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1. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 189

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
/ 189 eiligst nach Böhmen flohen. Leipzig ergab sich am 27. November durch die Feigheit der Befehlshaber früher, als nöthig gewesen wäre, (iie wurden von dem Kurfürsten dafür zur Rechenschaft gezogen. Die Stadt mußte das ganze schwedische Heer neu kleiden und die Plünderung mit 3 Tonnen Goldes abkaufen, wozu aber auch die frem- den Kaufleute beitrugen. Leipzig blieb von da ab.7 Jahre und 8 Monate bis zum 1. Juli 1650 in schwedischen Händen. Bester als Leipzig vertheidigte sich Freiberg unter seinem wackern Befehlshaber H e r r m a n n von S ch w e i - nitz vom 27. December 1642 bis den 17. Februar 1643, bis der kaiserliche Feldherr Piccolomini die^ Stadl ent- setzte und die Schweden in die Lausitz drängte. Der Kurprinz und des Kurfürsten Bruder August, denen die Noch des Landes zu Herzen ging, wollten gern einen Neu- tralitätsvertrag für dasselbe schließen, sie fanden mit ihren Anträgen aber kein Gehör. Im folgenden Jahre erhielt Sachsen eine kurze Er- leichterung, weil Dänemark den Schweden den Krieg erklärt hatte und letztere gegen die Dänen zogen. Der Kurfürst wollte nun die schwedischen Besatzungen aus seinen Städten vertreiben und deshalb währten die Kriegs- drangsale doch noch immer fort. Bald aber sollten sie wie- der in vielfach verstärktem Maaß über das beklagenswerthe Land Hereinbrechen. Torstenson kehrte 1644 nach Sachsen zurück, vernichtete im December bei Jüterbogk einen sächsischen Heerhaufen, den der Kurfürst den Kai- serlichen zu Hilfe gesandt hatte, verbrannte Pegau, und verlegte sein Heer in die kursächsischen Lande in die Winterquartiere. Mehr als noch jemals wurde das Land nun durch Lieferungen, Brandschatzungen und Plünderungen heimgesucht, denn der schwedische Befehlshaber wollte den Kurfürsten dadurch zwingen, einen Waffenstillstand ab, zuschließen, da er gesonnen war, in die östreichischen Lande einzudringen. Johann Georg hatte aber kein Herz für das Weh seines Volkes, er hörte nur auf die Rathschläge seines östreichisch gesinnten Hofpredigers Hoe von Hoenegg und seiner, an den Kaiser verkauften Räthe, Sebottenvorf und Metsch und opferte die letzten Kräfte seines Landes dem Hause Oe streich auf. Endlich,

2. Der sächsische Kinderfreund - S. 234

1868 - Leipzig : Arnoldi
Gedichte. Die Diene und die Taube. Ein Bienchen trank und fiel darüber in den Bach; Dieß sah voll Mitleid eine Taube Und warf ein Blättchen von der Laube, Worauf sie saß, ihm zu. Das Bienchen schwamm darnach Und hals sich glücklich aus dem Bach. Den andern Tag saß unsre Taube Zufrieden wieder auf der Laube. Ein Jäger hatte jetzt das Rohr auf sie gespannt. Mein Bienchen kommt; pick! sticht's ihn in die Hand; Puff! geht der ganze Schuß daneben. Die Taub' entflieht und dankt der Bien' ihr Leben.— Nimm dich voll Menschenhuld des Kleinsten willig an; Denn wisse, daß dir auch der Kleinste nützen kann. Der blinde Mann. Aus einem kalten Steine Da saß ein blinder Mann Verlassen ganz alleine, Der sprach die Leute an. „Ach, gebt mir eine Gabe In meiner großen Noth, Ich bitte bis zum Grabe Nur um mein täglich Brod." Da kam ein gutes Mädchen, Sie sah des Armen Pein; Sie lief schnell wie ein Rädchen Und brachte Brod und Wein. „Du guter, armer, blinder Mann, Nimm hin, zum Dank, daß ich noch sehen kann." Der liebreiche Sruder. Ein Vater starb und ließ bei seinem Sterben Drei Söhne seine Güter erben, kurzer Zeit

3. Der sächsische Kinderfreund - S. 235

1868 - Leipzig : Arnoldi
235 Und weit und breit Gab's Mord und Raub und Wüsteneien. Zwei Brüder von den dreien Verloren durch der Feinde Wuth Ihr Haus und Hof und Hab' und Gut. Der dritte hört's. Er sprach: „Ich will den Segen, Den ich, seit unser Vater starb, Durch Glück gewann, durch Fleiß erwarb, Zu dem geerbten Drittel legen; Und dann---------sie sollen elend sein? Sie, meine Brüder; Ich allein Der Glückliche? Verarmte Brüder! Kommt, theilt von Neuem."— Und sie theilten wieder. — Lin kehr. Bei einem Wirthe wundermild, Da war ich jüngst zu Gaste; Ein goldner Apfel war sein Schild An einem langen Aste. Es war der gute Apfelbaum, Bei dem ich eingekehret; Mit süßer Kost und frischem Schaum Hat er mich wohl genähret. Es kamen in sein grünes Haus Viel leichtbeschwingte Gaste; Sie sprangen frei und hielten Schmaus Und sangen auf das Beßte. Ich fand ein Bett' zu süßer Ruh' Auf weichen, grünen Matten; Der Wirth, er deckte selbst mich zu Mit seinem kühlen Schatten. Nun fragt' ich nach der Schuldigkeit, Da schüttelt' er den Wipfel. Gesegnet sei er allezeit, Von der Wurzel bis zum Gipfel!

4. Der sächsische Kinderfreund - S. 212

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
212 ¿l’i genden Klümpchen die beliebige Fdrin. Ist dass Gefäss fertig, so kommt es in einen Kühlofeu, damit es nicht durch die plötzliche Kalte zerspringe. Meissen an der Elbe, liegt ln einer herrlichen Gegepd. Die Stadt selbst wurde von dem Kaiser Hein- rich I. 922 angelegt, damit er die räuberischen Sorben- wenden im Zaume halten köppe, die öfters in sein Land einfielen. Es giebt hier manches Merkwürdige. Meissen hat eine fast 1000 Jahre alte Domkirche, in welcher Friedrich der Streitbare begrabe« liegt, der so tapfer gegen die Hussiten kämpfte. Meissen hat ferner eine Fürstenschule, die der Churfürst Moritz im löten Jahrhunderte gründete, wo 120 Schüler auf die Universität vorbereitet werden. 1 In Meissen findet man seit 1710 eine Porzellanfabrik, die einzige in unserm Lande. Das Meissener Porzellan ist weit und breit berühmt. Ein gewisser Böttcher, der unter August dem Starken lebte, war der Erfinder desselben. Die Masse selbst be- steht aus der weissen Porzellanerde, die mau bei Aue im Erzgebirge grabt, aus Kiesel, Ouarz und Gips. Aach sorgfältiger Mischung formt man daraus Teller, Schüsseln, Tassen, Pfeifenköpfe, Kannen und andere Gerälhe, die bald weiss sind, bald vergoldet, bald mit den schönsten Gemälden verziert werden. Man fertigt hier Teller, die 50 Thaler und noch darüber kosten. Damit das Porzellan recht fest werde, so wird es zwei, ja zuweilen auch drei Mal gebrannt. An der Porzellanfabrik beschäftigen sich täglich 600 Arbeiter. Von der Stadt Meissen hat auch der Meissener Wein seinen Kamen, der. auf den herr- lichen Elbbergen, die sich v#n Meissen in einer Strecke von 8 Stunden, bis nach Pillnitz ziehen , wächst. Man erbaut in guten Jairren viele tausend Eimer, theils rothen, theils weissen Wein. Auch ist die Meissener Pflege durch ihr treffliches Obst, berülimt. In der Gegend von dem Städtchen Lommatzsch wächst das meisste und schönste Getraide, so dass es hier sehr wohlhabende Bauern gibt, die schon Melanchthon, Luther's Zeitgenosse, die Sammetbauern nannte, weil sie sich in Sammet kleideten. In Lommatzsch wird daher viel Handel mit Getraide und Flachs getrieben. Auch

5. Der sächsische Kinderfreund - S. 30

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
30 Hans Schwalbe melden, daß der Churfürst mit vielen Hof- leuten nach Leipzig gereift sey, daß der Kanzler den übrigen Dienern des-Hofes ein großes Gastmahl in der Stadt gebe, daß nur ein alter Trabant die Wache habe, und daß die Chursürstin mit ihren Prinzen sich allein befinde. Kaufun- gen hielt diesen Zeitpunkt für den passendsten. Er rückte daher des Nachts > 11 Uhr am 8 Juli 1455 mit seinen Gehülfen ganz still an das Schloß; der Küchenjunge befe- stigte die eisernen Haken an dem Küchenfenster, um die lan- gen Strickleitern, die man dazu hatte machen lassen, daran zu hangen; Kaufungen stieg nebst den Rittern die hohe Schloßmauer hinan, und sie gelangten durch ein Fenster glücklich in das Schloß. Kaum angekommen banden sie den alten Soldaten init Stricken und sperrten ihn in ein ent- ferntes Gemach; vor das Zimmer, in welchem die Chur- fürstin mit einer Hofdame schlief, legten sie Schlösser, da- mit kein Mensch heraus konnte, und nun ging es gerade in die Schlafstube des Prinzen. Ernst, damals 14 Fahre alt, erwachte über das Geräusch, und als er die fremden Ritter mit den bloßen Schwertern vor seinem Bette er- blickte, rief er einer alten Dame, die in seiner Nahe schlief: „Ach! Kunz von Kaufungen ist da, und will uns umbrin- gen. Sagt es gleich unsrer Frau Mutter, daß sie uns helfe." Sogleich drohete Kunz dem Prinzen, ihn augen- blicklich zu erstechen, wenn er um Hülfe rufen, oder über- haupt Lärm verursachen würde; er führte ihn die Treppe hinab über den Schloßhof. Wilhelm von Mosen hatte den Auftrag, den jüngern Prinzen Albert zu holen. Bei diesem schlief ein junger Graf von Barby, der am Hofe er- zogen ward. Der Räuber vergriff sich daher in der Nacht und brachte den Grafen herab. Kaufungen entdeckte sogleich den Irrthum, ging nochmals in das Schloß zurück und be- mächtigte sieh des Prinzen, der sich vor Angst unter das Bette verkrochen hatte. In diesem Augenblicke erwachte die Mutter; sie fand die Thüren fest verschlossen, lief schnell an das Fenster und rief in ihrer Herzensangst dem Ritter die Worte nach: „Lieber Kunz, thue nicht so übel an mir und meinem lieben Herrn; schone meine Kinder, und es sollen alle deine Sachen gut werden." Allein ihn rührten weder die Bitten der Churfürstin, noch die Thränen der Prinzen.

6. Vaterlandskunde - S. 152

1831 - Leipzig : Reclam
152 andern Generalen und Ministern unterhalten haben! In hier ist es auch, sagte Herr Müller, wo er seinen groß- ßen Geist aushauchre, Kurz vor seinem Dqhinscheihen soll er sich auf einem Lehnstuhle uoch eiumal aus sei- nem Zimmer in das Freye haben tragen lassen, und bey'm Anblick der untergeheriden Sonne gesagt haben: „bald werde ich dir naher kommen!" Ganz in der Nahe des Schlosses zeigte Herr Müller seinen Freunden auch den Begrabnißplatz der Lieblingshunde und des Leibpferhes des großen Mannes; jedes dieser Thiere, die er sehr geliebt hat, hatte einen Stein über feinem Grabe mit seinem Namen, Diese Hunde, von der Art der Windspiele, erzählte Herr Müller, waren fast immer um ihn, und hatten es sehr gut; beson- ders stand bey ihm die Hündin, Biche genannt, sehr gut, weil sie ihm im Kriege mit Oestreich einmal das Leben gerettet hatte. Der König hatte sich nehmlich zu Fuß etwas zu weit von seinem Gefolge entfernt, als er plötzlich eine Truppe Feinde auf sich zukommen sah, welcher er nur dadurch entgehen konnte, daß er sich unter einer hölzernen Brücke verbarg und wartete, bis die Feinde vorüber waren. Leicht hätte ihn Biche durch ihr Gebell verrathen können, allein schweigend schmiegte sie sich unter den Mantel ihres Herrn; und als er endlich glücklich wieder zu den Seinigen gekommen war. Zeigte er auf Biche, und sagte: „dies ist meine beste Freundin!" — Die Gesellschaft freuete sich über die Treue diesis Thieres und ging nun weiter, um sich noch mehr in dem großen weitlauftigen Garten, wel- cher zu Sanssouci gehört, umzusehen. Sie fanden mehrere Gange, welche sich zwischen schattigen Gebüschen und unter hohen Baumen hinzogen, trafen mehrere Ge- bäude in demselben an, große Treib - und Gewächshäu- ser, viele Statuen und dergl., bis sie endlich, als sie aus einem dunkelnlaubengange heraustraten, ganz wider Er-

7. Vaterlandskunde - S. 43

1831 - Leipzig : Reclam
43 mehrere Tage und Nachte unter freyem Himmel zu- bringen, allerley Beschwerden, oft Durst und Hunger ertragen, wovon wir nichts empfinden? Ja, muß tt nicht sein Blut und Leben für uns aufs Spiel setzen, und in den Schlachten immer fürchten, von einer feind- lichen Kugel verwundet oder gar getödtet zu werden? Darum, lieben Kinder, ehret den braven Soldaten, als den Vertheidiger und Beschützer des Vaterlandes, als den Streiter für euer Hab und Gut, für eure Freyheit und Wohlfahrt! Bebet daher aber auch nicht feigherzig zurück, ihr Knaben, wenn ihr dereinst auf- gefordert werden solltet, in die Reihen tapferer Sol- daten einzutreten. Nein, großes, schönes Vaterland, Sollst unter wilder Feinde Hand Dich schmiegend nicht entweihn. Kein fremder Wütherich und Thor Heb' hier sein blutig Schwert empor, Wir sind, wir sind noch dein! Wir gehn, die Waffen in der,Hand, Für dich zu kämpfen, Vaterland, Sey glücklich, frey und groß! Uns decke deine Erde zu, Und gönne unsrer Asche Ruh Lm mütterlichen Schvos, Das Militair in unserm Vaterlande bestehet aus 5 Ab- theilungen, aus den Linien truppen oder dem ste- henden Heere, aus der Landwehr und aus dem Landsturm. Sobald ein Krieg ausbricht, rückt das stehende Heer dem Feinde entgegen, welches daher auch immer bereit ist, ins Feld zu ziehen. Die Soldaten aus dieser Abtheilung stehen in den Städten und Fe- stungen des Landes, wo sie gewöhnlich Garnisonen genannt werden, bekommen ihren Unterhalt, ihre Klei-

8. Vaterlandskunde - S. 46

1831 - Leipzig : Reclam
46 stellen kann. Im Frieden ist die Kriegsmacht desselben 222,060 Mann stark, welche das stehende Heer aus- wachen; im Kriege aber kommen hiezu noch die Auf- gebote der Landwehr, und zwar 2*27,000 vom er- sten, und 180,000 vom zweiten Aufgebote, so daß dann unser Vaterland von 6zo,ooo tapfer» Kriegern vertheidigt und beschützt werden könnte. Gott lasse den Zeitpunkt noch recht fern seyn, wo dies ge- schehen muß; sollte er aber dereinst kommen, so stehe jeder von euch, der von seinem Könige gerufen wird, unerschrocken in den Reihen, und kämpfe tapfer gleich seinen braven Varern mit Gott für König und Vater- land! — Diejenigen Soldaten, welche in ihrem Dienste alt und schwach oder im Kriege zum fernern Dienste untauglich geworden sind, heißen I nvaliden. Auch für diese ist von jeher von den Vätern unsers Vaterlandes gesorgt worden; sie werden nehmlich ent- weder in die sogenannten J nva lide nhauser gebracht, wo ihnen auf Kosten des Staates Wohnung, Kleidung, Nahrung, ärztliche Hilfe u. s. w. gereicht wird; oder sie können auch in ihre Heimath ziehen, und erhal- ten dann ebenfalls Unterstützung; oder sie werden auch, wenn sie sonst noch tüchtig sind, in einem anderen Berufe versorgt. Dazu ist z. B. iu Berlin das große und prächtige Jnvalidenhaus bestimmt, welches Frie- drich der Große erbauen ließ, und in welchem gegen 1000 Officiere und gemeine Soldaten mit Weibern und Kindern wohnen. Die Hinterbliebenen der im Kriege verstorbenen Soldaten sind ebenfalls nicht von der Gnade des Königs ausgeschlossen; Knaben und Mädchen finden in den für das Militakr bestimmten Waisenhäusern, von denen das Potsdamer das größte ist, alles was zur Erziehung und zum Unterhalte ge- hört, oder sie bekommen die nöthigen Erziehungs- und Pflegegelder; die Wiltwen erhalten Gnadengelder. —

9. Vaterlandskunde - S. 142

1831 - Leipzig : Reclam
142 lin viel erzählen; besonders auch von den schönen und großen Kirchen, wohin z. B. die Garnisonkirche gehört, in welcher das Mililair seinen Gottesdienst har, mit vielen im Kriege erbeuteten Fahnen; die prächtige Dom- kirche, die katholische Kirche und eine andere, auf de- ren Thurme sich eine Spieluhr befindet, welche oey jeder halben und vollen Stunde durch das Airschlagen kleiner Glocken einige Melodieen spielt, u. s. w. Außer- dem kommt msn auch oft auf große freye Plätze, die zum Lheil mir Bäumen' und Statuen besetzt, zum Theil aber auch leer sind, und zu Marktplatzen benutzt werden. Am schönsten hierunter haben mir der Parade- und Exerzierplatz, der Platz vor dem Jeughanse, wel- ches einer der schönsten in der Welt seyn soll, und der Wilhelmsplatz gefallen. Um den letzter», der mir Baumen bepflanzt ist, stehen die Sta- tuen der großen Generale Schwerin, Winterfeld, Keith, Seidlitz, Ziethen und des Fürsten Leo- pold von Dessau, die treuen Gefährten Friedrichs des Großen, welche so manche Schlacht mir ihm ge- kämpft haben. Au andern Platzen sieht man auch die mit großer Kunst verfertigten Sratuen der Generale Scharnhorst, B ü lo w und des Marschall V l ü ch e r, die sich in dem letzten Kriege so großen Ruhm erwor- den und sich um unser Vaterland so sehr verdient gemacht hüben. Hast du denn auch den König, unser» theuern Laudesvater, in Berlin gesehn? fragte die Mutter. Oft genug, sagte Ferdinand mit erheitertem Gesicht; rcher am'meisten habe ich ihn in der Kirche gesehen, wohi n er jeden Sonntag mit den Prinzen und Prinzessinnen zu gehen pflegt. O, ich sage euch) es ist ein rührender Anblick, ihn hier in der Mitte der Stinigen'und von sei- nen treuen Unterthanen umgeben in frommer, Andacht und mit hohem Ernste stehen zu sehen. Da betet man mit ganzer Seele die Worte des frommen Kirche/nge-

10. Vaterlandskunde - S. 156

1831 - Leipzig : Reclam
156 zu sehen aufgespart; er führte sie nehmlich zuletzt noch au eine Bäreugrube, d. h< an eine ausgemauerte^ tiefe und weite Grube, mit einem eisernen Geländer, in welcher sich zwey Bären befanden, bep deren An- blick sich besonders die Kinder freueten« In der Mitte der Grube war ein abgeköpfter Baumstamm, auf wel- chen die Baren oft klettern und sich unrfehen, ohne jedoch heraus zu können. Die Gesellschaft wünschte dies gern zu scheu, mußte aber lange locken, ehe Pätz sich dazu beguemte. Endlich kletterte er doch auf den Stamm, stieg aber bald wieder zu seiner Gefährtin hinab. Auf der Insel hatte man außerdem auch noch mehrere Wohnungen für die Gärtner und Arbeiter, und zwey Schlösser angetroffen, in welchen sich die König- liche Familie, wenn sie die Insel besucht, aufzuhalten pflegt. So war die Zeit der Rückkehr endlich gekom- men; man setzte sich wieder in den Kahn und fuhr, von Mehrern andern Kähnen mit Gesellschaften begleitet, von denen einige Musikchöre mit sich genommen hatten, der- dem schönsten Sommerabende nach Haufe. Gern hätte man noch den Brauhausberg mit seinen schönen Anla- gen besucht: allein die Zeit war zu kurz, am andern Morgen mußten die Freunde des Herrn Müller wieder abreisen. Sie dankten ihm recht herzlich für seine Gü- te, und sprachen noch lange und oft von der Pfauen- insel, von Sanssouci, von dem russischen Dorfe, dem großen Waisenhause und andern Merkwürdigkeiten, de- ren sie so viel in Potsdam gesehen hatten. Wir gehen nun zu den übrigen Kreisen dieses Regierungsbezirks und bemerken im Osthavelländischen Kreise die Stadt und Festung Spandau, am Ein- flüsse der Spree in die Havel, mit 6000 Einwohnern, einer Straf- und Msserungsaustalt, und einer Ge- wehrfabrik, in welcher die Läufe und Bajonette ge- schmiedet und dann in Potsdam weiter verarbeitet
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