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1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 26

1876 - Dresden : Schönfeld
26 Die Physische Geographie. — Die Pflanzengeographie. in Nordcarolina, von wo sie durch Raleigh nach Europa kam. Der Naturforscher Darwin fand sie in großen Massen auf der Insel Chiloe, südlich von Chile, wildwachsend. Von den Getreidearten ist ursprüng- lich nur der Hafer in Europa heimisch (in Nordasien Gerste und Weizen, in Südasien Hirse und Reis, in Afrika Sirch, in Amerika der Mais; nur Australien hat keine einheimische Brotpflanze), die Hebräer, Aegypter, Griechen und Römer kannten ihn nicht, die alten Germanen dagegen und Kelten machten bereits Brot daraus. Am manigfachsten ist durch die Kultur der Kohl verändert, dessen Stammpflanze an den Kreidefelsen der englischen Küste, des nordwestlichen Frankreich und aus der Insel Seeland noch wild wächst. Von den kultivirten Obstsorten (Birnen, Kirschen, Aepfel) gehen die Aepfel am weitesten nach Norden: in Norwegen bis 650 N. $ 34. 2) Die Zone der Weinkultur zwischen 50 und 35°. Wein und Weizen haben in diesem Gürtel die weiteste Verbreitung um den ganzen Erdball. Das Vaterland des Weines sind die Länder südlich vom Kaukasus und kaspischen Meere. Durch die Griechen kam der Weinbarr zu den Römern, durch diese zu den Deutscheir. Alle Versuche, die europäische Rebe in den Vereinigten Staaten am atlan- tischeir Oceair einzuführen, sind gescheitert; in Kalifornien dagegen gedeiht sie. Die wichtigsten Weinländer sind Frankreich, Oesterreich, die Rhein- lande und Südeuropa. In der südlich-gemäßigten Zone tritt der Wein in Chile, Laplatastaaten, Capland und Südaustralien auf. Der Buch- weizen, den das Alterthum nicht kannte, ist wahrscheinlich durch Mongolen mit- nach Europa gebracht. Unter den Hülfenfrüchten ist am längsten bekannt und am weitesten verbreitet die Bohne. Ihre Heimat liegt wahrscheinlich an den südwestlichen Ufern des kaspischen Meeres. Den Alten war sie bekannt. Die Kultur der Erbse ist vorr gleich hohem Alter, sie stainmt von den Ufern des schwarzen Meeres; noch jetzt wächst sie auf der Landenge der Krim wild. Von da hat sie sich bis Lapplaild verbreitet. Auch die Linse war den Völkern des Alterthums bekannt, vielleicht ist sie in Südrußland und anl nördlichen Kaukasus heimisch. Seit sehr langer Zeit ist auch die Kichererbse (Garbanzo) bekannt. In Südeuropa, Syrien und den Nil- ländern ist sie sehr beliebt und weit verbreitet. Die Kastanie hat sich aus ihrer Heimat, Westasien, über ganz Südeuropa verbreitet und dient dem gemeinen Volk als Hauptnahrung. Unter den Gemüsen sind hier zu nennen die Salate; vom südlichen Kaukasus stammend, waren sie den alten Persern bekannt und sind jetzt über alle Erdtheile verbreitet. Die Cichorie ist sehr weit verbreitet, zu Christi Zeiten wurde sie stark kültivirt in Aegypten, jetzt wird sie in Deutschland im großen gebaut als Kaffeesurrogat. Der Spinat stammt aus Persien. Der Kapernstrauch gehört den Mittelmeerländern an, der Spar- gel den Strand- und Ufergebieten des südlichen Europa. Von da hat er sich über Mitteleuropa und Nordamerika verbreitet. Der Hopfen wird 'in Süddeutschland gebaut. Die Kultur der Lauch arten ist uralt; der Knoblauch stanunt aus der Kirgiseffsteppe, die Zwiebel aus Westasien, Porre vom Mittelmer. Die Runkelrübe ist durch ihren

2. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 218

1876 - Dresden : Schönfeld
218 Die Ostküste Asrikas. H 308. 2. Die Bauernrepubliken. Die Bauernrepubliken, im Binnenlande gelegen, ohne Häfen, entstanden im Anfänge dieses Jahrhunderts, als die holländischen Colomsten sich dem engl. Regiment nicht unterwerfen wollten und fick durch Kampf ihre Freiheit errungen hatten. Aber einen Aufschwung können beide Kolonien nicht nehmen, theils weil die Bauern in stete Kriege mit den Eingebornen verwickelt sind, theils weil das Land durch hohe Gebirge von der Küste abgeschlossen ist. a) Die Oranje-Republik, 2000 Qm., 57,000 E., darunter 13,000 Weiße holländischer Abstammung (Boeren), ist 1842 gegründet, 1854 von England anerkannt. Die Hauptbeschäftigung ist ^Viehzucht/ Prodllktc: Wolle, Häute, Vieh. Der Handel, vorwiegend in deutschen Händen, wird mit Port Elisabeth betrieben. b) Die transvaalsche Republik. 1848 gegründet. 5380 Qm., 275,000 E., davon 100.000 Betschuanen. Tafelland mit gutem Klima. Die Hochebene ist von unbewaldeten Hügelketten und halbtrockenen Flußbetten durchschnitten. Die Bauern (Boeren) sind von der Kultur fast abgeschlossen; Getreide (besonders Weizen) und Südfrüchte (Wein) gedeihen vortrefflich, wer- den aber wenig angebaut. Die Hauptbeschäftigung ist auch hier Viehzucht. § 309. Vii. Die Mtnisle Afrikas. 1. Die portugiesischen Besitzungen (18,000 Qm., 300,000 Einw.) erstrecken sich von der Delagoabai (26 o S.) bis zum Rovuma- sluß und C. Delgado (110s.)> Die Küsten sind größtentheils niedrig, feucht und höchst ungesund. Die Europäer in den verfallenen Nieder- lassungen sind meist Deportirte. Das Binnenland ist fruchtbar und reich an tropischen Produkten; aber die Herrschaft der Portugiesen reicht nicht über die besetzten Küstenpunkte hinaus. Die Ausfuhr von Gold, Kupfer, Nutzhölzern und Elfenbein ist gering. Skavenjagden und Sklavenhandel hemmen die Kultur. Die Portugiesen verbieten allen auswärtigen Handel, außer an den wenigen Punkten, wo sie Zollhäuser errichtet haben, und auch hier sind die Eingeborenen aus- geschlossen. Der Sambesi, an welchem einige dürftige Niederlassungen liegen, trennt das südliche Sofalaland von dem nördlichen Mosambik. Sofala liegt in Trümmern. Mosambik, 7000 E., der Sitz des Generalgouverneur liegt auf einer Korallen-Jnsel an der Küste. § 310. 2. Das Küsten gebiet der Suaheli steht unter dem Ein- fluß des arabischen Handels. Der s. g. Imam von Maskat besaß bis 1856 die wichtigsten Hafenplätze. Nach seinem Tode wurde sein Reich getheilt. Ein Nachkomme herrscht als Sultan in Sansibar. Sansibar (d. h. Land der Schwarzen), 100,000 E., ist seit 1830 der Hauptstapel Ostafrikas geworden. Die Stadt liegt auf einer 8 bis 10 Meilen breiten Insel, auf welcher man Kokosnüsse und Gewürznelken erntet. Sie ist der wichtigste Markt für Kopal- harz und Elfenbein, welches durch Trägerkarawanen von den großen Seen herübergeführt wird. Außerdem werden Kaurimuscheln (für 60,000 Thlr.) an die Westküste, Orseille und Häute ausgeführt. Die ungesunde Stadt, welche arabisches Gepräge trägt, ist der Sitz europäischer Consuln, und fran- zösischer, amerikanischer und Hamburger Handelshäuser. Die Ausfuhr belief sich 1871 auf 3 Mill. Thlr., die Einfuhr von Baumwollenzeugen, venetianischen Perlen, Reis, Schießpulver und Messingdraht auf 27a Mill. Thlr. — Die von der Küste nach dem Innern gehenden Karawanen verwenden Glasperlen, Baumwollenzeug und Draht als Geld. Gebahnte Wege kennt man in Ost- afrika nicht. Man hat nur schmale Pfade, die während der Regenzeit „aus-

3. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 257

1876 - Dresden : Schönfeld
Das chinesische Reich. 257 * fernem und Europäern geöffnet. Ausfuhr: vor allem Seide, Thee, lackirte Maaren, Kupfer, Kampfer, Papier. Einfuhr: Baumwollen- und Wollenwaaren, Zucker, Glas, Uhren, Eifenwaaren. 1874 belief sich die Handelsbewegung auf 46 Mill. Dollar. § 362. 1. Nippon: Mia ko (d. h. Palast', 374,000 E., Hauptstadt, Sitz der Gelehrsamkeit, des Handels und der Industrie. Dsakka, 373,000 E. <1868), Hauptsitz der japan. Industrie. Metallwaaren, Goldbronze, Druckerei, Schnitzereien, Farbenfabriken, Webereien rc. Hafenplatz Hiogo, wichtig für Seide und Seidenwaaren. Jedo, jetzt Tokio genannt d. h. östliche Haupt- stadt, seit 1869 eine offene Handelsstadt, 674,000 E., an einer für den Handel vortrefflich geeigneten Bucht; 6 Mln. entfernt der Hafen Jokohama, 62,000 E. 2u nach San'francisco in 21 Tagen und nach Schang-hai. Handelsumsatz 1874: ca. 100 Mill. Mk. 2. Kuifiu mit dem ausgezeichneten Hafen Nagasaki <spr. Nangafaki), 80,000 E. Ausgeführt werden Thee, Kupfer, Baumwolle: eingeführt europäische Manufakturen. 2^ nach Schang-hai, T. über China nach London. Im Hafen liegt die künstlich aufgeschüttete Insel Desima, mit Holland. Faktoreien. 3. Jefo, 1628 Qm., 150,000 E., darunter etwa 30,000 Ainos. Hafen Hakodade, 10,000 E., Ausfuhr von Nutz- und Brennholz. Jssikari an der Strogonow-bai, neue Hauptstadt der Insel. Die Lieukieu- Jnseln, 125 Qm., 1/a Mill. E., gehören seit 1873 ganz zu Japan. tz 363. Das chmejlsche Reich. <186,000 Qm., 425 Mill. Einwohner.) Dieses mächtige Reich ist seit 30 Jahren, seitdem die Europäer den Zugang und freien Verkehr erzwungen, aus seiner Ruhe aufge- rüttelt und droht zusammenzubrechen, da es nicht nur von Bürger- kriegen zerrüttet ist, sondern die entfernten Provinzen, wie Osttür- kistun sich ablösen oder auch wie das Amurland und andre Grenzge- biete an Rußland gefallen find. i. Das eigentliche China. 73,000 Qm., 405 Mill. Einw. China, eigentlich Tschina gesprochen, wird von den Einwohnern Ta-Thsin genannt oder das Reich der Mitte; im Mittelalter wurde es mit Katai bezeichnet. Die Bevölkerung Chinas umfaßt beinahe ein Drittel der ganzen Menschheit; im südlichen Tiefland ist sie am dich- testen auf der ganzen Erde. Die Chinesen sind weit über Südasien und Indien verbreitet und als fleißige Plantagenbauer oder Kaufleute eingebürgert. Sie bleiben sich aber überall gleich, vermischen sich nie mit andern Völkern und nehmen nie von diesen Sitte, Kleidung oder Religion an. Ihre starke Heimatsliebe treibt sie, sobald sie verdient haben, aus den europ. Kolonien wieder in die Vaterstadt zurück. Als das größte Kolonialvolk Asiens gehen sie nach Australien, Californien, Peru, Brasilien und Westindien, aber nur in den seltensten Fällen sind sie von ihren Frauen begleitet. Die Sprache, aus 487 einsilbigen Wörtern und deren Zusammensetzungen bestehend, hat so verschiedene Mundarten, daß die Bewohner von Kanton und Pe-king sich kaum verständigen können. Sie wird nicht in Buchstaben, sondern in Zeichen- schrift von oben nach unten und in solchen Kolonnen von rechts nach links ausgedrückt (gemalt und gedruckt). Die Religion des Kong-fu-tse (Consucius) ist Staatsreligion, zu der sich alle Staatsbeamten bekennen Nu ge, Geographie, 6. Aufl. 17

4. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 271

1876 - Dresden : Schönfeld
Der indische Archipel oder Australasien. 271 Die Nikobaren, 34 Qm., 5000 E., sind waldbedeckte Berginseln. Das Hauptprodukt und Hauptexportartikel sind Kokosnüsse. Die Jesuiten haben 1711, die mährischen Brüder 1766, die Dänen 1756 und 1848 Eivilisations- versuche gemacht. ' 1868 sind diese Inseln und die Andamanen (§ 376) von den Engländern besetzt. Die Andamanen, 120 Qm. 13500 E. Die Eingebornen, die Minkopies, sind den Papüas von Neu-Guinea verwandt. Engliche Strafkolonie. H 382. Der indische Archipel oder Australalien. 37,000 Qm., 32 Mill. Einw. umfaßt von den Philippinen bis Timor, von Sumatra bis Neu-Guinea eine selbständige Inselwelt, welche den Uebergang nach Australien bildet. Diese Inseln, sämtlich gebirgig, bilden einen vulkanischen Herd, dessen Centralmasse, die Inseln Borneo und Celebes, von einem Feuergürtel in weitem, nach Nw. geöffneten Bogen umschlossen ist: auf Jawa allein erheben sich 45 Vulkane in durchschnittlicher Höhe von 3000 m. Die Waldvegetation steigt vom Meeresspiegel bis zum Gipfel der Berge, mit Ausnahme der östlichen kleinen Sunda-Jnseln, wo, besonders auf Timor, die Flora australisch ist. Die Bevölkerung bilden Malaien, das herrschende Volk (Kauf- leute, Seeräuber) auf allen Küsten der Inseln bis zu den Philippinen und Celebes. Hier haben sie die dunkelfarbige Urbevölkerung von der See ins Binnenland gedrängt, während auf den östl. Inseln Negritos ihre Selbständigkeit bewahrt haben. Die Malaien zerfallen in mehrere Stämme: so z. B. leben in Jawa die Sundanesen und Jawanen, in Celebes die Bugis (Kaufleute), in Borneo die Dajaks. Zerstreut auf den Inseln leben Chinesen und in den niederländischen und spanischen Besitzungen Europäer. Die Kultur der meisten Eingebornen steht auf niedriger Stufe. Die Malaien sind sunnitische Mohammedaner, nur auf Bali und Lombok hat sich die seit dem 15. Jahrh. verdrängte Hindureligion erhalten. Auf den Philippinen und in einigen nieder- ländischen Kolonien ist das Christenthum, sonst Heidenthum in ver- schiedenen Formen verbreitet. Das Malaische ist Handels- und Ver- kehrssprache. Die Industrie ist unbedeutend, der Handel meistens in den Händen der Europäer. H 383. Die Philippinen und der Sulu-Archipel.. 5368 Qm., 77* Mill. Einw. Davon gehören zum spanischen General-Capitanat der Philippinen (nach Philipp Ii. von Spanien benannt) 3100 Qm. mit 4^3 Mill. E. (4000 Europäer, 50,000 Chinesen). Die Philippinen sind vulkanisch (10 Vulkane), die Gebirge bestehen aus langgestreckten Bergen von 1000 m. Kammhöhe mit ca. 3000 m. hohen Gipfeln. Die Bevölkerung besteht aus Malaien (Tagalen) in der Ebene, aus Negritos im Gebirge. Letztere leben familienweise von der Jagd und wohnen nicht in Häusern, sondern Höhlen und hohlen Bäumen. Produkte. Der mineral. Reichthum an Gold, Eisen, Kupfer, Schwefel und Kohlen wird nicht ausgebeutet. Wichtig sind die Plan-

5. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 299

1876 - Dresden : Schönfeld
» Amerika. 299 § 423. 5. Peru und Chile haben eine viel ärmere Fauna, weil zum großen Theil das Gebiet waldlos ist, ja der Küstensaum sogar als nackte Wüste erscheint. Auf den Hochebenen waren vor dem Eindringen der Europäer Lama und Alpaco die einzigen Haus- thiere, verwandt sind im Hochgebirge die wilden Huanucu u. Vicuna. Bemerkenswerth sind außer einer Hirsch- und Rehart die Chinchillas, die nach Art der Kaninchen zu Tausenden an den Felsen herumspielen. Ihr zartes silbergraues Fell gibt ein gesuchtes Pelzwerk. Die Sümpfe, zahllosen Seen und Moore der Hochebenen sind von Wasservögeln, Sumpfvögeln, Enten, Möven, Ibis u. a. belebt. In den geschützten Punathälern liegen Meiereien (Haciendas de Ganado) mit großen Viehherden von 60—80,000 Schafen, 4—500 Kühen u. verwilderten Stieren. Im übrigen zeigen die Säugethiere eine große Ueberein- stimmung mit den brasilianischen. 6. Die Pampas sind vor allem durch grabende Nagethiere be- lebt. Das Feld-Viscacha hat den Boden dermaßen unterwühlt, daß Mann und Roß oft einsinken. Gürtelthiere sind gleichfalls über die ganze Ebene verbreitet. Zu einem großen Weideland sind die Pampas erst geworden, seitdem von den Spaniern Pferde u. Rinder eingeführt sind. Jetzt schwärmen Millionen dieser halbverwilderten Hausthiere durch die Steppe. Wie durch die Natur des Landes bedingt, die größere Zahl der einheimischen Säugethiere unter der Erde lebt, so wohnt hier auch eine merkwürdige Eule in Erdhöhlen; Herden von Straußen eilen flüchtigen Fußes über das Grasmeer. Die Thierwelt Brasiliens verliert sich in einzelnen Formen weit gegen S. 7. In Patagonien ersetzen die Huanucu die Antilopenherden der alten Welt. Von Raubthieren gibts Wölfe, Füchse und Cuguare. Auch eine kleine Straußenart ist dem S. eigentümlich. H 424. Die Bevölkerung Amerikas zerfällt in Eingeborne (Indianer), Eingewanderte (Europäer u. Asiaten) u. als Sklaven Eingeführte (Afrikaner), sowie aus den Mischlingen dieser Rassen. Die Eingebornen, deren Zahl in ganz Amerika kaum 12 Mill. be- tragen mag, sind hier von den Europäern so weit zurückgedrängt, daß sie von durchaus untergeordneter Bedeutung sind. In den heißen Niederungen Südamerikas werden sie der viel langsamer vordringenden europäischen Kultur längeren Widerstand leisten. In Mittel- u. Süd- amerika haben sie aus die Entwicklung der romanischen Staaten Ein- fluß, der ihnen im Norden unter den Germanen abgeht. Die ein- heimischen Völker Amerikas theilen sich in Rücksicht der Kulturstufe, auf welcher sie zur Zeit der Entdeckung standen, in 2 große Gruppen: 1) die höher gebildeten in Mexiko von Neucalisornien bis Costarica und auf der Westseite der Cordilleren vom Plateau von Bogota bis zur chilenischen Grenze: dort die Azteken, Tolteken, Mayas u. a.: hier im Jnkareiche die Quechua (spr. Ketschua), Aymara u. a.; 2) die kulturlosen, in mehre hundert Stämme und Sprachen zerfallen- den Prärie- und Wald-Indianer. In Europa und Asien haben alle Bewohner Völkernamen, in Amerika selten; man findet meistens nur Stämme und Horden (in

6. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 313

1876 - Dresden : Schönfeld
Das spanische Amerika. 313 send erhalten über das Meiste aller göttlichen und menschlichen Dinge, in der Gewalt jener üppigen tropischen Natur, die den eingebornen Indianer zu einem Pflanzenleben herabzieht und die auch den einge- wanderten Europäer für sittliche und nationale Gefühle abstumpfte. Die ersten bedenklichen Misstimmungen zeigten sich in Folge der Mis- griffe in der Verwaltung; man suchte sich die Kolonien zu erhalten, indem man sie in Ohnmacht und Abhängigkeit niederhielt. Als aber 1808 die französischen Heere in Spanien einbrachen, wankte das ganze Gebäude der spanischen Herrschaft in Amerika. Und so lösten sich namentlich unter der Führung Bolivars in wenigen Jahren alle Theile selbständig vom Mutterlande und bildeten Republiken; zuerst Chile durch die Kämpfe von 1810—17, zugleich Paraguay u. etwas später (1816) die Laplatastaaten, 1818 folgte Venezuela mit den Nachbar- gebieten, 1821 Mexiko, Centroamerika und Peru und endlich 1824 und 1825 Bolivia und Uruguay. Somit waren die Spanier von dem Festlande ganz verdrängt und behaupten sich kaum noch im schönsten Theile Westindiens, in Cuba. (Nach Gervinus.) § -»s. Meriko. Fast 35,000 Qm., 9 Mill. Einw. Mexiko hat eine herrliche Lage zwischen 2 Oceanen, aber Mangel an guten Häsen. Es bildet vorwiegend ein Hochland im Osten mit flachem Strande. Der Reichthum an edlen Metallen zog im 16. Jahr- hundert die Spanier unter Cortez ins Land. Peru und Mexiko gaben den Spaniern stets die reichste Ausbeute. Das Land, seit 1821 un- abhängig von Spanien, 1823 Föderativ-Republik, war von 1864 bis 1867 Kaiserthum. Seit der Emancipation vom Mutterlande hat die Kultur nur Rückschritte gemacht, da die Anarchie bei den jährlich mehrmal vorkommenden Empörungen und Reqierunqswechseln über- hand nimmt. Die Angabe der kathol. Bevölkerung beruht nur auf Schä- tzungen, etwa 250 Menschen leben auf 1 Qnü, auf dem südl. Plateau am meisten, über 1000; im N. wohnen 25—100, in Californien nur 4 Menschen auf 1 Qm. Die Bevölkerung besteht aus 5 Mill. Indi- anern, 1 Mill. Weißen, ca. 2^/2 Mill. Mischlingen (Mestizos, Zambos, Mulattos u. a.), und wenig Negern. Unter den einheimischen Spra- chen ist die aztekische am weitesten verbreitet; in Pukatan die Maya- Sprache. Die Indianer sind eben so fähig zu anhaltend schwerer Arbeit wie die Neger, aber der größte Theil lebt in sehr ärmlichen Verhältnissen, in Abhängigkeit von den Grundbesitzern fast wie Skla- ven gehalten. Produkte. 1) Bergbau. Silber gewinnt man in Guanajuato und Zacatecas, von denen das erste in einem einzigen Hauptgang von 1556—1803 100 Mill. Mark Silber u. 200,000 Mark Gold geliefert hat.^ Die Gesamtproduction aller Minen von 1521 — 1852 ergibt ca. 3562 Mill. Pesos. Kupfer, Eisen, Schwefel. Die heißesten

7. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 322

1876 - Dresden : Schönfeld
322 Republik Ecuador. chern der Häuser wuchert eine unverwüstliche Tropenvegetation. Der großar- tige Verkehr kommt der trägen Mischlingsbevölkerung nicht zu gut. 64 fahren nach dem Isthmus von England, Neu-Aork, Neu-Orleans, S. Francisco u. a. Die Stadt ist nur eine Dampferstation fremder Nationen. Das Gebiet der Eisenbahnen ist 1873 für neutral erklärt. § 454. Kepublili Lcuador. 11,700 Qm., iy3 Mill. Einw. (1858). Ecuador ist eine der kleineren südamerikanischen Republiken. Es umfaßt den berühmtesten Theil der Anden, das herrliche Hochthal von Quito mit seiner Doppelreihe von Vulkanen. Die Bevölkerung be- steht aus Abkömmlingen von Weißen, civilisirten Indianern, Negern und Mischlingen. Unabhängig leben etwa 200,000 Indianer im Osten. Seit 1831 ist das Land selbständig. Die Religion ist kathol. Pro- dukte: 1) Gold, Quecksilber, Kupfer, Eisen. 2) Cacao, Kaffee, China- rinde, Weizen, Mais, Hülsenfrüchte. Steinnüsse (vegetabilisches Elfen- bein). 3) Große Rinder- u- Pferdeherden, Schafe, Seide, Cochenille. Die Industrie liefert grobe Wollstoffe, Decken, Teppiche, die besten Strohhüte, Matten, Körbe, Eisen und Kupfer. Handel von Guaya- quil: die Einfuhr betrug 1871 7 V2 Mill., die Ausfuhr gegen 4 Mill. Pesos. (Cacao, Kaffee, -Gummi, Strohhüte, Chinarinda. Quito, 80,000 E., Hauptstadt ca. 3000 m. hoch gelegen, nahe dem Acqua- tor, zwischen einer Doppelreihe interessanter Vulkane. Guayaquil, 22,000 E., wichtigster Hafen, jährlich laufen gegen 150 Schiffe, 50,000 Ton. ein. Haupt- ausfuhr von Cacao im Werthe von 23/4 Mill. Pesos, während die Gesamt- ausfuhr 1874 sich auf'4 Mill. Pesos belief. Loja, 10,000 Einw., hier ist die Chinarinde entdeckt. Chinawälder. Die Inselgruppe der Galüpagos, 11 größere Inseln, 139 Qm. groß, ist unbewohnt. § 455. Wepillilili %'cvii. 23,700 Qm., 2va Mill. Einwohner. Peru neben Mexiko in den Zeiten der großen Entdeckungen am meisten genannt und wegen seines Silberreichthums weit berühmt, wurde 1531 durch Pizarro der span. Krone unterworfen und blieb bis 1821 abhängig. Das Land besitzt neben Chile den größten Küsten- saum am großen Ocean; aber derselbe ist sandig, öde, im Süden eine vollständige Wüstenei. Dahinter erheben sich die prachtvollen Hochketten der Anden, deren Thäler am meisten bewohnt sind, während ostwärts die Landschaften am obern Maranon und Ucayali fast ganz unberührt, zum Theil' noch völlig unbekannt sind. Die Bevölkerung besteht aus Spaniern, Indianern (Hauptstämme Quichua und Achmarü), Negern, Mischlingen und Chinesen als Arbeitern. Je kälter das Klima, desto dunkler ist die Hautfarbe der Indianer: auf der Hochebene dunkelroth- braun, in den Wäldern weizengelb. 1855 ist die Religionsfreiheit eingeführt und die Sklaverei abgeschafst worden. Die Erziehung wird sehr vernachlässigt. Produkte: 1) Gold (Ausfuhr von Callao),

8. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 324

1876 - Dresden : Schönfeld
324 Republik Bolivia. Erdbeben zerstört. Arica, 5000 E., unbequeme Rhede, Tacna, 11,000 E., Jquique, elende Rhede mit schwieriger Einfahrt. Die Salpeterlager (Chilesalpeter, ein vorzügliches Dungmittel) liegen 18—20mln. landeinwärts und haben eine Mächtigkeit von 1/i—6' in der Erde. Da es hier nie regnet, muß die Stadt mittelst eines Destillirapparats mit dem Wasser- bedarf versehen Werden. Die südlichen Städte sind 1868 durch Erdbeben völlig zerstört. Pozuzu, deutsche Kolonie an einem Nebenflüße des Ucayali. Nauta am Amazonenstrom und Ucahali, 1000 Einw. Ende der Dampsschiffahrt. § 4»«. Republik Iolivia. 23,600 Qm., 2 Mill. Einw. (1858). Bolivia bildet, abgesehen von einem Wüstenstrich am Ocean, von wo der Verkehr nach dem Binnenlande sehr schwierig ist, den größten Theil des ins Innere des Continents zurückgeschobenen ehemaligen Ober-Peru. Der Sw. gehört dem höchsten Theil des Andensystems an, der Nordosten dem Waldgebiet des Amazonenstroms, speciell des Madeira. Die Bevölkerung besteht zu % aus Indianern, theils Ackerbauer, theils Hirten; außerdem gibt es Creolen, Mestizen, Zam- bos. Die katholische Religion herrscht ausschließlich. Seit 1824 ist das Land frei u. 1825 nach seinem Befreier Bolivia benannt. Pro- dukte des Bergbaus und Landbaus wie in Peru. Die Industrie ist unbedelltend, gleich dem Handel. Der Werth der Einfuhr be'rägt 2'/2 Mill. Thlr., der Ausfuhr 31/2 Mill. Thlr. Ausgeführt wird Guano, Kupfer, Chinarinde u. Zinn. Fahrbare Straßen gibt es nicht. Die Hauptstadt wechselt stets nach der herrschenden Partei. Haten Cobija 2100 Einw., Ausfuhr von Kupfer. Der Haupthafen des Landes, Antofagasta, 1871 gegründet, zählte 1874 schon 6000 E., meist Chilenen. Einfuhr für 9 Mill. Mark, Ausfuhr von Silber und Salpeter für 27 Mill. Mark. Eine Eisenbahn führt über Salar del Carmen, wo monatl. 25.000 Ctr. Salpeter producirt werden, zu den reichen Silbergruben von Ca- racoles, welche monatlich 60,000 Mark fein Silber liefern. Chuquisaca, eigentlich Chuquichaca, d. h. Goldbrücke (Sucre nach dem siegreichen General genannt) 24.000 E. Potosi, 23,000 E., verfallene Stadt, 4000 m. ü. M. Silberausbeute von 1556 bis 1800 für 925 Mill. Pesos. Cochabamba, 41.000 E., 2600 In. ü. M. La Paz, 76,000 E., 3500 In. ü M., Mittelpunkt des Handels und Verkehrs in Rordbolivia. S 4»7. Kepublili tzhile. Fast 6000 Qm., 2 Mill. Einw. (1872). Chile, ein schmales Küstenland, erstreckt sich vom 24° S. bis zur Magalhaensstraße. Die Bevölkerung besteht aus Weißen, Indianern und' einigen Mischlingen. Die Sklaverei ist aufgehoben. Fast alle Einwohner find katholische Christen. Unter allen früheren spanischen Kolonien steht Chile durch Bildung, Betriebsamkeit, Ordnung der staat- lichen Verhältnisse obenan, weil die Rassenvermischung nicht in dem Grade, wie in den nördlichen Staaten als ein Fluch aus dem Lande lastet. Daher zeigt sich hier allein bedeutender Aufschwung; der Süden

9. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 326

1876 - Dresden : Schönfeld
326 Das Kaiserthum Brasilien. Bevölkerung und des Landbaus und in das nordwestliche, unaufge- brochene, fast ganz den Indianern überlassene Waldland am Ama- zonenstrom. Die Bevölkerung lebt größtentheils an den Küsten, am dichtesten in Minas Geraes, Rio de Janeiro und Bahia, am schwächsten in Ama- zonas. Die Portugiesen sind in den Städten vorwiegend; in Rio, Per- nambuco und Bahia wohnen viele sranzös., engl, und deutsche Kaufleute. Man schätzt 1^/2 Mill. Weiße, über 8 Mill. Schwarze und Farbige. Die Sklaverei ist aufgehoben, 500,000 civilisirte Indianer (Cabacolos). Die Abkömmlinge von Weißen und Indianern heißen Mamelucos, von Indianern und Negern Casucos, von Indianern und Cafucos Tibaros. Nirgend ist die Rassenmischung so arg als in Brasilien. Der Hauptstamm der Indianer, die Tupis, sind in zahllose kleine Horden zersplittert. Die Osttupis an der Küste von Rio de Janeiro bis zur Stadt Maranhao treiben nothdürstigen Ackerbau, sind als Arbeiter unzuverlässig, treiben mit Vorliebe Fischfang und sind die Fährleute an den Flüssen. Die Botokuden, nördlich von Rio, stehen auf der tiefsten Stufe der Bildung. Die Bemühungen der Regierung, die wilden Jndianerstämme im N. zu civilisiren, haben nicht den ge- ringsten Erfolgs gehabt. Die Menschenfresserei der Botokuden hat noch nicht aufgehört und die Bemühungen französischer Missionare sind ohne Erfolg gewesen. Deutsche Kolonien mit 60,000 E. gibt es in der Provinz Rio grande do <5ul und St. Catarina. Hier erhält sich das deutsche Wesen und geht nicht wie in Nordamerika im engl. Elemente (Pankeethum) unter. Die katholische Religion ist herrschend. Der Unterricht ist im Aufschwung. Unabhängig und constitutionelles Kaiser- thum ist Brasilien seit 1822. Produkte. 1) Diamanten (seit 1727 ca 400 Mill. Frcs.), etwas Gold, Eisen, Steinkohlen u. Salz. 2) Brasilien ist hauptsächlich Ackerbaustaat für Tropen- produkte. Das wichtigste Produkt ist Kaffee*), dessen Bau 1762 eingeführt ist. Von Jahr zu Jahr sich steigernd, hatte er die andern Produkte zum Theil verdrängt. Jährlich werden 4 Mill. Ctr. Kaffee geerntet, 2/s der Gesamtproduction der Erde. In der neuesten Zeit hat sich der Anbau der Baumwolle sehr ausgedehnt. Außerdem baut man Zucker, Tabak, Cacao, Reis, Mais, Weizen und Bohnen. Andere Produkte des Pflanzenreiches sind Kautschuk, Jacaranda-, Brasil-, Maha- goni,- Rosen- und zahlreiche andere Hölzer, Vanille, Jpecacuanha (d. h. klein Kraut am Wege zum Erbrechen), Kopal, Nelken, Zimmt, Tamarinden, Orangen, Ananas, Melonen und Mate. 3) Große Rinder- und Pferdeherden hält man besonders in den südlichen Provinzen. *) Brasilien producirt 4 Mill. Ctr., Jawa 2 Mill, Mittelamerika 1 Va Mill., Ceylon 800,000, Domingo 750,000, Sumatra 300,000, Cuba und Portorico 300,000, Venezuela 300,000, Mocha 75,000 Ctr. u. a. Die Gesamtproduction beträgt 10 Mill. Ctr. Davon consumirt Nordamerika 3,300,000 Ctr., das romanische Europa 2 Mill., Deutschland und Oesterreich 21/.2 Mill., Holland und Belgien 1 Mill. Ctr. Auf den Kopf kommen in Holland 12 Pfd., Bel- gien 9, Union 9, Schweiz 6, Deutschland 4, Frankreich 2, England und Oester- reich je 6 Pfd. Kaffee. — Den besten Kaffee liefern Mocha, Ceylon, Costarica und Jamaica.

10. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 215

1876 - Dresden : Schönfeld
Die europäischen Besitzungen an der Westküste. 215 westen, 2 baumwollene Regenschirme, 2 Bleistangen, 20 Pfd. Pulver, 6 Ellen rothes Tuch, 8 Messer, 4 Vorlegeschlösse^ 4 Tabaksdosen, 4 Spiegel, 20 Bündel Tabak, 20 Pfeifen, 4 Rasirmesser, 4 Scheeren, 4 Stück Feuerstahle, 4 Bund Glasperlen, 4 große und 6 kleine Glocken. 4 Handmesser. 20 Flintensteine, 4 Mützen. — Die französische Kolonie ist seit 1871 aufgehoben, aber 1873 am Ogowe neu begründet. 2. Loango. An der Küste leben Portugiesen bis nach Majumba (3° S.) und befinden sich blühende holländische und deutsche Faktoreien, welche Kaffee, Gummi elast., Elfenbein und Palmöl ausführen. Majumba, Banana, Chinxonxo (spr Tschinschänscho) Station der deutschen Expedition 1873, Ka- binda. Loango in der Landschaft Loali ist nicht eine Stadt, sondern der aus einer großen Anzahl bei einander liegender Dörfer bestehende See- distrikt mit gutem Hafen. § 303. 3. Die portugiesischen Besitzungen (4,700 Qm 2 Mill. Einw.) erstrecken sich von Congofluß (5°) bis 18" S.; aber trotz des Reichthums an Produkten zeigt sich wenig Entwicklung. Südlich vom Strome liegen die 3 Landschaften Congo, Angola und Benguäla. San Salvador (Ambassi), die Hauptstadt des im 16. Jahrhundert weit gepriesenen christlichen Reiches Congo, liegt auf einem flachen, nach allen Seiten steil abfallenden Plateau, die niedrigeu Hütten in manneshohem Grase versteckt. Kirchen und Klöster liegen jetzt in Trümmern. Angola ist die wichtigste Provinz, aber wie alle portugiesischen Besitzungen in Verfall. Die Seeküste zieht sich in gleichmäßiger, größtenteils kahler Erhebung fort, nur an den Flußmündungen grün. Weiter gegen S. hört die Vegetation ganz aus. Die Kaffee- und Zuckerplantagen sind unbedeutend. Europäische Reit- und Lastthiere kommen nicht fort. Der Handel stockt, da Wege und Transportmittel fehlen. Zwei- bis dreimal jährlich kommen Trägerkarawanen aus dem Innern mit Elfenbein und viereckigen centner- schweren Wachsstücken. Der Seehandel wird meist durch Engländer und Ame- rikaner vermittelt. San Paolo de Loanda, 12,000 E., verfallene Haupt- stadt mit versandetem Hafen. Benguöla, (spr. Bengella) Haupthafen der Provinz gl. N., gänzlich in Verfall, sehr ungesund. 4. Das Land der Dümara und Grotznamaland, 7000 Qm., 60,000 E., südlich vom portugies. Besitz, wird von dem ackerbautreibenden Ovampo und dem kriegerischen Hirtenstamm der Samara bewohnt. Südlich von der vege- tationslosen Walfischbucht breitet sich das dünnbevölkerte, wasserarme, öde Land der Nama-Hottentotten aus. Oestlich von diesen Gebieten liegt 5. Die Kalahari steppe (eigentlich Kari-Kari, d' h. die quälende, näm- lich die Wüste. Die Hottentotten haben kein l in ihrer Sprache), zwischen dem Ngamisee und dem Oranjefluß. Der Boden besteht aus hellem Sande, die ganze Ebene hat kein fließendes Wasser, nur sehr wenig Brunnen und ist mit Grasbüscheln und Schlingpflanzen (Gurken) bedeckt. Weite Striche tragen Ge- büsch und sogar Bäume. Auf den pfadlosen Ebenen schweifen ungeheure Anti- lopeuherden, denen die Buschmänner und Bakalahari nachstellen. Der Ngamisee, im N. der Steppe wird unter dem Andrängen der Sandmassen immer kleiner. Bei hobem Wasserstande ist das Wasser des seichten Seebeckens süß, bei niedrigem salzig. Die Buschmänner sind ein reines Jägervolk, das außer Hunden keine Hausthiere hat. Die Bakalahari (Betschuanen) treiben Viehzucht und etwas Ackerbau. § 304» y. Die europäischen Deslhungen an der Westküste. Diese Besitzungen bestehen aus Inseln und Küstenfactoreien. Der Auf- enthalt auf den gebirgigen Inseln ist für Europäer zuträglich und angenehm; dagegen ist das Klima in den niedrig gelegenen Küstenplätzen sehr gefährlich. ^Portugiesische. 1. Madeira. 15 Qm., I18,000 E., eine vulkanische Gebirgsinsel mit 1846 m. hohem Gipfel, hat ausgezeichnet gesundes Klnna. Die Bewohner sind portugies. Abkunft, aber stark mit Negern gemischt Wein- vau 1870: 7500 Pipen (ä 60 Eimer) ä 50-60 £. Die -Insel geht einem bolkswirthschaftlichen Verfall entgegen, da die Bevölkerung gleichgültig und
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