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1. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 53

1880 - Leipzig : Arnoldi
Dritter Kursus. Die Kulturgeschichte. 53 2000 chaldäischer Sterndienst. -— Abraham. Pelasgische Bauten in Griechenland. i5oo die ältesten Veden der Indier. — Schiffahrt und Kunstfleifs der Phönizier. — Moses Gesetzgeber der Israeliten. 1250 Reich der Assyrier von Ninive. Keilschrift. 1000 David. Blüte der hebräischen Dichtkunst. — Zaruthastra (Zoroaster) Religionsstifter in Baktrien. — Blüte des hellenischen Epos in den Kolonien. Homer und die Homeriden. 776 Aera der Olympiaden. Dorischer und ionischer Tempelbau. 753 Aera der Erbauung Roms. Etruskische Kunst. 700 das lydische u. das medische Reich. — Der Prophet Jesaias. 606 Zerstörung von Ninive. Nebukadnezar König von Babylon. Die Propheten Jeremias, Ezechiel. Hellenische Festversammlungen. Blüte der Lyrik; dieaeolier Alkaeos und Sappho. — Die sieben Weisen: Thaies von Milet, Vater der Philosophie; Solon von Athen. 559 Cyrus. — Croesus von Lydien. — Indischer Buddhaismus (Buddha t 5^3). 540 Pflege der Künste durch die Peisistratiden von Athen. Sammlung der homerischen Gedichte. Anakreon. — Pythagoras lehrt zu Kroton. 500 Kriege zwischen Griechen und Persern. — Der Dichter Simonides. — Der Weltweise Confucius in China. 480 Schlacht bei Salamis. Pindaros’ Hymnen. Die Tragödien des Aeschylos (f 456). 445 höchste Blüte der Kunst in Athen unter Perikies’ Staatsverwaltung. Der Maler Polygnotos. Bau des Parthenons und der Propyläen; die Götterbilder des Pheidias. — Hero-dots Geschichte. — Die Tragödien des Sophokles (f 405). 431 der peloponnesische Krieg. Der Geschichtschreiber Thuky-dides. Die Tragödien des Euripides (f 406). 429 f Perikies. Der Arzt Hippokrates. Platon geboren. Die Sophisten in Athen: ihr Gegner Sokrates. Die attische Komödie; Aristophanes. 421 Friede des Nikias.— Der Bildhauer Polykleitos von Argos. 399 Sokrates f. Die Maler Zeuxis und Parrhasio6. 387 Platon lehrt in der Akademie (-{* 347). Xenophon. Isokrates Lehrer der Redekunst (-J- 338). 359 K. Philipp von Macedonien. — Demosthenes’ Staatsreden. Der Bildhauer Praxiteles von Athen.

2. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 54

1880 - Leipzig : Arnoldi
54 Dritter Kursus. Die Kulturgeschichte. 336 Alexander der Große erschliefst Asien der hellenischenkultur. Sein Erzieher Aristoteles lehrt zu Athen im Lykeion (die Peripatetiker). Diogenes der Kyniker. — Die Bildsäulen des Lysippos, die Gemälde des Apelles und Protogenes. 322 Tod _ des Demosthenes und des Aristoteles. Zeitalter der Diadochen und Epigonen. 312 römische Wasserleitungen und Heerstrafsen: via Appia. ooo Alexandrien Sitz des Welthandels und der griechischen Gelehrsamkeit. Eukleides’ System der Mathematik. Die Philosophenschulen zu Athen. Epikuros. Zenon lehrt in der Stoa. Menanders Komödien. 264 Beginn der punisch-römischen Kriege. Gladiatorenspiele in Rom. Anfänge der römischen Litteratur. 212 Archimedes f zu Syrakus. 184 -j- Plautus der Komödiendichter. Catos censorische Reden und Origines. Die Annalen des Ennius. 16< macedonischer Triumph: griechische Kunstwerke Kriegsbeute der Römer. — Polybios der Geschichtschreiber in Italien. Die Komödien des Terentius. 146 Zerstörung von Karthago u. Korinth. Griechische Philosophen und Rhetoren in Rom. P. Scipio Africanus der Jüngere. 133 Tiberius und Gajus Gracchus. — Lucilius Satiren. 63 Ciceros Konsulat. Blüte der römischen Beredsamkeit. — Die Dichter Catullus, Lucretius. 46 Julianischer Kalender. Caesars Kommentarien. 44 Caesar f. Ciceros philippische Reden (C. f 43). — Der Geschichtschreiber Sallustius. 30 das römische Kaisertum. Augusteisches Zeitalter; Maecenas. Die Dichter Yergilius (-]- 19), Horatius (f 8 v. Ch.), Propertius; Ovidius (-j- in der Verbannung 17 n. Ch.). Livius’ römische Geschichte (L. f 17 n. Ch.).—Kaiserbauten in Rom. 14 n. Ch. 7 Augustus. —Judicia majestatis. Verfall römischer Sitte: Vorliebe für fremden Götzendienst. 33 Christi Leiden unter Pontius Pilatus. — Reisen der Apostel: den Heiden wird das Evangelium gepredigt. 64 Neronischer Brand der Stadt Rom. — Märtyrertod der Apostel Petrus und Paulus. Johannes lehrt zu Ephesus. 79 Ausbruch des Vesuvs: Tod des älteren Plinius. 98 Trajanus. — Die Germania des Tacitus. Juvenals Satiren. Plutarchs Biographien. 133 Zerstreuung der Juden unter Hadrian. Christliche Apologeten.

3. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 100

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
100 den Staats- und Ssttenverhältniffen anderer Länder hatte auch manche Veränderung in den sächsischen Ländern zur Folge. Der Fürstenhof erhielt eine Vermehrung des Hofstaats und einen vergrößerten Glanz, und wenn gleich die Kurfürsten in diesem Zeiträume meistens gute Staats- wkrthe waren, und eichen ehrbaren Lebenswandel führten, so ließen sie es an ihrem Hofe doch nicht an einem Auf- wande fehlen, der einem königlichen nahe kam. Die land- ständische Verfassung gewann eine andere Gestaltung und festere Ordnung, die Stande des Herzogthums Sachsen erschienen auf den meißnischen und osterländischen Landesverfammlungen, und seit 1428 nahmen die Stande regelmäßig Theil daran und bildeten mit den Prälaten, Grafen, Herrn und Rittern die Landschaft. Außer der Bede, von der schon die Rede gewesen und die nach und nach außer Gebrauch kam, wurden andere Abgaben einge- führt. Denn die Landesherrn singen an die Reichslastcn auf die Unterthanen zu wälzen, auch reichten die Einkünfte der fürstlichen Kammergüter nicht mehr zur Bestreitung der Kosten der Kriegszüge und der glänzenden Hofhaltung hin. In Thüringen war schon 1405 eine allgemeine Kopf- steuer, der Bär oder Bern genannt, aufgekommen; in Meißen wurde i486 die ginfe (Accise), der 3oste Pfennig von allem feilen Verkauf, und 1443 eine Kopfsteuer von 2 gr. für den Kopf eingeführt. Letztere ward 1454 nach dem Vermögen und dem Einkommen erhoben, und selbst Geistliche und Ritter waren davon nicht ausgenom- men. Die Landschaft verwilligte zwar alle diese Abgaben, doch nicht ohne sich dabei die Bestätigung alter und Ver- leihung neuer Rechte auszubedingen. So wurde 1428 die Beisteuer zum Hussitenkriege nur unter dem Beding ver- wiüigt, daß die Lehnsgüter in Ermangelung männlicher Nachkommen auch auf Töchter und Seitenvcrwandte ver- erben sollten; und 1438 gestand der Kurfürst der Land- schaft das Recht zu, sich zu ihrer Sicherheit zu vereinigen, wenn er außer der jetzigen noch andere Forderungen sollte machen wollen. Als diese Steuern 1451 bewilligt werden sollten, erlangten die Stände das Recht, das erho- bene-Geld in Leipzig niederzulegen und durch einen stän- dischen Ausschuß verwalten zu lassen. Dadurch wurde der

4. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 102

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
102 zu werden, that der Lasterhaftigkeit großen Vorschub. Der Bernhardiner Mönch, Johann von Capistrano, der Deutschland durchzog um einen Kreuzzug gegen die Türken zu predigen, kam 1452 auch durch Meißen und Thüringen. Er predigte, vom Herzog Wilhelm auf- gefordert, auch in Jena, dann aber auch im andern Städten gegen die verderbten Sitten und brachte es so weit, daß die Bürger ihre Würfel und Spieltische, die Frauen und Jungfrauen ihre Zöpfe und andere Putzstücke auf den Markt zusammen brachten und verbrannten. Doch dauerte diese Buße nicht lange und bald herrschte wieder die alte Ueppigkeit, daher vermehrte Herzog Wilhelm seine Lan- desordnung 1452 mit mehreren Polizeigesetzen. In Mei- ßen wurde die allgemeine Landcsordnung erst 1482 cinge- führt, worin Vorschriften enthalten sind, wie Dienstboten gekleidet und was sie an Lohn erhalten sollen, ferner wie viel Esten und Lohn die Arbeiter erhalten sollen, und wie viel bei Festlichkeiten an Aufputz und Schmuck verwendet werden könne. Das, was darin erlaubt ist, beweist, daß in allen Volksklaffen ein großer Wohlstand geherrscht habe; selbst die Handwerker gingen in Sammt und Seide gekleidet, und es mußte ihnen untersagt werden, des Mittags mehr als 6 und des Abends mehr als 5 Gerichte und mehr als zweierlei Wein und Bier auf dem Tische zu haben. Frauen- kleider sollten nicht mehr als 15o Gulden kosten und nicht Schleppen über 2 Ellen lang haben. Alle Verordnungen waren doch nicht im Stande, den übertriebenen Aufwand zu hemmen. Sachsen hatte sich von den Verwüstungen des Hu.ssitenkriegs und der Bruderfchde schnell wieder erholt, und ein großer Bergsegen, besonders nachdem 1471 die reichhaltigen Silbergänge bei Schnccberg entdeckt wur- den, brachte viel Geld in Umlauf, Handel und Gewerbe blühten, und der Bürgerstand stand in seinem höchsten Flor. Dresden erhielt 1443 eine eigene Stapclgerechtigkeit; in Leipzig wurde noch vor 148o, des Tauschhandels wegen, ein eigenes Gewandhaus angelegt; 1458 erhielt Leipzig den Neujahrs mar kt und 1466, 1469 und 1497 kaiserlich privilegirte Messen, und Kon rad Kachelofen legte i486 die erste Buchdruckerei in Leipzig an.

5. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 80

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
Stadt, sich von ihnen große Vorrechte zu erwerben. Sie erweiterte ihr Gebiet durch eine Menge von Ankäufen, so .daß sie viele Herrschaften, Schlösser und Dörfer besaß; die Bürgerschaft war so zahlreich, daß bei einer Pest 12,000, "bei einer andern sogar 20,000 Menschen umkamen, ohne daß die Stadt in Verfall gekommen wäre. Bei der Judenverfol- gung wurden 6000 dieses Glaubens umgebracht. Zum Ruhm und Vortheil dieser Stadt gereichte besonders die auf ihre Ko- sten vollbrachte Stiftung einer Univetfttät, deren Einweihung 1392 erfolgte. Sie kam schnell in große Aufnahme. Er- fu r t war der Stapelplatz des ganzen t h ü r i n g i sch e n Han- dels und hatte seit 1330 eine Messe. Die Einkünfte dieser Stadt beliefen sich im Uten Jahrhundert auf 9)59 Pfund Silber. Leipzig, die vorzüglichste Stadt im Osterlande, vergrößercr sich zwar seit 1237 beträchtlich, doch konnte es beinweirem mit Erfurt nicht wetteifern, da es den Han- del mit Merseburg und Halle theilen mußte. Doch war seit 1388 der Handel in stetem Wachsen: Die wich- tigsten Artikel waren Leinwand und Pelzwerk, welches die Sorben dahin brachten. Seine eigentliche Wichtigkeit er- langte Leipzig erst durch die Stiftung der Universität -1409, wovon bereits Erwähnung geschehen. Von den Sitten in diesem Zeiträume ist wenig Er- freuliches zu melden-) Der Adel blieb roh und raubsichtig, und als er nach der Anwendung , des Pulvers nicht mehr allein auf seine festen Schlösser und Mauern trotzen konnte, und in den Kriegen nicht mehr den Fürsten ganz unent- behrlich war, da suchte ec durch übertriebenen Aufwand sein Ansehen zu behaupten, und schwelgte und zechte, wenn er im Kriege nicht mehr beschäftigt war. Bei der Geist- lichkeit verlor sich mit der Lust zu den Wissenschaften, auch alle gute Sitte, sie wetteiferte an Pruk und lleppig- keit, an Völlerei und Zügellosigkeit mit dem Adel, und brachte sich um alle Achtung der Weltlichen. Auch bei dem Bürger stände herrschte ein. ungemeffcner Aufwand, und viel Schwelgerei , doch fand- sich in diesem Stande noch die mehrste gute Sitte, und die-mehrste Rechtlichkeit. Der Bauernstand versank immer tiefer in die Leibeigenschaft; ihm wurden nach und nach immer größere Lasten aufgebür- der, sein Zustand war"beklagenswerch. «' • • -

6. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 83

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
83 zu besiegen. Dies Mal sollte auch Frömmigkeit die Tapfer- keit unterstützen; Fluchen, Zanken, Spielen und andere Laster waren bei schwerer Strafe untersagt, Jedermann mußte wöchentlich einmal zur Beichte gehen und die Messe hören. Das half aber alles nichts. Friedrich war mit seinem Heere zur Belagerung von Mieß vorgerückt; so- bald aber die Hussiten herbeieilten, ergriffen die Deut- schen die Flucht, ohne den Kampf abzuwarten; sie verlo- ren dabei über 10,000 Mann und den größten Theil von ihrem Kriegsgerath. Bald nach seiner Rückkunft aus Böhmen verfiel Kurfürst Fried rich in eine tödtliche Krankheit. Als er sein Ende nahe fühlte, rief er seine Söhne zu sich und hielt ihnen folgende Ermahnung: „Sorget das Vaterland bei Frieden zu erhalten. Sehr leicht werdet ihr dies können, wenn ihr gottesfürchtig und in brüderlicher Liebe und Eintracht lebt, die Unterthanen aber treulich schützt und ihr Bestes fördert. Nehmt ja nicht solche zu eueren Rathen, die ehr- und hab- süchtig sind und durch ihr Amt sich bereichern wollen. Be- lastet die Unterthanen mit neuen Bürden nicht. Wollt ihr Einem zur Wohlfahrt verhelfen so geschehe es ohne Beein- trächtigung der Andern. Mit dem Adel verfahret so, daß er stets euch zu dienen bereit sei. Keine Missethat laßt ungestraft, wo sich aber Hoffnung zur Besserung zeigt, laßt auch Nachsicht und Verzeihung walten. Haltet Maß im Zorn, so Jemand euere Ungnade verschuldet hat. Nie greift zu den Waffen, außer wenn es die höchste Noth er- fordert. Gegen euere Unterthanen beweiset euch als Väter, nicht als Wüthriche und Tyrannen, vor welchen die Natur selbst einen Abscheu hat. Seht wie Markgraf Friedrich der Angebissene, Euer Anherr zwar gegen drei Kaiser kriegte, doch nur um Land und Leute zu schirmen. Wenig Vortheil hatten unsere Vorfahren von den Kriegen, die sie führen mußten; welchen Schaden aber muthwillige Kampf- lust bringt, das zeigt Landgraf Alb rechts Beispiel. Da- rum ermahne ich euch ernstlich, daß ihr einträchtig seid und einer dem andern nachgebe und verzeihe. Euere Eintracht wird die Schutzwehr sein gegen die feindlichen Anfälle, die ihr bald zu erwarten habt." Durch diese Ermahnung zeigte der würdige Fürst, daß er seine Pflichten wohl gekannt

7. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 164

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
m Fürsten durch feine weise Staatsmrthschaft erwiesen, seine Wirksamkeit darin war so einsichtsvoll und heilsam, daß sie selbst noch in spateren Zeiten ein unerreichbares Vorbild ge- blieben ist. Er hatte es sich zur Pflicht gemacht, alles mit seinen eigenen Augen zu sehen und selbst zu prüfen. Er kannte sein Land genau durch seine vielen Reisen, und war in allen Theilen desselben vollkommen zu Hause. Unbe- baute Landstriche vertheilte er zum Anbau, zu große Land- güter ließ er zur bessern Benutzung zerschlagen, und 20,000 Niederländern, die Alba's Tyrannei entflohen, ge- währte er eine freundliche Aufnahme. Er selbst -war ein erfahrener und einsichtsvoller Landwirth, daher suchte er auch den Landbau, als die Grundlage des Wohlstandes sei- nes Volks, aus allen Kräften zu heben. Er stellte auf sei- nen Kammergütern vielfache Versuche an, und ließ das Er- probte im Großen ausführen. Einzelne Kammergüter ver- theilte er und that sie auf Erbpacht aus, damit mehrere Familien darauf Unterhalt fänden. Seinen Pächtern gab er genaue Vorschriften zur Bewirthschaftung der Kammer- güter, zur Veredelung der Pferde legte er ein Gestüt in Torgau an, und ausländisches Rindvieh und Schaafe hielt er auf besonderen Meiereien. Den Obstbau trieb er selbst mit Fleiß und brachte ihn durch Verordnungen und Ermunterungen in große Aufnahme. Gleiche Sorge wandte er auf die Verbesserung des Weinbaues, zu welchem Zwecke er selbst Reben vom Rheine kommen ließ. Durch sein Be- streben kam es dahin, daß Obst und Wein in beträchtlicher Menge von Sachsen in's Ausland verkauft wurden. Sei- ne Forstwissenschaft gereichte dem Lande zu großer Wohl« that. Im Erzgebirge kaufte er Wälder an, damit es am nöthi- gen Holzbedarf nicht fehle. Wenn er Bauholz verabfolgen ließ, so mußten jedesmal junge Stämme dafür eingepflanzt werden. Zur Verbesserung des Holzes in holzarmen Ge- genden ließ er mehrere Holzflößen zu Schneeberg und An nab erg und auf der Elbe und Pleiße anlegen, wodurch er bewirkte, daß das Holz ein wichtiger Handels- artikel wurde, und er außer andern, mit Halle eine Lie- ferung von 8000 Klaftern jährlich schloß. Der Erweiterung und Vervollkommnung des Bergbaues nahm er sich auf das Eifrigste an, gab neue Beiordnungen > verbesserte das

8. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 214

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
214 Stande der Landschaft keine neuen Schulden aufzudringen, keine Werbung, Krieg oder Bündnisse zu schließen, und keine Veränderung in der Religion wie auch keine Steuerveränderung vorzunehmen, kehrte der Kurfürst sich nicht, und trotz den großen Bewilligungen, die den Ständen abverlang-t wur- den, erlangten sie nicht nur keine Vermehrung ihrer Rechte, sondern litten noch in mehrerer Hinsicht eine Verminderung derselben, doch kam 1728 eine Landtagsordnung zu Stande. Das Heerwesen war es vornehmlich, was des Landes Kräfte verschlang und viele Millionen kostete. Schon i. I. 1711 belief sich das Heer auf 30,000 Mann. Da diese Kriegsmacht noch dazu sehr glänzend ausgerüstet und bei öftern Verlusten immer wieder ergänzt werden mußte, so konnte das Land die Kosten nicht mehr erschwingen und sie wurde in Etwas vermindert. Im Jahr 1726 war das Heer aber wiederum auf 20,000 Mann zu Fuß und 7000 Mann zu Pferd gebracht, deren Unterhaltung an 2 Millio- nen Lhaler kostete. Schwere Klagen des Volks und der Stände wurden wegen den gewaltsamen Werbungen der jungen Mannschaft geführt. Da Friedrich August in irgend einer Art des Glanzes sich nicht gern von andern Monarchen übertreffen ließ, so ahmte er auch die damals in Preußen herrschende kriegerische Prunkliebe nach. Er ließ i. I. 1780 bei Mühlberg ein Lustlager halten, wo- bei er 30,000 Mann auf französische Art in den Waf- fen geübt stellte. Ezi waren dabei der König und der Kur- prinz von Preußen, außerdem aber noch 47 Fürsten zugegen. Die kostbarsten Prunkfeste, Illuminationen, Feuer, werke wurden dabei gegeben, und dieses Lustlager kostete dem Lande eine Million Thaler. Bei den unaufhörlichen Verwickelungen Friedrich August's 1. in auswärtige Angelegenheiten, bei seinen vie- len Kriegen und bei den mannigfachen Vergnügungen und Zerstreuungen, denen er sich ohne Maß und Ziel überließ, ist es wahrlich zu verwundern, daß in seinen Erblanden bei allen Verwaltungszweigen noch so viel geschah und Kur- sachsen gegen andere deutsche Länder, deren thätige Re- gierungen ungesäumt stets das Beste bewirkten, was Zeit und Umstande erforderten, nicht gar zu sehr zurückblieb.

9. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 188

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
188 Doch nicht auf Lange. Schon zu Ende des Jahres 1638 brach Banner wieder in's Voigtland ein, nahm einen kaiserlichen Heerhaufen unter Salis bei Neichenbach gefangen, besetzte Zwickau und trieb die sächsischen Krieger von Frxiberg bis in die Vorstädte von Dres- den. Freiberg wurde von den Landleuten der Umge- gend so tapfer vertheidigt, daß er es nicht erobern konnte, dagegen schlug er am 4. April das kaiserliche und sächsi- sche Heer bei Chemnitz, und eroberte am 22. Pirna, darauf zog er nach Böhmen. Nunmehr hatte der große Krieg in Sachsen auf eine Zeitlang ein Ende, allein eine Erleichterung hatte das ar- me bedrängte Land darum doch nicht, denn es wurde un- aufhörlich durch viele kleine Streifparteien beunruhigt, die ein- zelne Ortschaften überrumpelten und auf dem flachen Lande plünderten und wüsteten, dann aber wurde Kursachsen von den unaufhörlichen Durchzügen auf eine ganz unerhörre Art mitgenommen und hatte davon mehr zu leiden, als wenn große Schlachten darin geschlagen worden wä- ren- Viele Städte und Dörfer verödeten gänzlich, die Menschen hielten sich in den Wäldern, Bergklüften und Höhlen auf, oder wanderten aus, Hunger und Pest wütheten auch von Zeit zu Zeit, und würgten auch da, wo der Krieg mit seinen blutigen Krallen noch nicht hingelangt war, und das ganze herrliche Sachsen, das seines schönen Anbaues wegen einem Lustgarten glich und in besten stark bewohnten Städten die emsigen Bürger mit Bienenfleiß ihren Wohl- stand mehrten, glich nur einer großen Wahlstatt, auf der Jammer und Verwesung ihren schweren Sitz aufgeschlagen hatten. Nachdem der Kurfürst am 7. Juli 1641 Zwickau und am 3. October Görlitz zurückerobert hatte, zog sich der Hauptkrieg 1642 wieder nach Sachsen. Lorsten- son, Banner's Nachfolger besetzte im October Guben und Zwickau, vereinigte sich mit Königsmark und be- lagerte am 2. November Leipzig. Das zu verhindern, waren der Erzherzog Leopold Wilhelm und Piccolo- mini über Dresden und Meißen herangeeilt, aber am 24. October bei Breitenfeld, wo schon Lilly eine Niederlage erlitten, so völlig geschlagen worden, daß sie

10. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 189

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
/ 189 eiligst nach Böhmen flohen. Leipzig ergab sich am 27. November durch die Feigheit der Befehlshaber früher, als nöthig gewesen wäre, (iie wurden von dem Kurfürsten dafür zur Rechenschaft gezogen. Die Stadt mußte das ganze schwedische Heer neu kleiden und die Plünderung mit 3 Tonnen Goldes abkaufen, wozu aber auch die frem- den Kaufleute beitrugen. Leipzig blieb von da ab.7 Jahre und 8 Monate bis zum 1. Juli 1650 in schwedischen Händen. Bester als Leipzig vertheidigte sich Freiberg unter seinem wackern Befehlshaber H e r r m a n n von S ch w e i - nitz vom 27. December 1642 bis den 17. Februar 1643, bis der kaiserliche Feldherr Piccolomini die^ Stadl ent- setzte und die Schweden in die Lausitz drängte. Der Kurprinz und des Kurfürsten Bruder August, denen die Noch des Landes zu Herzen ging, wollten gern einen Neu- tralitätsvertrag für dasselbe schließen, sie fanden mit ihren Anträgen aber kein Gehör. Im folgenden Jahre erhielt Sachsen eine kurze Er- leichterung, weil Dänemark den Schweden den Krieg erklärt hatte und letztere gegen die Dänen zogen. Der Kurfürst wollte nun die schwedischen Besatzungen aus seinen Städten vertreiben und deshalb währten die Kriegs- drangsale doch noch immer fort. Bald aber sollten sie wie- der in vielfach verstärktem Maaß über das beklagenswerthe Land Hereinbrechen. Torstenson kehrte 1644 nach Sachsen zurück, vernichtete im December bei Jüterbogk einen sächsischen Heerhaufen, den der Kurfürst den Kai- serlichen zu Hilfe gesandt hatte, verbrannte Pegau, und verlegte sein Heer in die kursächsischen Lande in die Winterquartiere. Mehr als noch jemals wurde das Land nun durch Lieferungen, Brandschatzungen und Plünderungen heimgesucht, denn der schwedische Befehlshaber wollte den Kurfürsten dadurch zwingen, einen Waffenstillstand ab, zuschließen, da er gesonnen war, in die östreichischen Lande einzudringen. Johann Georg hatte aber kein Herz für das Weh seines Volkes, er hörte nur auf die Rathschläge seines östreichisch gesinnten Hofpredigers Hoe von Hoenegg und seiner, an den Kaiser verkauften Räthe, Sebottenvorf und Metsch und opferte die letzten Kräfte seines Landes dem Hause Oe streich auf. Endlich,
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