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1. Vaterlandskunde - S. 152

1831 - Leipzig : Reclam
152 andern Generalen und Ministern unterhalten haben! In hier ist es auch, sagte Herr Müller, wo er seinen groß- ßen Geist aushauchre, Kurz vor seinem Dqhinscheihen soll er sich auf einem Lehnstuhle uoch eiumal aus sei- nem Zimmer in das Freye haben tragen lassen, und bey'm Anblick der untergeheriden Sonne gesagt haben: „bald werde ich dir naher kommen!" Ganz in der Nahe des Schlosses zeigte Herr Müller seinen Freunden auch den Begrabnißplatz der Lieblingshunde und des Leibpferhes des großen Mannes; jedes dieser Thiere, die er sehr geliebt hat, hatte einen Stein über feinem Grabe mit seinem Namen, Diese Hunde, von der Art der Windspiele, erzählte Herr Müller, waren fast immer um ihn, und hatten es sehr gut; beson- ders stand bey ihm die Hündin, Biche genannt, sehr gut, weil sie ihm im Kriege mit Oestreich einmal das Leben gerettet hatte. Der König hatte sich nehmlich zu Fuß etwas zu weit von seinem Gefolge entfernt, als er plötzlich eine Truppe Feinde auf sich zukommen sah, welcher er nur dadurch entgehen konnte, daß er sich unter einer hölzernen Brücke verbarg und wartete, bis die Feinde vorüber waren. Leicht hätte ihn Biche durch ihr Gebell verrathen können, allein schweigend schmiegte sie sich unter den Mantel ihres Herrn; und als er endlich glücklich wieder zu den Seinigen gekommen war. Zeigte er auf Biche, und sagte: „dies ist meine beste Freundin!" — Die Gesellschaft freuete sich über die Treue diesis Thieres und ging nun weiter, um sich noch mehr in dem großen weitlauftigen Garten, wel- cher zu Sanssouci gehört, umzusehen. Sie fanden mehrere Gange, welche sich zwischen schattigen Gebüschen und unter hohen Baumen hinzogen, trafen mehrere Ge- bäude in demselben an, große Treib - und Gewächshäu- ser, viele Statuen und dergl., bis sie endlich, als sie aus einem dunkelnlaubengange heraustraten, ganz wider Er-

2. Vaterlandskunde - S. 203

1831 - Leipzig : Reclam
203 dem biedern Preußen und vorzüglich jedem Schlesier ewig denkwürdig bleiben wird, und den Vater Blü- cher in der Geschichte unsers Vaterlandes unsterblich gemacht hat. Eine Armee von 30,000 Mann Franzo- sen stand in dieser Gegend; ihr gegenüber stand Blü- cher, so daß die Katzbach, welche damals sehr ange- schwollen war, die Scheidewand zwischen beiden Hee- ren bildete. Ganz in der Stille ließ der französische General seine Soldaten über den Fluß setzen, um Blücher heimlich zu überfallen, und die Preußen zu vernichten. Allein er irrte sich sehr zu seinem Verder- den. Blücher erfuhr den verderblichen Anschlag, stör- te jedoch den übersetzenden Feind nicht im Geringsten in seinen Bewegungen. Endlich aber sagte er zu sei- nen Kriegern: „Nun habe ich genug Franzo- sen herüber, nun, Kinder, frisch vorwärts!" Und ■ als sich das Volk wie Sturm erhob, Da stellt' er sich kühn an die Spitze, Daß der Feinde Schaar aus einander stob, Wie Schaafe, getroffen vom Blitze; In der Katzbach ersoff der Franzosen Heer Wie Pharaonis im rothen Meer. Es ist wahr, Kinder, zu Tausenden wurden die Fein- de in den brausenden Stroin gedrängt, das ganze französische Heer war aufgelöst, Schlesien war frey. Wie, solltet ihr euch nicht freuen über solchen Sieg und solchen Sieger? Wohl auf, laßt uns singen und heben an Bon Blüchern, dem tapfern Degen, ' Der Frankreich bezwungen und Lhaten gethan, Die nimmer vergessen seyn mögen, Den der König erhoben in Fürstenstand, Und die Russen Marsch all Vorwärts genannt. Der dankbare König ernannte ihn uehmlich zum Feld-

3. Vaterlandskunde - S. 162

1831 - Leipzig : Reclam
162 \ stehet in dem Rufe, daß sie Glas von ausgezeichneter Güte und Schönheit verfertiget. Die Gegend an der Dosse, welche meistens zu diesem Kreise gehört, ist fruchtbar und wiesenreich, in ihr liegen das Städtchen Wusterhau- sen und das durch seine große Spiegelfabrik und sein Königliches Gestüt noch mehr bekannte Neustadt, in dessen Nahe sich auch noch eine Königliche Kupfer- saigerhütte befindet, in welcher das Silber von dem Kupfer geschieden wird. Es werden hier Spiegel von i5 sgl. an, bis zu 2800 Thlr. verfertigt, und ge- wöhnlich an 160 Arbeiter dabey beschäftigt. In dem Gestüte befinden sich Hengste aus den berühmtesten Gestüten Europas, welche dann im Frühjahr auf 5 bis 4 Monate in die Provinzen vertheilt werden, und gegen ein geringes Sprunggeld benutzt werden können. Die zwep folgenden Kreise, welche sich nach der Elbe hinziehen, machen die sogenannte Priegnitz aus, wie man diese Gegend früher nannte, und heißen da- her auch der Ost- und Westpriegnitzische Kreis. Im erster» ist Kyritz die Kreisstadt, welche so wie Pritzwalk vor einigen Jahren von starken Feuers- brünsten heimgesucht, und daher fast ganz neu auf- gebaut worden ist; in einem Jahre, 1824, brannten daselbst 208 Hauser nieder. Größer als beide ist Witrstock an der Dosse mit 4ooo E. und- nicht unbedeutenden Tuchfabriken, auch in der Geschichte des Zojahrigen Krieges durch eine Schlacht im Jahre i656 merkwürdig, wo die Schweden unter ihrem tapfer» Generale Banner siegten, aber auch zugleich die ganze Gegend unendlich viel leiden mußte, wie ihr schon oben gehört habt. Zwey ehemalige Klöster, Hei- ligengrabe und Marienfließ, welche in der Nah§ liegen, mit bedeutenden Einkünften, sind auf- gehoben und in milde Stiftungen verwandelt worden, wie dieß mit vielen andern ebenfalls geschehen ist.

4. Vaterlandskunde - S. 251

1831 - Leipzig : Reclam
251 chen Düben mit seiner großen Halde umschließt, bey dem sich auch ein großes Alaunbergwerk befindet. Wir nähern uns nun der Elbe und verweilen hier am mei- sten in Wittenberg, der größten und wichtigsten Stadt an derselben in unserm Bezirke. Sie ist, wie es sich bey einer Festung nicht anders denken laßt, mit starken Mauern und tiefen Graben umgeben, und hat schon oft das traurige Schicksal gehabt, von den Feinden belagert und beschossen zu werden. Auch in dem letzten Kriege, wo sie vou den Franzosen besetzt war, har sie viel gelirren, ihre Vorstädte wurden nie- dergebrannt, und viele ihrer Hauser in Asche gelegt, bis sie endlich von dem tapfern General Tauenzien und seinen braven Preußen deu Franzosen mit Sturm genommen wurde. Die Zahl der Einwohner belauft sich vhngefahr auf 65oo, welche hauptsächlich Tuch- macherei und Leinweberei treiben. Früher war hier ei- ne große Universität, die jedoch aufgehoben und mit der Halleschen vereinigt ist. Wichtiger und merkwür- diger ist Wittenberg durch das Leben und Wirken Lu- thers, welcher als Prediger und Lehrer an der Uni- versität hier das Licht des Evangeliums leuchten ließ, und die verbesserte und vom Jrrthum und Aberglau- den gereinigte christliche Lehre verbreitete. Von hier aus ging sein Wort und großes Werk der Reforma- tion oder Kirchenverbesserung, und heute noch kann man die Thüre an der Schloßkirche daselbst sehen, wo er am 5i. Oct. 1617, welchen Tag man daher auch das Reformatiousfesi nennt, 95 Satze ge- gen die Mißbräuche und nichtbiblischen Lehren der katholischen Kirche anschlug. Noch zeigt man bey Wit- tenberg den Ort, wo er umgeben von einer Menge Studenten das päpstliche Recht in die Flammen wärf, und dabey sagte: „ich habe geschworen, falsche und verführerische Lehren zu vertilg

5. Vaterlandskunde - S. 252

1831 - Leipzig : Reclam
252 gen, da Andere die Furcht hindert, es zu thun; mir aber Gott dazu Muth und Freu- digkeit gegeben hat, so muß ich es auch thun! Der Wurf ist geschehen, despapstes Gunst oder Ungunst mag dahin fahre n." Auch zeigt man noch das Stübchen, iu welchem er wohnte; es ist zwar alt und dunkel und Niemand hat gewagt, etwas in demselben zu verändern; aber ge- wiß betritt es Keiner, ohne sich des frommen Mannes und seines großen Werkes mit Liebe und Dankbar- kcit zu erinnern. Luther starb zwar, wie ihr gehört habt, in Eisleben; allein sein Leichnam wurde hie- hergebracht und in der Schloßkirche beygesetzt. Ne- den ihm ruht auch zugleich sein treuer Freund und Gehülfe, Philipp Melanchkhon, dessen ehemali- ges Wohnhaus den Fremden ebenfalls noch gezeigt wird, und über ihren Gräbern sieht man die Bildnisse beys der in Lebensgröße aufgehangt. Auf dem Markte Wit- tenbergs stehet auch eine aus Eisen gegossene Bildsäu- le Luthers, wo er, die Bibel in der Hand, groß und erhaben dasteht, und au welcher man folgende In- schriften lies't: „Glaubet an das Evangeli- um.— Ist' s Gottes werk, so wirch's bestehn, ist's Menschen werk, wird's untergehn.— Ein' feste Burg ist unser G o t t!u — In dem ehemaligen Klostergebaude, worin Luther gewohnt hat, ist jetzt ein Seminar für angehende Prediger errichtet, so daß uns also hier Vieles an den großen Mann er- innert. Gedenket seiner, so oft ihr eure Bibel gebrau- chet, denn er war es, der sie in das Deutsche über- setzte , und sie dadurch für Jedermann zur Quelle des Trostes und der Erbauung öffnete; er war es auch, welcher aus Liebe zur Jugend, da er mit Wehmuch ihre Unwissenheit in der Religionslehre sah, den Ka- techismus verfertigte, nach welchem die Schuljugend

6. Vaterlandskunde - S. 273

1831 - Leipzig : Reclam
273 helt und Festigkeit gebaut, daß man nicht anders als mit Verwunderung aus der Tiefe zu ihrer Höhe auf- sieht. Jedoch wir gehen weiter, und sehen uns in dem Kreise Meschede um, in welchem uns vor allem bey dem Dorfe Velmedi eine merkwürdige Höhle in einem Kalkfelsen auffallt. Sie bildet einen großen Schacht, in dessen Tiefe ein Bach fließt, der auf der andern Seite des Berges wieder zum Vorscheine kommt. Diese Gegend ist überhaupt reich an merkwürdigen Höhlen, und wir werden bald noch einigen andern be- gegnen. Die folgenden Kreise sind nun die Gegenden des Bergbaus, und die eigentlichen Niederlagen von Metallwaaren. Mehrere Städte derselben liegen in rauhen Gebirgsgegenden, und ihre Bewohner nähren sich nur vom Bergbau oder von der Verfertigung von Eisenwaaren. Hierher gehören der Kreis Brilon mit Blechwaaren - und Nagelfabriken und Bergbau auf Eisen, Silber, Blei und Galmei, wahrend die Bewoh- ner in dem dazu gehörigen Städtchen Winterberg, in der höchsten und rauhesten Gegend des Sauerlandes, mit Eisenwaaren das Land durchziehen und sie verkau- fen. Auch der Kreis Witgenstein mit mehrern schö- nen Schlössern und noch mehr Siegen zeichnen sich durch ihren Bergbau und durch ihr Hüttenwesen aus. Die Bewohner der Stadt Siegen, 4oon an der Zahl, betreiben jedoch nicht nur die Verfertigung von Eisen- waaren, sondern unterhalten noch außerdem bedeuten- de Gerbereien und ansehnliche Baumwollen- und Lein- wandgewerbe. Der Eisenstein, welcher hier gegraben wird, wobey auch zugleich mehrere Schmelzhütten sind, gehört zu dem besten in Deutschland, und besonders müsset ihr euch hier das Dorf Müssen wegen seines berühmten Stahlbergs und seiner großen Stahlsteingru- den merken. Aus den hier gewonnenen Erzen wird auch Silber und Blei geschmolzen, so wie überhaupt S

7. Vaterlandskunde - S. 317

1831 - Leipzig : Reclam
317 wohnern <m der Lahn und in einer angenehmen gebir- gigen Gegend am merkwürdigsten ist, ist ganz von den übrigen abgesondert und größtentheils von hessischen Landern umschlossen. B. Der Regierungsbezirk Aachen«. Wir haben schon oben angeführt, daß dieser Be- zirk sich durch seine Tuch - und Kasimir - Fabriken \o wie durch seine großen Gerbereien und Nadel - Fabriken vor den übrigen Regierungsbezirken auszeichnet. Wir wollen jetzt seine vorzüglichen Oerter und Kreise naher kennen lernen, und verweilen daher bey der größten und wichtigsten Stadt in demselben, bey Aachen. Diese, 9 3 ,M. von Berlin, gehört zu den ältesten und merkwürdigsten Städten unsers Vaterlandes. Sie war früher die Residenz und Krönungsstadt der deutschen Kaiser, und man kann den marmornen Stuhl daselbst noch sehen, auf welchem die Kaiser bey der Krönung saßen; auch die Gebeine Karls des Großen ruhen hier und über seinem Grabe hangt eine große vergoldete Krone, so wie auch auf dem Markte ein vergoldetes Standbild dieses Wohlrhaters der deutschen Lander sic- her. Diese und noch mehrere andere Sehenswürdig- keiten befinden sich in dem alten Rathhause und in der Domkirche, zwey höchst merkwürdige Gebäude aus der alten Zeit. In der letzten werden außerdem noch ei- ne Menge Gegenstände zum Andenken an Personen aus der biblischen Geschichte aufbewahrt und von den Ka- tholiken ganz besonders werth gehalten, z. B. der wei- ße Rock der Maria, das Schweißtuch Jesu, ein Split- ter vom Kreuze Christi, der Gürtel Christi und der Maria, einige Haare von derselben u. s. w. Alle 7 Jahre werden diese Sachen, die man Reliquien nennt, und als große Heiligthümer verehrt, 14 Tage lang zur Anschauung ausgestellt, und das Volk drängt

8. Vaterlandskunde - S. 173

1831 - Leipzig : Reclam
173 ren das ziemlich lebhafte Städtchen Driesen in einer angenehmen Gegend an der Netze, welche nicht weit davon die ans Pommern kommende Drage aufnimmt, gehört. Die folgenden Kreise zeichnen sich besonders durch ihre starke Tuchweberei aus, so wie auch mehrere Eisenhütten und Hammerwerke in ihnen ange- troffen werden. Dies ist z. B. schon im Kreise Stern- berg der Fall, wo Zielen zig, in dessen Nahe au- ßerdem noch ein sehr großes Braunkohlenlager ist, D rossen und Sonnen bürg sich meistentheils mit der Tuchweberei beschäftigen, und in welchem auch das Dorf Gleißen wegen eines Mineralbades und Alaun- bergwerks zu merken ist. In Züllichau, eine Stunde von der Oder, in einer fruchtbaren Gegend, in welcher auch einiger Weinbau betrieben wird, mit 5ooo'(£., sind fast Zoo Tuchweber und liefern Tuch die Elle von 20 Sgr. an bis zu L Thlr. Hier ist auch ein Waisenhaus, von dem frommen und gottesfürchtigen Nadler Stein ba rt gestiftet und mit einer hohen Schule verbunden; so wie nicht weit von der Stadt ein blutiges Schlachtfeld vom Jahre 1769, wo 6000 Preußen unter ihrem Gene- rale Wedell den Heldentod starben.— Gehen wir nun auf das linke Ufer der Oder, über welche bey Cros- sen eine lange Brücke führt, so befinden wir uns am Einflüsse des Bobers in die Oder in einer Niederung von Weinbergen umgeben, und treffen in der Stadt Crossen ebenfalls bedeutende Tuchfabriken an, wel- che nebst Handel und Schifffahrt die Hauptbeschäftigung der Einwohner ausmachen, deren Zahl fast 4ooo ist. Sowohl hier als auch anderwärts in ihrem Kreise kommt man auf einige Eisenhammerwerke und auf einen Draht- zug. Bedeutender als Crossen ist die Stadt Gu- den an der Neiße mit 7000 E., in einer sehr ange- nehmen und fruchtbaren Gegend, in welcher ziemlich guter Wein und viel Obst erbauet wird; unter den Ge-

9. Vaterlandskunde - S. 218

1831 - Leipzig : Reclam
218 Das Harzgebirge oder der Harz gehört nur einem kleinen Theile nach zu unserm Va- terlands und erreicht zwar nicht die Höhe und Aus- dehnung des Riesengebirges; ist aber dennoch sowohl wegen seiner erhabenen Naturschönheiten, als auch we- gen des Betriebes seiner Bewohner merkwürdig, und wird daher ebenfalls wie das Riesengebirge von den Rei- senden häufig besucht. Der größte Theil dieses Gebirges erstreckt sich in das Braunschweigsche und Hannöversche Gebiet. Seine höchste Spitze ist der Brocken oder der Blocksberg, 35oo Fuß hoch; majestätisch erhebt er sich über die übrigen Berggruppen mit seinem oft in dichte Nebel gehüllten Haupte, wahrend unter ihm die Sonne rings umher die freundliche Gegend beschei- net, oder er selbst ist von ihrem Glanze beleuchtet und das Thal zu seinen Füßen wird von dicken Nebeln verhüllt, bis sie sich nach und nach senken und nutt wie durch einen Zauberschlag eine der herrlichsten Landschaften mit einer fast unübersehbaren Menge von Dörfern und Städten das Auge entzückt. Das erhabenste Schauspiel aber, das man auf demselben genießen kann, ist ein nächtliches Gewitter, dessen Wolken gewöhnlich zu den Füßen des Reisenden schweben; durch den schlängelnden Blitz plötz- lich zerrissen werden, und eben so schnell wieder zu- sammen fahren, wahrend der Donner von Berg zu Berg rollt und im langen Wiederhalle sich zuletzt feier- lich endigt. Zur Bequemlichkeit der Reisenden ist auf der kahlen Scheitel des Brockens, auf welchem eine Menge großer Sreinmassen umherliegen, ein Wirths- haus errichtet, wo man übernachten und den schönen Anblick des Sonnenaufgangs erwarten kann, es heißt gewöhnlich das Brock en Haus/ und ist gewiß die höch- ste und ödeste Menschenwohnung in unserm Vaterlande. Der Wirth hält selbst im Winter hier aus mit den

10. Vaterlandskunde - S. 185

1831 - Leipzig : Reclam
185 fehlt es in diesen Gebirgen nicht an mancherley fabel- haften und wunderlichen Erzählungen, an denen be- sonders die Gegend der Schneekoppe reich ist, welche vor Alters von einem Berggeiste, mit Namen Rübe- zahl, bewohnt gewesen seyn soll, und von dem man sagt, daß er den Leuten oft in Gestalt eines Zwerges, oder eines Riesen, oder eines wilden fremden Thieres erschienen sey, sie erschreckt, oder sonst seinen Spaß mit ihnen getrieben habe. Oft, erzählt man von ihm, hielt er unsichtbar den Kutschern plötzlich Wagen und Pferde auf; gesellte sich zu Wanderern, führte sie unvermerkt irre oder in Sümpfe, und verschwand dann plötzlich mit höhnendem Gelachter; ließ auf solche, welche ihn beleidigt hatten, einen Steinregen fallen, oder schickte ein Heer Wespen über sie; einer armen Frau, welcher er gewogen war, verwandelte er das Ziegen- futter im Korbe in Goldstückchen, einer andern wieder ihre Butter, die sie zu Markte tragen wollte, in Stei- ne, und was dergleichen mehr von ihm erzählt wird. Jedoch wir müssen nun auch die Flüsse Schlesiens kennen lernen. Die meisten derselben haben ihre Quellten in den Gebirgen, und sind daher auch oft sehr reißend und befinden sich vorzüglich auf der linken Seite der Oder. Der Hauptsiuß ist die uns schon bekannte Oder, welche Schlesien in seiner ganzen Lange durchfließt und daher außerordentlich viel zur Belebung des Handels beitragt. Sie kommt aus dem Oestreichischen und wird schon bei Ratibor schiffbar; auch sie tritt oft aus ihren Ufern, oder durchreißt ihre Damme, und richtet dann gewöhnlich starken Schaden an, wie dies besonders im Jahre 1829 der Fall war. Auf der linken Seite nimmt sie auf: die Oppa, die Ho- tzenplotz, die Neisse, welche auf dem Glatzer Ge- birge entspringt, und einen sehr starken Fall hat, die
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