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1. Das Altertum - S. 54

1913 - Leipzig : Wunderlich
Alexander der Grohe. Von Benediktus Niese. In der kurzen Zeit seiner Regierung hatte Alexander ein ungeheures Werk vollbracht und das Perserreich so unterworfen, wie es den Persern selbst nie gelungen war; eine reiche Zukunft lag noch bor ihm, als er starb und sein Werk verlassen mußte. Es ist begreiflich, daß man einem Manne wie ihm die weitesten Absichten und Entwürfe zugeschrieben hat. Er foll die Umschisfung Afrikas geplant, die Eroberung Karthagos, die Unterwerfung des westlichen Europa und des Skythenlandes sich vorgenommen haben. Das alles ist nicht sicher beglaubigt und war auch seiner Sinnesart nicht angemessen. Alles, was bekannt ist, führt darauf hin, daß Alexander außer der Unterwerfung Arabiens sich zunächst der völligen Aneignung, Verwaltung, Sicherung und Abrundung der eroberten Länder widmen wollte. Sein Sinn ging nicht so sehr in die ungemessene Weite; stets war seine Kühnheit mit Vorsicht gepaart, und er unternahm nichts ohne sorgfältige, wohldurchdachte Vorbereitung. Wie er die von ihm angefangenen Unternehmungen bis ans Ende und vollständig auszuführen bestrebt war, so erkannte er auch die Grenzen seines Könnens. Er war ein großer Kriegsheld; nie hat er eine Schlacht geschlagen, in der er nicht gesiegt, nie eine Stadt angegriffen, die er nicht erobert, kein Land betreten, das er nicht unterworfen hätte. Wie alles, was er unternahm, so führte er den Krieg mit ganzer Kraft, mit Anwendung aller Hilfsmittel, über welche die damalige Kriegskunst verfügte, mit Benützung aller Erfahrungen, die ihm zu Gebote standen; auch hier verband sich die Kühnheit im Angriff mit sorgfältiger Vorbereitung und Berechnung. Der große König war aber nicht nur Feldherr, sondern auch Staatsmann. Er hat sich nicht begnügt, das Perserreich zu stürzen, sondern er hat es auch mit neuem Inhalte zu erfüllen versucht. Während der Eroberung selbst, mitten unter dem Waffenlärm, richtete er eme neue Verwaltung ein. Er führte in die entlegenen Länder des Orients die griechische Kultur und das griechische Städtewesen ein, wie sein Vater es einst in Makedonien getan hatte. Es waren die Keime emer neuen Entwicklung, durch welche diese Gegenden ein ganz anderes Aussehen und eine viel größere Leistungsfähigkeit erhielten. Stets beschäftigten ihn die Angelegenheiten der allgemeinen Wohlfahrt: er suchte die Hilfsquellen der eroberten Länder zu eröffnen, den Verkehr zu erleichtern

2. Das Altertum - S. 49

1913 - Leipzig : Wunderlich
jj Aristoteles. Von R. Wagner. Sokrates, Platon, Aristoteles — diese Trias zeigt am Ende noch einmal die organische Entwicklung des hellenischen Geisteslebens. Von der sichern Grundlage, welche die Denkkraft des Sokrates, auf dem Boden der Wirklichkeit fußend, errichtete, hatte sich Platon zu den Höhen des reinen Schönens erhoben; aus demselben Fundament führte jetzt Aristoteles, zur Erde zurückkehrend, den festgefügten Bau der irdischen Wissenschaften auf, dessen Spitze gleichwohl in den Himmel hineinreichte. Geboren zu Stageira, einer griechischen Kolonie der Chalkidike, als Sohn des makedonischen Leibarztes Nikomachos, kam er mit 17 Jahren nach Athen in die Platonische Akademie, der er, erst lernend, dann auch lehrend, bis zu Platons Tode angehört hat. Darauf lebte er in Kleinasien bei dem ihm befreundeten Tyrannen Hermias von Atarneus und nach dessen Sturz in Mitylene. Von dort wurde er 343 von Philipp als Erzieher des jungen Alexander nach Makedonien berufen. Leider wissen wir nichts Zuverlässiges über den Einsluß, den der berühmteste Prinzenerzieher aus seinen Zögling gewann, und über das Verhältnis, das sich zwischen Lehrer und Schüler ausbildete. Sicher aber fand sein eigener Wirklichkeitssinn an dem planvollen Aufstreben des makedonischen Reiches, das er aus nächster Nähe miterlebte, ein weites Feld der Beobachtung, sowie Befreiung von manchen Vorurteilen; auch mag er später durch den Eroberer so vieler unbekannter Länder vielfache Förderung seiner Tätigkeit als Naturforscher erfahren haben. Nach Alexanders Thronbesteigung kehrte er nach Athen zurück und begründete dort bei dem Gymnasium Lykeion (Lyzeum!) seine Schule. Von einer Wandelhalle (Peripatos), in der er auf- und abgehend sich mit seinen Schülern zu unterreden pflegte, wurden diese später Peripatetiker genannt. In seinem Museion, dem Vorbilde des alexandrinischen Museums, das mit einer Bibliothek und allerlei Lehrmitteln ausgestattet war, führte er die Jünglinge in geordnetem Lehrgang, der vom Leichteren zum Schwereren anstieg, in die Wissenschaft ein und erzog sich in ihnen einen Stab von Mitarbeitern, deren Tätigkeit er meisterhaft anzuregen und zu leiten verstand. Nach Alexanders Tode wurde er in dem makedonienfeindlichen Schmied er, Lektüre Hi. 4

3. Das Altertum - S. 80

1913 - Leipzig : Wunderlich
— 80 — dem Meere. Am ersten Tage ritt er im Panzer Alexanders des Großen, mit einem meerfarbenen Seidenmantel, der mit Gold gesückt und mit indischen Edelsteinen besetzt war, angetan, das Schwert umgegürtet, einen spanischen Schild am Arme und den Eichenkranz um die Stirn gewunden, von Bajä aus über den Golf. Ein ganzes Heer von Reitern und Fußgängern folgte dem Sieger. Neptun und dem Neide hatte er vor dem Betreten der Brücke geopfert. Nachdem er einen Tag von dieser Großtat geruht hatte, kehrte er wieder nach Bajä zurück, diesmal ein Viergespann der edelsten Rennpferde lenkend, als Triumphator im golddurchwirkten Chiton. Und mancherlei Siegesbeute erschien im Zuge, so auch eiu Darius aus dem Hause der Arsacideu, der als Geisel in Rom lebte. Und seine Freunde fuhren auf Wagen in blumengestickten Gewändern hinterdrein. Wieder folgte das Heer und allerlei Volk, jeder geputzt, wie er wollte. In der Mitte der Brücke machte er Halt und bestieg eine Rednerbühne, um seine und seiner Mitkämpfer mühevolle Taten zu preisen. Dann wurden die Enden der Brücke abgebrochen. Wie auf einer Insel feierte der Kaiser ein herrliches Mahl bis tief in die Nacht hinein, die durch die Lichter der glänzend erleuchteten Ufer des Golfes taghell erstrahlte. Aber in der Trunkenheit brach der bösartige Wahnsinn los; der Kaiser ließ seine Gäste ins Meer stürzen, die, selbst trunken, um so leichter gerettet wurden ...

4. Das Altertum - S. 108

1913 - Leipzig : Wunderlich
— 108 — Marokko eine Landstraße von 2300 km Länge, b. H. in der Luftlinie eine Strecke wie von Berlin bis an die spanische Grenze. Die Gegenb fitblich von Damaskus ist freute durch die Hebschasbahn nur ganz notbürftig dem Verkehr erschlossen, int Altertum lag bort eine blühenbe Stadt neben der anbeten. Und die Vortrefflichkeit der römischen Straßenanlagen erregt noch heute unsere Bewunberung. Die Via Appia ist schon int Altertum die „Königin der Straßen" (Regina viarum) genannt worben. Aber auch sonst verkünben großartige Tunnelbauten und Brücken (z. B. Trajans große Donaubrücke am Eisernen Tore), selbst in entlegenen Einöben, unter Gräberresten ttnb Dorngestrüpp, in der Sierra Morena, in der Eifel, in Schottland und Siebenbürgen, am Euphrat und an der großen Syrte Afrikas dem forfchenben Wanberer die Größe des römischen Namens. Demgegenüber erscheinen — auch abgesehen von Eisenbahn- und Fernsprechverbinbung — die Verkehrseinrichtungen überraschenb wenig entwickelt. Zwar schuf Augustus eine Art Staatspost (cursus publicus) ober entwickelte sie aus vorhanbenen Ansätzen: wenn auch nicht nach altpersischem Muster, so boch in unbewußter Übereinsümmung mit den persischen Einrichtungen. Hier hatte nämlich schon Darius einen regelrechten Depeschenbienst eingerichtet unter Benutzung und Ausgestaltung der alten Straßen, von benen besonbers die uralte „Königstraße" von Ephesus und Sarbes nach Susa bekannt ist. Im Abstaube von burchschnittlich 3 Meilen waren Stationen mit königlicher Post-halterei und vortrefflichen Gasthäusern eingerichtet, wo der reitenbe Bote stets gesattelte Reittiere tiorsanb, mit benen er ohne Aufenthalt seinen Weg fortsetzen konnte. Vgl. B. Esther, 8, 9.10.14: „Da würden gerufen des Königs Schreiber und würde geschrieben, wie Marbochai gebot, zu den Juben und zu den Fürsten, Lanbpflegern und Hauptleuten in den Lauben von Jnbien an bis an die Mohren, nämlich 127 ßänber, einem jeglichen Laube nach feinen Schriften, einem jeglichen Volke nach feiner Sprache und den Juben nach ihrer Schrift und Sprache. Und es warb geschrieben in des Königs Ahasveros Namen und mit des Königs Ringe versiegelt. Und er fanbte die Briefe durch die reitenben Boten auf jungen Maultieren... Und die reitenben Boten auf den Maultieren ritten aus schnell und eilenb nach dem Wort des Königs, und das Gebot warb zu Schloß Susan angeschlagen." Aber der Cursus publicus des Augustus war nicht für den Personen-, Brief- ober Paketverkehr des Publikums bestimmt, fonbern nur für die Zwecke der staatlichen Verwaltung, für die Beförberung der Regierungsbepefchen und der Beamten. Für biefe waren etwa aller 37 km Posthaltereien mit Nachtquartier errichtet (mansiones), bazwischen aber gab es nach Bebürfrtis Umspannstationen (mutationes). Die Briefpost besorgten Kuriere zu Pferb, die Beförberung der Personen geschah auf Eilwagen, der Transport an

5. Das Altertum - S. 8

1913 - Leipzig : Wunderlich
8 Zur Geschichte bet Ägypter. 5. Aus den Amarna-Briesen. Gegen Ende des Jahres 1887 würden auf der großen Ruinenstätte, welche im Tale El-Amarna in Mittelägypten liegt und die Reste der von Amenophis Iv. um 1400 gegrünbeten, kalb toteber zerstörten Resibenz „Chut-Aten" (= Sonnenhorizont) barstellt, Tontafeln gefunben,.die das Staatsarchiv Amenophis' I Ii. und seines Sohnes Amenophis Iv. bilbeten. Sie sinb in babylonischer Keilschrift geschrieben und beweisen so, daß das semitische Babylonisch um 1400 als Diplomatensprache des Orients gebient hat. Die Tsntafeln stellen Briefe von einigen asiatischen Königen, besonbers aber von ägyptischen Statthaltern, Truppenbefehlshabern, Stabtobersten und anbeten Beamten in Vorberasien an bett König von Ägypten bar. (Genaueres siehe bei Carl Niebuhr, Die Amanta-Zeit, Leipzig 1913, Preis 60 Pfg.). Interessant sinb besonbers die Berichte und Gesuche des unter ägyptischer Oberhoheit stehenben „Königs" Puti-chepa von Jerusalem. (Winckler, Keilinschtiftliches Textbuch zum Alten Testament.) a) Ein Brief Putichepas, Königs von Jerusalem. An den König, meinen Herrn: Putichepa, dein Diener. Zu Füßen meines Herrn, des Königs, sieben und siebenmal falle ich. Was habe ich getan wider den König, meinen Herrn? Man verleumdet mich vor dem König, meinem Herrn [indem man sagt]: „Putichepa ist abgefallen von dem König, seinem Herrn." Siehe, ich, weder mein Vater noch meine Mutter hat mich gesetzt an diesen Ort. Der mächtige Arm des Königs hat mich eingeführt in mein väterliches Gebiet. Warum sollte ich da begehen ein Vergehen gegen den König, meinen Herrn? So wahr der König lebt, weil ich sage dem Beamten des Königs, meines Herrn: „Warum bevorzugt ihr die Habiri^), und die [ansässigen Lehns-] Fürsten benachteiligt ihr?", deshalb verleumden sie mich beim König. Weil ich sage: „Es wird zugrunde gerichtet das Gebiet des Königs, meines Herrn," deshalb verleumden sie mich beim König, meinem Herrn. Es wisse der König, mein Herr, daß der König, mein Herr, gestellt hatte Besatzung, aber es hat genommen [sie] Janchamu?).......................... [mehrete Zeilen fast ganz zerstört]. Es sorge der König für sein Land und [bekümmere sich] um sein Land: abgefallen sind die Eli-milku^) gehörigen Städte des Königs, meines Herrn, und es wird verloren gehen das ganze Gebiet des Königs. Darum möge sorgen der König, mein Herr, für sein Land. Ich denke: „Ich will zu Hofe ziehen, zum König, meinem Herrn, und sehen die Tränen des Königs, meines Herrn, aber die Feinde sind mächtig über mich, und ich vermag nicht zu Hofe zu ziehen zum König, meinem Herrn. Darum befinde der König, mein J) Unter bett Habiri sinb zweifellos die Hebräer zu verstehen, die sich also schon im verheißenen Sattbe befittben, aber noch nicht zur vollen Seßhaftigkeit gebiehen sinb. Demnach ist die Annahme, daß Moses die Kinder Israel unter Menrephta, dem Nachfolger Ramses' Ii., aus Ägypten geführt habe, kaum noch haltbar. 2) Ein Beamter, dem ein Teil des Deltalanbes und die kanaanäifchen Besitzungen unterstanben, eine Art Vizekönig. 8) Gegner Putichepas.

6. Das Altertum - S. 21

1913 - Leipzig : Wunderlich
Zur Geschichte der Perser. 21 bringen oder ein Gelübde zu lösen, oder er hatte auch erfahren, daß Krösos ein gottesfürchtiger Mann war, und nun wollte er doch sehen, ob irgend ein Gott ihn errette, daß er nicht lebendig verbrannt würde. Also tat er. Und als Krösos aus dem Scheiterhaufen stand, gedachte er, obwohl er so unglücklich war, jener Worte Solons, der ihm wie aus göttlicher Eingebung gesagt, kein Mensch sei glücklich, solange er lebe. Und als er daran dachte, siehe, da kam er zu sich, seufzte nach langer Todesstille und rief dreimal: „Solon!" Als Kyros dies hörte, sandte er die Dolmetscher hin und ließ fragen, wen er da artriefe. Krösos schwieg und antwortete ihnen nicht; endlich aber, da man heftig in ihn drang, sprach er: „Einen Mann, und ich gäbe viel darum, wenn ihn alle Herrscher zu sprechen bekämen". Und wie er so und entlieh redete, fragten sie wiederum, was das heißen sollte, und da sie nicht müde wurden und immer ungestümer in ihn drangen, erzählte er, wie vorzeiten Solon, ein Mann von Athen, zu ihm gekommen, der alle seine Herrlichkeiten gesehen und für nichts geachtet, und was er gesagt, das sei alles so gekommen, wie er gesagt, und er habe nicht anders geurteilt über ihn wie über alle Menschen, vornehmlich über die, welche sich selber für glücklich hielten. Das erzählte Krösos. Der Scheiterhaufen aber war schon angezündet und brannte an allen Enden. Und als Kyros von den Dolmetschern vernahm, was Krösos gesagt, reute es ihn, und er bedachte, daß er, der doch selber ein Mensch war, einen anderen Menschen, welcher dereinst an Glück und Herrlichkeit ihm gleich gewesen, lebendig dem Feuer überantwortete. Zudem auch fürchtete er die Vergeltung, und da er überlegte, daß nichts Beständiges sei im menschlichen Leben, befahl er, das brennende Feuer eilends zu löschen und herunterzunehmen den Krösos und die, welche mit Krösos waren. 11. Kyros erobert Babylon (538). (Aus den Annalen Naboneds; nach Hagen, Beiträge zur Assyriologie 11,221—223.) Im Monat wurden [Lugal-banda und die] Gottheiten von Marad, Zamama und die Gottheiten von Kisch, Belit und die Gottheiten von Chursagkalamai) nach Babel gebracht. Bis Ende Etul2) wurden die Gottheiten des Landes Akkad, sowohl des über als des unter der Windrichtung (?) gelegenen, nach Babel hineingebracht. Die Götter von Barsip, Kutu und Sippar kamen nicht hinein. Im Monat Tammuz, als Kurasch [Khros] bei Upe [und?] am Ufer des Zalzallat dem Heere Akkads eine Schlacht lieferte, bezwang er die Bewohner Akkads; wann es sich sammelte, schlug er die Leute. Am 14. ward Sippar ohne Schlacht eingenommen. Nabunaid floh. Am 16. zog Ugbaru [= ©obryas], der x) Namen von Städten, deren Götter (d. i. ihre Bilder) nach Babel gebracht wurden — ein Frevel des Königs Naboned an Marduk, dem Gotte Babels. 2),Monatsname, etwa September.

7. Das Altertum - S. 22

1913 - Leipzig : Wunderlich
22 Zur Geschichte der Perser. Statthalter von Gutium, und die Krieger des Kurasch ohne Schlacht in Babel ein. Infolge von Verzug wurde Nabunaid in Babel gefangen genommen. Bis zum Ende des Monats umringten die Schilde Gutiums die Tore ©faffils1), niemandes Speer kam nach Esakkil und in die Heiligtümer hinein, auch kein Feldzeichen rückte ein. Am 3. Marcheschwan hielt Kurasch in Babel Einzug. Charmes streckten sich (?) vor ihm nieder. Unversehrtheit wurde der Stadt gewahrt, Kurasch verkündete ganz Babel Friede. Gubaru, sein Statthalter, setzte Statthalter in Babel ein, und vom Kislew bis Adar kehrten die Götter Akkads, welche Nabunaid hinab nach Babel gebracht hatte, in ihre Städte zurück. *) Haupttempel Babylons. 2) Das Wort ist noch nicht gedeutet; der Satz scheint eine Huldigung vor Kyros auszudrücken.

8. Das Altertum - S. 17

1913 - Leipzig : Wunderlich
Zur Geschichte der Babylonier und Assyrer. 17 Streitmacht hob ich dort aus ich stellte wieder her und machte es wie früher. Leute aus allen Ländern, meine Gefangenen, siedelte ich dort an. Meine Beamten setzte ich als Statthalter über sie. Tribut und Abgabe wie den assyrischen legte ich ihnen auf. 9. Inschriften zur Geschichte Nebukadnezars. (Winckler, a. a. £)., S. 55 und 56.) a) Steinplatten-Jnschrift. Im hehren Vertrauen auf Marbnk1) habe ich ferne Länder, entfernte Gebirge vom oberen (Mittelländischen) Meere bis zum unteren (Persischen) Meere, steile Pfade, verschlossene Stege, wo der Tritt gehemmt, für den Fuß kein Platz war, schwierige Straßen, Wege des Durstes durchzogen, habe die Unbotmäßigen vernichtet, gefangen die Feinde, das Land regiert, die Untertanen gedeihen lassen, Böse und Schlechte aus der Zahl der Untertanen entfernt. b) Aus den Wadi Brifsa^)-Jnschriften. Was kein früherer König getan hatte: den hohen Berg (Libanon) schnitt ich an, die Gebirgssteine sprengte ich, verschloß Zugänge. Einen Weg für die Zedern bahnte ich hin zu Marduk, dem König. Zedern, mächtige, hohe, deren Güte kostbar, deren dunkle Gestalt riesig war, Erzeugnisse des Libanon am Ufer des Arahtn3) [pflanzte] ich. Inmitten von Babylon zarblti-Stämme (?)...................Die Einwohner im Libanon ließ ich gesichert wohnen, einen, der sie beunruhigte, [duldete] ich nicht. Damit niemand Schaden stifte, habe ich mein königliches Bildnis für ewig am Eingang [zu der Gebirgsstraße4) errichtet], mein Königsbild......... In Bezng auf die Eroberung Jerusalems durch Nebukadnezar hat sich noch keine keilinschriftliche Nachricht gefunden. Für dieses Ereignis sind wir auf den biblischen Bericht (2. Könige, 24 u. 25) angewiesen. *) Gott Babylons. 2) Tal im Libanon, in dem die Inschriften gesunden wurden. 3) Kanal von Babylon. 4) Also im Wadi Brissa. Schmied er, Quellen zur Geschichte des Altertums. 2

9. Das Altertum - S. 18

1913 - Leipzig : Wunderlich
L- — ’iss' —'— u Iii. Zur Geschichte -er Perser. 10. Kyros unterwirft Lydien. a) Solon und Krösos. (Herodot I, 29—33.) Nach einiger Zeit, als alle Völker bezwungen waren, die diesseit des Halys wohnten und den Lydern unterworfen waren, und Sardes auf dem höchsten Gipfel seiner Macht stand, kamen nach dieser Stadt alle Weisen der damaligen Zeit aus Hellas, heute dieser und morgen jener, unter anderen auch Solon von Athen. Und wie er ankam, bewirtete ihn Krösos freundschaftlich in der königlichen Burg. Sodann, am dritten oder vierten Tage, führten die Diener auf Krösos' Gebot den Solon in allen Schatzkammern umher und zeigten ihm alle Herrlichkeiten, und da er alles gesehen und ganz nach seinem Gefallen beschaut hatte, fragte ihn Krösos also: „Mein Freund von Athen, man hat uns schon viel von dir erzählt, von deiner Weisheit und deinen Reisen, wie du, um die Welt zu sehen, voll Wißbegierde umhergereist. Nun habe ich großes Verlangen, dich zu fragen, wen du von allen Menschen, die du kennst, für den glücklichsten hältst." Also fragte er in der Meinung, daß er der glücklichste sei. Solou aber schmeichelte gar nicht, sondern redete die Wahrheit und sprach: „Herr, Tellos von Athen." Das nahm Krösos Wunder, und er fragte voll Eifers: „Und warum hältst du denn den Tellos für den glücklichsten Menschen?" Und Solon sprach: „Zum ersten hatte Tellos bei dem blühendsten Zustande der Stadt edle und vortreffliche Söhne, die alle wieder Kinder hatten, und die waren alle am Leben; und zum anderen, da er, nach menschlicher Kraft, ein glückliches Leben geführt, kam noch dazu ein glänzendes Ende. Denn als die Athener wider ihre Nachbarn in Eleusis stritten, eilte Tellos zu Hilfe herbei und schlug die Feinde in die Flucht

10. Das Altertum - S. 60

1913 - Leipzig : Wunderlich
60 Zur Geschichte der Griechen. die übrigen Soldaten versammelt und ihnen Mut einsprecht. Denn auch ihr selbst habt wohl schon bemerkt, wie mutlos sie auf den Waffenplatz kommen, wie mutlos auf ihre Posten gehen, so daß ich nicht weiß, wozu sie jemand in dieser Stimmung, sei es bei Nacht, sei es auch nur bei Tage gebrauchen will. Ändert man aber ihre Stimmung, so daß sie nicht mehr bloß daran denken, was sie zu erleiden haben werden, sondern auch, was sie tun können, so werden sie weit mutvoller werden. Denn ihr wißt ja daß nicht die Menge, noch die Stärke es ist, die im Kriege den Sieg verschafft; sondern der Partei, die im Vertrauen auf die Götter mit gehobenem Mute den Feinden entgegengeht, hält meistenteils der Gegner nicht stand." Hiermit endete seine Rede. Nach ihm aber sprach Cheirisophos: „Mein Xenophon, früher kannte ich dich nur insoweit, als ich dich einen Athener nennen hörte; jetzt aber rühme ich dich sowohl in bezug auf das, was du sprichst, als aus das, was du tust, und ich wünschte wohl, daß wir mehr solche Männer hätten; denn das wäre ein Glück für alle. Jetzt aber, liebe Männer, laßt uns nicht zaudern, sondern gehet hin und wählet die Feldherren, die uns fehlen; nach geschehener Wahl aber kommt in die Mitte des Lagers und führt die Gewählten herbei." Hieraus wählte man neue Feldherrn, als ersten, da Xenophon bescheiden ablehnte, den Lakedämonier Cheirisophos. In Wirklichkeit lag aber die oberste Leitung m den Händen Xenophons. Der Marsch führte am linken Ufer des Tigris hinauf Wer steile Gebirge, unter beständigen Kämpfen mit den Persern und kriegerischen Gebirgsvölkern. Der Kentritessluß wurde überschritten, obgleich persische Reiter und Bogenschützen das jenseitige User verteidigten. Was die Griechen nach diesem Übergange erlebten, erzählt Xenophon in folgendem (4. Buch, 4 und 5): Nach dem Übergange, der gegen Mittag beendigt war, ordneten sich die Griechen und machten nun in Armenien über lauter flaches Land und sanfte Anhöhen einen Marsch von nicht weniger als fünf Para-jangen1); denn in der Nähe des Flusses waren, wegen der Kriege mit den Karduchen, keine Dörfer. Das Dorf, wo sie anlangten, war groß, enthielt ein Residenzschloß des Satrapen und hatte auf den meisten Häusern Türme. _ Lebensmittel fand man im Überflüsse. Von hier aus rückten sie in zwei Märschen zehn Parasangen weiter bis über die Quellen des Tigris hinaus. In den nächsten drei Märschen legten sie bis zum Teleboas fünfzehn Parasangen zurück. Dieser Fluß ist zwar nicht groß, aber anmutig, und viele Dörfer bekränzen seine Ufer. Die Landschaft heißt das westliche Armenien, und ihr Satrap war Teribazus, ein Günstling des Königs, der sich, so oft jener zugegen war, nur von ihm aufs Pferd heben ließ. Dieser Satrap rückte mit Kavallerie an und schickte einen Dolmetscher voraus, der den Anführern seinen Wunsch, mit ihnen zu sprechen, eröffnete. Diese beschlossen, ihn anzuhören, gingen ihm bis zur Sprechweite entgegen und fragten ihn um sein x) 5 Parasangen = gegen 25 km.
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