Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Dritter Kursus. Die Kulturgeschichte.
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2000 chaldäischer Sterndienst. -— Abraham. Pelasgische Bauten in Griechenland.
i5oo die ältesten Veden der Indier. — Schiffahrt und Kunstfleifs der Phönizier. — Moses Gesetzgeber der Israeliten.
1250 Reich der Assyrier von Ninive. Keilschrift.
1000 David. Blüte der hebräischen Dichtkunst. — Zaruthastra (Zoroaster) Religionsstifter in Baktrien. — Blüte des hellenischen Epos in den Kolonien. Homer und die Homeriden.
776 Aera der Olympiaden. Dorischer und ionischer Tempelbau.
753 Aera der Erbauung Roms. Etruskische Kunst.
700 das lydische u. das medische Reich. — Der Prophet Jesaias.
606 Zerstörung von Ninive. Nebukadnezar König von Babylon. Die Propheten Jeremias, Ezechiel.
Hellenische Festversammlungen. Blüte der Lyrik; dieaeolier Alkaeos und Sappho. — Die sieben Weisen: Thaies von Milet, Vater der Philosophie; Solon von Athen.
559 Cyrus. — Croesus von Lydien. — Indischer Buddhaismus (Buddha t 5^3).
540 Pflege der Künste durch die Peisistratiden von Athen. Sammlung der homerischen Gedichte. Anakreon. — Pythagoras lehrt zu Kroton.
500 Kriege zwischen Griechen und Persern. — Der Dichter Simonides. — Der Weltweise Confucius in China.
480 Schlacht bei Salamis. Pindaros’ Hymnen. Die Tragödien des Aeschylos (f 456).
445 höchste Blüte der Kunst in Athen unter Perikies’ Staatsverwaltung. Der Maler Polygnotos. Bau des Parthenons und der Propyläen; die Götterbilder des Pheidias. — Hero-dots Geschichte. — Die Tragödien des Sophokles (f 405).
431 der peloponnesische Krieg. Der Geschichtschreiber Thuky-dides. Die Tragödien des Euripides (f 406).
429 f Perikies. Der Arzt Hippokrates. Platon geboren. Die Sophisten in Athen: ihr Gegner Sokrates. Die attische Komödie; Aristophanes.
421 Friede des Nikias.— Der Bildhauer Polykleitos von Argos.
399 Sokrates f. Die Maler Zeuxis und Parrhasio6.
387 Platon lehrt in der Akademie (-{* 347). Xenophon. Isokrates Lehrer der Redekunst (-J- 338).
359 K. Philipp von Macedonien. — Demosthenes’ Staatsreden. Der Bildhauer Praxiteles von Athen.
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Extrahierte Personennamen: Abraham David David Jesaias Nebukadnezar_König_von_Babylon Nebukadnezar Ezechiel Cyrus Simonides Confucius Polygnotos Hippokrates Aristophanes Polykleitos Philipp_von_Macedonien Philipp Praxiteles
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Dritter Kursus. Die Kulturgeschichte.
336 Alexander der Große erschliefst Asien der hellenischenkultur. Sein Erzieher Aristoteles lehrt zu Athen im Lykeion (die Peripatetiker). Diogenes der Kyniker. — Die Bildsäulen des Lysippos, die Gemälde des Apelles und Protogenes. 322 Tod _ des Demosthenes und des Aristoteles. Zeitalter der Diadochen und Epigonen.
312 römische Wasserleitungen und Heerstrafsen: via Appia. ooo Alexandrien Sitz des Welthandels und der griechischen Gelehrsamkeit. Eukleides’ System der Mathematik.
Die Philosophenschulen zu Athen. Epikuros. Zenon lehrt in der Stoa. Menanders Komödien.
264 Beginn der punisch-römischen Kriege. Gladiatorenspiele in Rom. Anfänge der römischen Litteratur.
212 Archimedes f zu Syrakus.
184 -j- Plautus der Komödiendichter. Catos censorische Reden und Origines. Die Annalen des Ennius.
16< macedonischer Triumph: griechische Kunstwerke Kriegsbeute der Römer. — Polybios der Geschichtschreiber in Italien. Die Komödien des Terentius.
146 Zerstörung von Karthago u. Korinth. Griechische Philosophen und Rhetoren in Rom. P. Scipio Africanus der Jüngere. 133 Tiberius und Gajus Gracchus. — Lucilius Satiren.
63 Ciceros Konsulat. Blüte der römischen Beredsamkeit. —
Die Dichter Catullus, Lucretius.
46 Julianischer Kalender. Caesars Kommentarien.
44 Caesar f. Ciceros philippische Reden (C. f 43). — Der Geschichtschreiber Sallustius.
30 das römische Kaisertum. Augusteisches Zeitalter; Maecenas. Die Dichter Yergilius (-]- 19), Horatius (f 8 v. Ch.), Propertius; Ovidius (-j- in der Verbannung 17 n. Ch.). Livius’ römische Geschichte (L. f 17 n. Ch.).—Kaiserbauten in Rom. 14 n. Ch. 7 Augustus. —Judicia majestatis. Verfall römischer Sitte: Vorliebe für fremden Götzendienst.
33 Christi Leiden unter Pontius Pilatus. — Reisen der Apostel: den Heiden wird das Evangelium gepredigt.
64 Neronischer Brand der Stadt Rom. — Märtyrertod der Apostel
Petrus und Paulus. Johannes lehrt zu Ephesus.
79 Ausbruch des Vesuvs: Tod des älteren Plinius.
98 Trajanus. — Die Germania des Tacitus. Juvenals Satiren. Plutarchs Biographien.
133 Zerstreuung der Juden unter Hadrian. Christliche Apologeten.
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Extrahierte Ortsnamen: Athen Athen Rom Syrakus Italien Karthago Korinth Rom Caesars Rom Rom Ephesus
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zu werden, that der Lasterhaftigkeit großen Vorschub. Der
Bernhardiner Mönch, Johann von Capistrano,
der Deutschland durchzog um einen Kreuzzug gegen die
Türken zu predigen, kam 1452 auch durch Meißen und
Thüringen. Er predigte, vom Herzog Wilhelm auf-
gefordert, auch in Jena, dann aber auch im andern
Städten gegen die verderbten Sitten und brachte es so weit,
daß die Bürger ihre Würfel und Spieltische, die Frauen
und Jungfrauen ihre Zöpfe und andere Putzstücke auf den
Markt zusammen brachten und verbrannten. Doch dauerte
diese Buße nicht lange und bald herrschte wieder die alte
Ueppigkeit, daher vermehrte Herzog Wilhelm seine Lan-
desordnung 1452 mit mehreren Polizeigesetzen. In Mei-
ßen wurde die allgemeine Landcsordnung erst 1482 cinge-
führt, worin Vorschriften enthalten sind, wie Dienstboten
gekleidet und was sie an Lohn erhalten sollen, ferner wie
viel Esten und Lohn die Arbeiter erhalten sollen, und wie viel
bei Festlichkeiten an Aufputz und Schmuck verwendet werden
könne. Das, was darin erlaubt ist, beweist, daß in allen
Volksklaffen ein großer Wohlstand geherrscht habe; selbst
die Handwerker gingen in Sammt und Seide gekleidet,
und es mußte ihnen untersagt werden, des Mittags mehr
als 6 und des Abends mehr als 5 Gerichte und mehr als
zweierlei Wein und Bier auf dem Tische zu haben. Frauen-
kleider sollten nicht mehr als 15o Gulden kosten und nicht
Schleppen über 2 Ellen lang haben. Alle Verordnungen
waren doch nicht im Stande, den übertriebenen Aufwand
zu hemmen. Sachsen hatte sich von den Verwüstungen
des Hu.ssitenkriegs und der Bruderfchde schnell wieder
erholt, und ein großer Bergsegen, besonders nachdem 1471
die reichhaltigen Silbergänge bei Schnccberg entdeckt wur-
den, brachte viel Geld in Umlauf, Handel und Gewerbe
blühten, und der Bürgerstand stand in seinem höchsten Flor.
Dresden erhielt 1443 eine eigene Stapclgerechtigkeit; in
Leipzig wurde noch vor 148o, des Tauschhandels wegen,
ein eigenes Gewandhaus angelegt; 1458 erhielt Leipzig den
Neujahrs mar kt und 1466, 1469 und 1497 kaiserlich
privilegirte Messen, und Kon rad Kachelofen legte
i486 die erste Buchdruckerei in Leipzig an.
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Extrahierte Personennamen: Johann_von_Capistrano Johann Wilhelm Wilhelm Schnccberg
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Jena Mei- Sachsen Dresden Leipzig Leipzig
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Dritter Cursus. Die Culturgeschichte.
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540 Pflege der Künste durch die Peisistratiden von Athen. Samm-
lung der homerischen Gedichte. Anakreon. — Pythagoras
lehrt zu Kroton.
500 Kriege zwischen Griechen und Persern. — Der Dichter Simo-
nides.— Der Weltweise Confucius in China.
480 Schlacht bei Salamis. Pindaros Hymnen. Die Tragödien des
Aeschylos (f 456).
445 höchste Blüte der Kunst in Athen unter Perikies Staatsver-
waltung. Der Maler Polygnotos. Bau des Parthenons und
der Propyläen; die Götterbilder des Pheidias.— Herodots
Geschichte. — Die Tragödien des Sophokles (f 405).
431 der peloponnesische Krieg. Der Geschichtschreiber Thuky-
dides. Die Tragödien des Euripides (f 406).
429 f Perikies. Der Arzt Hippokrates. Platon geboren. Die
Sophisten in Athen: ihr Gegner Sokrates. Die attische
Komödie: Aristophanes.
421 Friede des Nikias. — Der Bildhauer Polykleitos von Argos.
399 Sokrates f. Die Maler Zeuxis und Parrhasios.
387 Platon lehrt in der Akademie (f 347). Xenophon. Isokrates
Lehrer der Redekunst (f 338).
359 K. Philipp von Macédonien. — Demosthenes Staatsreden.
Der Bildhauer Praxiteles von Athen.
336 Alexander der große erschliefst Asien der hellenischen Cultur.
Sein Erzieher Aristoteles lehrt zu Athen im Lykeion (die
Peripatetiker). Diogenes der Kyniker. — Die Bildsäulen
des Lysippos, die Gemälde des Apelles und Protogenes.
322 Tod des Demosthenes und des Aristoteles. Zeitalter der
Diadochen und Epigonen.
312 römische Wasserleitungen und Heerstrafsen: via Appia.
300 Alexandrien Sitz des Welthandels und der griechischen Ge-
lehrsamkeit. Eukleides System der Mathematik.
Die Philosophenschulen zu Athen. Epikuros. Zenon lehrt in
der Stoa. Menanders Komödien.
264 Beginn der punisch-römischen Kriege. Gladiatorenspiele in
Rom. Anfänge der römischen Litteratur.
212 Archimedes f zu Syrakus.
184 t Plautus der Komödiendichter. Catos censorische Reden und
Origines. Die Annalen des Ennius.
167 macedonischer Triumph: griechische Kunstwerke Kriegsbeute
der Römer. — Polybios der Geschichtschreiber in Italien.
Die Komödien des Terentius.
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Extrahierte Personennamen: Polygnotos Herodots Aristophanes Polykleitos Philipp_von_Macédonien Philipp Praxiteles Alexander Eukleides Zenon Menanders
Extrahierte Ortsnamen: Athen China Salamis Athen Athen Argos Athen Athen Athen Rom Syrakus Italien
Autor: Jäkel, Julius, Berthelt, August, Petermann, Karl
Sammlung: Realienbuecher vor 1871
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Erfindungen: Purpurfarbe, Glas, Buchstabenschrift von Taaut (?),
die Kadmus 1500 nach Europa gebracht haben soll; die Rechen-
kunst (?). — Anfangs kleine Staaten, später Tyrns Haupt derselben.
Hiram (1000); Dido gründet 888 Karthago. Nebukadnezar
zerstört Sidon und erobert Tyrus. Jnselstadt Tyrns. Cyrus ver-
einigt Phönizien mit Persien.
6) Lydier. Lydien in Kleinasien. Hauptstadt: Sardes. Krö-
sus unterwirft sich Kleinasien. Großer Reichthum. Solon's Be-
such. Cyrus Eroberungen. Ausspruch des delphischen Orakels:
„Krösus, durchgeht er den Halys, zerstört die mächtigste Herrschaft."
— Lydien und Kleinasien persische Provinz.
4. A e g y p t e r. 1500 0 Meilen. Oeftlich: Palästina, Ara-
bien, arabischer Meerbusen; südlich: Aethioplen; westlich: Libyen;
nördlich: Mittelmeer. Oberägypten mit Theben, Ptolomäus; Mit-
telägypten mit Memphis, Seen Möris und Menes; Unterägypten
mit dem Delta, Heliopolis, Sais, Pelusium, später Alexandrien (be-
rühmter Leuchtthurm). — Nil tritt aus vom August bis Oktober.
Papyrusstaude, Lotus, Baumwolle (Byssus). Landhandel. Kara-
vanen. — Die ersten Bewohner eingewanderte Aethiopier. Alifangs
Priesterherrschaft ilnd Priesterkönige. Joseph. Moses. Auswan-
derung der Israeliten. Pharaonen (Erhabene). Möris legt
den See Möris an. Sesostris 1350. Eroberungszüge nach Ara-
bien, Libyen, Aethiopien, Indien. Psammetich erhält unter 12
Königen die Alleinherrschaft (650). Unter Psammenit wird Ae-
gypten von Kambyscs Persien einverleibt. Schlacht bei Pelusium
525. — Bauwerke: Pyramiden (40 bei Memphis, die höchste 447'),
Obelisken (50—180' hoch), Labyrinth und Königsgräber, von 12
Königen erbaut, Kanäle (Sesostris), klingende Memnonssäule bei
dem loothorigen Theben in Oberägypten. — Kasten: Priester, Krieger,
Künstler, Ackerbauer, Hirten (Schiffer, Dollmetscher). — Todtenge-
richt. Hieroglyphen. Mumien. Einbalsamiren.— Verehrt wurden:
Apis (heiliger Stier), Krokodil, Hunde, Katzen, Habichte, Ichneumon,
Ibis, Osiris (Sonne), Isis (Mond). — Astronomie, Feldmeßkunst.
5. Alte europäische Völker.
a) Griechen. Wichtige Provinzen im Peloponnes: Ar-
kadien, Lacedämonien; in Hellas: Attika, Böotien, Phocis; in Nord-
griechenland : Thessalien, Epirus und außerdem die Inseln. — Einwan-
derer: Kekrops aus Nieder-Aegypten gründet 1550 Athen; (1500ueber-
schwemmung, Deukalion und Pyrrha), Kadmus gründet 1500 The-
den. Pelops 1350 in Peloponnes. Acker- und Häuserbau. Sagen
von Helden und voll der ersten geineinschaftlichen Unternehmung, dem
Argon au ten zu ge unter Jason nach Kolchis. Goldenes Vließ.
(Kastor, Pollux, Herkules, Theseus.) Aeetes und Medea.— Troja
1184 zerstört. Priamus und Paris in Troja. Menelaus, Helena,
Odysseus, Agamemnon in Griechenland. — Hector, Achylles. —
Homer besang diese Kämpfe. — Olympische Spiele. Aller 4
Jahre im Juli (Olympiade): Wettlauf, Wagenrennen, Ringen, Faust-
kampf, Springen, Diskuswerfen. — Orakel: Dodona und Delphi
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Extrahierte Personennamen: Nebukadnezar Jnselstadt_Tyrns Cyrus Cyrus Oeftlich Menes August Alifangs Joseph Möris Psammetich Kambyscs Schiffer Kastor Helena Hector
das Volk durch Anlegung von Schulen zu bilden, und er sah ganz
richtig voraus, daß ein verständiges Volk nicht nur besser und gesitteter,
sondern auch thätiger und gehorsamer gegen den Fürsten werden müsse.
In allen Klöstern wurden daher Schulen angelegt; seine eigenen Kinder
mußten fleißig in der Schule lernen, und er besuchte die Schulen oft.
Einst trat er auch hinein, hörte den Unterricht eine Zeit lang mit an
und ließ sich die Arbeiten der Kinder zeigen. Da fand er, daß die
armen Kinder fleißig, die reichen dagegen faul waren. Sogleich ließ
er die armen und fleißigen Schüler zu seiner Rechten treten und sprach:
„Ich freue mich, meine lieben Kinder, daß ihr fo gut einschlagt. Der
allmächtige Gott wolle euren Verstand und eure Geschicklichkeit segnen
und vermehren! Fahrt also fort, wie ihr angefangen habt, seidfronim
und fleißig und werdet immer vollkommener, dann will ich euch zu
seiner Zeit mit hohen Würden und Ehrenstellen belohnen; Bischöfe,
kaiserliche Kanzler und Räthe will ich aus euch machen, und ihr sollt
die Ehre haben, zu meiner Rechten zu sitzen. Land und Leute sollt ihr
regieren, meine Vögte, Richter und Amtleute sollt ihr sein, Gut und
Geld will ich euch schenken und euch vor allen Andern lieb und werth
haben." Darauf stellte er die reichen und faulen Schüler zu seiner
Linken und sprach zornig also: „Ihr feinen Püppchen, die ihr euch so
reich und vornehm dünkt, des Wissens nicht nöthig zu haben meint und
Leichtfertigkeit, Müssiggang und andere Laster den Wissenschaften und
Tugenden vorzieht, ihr habt nichts Gutes zu hoffen; keinen Vortheil,
keine Ehrenstellen sollt ihr von eurem Kaiser erhalten, dessen Befehl
und Willen ihr verachtet habt, und diese Armen und Geringen sollen
euch vorgezogen werden, wofern ihr nicht in euch geht und eure Faul-
heit durch Fleiß wieder gut macht." Auch auf das Singen in den
Schulen hielt er viel, damit der Kirchengesang verbessert werden
möchte; denn damals konnte die Gemeinde in der Kirche nicht mit
singen, weil sie es in der Schule nicht gelernt hatte, sondern die Geist-
lichen sangen auf dem Chore allein. Damit es nun mit dem Kirchen-
gesange immer besser werde, ließ Karl gute Sänger sogar aus Italien
kommen, welche den Franken Unterricht im Singen ertheilen mußten.
So sorgte der große König für Schule und Kirche.
Wie er das Wohl seines großes Reiches stets vor Augen hatte,
so sorgte er auch für seine Familie. Er selbst lebte einfach; er speiste
mit seinen Kindern an einem und demselben Tische; er ließ seine Söhne
und Töchter nicht durch großen Putz eitel werden, wie er denn ge-
wöhnlich selbst einen Schafpelz trug; er bekümmerte sich darum, wie
viel Obstbäume man jährlich auf seinen Gütern angepflanzt hatte; er-
sah daraus, daß seine Töchter fleißig weben und spinnen mußten.
Kurz, er zeigte sich als einen guten Hausvater. Als er im späten Alter
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stand Attila, häßlich von Ansehen, wie seine Hunnen, und auch grau-
sam wie sie. Er selbst liebte die größte Einfachheit; in seinem Zelte
saß er auf einem hölzernen Schemel; seine Trinkgesäße waren von
Holz; an dem Geschirr seines Rosses sah man weder Gold noch Silber.
Bloß wenn er Gäste um sich versammelte, ließ er seinen Reichthum
sehen. Alle, nur ihn selbst ausgenommen, speisten dann aus goldenem
und silbernem Geschirr. Aus sein Gesicht kam höchst selten eine freund-
liche Miene; immer blieb er ernsthaft, und selbst sein Sohn wagte es
nicht, in Gegenwart des Vaters ein Auge auszuschlagen. Alles fürchtete
ihn, man nannte ihn nur die Geißel Gottes, weil er überall
Schrecken verbreitete, und er hörte es sehr gern, daß ihm die geängsteten
Völker diesen Schreckensuamen gegeben hatten.
Es war im 4ten Jahrhunderte, als Attila mit 500,000 Mann
seiner räuberischen Hunnen in Ungarn einfiel, verwüstend durch
Deutschland zog, am Rhein, ganze Wälder niederschlug, um Schisse zu
bauen und seine Truppen über den Rheinstrom zu schissen, die Städte
Straßburg, Speier, Worms, Mainz und andere mehr aus-
plünderte, der Erde gleich machte und siegreich bis in das heutige
Frankreich vordrang. Nichts konnte seiner Macht widerstehen, zumal
da sie unterwegs sich bis auf 700,000 Mann vermehrt hatte. Allein
an dem Flusse Marne in Frankreich stellte sich ihm Theodorich, der
König der Westgothen, in den Weg. Attila redete vor der Schlacht
seine Anführer also an: „Seid Männer, greift an, brecht ein, werft
Alles nieder! Müßt ihr sterben, so werdet ihr sterben, auch wenn ihr
flieht. Richtet eure Augen auf mich, ich schreite voran. Wer mir nicht
folgt, ist des Todes!" Nun begann der mörderische Kampf, an welchem
auch die Sachsen Antheil nahmen. Schon glaubte Attila seines Sieges
gewiß zu sein, als Thorismund, der Sohn des Königs Theodorich,
von einer Anhöhe herab aus die Hunnen einstürmte und sie in Un-
ordnung brachte. Das war wohl die blutigste Schlacht, die je in
Europa geliefert worden ist, denn 160,000 Tode lagen auf dem
Schlachtfelds. Nach diesem Verluste wendete sich die sogenannte Geißel
Gottes nach Italien. Auch hier wurden viele schöne Städte verwüstet,
z. B. Mailand. Zum Glück übereilte den barbarischen Attila der
Tod, man weiß nicht gewiß, ob im Jahre 452, oder 453, oder 454.
So mäßig er sonst lebte, so hatte er doch bei einem Hochzeitmahle sich
im Trünke übernommen und dadurch seinem Leben schnell ein Ende
gemacht. Wie freuten sich nicht die gequälten Völker Europa's über
den Fall des Barbaren! Seinen Leichnam verschloß man in drei
Särge; der erste war von Gold, der zweite von Silber, der dritte
von Eisen. Niemand sollte erfahren, wo der große Eroberer begraben
liege. Daher wurden die Gefangenen, welche das Grab gemacht hatten,
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Extrahierte Personennamen: Attila Attila Attila Attila
Extrahierte Ortsnamen: Gottes Ungarn Deutschland Rhein Rheinstrom Worms Mainz Frankreich Frankreich Westgothen Sachsen Europa Italien Mailand
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1471. Dieser Bergsegen veranlaßte die Erbauung der Stadt Schnee-
berg im Jahre 1477. Nicht weniger ergiebig zeigten sich im Jahre
1477 die neuen Silbergruben am Schreckenberge, weshalb Georg,
Sohn des Herzogs Albert, den 21. September 1496 am Fuße des
Pölberges die sreie Bergstadt Annaberg gründete. Dadurch ward
Sachsen ein sehr reiches Land; denn man grub so viel Silber heraus,
daß nicht genug geprägt werden konnte, und daß die Arbeiter in den
Bergwerken nicht mit Geld, sondern mit Silberstufen bezahlt wurden.
Einst wollte man Albert dem Beherzten in einer Grube ein glänzendes
Gastmahl bereiten. Zu dem Ende ließ der Bergmeister eine große
gediegene Silberstufe wie einen Tisch bearbeiten, und selbst die Bänke
bestanden aus gediegenem Silber. Jetzt setzte sich der Herzog Albert
mit seinen Hofleuten an die Tafel, die drei Ellen breit und sechs Ellen
lang war' und genoß die aufgesetzten Speisen. Voll Freuden sagte
er: „Der Kaiser Friedrich Iii. ist wohl gewaltig reich; gleichwohl weiß
ich ganz gewiß, daß er keinen so stattlichen Tisch hat." Solches geschah
1477. Als man darauf jenen Silberklumpen wog, betrug sein Gewicht
gegen 400 Centner, und es konnte beinahe 1 Million Thaler daraus
geprägt werden.
Friedrich der Weise.
Friedrich war der älteste Sohn des Churfürsten Ernst und zu
Torgau am 17. Januar 1463 geboren. Seine Mutter hieß Elisa-
beth. Mit Recht hat er den Beinamen des Weisen erhalten; denn
er schätzte nicht nur die Wissenschaften und Künste, indem er sich selbst
mit ihnen bekannt machte, sondern er suchte sie auch in seinem Lande
auf alle Weise zu befördern. Vorzüglich zeigte er sich als einen Freund
der Kirche; nichts galt bei ihm so viel als das Wort Gottes, und er
bewies es durch sein ganzes Leben, daß der wahre Weise auch zugleich
der beste und frömmste Mensch sein müsse. Nach Fürstensitte der da-
maligen Zeit unternahm er 1493 eine Pilgerreise in das gelobte Land.
Mit seinem Bruder Johann lebte er in herzlicher brüderlicher Einig-
keit; ja das gegenseitige Vertrauen dieser Brüder ging so weit, daß
keiner einen Diener für sich wählte, wenn der andere nicht seine Zu-
stimmung dazu gab. Die Kinder hatte er herzlich lieb; sah er auf dem
Wege mehre versammelt, so ließ er jedem derselben ein Geldstück reichen
und sagte dem Kammerdiener, der ihn begleitete: „Gieb ja den Kindern
Etwas; denn heute oder morgen werden sie sagen: es zog einstens ein
Herzog vorüber und ließ uns Kindern allen geben." Auch den Armen
konnte er nicht ungerecht behandeln sehen. Als er daher eines Tages
wahrnahm, wie ein Hofjunker ohne Noth durch das Kornfeld einiger
Bauern ritt, ließ er dem Junker bei der Abendmahlzeit kein Brod vor-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser]]
Extrahierte Personennamen: Georg Albert Albert Friedrich_Iii Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Ernst Johann Johann
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sein ältester Prinz Moritz, der bei des Vaters Ableben noch nicht das
20ste Jahr vollendet hatte, die Regierung.
Moritz zeigte schon als Knabe einen Hellen Verstand. Es in allen
Stücken zu einer großen Fertigkeit zu bringen, immer thätig zu sein,
sich an etwas Großes zu wagen, das sprach sich bei ihm überall aus.
Sein Vater Heinrich erkannte diesen Eifer mit Freuden und wendete
daher Alles an, um den lebhaften Geist seines Sohnes recht auszu-
bilden. Je mehr indeß Moritz fortschritt, desto weniger gefiel es ihm
an dem väterlichen Hofe, wo es ihm viel zu ruhig zuging. Er bat
daher, sich bei seinem Oheim Georg dem Bärtigen aufhalten zu dürfen;
es ward ihm gewährt, und Georg erstaunte über den lebhaften Jüng-
ling. Hier blieb er so lange, bis Heinrich und Georg wegen der
lutherischen Lehre sich veruneinigten. Moritz wendete sich darauf nach
Torgau zu seinem Vetter Friedrich dem Großmüthigen; dieser schätzte
ebenfalls den jungen Vetter, ohne damals zu fürchten, daß er durch
denselben um sein Land und um sein ganzes Lebensglück gebracht
wèrd-en würde. Luther durchschaute den talentvollen Jüngling früh-
zeitig. Denn als Luther einst bei dem Churfürsten in Torgau speis'te
und von diesem gefragt wurde, was er von seinem Vetter Moritz halte,
so gab er dem Fragenden in Moritzen's Gegenwart die Antwort:
„Er solle zusehen, daß er sich nicht einen jungen Löwen aufzöge."
Johann Friedrich erwiederte daraus in seiner Gutmütigkeit: „Ich
hoffe das Beste."
Kaum hatte Moritz die Regierung angetreten, als er an der
Spitze von 5000 Mann nach Ungarn zog, um dort gegen die eindrin-
genden Türken zu fechten. Bei der Stadt P e st h an der Donau fand
er das Lager der Christen, welches von der türkischen Cavalerie oft
umschwärmt ward. Der hitzige Moritz konnte nicht länger unthätig
bleiben; mit seiner Reiterei stürzte er aus dem Lager auf die Feinde,
eilte seinen Sachsen mit seinem schnellen Pferde voraus und sah sich
plötzlich von den Türken umzingelt, die furchtbar auf ihn einhieben.
Schon lag sein Pferd, und die Türken waren im Begriff, ihm den Kopf
zu spalten; da warf sich der einzige Reitknecht, der bei ihm geblieben
war, auf seinen Herrn und fing die feindlichen Hiebe so lange auf, bis
die Sachsen herbeisprengten und ihren Herzog retteten. Sebastian
von Reibisch — so hieß der treue Reitknecht — starb bald darauf
an seinen Wunden. Moritz war gerührt von solcher Treue und ver-
sprach den Aerzten so viel Gold, als der Körper seines Retters an
Gewicht halte, wenn sie ihn wieder herstellen könnten; allein vergebens.
Im folgenden Jahre kehrte der Fürst nach Sachsen zurück.
In dem Kriege, welchen Kaiser Carl gegen Friedrich den Groß-
müthigen unternahm, schlug sich Moritz auf die Seite des Kaisers,
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau]]
Extrahierte Personennamen: Moritz Moritz Heinrich Heinrich Moritz Georg Georg Heinrich Heinrich Georg Moritz Friedrich Friedrich Moritz Johann_Friedrich Johann Friedrich Moritz Moritz Sebastian
von_Reibisch Moritz Carl Friedrich Friedrich Moritz
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der herrlichen Natur dieses Landes zu erfreuen. Auch im August 1854
reiste er dahin ab. Und schon am 9. dieses Monats traf folgende
Schreckensnachricht in Dresden ein: „Der König wurde heute auf
dem Wege nach Pilzthal umgeworfen; das Handpferb wurde scheu,
schlug aus und traf den König rückwärts am Kopfe. Man brachte
denselben in das nahe Wirthshaus Brennbüchl; allein die Besinnung
verlor sich bald und der König ist eine halbe Stunde darauf in Brenn-
büchl verschieden." Am 15. August langte die Leiche des seligen
Königs in Dresden an und wurde in der Gruft der katholischen Hof-
kirche beigesetzt. Aus der Nähe und Ferne kamen Fremde herbei, um
an dem Trauerzuge Theil zu nehmen und dem Verewigten die letzte
Ehre zu erweisen. Die Trauer war eine aufrichtige und allgemeine.
Bereits am 10. August ergriff die Zügel der Regierung
Johann,
geb. am 12. Dec. 1801. Mit tiefbewegtem Herzen, aber im Vertrauen
auf die Hilfe des Allmächtigen war er entschlossen in dem Sinne und
Geiste des herzlich geliebten Bruders fortzuwirken, in dem Geiste der
Gerechtigkeit und Milde, der Umsicht und Festigkeit und in treuer Liebe
zu seinem Volke. Er hat sein Wort bis aus diesen Augenblick gehalten,
redlich gehalten, und jeder gute Sachse wünscht von ganzem Herzen:
Gott segne den König Johann!
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TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden]]
Extrahierte Personennamen: August August August Johann Johann