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1. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 391

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
391 berge, im Süden der gigantische 1082 m. 3234' hohe schwarze, fast würfelförmige Tafelberg, nordwestlich von ihm der Teufelskopf und der Löwenberg. Oestlich liegt die Sternwarte, die südlichste der alten Welt. Die Halbinsel selbst, die Cape- Division, ist mit Weinbergen und blühenden Dörfern erfüllt, darunter im nördlichen Theile Constantia, wo der berühmte Constantiawein wächst. Auf der Ostseite der Halbinsel, in der inneren Bucht der False-Bai liegt an der Simonsbai Simons- town, eine englische Flottenstation mit Schiffswerften. — Das eigentliche Weinland bilden die zunächst östlich sich anschließenden Divisionen Paarl und Stellenbosch. In der folgenden, Zwellendam, liegt die gewerbthätige Herrnhntercolonie Gnaden- thal. Oestlicher Georgetown. In der Ostprovinz sind Grahamstown mit 6000 und Port Elisabeth an der Algoabai mit 11,000 E. die bedeutendsten Orte. Britisch Kasserland, früher Königin-Adelaide-Provinz, ist von der Regierung annectirt und durch Forts und Militärposten besetzt, um die Einfälle der Kaffern ab- znwehren. Unter den zu diesen gehörenden Stämmen sind besonders die kräftigen Amakofa zu nennen, die in waldreichen und fruchtbaren Bezirken wohnen. 2 2 2 4 3 3 King-Willi am s-Town ist der Hauptort, Sitz des Militürcommaudos und blühender Handelsort. Die Colonie Natal, 837 Qm., 290,000 E., d. i. Gebnrts- oder Weihnachtsland, wie es von Vasco de Gama genannt wurde, der hier 1497 das Weihnachtsfest beging, oder Victoria liegt auf der Ostküste zwischen dem 29 u. 31° Sb. Es ist ein vor- züglich bewässertes, fruchtbares und Produktenreiches Berg- und Hügelland mit vor- trefflichem Klima. Die Hauptstadt ist der Binnenort Pieter Maritzburg, nach den beiden An- führern der aus den nördlichen Distrieten der Capcolonie 1835 ausgewanderten, hier aufgenommenen, später in das Gebiet des oberen Orange gezogenen Boers (oe — uh) genannt. D'urban, am Port Natal, ist eine deutsche Ansiedelung. Das Basntoland (Bosutsland), 360 Qm., ein Schutzstaat, ist ein wenig zu- gängliches Gebirgsland am oberen Nu-Gariep (dem südlichen Quellstrome des Orange) und seinem rechten Nebenflusse Caledou, dessen in backosensörmigen Hütten lebende Bewohner dem Stamme der weit in Centralasrika verbreiteten Bitschnanen angehören. Auf der 800 Meilen langen Ostküstc sind nach herkömmlicher Bezeich- nung drei große Striche zu unterscheiden: die fast 350 Ml. lange Küste der Kaffern, von der Grenze des Caplandes bis zum Cap Delgado (nahezu unter dem 10° Sbr.), in der Südhälfte S o fala, in der Nordhälfte Mo - zambique genannt; die etwa 150 Ml. lange Küste der Suahelis (Sawa- hilis) oder die Küste von Zanguebar bis etwa zum Aequator, und das Land der Somali, das nordöstlich vorspringende Dreieck. Die Kaffern, entschieden der kräftigste, wohlgebildetste Stamm der äthiopischen Race, mit hoher Stirn und Nase, wie bei den Kaukasiern, übri- gens mit den Kennzeichen des Negertypus, von lichtbrauner bis grauschwarzer Hautfarbe, gewandt, muthig, kriegerisch und geistig befähigt, wenn dies Alles auch weit weniger von den Frauen gilt, auf denen schwere Arbeit lastet, bewohnen nicht nur die genannte Küste, sondern auch ausgedehnte Gebiete von Centralasrika. Die letzteren führen den gemeinsamen Namen der Be- schuana (Betschnana, Bitschnanen), zerfallen aber, gleich wie jene, in eine Menge verschiedener selbständiger Völker. Das freie Kaffernland, zwischen Britisch Kafferland und Natal, ist ein von Gebirgen durchzogenes, wohl bewässertes, Wald-, acker- und weidenreiches Land mit vortrefflichem Klima, dessen Bewohner als räuberische Hirtenvölker meist ein No-

2. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 464

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
464 tfjum zeigten^ sie sich zugänglich; dennoch ist es seit 1860 mehrfach zu erbitterten und von beiden Seiten mit Grausamkeit geführten Kämpfen gekommen. Die Zahl der Eingeborenen, die vorzugsweise auf die Nordinsel zurückgedrängt sind, läßt sich nicht genau bestimmen; die der Europäer beträgt ca. 220,000, von denen 80,000 auf die Nordinsel kommen. Aucklaud auf der Nordinsel, die Hauptstadt Neu-Seelauds und Sitz des eng- tischen Gouverneurs und zweier Bischöfe, hat 20,000 E. Wellington mit 7^60 E. an der Cooksstraße ist der Hauptort für den Wollenexport der Nordinsel. Die bedeutendsten Orte der Südinsel sind Dunatin (Dunedin) mit 15,000 E., Nelson mit 6u00 und die in neuester Zeit rasch emporgeblühte (Haupt-) Stadt Christchurch (tschörtschj mit 14,857 E. und vorzüglich Handel mit Wolle. Auch die Auklandgruppe, 50° 40' ist colonisirt. Die südlichsten Inseln Australiens, Campbell 52° 36' und Macqnarie 54° 19' Br., werden hauptsächlich von Robbenjägern besucht. § 130. Der äußere Inielgürtel und die nördlichen Gruppen. a. Der äußere Gürtel. Zeigten die Inseln des inneren Gürtels noch eine gewisse Verwandtschaft mit dem Austral-Coutinente, so sind die des äußeren gänzlich verschieden von ihm. Nur eine Casuariuenart erinnert noch an denselben. Desto auffallender ist trotz mancher Unterschiede dagegen die Aehnlichkeit derselben mit den süd- asiatischen Inseln. Nicht nur, daß sie wie jene Cocos- und andere Palmen tragen, hie und da auch Bambusrohr, sondern auch die Bewohner der meisten Inseln, Malayische Oceanier oder Polynesier genannt, haben in Gestalt, Sprache und Sitten so viel Gemeinsames mit den Malayen und Hindus Südasiens, daß der Gedanke an ihre Abstammung von jenen und an einen früheren wenigstens theilweisen Zusammenhang nahe li?gt. Aber es fehlen den (ost-)australischen Inseln die reißenden Thiere und giftigen Schlangen, sowie die Gewürze der asiatischen, während der Brotbaum (Artocarpus incisa) und die Aamswurzel die eigentlichen Charakterpflanzen derselben sind. Die Bewohner zeichnen sich, trotz des Gebrauchs Menschen zu essen, durch geistige Begabung aus, und die meisten von ihnen sind in ihrer insularen Abgeschlossenheit geworden, „was sie ohne milchgebende und wolletragende Thiere, ohne den Gebrauch des Eisens, ohne Verkehr mit größeren Nachbarstaaten irgend werden konnten." 1. Die Pelew- oder Palaos-Jnseln, die nordwestlichste Gruppe, deren größte Pelew oder Palao und Babelthuap sind (147—153° Ol. und 5 — 9° Nbr.). 2. Die Marianen, 17 meist gebirgige und vulkanische Inseln von N. nach S. gerichtet, von zusammen 19 Qm., deren größte die südliche Guahan ist. Auf der kleinen Tinian fand man riesige Ueberreste alter Tempel und Paläste. Die 100,000 Bewohner des Archipels sind durch die Grausamkeit der Spanier vollständig aus- gerottet worden. Die jetzigen 5600 E. sind ein Gemisch aus Spaniern und Ein- Wanderern von den Philippinen und Indien. Sie dienen Spanien als Verbannungsort. 3. Die Carolinen, gegen 500 größere und kleinere Inseln, meist vulkanischer Natur, deren unter eigenen Häuptlingen stehende Bewohner als die besten Seefahrer

3. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 352

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
352 oder Pawan, der dem W. angehörende Kapuas lassen sich weit in das Land hinein verfolgen. Der letztere ist 120 geogr. Meilen von der Mündung noch ein tiefer und breiter Strom und steht mit Seen in Verbindung, die im Innern liegen. Schon dies läßt auf eine beträchtliche Erhebung im Innern schließen. Der höchste Punkt der Insel soll übrigens der Mitte fern, der 4177 m. 12,850' hohe zweigipflige Kina- Balu im No. sein. Der Boden Borneos wird als im Allg. sehr fruchtbar und für fast jede tropische Cnltnr geeignet geschildert. Zucker, Reis, Indigo, Guttapercha, Pfeffer, Tabak gedeihen überall. Die unermeßlichen Urwälder bieten die vorzüglichsten Holzsorten und an den Küstenstrichen gedeiht die Kokospalme. Auch an Mineralien ist Borneo reich. Die Goldwäscherei hat Tausende von Chinesen dorthin gelockt; Diamanten findet man vorzüglich in dem Reiche Landak (im W.); die Eisen- und Kupfererze der Berge des Innern werden sehr wenig exploitirt; Steinkohlen und Braunkohlen giebt es in reichem Maße. Die klimatischen Verhältnisse find im A. dieselben wie die der übrigen Inseln, ja die Temperatur ist eine mildere (22° R. Durchschnittswärme, während auf den übrigen Inseln 25°). Wie auf jenen tritt die trockene Jahreszeit, der Ost- monsun, im März, die nasse im October ein. (Kann streng genommen nur für die nördlich vom Aequator liegende Hälfte gelten, während in der südlichen das entgegen- gesetzte Verhältniß stattfinden muß.) Die Bewohner sind 1. heidnische, als „Kopfabschneider" und Anthropophagen verrufene Dayaks, theils in Stämmen nahe der Küste, theils als Nomaden im Innern lebend; 2. Malayen, Bekenner des Islam, in größeren Niederlassungen am Meere und an den Ufern der Flüsse, jene zum Theil beherrschend; 3. ca. 150,000 Chinesen, „die Juden des Archipels"; 4. ca. 2000 Araber und 5. etwa 500 Europäer (ohne das Militär), zusammen ca. 1,400,000. (Wie viel auf eiue Qm.?) Die Herrschaft der Niederlande erstreckt sich nicht über die Küsten hinaus und wird nur mühsam und kostspielig aufrecht erhalten. Eine Menge mehr oder weniger unabhängiger Staaten stehen unter eigenen Herrschern (Sultanen) an den Küsten und im Innern; man zählt deren 18 an der Westküste, 11 im S., 5 im O. Die Stadt Sarawak (30 — 40,000 E.) im N. gehört den Nachkommen des Engländers James Brooke, dem sie 1839 der Sultan von Borneo (Hauptort des nordöstl. Gebiets) ab- getreten. Der Niederländische Resident der Westgebiete hat seinen Sitz in Pontianak, 20,000 E. Die äußerste Nordküste gehört dem Sultan der nordöstlich gelegenen Sulu-Jnseln. (Borneo ist mehrfach für die deutsche Colonisation in Vorschlag gebracht worden.) ä. Celebes, 3417 Qm. Lage und Gestalt? „Die wunderlichst gestaltete Insel der Welt." Drei tief einschneidende Meerbusen (in welcher Richtung?). Von Borneo durch die Straße von Macassar geschieden. Schon die zerrissene Form deutet auf die gebirgige und vulkanische Natur der 4 Halbinseln; auf der nördlichen, Menado, kennt man'11 Vulkane. Die bis 2275 m. 7000' sich erhebenden und reich bewaldeten Gebirge sind von wohl bewässerten Küstenländern mit reicher und üppiger Vegetation umsäumt. Die Bevölkerung besteht aus 1 Mill. muhamedauischer Malayen und Hara- foras. Die frühere Hauptstadt der niederländischen Besitzungen im S. Macassar liegt zum Theil in Trümmern, 40,000 E., in der Nähe die neue, Vlaardingen, 15,000 E.; auf der nördl. Halbinsel Menado, 9000 E. Zwischen Celebes und der südöstlich gelegenen Insel Bnton(g) giebt es eine Menge kleiner Inseln, welche ihre Entstehung den Korallenthierchen verdanken, die das durch- sichtige Meer in allen Farben spielen lassen. 2. Die kleinen Snnda-Jnscln. Sie bilden nach Lage und Natur die östliche Fortsetzung Javas und betragen zusammen ca. 1930 Qm. mit 2 — 3 Mill. E. Die größten sind von W. nach O. Bali, Lombok, Sumbawa, Flores, Timor. Die letzte, 512 Qm, reich au Sandelholz, gehört in ihrem südwestlichen Theile mit dem Freihafen Kupang den Niederlanden; der nordöstliche ist portugiesisch.

4. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 353

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
353 3. Die Molukken. Unter diesem Namen begreift man „die gewürzreichsten Inseln" zwischen Celebes und Timor einer- und Nen-Gninea andererseits, zusammen ca. 2000 Qm. mit etwa 380,000 E. Mehr als die Hälfte derselben sind gleichfalls niederländische Besitzungen. Die größte, Gilolo (Dschilolo), 230 Qm., wiederholt die „spinnenhaste" Gestalt von Celebes. Die kleine Insel Amboina liefert die besten Gewürznelken, die Banda- Inseln besonders Muskatnüsse. 4. Die Philippinen. Diese 1571 von den Spaniern in Besitz genommene und nach Philipp Ii. benannte Inselgruppe, zusammen ca. 5000 Qm. mit 6 Mill. E. erstreckt sich in meh- reren Reihen von dem Nordostende Borneos nach der Küste von China nordwärts. Auch sie sind durchaus vulkanischer Natur und durch herrliche Vegetation und „ewigen Frühling" berühmt, dessen Einerlei aber zur Last wird und zur Stagnation führt. Die größte und nördlichste Insel ist Luzou, nach ihrer Hauptstadt auch Manila genannt, 2014 Qm, mit 10 Vulkanen. Das Innere und die Nordküste sind von rohen Malayenstämmen bewohnt; übrigens gehört sie vollständig den Spaniern. Die Hptst. Manila auf der Westküste mit 165,000 E. ist streng katholisch; ganze Straßen bestehen aus Kirchen und Klöstern; die Erziehung, selbst der herrschenden Klasse ist ein wenig äußerer Firniß, mit dem sich die tiefste Unwissenheit verträgt. Jene Zahl begreift ca. 8000 Spanier und 30,000 Chinesen in sich, die Uebrigen sind Tagalen, d. i. Eingeborene, „ein Zweig der malayischen Race, von schlanker mnscnlöser Form, dunkler Hautfarbe, ziemlich intelligent und gutmüthig, genuß- und spielsüchtig," sich im Ganzen unter spanischer Herrschaft wohlbefindend. Thier-, besonders Hahnenkämpfe bilden ein Haupkbergnügen. Der Export von Zucker, namentlich Eigarren ist sehr bedeutend. Die südlichste Insel Magindanao (Mindanao), 1538 Qm., besteht zum Theil noch aus einem unabhängigen Sultanat mit der Hptst. Selangam. § 98. Das Chinesische Reich und Osi-Turkmn. i. Das Chinesische Reich ist nach dem Russischen räumlich das größte Reich der Erde. Es erstreckt sich vom 96—153 ° Ol., also (57 x 111/2) 650 Meilen von W. nach O. und vom 20 — 50° Nbr., also (30 x 15) 450 Meilen von S. nach N., und bedeckt mit den Nebenländern etwa 187,100 Qm. (Vergleiche es mit dem Russischen Reiche, mit Europa ic.) In welchen Klimaten liegt es? Welche Gebirge begrenzen es im Westen, Norden und Süden? — Wo das Meer? Nach welcher Seite findet die Hauptabdachung Statt? Es umfaßt also außer dem eigentlichen China fast ganz Jnner-Hochasien, die Mongolei und Tübet, so.wie die Mand- schurei, Korea, Butan, Ladakh, und Theile des Ostasiatischen Archipels. China ist entschieden das bevölkertste Reich der Erde. Die Zahl der Ein- wohner beträgt 425 Mill. (Vergleiche Rußland 2c.) Die gegenwärtige Mandschu-Dynastie ist seit 1641 dnrch das Schwert im Besitz des Landes. Aber durch eine übermüthige tatarische Soldateska Schreiber, geogr. Lehrbuch. 23

5. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 390

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
« 390 baren Provinz Angola liegt amphitheatralisch an einer Meerbucht die Hauptstadt San Pablo (Paolo) de Loanda, Sitz des Generalgouverneurs und eines Bischofs, mit 12,000 E. In der zweiten nicht minder fruchtbaren San Felipe de Bengnela in reizender aber ungesunder Gegend mit 3000 E. und einem Hafen. Unter den Bundanegerreichen sind die bedeutendsten das Land Loango, dessen Hauptort Boally mit 15,000 E. ist, und das Reich Congo mit der Haupt- stadt gl. N., auch Ambassi oder Banza-Congo, von den Portugiesen San Sal- vador genannt, mit 24,000 E. Der Südrand, das Capland umfaßt das vom Orangefluß (28° 40' Sbr.) südlich liegende, in drei Stufen zum Meere im Süden herabsinkende, von vielen früher schon erwähnten Gebirgen durchzogene und reich bewässerte Land. Wie aus der Lage hervorgeht, ist das Klima, wenn auch zu schroffen Temperaturwechseln geneigt, doch ein gemäßigtes und im Allgemeinen gesundes. Wie unter den gleichen nördlichen Breiten giebt es auch hier nur einen trockenen Sommer und einen regenreichen Winter. Außer den bekannten tropischen Gewächsen gedeihen hier fast alle europäischen Obst- und Getreide- arten. Auch die Thierwelt ist die Afrika überhaupt eigene. Das Meer liefert hier u. a. Walfische, deren Fang besonders an der False- und Tafelbai (bei der Capstadt^) getrieben wird. Die Ureinwohner, deren Zahl sehr zusammengeschmolzen ist, bestehen im W. und Innern aus Hottentotten, einem hell-olivenfarbigen, kleinen, häßlichen, trägen, gefräßigen, aber gntmüthigen Negerstamme, zu dem auch die Buschmänner auf der oberen Terrasse gehören, und im O. aus Kasseru Käfirn. Eingewandert sind außer den Europäern (besonders Holländer, Franzosen, Engländer und Deutsche) Malayen und Inder. — In diesem Theile von Afrika ist die protestantische Mission vorzugsweise thätig gewesen. Das Capland zerfällt in die Capcolonie mit Britisch Kafferland, Natal und Basntoland. Die Capcolonie, 10,050 Qm. mit 600,000 E., wird in eine westliche und eine östliche Provinz und Britisch Kasfernland (Kaffrar, Kafsraria), die beiden ersten in 22 Divisionen getheilt. In der Westprovinz liegt die Hauptstadt der ganzen Colonie, die Capstadt (Capetown), der Sitz des Gouverneurs und des englischen und römisch-katholischen Bischofs, am nördlichen Anfangspunkte der Halbinsel des Vorgebirges der guten Hoffnung, im südöstlichen Winkel der Tafelbai auf einer >n dieselbe vorgestreckten Landzunge. Rechtwinklig schneiden sich die Straßen und die mit schattigen Alleen bepflanzten Kanäle. Sie hat 15 Kirchen, 4 Synagogen und mehrere Moscheen für die zahlreichen Malayen. Der größte öffentliche Platz, der Paradeplatz, mit dem Palast des Gouverneurs, der Börse, dem Zollhaus und Hafenamte liegt nahe dem Ufer. Die Zahl der den verschiedensten Nationalitäten angehörenden _ Einwohner beträgt 28,500. Zn ihrer Vertheidignng dienen außer dem starken Kastell an der Südseite der Bai mehrere Forts. Westlich und südlich erheben sich um sie steile Fels- 1) Das Capland war seit 1652 im Besitz der Holländer; aber während der französischen Revolutionskriege eroberten die Engländer (1795) die Capstadt, gaben sie zwar 1802 der Batavischen Republik zurück, bemächtigten sich jedoch 1806 derselben aufs Neue und haben sie seitdem behauptet und das ursprüngliche Gebiet erweitert. Und es ist in der That nicht blos durch den Reichthum seiner Prodnete und als Korn- und Vorrathskammer für seine Marine, sondern vorzüglich durch seine Lage für Cng- lands Seeherrschaft und Welthandel von der höchsten Bedeutung.

6. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 395

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
395 Südlich des Ukerewe besteht das große Reich der Uuiamesi, die in zahl- reichen Dörfern wohnen und Viehzucht und Handel treiben, mit der Hauptstadt Kaseh; am Ukerewe selbst Urundi, von welcher eine Haupthandelsstraße durch das höchste 'Gebirgsland Afrika's südlich des Kenia, das von den Dschaga und Wakamba be- wohnt wird, zum Meere führt. Nordwestlich von diesem Gebirge, nordöstlich vom Ukerewe wird ein langgestreckter schmaler See Baringo angegeben, mit einem nordwestlich gerichteten Abfluß Asua, von dem man annimmt, daß er zum Weißen Nil geht. An diesem See wohnen die Wakuafi. Besonderer Erwähnung verdienen noch die östlich von der Kalahari-Steppe bis zum Kahlamba-Gebirge und zwischen dem Limpopo und dem Nn-Gariep liegenden Länder der schon genannten Boers (oe = uh>, d. i. Nachkommen der in das Capland im 17. Jahrh. eingewanderten Holländer, gemischt mit den unterworfenen Betschuana, Basnto und Buschmännern (s. Natal). Das 1300 — 2275 in. hoch gelegene und gesunde, wohl bewässerte, wald- und weidenreiche, zur Viehzucht wie zum Ackerbau geeignete fruchtbare Berg- und Hügelland nmfaßt ein Gebiet von mehr als 8000 Qm. mit 350,000 E. und zerfällt in die nördliche Transvaal-Repnblik und den südlichen Orange-Freistaat. Die Transvaal-Republik, vou den Boers unter Führung ihres Freiheits- Helden Andreas Pretorins 1848 gegründet, zwischen dem Limpopo und dem Ky-Gariep, (Baal) enthält über 5000 Qm. mit 250,000 E. worunter 30,000 Weiße oder Boers. Schöman(s)dnl im N., Rustenburg im W., Leidenbnrg (Lijdenburg) im O. und Vrijbnrg sind die ganz in holländischer Weise und Reinlichkeit angelegten Hauptorte. 4 4 2 0 4 0 0 Die seit 1853 von der Regierung der Cap-Colonie als Oranje-River-Sovereignty anerkannte südliche Republik hat etwa 3000 Qm. mit 100,000 E. Nächst der Haupt- stadt Bloemsoutein (oe—n) ist Winbnrg einer der Hauptorte. Westlich der Kalahari bewohnen die Namaqua, ein zahlreiches friedliches Hottentottenvolk, das Gebirgs- und Terrassenland, die theils unabhängig sind, theils unter der Herrschaft des Capgouverneurs stehen. Nördlich von diesem bis zum 17° Sbr. liegt das gebirgige, zum Theil fruchtbare Land der Samara, die es als Hirtenvölker durchziehen. § 108. Die Inseln Afrikas. Die Inseln Afrikas, 11,480 Qm. mit über 600,000 E., bilden nur den 47., also einen verhältnismäßig sehr geringen Theil der Landmasse des ganzen Erdtheils. Der Nordrand hat nur einzelne kleine, der Südrand gar keine nahe gelegenen Inseln. Daher theilt man sie in west- und in oft- afrikanische Inseln. Sie stehen mit wenigen Ausnahmen unter fremder, meist europäischer Herrschaft. 1. Die Westafrikanischen Inseln. Die Azoren, d. h. Habichtsinseln, gehören ihrer Lage und Natur nach zu Europa (s. Portugal). a. Madeira und Porto Santo, südöstlich der Azoren, von denen die erste 13% Qm., die zweite wenig über 1 Qm. groß ist, sind herrliche vulkanische Inseln mit dem lieblichsten Klima. Zumal Madeira, in deren Innern sich über andere schroffe, malerische Berge der 1843 in. 5685' hohe Pico Ruivo, ein ausgebrannter Vulkan, erhebt, ist reich an den mannigfaltigsten und erhabensten Landschastsbildern. Leider haben die Portugiese:: die prachtvollen dichten Wälder vernichtet, um Zucker-

7. Neueste Geographie von Europa und den übrigen vier Welttheilen - S. 108

1823 - Erlangen : Bibelanstalt
z) Vas Lrittifche Nordamerika besieht i) in Neu- fundland, dessen Boden grdßtentheils unfruchtbar, und nur we- gen des Pclzwerks und der Fischerei wichtig ist. 2) O.ucbeck oder brittisch Kanada hat zwar ein raubes Klima, ist aber an einigen Orten sehr fruchtbar. -O.uebeck die Hauptstadt am St-^orcnzfluß, mit 14,000 Einwohnern, z) Ne «-Schott- land und Neu-Brannschweig hat gelindere Winter als die vorigen Provinzen. Halifax, die Hauptstadt, mit guten Hafen und 12,000 Einwohnern. 6) Die Länder der freien Indier werden ans 150,000 O.uadratmcilcn geschätzt, sind aber sehr wenig bevölkert) indem viele Einwohner, die sich in mehrere Stamme theilen, keinen festen Wohnsitz haben, sondern im Lande herumziehen (Nomaden) Jagd und Fischerei sind die Hauptnahrungszwcige. 7) Die vereinigten Staaten von Nordamerika betragen über 70,000 O.uadratmcilcn, mit 10,420,020 Seelen. Sie bilden einen Freistaat, der aus 19 Provinzen besteht, und mit Riesenschritten einer großer« Bevölkerung und Anbauunq entgegen geht. Die vornehmsten Städte sind: Boston mit einem Hafen und 24,920 Einwohner, In dem nahe gelegenen Cambridge ist eine Universität. - Nen-Pork mit 92,522 Einwohnern, hat starken Handel. — Philadelphia, die größte und wichtigste Handelsstadt, hat 82,202 Einwohner und eine Universität- — Baltimore in Maryland, hat einen guten Hafen und 26,522 Einwohner. — Washington, die Haupt- und Bnndcsstadt des Freistaats und der Sitz des Kon- gresses. — Charlstown hat Scehaudel und 76,522 Einwoh- ner. — Ne »-Orleans in Louisiana am Mississippi, hat Handel. 8) Das spanische Nord-Amerika enthält felgende Statthalterschaften: 1) Florida, das aber nurl von io,«ex» Menschen bewohnt wird und seit 7321 an die vereinigten Staa- ken abgetreten worden ist. 2) Neu-Mexico mit Ealifor- nlen werden größtentheils von freien Indiern bewohnt. z) Das B i z e k ö n i g r c i ch Alt-Mexico oder Neu - Spani- <n, welches Gold, Silber, Vanille/ Indigo, Färbehblzer' :c. liefert. — Mexico, die Hauptstadt, die prächtigste Stadt in Amerika, mit 80,022 Einwohnern und sehr wichtigem Handel.— Clnadalaxara hat 32,220 Einwohuer. — Tl asca la mit H2,220 Einwohnern. — Guatimala mit starkem Handel. Süd-Amerika enthält folgende Länder: 1) Spanisches Südamerika besteht aus folgenden % Bizekönigreichen: i) Neu-Granada, wo der C himb 0rassd, 19,985'hoch, den man sonst für den höchsten Berg der Erde hielt
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