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1. Der sächsische Kinderfreund - S. 193

1868 - Leipzig : Arnoldi
193 Dorfe Schönheide, dem größten Dorfe des Obergelirges mit 5000 Einwohnern. Man treibt hier ausgebreiteten Handel mit Spitzen und Blechwaaren. An der nahen Mulde befindet sich der Schönheider Hammer mit einem großen Hohofen. Es werden hier treffliche Oefen, Brückengeländer und Maschinen gegossen. Bei Grünhain war es, wo der Köhler Schmidt 1455 den geraubten sächsischen Prinzen Albert befreite und den Ritter Kunz von Kaufungen gefangen nahm. Wolkenstein an der Zschopau fertigt Spitzen, wollene Strümpfe und Leinwand. Es liegt auf einer beträchtlichen Höhe und gewährt eine schöne Aussicht in das Zschopauthal. Heinrich der Fromme, der in Freiberg restdirte, und Albrecht derbeherzte, hielten sich oft daselbst auf. Auch giebt es in dem nahen Dorfe Geh- rin gswalde ein mineralisches Bad mit starker lauer Quelle, ge- wöhnlich das W o l k e n st e i n e r Bad genannt. Zschopau, an der Zschopau, worüber eine treffliche steinere Brücke führt, hat große Bleichen, wo die Leinwand gebleicht wird; die dasigen Tuchmacher liefern gutes Tuch; auch giebt es daselbst Kattun- druckereien, Spinnmühlen und Strumpfwirker. Nicht weit davon be- findet sich das Blaufarbenwerk Zschopenthal, dessen Gebäude blau angestrichen sind und recht freundlich aussehen. Augustusburg, auf dem hohen Schellenberge erbaut, steht man mit seinem großen Schlosse schon in weiter Ferne liegen. Der Vater August, der das Schloß 1568 bis 1572 erbauen ließ, wohnte oft daselbst mit seiner Gemahlin, Mutter Anna genannt. Auf dem Schloßhofe steht eine über 400 Jahre alte Linde, die 13 Ellen im Umfange hat, aber nur 4 Ellen hoch ist, und deren starke Aeste sich so weit ausbreiten, daß sie auf 45 Säulen ruhen. Merkwürdig bleibt der 298 Ellen tiefe Brunnen, den man in den härtesten Felsen gehauen hat. Er ist mit einem Gebäude überdeckt, unter welchem das Wasser mit Hilfe einiger Ochsen in Tonnen heraufgewunden wird. Große Freude macht es dem Reisenden, wenn der Brunnenwärter eine Flinte in den Brunnen abschießt,, damit man das vielfache Echo höre, oder wenn er einen Leuchter mit 12 angezündeten Lichtern an einem langen Seile hinabläßt, die immer kleiner werden, je tiefer sie kommen, bis sie endlich im Wasser verlöschen. Die freundliche Schloßkirche hat einige merkwürdige Gemälde. In dem Bärengarten hielt man zu den Zeiten des Churfürsten Friedrich August Ii. Bären, die man zu Jagdbelustigungen nach Dresden bringen und nach der Jagd wieder nach Augustusburg schaffen ließ. Zuweilen stiegen die Bären über die Mauern und richteten großes Unheil in dem Städtchen Schellenberg an. Folgende Otto, Kinderfrennd. 13

2. Der sächsische Kinderfreund - S. 212

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
212 ¿l’i genden Klümpchen die beliebige Fdrin. Ist dass Gefäss fertig, so kommt es in einen Kühlofeu, damit es nicht durch die plötzliche Kalte zerspringe. Meissen an der Elbe, liegt ln einer herrlichen Gegepd. Die Stadt selbst wurde von dem Kaiser Hein- rich I. 922 angelegt, damit er die räuberischen Sorben- wenden im Zaume halten köppe, die öfters in sein Land einfielen. Es giebt hier manches Merkwürdige. Meissen hat eine fast 1000 Jahre alte Domkirche, in welcher Friedrich der Streitbare begrabe« liegt, der so tapfer gegen die Hussiten kämpfte. Meissen hat ferner eine Fürstenschule, die der Churfürst Moritz im löten Jahrhunderte gründete, wo 120 Schüler auf die Universität vorbereitet werden. 1 In Meissen findet man seit 1710 eine Porzellanfabrik, die einzige in unserm Lande. Das Meissener Porzellan ist weit und breit berühmt. Ein gewisser Böttcher, der unter August dem Starken lebte, war der Erfinder desselben. Die Masse selbst be- steht aus der weissen Porzellanerde, die mau bei Aue im Erzgebirge grabt, aus Kiesel, Ouarz und Gips. Aach sorgfältiger Mischung formt man daraus Teller, Schüsseln, Tassen, Pfeifenköpfe, Kannen und andere Gerälhe, die bald weiss sind, bald vergoldet, bald mit den schönsten Gemälden verziert werden. Man fertigt hier Teller, die 50 Thaler und noch darüber kosten. Damit das Porzellan recht fest werde, so wird es zwei, ja zuweilen auch drei Mal gebrannt. An der Porzellanfabrik beschäftigen sich täglich 600 Arbeiter. Von der Stadt Meissen hat auch der Meissener Wein seinen Kamen, der. auf den herr- lichen Elbbergen, die sich v#n Meissen in einer Strecke von 8 Stunden, bis nach Pillnitz ziehen , wächst. Man erbaut in guten Jairren viele tausend Eimer, theils rothen, theils weissen Wein. Auch ist die Meissener Pflege durch ihr treffliches Obst, berülimt. In der Gegend von dem Städtchen Lommatzsch wächst das meisste und schönste Getraide, so dass es hier sehr wohlhabende Bauern gibt, die schon Melanchthon, Luther's Zeitgenosse, die Sammetbauern nannte, weil sie sich in Sammet kleideten. In Lommatzsch wird daher viel Handel mit Getraide und Flachs getrieben. Auch

3. Der sächsische Kinderfreund - S. 216

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
216 raus ganz bunu zerschlagenes Zinn, Zinnfolie genannt, ba- nnt das Glas undurchsichtig werde , und die Lichtstrahlen zurückwerfe. Hat sich mit Hilfe des Quecksilbers die Folie an dem Glase befestigt, so übcrgiebt man die Spiegeltafel dem Tischler, dainit er den Rahinen dazu fertige. Zöblitz ist die einzige Stadt in Sachsen, welche Serpentinsteinwaüren liefert. Der Serpentinstein bricht ohnweit der Stadt, hat ein sch>varzes, ober grünes ober buntes Ansehn und- ist nach dem Bruche so weich, daß er gedrechselt werben kann. Man arbeitet daraus Mörser für die Apotheker, Schreibzeuge, Warmsteine, Becher, Schach- spiele und andere Gerathschaften. Bei Marienberg findet man etwas Zinn und Sil- der- Leinweberei bleibt die Hauptbeschäftigung für viele Ein- wohner. Ansehnlicher ist die . Stadt Annaberg am hohen ss']' £ Pöhlberge. Hier treibt man den stärksten Spitzenhandel, '/1^ il’’e stus dastgen Kirchhofe die wohlthätige £££iyy*%xau, Barbara Uttmann, begraben liegt, welche 1561 zuerst das ^ Spitzenklöppeln in Annaberg lehrte und 1575 starb. Sie hat dadurch Thätigkeit und ■ Brod für tausend Arnie des Erzgebirges gebracht. In den sogenannten Klöppelschulen sitzen oft 50 — 6o Mädchen vom 6ten Lebensjahre an, die täglich 6 Stunden hindurch klöppeln und sich ihr Brod verdienen. Es ist ein rührender Anblick, wenn man den Fleiß und die Geschicklichkeit solcher armen Kinder aufnrerksam betrachtet, die. nach dem vorliegenden Muster eine Menge der feinsten Zwirnfäden niit einer sol- chen Schnelligkeit regieren, daß das Auge des Zuschauers nicht schnell genug folgen kann. Finden die Spitzen keinen Abgang in Sachsen und im Auslande, so leidet eine große Menge der Erzgebirger Mangel an Arbeit und Brod. Wiesenthal liegt am Fuße des Fichtelberges, der 3800 Fuß hoch ist und auf welchem die Zschopau und das Schwarzwasser entspringen. Hier finden wir die rauheste Gegend unsers Vaterlandes, wo selbst im Juni noch Schnee in den Thälern liegt, und die daher mit Recht das^ sächsi- sche Sibirien genannt wird. Korn und Waizen kann we- gen des langen Winters nur wenig erbaut werden. Die Einwohner treiben mit dem benachbarten Böhmen starken

4. Der sächsische Kinderfreund - S. 217

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
217 Handel und nähren sich vom Spitzenklöppeln und Band- machen. Auch fertigen die Nadler sehr gute Stecknadeln. Schwarzenberg, am Schwarzwaffer gelegen, hat, wie viele Städte des Erzgebirges, eine Klöppelschule. Die Stadt brannte den 2. Mai 1824 ab, ist aber schöner wieder aufgebaut, als sie vorher war. Es giebt hier einen Draht- hammer, wo sehr feiner Eisendraht gezogen wird. Dieß geschieht, indem eine eiserne Stange durch eine Oeffnung, die sich, in einer, eisernen Platte befindet und die etwas en- ger ist als die Stange, mit Gewalt hindurch gezogen wird. Dieß setzt man mit immer kleineren Oeffnungen fort, bis der Draht die verlangte Feinheit erhalten hat. Sowohl die Drahthammer, als auch die Hohöfen und die Blechhämmer, die wir oben erwähnt haben, geben vielen Menschen Be- schäftigung. v .' >.- • * , ) Eckbenstock, eine kleine Stadt im sächsischen Sibirien, liegt 2 gute Stunden vom ,Auersberge, von dessen Spitze man bei heiterem Himmel bis nach Leipzig sehen kann. Man fertigt hier Spitzen und Blechwaaren. Das Städtchen Aue, wo sich das Schwarzwasser in die Schneeberger oder Zwickaucr Mulde ergießt, liegt in einem milden Thake. In der Nähe desselben fördern die Bergleute die weiße Porzellanerde zu Tage, wovon jährlich 1200 Centncr in die Meißener Porzellanfabrik geschafft werden. S ch neeberg hat die größte Kirche in Sachsen. In den Bergwerken findet man Silber, Zinn und Eisen. Frei- lich sind die Silbergruben bange nicht so ergiebig, als kurz nach ihrer Entdeckung, wo der Herzog Albrecht der Beherzte am 23. April 1477 an einer langen Silber- stufe speiste, die 400 Eentner wog, 3 Ellen lang und \\ Elle breit war. Der Handel mit Spitzen und blauer Far- be ist ansehnlich. In dem nahen Schlcma trifft man das stärkste Blaufarbenwcrk an. Die blaue Farbe, die wir zum Malen und Färben brauchen, bereitet man aus Kobalt, der bei Schneeberg vorzüglich gut gefunden wird, aus ge- pochtem Quarz und aus Pottasche, welche Massen nach dem Schmelzen und Trocknen das feinste., wie das gröbste Blau liefern. In unserm Lande giebt es- 5 Blaufarbenwerke, die jährlich über 12000 Eentner solcher Farbe fertigen, wo-

5. Der sächsische Kinderfreund - S. 228

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
228 An der Zwickauer Mulde, welche im Voigstande ent- springt, treffen wir mehre Hammerwerke mit großen Hoh- öfen z. B. R autenkranz und Morgenröthe. Bei denr Dorfe Gottesberg liegt der S ch necke n- stein, ein 4o — 60 Fuß hoher Fels, in welchem man weingelbe Topasen, oder die sogenannten Schneckensteine findet, die geschliffen werden. Dieser Topasfcls gehört dem Könige. Auerbach an der Gölzsch, welche sich zuletzt in die Elster ergießt, hat Instrumentmacher; denn im Voigtlande fertigt man in mehren Städten treffliche Blasinstrumente, theils aus Messing, theils aus Holz, z. B. die Trommete, das Waldhorn, die Flöte, die Clarinette; auch Saitenin- strumente, z. B. Violinen, Harfen. Bei Auerbach gibt es ungeheure Waldungen, wo man eine Menge Pechsiedereien und Mußbrennereien antrifft. Von der Fertigung des Pech's aus dem Harze der Bäume haben wir schon früher ge- sprochen. Jetzt wollen wir nur erwähnen, wie man den Ruß erhalt. Um Len Kienruß zu gewinnen, verbrennt man Rinde, Nadeln, Spane von Kienholz, besonders aber die sogenannten Pechgriefen, welche beim Pechsieden übrig geblieben sind, in einem Ofen, welcher hinter sich einen 3 Ellen langen horizontalen Kanal hat, dessen Ende in eine aus Bretern gebaute Kammer geht. . Statt der Decke hat diese einen Sack von Leinwand oder Wollenzcug. In jener Kammer und an dieser Decke setzt steh nun der Ruß an, den man, wenn das Feuer'ausgegangen ist, zusammen- kehrt und in die Rußbutten, oder in größere Fässer packt. Den Buchdruckern, den Schuhmachern, den Anstreichern u. s. w. ist der Kienruß unentbehrlich. Das einzige Messingwerk in Sachsen befindet sich ist dem nahe gelegenen^! o dewisch, das jährlich 6000 Cent- ner Tafelmessing, und 2000 Centner Messingdraht liefert. Das Messing besteht aus einer Mischung von Kupfer und Galmei oder Zink, und wird auf dem Messinghammcr zu Blech, und auf dem Drahtwerke zu Draht verarbeitet. Aus dem Messingbleche fertigt der Klempner Leuchter, Do-, sen, Lichtputzen nebst anderen Geräthschaften; den Messing- draht benutzt man zu Stecknadeln, Klaviersaiten u. s. w.

6. Der sächsische Kinderfreund - S. 215

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
Frauenstein liegt sehr hoch und gewährt daher eine weite Aussicht. In der Umgegend wird sehr viel Flachs erbaut; daher spinnt man hier viel Garn; auch wird in 20 Mühlen das nützliche Leinöl geschlagen. Weil die schönen Wiesen treffliches Futter für das Rindvieh geben, so ge- hört die hiesige Butter zu der beßten, und es wird viel davon in' den Meißener Kreis und noch weiter geschafft. Die Waldungen liefern eine Menge Holz, U um es auf der Weifferitz fortzusiößen. Auch arbeitet man verschiedene Holz- waaren, z. B. Schlitten, Wagen, Körbe, und an Kohlen- brennern fehlt cs auch nicht. Der kleine Ort Seifen ist wegen seiner hölzernen Spielsachen berühmt; Trommeln, Flinten, Sabel, Soldaten, Pfeifen, Thiere, Nadelbüchsen, Schachteln und wie das Spielzeug benannt werden mag, kommen größtentheils aus Seifen, wo 400 Menschen sich damit beschäftigen, und wo selbst die Kinder malen, schnitzeln und leimen helfen. Mehre Schiffsladungen solcher Seifener Waaren gehen bis nach Amerika. In Olbernhau gibt es eine Gewehrfabrik, wo Kugelbüchsen, Flinten und Pistolen gefertigt werden. Auch findet man hier eine Spiegelfabrik. Der Stoff des Spie- gelglases besteht in Kiesel, Pottasche, Salpeter und Arse- nik. Ist die Glasmaffe geschmolzen, so gießt man sie auf eine ebene Tafel von Kupferblech, an deren Kanten sich Leisten von Messing befinden. Sodann rollt man eine metallene Walze darüber hinweg, um den Guß zu ebenen, und schiebt die gegossene Tafel in den Kühlofen, damit sie allmalig abkühle. Die Schönheit des Spiegelglases besteht darin, daß sich keine Blasen darin vorfinden. Sind daher Blasen in der großen Tafel, so zerschneidet man sie, um kleine Spiegel daraus zu fertigen. Auf das Abkühlen folgt das Schleifen, welches geschieht, indem man zwischen zwei Spiegeltafeln feuchten Sand legt und die obere Tafel auf der unteren, welche befestigt seyn muß, hin und her bewegt. Dadurch wird das Glas völlig eben, aber freilich auch matt und blind. Um es zu polircn, streicht man angefeuchte- ten Trippel auf die Spiegeltafel und reibt ^mittelst eines Bretes, das mit Filz überzogen ist, so lange, bis das Glas die gehörige Politur hat. Auf die Rückseite legt man da-

7. Vaterlandskunde - S. 273

1831 - Leipzig : Reclam
273 helt und Festigkeit gebaut, daß man nicht anders als mit Verwunderung aus der Tiefe zu ihrer Höhe auf- sieht. Jedoch wir gehen weiter, und sehen uns in dem Kreise Meschede um, in welchem uns vor allem bey dem Dorfe Velmedi eine merkwürdige Höhle in einem Kalkfelsen auffallt. Sie bildet einen großen Schacht, in dessen Tiefe ein Bach fließt, der auf der andern Seite des Berges wieder zum Vorscheine kommt. Diese Gegend ist überhaupt reich an merkwürdigen Höhlen, und wir werden bald noch einigen andern be- gegnen. Die folgenden Kreise sind nun die Gegenden des Bergbaus, und die eigentlichen Niederlagen von Metallwaaren. Mehrere Städte derselben liegen in rauhen Gebirgsgegenden, und ihre Bewohner nähren sich nur vom Bergbau oder von der Verfertigung von Eisenwaaren. Hierher gehören der Kreis Brilon mit Blechwaaren - und Nagelfabriken und Bergbau auf Eisen, Silber, Blei und Galmei, wahrend die Bewoh- ner in dem dazu gehörigen Städtchen Winterberg, in der höchsten und rauhesten Gegend des Sauerlandes, mit Eisenwaaren das Land durchziehen und sie verkau- fen. Auch der Kreis Witgenstein mit mehrern schö- nen Schlössern und noch mehr Siegen zeichnen sich durch ihren Bergbau und durch ihr Hüttenwesen aus. Die Bewohner der Stadt Siegen, 4oon an der Zahl, betreiben jedoch nicht nur die Verfertigung von Eisen- waaren, sondern unterhalten noch außerdem bedeuten- de Gerbereien und ansehnliche Baumwollen- und Lein- wandgewerbe. Der Eisenstein, welcher hier gegraben wird, wobey auch zugleich mehrere Schmelzhütten sind, gehört zu dem besten in Deutschland, und besonders müsset ihr euch hier das Dorf Müssen wegen seines berühmten Stahlbergs und seiner großen Stahlsteingru- den merken. Aus den hier gewonnenen Erzen wird auch Silber und Blei geschmolzen, so wie überhaupt S

8. Vaterlandskunde - S. 317

1831 - Leipzig : Reclam
317 wohnern <m der Lahn und in einer angenehmen gebir- gigen Gegend am merkwürdigsten ist, ist ganz von den übrigen abgesondert und größtentheils von hessischen Landern umschlossen. B. Der Regierungsbezirk Aachen«. Wir haben schon oben angeführt, daß dieser Be- zirk sich durch seine Tuch - und Kasimir - Fabriken \o wie durch seine großen Gerbereien und Nadel - Fabriken vor den übrigen Regierungsbezirken auszeichnet. Wir wollen jetzt seine vorzüglichen Oerter und Kreise naher kennen lernen, und verweilen daher bey der größten und wichtigsten Stadt in demselben, bey Aachen. Diese, 9 3 ,M. von Berlin, gehört zu den ältesten und merkwürdigsten Städten unsers Vaterlandes. Sie war früher die Residenz und Krönungsstadt der deutschen Kaiser, und man kann den marmornen Stuhl daselbst noch sehen, auf welchem die Kaiser bey der Krönung saßen; auch die Gebeine Karls des Großen ruhen hier und über seinem Grabe hangt eine große vergoldete Krone, so wie auch auf dem Markte ein vergoldetes Standbild dieses Wohlrhaters der deutschen Lander sic- her. Diese und noch mehrere andere Sehenswürdig- keiten befinden sich in dem alten Rathhause und in der Domkirche, zwey höchst merkwürdige Gebäude aus der alten Zeit. In der letzten werden außerdem noch ei- ne Menge Gegenstände zum Andenken an Personen aus der biblischen Geschichte aufbewahrt und von den Ka- tholiken ganz besonders werth gehalten, z. B. der wei- ße Rock der Maria, das Schweißtuch Jesu, ein Split- ter vom Kreuze Christi, der Gürtel Christi und der Maria, einige Haare von derselben u. s. w. Alle 7 Jahre werden diese Sachen, die man Reliquien nennt, und als große Heiligthümer verehrt, 14 Tage lang zur Anschauung ausgestellt, und das Volk drängt

9. Vaterlandskunde - S. 173

1831 - Leipzig : Reclam
173 ren das ziemlich lebhafte Städtchen Driesen in einer angenehmen Gegend an der Netze, welche nicht weit davon die ans Pommern kommende Drage aufnimmt, gehört. Die folgenden Kreise zeichnen sich besonders durch ihre starke Tuchweberei aus, so wie auch mehrere Eisenhütten und Hammerwerke in ihnen ange- troffen werden. Dies ist z. B. schon im Kreise Stern- berg der Fall, wo Zielen zig, in dessen Nahe au- ßerdem noch ein sehr großes Braunkohlenlager ist, D rossen und Sonnen bürg sich meistentheils mit der Tuchweberei beschäftigen, und in welchem auch das Dorf Gleißen wegen eines Mineralbades und Alaun- bergwerks zu merken ist. In Züllichau, eine Stunde von der Oder, in einer fruchtbaren Gegend, in welcher auch einiger Weinbau betrieben wird, mit 5ooo'(£., sind fast Zoo Tuchweber und liefern Tuch die Elle von 20 Sgr. an bis zu L Thlr. Hier ist auch ein Waisenhaus, von dem frommen und gottesfürchtigen Nadler Stein ba rt gestiftet und mit einer hohen Schule verbunden; so wie nicht weit von der Stadt ein blutiges Schlachtfeld vom Jahre 1769, wo 6000 Preußen unter ihrem Gene- rale Wedell den Heldentod starben.— Gehen wir nun auf das linke Ufer der Oder, über welche bey Cros- sen eine lange Brücke führt, so befinden wir uns am Einflüsse des Bobers in die Oder in einer Niederung von Weinbergen umgeben, und treffen in der Stadt Crossen ebenfalls bedeutende Tuchfabriken an, wel- che nebst Handel und Schifffahrt die Hauptbeschäftigung der Einwohner ausmachen, deren Zahl fast 4ooo ist. Sowohl hier als auch anderwärts in ihrem Kreise kommt man auf einige Eisenhammerwerke und auf einen Draht- zug. Bedeutender als Crossen ist die Stadt Gu- den an der Neiße mit 7000 E., in einer sehr ange- nehmen und fruchtbaren Gegend, in welcher ziemlich guter Wein und viel Obst erbauet wird; unter den Ge-

10. Vaterlandskunde - S. 207

1831 - Leipzig : Reclam
207 riche Aussicht auf das Rieftttgebirge und einen großen Theil Schlesiens! Jedoch wir steigen hinunter, und wollen jene fernen Hohen naher kennen lernen. Unser Weg gehet durch den Kreis Jan er a in, Fuße des Nie- sengebrrges, dessen Kreisstadt von fast 5ooo G. die in dieser Gegend gewöhnlichen Gewerbe treibt, aber auch noch, was ihr vielleicht nicht erralhen würdet, durch seine berühmten Bratwürste bekannt ist, wel- che häufig nach Berlin und in andere Städte gesendet werden. In dem Kreise Lolkenhain ijc uns beson- ders der Ort Hohenfried b erg merkwürdig durch den glanzenden Sieg, welchen Friedrich der Große hier am 4. Juny 1^46 über die Oestreicker davon trug; außerdem findet man auch dcy dem Flecken Rudel- stadt Bergbau auf Kupfer und Silber. Immer stei- ler wird nun der Wetz, jemehr wir unz dem Gebirge nähern, auf welchem der Kreis Landshut zum Theil liegt, dessen Kreisstadt von 3ooo E. bedeutenden Han- del mit Leinwand und Garn treibt, welches beydcs in großer Menge in der Umgegend verfertigt wird. In einer der schönsten dieser Gebirgsgegenden liegt das ehemalige Kloster Grüßau mir schönen Gebäuden und zwey prächtigen Kirchen, bey welchem sich ein ange- nehmer Wald, der Bethlehemswald, mit vielen Heiligenbildern und Kapellen befindet, vor denen nicht leicht ein Katholik vornbergeht, ohne ein kurzes Gebet gebetet, oder sich wenigstens bekreuzet zu haben. Ueher- haupt trifft man in den katholischen Ländern an den öffentlichen Straßen oft solche Heiligenbilder und Ka- pellen an. Von Bergen sieht man hier den An na- be rg mit einer Kapelle, den Teufelsstein, den Ochsen köpf, in dessen Nahe eins der bedeutendsten Schwefel- und Vitriolwerke im Staate bey dem Dorfe Nohn au zu sehen ist. Von dem Kreise Schönau merken wir uns nur, daß es in demselben außer dem
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