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1. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 53

1880 - Leipzig : Arnoldi
Dritter Kursus. Die Kulturgeschichte. 53 2000 chaldäischer Sterndienst. -— Abraham. Pelasgische Bauten in Griechenland. i5oo die ältesten Veden der Indier. — Schiffahrt und Kunstfleifs der Phönizier. — Moses Gesetzgeber der Israeliten. 1250 Reich der Assyrier von Ninive. Keilschrift. 1000 David. Blüte der hebräischen Dichtkunst. — Zaruthastra (Zoroaster) Religionsstifter in Baktrien. — Blüte des hellenischen Epos in den Kolonien. Homer und die Homeriden. 776 Aera der Olympiaden. Dorischer und ionischer Tempelbau. 753 Aera der Erbauung Roms. Etruskische Kunst. 700 das lydische u. das medische Reich. — Der Prophet Jesaias. 606 Zerstörung von Ninive. Nebukadnezar König von Babylon. Die Propheten Jeremias, Ezechiel. Hellenische Festversammlungen. Blüte der Lyrik; dieaeolier Alkaeos und Sappho. — Die sieben Weisen: Thaies von Milet, Vater der Philosophie; Solon von Athen. 559 Cyrus. — Croesus von Lydien. — Indischer Buddhaismus (Buddha t 5^3). 540 Pflege der Künste durch die Peisistratiden von Athen. Sammlung der homerischen Gedichte. Anakreon. — Pythagoras lehrt zu Kroton. 500 Kriege zwischen Griechen und Persern. — Der Dichter Simonides. — Der Weltweise Confucius in China. 480 Schlacht bei Salamis. Pindaros’ Hymnen. Die Tragödien des Aeschylos (f 456). 445 höchste Blüte der Kunst in Athen unter Perikies’ Staatsverwaltung. Der Maler Polygnotos. Bau des Parthenons und der Propyläen; die Götterbilder des Pheidias. — Hero-dots Geschichte. — Die Tragödien des Sophokles (f 405). 431 der peloponnesische Krieg. Der Geschichtschreiber Thuky-dides. Die Tragödien des Euripides (f 406). 429 f Perikies. Der Arzt Hippokrates. Platon geboren. Die Sophisten in Athen: ihr Gegner Sokrates. Die attische Komödie; Aristophanes. 421 Friede des Nikias.— Der Bildhauer Polykleitos von Argos. 399 Sokrates f. Die Maler Zeuxis und Parrhasio6. 387 Platon lehrt in der Akademie (-{* 347). Xenophon. Isokrates Lehrer der Redekunst (-J- 338). 359 K. Philipp von Macedonien. — Demosthenes’ Staatsreden. Der Bildhauer Praxiteles von Athen.

2. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 57

1880 - Leipzig : Arnoldi
Dritter Kursus. Die Kulturgeschichte. 5? 1152 K. Friedrich 1 Barbarossa. Seine Geschichtschreiber Otto von Freising und Ragewin. — Das lombardische Städtewesen. — Papst Alexander 3. 1190 der dritte Kreuzzug: Erzbischof Wilhelm von Tyrus. K. Friedrich 1 f. Der deutsche Ritterorden. — Blüte der mittelhochdeutschen Poesie: die höfischen Dichter Heinrich von Veldeke, Hartmann von Aue. — Germanischer Baustil. 1198—1216 P. Innocenz 3: Höhestand der päpstlichen Macht. Kreuzzüge gegen die Albigenser; Inquisition. Die Bettelorden der Franziskaner und Dominikaner (Predigermönche). — Universität Paris. 1210 das Bach von der Nibelunge Not. Die Lieder Walthers von der Vogelweide; Wolframs von Eschenbach Par-cival, Gottfrieds von Strafsburg Tristan. 1228 der deutsche Orden in Preußen. Deutsche Kultur an der Ostsee. Die Hanse. — Der Sachsenspiegel. 1248 der Kölner Dombau wird begonnen. Albertus Magnus lehrt zu Köln. 1250 t K Friedrich 2. Faustrecht und Raubrittertum. — Der Scholastiker Thomas von Aquino (doctor angelicus, 1 1274). 1273 K. Rudolf von Habsburg. — Erwin von Steinbach baut den Strafsburger Münster. Verfall der deutschen Poesie. Reimchroniken. 1291 Ende der Kreuzfahrten nach dem heiligen Lande. Welthandel der Venetianer und Genuesen; der Kompass. Marco Polo’s Reisen in Centralasien. 1305 die Päpste in Avignon: Verweltlichung der Hierarchie. 1321 | der Florentiner Dante Alighieri, Dichter der ‘divina commedia‘. Italienische Nationallitteratur. 1318 Prag die erste Universität in Deutschland (1365 Wien, 1386 Heidelberg, 1409 Leipzig). 1349 der schwarze Tod. Die Geifslerfahrten. Predigten der Mystiker (Jo. Tauler f 1361). — Die klassischen Studien in Italien: Franz Petrarcha (f 1374) und Boccaccio (y 1375). Wiedergeburt der Wissenschaften. — Gebrauch des Schiefspulvers. Verfall des Rittertums. 1378 die große Kirchenspaltung (—1415). Vorläufer der Reformation: J. Wyclif in Oxford. Schulen der Brüder vom gemeinsamen Leben in den deutschen Niederlanden. Die deutschen Städtebünde: die Hanse mächtig im Norden (Lübeck, Köln); die oberdeutschen Städte Strafsburg, Basel, Ulm, Augsburg, Regensburg,Nürnberg. Der Meistergesang und die Volkslieder. Städtechroniken.

3. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 54

1880 - Leipzig : Arnoldi
54 Dritter Kursus. Die Kulturgeschichte. 336 Alexander der Große erschliefst Asien der hellenischenkultur. Sein Erzieher Aristoteles lehrt zu Athen im Lykeion (die Peripatetiker). Diogenes der Kyniker. — Die Bildsäulen des Lysippos, die Gemälde des Apelles und Protogenes. 322 Tod _ des Demosthenes und des Aristoteles. Zeitalter der Diadochen und Epigonen. 312 römische Wasserleitungen und Heerstrafsen: via Appia. ooo Alexandrien Sitz des Welthandels und der griechischen Gelehrsamkeit. Eukleides’ System der Mathematik. Die Philosophenschulen zu Athen. Epikuros. Zenon lehrt in der Stoa. Menanders Komödien. 264 Beginn der punisch-römischen Kriege. Gladiatorenspiele in Rom. Anfänge der römischen Litteratur. 212 Archimedes f zu Syrakus. 184 -j- Plautus der Komödiendichter. Catos censorische Reden und Origines. Die Annalen des Ennius. 16< macedonischer Triumph: griechische Kunstwerke Kriegsbeute der Römer. — Polybios der Geschichtschreiber in Italien. Die Komödien des Terentius. 146 Zerstörung von Karthago u. Korinth. Griechische Philosophen und Rhetoren in Rom. P. Scipio Africanus der Jüngere. 133 Tiberius und Gajus Gracchus. — Lucilius Satiren. 63 Ciceros Konsulat. Blüte der römischen Beredsamkeit. — Die Dichter Catullus, Lucretius. 46 Julianischer Kalender. Caesars Kommentarien. 44 Caesar f. Ciceros philippische Reden (C. f 43). — Der Geschichtschreiber Sallustius. 30 das römische Kaisertum. Augusteisches Zeitalter; Maecenas. Die Dichter Yergilius (-]- 19), Horatius (f 8 v. Ch.), Propertius; Ovidius (-j- in der Verbannung 17 n. Ch.). Livius’ römische Geschichte (L. f 17 n. Ch.).—Kaiserbauten in Rom. 14 n. Ch. 7 Augustus. —Judicia majestatis. Verfall römischer Sitte: Vorliebe für fremden Götzendienst. 33 Christi Leiden unter Pontius Pilatus. — Reisen der Apostel: den Heiden wird das Evangelium gepredigt. 64 Neronischer Brand der Stadt Rom. — Märtyrertod der Apostel Petrus und Paulus. Johannes lehrt zu Ephesus. 79 Ausbruch des Vesuvs: Tod des älteren Plinius. 98 Trajanus. — Die Germania des Tacitus. Juvenals Satiren. Plutarchs Biographien. 133 Zerstreuung der Juden unter Hadrian. Christliche Apologeten.

4. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 92

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
92 v die Stadt seinem Bruder Wilhem entsagen und ihm al- lein huldigen und Hilfe leisten solle. Da ging der ganze Nath mit dem greisen Bürgermeister Niklas Weller an der Spitze, mit entblößten Häuptern und mit Sterbekleidern auf dem Arm zum Kurfürsten und Weller sagte: der Rath hatte beiden Fürsten gemeinschaftlich den Treueid geleistet, und lieber wolle er sein graues Haupt vom Rumpfe tren- nen lassen — und wie er so auch die übrigen Nathsherrn — als die Leschworne Pflicht verletzen. Da klopfte ihm der Kurfürst auf die Achsel und sagte: „Nicht Kopf ab, Alter, solcher redlicher Männer bedürfen wir noch ferner." Bald nach dem Blutbade bei Gera rückten die beiden Heere gegen einander, um in der Nahe dieser Stadt die Entscheidungsschlacht zu liefern. Da begegneten sich die fürstlichen Brüder auf dem Felde und wurden, nach einem kurzen Gespräch, einig, in Leipzig eine Zusammenkunft zu halten. Als daselbst, und auch später in Mühlhausen keine völlige Ausgleichung erfolgte, da von beiden Theilen die Rache das Feuer der Zwietracht wieder anzufachen such- ten, so kamen sie zu Anfang des Jahres 1451 in Naum- burg zusammen. Hier söhnten sie sich am 27sten Januar aufrichtig wieder mit einander aus, und von da ab ist die Eintracht nimmer wieder zwischen ihnen unterbrochen wor- den. Dieser jammervolle Bruderzwist giebt den Fürsten ein warnendes Beispiel, zu welchen unheilvollen Schritten sie verleitet werden, wenn sie eigennützigen, ränkesüchtigen Räthen ihr Vertrauen schenken und nicht selbst genau prü- fen, was -zr ihrem und zu ihres Landes Besten dient. Mußten hier ooch erst viele Tauseude unschuldig das Leben opfern und aber viele Tausende Hab und Gut verlieren, ehe die Fürsten es einsahen, daß sie blos um die unlau- teren Absichten ihrer Räthe zu befördern, ihrer Länder Wohl- fahrt und ihre eigene Ruhe aufs Spiel gesetzt hatten. Das wnrde besonders dem Herzoge Wilhelm recht einleuchtend. Der Haupturheber aller Irrungen, Graf Apel von Vitz- thum fiel kurz nach dem Blutbade zu Gera, wahrschein- lich weil er zu dieser Unthat gerathen, in Ungnade bei dem Herzoge und pilgerte nach Rom. Während seiner Abwe- senheit war der Friede zu Naumburg geschlossen zu des- sen Bedingungen es gehörte, daß Apel gegen Empfang

5. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 93

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
93 seiner Stammgüter und des gezahlten Geldes die fränki- schen Gebiete wieder abtreten solle. _ Er weigerte sich aber dessen nicht nur, sondern er beleidigte den Herzog durch. Wort und That, und da ihm endlich mit Waffengewalt nach dreijährigem schwerem Kampfe die fränkischen Gebiete entrissen worden waren, da floh er nach Böhmen, und suchte nicht nur dem Herzog Feinde zu erwecken, sondern machte sogar Anschläge gegen sein Leben. Achtzehntes Capitel. Der Prinzenraub. Herzog Wilhelms und Kur- fürst Friedrichs fernere Begebenheiten^ Zu den bösen Früchten des heillosen Bruderkrieges gehörte auch der berühmte Prinzen raub, der das Met- ti nische Fürstenhaus in Schrecken und Gefahr setzte und ein Zeugniß von der Rohheit und Verwilderung der Gemü- ther in jenen Zeiten giebt. An des Kurfürsten Hof lebte ein tapferer Ritter Kunz von Kaufungen, der ihm viele treue Dienste geleistet hatte und deshalb bei seinem Lehnsherrn in Gunst und Ansehen stand. In dem Bruderkriege verlor er seine Güter in Thüringen, wofür ihm aber der Kur- fürst die Güter gab, die dem Apel von Vitzthum im Meißnischen gehört hatten. Nach dem Naumburger Frieden sollte Kunz seine thüringischen Güter wieder in Empfang nehmen und die Meißnischen zurückge- den; das letztere wollte er aber nicht und der Kurfürst nahm sie ihm mit Gewalt, erklärte aber dabei, daß er, wenn Kunz sich dadurch beeinträchtigt glaubte, ihm vor Schieds- richtern zu Rechte stehen wollte. Damit war Kunz aber nicht zufrieden, sondern drohte, er werde das ihm wider- fahrene Unrecht an des Kurfürsten Fleisch und Bein zu rächen wissen und floh nach Böhmen, wo er mit dem Vitz- thum und andern Unzufriedenen böse Anschläge gegen den Kurfürsten machte. Damals hielt der Kurfürst zu Alten- burg Hof, und Kunz hatte daselbst den Küchenjungen Hans Schwalbe gewonnen, der ihm von Allem Kunde

6. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 102

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
102 zu werden, that der Lasterhaftigkeit großen Vorschub. Der Bernhardiner Mönch, Johann von Capistrano, der Deutschland durchzog um einen Kreuzzug gegen die Türken zu predigen, kam 1452 auch durch Meißen und Thüringen. Er predigte, vom Herzog Wilhelm auf- gefordert, auch in Jena, dann aber auch im andern Städten gegen die verderbten Sitten und brachte es so weit, daß die Bürger ihre Würfel und Spieltische, die Frauen und Jungfrauen ihre Zöpfe und andere Putzstücke auf den Markt zusammen brachten und verbrannten. Doch dauerte diese Buße nicht lange und bald herrschte wieder die alte Ueppigkeit, daher vermehrte Herzog Wilhelm seine Lan- desordnung 1452 mit mehreren Polizeigesetzen. In Mei- ßen wurde die allgemeine Landcsordnung erst 1482 cinge- führt, worin Vorschriften enthalten sind, wie Dienstboten gekleidet und was sie an Lohn erhalten sollen, ferner wie viel Esten und Lohn die Arbeiter erhalten sollen, und wie viel bei Festlichkeiten an Aufputz und Schmuck verwendet werden könne. Das, was darin erlaubt ist, beweist, daß in allen Volksklaffen ein großer Wohlstand geherrscht habe; selbst die Handwerker gingen in Sammt und Seide gekleidet, und es mußte ihnen untersagt werden, des Mittags mehr als 6 und des Abends mehr als 5 Gerichte und mehr als zweierlei Wein und Bier auf dem Tische zu haben. Frauen- kleider sollten nicht mehr als 15o Gulden kosten und nicht Schleppen über 2 Ellen lang haben. Alle Verordnungen waren doch nicht im Stande, den übertriebenen Aufwand zu hemmen. Sachsen hatte sich von den Verwüstungen des Hu.ssitenkriegs und der Bruderfchde schnell wieder erholt, und ein großer Bergsegen, besonders nachdem 1471 die reichhaltigen Silbergänge bei Schnccberg entdeckt wur- den, brachte viel Geld in Umlauf, Handel und Gewerbe blühten, und der Bürgerstand stand in seinem höchsten Flor. Dresden erhielt 1443 eine eigene Stapclgerechtigkeit; in Leipzig wurde noch vor 148o, des Tauschhandels wegen, ein eigenes Gewandhaus angelegt; 1458 erhielt Leipzig den Neujahrs mar kt und 1466, 1469 und 1497 kaiserlich privilegirte Messen, und Kon rad Kachelofen legte i486 die erste Buchdruckerei in Leipzig an.

7. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 113

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
113 verslläten zu unterwerfen. Doch verpflichtete er sich, über die Lehre vom Ablässe zu schweigen, wenn auch seinen Gegnern Stillschweigen geboten würde. Der Cardinal wollte ihn heimlich verhaften und nach Nom bringen lassen, Luther aber, zur rechten Zeit gewarnt, entfloh und kam glücklich zu Wittenberg an. Der Cardinal verlangte nun vom Kurfürsten Friedrich, daß er Luth er n nach Rom senden oder wenigstens aus seinem Lande verbannen möchte, und der Kurfürst war anfangs unschlüßig über das, was er thun sollte; Luther aber war gesonnen nach Paris zu gehen. Als aber der weife Friedrich eine Erklärung über den Streit forderte, gab Luther sie ihm so einleuchtend, daß der Kurfürst das Begehren des Cardi- nals abschlug, weil Luther noch seines Irrlhums, viel- weniger einer Ketzerei überführt worden wäre. Luther machte nun seinen Streit mit dem Cardinal durch den Druck bekannt und berief sich ans eine von dem Papst anzuord- nende allgemeine Kirchenversammlung. Ist Sachsen vor allen andern Ländern von Gott gewürdigt worden, die Pflanzstätte der gereinigten Lehre zu seyn, so hat es auch den Ruhm, daß ein Sachse es war, der mit Gottes Hilfe das große Werk der Glaubens- verbefferung unternahm, und daß ein sächsischer Fürst sich das Verdienst erwarb, dieses heilvolle Unternehmen so lange vor allen Anfechtungen zu schützen, bis es hinreichend Wurzel gefaßt und Ausbreitung genug erhalten hatte, um allen Stürmen, die über dasselbe hereinbrachen, widerstehen zu können. Nur durch das Zusamentreffen vieler günstiger Umstände war es möglich, daß ein Werk gelingen konnte, dessen Ausführung früher großen Volksvereinen und mäch- tigen und gelehrten Männern noch immer mißlungen war, und welches durchzusetzen einst selbst Kaiser und Reich sich vergebens bestrebt hatten. Der Mann, der das Licht der Wahrheit anzünden, die Ketten des Wahns und des Vor- urtheils brechen sollte, war dazu ganz vorzüglich mit Gei- stes und Gemüthsgaben ausgerüstet, und nicht leicht ist unter allen, die jemals das Gute aufrichtig gewollt und dafür gewirkt haben, ihm einer gleich gekommen. Die große geistige Kraft, die unermüdliche Thätigkeit, die aufrichtige Frömmigkeit, der brennende Eifer für Wahrheit und Recht, 8

8. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 115

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
115 fcf> c n Hofes nicht haben vermeiden können, und er hatte unbezweifelt den grossen Einfluß verloren, den er auf die Angelegenheiten des Reichs besaß und den er so umsichtig zum Schutze der Reformation benutzte. — Hätte in S a ch- sen nie eine andere große Begebenheit staltgefunden als die Kirchenverbefferung, so würde diese allein hinrei- chen, diesem einen geehrten Namen in der Geschichte zu machen; und hatte Sachsen keine großen und berühm- ten Männer seines Stammes mehr aufzuweisen, als vr. Martin Luther und Kurfürst Friedrich den Weisen, so würden die Verdienste dieser beiden Edlen genügen, um den Sachsen einen wichtigen Anthcil an dem Wirken zur Aufklärung und zum Wohle der gcsammten Menschheit einzuräumen. Dreiundzwanzigstes Capitel. Friedrich des Weisen Thätigkeit in den Reichs- angelegenheiten und weiterer Fortgang der Kirchenverbesserung. Ein ganz besonders günstiges Ereigniß für die Refor- mation war der Hintritt Kaiser Maximilian s am I2tcn Januar 1519, denn nun erhielt Kurfürst Friedrich bis nach erfolgter neuen Kaiserwahl die Neichsverweserschaft in allen Ländern, in denen das sächsische Recht galt, ge- bot also über die Hälfte des deutschen Reichs mit kaiser- licher Machtvollkommenheit und war um so eher im Stande, Luthern und seine Lehre zu schützen. Derpapst und alle Gegner der Reformation mußten, um den mächtigen Kur- fürsten sich nicht abgeneigt zu machen, den Streit ruhen lassen, und so gewann »die Reformation Zeit sich zu ver- breiten und zu befestigen. Bei der Kaiserwahl hatte Kurfürst Friedrich den allerwichtigsten Einfluß; seine Stimme galt am allermehr- sten, und die Könige von Spanien, Frankreich und England bewarben sich um seine Gunst, um die Kaiser- krone zu gewinnen; ihm wurden grosse Geldsummen gebo- ten, doch edelmüthig wiess er sie zurück und erklärte, daß

9. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 118

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
118 Wahrheit seiner Sache überzeugt, aber auch selbst seine Gegner achteten seine Beherztheit und Freimüthigkeit. Er erhielt freies Geleit zur Rückkehr; doch kaum war er fort und auch Kurfürst Friedrich abgereist, als das Wormser Edict bekannt gemacht wurde, welches Luthern und seine Anhänger in die Acht erklärte, seine Lehren verbot und alle seine Schriften zum Feuer verdammte. Nun glaubten seine Widersacher den Sieg errungen zu haben, doch froh- lockten sie zu früh, wie sie bald zu ihrem Schrecken erfah- ren sollten. Der Kurfürst Friedrich war nicht mehr bei Abfassung des Edictes zugegen gewesen, er hielt sich also auch nicht daran gebunden; Herzog Georg dagegen ließ die Verbreitung der neuen Lehre bei der schwersten Strafe ver- bieten, verwiest viele Lausende des Landes, die sich zu der neuen Lehre bekannten, ließ bei der Universität eine strenge Untersuchung halten, verbot das Lehren der griechi- schen und hebräischen Sprache daselbst und zeigte seine Feindschaft gegen Luthers Lehren auf das Heftigste. Der Hast des Herzogs Georg und die bekannte Hin- terlist des römischen Hofes ließ alles für die Sicherheit Luthers fürchten, daher wurde er auf seiner Rückreise im thüringer Walde, auf das Veranstalten Kurfürst Fried- richs, plötzlich durch einige verkappte Reiter vom Wagen gehoben und heimlich nach der Wartburg gebracht; dort mußte er sich in weltlichen Kleidern, unter dem Namen des Junker Georg, aufhalten, damit seine Widersacher jede Spur von ihm verlören. Die Trauer aller Anhänger der neuen Lehre über Luthers Verschwinden war sehr groß, denn sie glaubten, daß er in die Hände seiner Feinde gefal- len sey. Doch bald wurden sie durch seine Schriften über- zeugt, daß er noch lebe, auch wurde sein Aufenthalt auf der Wartburg dadurch sehr nützlich, daß er daselbst Ruhe gewann, das neue Testament zu übersetzen, welches schon im folgenden Jahre gedruckt wurde, und nun mehr in die Hände des Volkes kam und die Hauptstütze der gereinigten Lehre wurde. Auch in Luthers Abwesenheit hatte die Reformation in den kurfürstlichen Landen keinen Stillstand. Bis dahin war noch wenig an den gottesdienstlichen Gebräuchen ge- ändert worden, da Luther selbst nicht dafür war, daß

10. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 120

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
120 wollten nicht nur eine neue Religion sondern auch ein weltliches Reich Christi auf Erden einführen, die alte Obrig- keit sollte vertilgt und eine neue vollkommen heilige einge- führt werden. Sie verwarfen die Kindertaufe und behaup- teten, daß jeder erwachsene Mensch noch einmal getauft werden muffe. Darum erhielten sie den Namen Wieder- täufer. Die muthige Widersetzlichkeit des Pastors Nico- laus Hausmann und seiner Capläne und das kräftige Einschreiten des Magistrats hemmten für einige Zeit die Fortschritte dieses gefährlichen Unfugs. Nunmehr wandten sich aber die Häupter der neuen Secte nach Wittenberg und verlangten von den Theologen daselbst die Bestätigung ihrer Lehre. Melanchthon wollte darüber nicht entschei- den und bat den Kurfürsten, Luthern die Prüfung dieser neuen Lehre aufzutragen. Der Kurfürst ließ ihm rathen, alle Verbindung mit den Schwärmern abzubrechen, dann aber Luthern durch S p a l a t i n von diesen Vorfällen Nach- richt geben. Der rieth, die Schwärmer mit Milde zu be- handeln, und sie verbanden sich mit der Karlstadtschen Partei in Wittenberg und die Unruhen in dieser Stadt nahmen so überhand, daß die auswärtigen Feinde der Kir- chcnverbefferung leicht einen Vorwand hätten finden können, sich in diese Händel gewaltsam einzumischen. Luther war nun überzeugt, daß nur durch seine Gegenwart dem Un- wcsen gesteuert werden könne, und so trat er ohne Beden- ken die Reise nach Wittenberg an, obgleich er wegen der kaiserlichen Acht sein Leben dabei wagte, den Kurfürsten selbst in die größte Verlegenheit setzte, und Gefahr lief, von den Schwärmern getödtet zu werden; doch wo es die Sache der Religion galt, kannte Luther keine Furcht. Ohne auf das Verbot des Kurfürsten zu achten, verließ er seinen heimlichen Aufenthaltsort auf der Wartburg und langte am 8ten März 1522 in Wittenberg an. Am folgen- den Tage bestieg er die Kanzel und predigte 8 Tage himcr- einander wider die während seiner Abwesenheit eingeriffenen Unruhen. Seine Ermabnungen machten eine so große Wir- kung auf das Volk, daß in kurzer Zeit die Ruhe völlig her- gestellt war. Während die Reformation durch diese Unruhen bedroht wurde, gewann sie auf der andern Seire dadurch, daß die
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