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1. Der sächsische Kinderfreund - S. 5

1868 - Leipzig : Arnoldi
das Volk durch Anlegung von Schulen zu bilden, und er sah ganz richtig voraus, daß ein verständiges Volk nicht nur besser und gesitteter, sondern auch thätiger und gehorsamer gegen den Fürsten werden müsse. In allen Klöstern wurden daher Schulen angelegt; seine eigenen Kinder mußten fleißig in der Schule lernen, und er besuchte die Schulen oft. Einst trat er auch hinein, hörte den Unterricht eine Zeit lang mit an und ließ sich die Arbeiten der Kinder zeigen. Da fand er, daß die armen Kinder fleißig, die reichen dagegen faul waren. Sogleich ließ er die armen und fleißigen Schüler zu seiner Rechten treten und sprach: „Ich freue mich, meine lieben Kinder, daß ihr fo gut einschlagt. Der allmächtige Gott wolle euren Verstand und eure Geschicklichkeit segnen und vermehren! Fahrt also fort, wie ihr angefangen habt, seidfronim und fleißig und werdet immer vollkommener, dann will ich euch zu seiner Zeit mit hohen Würden und Ehrenstellen belohnen; Bischöfe, kaiserliche Kanzler und Räthe will ich aus euch machen, und ihr sollt die Ehre haben, zu meiner Rechten zu sitzen. Land und Leute sollt ihr regieren, meine Vögte, Richter und Amtleute sollt ihr sein, Gut und Geld will ich euch schenken und euch vor allen Andern lieb und werth haben." Darauf stellte er die reichen und faulen Schüler zu seiner Linken und sprach zornig also: „Ihr feinen Püppchen, die ihr euch so reich und vornehm dünkt, des Wissens nicht nöthig zu haben meint und Leichtfertigkeit, Müssiggang und andere Laster den Wissenschaften und Tugenden vorzieht, ihr habt nichts Gutes zu hoffen; keinen Vortheil, keine Ehrenstellen sollt ihr von eurem Kaiser erhalten, dessen Befehl und Willen ihr verachtet habt, und diese Armen und Geringen sollen euch vorgezogen werden, wofern ihr nicht in euch geht und eure Faul- heit durch Fleiß wieder gut macht." Auch auf das Singen in den Schulen hielt er viel, damit der Kirchengesang verbessert werden möchte; denn damals konnte die Gemeinde in der Kirche nicht mit singen, weil sie es in der Schule nicht gelernt hatte, sondern die Geist- lichen sangen auf dem Chore allein. Damit es nun mit dem Kirchen- gesange immer besser werde, ließ Karl gute Sänger sogar aus Italien kommen, welche den Franken Unterricht im Singen ertheilen mußten. So sorgte der große König für Schule und Kirche. Wie er das Wohl seines großes Reiches stets vor Augen hatte, so sorgte er auch für seine Familie. Er selbst lebte einfach; er speiste mit seinen Kindern an einem und demselben Tische; er ließ seine Söhne und Töchter nicht durch großen Putz eitel werden, wie er denn ge- wöhnlich selbst einen Schafpelz trug; er bekümmerte sich darum, wie viel Obstbäume man jährlich auf seinen Gütern angepflanzt hatte; er- sah daraus, daß seine Töchter fleißig weben und spinnen mußten. Kurz, er zeigte sich als einen guten Hausvater. Als er im späten Alter

2. Vaterlandskunde - S. 15

1831 - Leipzig : Reclam
15 und Gewerbe, so daß die Brandenburger sich glücklich priesen, unter seinem Scepter zu stehen; allein bald sahen si-e sich getauscht. Seine allzugroße Gutmüthigs feit, die Niemandem etwas abschlagen konnte/ seine Prachtliebe bey der Tafel, bey seinem Hofstaate, in der Kleidung, indem man Hosen trug, wozu oft 100 Ellen Zeug gehörten, Pluderhosen genannt, in der Er- bauung von Jagd- und Lustschlössern, und seine Ver- gnügungssucht kosteten dein Staate nicht nur ungeheure Summen, sondern verbreiteten auch unter den übrigen Standen große Ueppigkeit im Essen und Trinken, und hatten allerlei Ausschweifung und Schwelgerei zur Folge. Daher kam es auch, daß er dem Staate bey seinem Tode eine große Schuldenlast hinterließ, obgleich er je- doch auch mit einigen andern Fürsten Verbindungen schloß, wodurch dem Lande in der Folge große Vorlheile erwuch- sen, so wie er auch der erste Kurfürst war, welcher sick- öffentlich zur e v a n g e l i s ch e n K i r ch e bekannte. Wenn nun auch unser Vaterland unter diesem Regenten bey seinen sonst trefflichen Anlagen und bey seiner Gutmü- thigkeit und Milde hatte glücklicher seyn können, als es am Ende seiner Regierung war, so steigt unsere Achtung und Bewunderung um so höher bei seinem ausgezeichne- ten Sohne und Nachfolger Johann George, welcher von i5yi bis 1l9l regierte, und uns durch seine Tu- gend mit der Schuld seines Vaters anssöhnet. Johann George, gewöhnlich der gute Wirth genannt, schrankte sich ein, und ehe zehn Jahre vergingen, war nicht nur sein Land frey von Schulden, sondern es war auch noch Vorrath in den Kassen; obgleich er immer mit einem seiner Würde und seinen Einkünften angemessenen Anstande lebte. Ordnung, Mäßigkeit und Anständigkeit trat unter ihm an die Stelle der Völlerey und Schwel- gerey; durch ernste und strenge Gesetze schrankte er den unmäßigen Aufwand im Essen und Trinken, in der Klei-

3. Vaterlandskunde - S. 23

1831 - Leipzig : Reclam
23 Sorgen für das Wohl seines Volkes. Im Sommer stand er gewöhnlich um 4 Uhr auf, und als er sich einstmals weigerte aufzustehen, ließ sich der Kammerdiener, wel- cher ihn wecken mußte, nicht abhalten, zu sagen: „Euer Majestät haben befohlen, um 4 Uhr geweckt zu wer- den; ich darf Sie nicht langer im Bette lasten!" wor- auf der König aufstand und den Gehorsam seines Kam- merdieners lobte. Ja, er wollte sich den Schlaf ganz abgewöhnen; allein die Natur zwang ihn, von seinem Vorhaben abzustehen, und er mußte sich doch wenig- stens 6 Stunden Schlafs in jeder Nacht gönnen. Bcy allen seinen Kriegen und vielen Ausgaben, die er jedoch nicht für sich, sondern zum Besten des Landes verwen- dete, hinterließ er dennoch bey seinem Tode einen Schatz von vielen Millionen Thalern, und schrieb in seinem Te- stamente: „mein Schatz gehört nicht mir, son- dern dem Staate;" so wie er auch zu sagen pfleg- te: „der Staat ist reich, ich aber bin arm." Am i/ten August 178.6 starb er endlich, der große Kö- nig, den man mit Recht den Einzigen nennt, bewun- dert und geachtet von seinen Zeitgenossen, gefürchtet und geschätzt von seinen Feinden, geliebt und beweint von seinen Unterthanen, besonders von seinen Soldaten, wel- che mit unaussprechlicher Liebe an ihm hingen, obgleich er sehr streng gegen sie war. Sein Nachfolger Frie- drich Wilhelm Ii., sein Bruderssohn, zeichnete sich zwar durch Leutseligkeit und Milde aus, so wie er auch schon früher unter Friedrichs Fahnen sich den Ruhm der Tapferkeit erworben hatte; ließ sich aber von Günstlin- gen regieren und von der Liebe zum Vergnügen Hinreißen, was wir bey seinem Vorgänger nicht sindeu. Sowohl hierdurch, als auch durch einige kostspielige Feldzüge wur- de die Schatzkammer bald geleert, obgleich sich auch das Land unter seiner Regierung, besonders durch die Thei- lung Polens, fast um ein Drittheil vergrößerte. Dieses,

4. Vaterlandskunde - S. 19

1831 - Leipzig : Reclam
i9 als alle seine Vorgänger zum Ansehn und zum Wohl- stände« Seine erste Sorge war, dem verödeten Lande wieder neue Anbauer und Einwohner zu verschaffen, weswegen er eine Menge fleißiger Ausländer, die aus ihrem Vaterlande, Frankreich, der Religion wegen ver- trieben worden waren, aufnahm, ihnen Wohnplatze an- wies, und sie bey ihrem Anbau kräftig unterstützte, indem er gesagt haben soll: „lieber muß man sein ,Silber gerat h verkaufen, als diese Leute ohne U n t e r st ü tz u n g la ffe nstädte und Dörfer wurden wieder aufgebaut, Handel und Schifffahrt wur- den befördert, wozu er die Oder mir der Spree durch den nach ihm genannten Friedrich Wilhelms Ka- nal verbinden ließ. Er legte ferner Posten in sei- nem Lande an, unterstützte Künste und Wissenschaf- ten, und zeigte sich in allen Stücken als Vater seines Volkes. Fast mehr noch aber zeichnete er sich durch seine Tapferkeit und Klugheit im Kriege aus. Gegen Frankreich, gegen Polen, gegen Schweden, die erbit- tertsten Feinde unsres Landes zur damaligen Zeit, führ- te er seine Truppen siegreich, und erwarb unferm Volke einen Kriegsruhm, wie es ihn vorher nicht gehabt hat- te, so wie er es auch durch neuen Landerzuwachs ansehnlich vergrößerte. Dieser große Kurfürst muß uns daher immer im Andenken bleiben; er legte den Grund zu der Macht und dem Ansehn, in welchem unser Vaterland jetzt stehet, und war der Erste, wel- cher dem Namen Brandenburg in Auslande Achtung verschaffte. Sein letztes Wort war: „ich weiß, daß mein Erlöser lebt!" Nachdem nun alles so vor- bereitetwar, wagte es endlich sein Sohn, sich am i3. Januar 1701 zu Königsberg in Preußen die K ö- nigskrone aufzusetzen, und nannte sich von nun an F r i c- d r i ch 1. K ö n i g v 0 n P r e u ß e n. Und zu welcher Würde und Wichtigkeit hat sich unser Land nicht in dieser neuen B 2

5. Vaterlandskunde - S. 21

1831 - Leipzig : Reclam
21 waren seine Lieblinsgerkchte, und aus Abneigung gegen allen überflüssigen Aufwand soll er schon einmal als Kna- be einen Schlafrock, der ihm zu kostbar schien, verbrannt haben. Erholung und Vergnügen suchte er besonders in einer Abendgesellschaft, die er das Tabackscolle- gium nannte, wozu er seine Generale auch gern Ge- lehrte und Staatsrathe einlud, und wo bey dünnem Bier und einer Pfeife Taback über allerhand Gegenstände ver- traulich gesprochen wurde. Das Häuschen, in wel- chem diese Zusammenkünfte gehalten wurden, steht in Potsdam, auf dessen Verschönerung er überhaupt viel verwendet. Er liebte sowohl in dieser Gesellschaft als auch überall die Aufrichtigkeit und Geradheit, und re- gierte zugleich mit solcher Strenge undgerechtigkeirsliebe, daß er selbst über seinen Sohn, den nachfolgenden groß- ßen König, als er einmal gegen seinen Willen gehandelt hatte, das Todesurtheil auszusprechen im Begriffe stand. Eine besondere Vorliebe hatte er für große und schön ge- wachsene Soldaten, welche er überhaupt sehr liebte, und suchte sich solche fast um jeden Preis und aus allen Lan- dern Europa'ö zu verschaffen; ob er gleich den Krieg so viel er konnte vermied. Seinen erhabenen Sinn für das Wohl seines Volkes beweiset die Stiftung des großen Waisen ha u ses für Soldare nki «der in Potsdam, ein herrliches Denkmal seiner Landesfürsorge, ferner die Erbauung eines großen Krankenhauses in Berlin und ein Geschenk von 150,000 Thlr. zum Besten niederer Schu- len, deren er über 1000 auf dem Lande anlegen ließ. Außerdem aber unterstützte er auch den Handel und die Fabriken, gab Befehl, alle wüsten Stellen in Sradten und Dörfern anzubauen, nahm viele arme aus ihrem Vatellande vertriebene Familien in seine Staaten auf, und unterstützte sie mit ansehnlichen Geschenken, so daß sein Name gewiß heute noch bey Tausenden ihrer Nach- kommen im dgnkbarsten Andenken lebt. Bey seinem Tode
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