avxrj der Andronitis liegt, ^auvxog in den Häusern, wo die Gynaikonitis in demselben Stockwerk, wie die Mänuerwoh-nuug, liegt und ihre eigene avxrj hat, wo die genannte Thüre also wirklich in der Mitte zwischen beiden avlai sich befindet). Der Gang, der die beiden kvxkl verbindet, und in dessen Mitte sich die fifv -9-, befindet, heißt fiioav-Xog. ^Diese avlr\ ist auf drei Seiten von Säulen umgeben; an der der Me-saulos-Th. gegenüber liegenden Seite begrenzen zwei Pfeiler (bei Vitrnv an-tae) einen nach dem Hofe zu offenen Raum, eine Art Saal, dessen Tiefe um ein Drittel kleiner war, als die durch den Abstand der Pfeiler bezeichnete Breite (Tcgogtccg oder nctquotac, tz). Auf beiden Seiten der Prostas liegen auf der einen der &äx<xfiog (auch tccc-azag), das eheliche Schlafgemach, auf der andern der dfiqjl&äxtxfiog, dessen Bestimmung jetzt als Schlafraum der Tochter angenommen wird. Aus den übrigen drei Seiten desperistyls lagen die täglichen Speisezimmer (nur die Symposien, bei denen fremde Männer als Gäste zugegen waren, wurden in der Andronitis gehalten) und Zimmer zu wirtschaftlichen Zwecken (7). Auf der vierten Seite befanden sich hinter dem Thalamos, der Prostas und dem Am-phithalamos die Lazmvtg, Säle für Webstühle und andere weibliche Arbeiten (I). Gegenüber der schon erwähnten fiioctvxog -9-, lag die ftvqcc (x), die, wie es scheint, aus den Histones in den Garten, der sich wol meistenteils bei dem Hause be-4 fand, führte. — Das obere Stockwerk (ynsqcpov), wo sich eilt solches befand, gewöhnlich nicht über das ganze Hans sich hinziehend, wurde also meist als Sklavenwohnung und auch als Fremdenzimmer benutzt. Eigene audas Griechisches Haus. —1 Hausgebäude angebaute Fremdenwohnungen (liosxi- I hat. Plat. Protag. p.315, D. — Die Ausschmückung a ia bei -öxtruü) hat es wol nur in seltenen Fällen | des Hauses war in früheren Zeiten einfach, der gegeben, ^n dem Hauie des reichenkallias z.b.woh- Fußboden ein Estrich, später erst getäfelt, die neu die vielen Fremden nicht in einem besonderen Wände geweißt. Doch schon Alkibiades zwang .Tt.

6. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 481

1877 - Leipzig : Teubner
Hebe — Hegesias. entstanden (lacunar, laquear), welche wir Casselinen imb Carres nennen, und welche von den laquearii kostbar gemalt und sowol mit Stuck als mit Gold verziert wurden. Fenster (fenestrae) waren im Erdgeschoß selten, da die Zimmer desselben nach dem Atrium und Cavädinm gingen und von diesen durch die weite Thürössuung Licht empfingen. Dagegen die oberen Stockwerke hatten immer Fenster und auch häufig uach der Straße zu, doch waren sie ziemlich klein. Vor Alters waren die Fenster durch Läden oder Vorhänge (vela) verschlossen, später auch durch Marienglas (lapis specularis) und sogar durch unser Fensterglas, Vitrum. — Die Heizung geschah durch Kamine (caminus, focus), eherne Kohlenbecken und tragbare zierliche Oesen, deren man mehrere in Pompeji gefunden hat. In Ober-Italien, Gallien, Germanien heizten die Römer am häufigsten durch Röhren (tubi oder tubuli), welche von dem hohlen durch Feuer erwärmten Fußboden ausgingen (su-spensura, hypocaustum) und die Wände durchzogen. Auch begnügte man sich mit dem erwärmten Fußboden, ohne daß Röhren damit in Verbindung standen. In den alten Zeiten gab es wol keine Essen, und der Rauch entwich durch die Thüren oder Fenster oder durch die Dachössnnng des Atrium; aber seit den Zeiten des verfeinerten Luxus gab es auch Schornsteine, wenn sie auch in Unteritalien, wo man überhaupt der Heizung wenig bedurfte, selten waren. — Das Hauptcharakteristische des römischen Hauses bestand hauptsächlich in Folgendem: 1) Der ganze Ban war von außen unregelmäßig, niedrig und im ganzen unansehnlich. Auch verwendete man wenig Schmuck auf die Außenseite. Höchstens ließ man in der Mauer rothe und gelbe Ziegeln streifenweise abwechseln, bis die steigende Prachtliebe Säulen an den Thüren oder Bildhauerei und Stuckatur hinzufügte. 2) Die inneren Räume waren, soweit sie für den Gebrauch der Einzelnen dienten, klein und heimlich, an das Atrium oder Cavädinm sich anschließend und dadurch vor Zugluft und Sonne trefflich geschützt. Die den Mittelpunkt bildenden offenen Hallen waren dagegen groß und vermittelten den Verkehr zwischen allen andern Zimmern. Die Wirkung, welche ein römisches Haus nach Innen auf den Beschauer hervorbrachte, muß eine bezaubernde gewesen sein. — Zur Verdeutlichung ist ein Grundriß des 1824 — 1825 aufgefundenen Hanfes des trag. Dichters in Pompeji liebst einer Erklärung der einzelnen Theile beigefügt. Vgl. Becker, Gallns Ii, S. 171 ff. liehe, r'hßrj, Juventas, die perfonificirte ewige Jugend, Tochter des Zeus und der Hera (Ilesiod. theog. 950.), Dienerin der Götter, welche ihnen den Nektar einschenkt (Horn. 11. 4, 2.), mit dem vergötterten Herakles vermählt (f. Herakles, 12.). Sie ward an manchen Orten Griechenlands verehrt. In Phlws und Sikyon heißt sie Ganymeda und Dia. — In Rom hatte Juventas mehrere Heiligthümer; sie war hier nicht blos Personisieation der jugendlichen Mannschaft, auf der die Kraft des Staates beruht, sondern auch der ewigen Jugendblüte des Staates selbst. Abbildungen sind selten. Hebros, "Eßgog, jetzt Maritza, der Hauptstroin Thrakiens, entspringt auf einem Gebirgsknoten des Skomios und Rhodope {Time. 2, 96.) und nimmt Real'lexikon des class, Alterthums. 5. 9tujx. 481 unter vielen Nebenflüssen besonders den Tonsos und den mit dem Tearos (j. Teara) vereinigten Agrianes oder Ergines (j. Ergane) auf, wird schon von Philippopolis an schiffbar und ergießt sich in 2 Armen, von denen der eine den Sten-torissee bildet, als ein großer Fluß bei Ainos ins Meer. Hdt. 1, 59. 4, 90. Hegeloclios, 'Hytloxog, 1) ein griech. Schauspieler, der bei der Ausführung von Euripides' Orestes V. 279. anstatt yuh]v 09®, ich sehe Ruhe, sprach: y«;U> ögeo, ich sehe ein Wiefel, und dadurch bei den Zuschauern ein allgemeines Gelächter erregte. — 2) ein Anführer der makedon. Reiterei auf Alexanders Feldzuge in Asien. Hegemone f. Charis, Chariten. 'Hysfiovia. 1) In den Verhältnissen der einzelnen griechischen Staaten unter einander bezeichnet Hegemonie das Uebergewicht eines Staates über die andern und die damit verbundene Leitung der Bundesangelegenheiteu (lat. princi-patus). Natürlich ist dies Verhältniß nach den besonderen Bundesbestimmungen, wie auch nach der Macht des leitenden Staats ein verschiedenes gewesen; im Allgemeinen läßt sich indessen darüber Folgendes angeben. Die einzelnen Staaten waren politisch unabhängig. Ueber Krieg und Frieden von Bundes wegen entschied der Bundesrath, in dem alle einzelnen Staaten gleiches Stimmrecht hatten. Der leitende Staat bildete dagegen den Mittelpunct der gemeinschaftlichen Berathungen, hatte die Führung im Kriege, forderte die Geldbeiträge ein und bestimmte, der wie vielte Theil der festgesetzten Kontingente ausrücken sollte, sandte den Kontingenten auch Oberbefehlshaber (^svayovg). Vgl. auch Zvmicci l ct. — — 2) In der attischen Gerichtssprache ist riyf^ovca tov 8ly.ccoxt]qlov die Vorstandschaft der Gerichte, die nach der Beschaffenheit der vorliegenden Fälle verschiedenen Behörden zukam. Die betr. Behörde hatte die Klage anzunehmen, den Proceß zu in-struiren und bei dem gerichtlichen Verfahren zu präsidireit. — 3) Ueber die rjys^ovla za>v av[i-iloqlöiv s. Leiturgia, 4. Hegesamler, 'Hyriaccvsyog, 1) Genosse des Xe= uophoit in der Zurückführung der 10,000 Griechen aus dem Innern Asiens in ihre Heimat; vgl. Xen. Anab. 6, 1, 5. — 2) aus Delphoi, vielleicht im 2. Jahrh. v. C., Verfasser einer mindestens aus 6 Büchern bestehenden Schrift vnouvr'muzci, die encyklopädischer ober vermischter Art gewesen zu sein scheint und von Athennio» vielfach benutzt warb. Hegesias, 'Hyrjoiccg, 1) ein Anhänger der ky rencnschen Schule, lebte im 3. Jahrh. v. C. in Alexandrien. Er hielt die Lust für die Blüte und beit Zweck des Lebens; aber bei den vielen Unglücksfällen, denen der Mensch ausgesetzt, glaubte er die Hoffnung, biefen Zweck zu erreichen, auf geben zu müssen und erklärte daher, es fei besser zu sterben, als solches Loos zu ertragen. Diese Lehre trug er in seiner Schrift, dnov.uqztqcöv genannt, tu so grellen Farben vor, daß manche seiner Schüler (Hegesiaci) Hand an sich legten; er selbst aber bekam den Beinamen nsioi&üvuzog. Cic. tusc. 1, 34. 83. 84. — 2) Sophist und Rhetor ans Magnesia ant Sipylos, lebte um 300 v. C. Cicero (Brut. 83. or. 67.) nennt als sein Muster den Charisios, der als Nachahmer des Lysias be- 31

7. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 7

1911 - Leipzig : Teubner
7 d) Die Wichtigsten Eisenbahnverbindungen: 13. Öffentliche Gebäude. 3) Reichsgebäude: d) Staatsgebäude: c) Städtische Gebäude: 14. (Öffentliche Betriebe, Knlagen und Einrichtungen. a) lvasserwerk, jährliche Ivasserabgabe in cbm: b) Gasanstalt, jährliche Gasabgabe in ct>m: c) Elektrizitätswerk, jährliche Stromabgabe in Kilowattstunden: 6) Vieh- und Schlachthof, jährliche Zahl der Schlachtungen: e) Markthalle, Zahl der Verkaufsstände:

8. Stoffe und Probleme des Geschichtsunterrichts in höheren Schulen - S. 140

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
140 Die römische Geschichte ihr ist die Kaiserzeit wirklich groß. Neben die schon gewürdigten Nutzbauten i. e. S. treten Tempel, Paläste, Bibliotheken, Basiliken, Theater und Amphitheater. Während am hellenischen Tempel die Hauptsache stets die Außenansicht geblieben ist, bezwingt der Römer das Problem der Gestaltung und Gliederung von Innenräumen, also das, was uns als größte architektonische Aufgabe erscheint; das ist seine erste Leistung. Und sie gelingt ihm trotz seiner Vorliebe für das Monumentale, ja kolossale in der Baukunst, das wir ihm an zweiter Stelle gutzuschreiben haben (Pantheon1, Thermen Taracallas und Diokletians, Kolosseum für 40 000, Circus maximus für 270 000 Zuschauer, Diokletians Palast zu Spalato). An dritter Stelle wäre nochmals seiner ausgezeichneten Vervollkommnung des Gewölbebaues zu gedenken. tüenn man zu den Schülern in größerer Anzahl geeignete Abbildungen sprechen läßt und ihnen die nötigen Zahlen angibt, auch an die entsprechenden Verhältnisse der griechischen Architektur klassischer und hellenistischer Zeit erinnert, so werden sie imstande sein, die Hauptkennzeichen zumeist selbst aufzufinden. Ebenso dürften sie wohl an der Bild-niskunst des Zeitalters den realistischen Charakter leicht entdecken, wenn man diese Porträts etwa neben den perikles des Krefilas oder Den ctfchines und Sophokles hält. „Wohl die größte praktische Kulturarbeit der ganzen römischen Kaiserzeit und ihr Ruhmestitel bis heute" war nach Birt2 die Arbeit der Rechtsgelehrten. Namen wie Papinian und Ulpian sind würdiger, von Gebildeten der Gegenwart gekannt zu sein, als die kurzlebigen Kaiser des 3. und 4. Jahrhunderts. In der Gesetzgebung und Verwaltung sind zwei Tendenzen bezeichnend: 1. die Ausdehnung der staatlichen Kontrolle, Regelung und Aussicht auf alle erdenklichen Lebensgebiete, eine Reglementierung des ganzen Lebens3, der schon unter Trajan die städtische Selbstverwaltung zum (Dpfer fällt; 2. die humanitäre Fürsorge für Sklaven, Inündel, Klienten, Arme. 3n beiden Beziehungen charakterisiert sick das Kaisertum des 2. Jahrhunderts als eine Art aufgeklärter Despotismus: alles für das Volk, nichts durch das Volk. Der erste Zug deutet auf einen weitverbreiteten Mangel an freier Initiative, 1 Die Kuppel hat 43 m Durchmesser und könnte den Kölner Dorrt in sich aufnehmen. Diese und die andern Zahlen entnehme ich Birt, 3ur Kulturgeschichte Roms S. 117, 123, 130. 8 a. a. G. S. 77. 3 Beispiele: (Erbgang, Testierverfahren, Vormundschaft, Fideikommißwesen, ctppellation, Zivilstandsregister.

9. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 205

1888 - Leipzig : Teubner
205 Wichtig fr den Eindruck des ganzen Bauwerkes ist die grere oder geringere Erhebung des Giebels. Der stumpfe Winkel des Giebels nmlich ist das Schluergebnis jeuer ganzen idealen (!) Rechnung zwischen Krften und Lasten; er deutet genau an, wie viel von strebender Kraft am Ende brig geblieben ist." Zhle diejenigen Teile des Tempels auf, die zum Aufbau 272. notwendig erscheinen (die konstruktiven Glieder) I Zhle diejenigen auf, welche zum Schmuck angebracht scheinen (die dekorativen Glieder, das Ornament)! Weise bei den einzelnen Ornamenten nach, da dieselben teilweise mit Notwendigkeit aus dem Ausbau sich ergeben, teilweise die Verrichtung und den Zweck der einzelnen baulichen Glieder versinnbildlichen! Hierin liegt die besondere Schnheit der griechischen Bauten; die Bauteile sind lebende Wesen; so ist die Sulenhalle gleichsam die lebendig gewordene Mauer. Das Ganze erscheint beseelt. An dem ganzen Bau ist keine einzige mathematisch gerade Linie. So hat z. B. die Sule eine Schwellung, die Linie des Kranzgesimses ist ausgebogen. Hierin offenbart sich gleichsam ein Pulsschlag inneren Lebens. Zu den plastischen (Relies-)Ornamenten kommen die gemalten 273. Flachornamente, die einzelne Teile des Baues beleben. Die Bltterwelle auf dem Echinus versinnbildlicht ? Die durch Ranken verbundenen Palmetten und Kelche an der Rinnleiste versinnbildlichen das Nichtmehrbelastetsein, die freie Endigung. Der Mander und andere Bandornamente an der Deckplatte n. s. w. sind Sinnbilder des Bindens und Heftens. Auch eine Bemalung ganzer Flchen findet statt, namentlich am Fries und an der Giebelwand. Die Wnde der Cella mit den Wandstirnpfeilern, den Anten, haben gleichfalls ein Kapitl, manchmal auch einen Fu, eine Basis. Das Innere der Cella war (wahrscheinlich) durch eine ffnung im Dache erleuchtet (Hypthraltempel). Die Rnder des Ausschnitts wurden durch zwei, doppelt bereinander ausgerichtete Snlen-stelluugeu gesttzt. Diese Sulenstellungen teilten die Cella in drei Langschiffe. _ Der Fries und das Giebelfeld bietendem plastischen Knstler . 274. Raum zur Entfaltung feiner Kunst, der Fries fr Reliefs, das Giebelfeld fr frei steh'ende Bildsulen.

10. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 207

1888 - Leipzig : Teubner
207 Die ionische Sule hat einen Fu, eine Basis; dieselbe . 277. ist zusammengesetzt aus den Formen des Wulstes (Polster) und der Einziehung (Hohlkehle). Die ionische Sule ist hher, schlanker, weniger verjngt als die dorische. Die Rinnen (Kannelnren) stoen nicht scharfkantig aneinander. ( Eine Perlenschnur verknpft den Schaft der Sule mit dem Kapitl. Auch das ionische Kapitl hat einen Echinus, welcher mit einer plastisch gebildeten Bltterwelle (Eierstab) geschmckt ist. der dem Echinus liegt ein Polster, dessen Enden zu beiden Seiten des Sulenschaftes herabhngen, sich dann aber, gleichsam infolge einer inneren Federkraft, unter dem Druck der lastenden Bauglieder zu sogenannten Voluten oder Spiralen aufrollen. Auch die Deckplatte fehlt dem ionischen Kapitl nicht. Der Architrav ist dreigeteilt. Der Fries bildet ein ununter-brochenes Band. An der unteren Seite des Kranzgesimses findet sich hufig ein Teil der Steinmasse zur Entlastung fort-genommen, soda nur einzelne Ausschnitte brig bleiben (Zahn-schnitte, die frheste Form der Konsolen). Auch der ionische Bau erhlt seine Vollendung durch die Bemalung. Das plastische Ornament berwiegt vor dem Flach-ornament. Wo findet sich die Bltterwelle, wo die Perlenschnur, wo das Gurtgeflecht? Der dorische Stil entspricht in seiner ernsteren Schwere, seiner strengeren Gesetzmigkeit in dem Zusammenhang der einzelnen Bauglieder dem Charakter des dorischen Stammes; der ionische Stil in seiner heiteren Schlankheit, in der greren Freiheit und Ungebnndenheit der Formen dem Charakter des ionischen Stammes. In der Sptzeit der griechischen Kunst entsteht die korinthische . 278. Ordnung, wohl als eine Abart des ionischen Stils zu betrachten. Als eigenartigstes Merkmal derselben gilt das prchtige Kelch-oder Bltterkapitl, das in verschiedener Weise gebildet wird. Entweder besteht es aus einem einfachen Kelch von Akanthusbltteru (Brenklau); oder aus einem Kelch von Akanthusbltteru wchst ein zweiter Kelch von Schilf- oder Palmblttern empor; oder das ist die reichste Form aus dem Akanthuskrauz steigen acht Stengel, die sich zu zweien an den Ecken als Voluten aufrollen
   bis 10 von 225 weiter»  »»
225 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 225 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 3
1 28
2 0
3 31
4 34
5 37
6 0
7 9
8 1
9 166
10 5
11 4
12 3
13 2
14 11
15 3
16 13
17 0
18 1
19 7
20 6
21 4
22 0
23 3
24 2
25 0
26 12
27 0
28 5
29 8
30 0
31 1
32 3
33 2
34 2
35 0
36 8
37 13
38 7
39 7
40 2
41 0
42 3
43 6
44 2
45 56
46 7
47 1
48 3
49 2

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 9
2 10
3 13
4 10
5 1
6 2
7 2
8 3
9 17
10 3
11 2
12 4
13 143
14 5
15 0
16 14
17 14
18 1
19 7
20 1
21 2
22 9
23 9
24 1
25 29
26 4
27 5
28 4
29 2
30 2
31 3
32 0
33 5
34 1
35 18
36 6
37 1
38 4
39 2
40 6
41 13
42 2
43 30
44 0
45 17
46 2
47 2
48 0
49 1
50 0
51 2
52 7
53 9
54 12
55 3
56 7
57 0
58 0
59 5
60 1
61 2
62 0
63 4
64 1
65 11
66 12
67 1
68 7
69 8
70 5
71 15
72 11
73 3
74 0
75 12
76 73
77 14
78 0
79 3
80 0
81 3
82 3
83 11
84 1
85 0
86 0
87 26
88 3
89 4
90 0
91 112
92 63
93 0
94 6
95 1
96 2
97 1
98 1
99 2

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 225
1 193
2 88
3 168
4 125
5 615
6 96
7 651
8 73
9 301
10 211
11 87
12 232
13 104
14 85
15 388
16 231
17 131
18 329
19 539
20 40
21 166
22 476
23 441
24 156
25 71
26 222
27 339
28 118
29 670
30 257
31 84
32 96
33 1017
34 154
35 354
36 42
37 365
38 40
39 767
40 420
41 79
42 51
43 240
44 263
45 65
46 95
47 146
48 99
49 109
50 216
51 195
52 859
53 67
54 1977
55 381
56 137
57 195
58 249
59 847
60 344
61 164
62 892
63 194
64 152
65 274
66 23
67 470
68 79
69 108
70 31
71 449
72 124
73 273
74 589
75 204
76 49
77 303
78 287
79 162
80 494
81 1011
82 115
83 142
84 52
85 342
86 76
87 70
88 196
89 89
90 66
91 571
92 707
93 71
94 53
95 167
96 31
97 168
98 152
99 353
100 658
101 69
102 151
103 383
104 41
105 239
106 118
107 95
108 427
109 52
110 106
111 112
112 155
113 53
114 221
115 413
116 85
117 82
118 139
119 111
120 541
121 283
122 186
123 129
124 242
125 143
126 239
127 676
128 138
129 222
130 67
131 321
132 200
133 401
134 115
135 43
136 1855
137 110
138 305
139 139
140 219
141 141
142 222
143 148
144 108
145 942
146 317
147 61
148 677
149 192
150 216
151 272
152 190
153 68
154 217
155 341
156 207
157 328
158 252
159 69
160 43
161 189
162 577
163 339
164 79
165 338
166 493
167 97
168 128
169 97
170 125
171 390
172 458
173 975
174 109
175 551
176 438
177 805
178 23
179 341
180 45
181 340
182 698
183 1902
184 80
185 39
186 77
187 104
188 349
189 153
190 302
191 265
192 360
193 130
194 275
195 54
196 187
197 194
198 175
199 310