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1. Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen - S. III

1873 - Leipzig : Wartig
t ©o webe. äbäimenb uttfrer Oieljciimigen ßefyrertlfätigfeit finb uttf oft £efebitcf)er $u ©efidjt gefommen, auf benen tt>ir eine grofee Sinja^l Sefeflütfe hätten auffreiben mögen. Söenn mir öeranlafjt mürben, ein berartigef %efebucl> ¿u beringen, fo Ralfen mir unf baburdj, bafj mir die ungeeigneten £efe= ftüde überfcblugen. ©elbft die neuern und beffern Sefebiicber e^alten noef) fee)r Diebe ©rgäldungen öon jmeifeltyaftem Söerteie. Sa mir uttf der fdjmierigen Aufgabe mofyl bemüht finb, muftergültige und nach $orm und ^nbjatt bef Seljaltenf mertfye Sefeftüde tbjeib^ fetbft ausjuarbeiten, tfyeilf au^u= mitten, fo neunten mir freunblictie Sbiufe 51t Serbefferungen banfbar an, glauben inbeffen, bafs billige Seurtlseiler unfre (Sorgfalt bei Aufarbeitung und Aufmabt der Stiide aner= kennen merben. Unfer ßefebueb unterfcljeibet fiel) baburefy mefentlief) öon andern, bafs ef naturgefd)icbtlid)e, geografobifcbje und gefdnd)t= lid;e Sefcfyreibungen, Umriffe und Sarftellungen ober Silber giebt und ©r^lungen 2c. gemifcfjten Qn^alts nur in geringer Slngaijl ¿um $med fforac£>licb)er Sermenbung und gum Auf= menbiglernen bringt. ©ine Sertfyeilung bef Stoffef auf beftimmte klaffen tyaben mir nicfyt borgenommen, meil mir bei Ibfaffung bef Sud;ef niefjt blofj nad) klaffen gegliebertc Stabtfcfmlen im Auge Ratten. 2ßir mollen burd) unfre Sefdjreibungen an der Ss*

2. Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen - S. 3

1873 - Leipzig : Wartig
— 3 — und an beren ©teile halbfugctige geberfronen getreten. gebes geberdjien fijät auf einem f leinen, braunen ©amenförncfyen, it>etcf>e§ in einer ööllig gefonberten Kammer bes gruchtbobens ftecft. Sbenn der ©ante reif ist, fann man die gebenden mit dem Hörnlein baran mit einem einzigen §aucf)e auseinanbcr bfafen. Ser 2sinb trägt die ©amenförner oermittefft bes bar; auf befinblicheit ffeinen ©chirmes loeit toeg und beförbert fo eines Si;eils die Verbreitung der pflanze, toie er andern Sljeils ihre zu ftarfe Vermehrung an einem glecfe öerfmtet. Ser Sbinb fann aber nur den ©äemann ffneleit, ioenn der ©ante reif ist, der unreife fi|t fef)r feft, und feine geberfrone toiber; ftef)t einem ©türme. Sburzel, Vfätter und ©tief finb mit einem meinen ©afte angefüfft, der braune glecfe an den gilt; gern macht. Sas 9jfaibfümcfjetn 2ltts dem fchieffiegenbcn, quirlförmig befafertett Sburzelftocf ioacfifen 2—3 grofje, breitiaiqettficfie, unten fdfeibige, itcrbige Sburgefbfätter und ein nacfter, ^atöftieirurtber ©cf)aft h^bor. Sie Vfätter finb gatqraitbig und haben feine, burcbfcf)eincnbe, ¡parallele Verben. Ser Vlnntenfchaft trägt 6—8 toohfriedjenbe, ioeifje, gfocfige Vfittfien, mefcfie eine Sraube bifbeit, und häutige Secfblätter hüben. Ser Vfüthenfaum ist 6zäfmig. Sie Vlütbe hat 6 ©taubfäben. Sie grucbt ist eine hochrotfje, 3fächrige Veere mit 3 ©amenförnchen. Sie Vfttme loächft im bufchigen, fcf;at; tigen Unterholz, blüht int Vtai und guni und ist mehrjährig. Vergleiche nach Sßur^ef, Vfatt, ©cfmft, Vfi'tthe, Vtütfjenfelch, Viütfjenfrone, ©taubgefäfje, grucf)t und Vfiithejeit, ©chnee; gtöcfcf)en und Vtaiblümcheit ttitb gieb die 2lehniicf)fciten und Unäfmlichfeiten an! Sa3 Vergißmeinnicht. Vtan finbet es an ©üntpfen, ©räbeit und Väcf)en. @S blüht im Viai und guni. ©S hai furze, fc£)ü)arze, friccf;enbe Sbur^efn. Ser ©tengef ist 1 bis 2 Se^imeter h°ch/ fantig, äftig und behaart. Sic Vfätter finb länglich, lanzettförmig, ganzranbig und ebenfalls behaart. Ser Vlüthenftief trägt grujpbenioeife, gfcichlanggeftiefte, traubenförmig fteheitbe Vfüthen. Ser Vfüthenfefch ist röhrig und fünffpaftig. Sie Vfitmen; frone ist einblättrig, tellerförmig, fünffbaltig und himmelblau, und der ©chltutb berfelben ist mit fünf gelben Secfflappen be; fe^t. gm guni ober Vuguft finbeft bu ftatt der Vlütfjen 1*

3. Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen - S. 6

1873 - Leipzig : Wartig
6 u Sie Ihnttlle. Slus dem befaferten 2burgeiftoci fließen biele feitmärts laufenbe Stengel l;erbor. Siefe ftttb bieifacf) berjmeigt, und die 3toeige tragen auf tf;rer Sftibe bottergelbe Stützen mit bieten Staubfäben und mehreren Stempeln. Sie S3lüt£)enfrone t)at 10—20 toeiße S3lättc£jen. Sen uactten ^rucbtboben um? fdfließt ein Sslütbettfeld) mit grünen 33lättd)en. Sin beit berben (Stengeln befittben fic£> bielfad; der^meigte, fleine, grüne Blätter. Sin der Reinheit der Blätter, an beit mein fcitluärts gebogenen meinen blättern der S3tütf;enfrone und ganj befoitbers am ©eruebe fannft btt die Kamille erlernten, und bott der i£;r äfm; lieben, geruddofen, fogenannten <Qunbsfamilie unterfefjeiben. Sie Kamille ist eine befannte Slrgneibffange und btüfjt im iyuni und Suli. Sic Stofe. Ser unter dem Stauten milbe Stofe befannte Strauch treibt biele, fyolgige, aufrecht fteljenbe, erft grüne, dann graue Stengel, meldfe mit auf der Oberhaut fi^ettben ficfjelförntig ¿urüdgebogenen Stacheln bcrfel;eit finb. Sie Stofe £>at alfo feine Sornen, b. ß. mit dem ^olge bertoacfjfene, ffoi^ige Slus; müdjfe. Sie ^Blätter finb tt>ec£)fetftftnbig und unpaar gefiebert. Sie 5—7 Sstättcficn finb eirunb und gefügt und haben noch 2 an bett Sblattftiet gett>ac£>fene Stebenblättc^en. Sie am @nbe eine§ und beffelben ^a^res getriebenen gmeiges ftel;enben blaß; rotbeit Stützen finb mofitrieebenb. Ser 5teld) befielt aus einer fleifdfjigeit, frugförmigen Stöl;re mit öbtätterigen gipfeln, meldie abfahen, e£)e die $rudjt reift. Sin bett Stofenfnospen finb die ileld^ipfel oben gufammengebreeit, beim Sstü^en finb fte gurüdgefplagen, und an der Hagebutte finb sie nicf)t mehr p feiten* Sic toilbe Stofe itat 5 Üronenblätter und 20 und mehr dem ^ruditboben eingefügte Staubgefäße; es finb meiße Rübchen mit gelben 2fäcberigen Staubfolbett. Unfere ©arten; rofe bagegett ist gefüllt, b. h- faft alle Staubgefäße und fpiftille b ab eit fid) in Sslätter bermanbelt. gn her fleifcbigen, fcharladirotben, frugfönnigeit grudd fißett die eigentlichen borftigen, gelblichen Samenförner. Sbenit die ^rud;t gefroren und boit fernen gereinigt ist, dann fartn man sie effen. Sie looblättrige Stofe ober (Zentifolie foll aus dem Sjtorgeitlanbe flammen. Sie burcl) Dculiren, fpfropfen und ^opuliren der* ebelten Stofen merbcit als gierpflangen bes Sbol)lgerud)S wegen

4. Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen - S. 1

1873 - Leipzig : Wartig
I. 9latuigefd)td)tfidje8. $>a3 ©thuecglöifcfjetn •Raum ist die @rbe öon ©cfmee und ©is frei, fo fomntt auch fcbon einer der crften Soten bes $rüh.lings, bas ©<hnees glöddien. 2ln feiner eirunbcn .gmiebel, freiere itacb oben fjrifc ¿uläuft, befiitben fice) unten oielc ioeiße Sburgelfafern. ®er 7—15 3eile^meter f)oi;c ©tcngel t;at 2 bunfelgrüue, linealifcbe Sburgelbtätter. ®ie Stüthcngtode ist meiß und E>at grünliche ober grüngelblid)e ©pißen. ©ie 6 Stüthenblättcr bitben die Slüthenfrone, toelche am ©runbe boit einer 6theitigen, meinen Slüthenhülle umfei)!offen ist. innerhalb der £rone ftefjen auf 6 meinen ©taubfäben 6 gelbe ©taubbeutel, mclcbe if>ren ©taub auf den in der 9)ütte ftehenben ©tempel ftreuen, bamit, toemt bas S3tümcl)en oerblübt ist, eine Bfäcljrigc, 3ftappige Zapfet mit bieten fleinen ©amenförnern entfielen !ann. Seildfen* ©S treibt aus feiner Sbnrjet Eriec^enbe 2lustäufer und l;at breite, herdförmige, am 9tanbe fcrbdälmigc Blätter, die auf runbeu ©ticlcn flehen. ®er Slumenftcngel ist fd;mach und trägt nur eine Slunte öon bunfelblauer $arbe. $n dem 5 blättrigen Welche fißt die ftarfouftenbe Stumenlrone, die ebenfalls aus 5 aber berfd)ieben geformten und ungleich großen Slumenbtätiern befiehl. Sefonbers auffaucnb ist bas größte Statt der Slumenfrone burdf feinen i>ohlcn ©porn. 2lud) die 5 ©taubfäben finb nicht gleich, benn an den 2 oorbern finbet sich nod) ein Heiner ©porn, der den übrigen fehlt. @S ioächft an fchattigen ©teilen und blüht im 9)iärj und 2lprit. @S hat eine ungleichmäßige Slnmcnfrone. «gnmmelfcfjliiffelihen. 9toch ist bas ©chneeglöcfchen nicht oerblüht, ba fommt fchon die ©¿htüffelblume, auch ^rimet genannt. 3hre Sburjeh blätter fielen auf bideu, 3fautigcn, meißen, unten röthlichen ©tielen, die durch ba§ Statt fortlaufen. ®ie Stätter felbft Seep u. Ätautoeli, Sefebucp. 1

5. Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen - S. 56

1873 - Leipzig : Wartig
n. ©cflgravl)iid)ce. Seutfdjlanbs Sage und 2lu3beljnung. Sbenn mir uns naci) einem tänbtidjen Sefijstlmme erlurn bigen, fo münfcben mir gunädjft folgenbe fragen beantmortet 51t miffen: 2bo liegt baffelbe? — 2öie meit beimt es ficf) aus? — äbeldjes finb die tttadibarn? — Sie erfte grage mit 23egug auf Seutfcfilanb angemenbet mirb getööf>nticf> fo beantmortet, baff man fagt, es liegt im bergen von Europa. 2bir motten aber miffen, mo Seutfcfylanb im Sßerglcid) gu einem nodj großem ©angen liegt. ©S liegt ungefähr gmifdjen dem 45. bis 55. ©rabe ncrblidjer Breite und dem 23. bis 36. ©rabc öftlicejer Sänge. 3bas die Söreitengrabe anlangt, fo ist hier die äufjerfte ©renge von Sdjlesmig bis Styrol angegeben, ©in 33licf auf die Harte mirb fofort barttyun, bafj die 2lusbebnung ttyatfäcblicb nictyt überall fo meit reicht, Sfetymen mir an, batt Seutfctylanb ungefähr 120 bis 130 Seiten breit und gietnlicf) ebenfo lang ist, fo mürbe ein guter gutygänger, der täglicty 5 teilen mar= fctyirt, baffelbe in 24 bis 26 3mgen burctygetyen lönnen. Sas ist eine giemlidje «Streife, und mir lönnen uns die Ungebulb jenes ©ttglänbers, der von Hönigsberg abreifte — nictyt etma gu gub, fonbern mit dem Sarntyfmagen — und am 3. Sage in Sinbau am öobenfee anlam und fragte? „¿Qat benn Seutfcty= lanb lein ©nbe?" motyl erllären. Sas gum beutfetyen ttleictye geeinte Seutfcblaub umfattt 10,000 □ ■Steilen, die Sctymeig und die beutfcfmfterreictyifctyen Staaten über 4000 □ Steilen. Seutfdjlaubs $oben uad) feinen Ijöljcn und Siefen. Sbäre es möglid), die 10 bis 15,000 Ouabratmeilen, melctye die beutfetyen Sauber in fiel) faffen, aus der ¿Qötye bom Suft= fctyiff aus bei gang reiner Suft und mit den atterfcf;ärfften gernrötyren gu überfetyauen, fo mürbe bas 33ilb ein breifacb ge^

6. Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen - S. 57

1873 - Leipzig : Wartig
57 ftaltetem fein. ©benfo, menn man die Dberflädie Deutfdflanbm ptaftifch auf einem meiten $etbe, etma burdi i$a:püe barftelleu mollte. Der nach ©üben gelegene Dheil dem ©efarnnübilbem mürbe fid; bebeutenb über die andern bim ¡$tt 3400 Sjieter über die ©rnnbfläche ergeben, und mir erbtidten barin die ©cfjmeig, Dtirol, einen S^^eii bott Defterreidf, von 53aiern und 2bürtem= berg, alfo die ßäitber dem beutfdfen 2llbenlanbem. Dam jmeite 23ilb mürbe unm lange nid;t fo imbe ©rliebungeit borgten, höchftenm foldie bim 1500 Steter, und mürbe uttm and) ¿mifcben beit ^öben bin und mieber ^ocbebeneit und Steiler ¿eigen. ©m fteht biefem 23ilb die beutfcfie üuiittelgebirgmlanbfchaft bar. Dam brüte 23ilb eitblid) mürbe faft gar feine ober boef) nur gan$ unbebeutenbe 33obenerf)ebungen aufjumeifett haben., und ist unter bent tarnen der frorb; und Dftbeutfcfjen Tiefebene befannt. Die ©renje jmifeften dem gmeiteri und brüten 23ilbe mürbe eine ßinie ¿mifcheit fotgenben (Städten fein: Sbefcl, fünfter, Igam nober, 23ratutfchmeig, Seidig, Dorgau, ©agait, Dübeln. 23on dem Dieflanbe dem 9il)eine§ und der ©d;elbe liegen einige ©treden tiefer als bam Üreer, und bam Sanb ist liier burd) Dcidfe gegen bam Üdieer gefcfmlü. 21 m sireere und an den Ufern biefer $lüffe fittb fd;öite Sbeibett und fruchtbarem 2lderlanb. Dam Saub ist boit bieten Kanälen burd)fd)itüteit, meldie bam Üroormaffer ableiten und beit Raubet beförbent. 23emerfeitmmert£) ist liier der int Ds^^re 1421 bttrdi ©turmfluthen entftanbene ©iembofdi mit feinen ¡yttfeln, und der 57 Duabrau meiten groffe 3mberfee/ fomie der im breijefmten ^afirfnuibert entftanbene Dollart. Die Deidic müffeit auch liier gegen beit 2bogenbrang fd)ü|en. Dam Dicflanb der Oftfee ist meit mettiger fruchtbar, atm bam der 2iorbfee und enthält biel ©anb^, ¿Qaibe= und Sroorgegenbeit. Die Dünen fchü^en bam aitgren^enbe Sanb gegen bam Söaffer. 3u bemerfen ist, baff die Dftfec feine ©bbe und $luth hat. Igier ist aud) die be; rühmte 3nfei diügen, meldje 80 Üreter attm dem Üreere for- borragt und attm einer Mlb und Ereibetnaffc beftefit. Dam fhiefeugcbirge, Die Hubficu dem 9iiefengebirgem fiitb ganj fahl, und die ©ehänge und nieberen 3od;e tragen rneiftenm frabethotj. lieber der ¿Qöbe oon 1030 9)teter mächft nur noch eine fleine ©trede hinauf die 3üiergfiefer, bam uiebere 5^niefiolg, aum melchem man in ©chlefien allerlei itieblid;e ©acfien Verfertigt. 9üir Vereinzelt ^eigt sich h^4 und ba nod) der Ssogelbeerbaum (©berefdie).

7. Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen - S. 58

1873 - Leipzig : Wartig
58 Stuf den f)öcf)ften fünften finbcn sich nur noch lauge flechten (Seufelsbart), istänbifcifes Scoos und iuohlriechenbes 33eicc^en= moos. Dörfer giebt cs im cigentticfjen Siefengebirge nicht, aber biele serftrcute Sßohnungen, Sattheit genannt, gleid; den Sennhütten auf den 2lfyen, nur daß man einige berfeiben and; im Söinter betoolmi '(Sbinterbauben). 3jtan sählt bereu mol;! an 3000, bereu Setoofmer Sittbbieh- und Ziegenzucht treiben und gegen 20,000 Kulie und 12,000 Ziegen ha^cn- Siefe tauben finb Don ¿golj, auf einer fteinernen ©runblage erbaut, toeldjje eine Klafter hoch über den Soben herborragt. Ser Ein- gang ist bttrcb bas überhängenbe Sadj) bor dem Sßetter ge= fcf)ü|t; die Sbo^nftube, mit einem großen Kachelofen, einigen Sifd)eit und Säulen ausgeftattet, ist geräumig v baneben eine Kammer, und gegenüber, durch Hausflur und Küdje getrennt, befinbet ficb der Stall. Sas Sach ist mit Sduitbelit bebedt und reicht bei den an Sergabhängen ftehenbeit Sauben an der ¿ginterfeite bis auf beit Soben hinab; unter bcntfelben toirb der ^utterborrath aufbeioahrt und finbet sich jutoeilen die Schlaf* ftelle für einen Shell der $antilie ober (Säfte. Ser Seifenbe finbet barin eine gute Verberge. 3m Frühjahr ist bas Siehaustreiben, im Sommer die iüßait* berung auf die Sbalbtoeibe die $rettbe und Setufügung der Setbofmcr biefer einfamen Serghütten und der Sörfcr am Zdtße bes ©ebirges. Um 3ohannis loirb geiböhnttd^ bas Sieh aus den Ställen „31t Serge getrieben/7 Seim Schade langer, hölzerner Schadnteien, ¿gedafiörner genannt, bei fröhlichem ©e= fange und dem ©eläitte der ©loden, bereit febcs Siub eine au einem iaergierteit Sügel am ¿galfe trägt, treibt mau die blöfen* beit beerben gnoifc^en Siebten und Sannen ju den Sommer-' baubeit in bas Hochgebirge, toelches nur 14 bis 15 Sbocheit lang öoit biefen fröhlichen Söneri toieberhadt. Sas ist die Zeit der ©ritte: ba toirb Sutter und Käfe biel gemacht für den eigenen Sebarf und für austoärtigen 2lbfah; bor^üglidi tobt man den runben Kräuterfäfe (Koppenlafe), benen ein getoür* ¿iges Sßutber von üdajorait, Shhutiatt, Sergfatbei, Sergmünje, Steinflee und Schafgarbe beigemifcht ist. ©in ftets fdfiteereicher Sbinter, tbelc£;er bom Dftober bis in den 9jtai bauert, berittet die frühlings* und ‘gerbfueit auf toeitige dßoehen, töte in den ©egenbett bes tjbhen Sorbetts. Ser igerbft felbft beginnt mit prüften, toelche auf den ©ebirgsrüdett meiftens von Scbneegeftöber begleitet finb, toährettb berfetbe im ^laddanbe noch von feuchter, regnerifdfer Sefchaffenheit ist. 2luf

8. Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen - S. 59

1873 - Leipzig : Wartig
59 den fyöc&ften (Bebirgsrüdcn fchmilgt dann gemöhnlicft der ©cbnce nicbt mehr; nur auf den nieberen Slbbcingen und in den Tälern herrfd;t bor dem gänzlichen ©inmintern nod) einige Sbocben der Sbecbfel von ^roft und üühaumetter. ©>ie ange= häufte ©cfmeemaffe, gemöhtdidh die ¿göffe einer Eiafter übers fteigenb, fetjt dann die Saubner oft äßodien, ja Monate lang au§ aller Serbinbung mit den ^albemo^nern und macht den Serfehr fcbmierig, felbft lebensgefährlich- Dft müffen die Se= ioofmer den ©in = und Slusgang burd) die ®ad;lufen ober den ©chornftein fliehen, die 9tid;tung der gemöimtichen Sßege burdf aufgeftelite lange ©taugen bezeichnen, und falls ein ©terbefall in der familie eintritt, die Seiten fo lange im ©cbnee auf= bemalmen, bis bas Sijaumetter es ihnen erlaubt, sie hinab auf den Eird)i;of if;res Drtes ju bringen. ®ie großen Schnee?' maffeh Oeritrfachen aber and) i;ier, mie in allen Hochgebirgen, an den fteilen Sehnen häufige cb;nceftitrge, die den Saminen der Sitten ähnlich finb; bod; toerben sie nicht fo berberblich mie biefe. fm Sßinter finb «Schlittenfahrten, auf deinen ¿gand fdflitten, die Sergabfmnge hinab, ein gemofmlidjes, dem 2tnfd;eine nach ha^rechenbcs Vergnügen, beffen (Befahren aber die Eülnu heit und ©emanbtheit der Senler leid;t befcitigt. Sbäi;renb im Sßinter der ©d;nee die Saubner oft entfe^ lieft beiäfügt, erfahren sie im ©ommer den bäufigften 2öed)fet oon Siebet, Siegen und heiterer Sßitterung mit Sbinben und ©türmen, ^löblich giehen Sßotfeu ¿ufammen und oertheilen fid) mieber, einen lid;ten, halb gerriffenetx, halb bid;tcn und . gufammenhängenben ©dreier um die (Bißfet der Serge jiehenb. ©cbmelt entfielen Sbinbftöfje Oon Siorbert nach ©üben und uim gelehrt; unermartet ergießen fid; die heftigften Siegengüffe, und im fchnellften Ssechfel erheitert und trübt fid; der Himmel, furchtbare (Bemitter, melche auch Hochgebirge häufig finb, entlaben fid; mehr an den Hängen und Sdjatränbern; bod; treffen die Sti^e nicht fetten die Imchften (Bibfet der Serge, mie fchon oft die ©d;nee!obbe felbft, namentlich am 18. Oftober 1828 in einer ©tunbe fünfmal. ®iefe fdjmell med;felnben ©rfdfeinungen in den höhnen Siegionen finb, nad; der Sotfsfage, die Saunen bes gemaltigen Serggeiftes 3cübega£)t, metcher feit dem breifngjährigen Eriegc biefe (Bebirgsgegcnb beherrfd;t. @r ist inbeffen den ©d;lefiern mehr als den Söhmeit befannt. fn il;m laufen alte Stechen und ©agen bes Stiefengebirges zufammen: halb erfd;eint er als Shenfd;, riefenhaft und rufjtg, halb aud; in oerfdjiebenen Sbiers

9. Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen - S. 13

1873 - Leipzig : Wartig
13 Bufammenfcpnüren be£ Scplunbes. Ser ©cnufe ioarmen Sb aff erb mit gerlaffener Butter, ioorauf Erbreepen erfolgt, ist das befte Eigenmittel. Sie 2öcibe. (Schon aub ziemtieper Entfernung erfennt man au der eigentpümlicpen ©eftalt, biefen am Staube nuferer ©eioäffer maepfenben Saum. 3lu§ der ioeitoeräftelten Stammiourzet beb Säumet ergebt frei) ein 2 — 3 Sjteter f;o£)er, riffiger (Stamm oon afepgrauer $arbe. Er toürbe oielleidft 10—15 Sjtcter £>ocf> getoadpen fein, menn man if>n niept gefaxt pätte. 2tub dem Stammftumpf treibt er nun zaplrekpe, tauge, biegfame Bioeige, die alle 6 — 8 ^atjrc lieber abgepauen ioerben, mab man Stopfen nennt. Sin den getbgrünen, fepr biegfamen Btoeigen fi|en an turnen Stielen die lanzettförmigen und zu- gefpipten, ioeepfetfiänbigen Slätter. Slm ©runbe beb Statt- ftieleb fielen oft 2 Heine Nebenblätter. Sie in: Steril gleich= Zeitig mit den blättern entftepenben Stütpenfähdfen enthalten entioeber nur Staubgefäfjeblütpen ober nur Stempelblütpen, und ztoar fitzen die erftent auf einem Saume für fiel), und die lebten: auf einem andern. Sie toeiblicpen ober Staubge= fäfeblütpen finb furz und bid und Oon grünlicher $arbe, ioäp= renb die männlichen ober Stempelblütpen lang und bünn finb, und 2 Staubfäben mit gelben Staubfolben und 2 Sgenigbrüfen enthalten. Sie $rucbt ist eine längliche, gelbe Zapfet, bereu Samet:förner mit toeiffer Sbolle umgeben finb. Siejenigcn Pflanzen, ioetepe auf dem einen Epemplare ioeib= liehe und auf dem andern männliche 33lüt£;en £)abeu, peifjen 2 pärn fige Pflanzen, ober glanzen mit ganz getrenntem ©efd;lcd;te. Sazu gehören Oon den befannteften: pappet, Spinat, £anf, Hopfen und 2bad)pütber. Sbeiben und Rappeln fann man aufjer burd) Samen auep burd; Stedlinge fortpflangeu, und ba§ ist eine fepr meife Einrichtung, toeil oft eine ganze, lange ipappelaüee nur S8lüt£;en einer Strt enthält, und eine $rucph bilbung fomit nicht ftattfinben fann. Ueberbies gept eine Se= ioalbung durch Stedlinge oiel fcpgeller oon ftatten.* Slu§ dem S3aft und Splint der fepr faftreiepen ^ioeige machen fiep die Knaben pfeifen, und aufferbem merben die Bioeige zu allere panb ffteeptmerf benu|t. Sas Stammpolz ioirb zu Srögen, Srulben und äpnlicpem ¿Qau§gerätpe ocrioenbet. 3m Sitter ioirb der Saum leicpt popl.

10. Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen - S. 16

1873 - Leipzig : Wartig
16 ©tioargioatb, ©rggebirge, Mittelgebirge und ^bringen, ©inen nit»t ntinber prättigen Stnblici toie ©item und Sutetüoalb ge= toäbrt un§ ein Middern und ©annentoalb mit feinen immer; grünen, inmmelanftrebenben, f3t>rcimibenf5rntigen Saumfronen, melcfje oft eine höbe oon 30—40 Sjteter erreiten. $n dem erftern finbet der Sbanbrer füljlenben ©dfatten, in teueren gugteicf) einen ftärfenben oont ^ar^e (;errül)renben 2bol;lgeruc£)- 2bie fefmt ficf; der ©eutfte, ioenn er Mabre lang in der Mrentbe toar, nacf) feinen l)eimati)liten Sbälbern! 3unt ©tücf firtb bic meiftcn unferer beutfcfjen ^Salbungen nic£>t kommunal; fonbcrn Staatsgut, und ba§ berechtigt un§ gu der Hoffnung, baff sie aut unfern Siatfommcn erhalten bleiben. ©ic gemeine Suche. ©ie Reifet aut ioegen if)re3 rötljliten holdes 9iot^ bmbe und ist Oon der Sßeifjbute ober hogebute ju unter= fteiben. Unftreitig gehört sie ^u den ftönften Säumen unferer nörbliten Söälber. ©ie f>at aitper einer ^fa^ltourgel oiele toeitreicbenbe ©eitenttmrjeln, melte ¿ioar nic^t fo tief geilen al§> die der ©ite, fit ober befonbers bei den auf dem Singer allein; fteffenben Säumen ungemein mcit oerjmeigen. ©er gerabe, mal^enrunbe, gtattrinbige ©tamm ftiefet f)od; empor und bilbet erft in einer höbe oon 15 — 20 Bieter eine prättige Erone. ©en nid)t im Sutenmalbe botsetoatfenen Sueben, voo burdi ba§ gebrängte gufammenfteben, die Säume fit gegenfeitig gingen in die höl;e ju ftiepen, gebt e3 toie den gepflanzten ©iten; der ©tamm ioätft nic£)t fo bot/ fonbern er berjtoeigt fit in geringerer höbe, ©ie Slätter finb eiförmig und ftmat gejäbnt, in der Mngenb mekbboarig, im Sitter fabl. ©ie ioeib; lieben und männlichen Stützen. erfteinen im 9)tai und fifeen mie bei der ©ic£;e auf einem Saume, aber getrennt, ©ie Jtä|dien der männliten ober ©taubgefäfseblütben finb faft fugeiförmig, tanggeftielt, Rängen quafienartig berab und hoben eine 5—6 fpaltige Stütbenfrone und 10 — 20 ©taubgefäf$e. ©ie Gälten der mcibtiten ober ©tempelblütben finb bagegen furggeftielt und fteben aufred;t in einer 4fpaltigen, gur $eit der Mruttreife ftatetigen hülle. 3n biefer mit bogenförmigen härten befepten rerbärteten Slütbenbülle üben je 2 brci= fantige, faftanienbraune Stüftten, toeld;e unter dem Siamcn Sutedern befannt finb, und im Dftober reif toerben. ©ie bienen den ©itbörneben jur Stabrung und geben für ©ttoeine eine gute 5d?aft ab; aud; effen die &inber sie gern und e§ mirb
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