Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die neuere Zeit - S. 22

1882 - Leipzig : Baedeker
22 Rudolf Ii. Der jlich'sche Erbfolgestreit. . 4. unter Leitung des Herzogs Maximilian von Bayern eine Liga ent-gegen (1609) zur Verteidigung der katholischen Konfession und ihrer Glieder, sowie zur Handhabung der Reichstagsabschiede und des Religionsfriedens". So standen die beiden Linien des Hauses Wittelsbach, die jngere von Bayern und die ltere von Knrpsalz, als Fhrer der beiden Religionsparteien einander gegenber. Whrend Rudolf in seiner Hofburg zu Prag sich mit naturwissenschaftlichen Arbeiten beschftigte und die Entscheidung der wichtigsten Angelegen-hetten zuletzt seinen Kammerdienern berlie, erklrten die sterreich!-schen Erzherzge den Bruder des Kaisers, Matthias, zum Haupte der Familie. Dieser gewann die ungarischen Protestanten durch Ge-Whrung der Religionsfreiheit und schlo mit den in Ungarn ein-gefallenen Trken Frieden. Rudolf berlie ihm Ungarn, Mhren, sterreich, und bewilligte, damit er nicht auch Bhmen verliere, durch den Majesttsbrief in Bhmen und Schlesien den Stnden der Herren, der Ritter und den kniglichen Stdten mit ihren Unter-thanen vllig freie Religionsbung. Der jlich'sche Erbfolgestreit im I. 1609. Als der Herzog Johann Wilhelm von Jlich, Kleve und Berg x) ohne Kinder starb (1609), erhoben mehrere deutsche Fürsten Anspruch auf die reiche Erb-> schast, insbesondere die Nachkommen seiner beiden Schwestern, der Kur-frst Johann Sigmund von Brandenburg und der Pfalzgraf Philipp Ludwig von Neuburg an der Donau. Nach einer Einigung des Kur-frsten und des Pfalzgrafen gegen die brigen Bewerber, entzweiten sich die Possideuten", teilten sich aber zuletzt in einem Vergleiche (zu Xanten 1614) in die Lnder: Kleve, Mark, Ravensberg und Ravenstein kamen an Brandenburg, Jlich und Berg an Pfalz-Neuburg; letzteres erhielt spter (1649) auch Ravenstein. Dieser Besitzstand wurde dann (1666) in einem Vertrage zu Kleve endgltig besttigt. Johann Iii., Hzg. v. Kleve, Graf v. d. Mark, Herr zu Ravenstein, verm. mit Maria, Erbin von Jlich, Berg und Ravensberg. Wilhelm, Sibylla, Anna, Herzog, f 1592. verm. mit verm. mit I Joh. Friedrich, Heinrich Viii., Kurf. v. Sachsen. K. v. England. Job. Wilhelm, Maria Eleonore, f 1608, Anna, f 1632, Herzog, s 1609. Gem. Albert Friedr., Gem. Ph. Ludw. Hzg. in Preußen._Pslzgr. v. Neuburg. Anna, Eleonore, Magd. Sibylla, Wolfgang Wilh. _ Gem.joh.sig. G.joach.friedr. G.joh. Georgi., seit 1614 Pfalzgraf V.brandenburg. V.brandenburg. Kurf.v.sachsen. v. Neuburg.

2. Die neuere Zeit - S. 48

1882 - Leipzig : Baedeker
48 Standeserhhungen. Geschichte Preuens bis zum I. 1618. . 14. Standeserhhungen deutscher Fürsten: 1) fr die jngere Linie des welfischen Hauses in Hannover wurde eine 9. Kurwrde errichtet (1692); hierdurch sollte Hannover fr die dem Kaiser gegen Frankreich geleistete Hlfe belohnt und zu ferneren Diensten im bevorstehenden spanischen Erbfolgekriege verpflichtet werden. 2) Nach dem Tode des Knigs Johann Sobieski wurde der Kurfürst von Sachsen unter dem Namen August Ii. zum Könige von Polen gewhlt (1697) und trat deshalb zur katholischen Kirche der. 3) Der Kurfürst von Brandenburg, Friedrich Iii., welcher die sterreicher im Kriege gegen Frankreich und gegen die Trken untersttzt hatte, nannte sich mit Zustimmung des Kaisers als Friedrich I. König in Preußen und setzte sich und seiner Gemahlin am 18. Jan. 1701 zu Knigsberg die Krone auf; auch er sagte dem Kaiser Hlfe-leistuug im spanischen Erbfolgekriege zu. bersicht der Geschichte Preuens bis z. I. 1740. Die preuische Monarchie ist hervorgegangen aus einer der zum Schutze der Ostgrenze Deutschlands errichteten Marken. Kaiser Otto I. setzte der die von Heinrich I. unterworfenen slavischen Stmme den tapfern Gero als Markgrafen der Ostmark, teilte aber nach dessen Tode (965) die Ostmark in drei Teile. Den westlichen Teil, die Nordmark an dem linken Ufer der Elbe, dem Einflsse der Havel gegenber, erhielt spter (1134) Albrecht der Br ans dem Hause Askanien oder Anhalt von Kaiser Lothar Iii. fr Dienstleistungen auf einem Zuge nach Italien; er breitete seine Herrschaft durch Kmpfe gegen die Slaven aus dem rechten Elbufer aus und nannte sich Markgraf von Brandenburg (seit 1144). Nach dem Aussterben des askanischen Hauses trat ein vierjhriges Interregnum (13201324) in der Mark ein, bis Kaiser Ludwig der Bayer sie seinem ltesten Sohne Lndwig verlieh. Ebenso wute der folgende Kaiser Karl Iv. dieselbe seinem Hause Luxemburg (1373 1415) zuzuwenden. Als dessen Sohn Sigmund, vorzglich durch die Bemhungen des Burggrafen Friedrich Vi. vou Nrnberg ans dem Hause Hohenzollern, znm deutschen Könige erwhlt worden war, bertrug er diesem die Mark Brandenburg nebst der Kur- und Erzkmmererwrde erblich im I. 1415. Unter den 12 Kurfrsten aus dem Hause Hohenzollern (14151701) legten Johann Cicero und Joachim Ii. den Grund zur spteren Erweiterung der brandenburgischen Macht: der erstere lie durch einen Vertrag mit den Herzgen in Pommern dem kurfrstlichen Hanfe die Erbfolge in ganz Pommern zusichern; Joachim Ii. schlo mit dem Herzoge Friedrich Ii. von Liegnitz, Brieg und Wohlan eine Erbverbrberung unter gegenseitiger Zusicherung der Erbfolge und erwirkte von dem polnischen Könige fr sein Hans die Mit belehnung der das infolge der Reformation skularisierte Herzogtum Preußen und das Recht der Erbfolge in bemselben. Der neunte Kurfürst, Johann Sigmnnb, trat biefe Erbschaft im I. 1618 nach dem Tode seines Schwieger-Vaters, des schwachsinnigen Herzogs Albrecht Friedrich, an; er hatte aus der jlich'schen Erbschaft das Herzogtum Kleve, die Grafschaft Mark und Ravens-

3. Die neuere Zeit - S. 11

1882 - Leipzig : Baedeker
Der schmalkaldische Krieg. . 3. 11 Erbitterung unter den Fürsten stieg, bis sie im Kriege ihren Aus-drnck fand. Der schmalkaldische Krieg, 15461547. Die Hupter des schmalkaldischen Bundes, der Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen und der Landgraf Philipp von Hessen, hatten (1542) durch Vertreibung des katholischen Herzogs Heinrich von Brauuschweig, der die Städte Goslar und Braunschweig bedrngte, den Reichs-frieden gebrochen. Da sie ungeachtet der Vorladung des Kaisers auf dem Reichstage zu Regensburg nicht erschienen waren, erklrte der Kaiser beide in die Acht und begann den-Krieg mit Hlfe des Herzogs Moritz von Sachsen, den er durch Zusicherung der schsi-scheu Kurwrde gewonnen hatte. Der Kurfürst von Sachsen wurde vom Kaiser und Moritz bei Mhlberg (24. April) 1547 besiegt, gefangen und zur Abtretung der Kurwrde samt den meisten Kur-lndern an seinen Vetter, den Herzog Moritz, gezwungen. So ging die Kurwrde mit dem grten Teile des Kurlandes fr immer aus der eruestimscheu Linie an die albertinische *) der. Aus dem Reste des Kurlandes: Gotha, Weimar, Eisenach n. s. w., den Moritz den Kindern des gefangenen Kurfrsten lassen mute, sind nachher die jetzigen schsischen Herzogtmer entstanden. Auch der Landgraf unter-warf sich dem Kaiser, thcit zu Halle fufllig Abbitte und rettete feine Lnder, mute aber, eben so wie der Kurfürst, dem Kaiser als Gefangener folgen. Nachdem der nunmehrige Kurfürst Moritz den Zweck feines Bndnisses mit dem Kaiser erreicht hatte und von diesem die Frei-lassuug seines Schwiegervaters, des Landgrafen von Hessen, nicht erlangen konnte, trat er zu der Partei seiner Religionsgenossen der Friedrich Ii., Kurf. 14281464. Ernst, Kurf. 1464, f i486. Albert, seit 1485 Hrz. v. _ ' .,-~^Tr-> Sachsen (Meien), f 1500. Friedrich der Weise, Johann, ,--. Kurf. 1456, Kurf. 1525, Georg, Heinrich, t 1525. t 1532. | 1539. + 1541. Johaun Friedrich, Moritz,Hrz. 1541, August,1-1586, Kurf, bis 1547, Kurf., 15471553. Stammvater t 1554. Gem. Agnes, der Knrf. bis ' . . . ,-7 Tochterd.landgrafen 1694, dann: Friedrich Will). Philipp.hessen. Friedr.ang.i. jn Gotha. zu Weimar. ^ ^je jngere Linie bisalbert, Knigseitl873.

4. Die neuere Zeit - S. 72

1882 - Leipzig : Baedeker
72 Bayerischer Erbfolgestreit. . 22. Agnes, die Mutter Heinrichs Iv., verlieh (1061) Bayern dem fcmtm ftm 9zrb^"nlf; nad?dem dieser wegen Hochverrats abgesetzt worden mar, fam Bayern an dessen Schwiegersohn Wels I. (Iv.). Als dessen Urenkel ertirfth Vh 2^ mrrc? aifer Friedrich I. Barbarossa Bayern verlor (1080),' erhielt der bayerische Pfalzgraf Otto von Wittelsbach, ein Nachkomme Arnulf, das Herzogtum; fem Sohn Ludwig wurde im I. 1215 von Friedrich Ii auch Sinria ^Arafschaft am Rhein belehnt. Ludwigs beide Enkel, Ludwig und witmsfrruim Jw-k ? bte burt^ vielfache Erwerbungen vermehrten 9r ar! 1 56it e^|un3en Oberbayern und Niederbayern, welche beim Aussterben der mederbayerischen Linie (1340) durch Kaiser Ludwig den Bayer wieder vereinigt wurden. Jedoch waren schon die Rheinpfalz und die (sptere) Sbmta Va ^ 0itjd6sier6a^ern abgezweigt und an die Nachkommen von Ludwigs des Bayern Bruder, Rudolf, gekommen, wogegen Ludwig der Bayer vorbergehend die Mark Brandenburg (1324-1373), Tirol (1342-1363) und Holland, Seeland, Hennegau, Friesland (1345-1433) fr das Haus Wittelsbach gewonnen hatte. Es folgte (1349) eine zweite und (1392) eine dritte Teilung des Hauptlandes bis zur Einfhrung des Rechtes der Erstgeburt (1506). Unter den folgenden Regierungen ist die berhmteste die 54jhrige Maximi- (127-1651)' der das Haupt der katholischen Liga war und im ltflwsch! on Kiedrich V. von der Pfalz verlorene Kurwrde erhielt (1623) sowie (1628) bte Oberpfalz (s. S. 24). Der westflische Friede ^rteihm sowohl dieses Land wie die Kurwrde erblich zu, während fr die pflzische Lrnte eine neue (achte) Kurwrbe errichtet wrbe. Sein Enkel nnb zweiter Nachfolger, Max Ii. Emannel (1679-1726) nahm am spanischen ^bfolgekrieg Teil (f. . 17); bessen Sohn Karl Albert (Albrecht) (1726 bis 1745) veranlagte den sterreichischen Erbfolgekrieg und starb als beutscher Kaiser (s. S. 62 f.). Sein Sohn Max Iii. Josef (1745-1777) erkannte im Freden zu Fussen bte pragmatische Sanktion an. Mit ihm erlosch die jngere Urne, bte Nachkommenschaft Kaisers Ludwig des Bayern; die bayerische Kur-stimme fiel an die pflzische Linie (Karl Theodor) zurck. Als Maximilian Iii. Josef, der letzte Kurfürst von Bayern aus der jngeren Linie des Hauses Wittelsbach, ohne Nachkommen gestorben war, nahm Karl Theodor, Kurfürst von der Pfalz, als Haupt der lteren Linie, von den bayerischen Lndern Besitz. Kaiser Josef bewog den kinderlosen Kurfrsten veraltete Ansprche fter-reichs auf Niederbayern anzuerkennen und besetzte sofort dieses Land. Hierber beschwerte sich Herzog Karl von Pfalz-Zweibrcken, Karl Theodors mutmalicher Erbe, auf den Rat König Friedrichs Ii., beim Reichstage. Das Einrcken preuischer Truppen in Bhmen und die Drohung der russischen Kaiserin, Preußen zu untersttzen, bewog den Kaiser im Frieden zu Teschen im I. 1779 seinen Ansprchen auf Bayern zu entsagen; nur das sog. Jnnviertel d. h. der Teil Niederbayerns in dem Winkel zwischen Donau, Inn, Salza und Traun kam an sterreich.

5. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 93

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
93 seiner Stammgüter und des gezahlten Geldes die fränki- schen Gebiete wieder abtreten solle. _ Er weigerte sich aber dessen nicht nur, sondern er beleidigte den Herzog durch. Wort und That, und da ihm endlich mit Waffengewalt nach dreijährigem schwerem Kampfe die fränkischen Gebiete entrissen worden waren, da floh er nach Böhmen, und suchte nicht nur dem Herzog Feinde zu erwecken, sondern machte sogar Anschläge gegen sein Leben. Achtzehntes Capitel. Der Prinzenraub. Herzog Wilhelms und Kur- fürst Friedrichs fernere Begebenheiten^ Zu den bösen Früchten des heillosen Bruderkrieges gehörte auch der berühmte Prinzen raub, der das Met- ti nische Fürstenhaus in Schrecken und Gefahr setzte und ein Zeugniß von der Rohheit und Verwilderung der Gemü- ther in jenen Zeiten giebt. An des Kurfürsten Hof lebte ein tapferer Ritter Kunz von Kaufungen, der ihm viele treue Dienste geleistet hatte und deshalb bei seinem Lehnsherrn in Gunst und Ansehen stand. In dem Bruderkriege verlor er seine Güter in Thüringen, wofür ihm aber der Kur- fürst die Güter gab, die dem Apel von Vitzthum im Meißnischen gehört hatten. Nach dem Naumburger Frieden sollte Kunz seine thüringischen Güter wieder in Empfang nehmen und die Meißnischen zurückge- den; das letztere wollte er aber nicht und der Kurfürst nahm sie ihm mit Gewalt, erklärte aber dabei, daß er, wenn Kunz sich dadurch beeinträchtigt glaubte, ihm vor Schieds- richtern zu Rechte stehen wollte. Damit war Kunz aber nicht zufrieden, sondern drohte, er werde das ihm wider- fahrene Unrecht an des Kurfürsten Fleisch und Bein zu rächen wissen und floh nach Böhmen, wo er mit dem Vitz- thum und andern Unzufriedenen böse Anschläge gegen den Kurfürsten machte. Damals hielt der Kurfürst zu Alten- burg Hof, und Kunz hatte daselbst den Küchenjungen Hans Schwalbe gewonnen, der ihm von Allem Kunde

6. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 97

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
07 Neunzehnte? Capitel. Die Regierung der Brüder Ernst und Albrecht. Beide Brüder sollten, dem Testamente ihres Vaters zufolge, gemeinschaftlich regieren, und das haben sie auch zu ihrem Vorthcil und zum Besten des Landes 21 Jahre lang gethan. Im Jahr 1465 empfingen sie beide gemeinschaft- lich die Belehnung über ihre Lander von ihrem Oheim, dem Kaiser; darauf unterstützten sie den König Georg von Böhmen, Albrechtö Schwiegervater, gegen die unru- . higen Schlesier. 1466 zogen beide Brüder gegenhcin- richii., Burggrafen zu Meißen und Herrn von Plauen, der ihre Unterthanen beraubt hatte, nahmen ihm Schloß und Stadt und behielten es als ein Lehn von Böhmen. Da sie durch die Auffindung der Silbergruben zu Schnee- de rg zu einem Ueberfiuffe an Gelde gekommen waren, so- kauften sie 1472 die Herrschaft Sagan für 50,000 Gold- gülden , die bis 1549 bei Sachsen blieb. Dann kauften sie 1477 die Herrschaft Sorau, Breskau und Storgau für 62,000 Gülden. Die letzter« wurden aber schon i5io gegen Rückzahlung der Kauffumme zurückgegeben. Nach dem Tode König Georg Podiebrads von Böhmen, be- warb sich der Herzog Albrecht, dessen Eidam, um die böhmische Krone. Er rückte mit einer beträchtlichen Kriegsmacht in Böhmen ein; doch da er seine Ansprüche zu heftig verfolgte, so faßten die Stände eine Abneigung gegen ihn und wählten den Prinzen Wradislaw von Polen. Seiner Schwester, der Acbtissin Hedwig von Q-ue d linb urg, leistete der Kmfürst Ernst Beistand gegen die Bürger, wofür er 1470 die erbliche Schirmherrschaft über dieses Kloster erhielt. Seinem Sohn Ernst verhglf der Kurfürst 1476 zum Erzbisthum Magdeburg. 1473 wurde derselbe auch zum Bischof von Halberstadt er- wählt. Er unterstützte denselben in seinen Streitigkeiten mit der Stadt Halle 1478, und half ihm i486 die wider- spenstige Stadt Halberstadt überwältigen. Unterdessen leistete Herzog Albrecht dem Kaiser Friedrich Iii. Kucgö- dienste gegen Karl den Kühnen, von Burgund, und 7

7. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 104

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
104 Reichsregierung. wobei Kurfürst Friedrich, der des Kai- sers Zutrauen besaß, besonders thätig war. Als Maxi- milian 1400 nach Italien ging, ernannte er den Kur- fürsten zum Neichsverweser, und als er im Jahre 150» das Reichsregimcnt in Nürnberg errichtete, wurde Fried- rich zum Haupt desselben ernannt, doch wahrte diese höchste Reichsregierung nicht lange, weil die Neichöfürstcn sich in die neue Ordnung der Dinge nicht fügen wollten. Als der Kaiser 1507 abermals ins Ausland zog, ernannte er den Kurfürsten zum Reichs-General-Statkhal- ter, auch wollte er ihn 1509 zum Reichs-General-Feld- marschall im Kriege gegen Venedig ernennen, doch lehnte Friedrich diese Würde ab. Von alten Zeiten her hatte sich das Haus Wettin stets an den Kaiser angeschloffen, wozu cs durch die Verwandtschaften mit dem Kaiserhause und durch die Treue gegen das Reichsoberhaupt bewogen wurde. Es hatte davon mehr Ansehen und Ehre als wirk- lichen Vortheil, denn die Versprechungen, die das Haus Habs bürg den Sachsen fürsten machte, gingen selten in Erfüllung. Dem Herzog Al brecht wurde die Anwart- schaft auf die Erbfolge in die Herzogthümer Jülich und Berg nebst der Herrschaft Ravensberg zugesichcrt. i486 wurde die Zusicherung auch auf die ernestinische Linie ausgedehnt und 1495 bestätigt, späterhin aber er- theilte Kaiser Karl V. das Erbrecht auf jene Länder an Kleve, obgleich er großentheilö dem Kurfürsten von Sach- sen seine Kaiserkrone zu danken hatte. Als ein großer Freund und Beschützer der Wissenschaf- ten suchte ec sie auch auf alle mögliche Weise in seinen Lan- den zu befördern, und da bei der Landestheilung die Uni- versität Leipzig an die albe rti wische Linie gekommen war, so faßte er den Gedanken, auch in seinem Lande eine Universität zu errichten, wobei ihm sein Leibarzt, Doctor Pollig von Mellrichstadt zur Hand ging. Die Uni- versität wurde am I8ten October 1502 zu Wittenberg feierlich eingeweiht und reichlich ausgestattet. Sie ist dis Wiege der Kirchenverbefferung geworden, und vr.luther wurde 1508, wie Melanchthon, einer der Lehrer dersel- den. Bald verdunkelte Wittenberg die leipziger Hoch- schule. In die Unruhen, die 1510 in der Stadt Erfurt

8. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 69

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
69 B-ierzeytttes Capitel. Von der Chemniher Theilung bis zur Erwer- bung der Küawürde des H erzog thu ms Sach- sen von 1.382 bis 1423, ' tr:; 'i!'j ,'Hi,::; vi , - t . . Nach der Theilung sorgte jede der drei Wettl»n- schen Linien so gut als möglich für die Vergrößerung ih- res Gebiets, und.es wurden in der That von allen an- sehnliche Erwerbungen gemacht. , Will)elmi., der Mei- ßen besaß, nahm 1395 von Iodykus von Mahren die Mark Brandenburg in. Pfand, die aber bereits 1398 wieder eingelöst- .-wurde. Auch die böhmische Herrschaft Riese-mburg>jdie er 1398 für 40,000 Mark auf Wieder- sauf erwarb, wurde. 1459 zurückgckauft. Doch bleibender war der Erwerb der Herrschaft Kolditz, zu der, außer Schloß und. Stadt, noch 52 Dörfer gehörten, und die Wilhelm 1404 für 15,000 Mark erkaufte. Noch vorher, 1402. eroberte- der. Markgraf, mit dem Beistände seiner Osterlä ndischen. Vettern, die Besitzungen der mächtigen Burggrafen-.-zu Dohna, die dgrch Räubereien und durch Bedrückungen Meißnischer ^ehnstrager dem Lande groß- ßen Schaden verursacht hatten. Sie besaßen an 33 Städte und Schlösser, darunter den^Königsstein, den Pzesen- stcin, dann die Städte. Auerb-ach, Döbeln, Königs- brück, Muskau, Ostritz, Rqbenau, Werdau und das ganze Lob.nrtzer Amt, welches alles der Markgraf mit seinem Stammlanden vereinigte. Noch erwarb er 1404 Pirna von Böhmen und Gottleube von Johann von W a r te n b e rg.. Markgraf Wilhelm nahm auch vie- len Theil an auswärtigen Händeln, vergaß aber darüber das Beste seines Landes nicht. . Er starb am loten Fe- bruar 1407 . ohne Kinder, daher er sein Land auf die bei- den andern Linien , vererbte, die nach langem Streit sich am 3lsten Juli-1410 durch den Naumburger Hauptre- ceß wegen der Theilung. gereinigten. Landgraf Balthasar von Thüringen, der Stifter der zweiten Linie, erbte 1385 die Graffchaft Käfern- burg. Einen dreimaligen Krieg 1300 bis 1388 führte er

9. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 72

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
72 seiner Fürsten wurde Leipzig später ein Hauptsitz der Wissenschaften für ganz Deutschland, und ist es Iabr- hundcrte hindurch geblieben. Die größten Gelehrten sind daraus hcrvorgegangen und haben nützliche Kenntnisse in ihrem Vatcrlande verbreitet, dessen Einwohner an Einsicht, Verstand und Wissen keinem Volke auf der Erde nachstehcn. Zwei Jahre nach Stiftung der Universität schritten die bei- den Markgrafen zu einer O erterung, d. h. widerruflichen Theilung ihrer Lande, und Leipzig mit der Universität blieb dem ältesten, Friedrich. Im Jahre 1415 erfolgte eine zweite und 1423 die dritte Theilung, in'welcher Wilhek m Leipzig erhielt. Diese Theilungen hatten aber keinen Bestand, denn Wilhelm starb 1425 unvermählt, und sein Landtheil fiel an Friedrich. Friedrich der Streitbare? war in dem deut- schen Reiche sehr geachtet, und besonders hielt der Kaiser Sigismund gar viel auf ihn. Dazu hatte er auch wohl Ursache, denn Friedrich war nicht nur ein tapferer, ein- sichtsvoller und redlicher Fürst, sondern auch einer der mäch- tigsten und reichsten, und leistete dem Kaiser treuen Bei- stand. Auf der Kirchenversammlung zu Kostnitz erschien er zweimal, einmal 1414, und dann 1417; das zweite Mal mit so großer Pracht, daß er cs darin allen andern Für- sten zuvorthat. Ec wollte damals die Belehnung über Mei- ßen und über einige böhmische Ortschaften empfangen; da ihm aber Sigismund die Lehne über letzere nicht er- theilen wollte, zog er im Unwillen von dannen und sagte: „Was der Kaiser mir jetzt verweigert, das soll er wohl bald in freiem Felde mir gewähren." Was er gesagt hatte, wurde wahr, denn nur zu bald bedurfte Sigismund sei- nes Beistandes gegen die Hussiten, und ertheilte ihm die Lelehnung 1420 im Feldlager vor Prag. In den 1419 in Böhmen ausgebrochenen Hussi- ten krieg wurde Markgraffriedrich stark verwickelt, was allerdings seinen Landen anfangs zu großem Nachtheil ge- reichte, doch spater dem Häuft Wettin einen reichen Ge- winn brachte^. und dessen dauernden Glanz begründete. Gleich den andern deutschen Fürsten zogen auch die Markgrafen Friedrich der Streitbare und Wil- helm Ii. dem Kaiser 1420 zu Hülfe, doch mit einer weit

10. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 73

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
73 größeren Heeresmacht als die übrigen. Die Meißner fochten mit großer Tapferkeit bei dem Berge Withpw, nachmals Ziskaberg genannt, wurden endlich doch aber, überwunden, weil die übrigen Deutschen ihnen keinen Beistand leisteten. Erbittert über ihren Verlust, ließen sie, sich viele Unmenschlichkeiren gegen. die B ölstm e n zw Schul-, den kommen, die ihnen aber Gleiches mit Gleichem vergal- ten. Da S i g i ö m u n d nichts gegen die H u ff i t e n batte, ausrichten können, so schlossen die Wett.i wischen Fürstem zum Schutz ihrer Lande ein Bündniß mit den vier R h e i Ir- land isch en Kurfürsten, dann aber drang Friedrich der Streitbare 1420 in Böhmen.ein, schlag die.hussi-. ten bei Brix, welches sie belagerten, und nahm ihnen.- all ihr Geschütz, dann aber eroberte er idie .Städte Lad,ans und Kommotau. Das Reichsheer lagerte unterdessen vor Saatz, lief aber aufdie Rachricht, daß die Hussiren ka- men, auseinander. Da-Frs cd rich. rmd sein Bruder in dem Hussitenkriege viel.mehr leisteten, als andere Reichsfür- sten, und als wozu er verpflichtet war, so bewilligte ihm der Papst Martin V. -das Recht., Haß seine ttnterthaucn vor- kein auswärtiges geistliches. Gericht: sollten gefordert werden können; der Kaiser aber verpfändete den beiden Markgrafen für ihre Kriegskosten die Städte-, Schlösser und Güter Stahlberg, Schdneck, Myla, Battendors, Spa- renberg, Mühlborg, Oßeck und Landschütz. .Der. Beistand, den das Wett in ische Fürstenhaus dem Kai- ser in dem Hussitenkriege unausgesetzt leistete, und die- Anhanglichkeit, die es ihm- bei jeder Gelegenheit erwies;- vor Allem aber der Eifer und die Treue Markgraf Fried- richs des Streitbaren, verpachtete ihn zur Dankbar-, keit, auch war dem Kaiser Sigismund viel daran gele-» gen, sich den mächtigen > und streitba-ren Markgrafen erge- den zu erhalten/ daher ergriff er die Gelegenheit, die sich^ ihm darbot, ihn auf eine, recht ausgezeichnete Weise zu des lohnen. ' , Der Kurfürst Albrecht Hi. von Sachsen war im November 1422 kinderlos gestorben, und mit ihm.das Säch- sisch - W i t t e n b e rg i sch e Fürstenhaus erloschen, welches außer der Kur noch mehrere hohe Reichswürden besaß. Bon dem Ascanischcn Stamme war freilich noch ein
   bis 10 von 104 weiter»  »»
104 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 104 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 37
3 0
4 2
5 3
6 0
7 2
8 6
9 0
10 53
11 1
12 1
13 7
14 0
15 1
16 1
17 0
18 2
19 4
20 0
21 0
22 0
23 1
24 0
25 18
26 5
27 24
28 3
29 3
30 0
31 17
32 0
33 4
34 17
35 7
36 13
37 53
38 0
39 15
40 0
41 0
42 1
43 0
44 0
45 6
46 8
47 104
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 0
4 2
5 0
6 3
7 10
8 1
9 5
10 1
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 17
17 55
18 8
19 2
20 8
21 0
22 0
23 4
24 0
25 1
26 0
27 0
28 1
29 0
30 0
31 0
32 3
33 0
34 6
35 1
36 15
37 72
38 10
39 11
40 1
41 6
42 4
43 2
44 2
45 8
46 4
47 0
48 0
49 0
50 0
51 1
52 2
53 0
54 1
55 0
56 2
57 0
58 0
59 0
60 1
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 1
67 1
68 10
69 5
70 0
71 4
72 5
73 4
74 4
75 0
76 0
77 1
78 1
79 1
80 0
81 0
82 1
83 0
84 0
85 14
86 47
87 4
88 0
89 0
90 11
91 0
92 17
93 0
94 9
95 0
96 2
97 0
98 28
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 5
4 8
5 8
6 1
7 3
8 1
9 5
10 0
11 0
12 1
13 0
14 0
15 0
16 2
17 0
18 42
19 7
20 0
21 0
22 0
23 0
24 1
25 1
26 10
27 0
28 0
29 1
30 3
31 0
32 0
33 48
34 0
35 3
36 0
37 0
38 0
39 30
40 28
41 0
42 1
43 2
44 16
45 0
46 3
47 0
48 0
49 8
50 5
51 0
52 2
53 0
54 3
55 104
56 0
57 4
58 5
59 30
60 0
61 25
62 4
63 0
64 22
65 8
66 1
67 1
68 1
69 0
70 0
71 4
72 1
73 1
74 0
75 5
76 0
77 1
78 1
79 0
80 13
81 23
82 4
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 4
89 0
90 0
91 3
92 1
93 1
94 14
95 1
96 7
97 31
98 1
99 5
100 22
101 0
102 3
103 3
104 0
105 0
106 4
107 1
108 1
109 2
110 3
111 7
112 0
113 1
114 4
115 0
116 6
117 0
118 2
119 0
120 2
121 4
122 1
123 0
124 1
125 0
126 1
127 8
128 0
129 2
130 7
131 7
132 0
133 1
134 1
135 0
136 4
137 0
138 0
139 0
140 3
141 0
142 4
143 6
144 6
145 3
146 0
147 1
148 3
149 0
150 12
151 20
152 3
153 0
154 0
155 10
156 2
157 27
158 9
159 4
160 1
161 10
162 0
163 0
164 1
165 14
166 15
167 0
168 0
169 1
170 3
171 4
172 2
173 2
174 2
175 18
176 5
177 26
178 0
179 6
180 1
181 0
182 18
183 14
184 0
185 1
186 0
187 4
188 2
189 4
190 0
191 19
192 0
193 0
194 3
195 0
196 7
197 0
198 2
199 11