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1. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 151

1846 - Dresden : Arnoldi
151 nen nasser Gegenstände (Wäsche). Abnehmen des Wassers in offenen Gefäßen. Ausdünstung von Menschen, Thieren, Pflanzen, Schnee, Eis rc. Das Meer. Die mit Dünsten angefüllte Lust hat ge- ringere Elasticität, daher Sinken des Barometers. —- Nieder- schlag der Dünste an kalten Körpern. Feuchtwerden der Wände, Anlaufen der Fenster, Schwitzen der Gläser, Metalle, Schiefer- tafeln. Morgen- und Abendthan (Honigthau, Mehlthau). — Der Dampf wird in äußerst feinen Kügelchen sichtbar. Dampfen der Flüsse, bethauten Wiesen, Rauchen der Berge. Nebel, Wolken. — Bei verminderter Temperatur wieder Verwandlung in Wasser. Tro- pfenbildung. Regen. Land-, Strich-, Platz-, Staubregen. Früh- und Spatregen in heißen Gegenden. (Wunderregen. Blut-, Schwe- fel-, Feuerregen. Smid-, Getreide-, Insekten-, Fisch-, Froschregen.) Wolkenbrüche, plötzliches Verwandeln der Wolken in Regen. 36. c) Sie ist thätig bei chemischen Verbindun- gen (Prozessen). Viele Körper verbinden sich leichter mit anderen bei erhöhter Temperatur. In der Wärme wird Milch eher sauer, Pflanzen- und Thierstoffe faulen und verwesen leichter. In der Hitze vereinigt sich der Kohlenstoff des Holzes, der Stein- und Holz- kohlen mit dem Sauerstoffe zu Kohlensäure. Verbrennen. (Ruß, Asche bleiben als Rückstand.) Talg- und Wachslichte. — Dämpfen des Feuers durch schnelles Abkühlen des brennenden Körpers. Aus- löschen, Ausblasen. (Desgleichen durch Entziehung des Sauerstoffs. Verschließen der Schornsteine, Bedecken mit Mist, Erde ic. — Be- förderung des Verbrennens durch Zuführung von Sauerstoff. Zweck- mäßige Einrichtung der Lesen, der Lampen.) 37. Wärme Verminderung. Erkältung, s) Durch Mit- theilung an andere Körper. Eine erwärmte Stelle theilt die Wärme zunächst den sie begrenzenden Körpertheilchen, dann den fol- genden und auch anderen Körpern mit. Gute und schlechte Wärme- leiter. Stein fühlt sich kalt an. Die Zunge bleibt am kalten Eisen kleben. Ziegel- und Strohdächer, steinerne und hölzerne Wände, leinene und wollene Kleider. Schnee schützt die Saaten. Ein Blatt Papier unter das auf den Ofen gesetzte kalte Glas gelegt, verhin- dert das Zerspringen. Feuerfest machen (Mischung von 1 Theil Alaun, \ Theil Schwefelsäure und 4 Theilen Wasser). Die Luft ist ein schlechter Wärmeleiter. Doppelfenster, Doppelwände, nicht eng anschließende Kleider halten warm. Verbreitung der Wärme durch Bewegung der Luft. — b) Durch Ausstrahlung. Wärme- ausstrahlung von Blechöfen. Auffangen der Wärmestrahlen im Brenn- spiegel. Erkältung der Erde durch Ausstrahlung. Daher bei Hellem Himmel mehr Thau und größere Erkältung der im Freien befind- lichen Gegenstände. Zurückwerfnng der Wärme von den Wolken bei trübem Himmel. Bedecken der Pflanzen mit Stroh rc. Vom Lichte. 38. Das, was das Licht an sich ist (Wesen des Lichts), ist unbekannt. Man kann es sich denken als eine höckst feine, durch

2. Der sächsische Kinderfreund - S. 133

1868 - Leipzig : Arnoldi
133 Witter erweicht. Kurz, wir würden, wenn es kein Gewitter gäbe, nicht nur ein herrliches Schauspiel in der Natur entbehren, sondern es würden aucb eine Menge von Nahrungsmitteln verschmachten, und Krankheiten entstehen, die bei einer erhitzten Luft unvermeidlich sind. Selbst, wenn, vom Donnersturm bedräng Erschrocken Länder zittern, Strömt Stärkung, Segen, Fruchtbarkeit Aus Nacht und Ungewittern. Dann bricht die Sonne neu bervor, Und Alles jauchzt zu ihm empor, Vor dem die Welten schweigen. Lei vorsichtig beim Gewitter. Vor dem Donner hat man sich durchaus nicht zu fürchten; denn er ist nichts als eine heftige Erschütterung der Luft. Wegen des Blitzes dagegen sind gewisse Regeln der Vorsicht nöthig, wodurch man seine zerstörende Gewalt abzuwenden vermag. Schon oben haben wir ge- hört, daß es viele Körper giebt, welche die elektrische Kraft an sich ziehen; hierher rechneten wir die Metalle, das Glas, die Bäume u. s. w. Daraus folgt, daß man sich bei einem Gewitter nicht zu nahe an das Fenster oder an einen eisernen Ofen setzen darf, weil das Glas des Fensters, sowie das daran befindliche Eisenwerk, und das Eisen beim Ofen das elektrische Feuer des Blitzes in seine Nähe leiten. Man halte sich also mehr in der Mitte des Zimmers auf, als an den Wän- den desselbeu, da der Blitz immer an den Wänden herabfährt und von der Wand sehr leicht auf den Menschen überspringt. Wie thöricht es sei, bei Entstehung eines Gewitters unter einen Baum zu treten, be- greift ihr leicht; denn der Baum, und namentlich die Eichen, ziehen den Blitz an sich, und Mancher, der durch das Treten unter einen großen Baum sich zu schützen gedachte, verlor sein Leben. Zst man im Freien auf dem Felde, und hat man um sich keinen höheren Gegen- stand, so kann man leicht vom Blitze getroffen werden. Am sichersten also legt man sich in diesem Falle gerade auf die Erde und läßt sich lieber tüchtig naß machen, als todtschlagen. Auch hüte man sich, während des Gewitters Metalle an sich zu tragen; denn der Blitz geht gerade nach solchen Körpern, die ihm den stärksten Widerstand entgegensetzen. Nicht weniger muß man sich in Acht nehmen, in der Küche, wo das Feuer auf dem Heerde brennt, zu verweilen; denn durch das Feuer dehnt sich die Luft aus, es eni steht mithin Zugluft, und der Blitz findet desto leichter den Weg in den Schornstein. Befindet man sich während eines Donnerwetters in einem Wagen, der mit Pferden bespannt ist, so sei man ebenfalls vorsichtig, weil die Ausdünstungen der Pferde, das metallene Geschirr desselben, und das Eisen am Wagen

3. Der sächsische Kinderfreund - S. 136

1868 - Leipzig : Arnoldi
136 wir erst den leuchtenden Blitz, ehe wir den rollenden Donner hören; ja zuweilen sehen wir bloß den Blitz, wie beim Wetterleuchten, ohne etwas von einem Donner zu vernehmen. Dieselbe Erfahrung kann man auch aus einem andern Wege niachen. Wird in der Entfernung eine Flinte oder eine Kanone abgeschossen, so sehen wir in dem Augen- blicke des Abbrennens das Feuer des Pulvers und erst nach einiger Zeit dringt der Schall des Schusses zu unsern Ohren. Sehen wir in einiger Entfernung einen Mann, der mit seinem Hammer einen Nagel einschlägt, so bemerken wir, daß der Haninier viel eher auf den Nagel fällt, als wir den Schall verspüren, der durch das Ausschlagen her- vorgebracht wird. Weil nun das Licht sich 900,000 Mal geschwinder fortbewegt, als der Schall, und in einer Secunde einen Raum von 50,000 Meilen durchläuft, so hat man nach der Zahl der Secunden oder Pulsschläge, die zwischen dem Blitz und dem Donner vorüber- gehen, die größere und kleinere Entfernung des Gewitters mit Ge- wißheit berechnet. Das Jener. Das Feuer ist ebeufalls ein flüssiger Körper, wie die Lust, wes- halb es alle Körper durchdringt. Wäre dieß nicht der Fall, so könnten die Körper nicht erwännt werden. Allein so sehen wir, daß die Wärme, welche eine Wirkung des Feuers ist, sich in dem Hmimel und auf der Erde, in den Menschen und Thieren, in den Pflanzen und Mineralien erzeugen läßt. Nothwendig muß sich also Feuer darin vorsinden. Auch in dem Eise ist Feuer, und es kann das Eis, wenn man noch mehr Feuer hinzubringt, zum Schmelzen gebracht werden, bleibt aber, wenn es auch vom tiefsten Kältepunct an bis zum Gefrier- punct erwärmt worden, immer noch Eis. Wie wohlthätig hat inso- fern der gütige Schöpfer gesorgt! Nur dadurch kann das lebende Ge- schöpf fortdauern; nur dadurch können Pflanzen bestehen, damit Gras für das Vieh und Saat zum Nutzen des Menschen wachse. Als ein sehr leichter Körper, der lange nicl,t so schwer ist, als die Luft, steigt das Feuer in die Höhe, und als ein flüssiger Körper theilt es sich dem kalten Körper so lange mit, bis dieser durchwärmt worden ist. Wegen' dieser Mittheilung heizen wir im Winter unsere Stube, und aus eben diesem Grunde sind wir im Stande, uns bei großer Hitze wieder ab- zukühlen. Stecken wir z. B. ein glühendes Eisen in kaltes Wasser, so wird das Eisen kühl, das Wasser dagegen warm; ein deutlicher Be- weis, daß das Feuer im Eisen sich dem kalten Wasser mittheilt und es erwärmt. Bei dieser Bewegung der Wärme nach der Kälte muß man freilich vorsichtig sein, wenn man sich nicht den größten Schaden zufügen will. Sind z. B. unsere Gliedmaßen im Wmter erstarrt, so

4. Der sächsische Kinderfreund - S. 111

1868 - Leipzig : Arnoldi
111 Die Wolken. Wolken sind nichts Anderes als wässerige Dünste, welche von der Erde oder von dem Meere aufsteigen, ungefähr wie der Dampf, der sich aus einem Gefäße, das mit heißem Wasser angefüllt ist, in die Höhe erhebt. Daß sie aus solchen Wasserbläschen bestehen, davon kann man sich leicht überzeugen, wenn man einen hohen Berg, wie z. B. den Brocken, besteigt. Dieser hat eine Höhe von etwa 3633 Fuß. Geht nun eine Wolke tiefer, als die Höhe des Brockens beträgt, so ist man in einen undurchdringlichen Nebel eingehüllt, eben weil man sich in der Wolke selbst befindet. Freilich schwimmen die Wolken auch weit höher, und am entferntesten stehen von uns die weißen Wölkchen, die wir Lämmerwölkchen oder Schäfchen zu nennen pflegen. Die Gewitterwolken gehen dagegen viel tiefer. Betrachten wir die Wolken aufmerksam, so sehen wir sie gewöhnlich in einer schnelleren oder lang- sameren Bewegung. Dieß hängt von der Luft ab. Ist diese ruhig, so verändern die Wolken kaum bemerkbar ihre Stellung. Allein bei einem stärkeren Winde oder bei einem Gewittersturme werden sie mit unge- heurer Schnelligkeit fortgejagt. Ihr schönes Farbenspiel gewährt uns nicht selten einen herrlichen Anblick. Wie prachtvoll erscheinen uns die Wolken beim Auf- und Untergange der Sonne! Wie bewundern wir nicht die Herrlichkeit des Morgen- und Abendrothes! Roth, violet, bläulich und in noch andern Farben treten dann die Wolken vor unsre Augen. Die Verschiedenheit der Farben dürfen wir jedoch nicht in den Bestandtheilen ver Wolken selbst suchen, gleichsam ob die Dünste der rothen Wolken wirklich roth, und die der bläulichen Wolken wirklich bläulich wären; sondern dieß hängt von der Brechung der Lichtstrahlen ab. Je heiterer wir also den Himmel sehen, d. h. je weniger er mit wässerigen Dünsten angefüllt ist, desto geringer ist das Farbenspiel, das wir an dem Himmel wahrnehmen. Die verschiedene Gestalt der Wolken, die bald Berge, bald Bäume, bald andere Gegenstände darzustellen scheinen, ist sehr zufällig, je nachdem der Wind die Wolken so oder anders bewegt, und die wässerigen Dünste in der Luft sich mehr oder weniger auflösen. Der Kegen. Gott giebt Regen und dadurch fruchtbare Zeiten, damit unsere Herzen erfüllet werden mit Speise und Freude. Kommen nämlich die wäfferigen Dünste in einer Wolke so nahe an einander, daß sie sich vereinigen und in Tropfen verwandeln, so fallen sie als solche auf die Erde herab, was man den Regen nennt. Der Regen ist sowohl nach der Dauer, als nach der Stärke und Ausdehnung höchst verschieden. Er heißt Platzregen, wenn er in großen Tropfen und daher mit

5. Der sächsische Kinderfreund - S. 119

1868 - Leipzig : Arnoldi
119 Grundeis entsteht auf dem Boden der Flüsse, reißt sich in größeren und kleineren Stücken los, schwimmt sodann in die Höhe, verbindet sich und zieht endlich eine feste Eisdecke über den Fluß. Bei gelinder Witterung wird diese Eisdecke durch die Kraft des steigenden Fluß- wassers mit lautem Krachen zersprengt; größere und kleinere Schollen schwimmen nun fort, die sich nicht selten aufthürmen, den regelmäßigen Lauf des Wasfers verhindern und auf diese Weise vielen Schaden an- richten. Oft werden Brücken und Häuser mit fortgerissen, Menschen, Thiere und Gerüche durch das schnell steigende Wasser fortgeschwemmt, und flache Gegenden gleichen einer See. Die Luft. Die Luft ist ein flüssiger Körper, welcher unsere Erde von allen Seiten umgiebt. Ohne Luft können weder Menschen noch Thiere leben, und nimmt man einer Pflanze die Luft, so geht sie bald ein. Je näher die Luft der Erde kommt, desto dichter wird sie durch die Dünste, welche sich mit ihr vereinigen, und daher nennen wir sie den D u n st - kreis oder die Atmosphäre, die sich etwa 10 Meilen hoch erstreckt. Ueber diese Höhe hinaus befinden sich keine Dünste weiter; vielmehr wird die Luft völlig rein, und sie heißt der Luftkreis. Daß die Luft immer reiner wird, je höher sie sich von der Tiefe der Erde entfernt, beweist Folgendes. Wenn man hohe Berge ersteigt, so athmet man leichter, weil dort keine dichten Dünste das Athmen erschweren. Steigt man noch höher, so wird endlich die Luft so rein und dünn, daß sich keine Sonnenwärme in ihr aufhalten kann. Aus diesem Grunde findet man im heißesten Sommer auf sehr hohen Bergen beständig Schnee und Eis, wie z. B. auf den Alpen in der Schweiz. Ob die Luft gleich ein unsichtbarer Körper ist, so sind wir doch im Stande, sie zu fühlen. Denn wir fühlen den Druck der Luft, wenn wir mit der Hand schnell durch die Luft fahren, oder wenn ein Wind entsteht. Dabei ist die Luft auch ein elastischer Körper, d. h. ein solcher, welcher sich zusammenpressen läßt und, wenn der äußere Druck aufhört, sich wiederum ausdehnt. So läßt sich eine mit Luft angefüllte Rinds- blase mit der Hand zusammendrücken; läßt man die Blase frei, so dehnt die sich darin befindliche Luft aus; und die Blase nimmt wieder den vorigen Umfang ein. Taucht man ein leeres Glas in ein Gefäß mit Wasser, so wird nur wenig Wasser in das umgewendete Glas dringen, weil die Luft im Glase dieß verhindert; drückt man das Glas tiefer hinab, so wird die Luft zusammengepreßt, und es tritt folglich mehr Wasser in das Glas; entfernt man darauf die Hand vom Glase, und hört der Druck also auf, so steigt es in die Höhe, weil sich die Luft überall ausdehnt, die bisher durch den Druck des Wasfers zusammen-

6. Der sächsische Kinderfreund - S. 123

1868 - Leipzig : Arnoldi
123 weder der Gärtner noch der Ackersmann gesäet hatte. Dasselbe finden wir auch in dem Walde bestätigt. Hier wachsen Fichten, Tannen, Kiefern, Birken, Buchen, Eichen, Erlen an solchen Stellen, wo man es am allerwenigsten erwartete. Anstalt also zu klagen, wenn der Sturm ein Schiss scheitern läßt, Bäume mit den Wurzeln aus dem Erdboden reißt, Dächer der Gebäude beschädigt, wollen wir vielmehr dem lieben Gott herzlich danken, daß er durch die Bewegung der Luft aus so vielfache Art für das Wohl seiner Geschöpfe gesorgt hat. Der Giftwind. Kommt die Luft aus heissen Gegenden oder aus solchen Ländern, wo es viele Sümpfe und schädliche Ausdünstungen giebt, so wird sie erhitzt und mit bösen Dünsten angefüllt. Natürlich verursachen Winde der Art manchfachen Nachtheil, und man hat sie daher Gift winde genannt. Von solchen Giftwinden werden Arabien, Aegypten und Italien nicht selten heimgesucht. In Arabien, wo die Hitze anhaltend ist, erzeugt sich in den grossen brennenden Sandwüsten der Samum oder Samiel, der daselbst gewöhnlich in den Monaten Juli und August weht. Bei seinem Erscheinen versengen alle Pflanzen, und Menschen und Thiere würden durch die erstickenden und lebensgefährlichen Wirkungen desselben umkommen müssen, wenn Gott es nicht so eingerichtet hätte, dass sie sich dagegen schützen können. Nähert sich nämlich der Samum, so kündigt er sich durch Staubwolken, die er in die Höhe treibt, durch Geräusch, das er in der Luft verursacht, so wie durch auf- fallenden Schwefelgeruch an. Sogleich werfen sich die Araber auf die Erde nieder, bedecken das Gesicht mit einem nassen Tuche und warten, bis der Wind, der gewöhnlich nur eine Viertelstunde lang dauert und nie unter zwei Fuss Höhe über der Erde hinstreicht, vorüber ist. Instinctartig thun die Thiere ein Gleiches, indem sie den Kopf zur Erde niedersenken. Wollte Jemand diese Massregel unbefolgt lassen, so würde er in wenigen Minuten ein Opfer des Todes sein, weil das Gift des Windes sehr bald den ganzen Körper durchdringt. Der Mensch, der auf diese Weise umgekommen ist, trocknet aus; an seinem Körper entdeckt man schwarze Flecken, die durch das einge- athmete Gift sich erzeugen, und der Leichnam wird so aufge- löst, dass einzelne Glieder, woran man den Todten ergreift, abfallen. Auch Palästina, das Nachbarland Arabiens, musste häufig die traurigen Folgen des Samum empfinden. Darauf beziehen sich die Bibelworte: ,,Der Mensch ist in seinem Leben

7. Der sächsische Kinderfreund - S. 129

1868 - Leipzig : Arnoldi
129 Menschen hielten sonst die Jrrwiscbe für Gespenster oder Nachtgeister, theils weil sie die Reisenden in die Irre führten, theils weil sie auf den Kirchhöfen herumwanderten. Hätten die Thoren gewußt, daß ein Irrlicht nichts weiter sei als eine entzündete Sumpfluft, die sich aus faulenden Körpern erzeugt, so würden sie sich und Anderen manche unnöthige Furcht erspart haben. Die Sternschnuppen und Feuerkugeln. Zur Nachtzeit erblickt man zuweilen in der Luft ein Licht von der Größe eines Sternes, weshalb man dasselbe eine Sternschnuppe genannt hat. Einfältige Leute glauben, die Sternschnuppe sei das losgerissene Stück eines Sternes, das feurig aus der Luft zu Boden falle. Wer es aber weiß, welche Menge von verschiedenen Aus- dünstungen aus der Erde täglich emporsteigen; wer es weiß, daß sich unter diesen Dünsten schwefelige, ölige und andere Theile befinden, die von Menschen, Thieren, Bäumen, Blumen u. s. w. kommen, und sich in der Höhe leicht entzünden, der wird über solchen Aberglauben lächeln. Beobachtet man eine Sternschnuppe genau, so findet man. daß sie ihre Richtung allemal seitwärts nimmt; der Grund, warum sie nicht senk- recht herabfallen kann, ist, weil die brennbare Luft leichter ist, als die untere dicke Luft. An dem Orte, wo die Sternschnuppe sich niederläßt, entdeckt man eine gallertartige Materie, ziemlich so groß wie ein Hühnerei und von einer merklichen Schwere. Unmöglich würde sich diese Materie in der oberen verdünnten Luft aufhalten können, wenn sie nicht vorher sehr ausgedehnt worden wäre. Erst durch die Entzün- dung zieht sich die zähe Materie zusammen und bildet einen schweren Körper, der vermöge seiner Schwere zur Erde fällt. Eine gleiche Bewandtniß hat es auch mit den sogenannten Feuerkugeln, die man in der Nacht am Himmel wahrnimmt. Sie bestehen ebenfalls aus einer brennbaren t'ust, die sich entzündet und leuchtet. Man hat Feuerkugeln von der Größe einer Bombe, ja von noch größerem Umfange gesehen. Viele verschwinden plötzlich ohne ein Geräusch und lassen einen Schweif zurück, der noch eine kurze Zeit leuchtet. Andere Feuerkugeln hingegen verschwinden mit einem heftigen Knall, worauf man Schwefelgeruch verspürt; ein deutlicher Beweis, daß bei dieser Lufterscheinung viel schwefelige Dünste sich entzündet haben. Wenn das Feuer in derselben sich zertheilt und von einander fährt, so hat sie das Ansehen einer zerspringenden Bombe und läßt einen hellen Glanz zurück, der lnswei en eine Minute lang dauert. An dem Orte, wo die Feuerkugel niederfällt, entdeckt inan ebenfalls eine zähe, gallertartige Materie, wie bei der Sternschnuppe, und beide Lufterscheinungen unterscheiden sich daher blos durch ihre Größe, durch Otto, Kindersreund. 9

8. Der sächsische Kinderfreund - S. 130

1868 - Leipzig : Arnoldi
130 ihren Glanz und durch ihre Dauer. Zuweilen hat man nach den; Zerplatzen der Feuerkugel glühende Massen herabfallen sehen, die aus Kieselerde und Eisen bestanden, anfangs weich waren und sich sodann verhärteten. Man nennt diese herabgefallenen Stücke Meteorsteine, die von verschiedener Größe sind. Am 16. April l«03 fand man in einer Gegend von Frankreich eine solche Menge Meteorsteine, daß man sie auf 10,000 Pfund schätzte. Der größte davon wrg l 71/2 Pfund. Man nimmt an, daß diese Steine aus den Vulkanen des Mondes auf unsere Erde geworfen werden. Dcr fliognide Drache. Das Nordlicht. Der fliegende oder feurige Drache ist nichts Anderes, als eine entzündbare Luft, die sich in der Gestalt eines Balkens des Nachts am Himmel bewegt und nicht so schnell verschwindet als eine Stern- schnuppe. Zeigt sich diese Erscheinung über emer Stadt, oder über einem Dorfe, so hat es in der Ferne das Ansehen, als wenn sie in einen Schornstein gefahren wäre. Daß der feurige Drache seine Rich- tung nach dem Schornsteine nimmt, davon liegt der Grund in der dünneren Lust, welche durch das Feuer auf dem Heerde ausgedehnt worben ist; nothwendig dringt nun die äußere dicke Lust m die dünnere und verursacht einen Luststrom, von welchem der fliegende Drache an- gezogen wird. Verlischt nun die brennbare Lust in der Nähe des Schornsteins, weil das Feuer in der verdünnten Luft nicht brennt, so scheint es wirklich, als ob jene Ersckieinung sich in denselben hineinge- lassen hätte. Dabei ist der Aberglaube nicht unthätig gebiieben. Dumme Menschen behaupten nämlich, der feurige Drache fei der Teufel, der durch den Schornstein zu seinen Bekannten und Lieblingen fahre und ihnen Geld nebst anderen Schätzen mitbringe. Gewiß ein ganz unvernünftiger Glaube. Denn die erwähnte Erscheinung erlischt an dem Hause des Reichen wie des Armen, des Guten wie des Bösen. Ist nun der gute Mensch ein Liebling des Teufels? Zst es der Arme? Ist der Arme dadurch reicher geworden? Lauter Fragen, die ihr euch mit eurem gesunden Menschenverstände beantworten werdet. Das Nordlicht oder der Nord sch ein ist ein heller feuriger Schein, welcher am nächtlichen Himmel gegen Norden zu gesehen wird und höchst wahrscheinlich durch die Reibung der Dünste, welche in der Luft schweben, erzeugt wird. Die Entstehung des Nordlichts ist also dieselbe, wie die des Gewitters, nur mit dem Unterschiede, daß die Gewitterwolke selten eine halbe Meile über der Erde steht, das ^Nord- licht hingegen mehr als hundert Meilen über der Erde erhaben ist. Dieser großen Entfernung muß man es daher zuschreiben, daß wir die Wirkungen des Nordlichts nicht so wahrnehmen, wie die der Gewitter,

9. Der sächsische Kinderfreund - S. 131

1868 - Leipzig : Arnoldi
131 wo wir den Donner, als die Folge des Blitzes, bald schwächer, bald stärker hören. Das Gewitter. Es giebt viele elektrische Körper, d. st solche Körper, welche die Kraft haben, leicbte Tinge an sich ziehen, und die, wenn sie ge- rieben werden, im Finstern leuchten. Tahin gehören ter Bern- stein, viele Edelsteine, das Glas, das Harz. das Pech, das Eiegellack, das Wachs, die Seide u. s. w. Es steigt also aus der Erde fort- während eine Menge elektrischer Materie aufwärts, die theils im Regen, theils >m Scknee, theils im Thau wieder zur Erde fällt, aber auch häufig in den Wolken zurückbleibt. Bersuche über die elektrische Kraft anzustellen, dazu dient die Elektrifirmaschine. Wenn die Glaskugel derselben durch das Umdrehen mit Hilfe eines Levers ge- rieben wird, so wird sie elektrisch, unv bring! man in die Höhe der Kugel ein^n andern elektrischen Körper, so springt ein Funke hervor. Die Folge der m der Luft sich befindenden elektrischen Materie ist das Gewitter. Gewiß eine der erhabensten Erscheinungen, durch welche Gott seine Herrlichkeit offenbart. Das Leuchten des Blitzes und das Rollen des Donners, welch'ein majestätisches Schauspiel! Man muß sich aber die Entstehung eines Gewitters folgenvermaßen erklären. Wenn sich nämlich eine mit elektrischer Materie angehäufte Wolke einer andern nähert, welche verhindert, daß jene ihren Ueber- fluß an elektrischer Kraft ausströnit und das Gleichgewicht der elek- trischen Luft herstellt, so sucht sie die Herstellung dieses Gleichgewichts mit Gewalt zu bewirken. Ein starker elektrisü ec Funke springt aus der einen Wolke in die andere, die elektrische Luft entzündet sich mit Gewalt, wird durch die plötzliche Ausdehnung gewaltsam zerrissen, und wir sehen den Blitz durch die Wolken fahren. Das gewaltsame Zerreißen der Luft verursacht einen heftigen Schall, welchen wir den Donner nennen. Oefter bleibt der Blitz blos in der Luft, aber nicht selten nähert er sich auch der Erde und fährt mit der größten Ge- schwindigkeit in solche Körper, welche ebenfalls mit elektrischer Kraft an- gefüllt sind. Solche Körper sind z. B. Thürme, Bäume, Metalle. Er zerschmettert besonders diejenigen Gegenstände, die ihm am meisten widerstehen. Man hat daher Beispiele, daß die Kraft des Blitzes einen Menschen äußerlich unversehrt gelassen, dagegen aber alle seine Knochen zermalmt hat; daß der Degen in der Scheide, das Gold in dem Beutel geschmolzen, die Scheide und der Beutel dagegen unver- sehrt geblieben sind. Weil der Donner eine Wirkung des Blitzes ist, so kann man sehr bald erfahren. ob das Gewitter weit von uns ent- fernt sei oder nicht. Zählt man zwischen dem Blitz und dem Donner 9*

10. Der sächsische Kinderfreund - S. 132

1868 - Leipzig : Arnoldi
132 15 Pulsschläge, so ist die Gewitterwolke gegen eine Meile entfernt. Folgt der rollende Donner fast augenblicklich aus den leuchtenden Blitz, so ist uns das Gewitter sehr nahe und man hat sodann Ursache, alle Vorsicht zu gebrauchen. Zuweilen geschieht es auch, daß wir den Blitz in der Ferne sehen, ohne etwas vom Donner zu hören. Dieß nennt man das Wetterleuchten, oder man sagt auch, das Wetter kühlt sich ab. In diesem Falle blitzt es in solcher Weite von uns, daß wir wegen der großen Entfernung den Donner gar nicht wahrzunehmen im Stande sind, oder die Luft entzündet sich in einer sehr hohen Gegend, wo die Lust sehr dünn, und mithin nicht fähig ist. eine bedeutende Er- schütterung zu erregen. Am furchtbarsten brüllt der Donner in Ge- birgsgegenden. Denn hier hallt er vielfach wieder, weil die erschütterte Lust von einem Berge zum andern gestoßen wird. tlutzen des Gewitters. Von großem Nutzen ist für uns das Gewitter. Wenn es sehr schwül ist, so daß uns das Athemholen schwer wird, so warten wir mit der größten Sehnsucht auf ein wohlthätiges Donnerwetter, wodurch die Luft sich abkühlen soll. Und dieß geschieht auch wirklich. Denn der Regen, welcher gewöhnlich in großer Masse vom Himmel herab- fällt, mäßigt die Hitze der Atmosphäre; dasselbe bewirkt der Wind, von dem das Gewitter begleitet zu sein pflegt, und weil dieses durch Kälte in den höheren Gegenden der Lust sich erzeugt, so folgt auch darauf eine Abkühlung. In den Sommertagen werden wir von Mil- lionen Insekten umschwärmt, die uns eben so sehr wie den Thieren lästig werden. Nach einem Gewitter finden wir, daß sich die Anzahl der Jnsecten vermindert hat, weil sie durch das verzehrende Feuer des Blitzes schaarenweise umgekommen sind. Auch in sofern verdanken wir dem majestätischen Gewitter eine große Erleichterung. Und wie wird die Pflanzenwelt durch den Gewitterregen erquickt und gleichsam neu belebt! Das Getreide auf ven Feldern, die Blumen, Sträucher und Baume in den Gärten schmachten in der schwülen Luft nach Er- quickung und hängen traurig ihre Blätter. Nun erfolgt der warme Regen und -tränkt das durstige Erdreich. Sogleich nimmt Alles eine andere Gestalt an. Die Pflanzen sind gestärkt und stehen aufrecht, die Blätter grünen, das Gras der Wiesen erquickt unsere Augen, Menschen und Thiere athmen freier und erholen sich in der verjüngten Natur. Zur Beförderung solcher Fruchtbarkeit trägt der Donner nicht wenig bei; denn wenn er in den Wolken rollt, so erschüttert er die Erde so, daß sie bisweilen zu zittern scheint. Auf diese Weise wirv das Land aufgelockert und fähig gemacht, den Regen in sich aufzunehmen. Mag daher der Boden vorher felsenfest sein, wir finden ihn nach dem Ge-
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