Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Dritter Kursus. Die Kulturgeschichte.
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2000 chaldäischer Sterndienst. -— Abraham. Pelasgische Bauten in Griechenland.
i5oo die ältesten Veden der Indier. — Schiffahrt und Kunstfleifs der Phönizier. — Moses Gesetzgeber der Israeliten.
1250 Reich der Assyrier von Ninive. Keilschrift.
1000 David. Blüte der hebräischen Dichtkunst. — Zaruthastra (Zoroaster) Religionsstifter in Baktrien. — Blüte des hellenischen Epos in den Kolonien. Homer und die Homeriden.
776 Aera der Olympiaden. Dorischer und ionischer Tempelbau.
753 Aera der Erbauung Roms. Etruskische Kunst.
700 das lydische u. das medische Reich. — Der Prophet Jesaias.
606 Zerstörung von Ninive. Nebukadnezar König von Babylon. Die Propheten Jeremias, Ezechiel.
Hellenische Festversammlungen. Blüte der Lyrik; dieaeolier Alkaeos und Sappho. — Die sieben Weisen: Thaies von Milet, Vater der Philosophie; Solon von Athen.
559 Cyrus. — Croesus von Lydien. — Indischer Buddhaismus (Buddha t 5^3).
540 Pflege der Künste durch die Peisistratiden von Athen. Sammlung der homerischen Gedichte. Anakreon. — Pythagoras lehrt zu Kroton.
500 Kriege zwischen Griechen und Persern. — Der Dichter Simonides. — Der Weltweise Confucius in China.
480 Schlacht bei Salamis. Pindaros’ Hymnen. Die Tragödien des Aeschylos (f 456).
445 höchste Blüte der Kunst in Athen unter Perikies’ Staatsverwaltung. Der Maler Polygnotos. Bau des Parthenons und der Propyläen; die Götterbilder des Pheidias. — Hero-dots Geschichte. — Die Tragödien des Sophokles (f 405).
431 der peloponnesische Krieg. Der Geschichtschreiber Thuky-dides. Die Tragödien des Euripides (f 406).
429 f Perikies. Der Arzt Hippokrates. Platon geboren. Die Sophisten in Athen: ihr Gegner Sokrates. Die attische Komödie; Aristophanes.
421 Friede des Nikias.— Der Bildhauer Polykleitos von Argos.
399 Sokrates f. Die Maler Zeuxis und Parrhasio6.
387 Platon lehrt in der Akademie (-{* 347). Xenophon. Isokrates Lehrer der Redekunst (-J- 338).
359 K. Philipp von Macedonien. — Demosthenes’ Staatsreden. Der Bildhauer Praxiteles von Athen.
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TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T22: [Athen Athener Sparta Solon Spartaner Staat Jahr Stadt Krieg Mann]]
Extrahierte Personennamen: Abraham David David Jesaias Nebukadnezar_König_von_Babylon Nebukadnezar Ezechiel Cyrus Simonides Confucius Polygnotos Hippokrates Aristophanes Polykleitos Philipp_von_Macedonien Philipp Praxiteles
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
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Dritter Kursus. Die Kulturgeschichte.
336 Alexander der Große erschliefst Asien der hellenischenkultur. Sein Erzieher Aristoteles lehrt zu Athen im Lykeion (die Peripatetiker). Diogenes der Kyniker. — Die Bildsäulen des Lysippos, die Gemälde des Apelles und Protogenes. 322 Tod _ des Demosthenes und des Aristoteles. Zeitalter der Diadochen und Epigonen.
312 römische Wasserleitungen und Heerstrafsen: via Appia. ooo Alexandrien Sitz des Welthandels und der griechischen Gelehrsamkeit. Eukleides’ System der Mathematik.
Die Philosophenschulen zu Athen. Epikuros. Zenon lehrt in der Stoa. Menanders Komödien.
264 Beginn der punisch-römischen Kriege. Gladiatorenspiele in Rom. Anfänge der römischen Litteratur.
212 Archimedes f zu Syrakus.
184 -j- Plautus der Komödiendichter. Catos censorische Reden und Origines. Die Annalen des Ennius.
16< macedonischer Triumph: griechische Kunstwerke Kriegsbeute der Römer. — Polybios der Geschichtschreiber in Italien. Die Komödien des Terentius.
146 Zerstörung von Karthago u. Korinth. Griechische Philosophen und Rhetoren in Rom. P. Scipio Africanus der Jüngere. 133 Tiberius und Gajus Gracchus. — Lucilius Satiren.
63 Ciceros Konsulat. Blüte der römischen Beredsamkeit. —
Die Dichter Catullus, Lucretius.
46 Julianischer Kalender. Caesars Kommentarien.
44 Caesar f. Ciceros philippische Reden (C. f 43). — Der Geschichtschreiber Sallustius.
30 das römische Kaisertum. Augusteisches Zeitalter; Maecenas. Die Dichter Yergilius (-]- 19), Horatius (f 8 v. Ch.), Propertius; Ovidius (-j- in der Verbannung 17 n. Ch.). Livius’ römische Geschichte (L. f 17 n. Ch.).—Kaiserbauten in Rom. 14 n. Ch. 7 Augustus. —Judicia majestatis. Verfall römischer Sitte: Vorliebe für fremden Götzendienst.
33 Christi Leiden unter Pontius Pilatus. — Reisen der Apostel: den Heiden wird das Evangelium gepredigt.
64 Neronischer Brand der Stadt Rom. — Märtyrertod der Apostel
Petrus und Paulus. Johannes lehrt zu Ephesus.
79 Ausbruch des Vesuvs: Tod des älteren Plinius.
98 Trajanus. — Die Germania des Tacitus. Juvenals Satiren. Plutarchs Biographien.
133 Zerstreuung der Juden unter Hadrian. Christliche Apologeten.
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Extrahierte Personennamen: Alexander Zenon Menanders_Komödien P._Scipio Scipio Tiberius Gajus_Gracchus Catullus Augustus Christi Pontius_Pilatus Apostel Apostel Johannes
Extrahierte Ortsnamen: Athen Athen Rom Syrakus Italien Karthago Korinth Rom Caesars Rom Rom Ephesus
Zweites B u ch.
Von der Vereinigung Th ü ring en 6 mit
Meißen bis zur Verbindung des Herzog-
thums und der Kurwürde Sachsen mit
diesen Ländern, 124? bis 1423.
Eilftes Capitel.
Von Heinrich des Erlauchten Kampf um Thü-
ringen und von seiner Kinder und Enkel
Kriegen.
Ntarkgraf Heinrich war in der vollen Blüthe seiner
Kraft und hatte sich dnrch seine Kriegsthaten einen hochbe-
rühmten Namen gemacht, als ihm Thüringen zufiel.
Durch diese Erbschaft schien das Haus Wettin auf den
Gipfel der Macht zu gelangen, denn sein Landgebiet wurde
durch Thüringen mehr als verdoppelt, und zudem ge-
hörten sowohl seine Stammlande als die ihm zugefallenen
zu den reichsten und bestgelegenstcn im deutschen Reiche.
Allein Markgraf Heinrich gelangte nicht sogleich zum ru-
higen Besitz des Landes, sondern mußte einen langen schwe-
ren Krieg deshalb führen, und am Ende doch einen großen
Theil davon abtreten, um das Uebrige seinem Stamme zu
retten, da auch Andere, und nicht ohne gute Gründe, An-
sprüche auf die Erbschaft machten. Mit diesem Erbschafts-
streit hatte es folgende Bewandniß:
Markgraf Heinrich war der Sohn Juttas, einer
4*
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Ntarkgraf_Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich
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Vaters Beistand gegen den feindlichen Bruder erhielt.
Dietrich trieb nun Albrecht von Weißenfels zurück,
und der Landgraf schlug ihn 1194 bei Reveningen aufö
Haupt, so daß er sich kaum ins Kloster auf dem Peters-
berge retten und von da, in eine Mönchskutte verhüllt,
nach Leipzig entkommen konnte.
Dies war aber noch nicht das einzige Uebel, welches aus
dem schmählichen Bruderzwiste entsprang. Der Kaiser
Heinrich Vi., ein habsüchtiger und gewalttätiger Fürst,
bekam ein Gelüste nach den reichen Meißnischen Berg-
werken, und meinte, daß es bei dem Zanke der beiden
Brüder nicht schwer halten würde, sich der Markgrafschaft
zu bemächtigen. Er sandte deshalb ein Heer nach Mei-
ßen. Albrecht glaubte den Kaiser durch vernünftige
Vorstellungen auf andere Gedanken zu bringen, und reiste
zu ihm nach Italien. Allein er richtete nicht nur nichts
aus, sondern erfuhr auch, daß ihm nach dem Leben gestellt
würde; darum kehrte er eilig zurück, und legte ^Besatzungen
in die Städte Meißen, Leipzig und Eam bürg, um
sich der kaiserlichen Kriegsmacht zu erwehren. Ec starb
aber gleich nach seiner Zurückkunft plötzlich auf dem Wege
von F reib erg nach Meißen an Gift, welches ihm sein
ehemaliger Günstling beigebracht hatte; wenige Wochen dar-
auf ward auch seine Wittwe Sophia vergiftet. Ob Kai-
ser Heinrich Vi., oder die Mönche zu Alten zelle den
Giftmischer gedungen hatten, ist nicht auszumitteln, doch
fällt der stärkste Verdacht auf den ersten.
Dietrich von Weißenfels befand sich eben auf
einer Wallfahrt nach dem heiligen Lande, als sein Bruder
starb, und nun sah es bedenklich um seine Erbschaft des
Markgrafthums, aus, denn Niemand war vorhanden, der
sie! für ihn vertheidigt hätte. Zum Glück für ihn starb
der Kaiser Heinrich, und somit hatten auch die Angriffe
auf Meißen ein Ende. Dietrich kehrte 1198 aus dem
heiligen Lande zurück, und vertrieb mit dem Beistände sei-
nes Schwiegervaters die kaiserlichen Kriegsvölker aus der
Markgrafschaft. Doch auch seine Unterthanen, und besonders
die Frei b erg er leisteten ihm dabei wackeren Beistand.
Bald darauf fing der Streit der beiden Gegenkönige, Phi-
lipp von Schwaben und Otto von Braunschweig
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Extrahierte Personennamen: Albrecht_von_Weißenfels Albrecht Heinrich_Vi Heinrich Albrecht Heinrich_Vi Heinrich Heinrich Heinrich Otto
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v die Stadt seinem Bruder Wilhem entsagen und ihm al-
lein huldigen und Hilfe leisten solle. Da ging der ganze
Nath mit dem greisen Bürgermeister Niklas Weller an
der Spitze, mit entblößten Häuptern und mit Sterbekleidern
auf dem Arm zum Kurfürsten und Weller sagte: der Rath
hatte beiden Fürsten gemeinschaftlich den Treueid geleistet,
und lieber wolle er sein graues Haupt vom Rumpfe tren-
nen lassen — und wie er so auch die übrigen Nathsherrn
— als die Leschworne Pflicht verletzen. Da klopfte ihm
der Kurfürst auf die Achsel und sagte: „Nicht Kopf ab,
Alter, solcher redlicher Männer bedürfen wir noch ferner."
Bald nach dem Blutbade bei Gera rückten die beiden
Heere gegen einander, um in der Nahe dieser Stadt die
Entscheidungsschlacht zu liefern. Da begegneten sich die
fürstlichen Brüder auf dem Felde und wurden, nach einem
kurzen Gespräch, einig, in Leipzig eine Zusammenkunft zu
halten. Als daselbst, und auch später in Mühlhausen
keine völlige Ausgleichung erfolgte, da von beiden Theilen
die Rache das Feuer der Zwietracht wieder anzufachen such-
ten, so kamen sie zu Anfang des Jahres 1451 in Naum-
burg zusammen. Hier söhnten sie sich am 27sten Januar
aufrichtig wieder mit einander aus, und von da ab ist die
Eintracht nimmer wieder zwischen ihnen unterbrochen wor-
den. Dieser jammervolle Bruderzwist giebt den Fürsten ein
warnendes Beispiel, zu welchen unheilvollen Schritten sie
verleitet werden, wenn sie eigennützigen, ränkesüchtigen
Räthen ihr Vertrauen schenken und nicht selbst genau prü-
fen, was -zr ihrem und zu ihres Landes Besten dient.
Mußten hier ooch erst viele Tauseude unschuldig das Leben
opfern und aber viele Tausende Hab und Gut verlieren,
ehe die Fürsten es einsahen, daß sie blos um die unlau-
teren Absichten ihrer Räthe zu befördern, ihrer Länder Wohl-
fahrt und ihre eigene Ruhe aufs Spiel gesetzt hatten. Das
wnrde besonders dem Herzoge Wilhelm recht einleuchtend.
Der Haupturheber aller Irrungen, Graf Apel von Vitz-
thum fiel kurz nach dem Blutbade zu Gera, wahrschein-
lich weil er zu dieser Unthat gerathen, in Ungnade bei dem
Herzoge und pilgerte nach Rom. Während seiner Abwe-
senheit war der Friede zu Naumburg geschlossen zu des-
sen Bedingungen es gehörte, daß Apel gegen Empfang
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Extrahierte Personennamen: Wilhem Niklas_Weller Weller Wilhelm Graf_Apel_von_Vitz- Apel
Extrahierte Ortsnamen: Gera Leipzig Mühlhausen Naum- Gera Rom Naumburg
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40,000 Mark, und dieser wieder für 5o,ooo Mark an die
Markgrafen von Brandenburg verpfändet, und letztere
fingen an mit bewaffneter Hand sich in den Besitz des Lan-
des zu setzen. In Thüringen wollten die drei Städte
Eisenach, Kreuzburg und Franken stein reichsfrei
sein und forderten den König Al brecht auf, daß er als
Ad olfs Nachfolger Thüringen in Besitz nehmen möchte.
Bei der Ländergier dieses Fürsten bedurfte es des Aufmun-
terns nicht, längst war cs seine Absicht gewesen, sich der
Wettinfchen Länder zu bemächtigen, doch damit sein
Länderraub einen Anschein von Recht gewinnen möchte, lud
er die Markgrafen Friedrich und Diezmann auf einen
Hoftag nach Fulda, um wegen ihrer Länder mit ihnen zu
rechten, und als sie vor einem solchen partheiifchen Richter
nicht erscheinen mochten, da sprach er die Reichsacht gegen
sie aus und überzog 1306 Meißen mit Krieg. Friedrich
der Gebissene bemächtigte sich unterdeß mit Hilfe seiner
Schwiegermutter der Wartburg. Die Mühlhäuser,
Nordhäuscr und Erfurter belagerten ihn zwar und
bedrängten ihn hart, doch ward er von seinen Getreuen
entsetzt, und bald war beinah ganz Thüringen in seinen
Händen. König Alb recht hatte, der reichen Bergwerke
wegen, sein Hauptaugenmerk auf Meißen gerichtet, und
erschien 1307 mit einem starken Heere, meistens aus Schwa-
den und Rheinländern bestehend, um es in Besitz zu
nehmen. Seine Krieger hausten auf eine' gottesvergessene
Weile im Lande, weshalb denn auch die Landleute höchst
erbittert auf sie waren und ihren Landesherrn, wo sie konn-
ten, Beistand leisteten. Friedrich und Diezmann schlu-
gen am 3. Mai das feindliche Heer bei Lucca, ohnweit
Alten bürg, völlig, daß es ganz auseinander gesprengt
wurde, wo dann die aufgebrachten Bauern noch viele Tau-
sende auf der Flucht erschlugen. Von dieser schmähligen
Niederlage ist dassprüchwort entstanden: Es wird Dir
gehen, wie den Schwaben bei Lucca. König Al-
b recht wurde durch andere Händel abgehalten, nochmals
einen Angriff auf Meißen zu thun, und kaum ein Jahr
darauf fiel er durch Meuchelmord. Die größte Gefahr für
das Haus Wettin war nun vorüber.
Dennoch mußten noch manche schwierige Kampfe be-
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich
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zu werden, that der Lasterhaftigkeit großen Vorschub. Der
Bernhardiner Mönch, Johann von Capistrano,
der Deutschland durchzog um einen Kreuzzug gegen die
Türken zu predigen, kam 1452 auch durch Meißen und
Thüringen. Er predigte, vom Herzog Wilhelm auf-
gefordert, auch in Jena, dann aber auch im andern
Städten gegen die verderbten Sitten und brachte es so weit,
daß die Bürger ihre Würfel und Spieltische, die Frauen
und Jungfrauen ihre Zöpfe und andere Putzstücke auf den
Markt zusammen brachten und verbrannten. Doch dauerte
diese Buße nicht lange und bald herrschte wieder die alte
Ueppigkeit, daher vermehrte Herzog Wilhelm seine Lan-
desordnung 1452 mit mehreren Polizeigesetzen. In Mei-
ßen wurde die allgemeine Landcsordnung erst 1482 cinge-
führt, worin Vorschriften enthalten sind, wie Dienstboten
gekleidet und was sie an Lohn erhalten sollen, ferner wie
viel Esten und Lohn die Arbeiter erhalten sollen, und wie viel
bei Festlichkeiten an Aufputz und Schmuck verwendet werden
könne. Das, was darin erlaubt ist, beweist, daß in allen
Volksklaffen ein großer Wohlstand geherrscht habe; selbst
die Handwerker gingen in Sammt und Seide gekleidet,
und es mußte ihnen untersagt werden, des Mittags mehr
als 6 und des Abends mehr als 5 Gerichte und mehr als
zweierlei Wein und Bier auf dem Tische zu haben. Frauen-
kleider sollten nicht mehr als 15o Gulden kosten und nicht
Schleppen über 2 Ellen lang haben. Alle Verordnungen
waren doch nicht im Stande, den übertriebenen Aufwand
zu hemmen. Sachsen hatte sich von den Verwüstungen
des Hu.ssitenkriegs und der Bruderfchde schnell wieder
erholt, und ein großer Bergsegen, besonders nachdem 1471
die reichhaltigen Silbergänge bei Schnccberg entdeckt wur-
den, brachte viel Geld in Umlauf, Handel und Gewerbe
blühten, und der Bürgerstand stand in seinem höchsten Flor.
Dresden erhielt 1443 eine eigene Stapclgerechtigkeit; in
Leipzig wurde noch vor 148o, des Tauschhandels wegen,
ein eigenes Gewandhaus angelegt; 1458 erhielt Leipzig den
Neujahrs mar kt und 1466, 1469 und 1497 kaiserlich
privilegirte Messen, und Kon rad Kachelofen legte
i486 die erste Buchdruckerei in Leipzig an.
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Extrahierte Personennamen: Johann_von_Capistrano Johann Wilhelm Wilhelm Schnccberg
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Jena Mei- Sachsen Dresden Leipzig Leipzig
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Auch der päpstliche Legat, Cardinal Julian, war dabei.
Im August 1431 fiel dieses Heer in Böhmen ein, wäh-
rend der Herzog Alb recht von Oe streich durch Mäh-
ren vordrang. Ein Theil des deutschen Heeres, welchen
der Cardinal anführte, rückte bis Tepel vor und ver-
brannte auf seinem Zuge 200 Dörfer, dann vereinigte
es sich mit dem Hauptheere. Als die Hussiten erschie-
nen nahmen die Deutschen die Flucht und zogen sich in
eine Wagenburg bei Niesenberg; da aber die Böh-
men stürmen wollten, warfen die Neichsvölker die Waffen
weg, ließen Geschütz und Gepäck, mehr als 8000 Wagen,
zurück und flohen zur Grenze hin. Auf der Flucht allein
wurden ihrer 12,000 erschlagen.
Als der Kaiser Sigismund durch diese schmähliche
Niederlage sich überzeugt hatte, daß die Böhmen mit
Gewalt nicht zu unterwerfen wären, da knüpfte er Unter-
handlungen mit ihnen an, und lud sie ein, Abgeordnete an
die Kirchcnversammlung zu Basel zu senden, doch dauerte
es noch länger als ein Jahr, ehe sie sich dazu verstanden.
Während der Zeit sollen sie in Meißen eingefallen und
bis vor Naumburg gedrungen seyn, doch zweifeln viele
Geschichtsschreiber an der Wahrheit dieser Sage, obgleich
in Naumburg deshalb noch ein Fest gefeiert wird. Wäh-
rend mit einer Hussitenpartei, den Calixtinern 1433
ein Vergleich, die Prager Union zu Stande kam, setz-
ten sich die übrigen dagegen, und es kam zwischen den
verschiedenen Hussiten Parteien selbst zum Kriege. Die
Calixtiner behielten aber die Oberhand und erkann-
ten den Kaiser als ihren rechtmäßigen König an, der ihnen
nun die freie Religionsübung gestattete. Nach dem Tode Kaiser
Sigismunds 1437 wollten aber auch die Calixtiner
seinen Eidam und Erben Alb recht von Oestreich nicht
für ihren König anerkennen, sondern beriefen den pol-
nischen Prinzen Casimir auf den Thron. Kurfürst
Friedrich der Sanftmüthige zog dem König Al-
b recht mit 5000 Mann zu Hilfe und half ihm die Ca-
li xt in er und P ölen überwältigen. Als daraus der Kur-
fürst mit seinem Heere zurückzog, wurde er am 23sten Sep-
tember 1438 von dem Feldherrn der Calixtiner, Peter
von Sternbcrg zwischen Brix und Bilin überfallen.
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Extrahierte Personennamen: Cardinal_Julian August Sigismund Sigismunds Oestreich Casimir Friedrich Peter
von_Sternbcrg Brix
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durch noch blutiger wurde, daß viele Grafen und Adelige
ihre Familienfeindschaften darin ausfechten wollten, und
daraus denn so zu sagen ein Krieg Aller gegen Alle ent-
stand, wollten die benachbarten Fürsten durch Vermittelung
rin Ziel setzen, doch fanden sie lange kein Gehör mit ihren
Vorschlägen und die angeknüpftcn Unterhandlungen wurden
immer wieder abgebrochen. Endlich gelang es ihnen doch,
j. I. 1447 zu Erfurt einen Vergleich zu Stande zu brin-
gen, allein er war nicht von langer Dauer. Apel von
Vitzthum, der dabei seinen Vortheil fand, wenn die bei-
den fürstlichen Brüder mit einander haderten , veruneinigte
sie aufs Neue. Den stärksten Anlaß zu abermaligem Zwist
gab, daß er den Herzog bewog, ihm fürnoßla, Sulza,
Reinftadt und 42,ooo Gülden, alle thüriq gischen
Gebiete in Franken, als Koburg, Königsberg, Hild-
burg Hausen, Neustadt an der Heyde, Ummer-
stadt, Eisfeld, Nodach, Heldburg, Sonneberg
u. a. m. abzutreten. Dadurch verletzte Herzog Wilhelm
nicht nur die Rechte seiner Gemahlin, deren Witthum auf
die fränkischen Lande angewiesen war, sondern beein-
trächtigte auch seinen Bruder und dessen Nachkommen, da,
wenn er keine männlichen Erben hinterließ, seine Länder
an seines Bruders Linie fielen. So weit ging aber schon
sein unnatürlicher Haß, daß er um den Bruder zu kränken,
dessen heftigsten Widersacher mit des eigenen Stammes
Erbgütern bereicherte. Kurfürst Friedrich, der. solche
Verschleuderung Wettinischer Stammgüter nicht gesche-
hen lassen konnte, griff zu den Waffen, auch Herzog Wil-
helm stellte ein beträchtliches Heer ins Feld, und beide
Brüder verwüsteten einander ihre Gebiete auf die jammer-
vollste Weise. Und wie sie, so thaten auch ihre Lehns-
leute und Bundesgenossen. Graf Gü nther von S chw arz-
burg verkaufte 1448 an den Kurfürsten die schwarzbur-
gische Stadt Königssee; was freilig auch nichts besse-
res war, als was Herzog Wilhelm.mit seinen fränki-
schen Besitzungen that. Graf Heinrich wollte das nicht
dulden, eroberte mit dem herzoglichen Kriegsvolke die Stadt
und zerstörte sie bis auf den Grund. Glücklicher war das
Städtchen Ilm, welches Heinrich von Schwarzburg
gehörte und die Zerstörung von Kön igssec entgelten sollte.
/
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Friedrich Friedrich Wettinischer_Stammgüter Wilhelm Heinrich Heinrich Heinrich_von_Schwarzburg Heinrich
139
so schnell und vollständig gelungen scyn, wenn Johann
Friedrich nicht noch einen Hauptfehler begangen bàtte,
wodurch alle Kräfte des Bundes gelähmt und die Bun-
desgliedcr einzeln dem Kaiser in die Hände geliefert wurden.
Das geschah auf folgende Weise.
Der Herzog Moritz von Sachsen, der stets wider-
willig gegen seinen Vetter, den Kurfürsten, gesinnt war,
hatte, ungeachtet er sich zur lutherischen Lehre bekannte, am
I9tcn Juni' 1546 ein geheimes Bündnifi mit dem Kaiser
gegen den schmalkaldischen Bund geschlossen, da er die
Versicherung erhalten, daß von dem Kriege des Kaisers
den Lutherischen kein Nacktheit erwachsen solle. Warum
er solches gethan, das hat die Folge gezeigt. Der Kur-
fürst der sich solches von seinem Vetter nicht versehen, hatte
ihm selbst die Bewachung seiner Lande übertragen, als er
gegen den Kaiser zog, und Moritz sie auch nicht zurück-
gewiesen. Als nun der Kaiser den Kurfürsten Johann
Friedrich mit der Acht belegte, da trug er dem Herzog
Moritz auf, die Acht zu vollziehen und die kurfürstlichen
Lande zu erobern. Der that das zum Schrecken und Kum-
mer aller Evangelischen, sandte zu Ende des Oktobers dem
Kurfürsten einen Absagebrief und fiel ihm ins Land. Noch
vor Ende des Jahres hatte er, bis auf Ei se nach, Gotha,
und Wittenberg, das ganze Kursachsen erobert und
bei letzterer Stadt ließ er die Umgegend auf das Schreck-
lichste verheeren. Der römische König Ferdinand war
schon früher ins Vogtland eingerückt, und damit wollte
Moritz sich entschuldigen, daß er feines Vetters Land
eingenommen, weil es, hätte er es nicht besetzt, in fremde
Hände gekommen ftyn würde; doch hielt der "Grund wohl
nicht Stich, denn Ferdinand, der selbst mit den wider-
setzlichen böhmischen Ständen zu streiten hatte, wäre
nimmer ohne Gutheißen des Herzogs Moritz in Kursach-
sen eingefallen. Auch was sonst noch zur Rechtfertigung
dieses Fürsten gesagt worden ist, nimmt den Vorwurf nicht
von ihm, daß er seines Vetters Vertrauen gemißbraucht
hat, um davon Nutzen zu ziehen/ Was er aber nicht er-
wartet hatte geschah nun, der Kurfürst ließ sich von seinen
Bundesgenossen nicht länger bei ihrem Heere zurückhalten,
als er die Besetzung seiner Lande vernahm, sondern brach
i
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Extrahierte Personennamen: Johann
Friedrich Johann Friedrich Moritz_von_Sachsen Moritz Johann
Friedrich Johann Friedrich Moritz Ferdinand Moritz Ferdinand Moritz