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1. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 246

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
246 derung des sächsischen Heeres, die Überlassung des Kö- nig ft eins auf zwei Jahre, und nun trat Sachsen in Verbindung mit Preußen mit den Waffen auf. Während König Friedrich von Schlesien aus in Böhmen eindrang, "ließ der Kurfürst 22,000 Mann zu dem Heere stoßen, welches Prinz Heinrich durch Sach- sen nach Böhmen führte. Eine im Erzgebirge zurück- gelassene Abtheilung von Sachsen und Preußen sollte die feindlichen Einfälle abwehren. Trotz dem brächen im September 1778 zwei östreichische Regimenter durch, brandschatzten eine Menge Städte und führten, wenn die geforderten großen Summen nicht gleich bezahlt wurden, angesehene Einwohner als Geißeln mit sich fort und sandten sie bis nach Ofen in Ungarn. Diesen Brandschatzungen wurde zwar spater vorgebeugt, doch hatten diese Gegenden durch Einquartirungen viel gelitten. Am 13. Mai 1779 wurde dieser kurze Krieg durch den Frieden zu Teschen geendigt. Kursachsen erhielt für die baiersche Allo- dialerbschaft 6 Millionen Gulden, auch die Lehnsrechte über die schön burgischen drei Receßherrschaften, Glaucha, Waldenburg und Lichten stein. Friedrich Au- gust gab von der erstrittenen Erbschaft jedem seiner Ge- schwister 50,000 Gülden, das Uebrige wies er der Haupt- kasse des Landes zu und es wurden davon die Millio- nen Thlr. Schulden an Hannover abgezahlt und die dafür verpfändeten Aemter und Einkünfte wieder gelöst. Das gute Verhältniß mit Preußen erleichterte auch die Auseinandersetzung wegen der Grafschaft Mansfeld, deren letzter Besitzer 1780 gestorben war. Kursachsen hatte diese Grafschaft lange der Schulden wegen sequestrirt, an Preußen siel ein Theil davon für Magdeburg, und da die Schulden von beiden Theilen übernommen werden mußten, war die Auseinandersetzung sehr verwickelt. Eine andere Erwerbung war das Amt Walternienburg mit 12,000 Thlr. jährlichen Einkünften. f Auf Verwendung Rußlands wurde es jedoch an die Fürsten von Anhalt gegen eine jährliche Abgabe von 4,000 Thlr. überlassen. Kaiser Joseph wollte, was er nicht mit den Waffen in der Hand hatte erkämpfen können, durch friedliche Unter- handlungen erhalten. Er trug dem Kurfürsten Karl

2. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 292

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
292 gemein geliebt. Ihn batten die größten Fürsten ihrer Zeit, Friedrich der Große und Napoleon aufrichtig hochge- achtet. Erwarb geehrt von ganz Europa, und seine Sachsen, mit denen er 58 Jahre hindurch Freude und Leid gelheilt, beweinten in ihm einen geliebten Vater, der ihnen Vorbild im muthigen Dulden, im Ausharren bei Widerwärtigkeiten, und in ruhiger Besonnenheit bei den Stürmen der Zeit gewesen war. Vierundvierzigstes Capitel. Sachsen unter König Anton's I. Regierung bis zur Umwandlung der Verfassung. Sachsen war wahrend der langen Negierung Fried- rich August's in manchen seiner Staatseinrichtungen ge- gen andere deutsche Lander zurückgeblieben; allein die Milde und Gerechtigkeitsliebe des Königs hatte diesen Mißstand erträglich gemacht, auch konnte kaum billiger Weise verlangt werden, daß der greise Fürst noch am Ende seiner Laufbahn Neuerungen und Umwandlungen vornehmen sollte, bei denen, wie erwünscht sie auch sein mochten, er mit unab- sehlichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben mußte. Dage- gen hofften viele von einer neuen Negierung das erfüllt zu sehen, was von der vorigen unerledigt geblieben war. Kö- nig Anton wurde bei seinem Regierungsantritte von dem Volke mit Herzlichkeit und Liebe empfangen, auch zeigte er durch Herablassung und Güte, daß er dieser Anhänglichkeit werth sei. Eine seiner ersten Negentenhandlungen war, daß er dem Lande den Betrag der bei jedem Regenren- wechsel üblichen Lehnsmuthung erließ, wodurch er seinem Volke ein Geschenk von wenigstens 1 Million Lhlr. machte. Eine zweite heilsame Maßregel war der Befehl, daß alles in den königlichen Forsten bis zum Uebermaße wiederum gehegte Schwarzwild niedergeschossen und das Roth- wild bedeutend vermindert und in wohlverwahrten Gehegen eingeschlossen werden sollte. Dem armen Landmanne wur- den nun wieder seine Felder gegen die schweren Verheerun-

3. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 71

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
7i platz, daher auch sein Beiname; doch kämpfte er nicht um Eroberungen zu machen, sondern nur zur Behauptung seiner Rechte, oder als Beistand seiner Bundesgenoffen. Schon 1384 zog er das Schwert, um die Wahlfreiheit des Dom- kapitels von Merseburg zu vertheidigen. Dann zog er 1388 dem Burggrafen Friedrich von Nürnberg in dem berühmten Städte kriege zu Hilfe, und half ihm Windsheim und Rothenburg erobern und Nürn- berg demüthigen. Darauf that er 1391 in Begleitung vieler Herrn und Ritter einen Kreuzzug nach Preußen gegen die heidnischen Lithauer. Gegen den König von Böhmen, den liederlichen Wenzel, that er 1400 einen Zug, und einen andren 1402, und zwang ihn für die, we- gen rückgängiger Verlobung mit des Königs Schwester fest- gesetzte, Summe, ihm die Städte, Brix und Laun zu verpfänden. In demselben Jahre half er seinem Oheim Wilhelm die Burggrafen fru Dohna überwältigen. Dieser vielen Kriege ungeachtet versäumte Friedrich doch die Sorge für das Wohl seines Landes nicht. Die größte Wohlthat, die er ihm erzeigte, und für die ihn noch die spätesten Nachkommen segnen müssen, war die Stif- tung der Universität zu Leipzig, die er gemeinschaftlich mit seinem Bruder Wilhelm ll. im Jahre 1409 voll- brachte, welches seit der Entdeckung der Freiberger Bergwerke wohl das glücklichste Ereigniß für die Wetti- li i sch en Lande war. Der neugestifteten Universität kam es zu Statten, daß wegen einiger Streitigkeiten über gewisse Vorrechte, die zwischen den Deutschen und Böhmen auf der Universität zu Prag entstanden waren, alle deut- sche Studenten, 5000 an der Zahl, mit ihren Lehrern auswandcrtcn und mehr als ein Drittel davon sich nach Leipzig begab, wodurch nicht nur die daselbst gestiftete Universität gleich im Anfang in großen Flor kam, sondern auch der Leipziger Handel einen neuen Schwung erhielt. Es waren nemlich unter den Studirenden viele Kaufmanns- söhne, deren Vater ihnen zum Unterhalte statt Geld Maa- ren sandten, die sie verkaufen mußten. Dadurch entstand ein Handelsverkehr vieler fremder Ortschaften mit Leipzig, wohin nun die Kaufleute, statt früher nach Prag, zogen. Durch die freigebige Unterstützung und den kräftigen Schutz

4. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 132

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
132 gute Sache, der er sich gewidmet, durch seine Standhaf- tigkeit und durch sein würdevolles Benehmen im Unglück hat er seine Versehen wieder getilgt und ist andern Fürsten seiner Glanbenspartci ein leuchtendes Vorbild geworden. Johann Friedrich war den Zosten Juni 1503 zu Torgau geboren und hatte unter Spalati ns und E röß- ners Aufsicht eine sorgfältige Erziehung erhalten. Schon in seinen frühen Jünglingsjahren wurde er von seinem Vater, den er aus die Reichstage begleitete, mit den Staats- und Negierungsangelegenheiten bekannt gemacht und mehrmals mußte er wichtige Unterhandlungen mit dem Kaiser und den Rcichsfürsten betreiben. Bereits i. I. 1519 wurde er mit des Kaiser Ka rls V. Schwester, Katharina, ver- lobt; doch ward die Heirath, seines Uebertritts zur evange- lischen Kirche wegen, nicht vollzogen. Er vermählte sich darauf 1526 mit Sibylla, der einzigen Tochter des Herzogs Johann Hi. von Kleve, wodurch er die Anwartschaft auf die Erbfolge in die Lander Kleve, Jülig, Berg, Mark und Ravensberg erhielt. Seinen Halbbruder Johann Ernst bevormundete er bis 1539, dann ließ er ihn Theil an der Negierung nehmen bis 1542, und darauf gab er ihm zu seinem Antheil die Pflege Koburg, die alle kursächsischen Besitzungen in Franken in sich begriff, und jährlich eine baare Summe von 14,000 Gulden. Jo- hann Friedrich zeigte gleich beim Antritt seiner Regie- rung eine große Thätigkeit für die innere Landesverwal- tung, vor Allem aber, was Kirche und Schule betraf. Die Einkünfte der Universität vergrößerte ec beträchtlich durch Zuschüsse von den Klostcrgütern, dann bewilligte er auf Antrag der Stände eine abermalige Kirchenvisitation, weil bei der ersten noch nicht alle Geschäfte vollendet wor- den waren. Die Messen wurden völlig abgeschafft, den noch vorhandenen Mönchen und Nonnen untersagt, Novi- zen anzunehmen und die Gehalte der Geistlichen ver- bessert. Außerdem hatte er mancherlei Irrungen mit dem Herzoge Georg, mit den Preußen, mit dem Räuber Hans Kohlhasr und mit Erfurt auszufechten. Von den Landstanden wurde ihm ein Viehzoll auf 5 Jahre bewilligt; die für seinen Bergbau wichtige Herrschaft Schwarzenberg kaufte er für 20,700 Gulden und 1533

5. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 243

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
243 wenig leisteten, verminderte die große Zahl ^ der Generale und Offiziere, ließ die unnützen festen Schlösser eingehen, machte die Beförderung der Offiziere von Gunst und Will- kühr unabhängig, stiftete 1768 die Artillerieschule und erneuerte den St. Heinrichsorden.( Dagegen forderte er von den Standen statt der bis dahin bewilligten 850,000 Lhlr. für das Kriegswesen, auf dem Landtage von 1766 für jedes der nächsten drei Jahre 2 Millionen 546,000 Thlr. und als die Stände die Unmöglichkeit darthaten, diese Summe aufzubringen, da wollte er sie durch Drohungen und gewaltsame Maßregeln dazu zwingen. Da die großen verlangten Summen durch Steuern aber nicht herbeige- schafft werden konnten, so wurden neue Auflagen auf viele Waaren und Lebensbedürfnisse gelegt; auch die Fremden, die Messe besuchenden Kaufleute wurden besteuert. Da- durch litt aber der Handel einen großen Schaden, der Credit nahm ab, die Gewerbe geriethen in's Stocken, die Schmuggelei nahm überhand und die Acciseinnahme erlitt einen beträchtlichen Ausfall. Noch verdient Erwähnung, daß Prinz Xaver auf den Bau der Kreuzkirche in Dres- den 140,000 Thlr. verwandte, mehrere Paläste in Dres- den und auch Pillnitz vergrößern und verschönern ließ und den Universitäten Entschädigungen für ihre im Kriege erlittenen Verluste gewährte. Am 15. September 1768 legte er die Vormundschaft und die Administration nieder, und der junge Kurfürst trat nun die Regierung selbst an. Achtunddreißigstes Capitel. Die Regierung Friedrich August's Iii. bis zum Jahre 1806. Die Hoffnungen, die Friedrich Christian bei seinem Volke erregt, aber leider durch seinen frühen Tod unerfüllt gelassen hatte, sollten nun endlich verwirklicht werden, und das hart gedrückte Sachsen einen Fürsten 16 * "

6. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 58

1846 - Dresden : Arnoldi
58 ebenfalls Karl's Schwager, erklärte Frankreich den Krieg. Ludwig wurde von Baiern und Leopold von England und Holland unter- stützt. 1701 drangen die Obstreicher unter dein großen Feldherrn Eugen von Savoyen in Oberitalien, 1702 die Engländer und Hol- länder unter Marlborough siegreich in die spanischen Niederlande ein. 1703 die Baiern von den Tyrolern unter Storzinger geschla- gen. Frankreich erhielt an Portugal und Savoyen -neue Feinde. Fast alle Schlachten (bei Hochstädt) zu Frankreichs Nachtheil. Ludwig bittet wiederholt um Frieden. 1713 Friedensschluß zu Utrecht und 1714 zu Rasta dt mit Oestreich: Philipp V. erhält Spanien und Indien, — Oestreich: die Niederlande, Mailand, Neapel und Sar- dinien, — Holland: Festungen an der französischen Grenze, — England: Besitzungen in Nordamerika und die Festung Gibraltar. 5. Spanische Niederlande und Holland unter dem Namen: burgnndischer Kreis zum deutschen Reiche. 1714 die Nie- derlande an Oestreich. 1782 Empörung unter Joseph Ik., von Leo- pold Ii. wieder gestillt. (1797 an Frank.) — Holland. Blü- hender Handel. Ausländische Eolonieen. Duldung aller Religionen. Das Hans Oranien bekleidet die Statthalterwürde, die 1674 erblich wurde. Wilhelm Iii. 1689 zugleich König von England. 6. Preußen. (An Brandenburg kam 1609 Cleve und 1617 das Herzogthum Preußen.) Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst, 1640 — 88, unterstützte die Holländer gegen Frank- reich und schlug die Schweden 1675 bei Fehrbellin, die unterdessen in sein Land gedrungen waren. Friedrich Iii. 1688 —1713. Eitel. 1701 in Königsberg Krönung zum Könige (Friedrich I.). Das Land verschuldet. Friedrich Wilhelm I. 1713 — 40. Einschränkung des Luxus. Thätig, aber hart und roh. Feind der Gelehrten. (Er- holung im Tabakscollegimn.) Unbegrenzte Liebe zum Militär. Bor- Pommern mit Stettin an Preußen. Friedrich Ii. (der Große) 1740—86. Geb. 1712. (Harte Erziehung. Plan , nach England zu entfliehen. Leutnant v. Katt enthauptet. Friedrich zwei Jahr in Küstrin gefangen. Späterer Aufenthalt: das Schloß Rheinsberg. Lieblingsbeschäftigungen: Studiren und Blasen der Flöte.) Als König ungemein thätig. Geregelte Lebensweise. Jeder Unterthan hatte Zutritt. Schloß Sanssoucs erbaut. Morastige Gegenden an der Warthe und Oder urbar gemacht. Berlin und Potsdam verschönert. Friedrich's treue- ster Freund: Voltaire. Die drei schlesischen Kriege. Erster: 1740 — 42. Friedrich's gegründete Ansprüche auf den Besitz einiger schlesischer Fürsienthümer: Liegnitz, Brieg :c. 1740 die ganze Provinz in Friedrich's Händen. 1741 glänzender Sieg durch den Feldmarschall Schwerin. Den 17. Juni 1742 Friede zu Breslau: Schlesien an Preußen. Zweiter: 1744 und 45. Plan der Maria Theresia, Schle- sien wieder zu erobern. Den 3. Juni 45 große Niederlage der

7. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 174

1846 - Dresden : Arnoldi
174 Ix. Das albei'tinische Sachsen von 1483 — 1347. 37. Albrecht, 1485— 1500. (Abstammung und Länder- theilung S. 172.) Ein unternehmender Geist, reich begabt, tapfer und beharrlich. Gemahlin: Sido nie, Tochter des Königs Von Böhmen, deßhalb Hoffnung, nach dessen Tode die böhmische Krone zu erlangen. Enger Anschluß an das Kaiserhaus. 1475 Beistand gegen Karl den Kühnen, später gegen Matthias V. Ungarn. Al- brecht wurde Statthalter der Niederlande, Erbstatthalter von Fries- land lind erhielt die Anwartschaft ans Jülich und Berg. Im Juli 1491 großer Brand in Dresden und Albert's Rückkehr in sein Land. Ban des Freiberger Doms, der Albrechtsbnrg und der Brücke zu Meißen. 1499 Erbfolgeordnung (1500 vom Kaiser bestätigt) : Die Länder des albertinischen Hauses beerbt der älteste Prinz nngetheilt. Sein Sohn: 38. Georg (der Bärtige), 1500 —39. Einfach, ernst und gelehrt. 1503 Uebernahme der Erbstatthalterschast von Friesland von seinem Bruder Heinrich, der die Aemter Freiberg und Wol- kenstein erhielt. 1515 jene für 200,000 Gulden an Oestreich ver- kauft. Georg, obgleich die Gebrechen der Kirche erkennend, doch der Reformation durch Luther entschieden feind. Hinrichtung des Buchhändlers Herrgott zu Leipzig, Vertreibung von 800 Untertha- nen, Bündnisse mit katholischen Fürsten und Plan, den König Fer- dinand von Böhmen zum Erben des Landes einzusetzen, wenn nach seinem Tode sein Bruder Heinrich die Reformation einführen wolle. Seilt schtteller Tod verhinderte die Bestätigung dieses Testaments. (Von Friedrich dem Streitbaren bis Georg Beisetzung der fürstlichen Leichen im Dome zu Meißen.) Seine 5 Söhne waren ihm im Tode vorangegangen Nachfolger: Sein Bruder 39. Heinrich (der Fromme), 1539 — 41, sanft, gutmüthig, aber weichlich und verschwenderisch. Seine Aemter standen unter Georg's Oberhoheit. 1536 Uebertritt zur Reformation und Beitritt zum schmalkaldischen Bunde. Einführung der Reformation im alberti- nischen Sachsen (Pfingsten 1539 zu Leipzig und 6. Juli in Dresden- trotz der Hindernisse des Meißner Bischofs und vieler Landstände. Zurückrufung der Vertriebenen und Entfernung der feindseligen ka- tholischen Professoren Leipzigs. Herzogthum Sachsen verließ des Kaisers Partei. Den 7. August 1541 Niederlegung der Regierung (Heinrich f den 18.). Nachfolger sein Sohn: 40. Moritz, 1541 —47 Herzog, (Kurfürst 1547—53), geb. den 1. Mai 1521. Bildungsstätten: Gymnasium zu Freiberg und Uni- versität Leipzig. Späterer Aufenthalt: Halle, bei dem Erzbischöfe von Mainz und Magdeburg, Dresden bei Georg, Torgau und Wit- tenberg bei Johann Friedrichs Kassel beim Landgraf Philipp, dessen Tochter Agnes er heirathete. — 1542 (nach dem Fladenkriege) Zug gegen die Türken. Lebensrettung vor Pesth durch Sebastian v. Reibisch. 1543 Gründung der Fürfienschulen zu Meißen, Pforta, Merseburg (1550 nach Grimma verlegt) durch Einkünfte eingezoge-

8. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 176

1846 - Dresden : Arnoldi
170 klöppelns von Barbara Uttmann. 1575 Blaufarbenwerk zu Ol- bernhau. Marmorbrechen. Perlenfischerei. Herstellung der Flößen. Verbesserung der Waldungen. — Anglist besuchte Landwirthe, Bie- nenväter, Handwerker und Künstler. Entstehung der Schlösser Au- gnstus- und Annaburg, des Zeughauses und Jägerhofes zu Dresden. Befestigung des Königsteins. — Gründung der Dresdener Bibliothek. ■— Mutter A n n a, Tochter Christian 111. von Dänemark, mit wett- eifernd für das Wohl des Landes. Thätigkeit auf der Musterwirth- . schast, dem Ostravorwerke, zu Dresden. Mir Armen und Noth- leidenden „einen Beutel, eine Küche und eine Apotheke" (ch 1585 an der Pest). Verfolgung der Kryptocalvinisten (geheime Anhänger Calvins). Geheiilier Rath Dr. Krakau zu Tode gefoltert, Aildere im Gefängnisse schmachtend, oder ihrer Aemter entsetzt. Aus wohl- gemeintem, aber falschem Eifer hart gegen Andersglaubende. 1580 Concordienformel. Moritz ein Retter, August ein Vater des Landes. August selbst im Auslande „des römischen Reiches Herz, Auge und Hand" ge- nannt. Neben den unsterblichen Verdiensten um das Land nach der Sitte jener Zeit, der Alchemie, Punktirkunst und Astrologie ergeben. Nachfolger: Sein Sohn 42. Christian 1. 1586-—91. Seinem Vater ganz unähn- lich, weichlich, höchstens für Militair und schöne Pferde sorgend. Mächtiger Minister und Günstling: Christian's Erzieher vr. Krell. Veförderuug des Calvinismus. Gewaltsame Neuerungen in der Kirche. Bedeitkliche Gährungen. Unterstützung Heinrich Iv. von Frankreich (S. 54.) mit Truppen und Geld. Vergeudnng der von Angust ersparten Summen (7 Mill. Thaler). Verdienste seiner Wittwe Sophie, Prinzessin von Brandenburg, um die Kinder- erziehling. Sein Sohn: 43. Christian 11. 1591 —1611. Herzog Wilhelm v. Wei- mar Vormund. Strenger Lutheraner. Krells Gefangenschaft und nach Christian's Regierlingsantritte (23. Septbr. 1601) Enthaup- tung (9. Octbr. lojähriger Prozeß, endlich vonl Appellarionsge. richte zu Prag entschieden. Haß und Willkür). Christian war träge und schwach. Selbstgeständniß: „Er müsse durch fremde Au- gen sehen und durch fremde Ohren hören." Durch seine Schlaffheit 1609 Verlust der reichen Erbschaft von Jülich - Cleve-Berg (Al- brecht 1483, Ernst 1486, Friedrich der Weise 1495 und Johann Friedrich der Großmüthige bei seiner Verheiratung 1526 und 1544 vom Kaiser als Erbe dieser Länder bestätigt). Christian ließ das schöne Land vom Brandenburger Markgrafen ruhig in Besitz neh- men und begnügte sich mit Titel und Wappen. Er starb, vom Schlage getroffen, 28 Jahr alt. Nachfolger: Sein Brlider 44. Johann Georg 1. 1611 — 56. Vortrefflich erzogen, aber uneiltschloffen und schwankend. 30jähriger Krieg (S. 51.). Georg anfangs neutral, um Oestreichs Freundschaft wegen Jülich- Cleve-Berg zy erhalten, deßhalb auch Ablehnung der böhmischen Königskrone. Durch Versprechungen auf des Kaisers Seite gezo-

9. Der sächsische Kinderfreund - S. 19

1868 - Leipzig : Arnoldi
19 in welcher Albrecht wohnte, und nahm diesen gefangen. So strafte der Himmel den Unartigen, der sich an seiner Gemahlin, an seinen Kindern, wie an seinen Unterthanen schwer versündigt hatte. Als ein Privatmann lebte er noch 7 Jahre zu Erfurt, wo er nicht selten Mangel litt; er fand keine Theilnahme, weil er Alle beleidigt hatte; gebengt von Mangel und Armnth starb er den 13. November 1314 in einem Alter von 74 Jahren. Friedrich der Streitbare, Landgraf von Thüringen und Markgraf von Meißen, ward 1369 zu Altenburg geboren. Sein Vater Friedrich der Strenge und seine Mutter Katharina hielten ihn frühzeitig zu allem Guten an und ermahnten ihn nicht nur zu einem wahrhaft christlichen Leben, sondern gingen ihm auch selbst mit dem besten Beispiele voran. Schon in seiner Jugend mußte der Prinz seinen Geist anstrengen und sich an ernste Beschäftigung gewöhnen. Gewiß die größte Wohlthat für ihn; denn noch hatte er das 14te Jahr nicht erreicht, als er seinen Vater plötzlich verlor, so daß er sich nun genöthigt sah, die Geschäfte der Regierung selbst zu besorgen. Er that dieß mit großer Einsicht; auch zeigte er sich als einen großen Helden seiner Zeit und erwarb sich durch seine Tapferkeit den Beinamen des Streitbaren. Friedrich aber liebte nicht blos den Krieg, sondern auch die Künste und Wissenschaften. Damals gab es in Sachsen noch keine Universität oder Hochschule, wo Gottesgelehrte, Rechtsgelehrte und Aerzte sich ausbilden können; son- dern wer ein Gelehrter werden wollte, der mußte die Universität zu Prag in Böhmen, oder die Hochschule zu Erfurt, Heidelberg, Cölu be- suchen. Dieß war mit den Deutschen, und folglich auch mit Sachsen der Fall. Als sich nun im Jahre 1409 ein Streit zwischen den Lehrern zu Prag entspann, verließen gegen 5000 Studenten nebst vielen ihrer Lehrer die Stadt, wendeten sich in mehrere Gegenden Deutschlands, und unter Andern kamen 2000 solcher Auswanderer auch nach Leip- zig, wo sie Friedrich der Streitbare mit Freuden aufnahm. Mit Bewilligung des Papstes Alexander V. gründete er daselbst 1409 eine neue Universität, aus welcher eine große Anzahl gelehrter Männer gebildet worden ist und immer noch gebildet wird. Weil Friedrich einer der tapfersten Fürsten seines Zeitalters'war, so verband sich mit ihm der Kaiser Sigismund, welcher damals einen hartnäckigen Krieg mit den H u s si t e n führte. Allerdings brachte diese Verbindung den armen Bewohnern Sachsens zuweilen großen Schaden; denn da Friedrich dem Kaiser großen Beistand leistete, so fielen die Hussiten häufig in Sachsen ein, legten viele Städte und Dörfer in Asche und behandelten die unglücklichen Einwohner mit un- 2*

10. Der sächsische Kinderfreund - S. 48

1868 - Leipzig : Arnoldi
48 Jahr 1806, wo der Churfürst sich mit dem Könige von Preußen ver- band, um gegen Napoleon, Kaiser von Frankreich, ins Feld zu ziehen. Die Verbündeten wurden den 14. October 1806 bei Jena geschlagen, und ängstlich besorgt erwarteten die Unterthanen die feind- lichen Krieger. Allein Napoleon schloß mit Friedrich August ein Bündniß, verwandelte Sachsen in ein Königreich und erweiterte die Besitzungen desselben dadurch, daß er einen großen Theil von Polen unter dem Namen des Großherzogthums Warschau damit ver- einigte. So war nun unser Churfürst auf einmal König von Sachsen und Großherzog von Warschau. Freilich legten die folgenden Zeiten ihm drückende Lasten auf, indem er seine Armee gegen Oesterreich und Rußland senden mußte, mit welchen Ländern Napoleon Krieg führte. Indeß das Schwerste traf ihn im Jahre 1813. Beharrlich blieb er seinem Bundesgenossen treu. Sein Heer stritt vereint mit der großen französischen Armee in der Völkerschlacht bei Leipzig, die 3 Tage lang dauerte. Napoleon's Macht ward von Rußland, Oesterreich, Preußen und Schweden gebrochen, die Stadt Leipzig den 19. October 1813 erobert, und unser König gefangen genommen. Von Kosacken nach Berlin begleitet, mußte er sein Land verlassen, welche Trennung bis zum Juni 1815 dauerte. Endlich kehrte der Landesvater den 7. Juni 1815 unter lautem Jubel seines Volkes zurück, aber freilich im Gefühl des bittersten Schmerzes; denn er hatte die Hälfte des Lan- des verloren und an Preußen abtreten müssen. Der Thüringer Kreis mit seinen fruchtbaren Auen und Salzquellen, der Wittenberger Kreis mit seinen Wäldern, außerdem Theile des Leipziger und Meißener Kreises, so wie der Lausitz, das waren die großen Opfer, welche der gefangene Monarch zu bringen genöthigt ward. Noch blieben ihm 1,206,000 Einwohner nebst der Liebe seines Volkes. Gott segnete ihn mit einer zweifachen Jubelfeier; denn am 15. September 1818 feierte er das 50jährige Jubiläum seiner Regierung und am 29. Januar 1819 das seiner 50jährigen Ehe. Am 5. Mai 1827 endete er sein ruhmvolles Leben, nahm den Dank seiner Unterthanen mit ins Grab und überließ es seinem erlauchten Bruder Anton, in seinen Fußstapfen fortzuwirken. Unter der Regierung des Königs Anton ward keine der bisher bestandenen Einrichtungen gestört, vielniehr blieb Alles in der früheren Verfassung. Gleichwohl zeigten sich im Jahre 1830 gesetzwidrige Volksbewegungen in unserm Vaterlande, welche es deutlich aussprachen, daß man mit manchen Einrichtungen nicht zufrieden sei. Kaum hatten daher die Franzosen rebellirt und ihren König Karl X. aus dem Lande
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