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1. Außereuropäische Erdteile - S. 160

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 160 — 1. Hier blühten im Altertums die uns aus der heiligen Geschichte her bekannten Weltreiche Assyrien und Babylon. Damals waren die Euphrat- und Tigrisländer vorzüglich angebaut. Durch Rieseudämme hatte man die beiden Ströme, die häufig über ihre Ufer traten, gezähmt und durch ein verzweigtes Kanalnetz das Land so fruchtbar gemacht, daß der Weizen 200—300 fältig trug und handbreite Blätter hatte. Das Land war dichtbevölkert und reich an großen Städten. Die wichtigsten waren Ninive und Babylon. Ninive lag am Tigris und Zwar dort, wo heute die Stadt Mosul liegt. a. Ninive war viele Jahrhunderte hindurch die große, zahlreich bevöl- kerte Hauptstadt des assyrischen Reiches. Die Mauern waren etwa 30 Meter hoch und hatten einen Umfang von zwölf deutschen Meilen (90 km). Fünfhundert Türme erhoben sich auf ihnen, und jeder derselben war 65 Meter hoch. Ihren Untergang fand diese stolze Stadt durch die Meder, welche drei Jahre sie belagerten. Endlich wurde ihnen der Eingang in die Stadt durch eine Überschwemmung des Tigris geöffnet, durch welche ein Teil der Mauer niedergeworfen wurde. Während eines Festes, an welchem sich in der Stadt alles der Freude hingegeben hatte, überfielen sie das affyrifche Heer und hieben den größten Teil desselben nieder. Der König ließ, als er sich verloren sah, einen ungeheuren Scheiterhaufen errichten und auf demselben sich samt seinem ganzen Hause, allen seinen Schätzen und Gütern verbrennen. So ging das Wort der Weissagung des Propheten Nahum in Erfüllung: „Mit Überströmeuder Flut macht er ihrem Ort ein Ende." „Ninive ist wie ein Teich voll Wassers von jeher." „Diethore deines Landes sollen deinen Feinden geöffnet werden; Feuer soll deiue Riegel verzehren." „Und die fröhliche Stadt, die so sicher wohnte und sprach: Ich biu's, und keine mehr! wie ist sie so wüste geworden, daß Herden darin lagern und allerlei Tiere, auch Käuze und Igel in ihren Schutthaufen übernachten!" (Zeph. 2, 13—15.) Ninive war von der Erde verschwunden; man kannte nicht einmal die Stätte mehr, wo es gestanden; erst in der jüngsten Zeit hat man die Trümmer der Stadt entdeckt und von den ehemaligen königlichen Prachtgebäudeu das untere Stockwerk ausgegraben. b. Babylon lag am Euphrat. Sein Umfang betrug etwa 60 Kilo- meter. Es war von einer 10—13 Meter starken und 60 Meter hohen Stadtmauer umgeben, die mit 250 Türmen und 100 ehernen Thoren versehen und durch eiueu tiefen Wassergraben geschützt war. Mitten durch die Stadt floß der Euphrat, und eine mächtige Brücke verband die beiden Stadtteile miteinander. In jedem Stadtteile lagen Tausende von drei- und vierstöckigen Häusern in rechtwinklig sich durch- kreuzenden Straßeu. Es wohnte eine halbe Million Menschen in der Stadt. Es hätten noch viel mehr in ihr wohnen können, allein sie um-

2. Außereuropäische Erdteile - S. 161

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 161 — schloß zur Zierde und auch der Verteidigung wegen (Belagerung!) eine Menge der schönsten Gärten, lustige Obstwälder, grünende Wiesen und fruchttragende Felder. Auch Gewerbe, Kunstfleiß und Handel blühten zu der damaligen Zeit in Mesopotamien. Man hatte schon 1000 Jahre vor Christi Ge-- burt Tische und andere Möbel von Holz oder Metall, oft mit Elfenbein verziert. Schmuck von Gold und Silber wurde zierlich gearbeitet. Be- souders schön pflegte man die Waffen, insbesondere die Schilde und die Dolch- und Schwertgriffe zu verzieren. Auch die Weberei blühte. Man fertigte kostbare, vielfarbige Teppiche, Gewänder und Decken. Babylonische Mäntel waren ihrer Schönheit wegen weit und breit berühmt. (Achans Diebstahl — Josna 7, 21.) Jetzt liegt Babylon so wie Ninive in Trümmern. Cyrns belagerte mit Medern und Persern die „herrliche Pracht der Chaldäer," „die schönste unter den Königreichen," und bemächtigte sich ihrer dadurch, daß er den Euphrat, der mitten durch die Stadt floß, in ein anderes Bett leitete und durch das trockene Flußbett bei Nacht durch die wenig ver- wahrten Thore eindrang. Er überrumpelte die Bewohner an einem großen Jahresfeste, wo die Fürsten, Herren, Hauptleute und Helden sämt- lich betrunken waren. Mitten in ihrem Taumel wurden sie niederge- macht, zu schlafen den ewigen Schlaf. Schon war der Feind mitten in der Stadt, als der Köuig noch nicht das geringste davon ahnte. Er saß mit den Großen ebenfalls bei einem Gelage, als eine unsichtbare Hand ihm das hereinbrechende Strafgericht an die Wand schrieb. (Dan. Kap. 5.) 2. Hier bestand im Mittelalter das Reich der Kalifen. Seine höchste Blüte erreichte es unter der Regierung des Kalifen*) Harun al Radfchid, der uns allen aus den „Märchen aus 1001 Nacht" und aus dem Geschichtsunterricht (Gesandtschaft an Karl den Großen!) bekannt ist. Die glänzende Hauptstadt des Kalifenreiches war Bagdad am Tigris. (Lage!) Es soll damals 100000 Paläste mit Gärten und Springbrunnen, 10000 Moscheen, 10000 öffentliche Bäde, 105 Brücken und 2 Millionen Einwohner gehabt haben. Dabei war es der Sitz eines großartigen Handels und einer hochentwickelten Industrie. Seine Bazare bargen Hermelin-, Zobel-, Biberfelle und kostbare Seiden- stoffe, die Perlen und Edelsteine Indiens, die Elefantenzähne, Löwen- und Leopardenfelle und das Gold Afrikas. Eine große Poststraße ver- band Bagdad mit dem gewerbreichen Damaskus. (Zeigen.) An dieser Handelsstraße fehlte es zu der Zeit, da Karl der Große iu Deutschland regierte, nicht an Herbergen, Meilenzeigern und Sicherheitswachen. — Aber auch diese Herrlichkeit ist versunken und zerstoben, und wir könnten *) „Kalifen" war der Titel der Nachfolger Muhameds. Tischendorf, Fremde Erdteile.

3. Außereuropäische Erdteile - S. 174

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 174 — 2. Beide Halbinseln haben eine vielgestaltige Pflanzenwelt. a. Auf der Pyrenäenhalbinsel finden wir vorzüglichen Wein; (Malaga, Jerez, Porto!) verschiedene Südfrüchte (Oliven, Mandeln, Feigen, Orangen) und Korkeichen. b. Auf Kleinasien erzengt man ebenfalls feurigen Wein und, Südfrüchte und außerdem noch Tabak, Baumwolle und Opium. 3. Beide Halbinseln haben eigenartige Tiere aufzuweisen. a. Auf der Pyrenäenhalbinsel finden wir Merinoschafe Maultiere und ausgezeichnete Pferde. (Andalusien!) b. Kleinasien besitzt Tiere mit seidenartiger Beharung. (Angoraziege!) Vii. Geschichtliche Erinnerungen. 1. Jede der beiden Halbinseln hat eine große Vergangenheit. a. Auf der Pyrenäenhalbinsel bestand einst das Mauren- reich mit seinen durch künstliche Bewässerung fruchtreichen Gefilden und feinen glänzenden Städten. (Granada und die Alhambra) — Sie gelangte weiter im Mittelalter zu hohem Glänze und großer Macht. Von ihr gingen ja die großen Entdeckungen aus. b. Auf Kleinasien stand einst das mächtige Troja, um das zehn Jahre lang gestritten wnrde. Hier bestand das mächtige Reich der Lydier, dessen König Krösus sich für den Glück- lichsten der Sterblichen hielt. Hier lagen weiter die blühenden griechischen Kolonien mit ihren volkreichen Städten. (Milet, Ephefus!) 2. Beide Halbinseln sind noch heute reich an Ruinen und Denk- mälern. a. Auf der Pyrenäenhalbinsel finden wir noch heute die Reste der herrlichen Paläste (Alhambra!) und großartigen Kanalanlagen. b. Auf Kleinasien hat man die Ruinen von Troja sreige- legt. Außerdem finden sich noch an der Nord- und West- küste zahlreiche Spuren einstiger Herrlichkeit. 3. Beide Halbinseln sind vielfach ein Zankapfel zwischen den ver- schiedensten Völkern gewesen. a. Auf der Pyrenäenhalbinsel haben Deutsche und Mauren Reiche gegründet und eine Zeit lang behauptet. b. Kleinasien. Um die Kolonien an der Westküste entbrannte de? Streit zwischen Persern und Griechen. — — Später kämpften die Römer um die Halbinsel. — Im Mittelalter stritten hier Türken und Kreuzfahrer.

4. Außereuropäische Erdteile - S. 192

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 192 — von Gebirgen begleitet." Warum? (Die Höhen, die vom Nilthale aus als Gebirgszüge erscheinen, sind nur die Abfallränder der angrenzenden Hochflächen!) 2. Der nördliche Teil Ägyptens ist Ebene. Dieser Teil, fügt der Lehrer hinzu, hat ungefähr die Größe des Königreichs Württemberg und ist ein ganz ebener, völlig steinloser Landstrich. Er ist früher ohne Zweifel Meeresboden gewesen und nur durch deu vom Nil abgelagerten Schlamm und durch den vom Winde herbeigeführten Sand in Festland umgewandelt worden. 0. Und was lehrt die Karte über d.ie Bewässerung Ägyptens? Der Hauptfluß Ägyptens ist der nns bekannte Nil. Dieser gewal- tige Strom tritt als weißer Nil aus dem Nordostende des Ukerewe-Sees (Äquator!) und durchfließt dauu den nördlichsten Teil des Albert-Njanfa. In nördlich gerichtetem Laufe strömt er sodann dnrch den östlichen Sudsn. Bei ©Hartum vereinigt er sich mit dem blauen Nil, der aus dem Alpen- lande von Habesch entspringt. Hieraus fließt der Nil, erst einen nach Westen, dann einen nach Osten offenen Bogen bildend, durch die nubifche Wüste. Zuletzt durchströmt er, ohne einen einzigen Nebenfluß weiter aufzunehmen, das eigentliche Ägypten und bildet dort bei seiner Mündung ins Mittel- meer ein großes Delta. Zur sachlichen Besprechung. a. Wie lang ist wohl der Nil? Mit Hilfe des Zirkels und des auf der Karte angegebenen Maßstabes stellen wir fest, daß er über 5000 km lang ist, also zu den größten Strömen der Erde gehört. d. Welche Größe haben die Seen, die im Quellgebiet des Nils liegen? — Miß ihre Länge und Breite mit dem Zirkel! — Der Ukerewe-See ist ungefähr so groß wie das Königreich Bayern. Der Albert-Njanfa hat fast die Größe des Groß- Herzogtums Oldenburg. Ii. Welches Bild gewährte Ägypten einst? 1. Schon vor 3 Jahrtausenden herrschten hier Fürsten, (Pharaonen) die über ein Weltreich geboten. Zu diesen gehört Sesostris der Große (Ramses ll.), der 1300 Jahre vor Christi Gebnrt lebte. Gleich nach seinem Regierungsantritte bereitete er sich zu einem großen Kriegszuge vor, um die Welt zu erobern. Mit einem Heere von 600000 Fußsoldaten, 24000 Reitern und 27 000 Kriegswagen, drang er bis zur Straße Bab-el-Mandeb vor. Hier er- kannte er, daß sein Landheer nicht ausreichen würde, die geplanten Er- oberungen auszuführen. Darum erbaute er eiue Flotte. Eiu Teil der- selben befuhr das Mittelmeer, eroberte die Insel Eypern und Phönizien. Vierhundert Schiffe schlugen den Weg nach Indien ein. Das größte dieser Schiffe soll über 150 Meter lang, ganz aus Eedernholz gebaut

5. Außereuropäische Erdteile - S. 167

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 167 — unversehrt. Später kam auch noch eine Menge Altertümer aus Stein, Horn, Knochen, Kupfer und Bronze zum Vorschein. Auch ein Keller mit ungeheuren Krügen, wahrscheinlich die Niederlage eines Weinhändlers, wurde freigelegt. — Die Kosten der Ausgrabungen — sie betrugen monatlich gegen 7000 Mk. — trug Schliemann, fast ganz allein. Ehre einem Manne, der seinen Reichtum in so hochherziger Weise verwendet! 2. In Kleinasien bestand in alten Zeiten das Reich des Krösus, der sich für den reichsten und daher auch für deu glücklichsten Menschen der Welt hielt. Bei ihm war einst der weise Solon aus Griechenland zu Gaste. Ihm zeigte Krösus all seine Schätze und fragte ihn dann: „Wen halst du für den Glücklichsten auf Erden". Als Solon auf diese Frage hin Menschen nannte, die dem Krösus ganz unbekannt und auch bereits gestorben waren, wunderte sich Krösus und sagte: Sonderbar! Du zählst die Toten zu den Glücklichen? Aber unter den Lebenden dächte ich doch wohl auch Anspruch auf vorzügliche Glückselig- keit machen zu können. Solon aber erwiderte ihm ernst: „Meiner Meinung nach ist's mit dem Glücke eine eigene Sache, und man sollte wohl diesseits des Grabes niemanden glücklich preisen, er habe denn glücklich vollendet:" Krösus schüttelte damals den Kopf, aber bald hatte er Gelegenheit, die Vergänglichkeit irdischen Glücks an sich selbst kennen zu lernen. Der Perserkönig Cyrus eroberte die Hauptstadt, raubte alle Schätze, nahm den König selbst gefangen, ließ einen Scheiterhaufen bauen und den „Glücklichsten aller Menschen" darauf setzen. Da dachte Krösus an Solon, und rief auf seinem schon knisternden Todesthrone laut: „O Solon!" Cyrus forschte nach der Bedeutung des Ausrufes. Als er alles erfahren hatte, schenkte er dem gestürzten König das Leben, denn er hörte wohl in sich eine Stimme, die ihm sagte, daß auch er ein dem Wechsel des Schicksals unterworfener Mensch sei. 3. Kleinasien ist reich an Erinnerungen aus der heiligen Geschichte. Hier liegt im östlichsten Winkel des Mittelmeers Tarsus, die Jugendheimat des Apostels Paulus, wo er am Webstuhle gesessen und unter einförmiger Arbeit den Geheimnissen Gottes nachgedacht hat. Hier liegen auch viele der Städte, die er später auf seinen Missionsreisen als ein „Botschafter an Christi Statt" besuchte, wo er im Judeuviertel in der Syuagoge oder auch auf dem volkreichen Markte die Ohnmacht des Judentums und den Verfall der heidnischen Welt kennzeichnete und Gottes Gnade in Christo pries. Hier lag Lystra, wo er wegen der Heilung eines Lahmen erst fast vergöttert und dann beinahe zu Tode gesteinigt wurde. Hier stand die schon genannte glänzende Handelsstadt Ephesns, wo er zwei Jahre lang mit so großem Erfolge wirkte, daß sich eine außerordentliche Menge von Christen um den kühnen Apostel scharten und die heidnischen Priester und die Verfertiger der Götzen- Bilder Einbuße in ihren Einnahmen spürten. (Aufruhr in Ephefus!)

6. Außereuropäische Erdteile - S. 211

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 211 — mächtige Strom, der aus der Vereinigung des ruhigen Euphrat und des reißenden Tigris entstanden ist, führt den Namen Schatt-el-Arab, d. i. Strom der Araber. Er bildet bei seiner Mündung in den Persischen Meerbusen ein Deltas) Ii. Wie sah es einst hier aus? Unser Ziel wies uns schon darauf hin, daß dieses Gebiet eine große Vergangenheit besitzt. 1. Hier blühten im Altertume die uns aus der heiligeu Geschichte bekannten Weltreiche Assyrien und Babylons) Damals waren die Euphrat- und Tigrisländer vorzüglich angebaut. Durch Riesendämme hatte man die beiden Ströme, die häufig über ihre Ufer traten, gezähmt und durch ein verzweigtes Kanalnetz das Land so fruchtbar gemacht, daß der Weizen 200—300 fältig trug und handbreite Blätter hatte).^) Das Land war dicht bevölkert und reich an großen Städten. Die wichtigsten waren Ninive und Babylon. Ninive lag am Tigris und zwar dort, wo heute die Stadt Mosul liegt. a. Ninive war viele Jahrhunderte hindurch die große, zahlreich bevölkerte Hauptstadt des assyrischen Reiches. Die Mauern waren 30 m hoch und hatten einen Umfang von zwölf deutschen Meilen (90 km). Fünfhundert Türme erhoben sich auf ihnen, und jeder derselben war 65 m hoch. Ihren Untergang fand die stolze Stadt durch die Meder, welche sie drei Jahre belagerten. Endlich wurde ihnen der Eingang in die Stadt durch eine Überschwemmung des Tigris geöffnet, durch welche ein Teil der Mauer niedergeworfen wurde. Während eines Festes, an welchem sich in der Stadt alles der Freude hingegeben hatte, überfielen sie das assyrische Heer und hieben den größten Teil desselben nieder. Der König ließ, als er sich verloren sah, einen Ungeheuern Scheiter- Haufen errichten und sich auf ihm samt seinem ganzen Haus, allen seinen Schätzen und Gütern verbrennen. So ging das Wort der Weis- sagung des Propheten Nahum in Erfüllung: „Mit überströmender Flut macht er ihrem Ort ein Ende." „Ninive ist wie ein Teich voll Wassers von jeher." „Die Tore deines Landes sollen deinen Feinden geöffnet werden,- Feuer soll deine Riegel verzehren." „Und die fröhliche Stadt, die so sicher wohnte und sprach: ,Jch bin's, und keine mehr!' wie ist sie so wüste geworden, daß Herden darin lagern und allerlei Dleses Delta trägt im Gegensatz zu den pflanzenleeren Felsen und den baumlosen Ebenen Mesopotamiens herrlichen, subtropischen Wald mit Pracht- vollen Dattelpalmen. 2) In einfachen Volksschulen zu kürzen. 3) Mesopotamien war das Holland des Altertums. Jeder hervorragende König war bestrebt, durch Pflege und Ausbau des Kanalnetzes seinen Namen ruhmvoll und gesegnet bei den Nachkommen zu erhalten. 14*

7. Außereuropäische Erdteile - S. 220

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 220 — Griechen vor der Stadt, um Helena zurückzuführen und den Frauen- räuber zu bestrafen, aber sie hätten vielleicht nie bte feindliche Stadt genommen, wenn nicht der listige Odysseus Rat gewußt hätte. Er ließ ein ungeheures Pferd von Holz zimmern, in dessen hohlen Bauch er sich mit einer Schar Krieger versteckte. Dieses Roß stand eines Morgens vor Troja, die Griechen aber waren verschwunden. Sie waren auf ihren Schiffen davongefahren, als ob sie die Belagerung aufgegeben hätten. In Wirklichkeit hatten sie sich nur eine kleine Strecke entfernt. Die Trojaner strömten fröhlich aufs leere Kampffeld heraus, staunten das Roß an und zogen es endlich — die Stadttore waren zu klein — durch eine in die Mauer gebrochene Öffnung in die Stadt herein. Aber mitten in der Nacht öffnete sich das hölzerne Ungetüm, die griechischen Helden stiegen heraus und begannen im Per- ein mit dem wiedergelandeten, durch die Maueröffnung hereinströmenden Heere den Kampf in den Straßen der Stadt. Priamus und seine Söhne, sowie die meisten Trojaner erlitten den Tod. Die Frauen wurden gefangen weggeführt. Die Stadt wurde völlig zerstört. 51 Tage dieser Geschichte hat der große Dichter Homer, der etwa um 900 v. Chr. lebte, in einem herrlichen Heldengedichte besungen. Lange wußte man nicht genau, wo das alte Troja gestanden hatte, bis es der berühmte Altertumsforscher Schliemann 1870 durch Nachgrabungen wieder entdeckte. Bei seinen Nachgrabungen entdeckte Schliemann auch die Ruinen eines großen Gebäudes, das er für die Burg des Priamus aufah. Hier fand er eines Tages einen außerordentlichen Schatz von Goldschmuck, bestehend aus Stirnbinden (Diademen), Halsketten, Arm- bändern, Ohrgehängen, Haarnadeln, Vasen und Krügen. In einer fast ganz erhaltenen Silbervase befanden sich allein 9000 verschiedene kleine Goldsachen, alle unversehrt. Später kam auch noch eine Menge Altertümer aus Stein, Horn, Knochen, Kupfer und Bronze zum Vor- schein. Auch ein Keller mit Ungeheuern Krügen, wahrscheinlich die Niederlage eines Weinhändlers, wurde freigelegt. — Die Kosten der Ausgrabungen — sie betrugen monatlich gegen 7000 Mark — trug Schliemann fast ganz allein. Ehre einem Manne, der seinen Reichtum in so hochherziger Weise im Dienste der Wissenschaft verwendete! 2. In Kleinasien bestand in alten Zeiten das Reich des Krösus, der sich für den reichsten und daher auch für den glück- lichsten Menschen der Welt hielt und später Gelegenheit hatte, die Vergänglichkeit irdischen Glücks an sich selbst kennen zu lernen. (Krösus und Solon — Krösus und Cyrns.) 3. Kleinasien ist reich an Erinnerungen aus der heiligen Ges chichte. Hier liegt am östlichen Teile des Mittelmeeres Tarsus, die Jugendheimat des Apostels Paulus, wo er am Webstuhle gesessen und unter einförmiger Arbeit den Geheimnissen Gottes nachgedacht hat.

8. Außereuropäische Erdteile - S. 221

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 221 — Hier liegen auch viele der Städte, die er später auf seinen Missions- reisen als ein „Botschafter an Christi Statt" besuchte, wo er im Juden- viertel in der Synagoge oder auch auf dem volkreichen Markte die Ohn- macht des Judentums und den Verfall der heidnischen Welt kenn- zeichnete und Gottes Gnade in Christo pries. Hier lag Lystra, wo er wegen der Heilung eines Lahmen erst fast vergöttert und dann beinahe zu Tode gesteinigt wurde. Hier stand die schon genannte glänzende Handelsstadt Ephesus, wo er zwei Jahre lang mit so großem Erfolge wirkte, daß sich eine außerordentliche Menge von Christen um den kühnen Apostel scharte und die heidnischen Priester der Diana und die Verfertiger der Götzenbilder Embuße in ihren Ein- nahmen spürten. (Aufruhr in Ephesus!)^) Hier liegt noch heute das kleine Städtchen Nieäa, wo im Jahre 325 die erste allgemeine Kirchen- Versammlung stattfand. 4. Auch in den Kreuzzügen spielte Kleinasien eine Rolle. Denkt nur an den Kreuz^ug, den Friedrich Rotbart unternahm! Wie viel Mangel und Not hatten die Kreuzfahrer zu ertragen, als sie im heißen Sonnenbrande den Weg über das öde Tafelland der Halb- infel sich bahnen mußten, wo's „Steine gab, doch wenig Brot." Wie viele blutige Kämpfe hatten sie hier zu bestehen, ehe sie aus den dürren Wüsten niedersteigen konnten in das frische, fruchtbare Tal des Saleph. Und als man endlich die öden Flächen und wilden Bergschluchten, wo Pfeile und Steine manchem Ritter und manchem Knappen einen frühen Tod bereiteten, hinter sich hatte, verloren sie in den Wogen des Gebirgsstromes die Stütze des ganzen Unternehmens, ihren greisen Heldenkaiser. Zur sachlichen Besprechung. a. Mit welchem Rechte kann man Kleinasien ein „Durch- zugsland" nennen? (Perser und Türken — Alexander der Große, Römer, Kreuzfahrer!) b. Welche Gebiete Asiens gehören noch zur Asiatischen Türkei? (Der westliche Teil Armeniens, Syrien und Palästina, Mesopotamien, der Westrand Arabiens.) Zusammenfassung. Kleinasien. 1. Lage. Kleinasien, der westlichste Teil Asiens, ist eine reich gegliederte Halbinsel, der zahlreiche Inseln vorgelagert sind, welche Reste der Land- brücke sind, die einst Kleinasien und Griechenland verband. i) Der Tempel der Diana, eines der sieben Wunderwerke der Welt, bietet jetzt den denkbar kläglichsten Anblick dar: Aus einer Wasseransammlung, die im Sommer verdunstet, ragen nur wenige Mauerreste und einige zerstreute Äiarmor- qnader und Säulenstücke empor.

9. Außereuropäische Erdteile - S. 249

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 249 — Iii. Bodenform. 1. Beide Halbinseln haben im Innern ein von Randgebirgen eingerahmtes Tafelland mit i3den, steppenartigen Hochflächen. 2. Beide besitzen fruchtbare Küstenebenen. Iv. Bewässerung. 1. Bei beiden Halbinseln ist das Innere regenarm. (Randgebirge!) 2. Beide Halbinseln haben Flüsse, die für die Schiffahrt wenig Wert besitzen. V. Klima. Beide Halbinseln haben in der Hauptsache Kontinentalklima. (Randgebirge!) Vi. Produkte. 1. Beide Halbinseln sind reich an Bodenschätzen. a. Die Pyrenäenhalbinsel liefert Blei, Quecksilber und Silber. b. Kleiuasieu ist reich an Schmirgel, Blei, Kupfer, Stein- kohlen und Meerschaum. 2. Beide Halbinseln haben eine vielgestaltige Pflanzenwelt. a. Auf der Pyrenäenhalbinsel finden wir vorzüglichen Wein (Malaga, Jerez, Porto!),- verschiedene Südfrüchte (Oliven, Mandeln, Feigen, Orangen!) und Korkeichen. b. Auf Kleinasien erzeugt man ebenfalls feurigen Wein und Südfrüchte und außerdem noch Tabak, Baumwolle und Opium. 3. Beide Halbinseln haben eigenartige Tiere aufzuweisen. a. Auf der Pyrenäenhalbinsel finden wir Merinoschafe, Maultiere und ausgezeichnete Pferde. (Andalusien!) b. Kleinasien besitzt Tiere mit seidenartiger Behaarung. (Angoraziegen!) Vii. Geschichtliche Erinnerungen. 1. Jede der beiden Halbinseln hat eine große Vergangenheit. a. Auf der Pyreuäeuhalbiusel bestand einst das Mauren- reich mit seinen durch künstliche Bewässerung fruchtreichen Gefilden und seinen glänzenden Städten. (Granada und die Alhambra.) — Sie gelangte weiter im Mittelalter zu hohem Glänze und großer Macht. Von ihr gingen ja die großen Entdeckungen aus. b. Auf Kleinasien stand einst das feste Troja, um das zehn Jahre lang gestritten wurde. Hier bestand das mächtige Reich der Lydier, dessen König Krösus sich für den Glück- lichsten der Sterblichen hielt. Hier lagen weiter die blühenden griechischen Kolonien mit ihren volkreichen Städten. (Milet, Ephesus!) I

10. Außereuropäische Erdteile - S. 212

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 212 — Tiere, auch Käuze und Igel, in ihren Schutthaufen übernachten!" (Zeph. 2, 12-15.) Ninive war von der Erde verschwunden,' man kannte nicht einmal die Stätte mehr, wo es gestanden hatte,- erst in der jüngsten Zeit hat man die Trümmer der Stadt entdeckt und von den ehemaligen könig- lichen Prachtgebäuden das unterste Stockwerk ausgegraben. d. Babylon lag am Euphrat. Sein Umfang betrug etwa 60 Km. Es war von einer 10 —13 m starken und 60 m hohen Stadtmauer umgeben, die mit 250 Türmen und 100 ehernen Toren versehen und durch einen tiefen Wallgraben geschützt war. Mitten durch die Stadt floß der Euphrat, und eine mächtige Brücke verband die beiden Stadtteile miteinander. In jedem Stadt- teile lagen Tausende von drei- und vierstöckigen Häusern in rechtwinklig sich durchkreuzenden'straßen. Es hätten noch viel mehr Menschen in ihr wohnen können, allein sie umschloß zur Zierde und auch der Ver- teidigung wegen (Belagerung!) eine Menge der schönsten Gärten, srucht- reiche Obstwälder, grünende Wiesen und fruchttragende Felder. Auch Gewerbe, Kunstfleiß und Handel blühten zu der damaligen Zeit in Mesopotamien. Man hatte schon 1000 Jahre vor Christi Geburt Tische und andere Möbel von Holz oder Metall, oft mit Elfen- bein verziert. Schmuck von Gold oder Silber wurde zierlich gearbeitet. Besonders schön Pflegte man die Waffen, insbesondere die Schilde und die Dolch- und Schwertgriffe, zu verzieren. Auch die Weberei blühte. Man fertigte kostbare, vielfarbige Teppiche, Gewänder und Decken. Babylonische Mäntel waren ihrer Schönheit wegen weit und breit be- rühmt. (Achans Diebstahl — Josua 7, 21.) Jetzt liegt Babylon wie Ninive in Trümmern. Ehrus belagerte mit Medern und Persern die „herrliche Pracht der Eyaldäer", „die schönste unter den Königreichen", und bemächtigte sich ihrer der Sage nach dadurch, daß er den Euphrat, der mitten durch die Stadt floß, in ein anderes Bett leitete und durch das trockne Flußbett bei Nacht durch die wenig verwahrten Tore eindrang. Er überrumpelte die Be- wohner an einem großen Jahresfeste, wo die Fürsten, Herren, Haupt- leute und Helden sämtlich betrunken waren. Mitten in ihrem Taumel wurden sie niedergemacht, zu schlafen den ewigen Schlaf. Schon war der Feind mitten in der Stadt, als der König noch nicht das geringste davon ahnte. Er saß mit den Großen ebenfalls bei einem Gelage, als eine unsichtbare Hand ihm das hereinbrechende Strafgericht an die Wand schrieb. (Dan. Kap. 5.)*) i) „Und sieh! und sieh! an weißer Wand, da kams hervor wie Menschenhand) Und schrieb, und schrieb an weißer Wand Buchstaben von Feuer und schrieb und schwand." (Heinrich Heine.)
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