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1. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 194

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
m Jahre wurden die Kartoffeln nach Sachsen gebracht, die bald Hundertlausenden eine gesunde, genügliche Nahrung gewährten. Eine starke Vermehrung seiner Bevölkerung er- hielt Kursachsen durch eine große Menge Einwanderer aus Böhmen, — dort wütheten die katholischen Priester gegen die Protestanten und wollten sie durch gewaltsame Mittel von ihrem Glauben abwendig machen. Sie flohen nach Sachsen, fanden daselbst Aufnahme, und gründeten in den unwirthbarsten Lheilen des Erzgebir- ges 1654 die Bergstadt Johanngeorgenstadt, außer- dem aber noch eine Menge neuer Dörfer. Wenn es dem Kurfürsten Johann Georg I. auch nicht am guten Willen gefehlt haben mag, die Lasten und das Unglück seines Volkes zu mindern und nach dem wie- dererlangten Frieden die tief geschlagenen Wunden des Lan, des zu heilen, so fehlte es ihm doch dazu an Geschick und Einsicht, und er scheint gar keine richtigen Vorstellungen von den schweren Leiden seiner Unterthanen gehabt zu haben. Er ließ sich von seinen Rathen stets lenken, von denen viele, vom kaiserlichen Hofe bestochen, seinen Haß gegen die Re- formirten und seine Eifersucht gegen Schweden und Brandenburg zu benutzen wußten, um ihn zu den, seinem Lande nachtheiligsten Schritten, zu bewegen. Die Landstan- de ließen es zwar nicht an dringenden Vorstellungen fehlen, allein sie richteten selten etwas damit aus, doch verhinderten sie einigemal gar zu große Verschwendungen, so wie auch den ungemessenen Ankauf der Kammergüter. Gegen den geheimen Kammerrath Jacob Döring, einen Liebling des Kurfürsten, der von seinem Herrn Hunderttausende zog, und ein würdiger Vorgänger Brühl's war, erhoben sie eine Anklage,/und nur mit großer Mühe verhinderte der Kurfürst einen peinlichen Proceß gegen ihn. Johann Georg war ein großer Freund vom Wohlleben und Trin- ken und that darin des Guten so viel, daß ihm ohnmög- lich noch große Lust zu Regierungsgeschäften übrig bleiben konnte. Seinem Hofe ließ er es auch in den traurigsten Zeiten an Nichts fehlen. Außerdem war er ein großer Lieb- haber der Zagd, und aus vorhandenen Rechnungen ergiebt sich, daß von dem Jahre 1611 — 1653 von dem Kurfür- sten selbst, oder doch in seiner Gegenwart, 28,ooo wilde

2. Der sächsische Kinderfreund - S. 15

1868 - Leipzig : Arnoldi
15 Ludwig der Eiserne. Um die Mitte des 12ten Jahrhunderts herrschte über Thüringen der Landgraf Ludwig, welcher in der Geschichte den Zunamen des Eisernen führt. In seiner Jugend bekümmerte er sich um seine Regierung wenig oder gar nicht, sondern fand nur in der Jagd und in andern Lustbarkeiten seine einzige Erholung. Die Grafen und Edel- leute in Thüringen benutzten die Schwäche ihres Vorgesetzten, wider- setzten sich seinen Anordnungen, spotteten über seine Person und er- laubten sich, gegen die armen Unterthanen, die damals größtenteils Leibeigene waren, die schreiendsten Ungerechtigkeiten. Welcher Bauer Pferde, Ochsen oder Kühe hatte, der mußte sein Vieh des Vormittags anspannen, um den Acker seines Herrn zu bestellen, so daß er an die Sorge für sein Haus und Feld gar nicht denken konnte. Noch schlim- mer ging es dem armen Häusler. Weil dieser kein Zugvieh besaß, so ward er selbst vor den Pflug gespannt, den gewöhnlich 6 solcher Unglücklichen ziehen mußten; ein Siebenter lenkte den Pflug; der Adelige selbst, oder einer seiner Diener ging daneben her und hieb mit der Peitsche unbarmherzig auf die Leute zu, .wenn es nicht rasch vorwärts ging. Sogar Weiber wurden mit vorgespannt, und man hat Beispiele daß manche dieser gequälten Menschen vor Anstrengung und Miß- handlung zur Erde niederfielen und den Geist aufgaben. Lange Zeit erfuhr der junge Landgraf von diesen Bedrückungen seiner Unterthanen kein Wort. Allein ein glücklicher Zufall wollte, daß er erfahren sollte, wie es in seinem Lande eigentlich zugehe. Eines Tages jagte er in dem dicken Thüringer Walde; er hatte sich verirrt, die Nacht brach ein und mit genauer Noth kam er mit seinem ermüdeten Rosse bis zur Hütte eines Hammerschmiedes in dem jetzigen Städtchen Ruhla, welchen er um ein Nachtquartier bat. „Wer seid Ihr?" fragte der Schmied. „Ich bin," erwiederte Ludwig, „ein Jäger des Landgrafen, habe mich verirrt und will die Nacht bei Euch bleiben' wenn Ihr mir Herberge geben wollt." Kaum vernahm der Schmied das Wort: Landgraf, als er anfing auf denselben zu schimpfen und ihn hart darüber zu tadeln, daß er sich nicht um sein Land bekümmere, sondern die Edelleute mit den gedrückten Unterthanen vornehmen lasse, was ihnen beliebe. Voll Unwillen räumte er daher dem Verirrten ein Nachtlager in dem Schuppen ein, wo sich etwas Gras für das hungrige Pferd vorfand. Der Landgraf konnte nicht einschlafen, denn der Schmied arbeitete die ganze Nacht hindurch, und bei jedem Schlage, den er mit dem schweren Hammer auf den Ambos that, wiederholte er die Worte: „Landgraf, werde hart! Werde hart, Landgraf! Siehst du nicht, wie deine Grasen und Edelleute das Land drücken und aus-

3. Der sächsische Kinderfreund - S. 20

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
20 unglücklich cib; sie tuurbon geschlagen, und mehre der An- führer geriethen in Gefangenschaft. Ludwig ließ sie vor sich kommen und sagte zu ihnen: „Wohl könnte ich eure Untreue dadurch bestrafen, wenn ich euch sämmtlich hin- richten ließe; aber dann würde man mir vorwerfen, daß ich meine eigenen Leute todte. Wollte ich euch um Geld strafen, so ist mir das zu unehrlich und eigennützig. Ließe ich euch ungestraft wieder gehen, so würdet ihr meines Zorns nicht achten und euch noch wie vorher jeden Frevel erlauben. Ich will euch daher aus eine andere Art demüthigen, die euch eben so wenig gefallen und euren Thaten angemessen seyn soll. " Sogleich ließ er die Edelleute aus einen Acker hinausführen, wo ein Pflug stand, an welchen vier und vier in bloßen Hemden gespannt wurden. War eine Furche gepflügt, so spannte man wieder vier Andere vor, und dieß so lange, bis sie sämmtlich an der Reihe gewesen waren. Drei ganze Tage hindurch dauerte diese Demüthigung. Und damit sie auch erfahren sollten, wie weh die Peitsche thue, so ging Ludwig neben dem Pfluge, den einer seiner Diener regierte, her und hieb, wenn sie nicht fort wollten, so hart auf sie ein, daß sie oft zur Erde niedersielen. Jener Acker, der zwischen den Städten Naumburg und F r e i b u r g liegt, heißt daher noch jetzt der A d e l a ck e r. Jetzt fing man an-, den jungen Landgrafen eben so sehr zu fürchten, als man ihn früher verachtet hatte. Niemand wagte es, sich seinen Befehlen zu widersetzen. Ludwig selbst, der wohl einsah, daß seine Feinde ihm nachstellen würden, ging von dieser Zeit an stets in voller Rüstung, wenn er öffentlich erschien, und weil er vom Kopfe bis zur Fuß- sohle mit einem eisernen Panzerheinde bedeckt war, so nannte man ihn den Eisernen. Tausende seiner Unter- thanen, die sich plötzlich von dem schweren Drucke ihrer Vorgesetzten befreit sahen, segneten ihn als ihren größten ' Wohlthäter. Malbrecht der Unartige. Von seinem Vater Heinrich dem Erlauchten hatte Albrecht cine gute Erziehung erhalten. Allein er folgte in seinen reiferen Jahren blos seiner Leidenschaft und

4. Der sächsische Kinderfreund - S. 19

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
19 fein Zugvieh besaß, so ward er selbst vor den Pflug ge- spannt, den gewöhnlich 6 solcher Unglücklichen ziehen muß- ten. Ein Siebenter lenkte den Pflug; der Adeliche selbst, oder einer seiner Diener ging daneben her und hieb mit der Peitsche unbarmherzig auf die Leute zu, wenn es nicht rasch vorwärts ging. Sogar Weiber wurden mit vorge- spannt, und man hat Beispiele, daß manche dieser gequälten Menschen vor Anstrengung und Mißhandlung zur Erde niederfielen und den Geist aufgaben. Lange Zeit erfuhr der junge Landgraf von diesen Be- drückungen seiner Unterthanen kein Wort. Allein ein glück- licher Zufall wollte es, daß er es erfahren sollte, wie es in seinem Lande eigentlich zugehe. Eines Tags jagte er in dem dicken Thüringer Walde; er hatte sich verirrt, die Nacht brach ein und mit genauer Noth kam er mit seinem ermüdeten Rosse biö zur Hütte eines Hammerschmiedes in dem jetzigen Städtchen Ruhla, welchen er um ein Nacht- quartier bat. „Wer seid ihr?" fragte der Schmied. „Ich bin, erwiederte Ludwig, ein Jager des Landgrafen, habe mich verirrt, und will die Nacht bei euch bleiben, wenn ihr mir Herberge geben wollt." Kaum vernahm der Schmied das Wort: Landgraf, als er anfing, auf densel- den zu schimpfen, und ihn hart darüber zu tadeln, daß er sich nicht um sein Land bekümmere, sondern die Edelleute mit den gedrückten Unterthanen vornehmen lasse, was ihnen beliebe. Voll Unwillen räumte er daher dem Verirrten ein Nachtlager in dem Schoppen ein, wo sich etwas Gras für das hungrige Pferd vorfand. Der Landgraf konnte nicht einschlafen, denn der Schmied arbeitete die ganze Nacht hin- durch und bei jedem Schlage, den er mit dem schweren Hammer, auf den Ambos that, wiederholte er die Worte: „Landgraf, werde hart! Werde hart, Landgraf! Siehst du nicht, wie deine Grafen und Edelleute das Land drücken und aussaugen?" Ludwig ward dadurch aufmerksam. Kaum auf seinem Schlosse angelangt, untersuchte er die Sache, fand alle Klagen gegründet und beschloß, die Bedrücker des armen Volkes auf eine empfindliche Weise zu strafen. Es geschah. Allein den Vornehmen mißfiel das Verfahren des Landgrafen so, daß sich die Grafen und Ritter waffneten und gegen ihn zu Felde zogen. Dieser Feldzug lies für. sie o*

5. Vaterlandskunde - S. 273

1831 - Leipzig : Reclam
273 helt und Festigkeit gebaut, daß man nicht anders als mit Verwunderung aus der Tiefe zu ihrer Höhe auf- sieht. Jedoch wir gehen weiter, und sehen uns in dem Kreise Meschede um, in welchem uns vor allem bey dem Dorfe Velmedi eine merkwürdige Höhle in einem Kalkfelsen auffallt. Sie bildet einen großen Schacht, in dessen Tiefe ein Bach fließt, der auf der andern Seite des Berges wieder zum Vorscheine kommt. Diese Gegend ist überhaupt reich an merkwürdigen Höhlen, und wir werden bald noch einigen andern be- gegnen. Die folgenden Kreise sind nun die Gegenden des Bergbaus, und die eigentlichen Niederlagen von Metallwaaren. Mehrere Städte derselben liegen in rauhen Gebirgsgegenden, und ihre Bewohner nähren sich nur vom Bergbau oder von der Verfertigung von Eisenwaaren. Hierher gehören der Kreis Brilon mit Blechwaaren - und Nagelfabriken und Bergbau auf Eisen, Silber, Blei und Galmei, wahrend die Bewoh- ner in dem dazu gehörigen Städtchen Winterberg, in der höchsten und rauhesten Gegend des Sauerlandes, mit Eisenwaaren das Land durchziehen und sie verkau- fen. Auch der Kreis Witgenstein mit mehrern schö- nen Schlössern und noch mehr Siegen zeichnen sich durch ihren Bergbau und durch ihr Hüttenwesen aus. Die Bewohner der Stadt Siegen, 4oon an der Zahl, betreiben jedoch nicht nur die Verfertigung von Eisen- waaren, sondern unterhalten noch außerdem bedeuten- de Gerbereien und ansehnliche Baumwollen- und Lein- wandgewerbe. Der Eisenstein, welcher hier gegraben wird, wobey auch zugleich mehrere Schmelzhütten sind, gehört zu dem besten in Deutschland, und besonders müsset ihr euch hier das Dorf Müssen wegen seines berühmten Stahlbergs und seiner großen Stahlsteingru- den merken. Aus den hier gewonnenen Erzen wird auch Silber und Blei geschmolzen, so wie überhaupt S
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