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1. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. III

1898 - Leipzig : Wunderlich
Vorwort. Der vorliegende Leitfaden für den Unterricht in der Geo- graphie von Europa bildet die Fortsetzung zur Heimatkunde von Chemnitz und zur Geographie von Deutschland in natürlichen Landschaftsgebieten, und es gelten hier dieselben Grundsätze über Anordnuug, Durcharbeituug, Systembildung und Zusammenfassung des geographischen Lehrstoffs, wie sie im Vorwort der beiden vorgenannten Schriften schon ausgesprochen und in den darauf- folgeudeu Lektionen durchgeführt worden fiud. Die bedeutenden Fortschritte, die gerade in der letzten Zeit aus dent Gebiete der Methode des geographischen Unterrichts in theoretischer Beziehung zu verzeichuen sind, habe ich in meinen Ausführungen nach Mög- lichkeit praktisch zu verwerten gesucht. Bezüglich der Systembilduug schulde ich für die wertvollen Anregungen, bez. Unterstützungen dem Herrn Kollegen Kipp in g in Altenburg und den lieben Freunden A. Roß in Erfurt und W. Laube in Chemnitz vielen Dank, den ich hier nochmals öffeut- lich ausspreche. Die einzelnen Länder Europas werden zunächst im allge- meinen nach Lage, Begrenzung, Gestalt und Größe besprochen; darnach erfolgt gewissermaßen die Ansmaluug des Umrisses, die Belebuug des Ganzen durch Darstellung der wichtigsten Gegenden im Rahmen von natürlichen Landschaftsgebieten. Das alles wird aus Karten- und Typenbildern und durch Folgerungen aus früheren Uuterrichtsergebuiffen und aus den entsprechenden Vor- stellnngen der Heimat von den Schülern selbständig erarbeitet

2. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. IV

1898 - Leipzig : Wunderlich
— Iv — und zu einem anschaulichen Landschaftsbilde zusammengestellt. Dieses Bild gestaltet sich im Geiste des Schülers viel plastischer und farbenreicher, als das auch durch die trefflichste Schilderung des Lehrers ausgeführte. Was nützen den Kindern die schönen Worte, wenn die Anschauungen fehlen? Wir Lehrer setzen in dieser Beziehung bei den Schülern viel zu viel voraus und wiegen uns in dein beruhigenden Glauben, daß sich die Schüler nach nnsern Worten genau die Vorstellung von der.sache machen, wie ein Erwachsener, bez. Gebildeter mit dem reichern Schatz von geographischen Anschauungen und Vorstellungen. Wenn auch schon von vornherein während der Gewinnung des Unterrichtsstoffes möglichst alles in einem innern, natürlichen Zu- sammenhange gebracht worden ist, so daß sich eins aus dem andern ergiebt, so wird noch ganz besonders nach Feststellung des geogra- phischen Lehrstoffs auf die Ursachen der Erscheinungen ausführlich eingegangen. Die Begründungen und Worterklärungen folgen sofort nach der Darbietung der einzelnen Landschaftsbilder. Nach Bearbeitung des Allgemeinen und der einzelnen Land- schastsgebiete eines europäischen Landes findet eine Zusammen- stellnng der wertvollsten Unterrichtsergebnisse, des Charakteristischen von dein gesamten Lande unter einem neuen, interessanten Ge- sichtspnnkte statt. Beispiele: Holland, das Land der Windmühlen und Kanäle — die Balkanhalbinsel natürlich bevorzugt und doch wirtschaftlich und politisch darniederliegend — die Pyrenäenhalb- insel hat einen natürlich bevorzugten Küstenrand und ein armes Innere. Unter einem solchen neuen Gesichtspunkte wird der erarbeitete Unterrichtsstoff nochmals von einer andern Seite aufgefaßt, über- sichtlich zusammengestellt und nebenbei durch die gelegentliche Wiederholung besser eingeprägt. Wie wir in der Bibelkunde nach Abschluß eines Lebensbildes (Moses, Abrahams, Paulus) eine Charakteristik von den betreffenden Personen entwerfen, so soll durch die oben berührte Art der Zusammenstellung des gewonnenen Unterrichtsstoffes nochmals in Kürze die Eigenart des betreffenden

3. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. V

1898 - Leipzig : Wunderlich
— V — Landes fixiert und auf das bestinnnteste hervorgehoben werden. Auf diese Weise erlangen die Schüler eiu abgerundetes Bild mit den wesentlichsten, charakteristischen Merkmalen eines Landes, den sogenannten Landschaftsbegriff. Das ist aber nur ein Teil des Systems im geographischen Unterrichte. Gewiß dürfen die Allgemeinbegriffe nicht zu früh auftreten. Sobald aber im Geiste des Schülers mehrere gleichartige geographische Vorstellungen bereit liegen, drängen sie von selbst zum Vergleich und zur Heraus- arbeitung von Allgemeinbegriffen und allgemein giltigen Gesetzen. Ohne diese Ordnung und Vereinigung der vielen Anschauungen und Vorstellungen zu den höhern Bewußtseinsinhalten fehlt den Schülern die Klarheit; die vielerlei Geistesprodukte würden einander verdrängen und verdunkeln. Der Eifer, den die Schüler gerade bei der Vertiefung, Zusammenfassung, Einordnung und Begriffsbildung zeigen, beweist zur Genüge, daß diese Unterrichts- arbeit für sie angemessen und interessant ist. Eine derartige Durcharbeitung des geographischen Stoffes weckt die Denkkraft, schärft die Klarheit; das ist wertvoller denn vieles Wissen. Der Wissensstoff selbst haftet viel sicherer, da die einzelnen Glieder der verschiedenen Vorstellungsreihen in innerer Beziehung und meinem ursächlichen Zusammenhange stehen. Im Interesse einer formalen Bildung muß daher jeder Stoff nach dem Prinzipe: Anschauen, Denken und Einüben be- handelt werden. Man sollte zu diesem Zwecke auf die einzelnen Klafsenstufen nicht zu viel Stoff verteilen. Wenn allerdings die Schüler schon in der Heimat-, Vaterlandskunde u. s. w. an eine solche denkende Betrachtung der geographischen Objekte gewöhnt worden sind, so wird diese Art der Durcharbeitung auch nicht zu viel Zeit beanspruchen, umsomehr da ähnliche Land- schaftsbilder in allen Erdteilen und Ländern wiederkehren und viele geographische Erscheinungen auf ein und demselben Gesetze beruhen. Sollte aber trotzdem die Zeit zu einer solchen allseitigen Be- Handlung nicht ausreichen, so müßte zuvörderst der Wissensstoff

4. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 1

1898 - Leipzig : Wunderlich
Aatkanhalöwset. Ziel: Das Land der alten Griechen und Mazedonier. I. Anknüpfungspunkte. A. Geschichtliches: 1. aus dem trojan. Kriege? Viele griech. Könige fuhren vom Hafen Anlis ab, durchs ägäische Meer, an die Westküste von Kleinasien nach Troja. Odysseus war König von Jthaka. 2. aus dem Leben der alten Griechen? Die isthmischen Spiele wurden auf der Landenge von Korinth, die olympischen am Fuße des Götterberges Olymp abgehalten; 3. aus den persischen Kriegen? Der pers. König Xerxes ließ eine Brücke über den Hellespont schlagen und das Vorgebirge Athos durch- stechen. Themistokles befragte das Orakel zu Delphi, und Leonidas stellte sich am Engpaß von Thermopylä am Ötageb. aus. Die Athener flohen auf die Insel Salamis; 4. aus den mazedonischen Kriegen? Philipp war König von Maze- donien, dieses Land lag nördlich von Griechenland. Er drang immer weiter nach Süden und gründete Philippopel. Sein Sohn Alexander eroberte ganz Griechenland; in Korinth sah er Diogenes, in Theben den Dichter Pindar; 5. aus der Geschichte v. d. christl. Kirche? Paulus predigte in Philippi, Thessalonich (Saloniki), Athen, Korinth, wo er viele Griechen und Juden zum Christentums bekehrte; 6. aus der römischen Herrschaft? Konstantin dem Großen zu Ehren wurde das alte Byzauz Konstantinopel, d. i. Konstantinsstadt genannt. Die Westgoten schlugen den römischen Kaiser Valens bei Adrianopel. Barbarossa 1189. 1453 bemächtigten sich die Türken der Balkanhalb- infel. (Die gen. Orte aufsuchen!) B. Naturkundliches und Gewerbliches: Griechische Weine und Korinthen — der Ölbaum — Türkischer Tabak, Mais, türkische Shawls und Teppiche. Diese Lehrstoffe sind be- reits in Geschichte, bez. Naturkunde besprochen, die Orte auf der Karte Prüll, Europa. 1

5. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 5

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 5 — deren Mittelbogen eine Zugbrücke zur Durchfahrt der Schiffe hat. Athos bedeutet scharfer, spitzer Felsvorsprung. Wallfahrtsort. Kloster- kolonie: 20 Klöster, 10 Klosterdörfer, 400 Klaufeu und Einsiedeleien, von 6000 Mönchen und Klausnern bewohnt. Die Mönche, aus allen Völkern des griechischen Bekenntnisfes zusammengewürfelt, treiben Wein-, Öl- und Gartenbau, Fischerei, Handarbeiten, sind Vegetarianer und strenger Lebensregel unterworfen. Matapan —Stirn, Stirnseite, weil das Vorgebirge hier steil abfällt. Korinth ^ Kuppenstadt. Hier erhebt sich ein mit scharfem Rande ab- fallender Berg, 55 m hoch, der weiter rückwärts zu einem trichter- förmigen Kegel ansteigt, auf dessen helmsörmiger Spitze die Burg Akro-Kor. — Hochkoriuth über 500 m hoch liegt, welche als Schutz- stadt den Zugang zum Pelopouues beherrscht. Peloponnes — Hnsel des Pelops, Sohn des Tantalos, der durch seinen Kamps mit Onomaos die Hippodameia zu f. Gattin und die ganze Insel zu seiner Herrschaft gewann. Morea wegen der Ähnlichkeit mit der Blattform des Maulbeer (Morus alba) -blattes. Zante bedeutet Höhe, Erhabenheit, so benannt im Hinblick auf die bergige Oberfläche der Insel. Cycladen v. Oir^Ie (Kreis), Cyklos — die im Ringe um das Centralheilig- tum Delos geordneten Inseln — im Gegensatzzuden verstreut liegen- den Sporaden an der kleinasiatischen Küste (Archipel, Hebriden). Jonisch. Meer v. Ithona, später Jona = Insel der Wellen, Jnselmeer od. von Jo, einer griechischen Königstochter, die es durchschwömmen haben soll. Otranto —die jon. Enge, die von dem gleichnamigen Hafen aus bequem zu passieren ist. Karpaten, ein Name, welcher den slavisch. Bewohnern unbekannt ist. Sie nennen dieses Geb. Gory = Serge, vom slav. olird — Berg- rücken , ein Name, welcher zunächst auf die Bewohner, Chravat, überging und von diesen in der Form Krapat, Karpa auf das Centralgeb. übertragen wurde. Save, Sau, da sie sich einst aus einer sumpfigen Gegend aus dem Schlamme, wie eine Sau hervorwälzte. Donau v. Danuvius (v. dan — kühn, stark u. uvius = Fluß) alfo der starke Fluß. A. Keöiet der unteren Aonau. n, i. B odengestalt? (Färbung? Lauf der Nebenflüsse?) Zu beiden Seiten der Donau breitet sich eine Tiefebene aus. Nach X geht sie all-

6. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 7

1898 - Leipzig : Wunderlich
Bukarest weit vom Donauufer eutfernt. Weise die günstige Lage von Belgrad und Sofia nach! — geschützte Lage — fruchtbare Umgebung — an der Hauptverkehrslinie zwischen Österreich- Ungarn und Türkei (Salonichi, Konstantinopel) und Griechenland. Ii, 2. Wie ist das Balkangebirge entstanden? Es ist durch einen von 6 wirkenden Druck aufgefaltet worden (Faltengebirge krystalinischen Gesteins wie das Erzgebirge) und an seiner südlichen Innenseite einge- brochen, wodurch die Beckeu von Sofia und Kasanlik entstanden sind. Warum ist der Verkehr über den Balkan verhältnismäßig bequem! Die Gewässer des Nord- und Südabhangs (Balkan als Wetter und Wasserscheide) haben den Kamm des Gebirges nach N und S durchfurcht und so sind Querthäler zu beiden Seiten entstanden, die als Pässe den Verkehr zwischen Bulgarien und Rnmelien begünstigen. Schumla, Festung, bewacht die Balkanübergänge. Warum sind der Nordabhang des Balkans, die Dobrnd- scha und der größte Teil der Walachei trotz der südlichen Lage und der fruchtbaren Lößerde größtenteils baumlos, Steppen- land? Dem Kamme des Balkan ist nördlich ein Kalkplateau, eine Kreidetafel, vorgelagert. Der kalkige Boden sangt das Wasser gierig ein. Die Dobrndscha bildet eine öde zerklüftete Granitplatte. Das Klima ist hier rauher, als auf der übrigen Halbinsel, die herrschenden Nordostwinde bringen wenig Regen, weil sie über einen weiten Konti- nent daher kommen und ihren Feuchtigkeitsgehalt schon an dem russischen Landrückeu verloren haben. Daher herrscht hier (wie in der ganzen Wa- lachei) eine ausfallende Trockenheit. Wie ist das „Eiserne Thor" entstanden, und woher kommt der Name? Die von den Karpaten umschlossene Ungarische Tiesebene war jedenfalls ein größerer Binnensee, der von der Donau, Theiß, Drau und Save gespeist wurde. Die gewaltigen Wasserfluten zernagten und durchsägten nach und nach den Felsriegel, welcher gegen die Walachei hin das Becken abschloß, so daß endlich durch die Felsengasse des „Eiser- nen Thores" die aufgestaute Wassermenge einen Ausweg fand. Ein eisernes Thor soll früher das bis hierher sich erstreckende römische Reich vor den Einfällen der Dacier, der Barbaren, beschützt haben. Warum bildet der Unterlauf der Donau eine Völker- scheide zwischen Romanen und Bulgaren, und warum sind die Städte nur auf dem rechten Ufer? Das linke Donauufer ist von weiten Sumpf- und Gestrüppniederungen begleitet, die den Über- schwemmungen ausgesetzt und darum kaum bewohnt sind. Außerdem breiten sich hinter den Niederungen weite Steppen aus. Der Übergang über die Donau ist aus obigen Gründen nur an wenigen Stellen mög-

7. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 12

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 12 — Inwiefern kann man sagen, daß sich die Balkan- und Apenninenhalbinsel einander den Rücken zukehren? Die Ost- küste der Apenninenhalbinsel und die Westküste der Balkanhalbinsel fallen steil zum Meere. Dicht am Meere erheben sich die Wasser-, Wetter- und Völkerscheiden; die Hauptflüsse, fruchtbaren Niederungen, Buchten und völkerverbindenden Straßen erstrecken sich auf der Balkanhalbinsel nach 0 und die der Apenninenhalbinsel nach W, abso haben beide Halb- inseln gewissermaßen das Gesicht von einander abgewandt. Trotz der guten Häfen, infolge des terrassenartigen Aufbaus und der Unfruchtbarkeit der Karstnatur der Westküste ist der Verkehr mit dem Innern und dem 0 der Balkanhalbinsel sehr schwer, da wenig Straßen und keine Eisen- bahnen angelegt werden können. Nur die Küsteuvölker beider Halbinseln stehen miteinander im Verkehr; so sind die Handelsbeziehungen der Dal- matier und Albanier an der Westküste mit den Italienern viel bedeuten- der als die zum türkischen und griechischen Reiche. Worauf sind die Bewohner der Westküste nach Bodenge- stalt und -beschassenheit angewiesen? — Schiffahrt — die meisten Orte liegen daher an der Küste und sind Häfenplätze. Ii, 3. Bosnien Seraj, verdeutscht Serail — Palast an der Bosna. Der Name Serail bezeichnet nicht bloß den aus Palästen, Gärten und Lusthäusern bestehenden Teil Konstantinopels, welcher der Hauptsitz des Sultans ist, sondern er wird auch für andere Paläste der Tür- kei gebraucht. Das kroat. Wort Serajewo bedeutet Stadt des Seraj (des Schloffes). Dalmatien — das Land der Schäfer. In diesem Lande findet man sehr viele Schaf- und Ziegenweiden. Herzegowina v. serb. cherzeg — Herzog, also Herzogsland, Herzogtum. Montenegro, ital. Benennung der Czerna = (tuilb) gora — schwarze Berge (düster von dem grauschwarzen Kalkstein), vielleicht als Gegen- satz zu Albanien — weißes Land (weißer Kalk). Die Berge Monte- negros sind zerklüftet, bilden den wildesten Teil der ganzen Gebirgs- masse, die steilen, stolzen Felsengrade sind unbewaldet, das dürftige Gras weiden Schafe und Ziegen ab, in kleinen engen Thälern winden sich fchmale Fußpfade empor. Karst v. Kar (= geig, Berg, Steinhaufen) also Felsgegend, oder von Kara — schwarz, rauh, öde — Kara Dagh = Schwarzgebirge, Schwarzwald. Dolina v. slav. äol-^Thal, also die kesselartigen Einstnrzthäler. In Kram heißen die Thalleute Dolinzier. Adria— Meer, nach der frühern Handelsstadt am Meer, jetzt 3 Stun- den davon entfernt. Adria (got.) — Wasser. (Siehe Oder!)

8. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 15

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 15 — — Tiefebene am Busen von Salonichi, an der Mündung der Struma und der Drin. Entstehung der Tiefebene am Meerbusen von Sa- lonichi? — durch Anschwemmung des sandigen Meeresbodens (eine Art Maremme). Folge? — nach 0 baumlos, steppenartig — macht mit ihren unbegrenzten Weideflächen ohne Ansiedelungen einen traurigen Eindruck — im W und N nach dem Gebirge zu frucht- bare Felder, Weingärten. Klima? — in den Thälern und Ebenen warm und feucht. (Warum?) — an den Busen ozeanisches Klima — auf den Hochebenen ist es besonders im Winter empfindlich kalt, regnerisch; Schnee liegt lange. Produkte? — in den Thälern und Küstenebenen die Produkte des Ma- ritzathales, außerdem noch Maulbeerbäume zur Züchtung der Seiden- raupe — auf den Abhängen reiche Wälder, anf den Hochebenen Grasflächen, auf welchen Ziegen, Schafe und Büffel weiden — (Sennenwirtschaft) — große fruchtbare Strecken unbebaut (Warum? — Steuerdruck, Großgrundbesitz, Aussaugung der Pächter) — be- waldete Berglandschaften, dazwischen kahle Felsgipfel, wilde Schluchten und Seen. Städte? — Salonichi. Warum nicht an der Wardarmündung? — sumpfige Delta-Niederung. Günstige Lage? — geschützter Hafen, fruchtbare Landschaft — Waffer- und Landstraßen (nach Sofia, Bel- grad und Skutari). Ausfuhr? — Südfrüchte, Wein, seidene und wollene Stoffe (Teppichweberei). Warum an der Westküste von Skutari bis zur Insel Korfu wenig Städte? — Die Küstenflüsse haben von den Kalkgeb. viel Schlamm an dem Strand angesetzt, daher hier viel Sümpfe, Strandseen; das heiße Klima erzeugt schäd- liche Dünste. (Siehe Westküste Italiens!) Staatliches? Das Gebiet gehört dem türkischen Reiche, das seit 1776 eine konstitntionelle Monarchie ist. Die höchste Staatsgewalt liegt in den Händen des Großsultans, der zugleich Oberhaupt des Js- lams ist und im Serail zu Konstantinopel wohnt. Der Hof des Sultans wird nach dem Palaste des Großveziers „Hohe Pforte" ge- nannt, der Halbmond ist das Wappenzeichen. Ostrumelieu ist seit 1885 politisch mit Bulgarien vereinigt, jedoch von den europäischen Mächten formell nicht als Union anerkannt. D. Griechenland und die Inseln. Thessalien: Bodengestalt? — Pinbus, als Fortsetzung der binarischen und alba- nischen Gebirge, von N nach S, mitten durch Griechenlaub — in

9. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 17

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 17 — Gebäude? (Siehe Bild von Lehmann). Die Akropolis erhebt sich über alle Gebäude Athens. Dieses Heiligtum der Athener steht am süd- lichen Ende der Stadt auf einem 150 in hohen Plateau, das auf der Süd-, Nord- und Ostseite in steilen 30 bis 50 in hohen Fel-- senwänden abfällt. Die Hochebene ist nach der Sw-feite von Gärten und Wiesenflächen mit Obstbäumen, Cypresfeu, Piuien und Lorbeergesträuch umgeben. Am Fuße des Berges erblicken wir den Tempel des Zeus; einige Säulenreihen erinnern an die verlorene Pracht. Hier steht auch das Thor Hadrians. Durch die Propy-- Inen, einst großartige Thore mit Säulenhallen, gelangt man zum Parthenon, dem schönsten und größten Tempel des Altertums. Der Theseustempel ist noch am besten erhalten; dagegen sind vom Areo- page, dem Gerichtshofe der Hellenen, nur noch einzelne in Felsen gehauene Nischen und Sitze übrig. Nach Nw zu breitet sich am Fuße des Tempelberges in einer Ebene die Stadt Athen aus. An der Straße von Athen nach Elensis liegen Olivenwälder, Weizenfluren, Weinpflanzungen. Die Abhänge sind meist kahl und öde. Den östlichen Horizont begrenzt eine 1000 in hohe Kammlinie; die dürftige Stauden- und Kräutervegetation vermag den Marmorkörper dieses Gebirges nicht zu verhüllen. Gegen X liegt der Parnaß, der häufig noch im April Schnee auf seinen Gehängen trügt. Die Südabhänge fallen in steilen Marmorwänden in das blaue Meer, über welchem der schön geformte Burgberg Akrokoriuthos herüber- schaut. Der Kithäron steigt stufenartig aus dem Isthmus empor. Die felsige, nackte und buchtenreiche Insel Salamis im Busen von Ägina erscheint als ein Stück des Festlandes. Sie begrenzt nach W zu den Hafen Piräus. Pelopounes (Halbinsel Morea) nach Karte: Bodengestalt? Die Halbinsel (eigentl. Insel) ist ein von Randgebirgen umschlossenes Hochland, das sich nach N n. W terrassenförmig zu einem schmalen Küstensaume absenkt. Nach S u. So sendet es gesonderte Ketten aus, die in 4 mächtigen Landzungen auslausen (Kap Matapan). Daher haben schon die alten Griechen die Halbinsel ihrer Gestalt wegen mit dem Blatte der Platane verglichen (Morea — Maulbeerblatt). Folge? —zahl- reiche Buchten und Busen. Bebauung? (Nach Bild). Im Innern nackte Kalksteinhöhen mit Weideplätzen (die Hirten Arkadiens), an den Abhängen Tannen- und Eichenwäldern (Korkeiche), die aber an verschiedenen Stellen sehr ge- lichtet worden sind, in den von Höhen umschlossenen Ringbecken Seen und Sümpfe. Warum? — weil das Wasser nicht ablaufen kann (Irland) und nur allmählich verdunstet. Ansiedelungen? — wenig Dörfer mit dürftigen Hütten. An der Westküste reiche Vegetation. Warum? Seelust — West- winde bringen Niederschläge, die sich an den bewaldeten Höhen und Prüll, Europa. 2

10. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 22

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 22 — c. in dem warmen Klima im allgemeinen, besonders im 6, wo die Südwinde herrschend — an der Küste mit ozeanischem Klima — d. in den fruchtbaren Länderstrichen (Maritza-, Struma-, Morawa-, Drin-, Narentathal, Larissabecken, Zante); Kulturpflanzen (Getreide in Serbien, Weinstock auf Zante, türkischer Tabak, Baumwollen- stranch, Ölbaum, Maulbeerbaum) — e. in den Bodenschätzen (Marmor, Gold, Kupfer, Blei, Ziuu). 2. Welche Bedeutung diese Vorzüge für die Kultur der alten Griechen hatten? a. Lage? — geistige Bildung durch Berührung des begabten grie- chischen Volkes (Weltweisen) mit den alten Kulturvölkern (Juden, Ägyptern, Babyloniern, Persern) — b. Gliederung? — Schiffahrt und Handel (Hafen u. Handelsstädte nennen) c. Klima und fruchtbare Länderstriche? — Weinbau (Korinthen und Rosinen auf Zante) Ölbereitnng. (Rosen- und Olivenöl), Seiden- und Teppichweberei — d. Bodenschätze? — Bergbau, Schmiede- (Waffen- und Schmucksachen ans Bronze) und Bildhauerkunst (Akropolis, Parthenon, Statuen, Bildsäulen, Tempel am Olymp). B. Wirtschaftlich schwach, 1. Worin diese Schwäche besteht? a. Vorzüge nicht ausgenützt aa. bezüglich des Handels (Lage und Gliederung) — trotz Suezkanal wenig Handel — Ein- und Ausfuhr? bb. bezüglich der Bodenkultur (Beschaffenheit, Klima) — wenig Ackerbau — große verödete Strecken — Versumpfungen — Verfall der Bewässerungsanlagen — cc. bezüglich der Gewerbe (Bodenschätze) — Bergbau, Schmiede- und Bildhauerkunst gering — keine Großindustrie — wenig Hausindustrie. b. Nachteile nicht ausgeglichen. aa. Gitterartiger, verkehrhindernder Gebirgsausbau (Welche?) und Mangelan schiffbaren Flüffen (Welche?) — Maugel an Eisen- bahnen und Kunststraßeu — bb. Waldarmut — Abholzung, Bora, waldmordende Ziegenwirt- schast, Mangel an Waldpflege — cc. Kalkboden — Mangel an künstlicher Bewässerung — dd. Sümpfe — Mangel an Entwäsferuugsaulagen (Kanäle). 2. Ursache? — Türkenherrschaft. a. Wodurch sie auf der Balkanhalbinsel begünstigt wurde? Die staatliche Zersplitterung als natürliche Folge des gitterartigen
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