93
seiner Stammgüter und des gezahlten Geldes die fränki-
schen Gebiete wieder abtreten solle. _ Er weigerte sich aber
dessen nicht nur, sondern er beleidigte den Herzog durch.
Wort und That, und da ihm endlich mit Waffengewalt nach
dreijährigem schwerem Kampfe die fränkischen Gebiete
entrissen worden waren, da floh er nach Böhmen, und
suchte nicht nur dem Herzog Feinde zu erwecken, sondern
machte sogar Anschläge gegen sein Leben.
Achtzehntes Capitel.
Der Prinzenraub. Herzog Wilhelms und Kur-
fürst Friedrichs fernere Begebenheiten^
Zu den bösen Früchten des heillosen Bruderkrieges
gehörte auch der berühmte Prinzen raub, der das Met-
ti nische Fürstenhaus in Schrecken und Gefahr setzte und
ein Zeugniß von der Rohheit und Verwilderung der Gemü-
ther in jenen Zeiten giebt. An des Kurfürsten Hof lebte
ein tapferer Ritter Kunz von Kaufungen, der ihm viele
treue Dienste geleistet hatte und deshalb bei seinem Lehnsherrn
in Gunst und Ansehen stand. In dem Bruderkriege verlor
er seine Güter in Thüringen, wofür ihm aber der Kur-
fürst die Güter gab, die dem Apel von Vitzthum im
Meißnischen gehört hatten. Nach dem Naumburger
Frieden sollte Kunz seine thüringischen Güter wieder
in Empfang nehmen und die Meißnischen zurückge-
den; das letztere wollte er aber nicht und der Kurfürst nahm
sie ihm mit Gewalt, erklärte aber dabei, daß er, wenn
Kunz sich dadurch beeinträchtigt glaubte, ihm vor Schieds-
richtern zu Rechte stehen wollte. Damit war Kunz aber
nicht zufrieden, sondern drohte, er werde das ihm wider-
fahrene Unrecht an des Kurfürsten Fleisch und Bein zu rächen
wissen und floh nach Böhmen, wo er mit dem Vitz-
thum und andern Unzufriedenen böse Anschläge gegen den
Kurfürsten machte. Damals hielt der Kurfürst zu Alten-
burg Hof, und Kunz hatte daselbst den Küchenjungen
Hans Schwalbe gewonnen, der ihm von Allem Kunde
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift]]
07
Neunzehnte? Capitel.
Die Regierung der Brüder Ernst und Albrecht.
Beide Brüder sollten, dem Testamente ihres Vaters
zufolge, gemeinschaftlich regieren, und das haben sie auch zu
ihrem Vorthcil und zum Besten des Landes 21 Jahre lang
gethan. Im Jahr 1465 empfingen sie beide gemeinschaft-
lich die Belehnung über ihre Lander von ihrem Oheim, dem
Kaiser; darauf unterstützten sie den König Georg von
Böhmen, Albrechtö Schwiegervater, gegen die unru-
. higen Schlesier. 1466 zogen beide Brüder gegenhcin-
richii., Burggrafen zu Meißen und Herrn von Plauen,
der ihre Unterthanen beraubt hatte, nahmen ihm Schloß
und Stadt und behielten es als ein Lehn von Böhmen.
Da sie durch die Auffindung der Silbergruben zu Schnee-
de rg zu einem Ueberfiuffe an Gelde gekommen waren, so-
kauften sie 1472 die Herrschaft Sagan für 50,000 Gold-
gülden , die bis 1549 bei Sachsen blieb. Dann kauften sie
1477 die Herrschaft Sorau, Breskau und Storgau
für 62,000 Gülden. Die letzter« wurden aber schon i5io
gegen Rückzahlung der Kauffumme zurückgegeben. Nach dem
Tode König Georg Podiebrads von Böhmen, be-
warb sich der Herzog Albrecht, dessen Eidam, um die
böhmische Krone. Er rückte mit einer beträchtlichen
Kriegsmacht in Böhmen ein; doch da er seine Ansprüche
zu heftig verfolgte, so faßten die Stände eine Abneigung
gegen ihn und wählten den Prinzen Wradislaw von
Polen. Seiner Schwester, der Acbtissin Hedwig von
Q-ue d linb urg, leistete der Kmfürst Ernst Beistand gegen
die Bürger, wofür er 1470 die erbliche Schirmherrschaft
über dieses Kloster erhielt. Seinem Sohn Ernst verhglf
der Kurfürst 1476 zum Erzbisthum Magdeburg. 1473
wurde derselbe auch zum Bischof von Halberstadt er-
wählt. Er unterstützte denselben in seinen Streitigkeiten
mit der Stadt Halle 1478, und half ihm i486 die wider-
spenstige Stadt Halberstadt überwältigen. Unterdessen
leistete Herzog Albrecht dem Kaiser Friedrich Iii. Kucgö-
dienste gegen Karl den Kühnen, von Burgund, und
7
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]
Extrahierte Personennamen: Ernst Albrecht Albrecht Georg_von
Böhmen Albrechtö_Schwiegervater Georg_Podiebrads_von_Böhmen Albrecht Albrecht Hedwig_von
Q-ue Ernst Ernst Ernst Albrecht Albrecht Friedrich_Iii Friedrich Karl Karl
104
Reichsregierung. wobei Kurfürst Friedrich, der des Kai-
sers Zutrauen besaß, besonders thätig war. Als Maxi-
milian 1400 nach Italien ging, ernannte er den Kur-
fürsten zum Neichsverweser, und als er im Jahre 150»
das Reichsregimcnt in Nürnberg errichtete, wurde Fried-
rich zum Haupt desselben ernannt, doch wahrte diese
höchste Reichsregierung nicht lange, weil die Neichöfürstcn
sich in die neue Ordnung der Dinge nicht fügen wollten.
Als der Kaiser 1507 abermals ins Ausland zog, ernannte
er den Kurfürsten zum Reichs-General-Statkhal-
ter, auch wollte er ihn 1509 zum Reichs-General-Feld-
marschall im Kriege gegen Venedig ernennen, doch lehnte
Friedrich diese Würde ab. Von alten Zeiten her hatte
sich das Haus Wettin stets an den Kaiser angeschloffen,
wozu cs durch die Verwandtschaften mit dem Kaiserhause
und durch die Treue gegen das Reichsoberhaupt bewogen
wurde. Es hatte davon mehr Ansehen und Ehre als wirk-
lichen Vortheil, denn die Versprechungen, die das Haus
Habs bürg den Sachsen fürsten machte, gingen selten
in Erfüllung. Dem Herzog Al brecht wurde die Anwart-
schaft auf die Erbfolge in die Herzogthümer Jülich und
Berg nebst der Herrschaft Ravensberg zugesichcrt.
i486 wurde die Zusicherung auch auf die ernestinische
Linie ausgedehnt und 1495 bestätigt, späterhin aber er-
theilte Kaiser Karl V. das Erbrecht auf jene Länder an
Kleve, obgleich er großentheilö dem Kurfürsten von Sach-
sen seine Kaiserkrone zu danken hatte.
Als ein großer Freund und Beschützer der Wissenschaf-
ten suchte ec sie auch auf alle mögliche Weise in seinen Lan-
den zu befördern, und da bei der Landestheilung die Uni-
versität Leipzig an die albe rti wische Linie gekommen
war, so faßte er den Gedanken, auch in seinem Lande eine
Universität zu errichten, wobei ihm sein Leibarzt, Doctor
Pollig von Mellrichstadt zur Hand ging. Die Uni-
versität wurde am I8ten October 1502 zu Wittenberg
feierlich eingeweiht und reichlich ausgestattet. Sie ist dis
Wiege der Kirchenverbefferung geworden, und vr.luther
wurde 1508, wie Melanchthon, einer der Lehrer dersel-
den. Bald verdunkelte Wittenberg die leipziger Hoch-
schule. In die Unruhen, die 1510 in der Stadt Erfurt
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Karl_V. Karl_V. Melanchthon
69
B-ierzeytttes Capitel.
Von der Chemniher Theilung bis zur Erwer-
bung der Küawürde des H erzog thu ms Sach-
sen von 1.382 bis 1423,
' tr:; 'i!'j ,'Hi,::; vi , - t . .
Nach der Theilung sorgte jede der drei Wettl»n-
schen Linien so gut als möglich für die Vergrößerung ih-
res Gebiets, und.es wurden in der That von allen an-
sehnliche Erwerbungen gemacht. , Will)elmi., der Mei-
ßen besaß, nahm 1395 von Iodykus von Mahren die
Mark Brandenburg in. Pfand, die aber bereits 1398
wieder eingelöst- .-wurde. Auch die böhmische Herrschaft
Riese-mburg>jdie er 1398 für 40,000 Mark auf Wieder-
sauf erwarb, wurde. 1459 zurückgckauft. Doch bleibender
war der Erwerb der Herrschaft Kolditz, zu der, außer
Schloß und. Stadt, noch 52 Dörfer gehörten, und die
Wilhelm 1404 für 15,000 Mark erkaufte. Noch vorher,
1402. eroberte- der. Markgraf, mit dem Beistände seiner
Osterlä ndischen. Vettern, die Besitzungen der mächtigen
Burggrafen-.-zu Dohna, die dgrch Räubereien und durch
Bedrückungen Meißnischer ^ehnstrager dem Lande groß-
ßen Schaden verursacht hatten. Sie besaßen an 33 Städte
und Schlösser, darunter den^Königsstein, den Pzesen-
stcin, dann die Städte. Auerb-ach, Döbeln, Königs-
brück, Muskau, Ostritz, Rqbenau, Werdau und
das ganze Lob.nrtzer Amt, welches alles der Markgraf
mit seinem Stammlanden vereinigte. Noch erwarb er 1404
Pirna von Böhmen und Gottleube von Johann
von W a r te n b e rg.. Markgraf Wilhelm nahm auch vie-
len Theil an auswärtigen Händeln, vergaß aber darüber
das Beste seines Landes nicht. . Er starb am loten Fe-
bruar 1407 . ohne Kinder, daher er sein Land auf die bei-
den andern Linien , vererbte, die nach langem Streit sich
am 3lsten Juli-1410 durch den Naumburger Hauptre-
ceß wegen der Theilung. gereinigten.
Landgraf Balthasar von Thüringen, der Stifter
der zweiten Linie, erbte 1385 die Graffchaft Käfern-
burg. Einen dreimaligen Krieg 1300 bis 1388 führte er
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm Gottleube_von_Johann
von_W Johann Wilhelm Balthasar_von_Thüringen
72
seiner Fürsten wurde Leipzig später ein Hauptsitz der
Wissenschaften für ganz Deutschland, und ist es Iabr-
hundcrte hindurch geblieben. Die größten Gelehrten sind
daraus hcrvorgegangen und haben nützliche Kenntnisse in
ihrem Vatcrlande verbreitet, dessen Einwohner an Einsicht,
Verstand und Wissen keinem Volke auf der Erde nachstehcn.
Zwei Jahre nach Stiftung der Universität schritten die bei-
den Markgrafen zu einer O erterung, d. h. widerruflichen
Theilung ihrer Lande, und Leipzig mit der Universität
blieb dem ältesten, Friedrich. Im Jahre 1415 erfolgte
eine zweite und 1423 die dritte Theilung, in'welcher
Wilhek m Leipzig erhielt. Diese Theilungen hatten aber
keinen Bestand, denn Wilhelm starb 1425 unvermählt,
und sein Landtheil fiel an Friedrich.
Friedrich der Streitbare? war in dem deut-
schen Reiche sehr geachtet, und besonders hielt der Kaiser
Sigismund gar viel auf ihn. Dazu hatte er auch wohl
Ursache, denn Friedrich war nicht nur ein tapferer, ein-
sichtsvoller und redlicher Fürst, sondern auch einer der mäch-
tigsten und reichsten, und leistete dem Kaiser treuen Bei-
stand. Auf der Kirchenversammlung zu Kostnitz erschien
er zweimal, einmal 1414, und dann 1417; das zweite
Mal mit so großer Pracht, daß er cs darin allen andern Für-
sten zuvorthat. Ec wollte damals die Belehnung über Mei-
ßen und über einige böhmische Ortschaften empfangen;
da ihm aber Sigismund die Lehne über letzere nicht er-
theilen wollte, zog er im Unwillen von dannen und sagte:
„Was der Kaiser mir jetzt verweigert, das soll er wohl
bald in freiem Felde mir gewähren." Was er gesagt hatte,
wurde wahr, denn nur zu bald bedurfte Sigismund sei-
nes Beistandes gegen die Hussiten, und ertheilte ihm
die Lelehnung 1420 im Feldlager vor Prag.
In den 1419 in Böhmen ausgebrochenen Hussi-
ten krieg wurde Markgraffriedrich stark verwickelt, was
allerdings seinen Landen anfangs zu großem Nachtheil ge-
reichte, doch spater dem Häuft Wettin einen reichen Ge-
winn brachte^. und dessen dauernden Glanz begründete.
Gleich den andern deutschen Fürsten zogen auch die
Markgrafen Friedrich der Streitbare und Wil-
helm Ii. dem Kaiser 1420 zu Hülfe, doch mit einer weit
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Wilhelm Friedrich Friedrich Friedrich Sigismund Friedrich Friedrich Sigismund Sigismund Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Leipzig Leipzig Prag Wettin
73
größeren Heeresmacht als die übrigen. Die Meißner
fochten mit großer Tapferkeit bei dem Berge Withpw,
nachmals Ziskaberg genannt, wurden endlich doch aber,
überwunden, weil die übrigen Deutschen ihnen keinen
Beistand leisteten. Erbittert über ihren Verlust, ließen sie,
sich viele Unmenschlichkeiren gegen. die B ölstm e n zw Schul-,
den kommen, die ihnen aber Gleiches mit Gleichem vergal-
ten. Da S i g i ö m u n d nichts gegen die H u ff i t e n batte,
ausrichten können, so schlossen die Wett.i wischen Fürstem
zum Schutz ihrer Lande ein Bündniß mit den vier R h e i Ir-
land isch en Kurfürsten, dann aber drang Friedrich der
Streitbare 1420 in Böhmen.ein, schlag die.hussi-.
ten bei Brix, welches sie belagerten, und nahm ihnen.-
all ihr Geschütz, dann aber eroberte er idie .Städte Lad,ans
und Kommotau. Das Reichsheer lagerte unterdessen vor
Saatz, lief aber aufdie Rachricht, daß die Hussiren ka-
men, auseinander. Da-Frs cd rich. rmd sein Bruder in dem
Hussitenkriege viel.mehr leisteten, als andere Reichsfür-
sten, und als wozu er verpflichtet war, so bewilligte ihm der
Papst Martin V. -das Recht., Haß seine ttnterthaucn vor-
kein auswärtiges geistliches. Gericht: sollten gefordert werden
können; der Kaiser aber verpfändete den beiden Markgrafen
für ihre Kriegskosten die Städte-, Schlösser und Güter
Stahlberg, Schdneck, Myla, Battendors, Spa-
renberg, Mühlborg, Oßeck und Landschütz. .Der.
Beistand, den das Wett in ische Fürstenhaus dem Kai-
ser in dem Hussitenkriege unausgesetzt leistete, und die-
Anhanglichkeit, die es ihm- bei jeder Gelegenheit erwies;-
vor Allem aber der Eifer und die Treue Markgraf Fried-
richs des Streitbaren, verpachtete ihn zur Dankbar-,
keit, auch war dem Kaiser Sigismund viel daran gele-»
gen, sich den mächtigen > und streitba-ren Markgrafen erge-
den zu erhalten/ daher ergriff er die Gelegenheit, die sich^
ihm darbot, ihn auf eine, recht ausgezeichnete Weise zu des
lohnen. ' ,
Der Kurfürst Albrecht Hi. von Sachsen war im
November 1422 kinderlos gestorben, und mit ihm.das Säch-
sisch - W i t t e n b e rg i sch e Fürstenhaus erloschen, welches
außer der Kur noch mehrere hohe Reichswürden besaß.
Bon dem Ascanischcn Stamme war freilich noch ein
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_der
Streitbare Friedrich Brix Martin_V. Güter
Stahlberg Myla Sigismund Albrecht_Hi Albrecht
115
fcf> c n Hofes nicht haben vermeiden können, und er hatte
unbezweifelt den grossen Einfluß verloren, den er auf die
Angelegenheiten des Reichs besaß und den er so umsichtig
zum Schutze der Reformation benutzte. — Hätte in S a ch-
sen nie eine andere große Begebenheit staltgefunden
als die Kirchenverbefferung, so würde diese allein hinrei-
chen, diesem einen geehrten Namen in der Geschichte
zu machen; und hatte Sachsen keine großen und berühm-
ten Männer seines Stammes mehr aufzuweisen, als vr.
Martin Luther und Kurfürst Friedrich den Weisen,
so würden die Verdienste dieser beiden Edlen genügen, um
den Sachsen einen wichtigen Anthcil an dem Wirken zur
Aufklärung und zum Wohle der gcsammten Menschheit
einzuräumen.
Dreiundzwanzigstes Capitel.
Friedrich des Weisen Thätigkeit in den Reichs-
angelegenheiten und weiterer Fortgang
der Kirchenverbesserung.
Ein ganz besonders günstiges Ereigniß für die Refor-
mation war der Hintritt Kaiser Maximilian s am I2tcn
Januar 1519, denn nun erhielt Kurfürst Friedrich bis
nach erfolgter neuen Kaiserwahl die Neichsverweserschaft in
allen Ländern, in denen das sächsische Recht galt, ge-
bot also über die Hälfte des deutschen Reichs mit kaiser-
licher Machtvollkommenheit und war um so eher im Stande,
Luthern und seine Lehre zu schützen. Derpapst und alle
Gegner der Reformation mußten, um den mächtigen Kur-
fürsten sich nicht abgeneigt zu machen, den Streit ruhen
lassen, und so gewann »die Reformation Zeit sich zu ver-
breiten und zu befestigen.
Bei der Kaiserwahl hatte Kurfürst Friedrich den
allerwichtigsten Einfluß; seine Stimme galt am allermehr-
sten, und die Könige von Spanien, Frankreich und
England bewarben sich um seine Gunst, um die Kaiser-
krone zu gewinnen; ihm wurden grosse Geldsummen gebo-
ten, doch edelmüthig wiess er sie zurück und erklärte, daß
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land]]
Extrahierte Personennamen: Martin_Luther Friedrich Friedrich Dreiundzwanzigstes Friedrich Maximilian Maximilian Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Sachsen Spanien Frankreich England
89
wollte, zu vererben. Zu diesem, dem Hause Wettin und
dem Lande so nachtheiligen Vorhaben, hatte Vitzthum
auch einen Theil der thüringischen Stände günstig ge-
stimmt. Kurfürst Friedrich konnte dazu natürlich nicht
stillschweigen, und da er wußte, daß Apel der Urheber
dieses ihm feindseligen Planes war, so verlangte er, daß sein
Bruder denselben nebst dessen Brüdern N u ß o und Bernhard
vonvitzthum und den übrigen ihm feindseligen Räthen von
sich entfernen, auch alle dem Wettinischen Hause nach-
theiligen Verbindungen auftösen möchte. Herzog Wilhelm
gab dieser Forderung aber kein Gehör, sondern glaubte viel-
mehr dem arglistigen Vitzthum, der ihm einredete: der Kur-
fürst wollte nur deshalb des Herzogs treue Räthe von ihm
entfernen, damit er desto gewisser ihn selbst, als einen jungen
unerfahrenen Herrn, nach seinem Willen lenken könnte, und
da er nicht Lust hatte unter seines Bruderö Vormundschaft
zu stehen, ließ er demselben einen unfreundlichen Bescheid
sagen; des Kurfürsten Näthe und Freunde mögen denn auch
wohl, statt zum Frieden zu rachen, das Zornfeuer angebla-
sen haben, und so kam denn wirklich der Krieg zwischen
den beiden Brüdern im August 1440 zum Ausbruch. Der
Kurfürst begann die Feindseligkeiten damit, daß er Apels
Schloß Noßla angriff. Herzog Wilhelm feierte gerade
damals zu Jena seine Hochzeit mit Anna, Kaiser Al-
brecht Ii. Tochter, und die Gäste ließen die Tafel im
Stich und liefen von dannen, als die Nachricht von des
Kurfürsten Kriegszug ankam. Dieser bot den Frieden an,
wenn der Herzog seine Näthe entlassen würde, doch dieser
wollte lieber das Land meiden, als thun, was sein Bru-
der begehrte, und so hatte denn der schreckliche Bruderkrieg
seinen Fortgang. Viele thüringische Adelige, die da
einsahen, daß der Herzog Unrecht hatte, traten auf die Seite
des Kurfürsten; dafür ließ Wilhelm ihre Güter verwüsten.
* Der Erzbischof von Magdeburg, die Bischöfe von Mer-
seburg und Naumburg und die Stadt Erfurt verbün-
deten sich auch mit Friedrich. Da nun Wilhelm sei-
nem Bruder nicht mehr gewachsen war, so rief er 9000
Böhme n herbei, die halfen ihm zwar wenig, verwüsteten
aber seine Lande sowohl wie die seines Bruderö auf die
schrecklichste Weise. Diesem gräuelvollen Kampfe, der da-
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Bernhard Wilhelm August Apels
Schloß_Noßla Wilhelm Anna Wilhelm Friedrich Friedrich Wilhelm
149
die aber nicht beachtet wurden; noch größere Schwierigkei-
ten machte die Universität, doch wurden die heftigsten Eife-
rer für die römische Kirche entfernt und an ihre Stelle
Anhänger der neuen Lehre berufen, und da mußte sie sich,
endlich fügen. In Dresden wurden seit dem 30. Juni
alle katholischen Kirchengebräuche abgeschafft und um Pfing-
sten war der evangelische Gottesdienst schon im Gang. Im
Juli wurde die große allgemeine Kirchenvisitation ge-
halten und in den Jahren 1540 und 1541 eine abermalige.
Die Stände, die im November 1539, der großen Landes-
schulden wegen, zusammenberufen werden mußten, führten
große Beschwerden über die Neuerungen, beklagten sich über
die Eingriffe der Visitatoren in ihre Patronatsrechte
und über neue Bürden beim Unterbalt der Geistlichen und
Schulen; sie erlangten in der Hauptsache aber weiter nichts,
als daß über die Verwendung der geistlichen Güter ein stän-
discher Ausschuß mit zugezogen werden sollte, damit die
Einkünfte zur Verbesserung der Universität, der Kirchen und
Schulen verwendet würden.
Herzog Heinrich, seiner Gutmüthigkeit und der Be-
förderung der Kirchenverbefferung wegen, der Fromme ge-
nannt, verlor in der letzten Zeit seiner Regierung alle Lust
zu Staatsgeschäften, er legte deshalb auch am 7. August
die Negierung wirklich nieder, wohl weil er das Heranna-
hcn seines baldigen Lebensende fühlen mochte, welches am
18. August 1541 auch wirklich erfolgte.
Siebenundzwanzigstes Capitel.
Begebenheiten des Herzogs und nachmaligen
Kurfürsten Moritz. Die Befestigung der
Reformation durch ihn.
Herzog Moritz, der in seinem 2osten Jahre zur Ne-
gierung gelangte, war durch ein merkwürdiges Jugendleben
früh zum Manne herangereist, und hatte noch in seinen
Jünglingsjahrcn die Welt von vielen Seiten kennen lernen.
Sein Vater liebte die Ruhe und den Genuß der Tafel, da-
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich August August Siebenundzwanzigstes_Capitel Moritz Moritz
128
ernsthafte Weise beunruhigt. Das Glück des Kaisers gegen
den König von Frankreich hatte den Fürsten, die der
Reformation abgeneigt waren, neuen Muth zur Verfolgung
der neuen Lehre gegeben, und die Mißverständnisse und Zwi-
stigkeiten zwischen beiden Religionsparteien wurden immer
größer. Nun erschien im Marz 152s Landgraf Philipp
bei dem Kurfürsten und eröffnete ihm, daß mehrere der
mächtigsten deutschen Fürsten zu Breßlau einen Bund
geschlossen hätten, die lutherisch e Lehre auszurotten, und
den Kurfürsten, wenn er seine Geistlichen nicht auslicferte,
von Land und Leuten zu verjagen. Ein Gleiches sollte auch
dem Landgrafen widerfahren. Diesem war der Bundcsver-
trag von dem Kanzler des Herzogs Georg, Otto von
Pach, mitgetheilt worden. Der Kurfürst und der Land-
graf schloffen nun einen Vertrag, verpflichteten sich zu einer
schleunigen Errichtung eines Heeres von 26,000 Mann,
womit sie die Verbündeten unverweilt angreifen wollten.
Zu diesen gehörten der König Ferdinand von Böh-
men, die Kurfürsten von Mainz und Brandenburg,
die Herzöge von Baiern und Sachsen, der Erzbischof
von Salzburg, die Bischöfe von Bamberg und Würz-
burg. Luther widerrieth diesen Krieg und auch die kur-
fürstlichen Räthe und übrigen Geistlichen drangen darauf,
daß vor dem Angriff wenigstens genauere Erkundigung ein-
gezogen werden sollte, was es mit dem Bündnisse eigent-
lich für eine Bewandtniß habe, und da ergab es sich denn,
daß das Stattfinden eines solchen Bündnisses nicht erwiesen
werden konnte. Obgleich die Gefahr eines blutigen Krieges
nunmehr abgewendet war, so ließ die Spannung zwischen
beiden Religionsparteien nicht nach, das zeigte sich besonders
1529 auf dem Reichstage zu Speier. Daselbst drangen
die Katholiken darauf, daß der Verbreitung der neuen Lehre
Einhalt gethan werden solle. Die Anhänger der Kirchen-
verbcsserung setzten sich aber dawider und ließen am loten
April 1529 eine öffentliche Protestation dagegen vorlesen.
Von nun ab erhielten sie den Namen der Protestanten
und ihre Partei erhielt mit dem Namen auch Zusam-
menhang.
Der Kaiser zeigte sich höchst ungehalten über die Pro-
tcstation und ließ sogar die Gesandten, die sie ihm über-
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
Extrahierte Personennamen: Philipp Philipp Georg Otto_von
Pach Otto Ferdinand_von_Böh- Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Mainz Brandenburg Baiern Sachsen Salzburg Bamberg