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1. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 53

1880 - Leipzig : Arnoldi
Dritter Kursus. Die Kulturgeschichte. 53 2000 chaldäischer Sterndienst. -— Abraham. Pelasgische Bauten in Griechenland. i5oo die ältesten Veden der Indier. — Schiffahrt und Kunstfleifs der Phönizier. — Moses Gesetzgeber der Israeliten. 1250 Reich der Assyrier von Ninive. Keilschrift. 1000 David. Blüte der hebräischen Dichtkunst. — Zaruthastra (Zoroaster) Religionsstifter in Baktrien. — Blüte des hellenischen Epos in den Kolonien. Homer und die Homeriden. 776 Aera der Olympiaden. Dorischer und ionischer Tempelbau. 753 Aera der Erbauung Roms. Etruskische Kunst. 700 das lydische u. das medische Reich. — Der Prophet Jesaias. 606 Zerstörung von Ninive. Nebukadnezar König von Babylon. Die Propheten Jeremias, Ezechiel. Hellenische Festversammlungen. Blüte der Lyrik; dieaeolier Alkaeos und Sappho. — Die sieben Weisen: Thaies von Milet, Vater der Philosophie; Solon von Athen. 559 Cyrus. — Croesus von Lydien. — Indischer Buddhaismus (Buddha t 5^3). 540 Pflege der Künste durch die Peisistratiden von Athen. Sammlung der homerischen Gedichte. Anakreon. — Pythagoras lehrt zu Kroton. 500 Kriege zwischen Griechen und Persern. — Der Dichter Simonides. — Der Weltweise Confucius in China. 480 Schlacht bei Salamis. Pindaros’ Hymnen. Die Tragödien des Aeschylos (f 456). 445 höchste Blüte der Kunst in Athen unter Perikies’ Staatsverwaltung. Der Maler Polygnotos. Bau des Parthenons und der Propyläen; die Götterbilder des Pheidias. — Hero-dots Geschichte. — Die Tragödien des Sophokles (f 405). 431 der peloponnesische Krieg. Der Geschichtschreiber Thuky-dides. Die Tragödien des Euripides (f 406). 429 f Perikies. Der Arzt Hippokrates. Platon geboren. Die Sophisten in Athen: ihr Gegner Sokrates. Die attische Komödie; Aristophanes. 421 Friede des Nikias.— Der Bildhauer Polykleitos von Argos. 399 Sokrates f. Die Maler Zeuxis und Parrhasio6. 387 Platon lehrt in der Akademie (-{* 347). Xenophon. Isokrates Lehrer der Redekunst (-J- 338). 359 K. Philipp von Macedonien. — Demosthenes’ Staatsreden. Der Bildhauer Praxiteles von Athen.

2. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. IV

1880 - Leipzig : Arnoldi
Xv Vorrede. es vor, die hergebrachten Zahlen beizubehalten. In der israelitischen Greschichte habe ich die Zahlen aufgenommen, welche den Büchern der Könige entsprechen; ich bemerke jedoch dafs nach den tyrischen Synchronismen der Tempelbau auf 969 oder 968 herabzurücken ist. Diesen entspricht auch die Ansetzung von 824 als Gründungsjahr von Karthago, wie Movers und A. v. Gutschmid dargethan haben. Einige schwierige Punkte sind in meiner Disputatio de rerum post bellum Persic am usque ad tricennale foedus in Graecia gestarum tempo-ribus, Leipzig 1865, und in den Jahrbüchern für Philologie und Pädagogik Ii. Abth. 1865 S. 109 ff., 1867 S. 165 ff. erläutert. Für die Schlacht im Teutoburger Walde habe ich die von den meisten Gelehrten festgehaltene Ansetzung auf 9 n. Ch. wieder hergestellt. Für die Thronerhebung Pippins ist 751 von Th. Sickel ermittelt (Forschungen z. D. G. Iv 439). Ungefähre und schematische Ansetzungen in den Anfängen sind durch schwächere Ziffern kenntlich gemacht. In Fällen wo es galt Thatsachen zu verzeichnen, die sich entweder nicht an bestimmte Jahre binden lassen oder deren getrennte Aufführung dem Lernenden eher störend als förderlich sein würde, habe ich die chronologische Genauigkeit dem Bedürfnisse des Unterrichts untergeordnet und so viel wie möglich durch die Einrichtung des Druckes angedeutet, dafs nur eine entfernte Beziehung zu der vorstehenden Jahreszahl stattfinde. So empfehle ich denn auch diese neue Ausgabe freundlicher Aufnahme und schliefse mit den Worten der ersten Vorrede: Wie weit ich das rechte Mafs und den bezeichnenden Ausdruck gefunden habe, mufs ich dem Urteile erfahrener Lehrer der Geschichte anheimstellen: das aber kann ich aus eigener Erfahrung versichern, dafs diese Tabellen, wenn sie von unten auf nach Mafsgabe des Fortschrittes in dem Vortrage des Lehrers eingeübt werden, in dem Gedächtnisse der Schüler sich so festsetzen, dafs das wiederholte Erlernen derselben nur geringe Zeit erfordert, und damit ist dann ein sicherer Leitfaden geboten. Ein solcher ist für den Unterricht in der Geschichte ebenso notwendig, als das genaue Erlernen der grammatischen Hegeln unter steter Wiederholung für den Unterricht in den alten Sprachen. Allein so wenig ein verständiger Lehrer darin das Wesen des Unterrichts in den alten Sprachen suchen wird, so wenig wird man mich in dem Verdachte halten, als wollte ich den Geschichtsunterricht zu einem toten Werke des Gedächtnisses machen. Der Kern desselben ist und bleibt lebendige Erzählung, die das jugendliche Gemüt erweckt und erhebt und zur Ausbildung einer edlen Gesinnung, zur Pflege freier Vaterlandsliebe und wahrer Gottesfurcht wirksam ist. Bonn den 24. Februar 1880. A. S.

3. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 54

1880 - Leipzig : Arnoldi
54 Dritter Kursus. Die Kulturgeschichte. 336 Alexander der Große erschliefst Asien der hellenischenkultur. Sein Erzieher Aristoteles lehrt zu Athen im Lykeion (die Peripatetiker). Diogenes der Kyniker. — Die Bildsäulen des Lysippos, die Gemälde des Apelles und Protogenes. 322 Tod _ des Demosthenes und des Aristoteles. Zeitalter der Diadochen und Epigonen. 312 römische Wasserleitungen und Heerstrafsen: via Appia. ooo Alexandrien Sitz des Welthandels und der griechischen Gelehrsamkeit. Eukleides’ System der Mathematik. Die Philosophenschulen zu Athen. Epikuros. Zenon lehrt in der Stoa. Menanders Komödien. 264 Beginn der punisch-römischen Kriege. Gladiatorenspiele in Rom. Anfänge der römischen Litteratur. 212 Archimedes f zu Syrakus. 184 -j- Plautus der Komödiendichter. Catos censorische Reden und Origines. Die Annalen des Ennius. 16< macedonischer Triumph: griechische Kunstwerke Kriegsbeute der Römer. — Polybios der Geschichtschreiber in Italien. Die Komödien des Terentius. 146 Zerstörung von Karthago u. Korinth. Griechische Philosophen und Rhetoren in Rom. P. Scipio Africanus der Jüngere. 133 Tiberius und Gajus Gracchus. — Lucilius Satiren. 63 Ciceros Konsulat. Blüte der römischen Beredsamkeit. — Die Dichter Catullus, Lucretius. 46 Julianischer Kalender. Caesars Kommentarien. 44 Caesar f. Ciceros philippische Reden (C. f 43). — Der Geschichtschreiber Sallustius. 30 das römische Kaisertum. Augusteisches Zeitalter; Maecenas. Die Dichter Yergilius (-]- 19), Horatius (f 8 v. Ch.), Propertius; Ovidius (-j- in der Verbannung 17 n. Ch.). Livius’ römische Geschichte (L. f 17 n. Ch.).—Kaiserbauten in Rom. 14 n. Ch. 7 Augustus. —Judicia majestatis. Verfall römischer Sitte: Vorliebe für fremden Götzendienst. 33 Christi Leiden unter Pontius Pilatus. — Reisen der Apostel: den Heiden wird das Evangelium gepredigt. 64 Neronischer Brand der Stadt Rom. — Märtyrertod der Apostel Petrus und Paulus. Johannes lehrt zu Ephesus. 79 Ausbruch des Vesuvs: Tod des älteren Plinius. 98 Trajanus. — Die Germania des Tacitus. Juvenals Satiren. Plutarchs Biographien. 133 Zerstreuung der Juden unter Hadrian. Christliche Apologeten.

4. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. III

1880 - Leipzig : Arnoldi
Vorrede. Die vorliegenden Tabellen übergab ich im Jahre 1847 dem Druck in der Form, wie ich sie seit längerer Zeit an dem Blochmannschen Erziehungshause zu Dresden dem Geschichtsunterrichte zu Grunde gelegt hatte. Bei den folgenden Auflagen habe ich nicht versäumt jeden Abschnitt und jede Zeile wiederholt zu prüfen und gewissenhaft nachzubessern. Hierin hat mich der Rat von Freunden vielfach unterstützt. Nur mit Widerstreben habe ich ihnen und mir selbst nachgegeben, wo es sich um Zusätze handelte; ich mufste fürchten, wenn ich die einmal gezogenen Schranken überschritte, den Zweck des Büchleins aufser Augen zu verlieren. Denn es kam mir darauf an, in gedrängter Kürze, mit besonderer Hervorhebung des für Deutschland Bedeutenden, den chronologischen Ttmrifs der Geschichte als Leitfaden für die Wiederholung herzustellen. Darum durften die Zusätze in der Regel den Stoff nicht vermehren; meistens sind sie der Art, dafs sie das Verständnis oder den Überblick erleichtern, und ich bin auf der ändern Seite fortwährend darauf bedacht gewesen, was minder wichtig oder fremdartig erschien, auszuscheiden. Dafs die wichtigsten Data für die erste Unterrichtstufe nicht blofs durch den Druck hervorgehoben, sondern in einer besonderen Tabelle als erster Kursus zusammengefasst sind, dient meiner Ueberzeugung nach dem Anfänger zu wesentlicher Erleichterung und giebt den Einschlag ab für die ausgefiihrteren Tabellen des zweiten Kursus, wo dieselben Data in gleicher Fassung wiederholt sind. Die Übersicht der Kulturgeschichte, welche ich als dritten Kursus bezeichnet habe, greift in manchen Stücken über den Bereich der Schule hinaus, aber ich hoffe dafs sie bei gebotener Gelegenheit mit Nutzen werde zu Rate gezogen werden können. Wollte ich auch auf diesem Gebiete nur den Mafsstab der Schule anlegen, so mufste ich geradezu auf den Gedanken verzichten den Gang des geistig-sittlichen Lebens der Menschheit in seinen Hauptmomenten darzulegen. Die Regenten- und Geschlechtstafeln sollen die Übersicht erleichtern. Vollständige Geschlechtsregister würden dem Zwecke nicht entsprechen, indessen ist kein für die Geschichte erheblicher Name übergangen worden. In der Zeitrechnung und den thatsächlichen Angaben habe ich überall die sicheren Resultate der neuesten Forschungen zu Grunde zu legen gesucht wo diese aber noch wesentlichen Bedenken Raum liefsen, zog ich

5. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 102

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
102 zu werden, that der Lasterhaftigkeit großen Vorschub. Der Bernhardiner Mönch, Johann von Capistrano, der Deutschland durchzog um einen Kreuzzug gegen die Türken zu predigen, kam 1452 auch durch Meißen und Thüringen. Er predigte, vom Herzog Wilhelm auf- gefordert, auch in Jena, dann aber auch im andern Städten gegen die verderbten Sitten und brachte es so weit, daß die Bürger ihre Würfel und Spieltische, die Frauen und Jungfrauen ihre Zöpfe und andere Putzstücke auf den Markt zusammen brachten und verbrannten. Doch dauerte diese Buße nicht lange und bald herrschte wieder die alte Ueppigkeit, daher vermehrte Herzog Wilhelm seine Lan- desordnung 1452 mit mehreren Polizeigesetzen. In Mei- ßen wurde die allgemeine Landcsordnung erst 1482 cinge- führt, worin Vorschriften enthalten sind, wie Dienstboten gekleidet und was sie an Lohn erhalten sollen, ferner wie viel Esten und Lohn die Arbeiter erhalten sollen, und wie viel bei Festlichkeiten an Aufputz und Schmuck verwendet werden könne. Das, was darin erlaubt ist, beweist, daß in allen Volksklaffen ein großer Wohlstand geherrscht habe; selbst die Handwerker gingen in Sammt und Seide gekleidet, und es mußte ihnen untersagt werden, des Mittags mehr als 6 und des Abends mehr als 5 Gerichte und mehr als zweierlei Wein und Bier auf dem Tische zu haben. Frauen- kleider sollten nicht mehr als 15o Gulden kosten und nicht Schleppen über 2 Ellen lang haben. Alle Verordnungen waren doch nicht im Stande, den übertriebenen Aufwand zu hemmen. Sachsen hatte sich von den Verwüstungen des Hu.ssitenkriegs und der Bruderfchde schnell wieder erholt, und ein großer Bergsegen, besonders nachdem 1471 die reichhaltigen Silbergänge bei Schnccberg entdeckt wur- den, brachte viel Geld in Umlauf, Handel und Gewerbe blühten, und der Bürgerstand stand in seinem höchsten Flor. Dresden erhielt 1443 eine eigene Stapclgerechtigkeit; in Leipzig wurde noch vor 148o, des Tauschhandels wegen, ein eigenes Gewandhaus angelegt; 1458 erhielt Leipzig den Neujahrs mar kt und 1466, 1469 und 1497 kaiserlich privilegirte Messen, und Kon rad Kachelofen legte i486 die erste Buchdruckerei in Leipzig an.

6. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 115

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
115 fcf> c n Hofes nicht haben vermeiden können, und er hatte unbezweifelt den grossen Einfluß verloren, den er auf die Angelegenheiten des Reichs besaß und den er so umsichtig zum Schutze der Reformation benutzte. — Hätte in S a ch- sen nie eine andere große Begebenheit staltgefunden als die Kirchenverbefferung, so würde diese allein hinrei- chen, diesem einen geehrten Namen in der Geschichte zu machen; und hatte Sachsen keine großen und berühm- ten Männer seines Stammes mehr aufzuweisen, als vr. Martin Luther und Kurfürst Friedrich den Weisen, so würden die Verdienste dieser beiden Edlen genügen, um den Sachsen einen wichtigen Anthcil an dem Wirken zur Aufklärung und zum Wohle der gcsammten Menschheit einzuräumen. Dreiundzwanzigstes Capitel. Friedrich des Weisen Thätigkeit in den Reichs- angelegenheiten und weiterer Fortgang der Kirchenverbesserung. Ein ganz besonders günstiges Ereigniß für die Refor- mation war der Hintritt Kaiser Maximilian s am I2tcn Januar 1519, denn nun erhielt Kurfürst Friedrich bis nach erfolgter neuen Kaiserwahl die Neichsverweserschaft in allen Ländern, in denen das sächsische Recht galt, ge- bot also über die Hälfte des deutschen Reichs mit kaiser- licher Machtvollkommenheit und war um so eher im Stande, Luthern und seine Lehre zu schützen. Derpapst und alle Gegner der Reformation mußten, um den mächtigen Kur- fürsten sich nicht abgeneigt zu machen, den Streit ruhen lassen, und so gewann »die Reformation Zeit sich zu ver- breiten und zu befestigen. Bei der Kaiserwahl hatte Kurfürst Friedrich den allerwichtigsten Einfluß; seine Stimme galt am allermehr- sten, und die Könige von Spanien, Frankreich und England bewarben sich um seine Gunst, um die Kaiser- krone zu gewinnen; ihm wurden grosse Geldsummen gebo- ten, doch edelmüthig wiess er sie zurück und erklärte, daß

7. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 120

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
120 wollten nicht nur eine neue Religion sondern auch ein weltliches Reich Christi auf Erden einführen, die alte Obrig- keit sollte vertilgt und eine neue vollkommen heilige einge- führt werden. Sie verwarfen die Kindertaufe und behaup- teten, daß jeder erwachsene Mensch noch einmal getauft werden muffe. Darum erhielten sie den Namen Wieder- täufer. Die muthige Widersetzlichkeit des Pastors Nico- laus Hausmann und seiner Capläne und das kräftige Einschreiten des Magistrats hemmten für einige Zeit die Fortschritte dieses gefährlichen Unfugs. Nunmehr wandten sich aber die Häupter der neuen Secte nach Wittenberg und verlangten von den Theologen daselbst die Bestätigung ihrer Lehre. Melanchthon wollte darüber nicht entschei- den und bat den Kurfürsten, Luthern die Prüfung dieser neuen Lehre aufzutragen. Der Kurfürst ließ ihm rathen, alle Verbindung mit den Schwärmern abzubrechen, dann aber Luthern durch S p a l a t i n von diesen Vorfällen Nach- richt geben. Der rieth, die Schwärmer mit Milde zu be- handeln, und sie verbanden sich mit der Karlstadtschen Partei in Wittenberg und die Unruhen in dieser Stadt nahmen so überhand, daß die auswärtigen Feinde der Kir- chcnverbefferung leicht einen Vorwand hätten finden können, sich in diese Händel gewaltsam einzumischen. Luther war nun überzeugt, daß nur durch seine Gegenwart dem Un- wcsen gesteuert werden könne, und so trat er ohne Beden- ken die Reise nach Wittenberg an, obgleich er wegen der kaiserlichen Acht sein Leben dabei wagte, den Kurfürsten selbst in die größte Verlegenheit setzte, und Gefahr lief, von den Schwärmern getödtet zu werden; doch wo es die Sache der Religion galt, kannte Luther keine Furcht. Ohne auf das Verbot des Kurfürsten zu achten, verließ er seinen heimlichen Aufenthaltsort auf der Wartburg und langte am 8ten März 1522 in Wittenberg an. Am folgen- den Tage bestieg er die Kanzel und predigte 8 Tage himcr- einander wider die während seiner Abwesenheit eingeriffenen Unruhen. Seine Ermabnungen machten eine so große Wir- kung auf das Volk, daß in kurzer Zeit die Ruhe völlig her- gestellt war. Während die Reformation durch diese Unruhen bedroht wurde, gewann sie auf der andern Seire dadurch, daß die

8. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 128

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
128 ernsthafte Weise beunruhigt. Das Glück des Kaisers gegen den König von Frankreich hatte den Fürsten, die der Reformation abgeneigt waren, neuen Muth zur Verfolgung der neuen Lehre gegeben, und die Mißverständnisse und Zwi- stigkeiten zwischen beiden Religionsparteien wurden immer größer. Nun erschien im Marz 152s Landgraf Philipp bei dem Kurfürsten und eröffnete ihm, daß mehrere der mächtigsten deutschen Fürsten zu Breßlau einen Bund geschlossen hätten, die lutherisch e Lehre auszurotten, und den Kurfürsten, wenn er seine Geistlichen nicht auslicferte, von Land und Leuten zu verjagen. Ein Gleiches sollte auch dem Landgrafen widerfahren. Diesem war der Bundcsver- trag von dem Kanzler des Herzogs Georg, Otto von Pach, mitgetheilt worden. Der Kurfürst und der Land- graf schloffen nun einen Vertrag, verpflichteten sich zu einer schleunigen Errichtung eines Heeres von 26,000 Mann, womit sie die Verbündeten unverweilt angreifen wollten. Zu diesen gehörten der König Ferdinand von Böh- men, die Kurfürsten von Mainz und Brandenburg, die Herzöge von Baiern und Sachsen, der Erzbischof von Salzburg, die Bischöfe von Bamberg und Würz- burg. Luther widerrieth diesen Krieg und auch die kur- fürstlichen Räthe und übrigen Geistlichen drangen darauf, daß vor dem Angriff wenigstens genauere Erkundigung ein- gezogen werden sollte, was es mit dem Bündnisse eigent- lich für eine Bewandtniß habe, und da ergab es sich denn, daß das Stattfinden eines solchen Bündnisses nicht erwiesen werden konnte. Obgleich die Gefahr eines blutigen Krieges nunmehr abgewendet war, so ließ die Spannung zwischen beiden Religionsparteien nicht nach, das zeigte sich besonders 1529 auf dem Reichstage zu Speier. Daselbst drangen die Katholiken darauf, daß der Verbreitung der neuen Lehre Einhalt gethan werden solle. Die Anhänger der Kirchen- verbcsserung setzten sich aber dawider und ließen am loten April 1529 eine öffentliche Protestation dagegen vorlesen. Von nun ab erhielten sie den Namen der Protestanten und ihre Partei erhielt mit dem Namen auch Zusam- menhang. Der Kaiser zeigte sich höchst ungehalten über die Pro- tcstation und ließ sogar die Gesandten, die sie ihm über-

9. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 136

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
136 wesen, daß der schmalkaldische Bund sich alle mögliche Gewährleistungen für die Sicherheit der Protestanten hätte ausbedingen können , allein leider ließen die Bundeshäupter in unglaublicher Verblendung den günstigen Zeitpunkt un- genutzt Vorbeigehen. Eben so that der Kurfürst nichts, um den von dem Kaiser angegriffenen Herzog von Kleve, seinen nahen Anverwandten, zu unterstützen, noch sich der' Jülich-Klevcschen Erbfolge fest zu versichern. Diese Nachlässigkeit hat Sachsen und die protestantische Partei in Deutschland schwer büßen müssen. An dieser verderblichen Unthätigkeit des Bundes war allerdings der Kurfürst Johann Friedrich am mehrsten Schuld. Daß er sein Vertrauen auf Gottes Hilfe setzte, war allerdings recht und lobenswerth, nur hätte er dabei nicht vergessen sollen, daß Gott dem Menschen Kräfte ver- liehen hat, die ec benutzen soll, und daß es Gottes Wille nicht ist, durch Wunder da zu helfen, wo menschliche Klug- heit Rath schaffen kann. Auf dem Reichstage zu Speier 1544 bewies Johann Friedrich mehr Zuvorkommen- heit gegen den Kaiser, als dieser selbst von ihm erwartet hatte, und am Ilten Mai 1545 schloß er mit König Ferdinand einen Vergleich und erkannte ihn als römi- schen König an, ohne für sich einen Vortheil auszubedin- gcn. Die eroberten braunschweigischen Lande über- gaben die Bundeshäupter dem Kaiser zur Verwaltung; da aber der Herzog Heinrich mit einem Heere von 10,000 Mann in <cin Land einbrach, um es wieder in Besitz zu nehmen, so zogen die Bundeshäupter und auch Herzog Moritz gegen ihn aus, schlugen ihn und zwangen ihn, am 20stcn October sich dem Landgrafen gefangen zu er- geben. Der Kurfürst fürchtete nun keine Gefahr mehr und widmete ausschließlich seine Sorgen der inneren Negierung. Er betrieb die Vervollständigung der Reformation durch neue Visitationen und Verordnungen, ließ die Schulen verbessern, erhöhte die Einkünfte der Universität Witten- berg, stiftete 150 Stipendien daselbst und hatte keine Ah- nung von der Gefahr, die ihm und seiner Partei doch so nahe war. Der Kaiser hatte am I8ten September 1544 mit Frankreich den Frieden zu Erespy geschlossen und

10. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 161

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
*61 solle, und der Herzog war so leichtgläubig, daß er schon Titel und Wappen der Kur annahm und sich viele feind» liche Schritte gegen den Kurfürst August zu Schulden kommen ließ. In dem Schloße Grimmenstein, wo der Herzog Hos hielt, zettelte Grumbach Verschwörungen nicht nur gegen den Kurfürsten, sondern gegen den Kaiser selbst an. Der Herzog wurde wiederholt sowohl von dem Kurfürsten, als von dem Kaiser gewarnt und ermahnt, den Grumbach und seinen Anhang fort zu weisen, allein er achtete nicht darauf, denn Grumbach und Brück und deren Genossen hielten ihn so umstrickt, daß er taub gegen alle vernünftige Vorstellungen blieb. Der Kaiser Maxi- milian H. sprach, nunmehr die Achr gegen den Herzog aus und übertrug dem Kurfürsten August Die Vollziehung derselben, wozu ihm aus dem ober - und niedersach» fischen, dem fränkischen und westphälischen Krei- se ein Heer von 4o,ooo Mann zugewiesen wurde. Damit belagerte er Gotha und das feste Schloß Grimmen- stein, und gewann beides durch einen Aufstand der Bürger und der Besatzung, nachdem er am 24. December 1566 bis zum 13. April 1567 davor gestanden hatte. Der un- glückliche Herzog wurde dem Kaiser übergeben, und starb zu Steyer nach 22jahriger harter Gefangenschaft. Seine Verführer erhielten die verdiente Strafe und das Schloß Grimmenftein wurde mit einem großen unnützen Aus- wände zerstört. Der Kurfürst berechnete seine Kriegskosten auf 7,476,359 Gulden, wofür ihm die Aemter Weida, Ziegenrück, Arnshauch und Sachsenburg eingo- räumt wurden und deshalb die assecurirteu Aemter hie- ßen. Diese Aemter sind nie eingelöst worden und stets mit Kursachsen vereinigt gewesen, wiewohl der größte Theil der Kriegskosten zurückgezahlt worden ist. Der Kurfürst ließ überhaupt keine Gelegenheit zur Vermehrung seines Landgebiets unbenutzt. So brachte er das Amt und Schloß Vogtsberg, die Städte Plauen, Oelsnitz und Adorf nebst einigen Flecken 1569 erblich an sich, dann auch das Amt Pausa. Die Belehnung darüber ertheilte ihm der Kaiser Maximilian als König von Böhmen 1575, doch mit dem Beding, daß er weiter keine böhmi- sche Lehnsgüter an sich bringe. 1577 erbte er auch Titel 11
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