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1. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 284

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
284 die ganze Nieder Lausitz, den Kurkreis mit Barby und Gommern, Th eile des in eigner und leipziger Kreises, den größten Theil der Stifte Merseburg und Naumburg, Zeiz, das sächsisch e Mannsfeld, den thüringischen und n e u städter Kreis und das Fürsten- thum Q u e r f u r t, Görlitz, Lübben, Guben, T o r - g a u, Wittenberg, E i l e n b u rg, M e r se b u rg, W ei- st e n fe l s, Naumburg und Schulpforta, Langen- salze, Weißensee, Neustadt und andere Städte, über- haupt 13674 Geviertmeilen und 864,400 Menschen mit allen S a l z w e r k e n, dem fettesten Kornboden und den ge- schontesten Wäldern gingen damit verloren. Die an Preußen abgetretenen Landschaften erhielten den Namen das Herzogthum Sachsen. Die Räumung des Landes soll 15 Tage nach der Auswechselung der Unterschriften vor sich gehen. Besondere Behörden werden unverzüglich die Auseinandersetzung wegen der Archive, Schulden, Rückstände Cassenbillets, des Eigenthums der öffentlichen Anstalten und milden Stiftungen, des Heeres, der Artillerie und der Kriegsvorräthe beginnen. Bei dem Heere haben alle Offi- ziere, Feldprediger und Chirurgen, so wie alle Ausländer die Wahl des Dienstherrn, bei den übrigen entscheidet der Geburtsort. Die Schulden der getheilten Provinzen bleiben auf denselben haften, auch bei den getheilten gehen sie nach den Einkünften. Dasselbe gilt von den ausstehen- den Forderungen. Alle Gemeinden, Corporationen, fromme Stiftungen und Unterrichtsanstalten behalten ihre Besitzungen und Einkünfte. Preußen verpflichtet sich 150/0(10, nöthigen Falls 250,000 Centner Salz ohne Ausgangszoll zu einem Preise an Sachsen zu liefern, der dem Könige von Sachsen seine bisherige Salzsteuer nicht schmälert. Am 27. Mai trm der König der am 27. März geschlos- senen Verbindung gegen Frankreich bei und stellte 8,000 Mann Linientruppen und eine gleiche Zahl Landwehr. Am 8. Juni wurde die deutsche Bundesacte für Sach- sen unterzeichnet. So war denn das Aer^ste über das unglückliche S ach - scn verhängt, das, was Jahrhunderte lang durch gemein- same anden zusammengehalten worden und in ein Ganzes verwachst^, wurde, getrennt und zerriffen. Landsleute, Brü-

2. Das Vaterland - S. 288

1906 - Leipzig : Degener
— 288 — die Verbindung zwischen beiden aufrecht und besorgt durch die Personen- und Post- dampser uebeu dem Personen- und Warenverkehr die Nachrichten-Vermittlung. Die größte Rhederei der Welt ist gegenwärtig die 1847 gegründete Hamburg—ameri- kanische Packetfahrt-Aktien-Gefellschast. 1900 hatte sie 134 Oceandampser im Betriebe. In Summa verfügten die 9 großen Rhedereien Hamburgs 1900 über 231 Oceandampser. Der 1857 gegründete Norddeutsche Lloyd in Bremen hat sich durch die Eleganz seiner Personendampfer einen Weltruf erworben. Er besitzt den schnellsten Schnelldampfer der Welt „Kaiser Wilhelm der Große", der von der Aktiengesellschaft Vulkan in Stettin erbaut ist. Die Zahl der Dampfer des Norddeutschen Lloyd belief sich im Jahre 1900 auf 84, während alle 6 Bremer Rhedereien in derselben Zeit über 203 Seedampfer verfügten. Die übrigen Rhedereien der Nordsee (in Emden, Brake, Geestemünde und Altona) besaßen 1900 174 Seeschiffe, die deutscheu Ostsee-Rhedereien in derselben Zeit 265. Doch kommen für den Weltverkehr hauptsächlich die Schiffe der großen Rhedereien in Hamburg und Bremen in Betracht. ■ Mit dem Norddeutschen Lloyd hat das Deutsche Reich einen Vertrag abgeschlossen, nach dem das Reich jährlich etwas über 51/2 Mill. Mark (Subvention) zahlt, wofür die Gesellschaft eine 14tägige Verbindung mit Ostasien (China und Japan) und Australien unterhalten, die Besorgung der deutscheu Post übernehmen und auf den Fahrten eine bestimmte Schnelligkeit innehalten muß. Seinerseits hat der Norddeutsche Lloyd zur Er- fülluug dieser Verpflichtungen die Hamburg-Amerika-Linie herangezogen. Unter gleichen Bedingungen zahlt das Reich für die Südafrika-Linie seit 1890: 1350000 Mark. Ebenso kostet dem Reiche die transatlantische Post (nach Amerika) die Summe von 1470000 Mark. Die staatlich subventionierten Gesellschaften haben die Pflicht, ihre Schiffe nach gewissen Regeln der Kriegsmarine bauen zu lassen und dieselben im Kriegsfalle als Hilfskreuzer bereit zu stellen. Den Weltverkehr und Welthandel fördern auch die unterseeischen Telegraphen- kabel. 1500 solcher Linien in einer Länge von 270000 km umspannen die Erde. Sie befördern jährlich etwa 6 Mill. Telegramme (täglich auf allen Linien ca. 16600, durchschnittlich auf einer Linie über 10). Deutschland setzt mehr oder weniger 45 bedeutende Kabel in Thätigkeit, besaß selbst aber von diesen großen bis 1900 nur ein einziges von Emden nach Vigo (Hafen im nordwestlichen Spanien). In demselben Jahre ist das erste deutsche transatlantische Kabel von Borkum über die Azoren nach Nordamerika gelegt, wofür das Reich 40 Jahre lang an die „Dentsch-Atlantische Telegraphengesellschaft" eine jährliche Vergütung von 1400000 Mark zahlt, wogegen das Deutsche Reich die Gebühren- einnahmen bis zum Betrage von 1700000 Mark jährlich einzieht und auch noch einen Prozentsatz vom Gewinne der Gesellschaft erhält. Weitere deutsche Kabel- liuieu werden vorbereitet durch eiue ueu gegründete Gesellschaft, Norddeutsche Seekabelwerke A. G." in Nordenham (am l. Ufer der Wesermündung).

3. Das Vaterland - S. 258

1906 - Leipzig : Degener
— 258 — kleine Armee für sich. Heute besteht diese „Schutztruppe" aus ca. 6000 Personen, die einen Kostenaufwand von weit über 8 Millionen Mark verursachen. 7. Die Bewohner Verlins. Vor dem 30jährigen Kriege hatte Berlin etwa 14000 Einwohner, ans slavischer und germanischer Blutsvermischung stammend. Nachdem in der Zeit des großen Krieges die Zahl zurückgegangen war, hob sie sich unter dem Großen Kurfürsten auf 20000, indem 1685 über fünftausend französische Emigranten hier eine neue Heimat fanden. Aus der Vermischung dieser drei Volkselemente, denen noch ein Teil jüdischer Abstammung beigefügt ist, sind die heutigen „echten Berliner" entstanden, die zu den Eingewanderten etwa im Verhältnis von 1 :2 stehen. Als Berlin preußische Königs-Resideuz wurde (1701), zählte sie55000 Einwohner, welche bis 1800 auf etwa 150000 anwuchsen. Bei der Erhebung der Stadt zur deutschen Kaiser-Residenz hatte sie 825 000 Einwohner, und diese Zahl stieg bis zum Jahre 1900 auf: 1888 000, so daß Berlin die drittgrößte Stadt Europas ist. Das Wesen der „echten Berliner" steht mit der Entwicklung Berlins einer- seits und mit der Abstammung der geborenen „Spree-Athener" andererseits im Einklang. Der Berliner ist aus dem Märker hervorgegangen, der mit saurem Schweiß seiner Scholle die Frucht abringen mußte, sein Land mit kraftvollem Arm verteidigte (Großbeeren) und an den Kämpfen 1864, 1866 und 1870 Helden- haften Anteil hatte. Hieraus erklärt sich der Fleiß des Berliners und sein selb- ständiges, energisches, oft handfestes und nicht selten gediegenes Wesen, das mit der Entwicklung von Preußens und Deutschlands Macht in gleichem Verhältnis wachsen mußte. Allerdings hat sich auch durch das Leben in der Großstadt, wo der Kampf ums Dasein auf verhältnismäßig kleinem Gebiet um so heftiger sein muß, manche Schattenseite in dem Wesen des Berliners ausgebildet. So zeigt sich neben der wärmsten Hilfsbereitschaft sichtliche Schadenfreude, neben tiefem Mitgefühl beißender Spott, neben aufrichtiger Empfindung für Gerechtigkeit bös- artige Satire, neben der liebenswürdigsten Gastfreundschaft vielfach verletzender Egoismus. Infolge der Abstammung vereinigen sich in dem Berliner „der Fleiß des Deutschen, die Zähigkeit des Slaven, die Gewandtheit des Franzosen und die Beredsamkeit des Israeliten". So ist Berlin schon durch das Wesen der Bewohner der Stempel einer steißigen Arbeits- und flotten Geschäftsstadt aufgedrückt. Munter fließt die Arbeit fort, die Geschäfte werden schnell erledigt, denn der Berliner versteht es, nicht nur mit der Hand, sondern auch mit dem Munde den Nagel auf den Kopf zu treffen. Ein guter Witz, den der echte Berliner immer in Bereitschaft hat, leistet oft mehr als aller Redeschwall, um zur Arbeit anzn- spornen oder den Käufer für das Geschäft geneigt zu machen. Der Berliner Witz ist scharf und sagt derb, was er sagen will. Drollig klingt er im echten Berliner Dialekt, der sich durch Verwechselungen von „mir" und „mich" aus- zeichnet, das I statt G gebraucht :c.

4. Das Vaterland - S. 260

1906 - Leipzig : Degener
— 260 — über 15 Millionen Personen beförderten (wonach bei gleichmäßiger Verteilung auf die Bewohner der Stadt ganz Berlin etwa lomal in den Droschken gefahren wäre), etwa 260 Omnibusse, die in demselben Jahre von ca. 28 Millionen Menschen benutzt wurden. Die Kremser (nach dem früheren Fuhrwerksunter- nehmer Kremser benannt) sind im Abnehmen. Die Elektrizität und die Dampf- kraft machen ihnen, wie auch den Omnibussen Konkurrenz. Die Dampf-Straßen- bahnen beförderten 1892 über 2% Millionen Personen. Das Netz der elektrischen Straßenbahnen durchzieht die Stadt, den Adern des Riesenkörpers vergleichbar, in denen das Leben pulsiert. Sie sind an die Stelle der Pferdebahnen getreten, die 1894 von über 130 Millionen Menschen benutzt sind. Den vielen Straßen- linien hat sich jüngst eine elektrische Hochbahn und eine Untergrundbahn zugesellt. Selbst unter der Spree hindurch fährt man auf der Linie Schlesischer Bahnhof — Stralau — Spreetunnel — Treptow (s. Bild!). Welche ungeheure Umwälzung die Elektrizität im Verkehrswesen überhaupt hervorrufen wird, ergiebt sich daraus, daß man in nicht zu ferner Zeit mit der elektrischen Fernbahn die Strecke Berlin — Hamburg (ca. 280 km) in 1j/4 Stunden zurücklegen kann, während jetzt die Schnellzüge über 3l/2 Stunden gebrauchen. (Mit derartigen Versuchen ist auf der Militärbahn Berlin — Zossen bereits begonnen.) Der Stolz der Reichshauptstadt ist die Stadtbahn, die von Westend—char- lottenburg ausgeht und am Schleichen Bahnhofe im Osten endet. Auf gewaltigen Viadukten fahren täglich etwa 400 Züge auf 2 Geleisen über die Straßen Berlins hinweg, um den Orts- und Vorortsverkehr zu vermitteln. Auf dem 3. und 4. Geleise laufen die Züge für den Fernverkehr, welche die bedeutendsten Bahnhöfe des Außenverkehrs miteinander verbinden. Demselben Zwecke dient die Ringbahn, die in weiterem Bogen die Peripherie der Reichshauptstadt umzieht. ^Berlin ist der Hauptsitz Deutschlands für den Weltverkehr. Stangens Reisebureau in dem sogenannten Arabischen Hause (Friedrichstraße 72) vermittelt Weltreisen und unternimmt Gesell- schastsreisen nach dem Orient, dem sonnigen Süden und eisigen Nordens 9. Der Nachrichten- und Güter-Verkehr. In Berlin befanden sich 1894 121 gewöhnliche Postämter, 41 Rohrpostämter, 75 Telegraphenämter und 30 Fernsprechstellen. Im Jahre 1891 liefen täglich über 1/2 Million Briefe, Karten, Drucksachen, Warenproben und Zeitungsnummern ein, wogegen über l1/* Million gleicher Sendungen täglich abgingen. Die tägliche Durchschnittszahl der Berliner Stadt- briefe beträgt rund 150000 Stück. Von den in Berlin erscheinenden ca. 800 Zeitungen gelangen täglich 600000 Exemplare auf dem Postzeituugsamt nach etwa 6000 auswärtigen Postanstalten zur Versendung. Gegenwärtig giebt es 41 Rohrpost-Anstalten in Berlin und den Vororten mit weit über 6000 km eiserner Röhren, welche 1 m unter dem Straßenpflaster liegen. Aus getriebenem Stahlblech gefertigte Büchsen von 65 mm Durchmesser, deren jede 20 Sendungen (Telegramme, Briefe und Karten) enthält, bewegen sich in diesen Röhren. Viertelstündlich wird ein Zug, der aus 10—12 Büchsen be-

5. Der sächsische Kinderfreund - S. 180

1868 - Leipzig : Arnoldi
180 Radeburg an der Röder bat 2000einwohner und starke Vieh- und Getreidemärkte. Radeberg, ebenfalls an der Röder, zählt 2000 Ein- wohner, worunter viele Posamentirer, Seidenband- und Lein- weber. Der Ort hat jährlich 4 Jahr- und Viehmärkte. In der Umgegend, besonders in Grossröhrsdorf, fertigt man leinene und baumwollene Bänder. Eine halbe Stunde von Radeberg liegt das Augustus- bad mit 6 verschiedenen Quellen, die sehr eisenhaltig sind. Es wurde 1717 durch den dasigen Bürgermeister Seidel entdeckt. Auf dem linken Elbufer findet man das Städtchen König - stein; der Elbhandel beschäftigt einen grossen Theil der Ein- wohner. Dabei liegt auf einem 439 Ellen hohen Sandstein- felsen König stein, die einzige Festung in Sachsen. Der obere Umfang derselben beträgt eine halbe Stunde; man findet Waldholz, einige Gärten, eine Kirche, ein Zeughaus nebst an- deren Gebäuden, auch einen tiefen Brunnen, der 600 Ellen tief in den Felsen gehauen ist. Auf dem gegenseitigen Elbufer ragt der Lilienstein her- vor, der 30 Ellen höher ist als der Königstein. Von beiden Höhen hat man die schönste Aussicht. In dem Dorfe Klein-Struppen ist seit dem Jahre 1822 eine Erziehungsanstalt für Kinder dienender oder verabschie- deter Soldaten errichtet, zu welchem Zwecke das dasige Ritter- gut für 72,000 Thaler gekauft worden ist. Die Zahl der Zög- linge, deren es 1822 nur 26 gab, ist auf 200 gestiegen. Die Kinder müssen theils auf den Feldern und in den Gärten ar- beiten, theils Schuhmacher und Schneiderarbeiten liefern, auch nähen, stricken, Flachs spinnen, Stroh flechten u. s. w. Nicht weit davon ist die Königsnase, ein Felsenvorsprung mit einer schönen Aussicht in das Elbthal. Pirna, an der Elbe, hat Cattundruckereien, eine Stein- gutfabrik, seit 1814 ein Waisenhaus und eine gut eingerichtete Bürgerschule, die 1830 eingeweiht wurde. In das Waisenhaus sollen aus der Dresdener Kreisdirection nur älternlose, und vaterlose Waisen erst dann aufgenommen werden, wenn die Mutter ihr Kind nicht erziehen kann. Die Zöglinge, die bei der Aufnahme wenigstens 5 Jahre alt sein müssen, bleiben bis zum erfüllten I4ten Jahre in der Anstalt. Ihre Zahl ist auf 60 bestimmt. Das verzinste Vermögen des Instituts beträgt 36,976 Thlr. 6 Gr. Der jährliche Unterhalt kostet 2900 Thlr.,

6. Der sächsische Kinderfreund - S. 223

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
223 P enig hat einen Eisenhammer, der besonders Tuch- scheeren fertigt, eine sehr große Spinnmühle, eine Papier- mühle und liefert viele Töpferwaaren. R ochs bürg hat die ansehnlichste Schäferei in Sachsen, welche die beßte Wolle in gam Deutschland liefert. xl A///> »/Vr» * n-. ¿/u ut n ~ls * ' 4) Der Leipziger Kreis grenzt östlich an den Meißener, südlich an denerzgebirgischen Kreis, so wie an Altenburg, westlich und nördlich an Preus- sen. Nur im Süden trifft man Hügelreihen; der nördliche Theil ist flach. Gewässer sind: die beiden Mulden, die sich hier zu einem Flusse vereinigen, die Zschopau, die Pleiße, die Parde und die weiße Elfter./ Der Kreis gehört zu den fruchtbarsten; denn er ist ergiebig an Getraide, Obst, Flachs, Tabak 'und Holz; auch fehlt es nicht an Schaf- und Rindviehzucht, und die Einwohner zeigen große Betriebsamkeit. An der Freiberger Mulde treffen wir die Städte Dö- beln und Leißnig in einer sehr getraidereichen Gegend, wo ausgezeichnete Tuchmanufakturen sind. Bei Leißnig er- wähnen wir den unglücklichen Bürgermeister Claus, der im 30jährigen Kriege, welcher von 1618 — 1648 dauerte, einen schrecklichen Tod fand; denn als eine Abtheilung Schweden in die Stadt drang und die Summe von 30,000 Thalern forderte, welche nicht gezahlt werden konnte, so ließ der feindliche Oberste Döbitz jenen Mann nach Torgau schleppen und dort unter einem Packwagen wie einen Hund abschließen, bis der Tod seine Qual endete. Mitweida an der Zschopau, ist eine Fabrikstadt, wo sehr gute Zeuche aus Schaf- und Baumwolle nebst leinenen Waaren gemacht werden; der Ort hat 4 Spinnmühlen und große Bleichen. Waldheim, ebenfalls an der Zschopau, hat ein Zucht- haus, in welches die Verbrecher der öffentlichen Sicherheit we- gen geschafft werden. Ii . Z. An der Zwickauer Mulde findet man die Stadt R o ch- litz, welche nach mehren großen Feuersbrünsten ziemlich

7. Vaterlandskunde - S. 233

1831 - Leipzig : Reclam
\ 233 und Frohse mit Schönebeck verbunden sind, und es scheint, als machten sie nur eine Stadt ans- In demselben Kreise liegt auch noch ein anderes Salzwerk bey dem Städtchen Staßfurt, welches jedoch nur den 4ten Rang unter den Salinen der Provinz ein- nimmt. Auch eine Herrnhuter Gemeinde in dem Fle- cken Gnadau, deren lederne Handschuhe besonders gerühmt werden, ist hier anzntreffen, so wie auch frü- her sich eine solche in dem Städtchen Barby an der Elbe nicht weit von der Mündung der Saale befand. Gehen wir nun auf das rechte Elbufer, von welchem die zwei Kreife Jerichow zu unferm Bezirk gehören, so bemerken wir vorzüglich die durch ihre Tuchverfer- tigung bekannte Stadt Burg mit 10,000 Einwoh- nern, welche jährlich schon für 4oo,ooo Thlr. Tuch verfertigt haben; die Töpfereien in dem Städtchen Ziesar, und amplauefchen Kanal das Städtchen Gen- th in, bey welchem das Dorf Al tenp la tow mit groß- ßen Cichorien-, Oel- und Bleischroot-Fabriken liegt. Aus den folgenden 4 Kreisen jenseit der Elbe bestand die sonstige Altmark, oder derjenige Landestheil, wel- cher schon in den frühesten Zeiten zu unferm Vater- lande gehörte. Es sind' die Kreise Osterburg mit der fruchtbaren Wische bey dem Städtchen Wer- den; ferner Salzwedel, die bedeutendste unter den Altmarkischen Städten, .deren Name in der alteren Ge- schichte unseres Landes sehr oft vorkommt, mit 6000 E. und beträchtlicher Weberei; (in ihrem Kreise ist an der Milde der Kalbesche äußerst fruchtbare Wer- der, wahrend jedoch der übrige Boden sehr sandig ist;) dann Gardelegen ebenfalls mit großer Tuchverfer- tigung und mit dem Drömlinge in der Nahe; und endlich Stendal, die ehemalige Hauptstadt dieser Gegend. Sie hat nahe an 6000 E., und ist von Anhöhen umgeben; Tuchfabriken und Tabacksbau sind

8. Vaterlandskunde - S. 174

1831 - Leipzig : Reclam
174 werben sind wiederum die Tuchfabriken am wichtigsten. In ihrer Nahe ist ein Kupferhammer und ein ehema- liges Kloster, Neuzelle, welches große Reichthümer, besonders viele Dorfschaften und Ländereien besaß, jetzt aber mit seinen weitläufigen Gebäuden in ein Schulleh- rer-Seminar verwandelt ist, so wie auch die Einkünfte desselben zur Verbesserung des Schulwesens überhaupt verwendet werden. Auchsorau mit mehr als 4ooo Eiuw. unterhalt starke Tuch - und Leiuweberei und treibt nicht unbedeutenden Garn- und Leinwaudhandel. In ihrer Nahe wird Eisenstein gegraben, und in meh, rern Gegenden ihres Kreises werden auch Eisenhammer« werke angetroffen, wie dies z. B. bep den zwey gräf- lichen Städten Forst und Pförthen der Fall ist. Durch seine wichtige Tuch- und Leinweberei ist beson- ders auch Kottbus an der Spree ausgezeichnet, mit 6600 E., unter den^n sich viele Wenden befinden. Ein großer Thcil der Einwohner beschäftigt sich daher mit dem Spinnen der Wolle, und über 200 Tuchmacher verarbeiten sie zu Tüchern, so daß jährlich für mehr als hundert tausend Thaler Tuch hier verfertigt wird. Dieses so wie noch einige andere Gewerbe, besonders die Bierbrauerei, denn das Kottbuser Vier wird weit und breit versendet, machen die Stadt zu einem lebhaften Handelsorte. Das Städtchen Peitz, wel- ches zum Kreise Kottbus gehört, har ein Königliches Eisenhüttenwerk, und das Dorf Burg treibt mit sei- neu Kolonien starken Gemüsebau, und hat beinahe 3ooo E., welches daher nicht unerwähnt bleiben darf. An der Spree liegen ferner noch die Kreisstadt Lüb- den und in ihrem Kreise Beescow, beide mit ei- nigen tausend Einwohnern und mit beträchtlicher Tuch- weberei. Endlich bleiben uns nur die beiden Kreise Luckau und Kalau übrig. In jenem, wo Luckan die Kreisstadt ist mit 3ooo E., einer Strafanstalt und

9. Vaterlandskunde - S. 128

1831 - Leipzig : Reclam
128 Sofieeben wes' mct dienern Staun', Un bliew in dienem Voaterlann', Un darin müsst di ehrlich nähr'n, Nich mehr, as du verdeenst, vertähr'n. Spoar di hübsch wat bi goder Tiet; Un legg en Bittschen up de Siet; Süss duurt, wenn schlechte Lieten koam'n De Elle länger as dät Kroam'n. Met Dickdohn giew di ook nich af, Dät brengt tolezt an'n Bäddelstaw. De Proahlhaus hät et feile dick, Ost lärrig' Büdels in de Fick. Met Koartspöll giw di ook nich as; Dat brengt tolezt an'n Bäddelstaw, Wenn man sien Huus un Hof vertrumpst, Dat is de grötste Unvernunft. Wefoat di nich met Striet un Zank: Een ärgert sich doabi män krank, Dät Sprükword merk: de Freed ernährt, De Unsreed' äwer, de vertährt. Goah up Bedrug nich uut, mien Söhn, Berkopst du Koarn von dienem Böhn; So giw den Köper richtig Moat; Süss kömmt he je doabi to Schoad! — Endlich verdient noch bemerkt zu werden, daß diese Provinz, einige Kreise im Süden abgerech- net, von den ältesten Zeiten her überhaupt die Mark genannt, und in die Mittel Mark, Uckermark, Neumark und Priegnitz eingetheilt wurde. Aus dieser Ursache nannten und nennen sich die Bewohner Brandenburgs zum Theil auch jetzt noch gewöhnlich M a r k e r. /

10. Vaterlandskunde - S. 132

1831 - Leipzig : Reclam
1z2 des Landes verwendet worden? Darum vertrauet, Preu- ßen, eurem Könige und seinen Regierungen! 2) Produkte. Die Provinz Brandenburg hat einen Reichthum an mancherley Produkten der gesummten Naturreiche; und wenn auch die des Miueralreichs weniger zahlreich sind, als in einigen andern Provinzen, so finden sich doch von Mineralien mehr in derselben als in den vorigen Landestheilen, und einige von großer Menge und vor- züglicher Güte» Das Thierreich liefert viele Pferde, von denen die besten im Friedrich - Wilhelms Gestüt zu Neustadt an der Dvsse gezogen werden; in den Brüchen an der Havel, Oder und Wartha weiden zahl- reiche Heerden des schönsten Rindviehs, und das Amt Königs Horst im großen Havelluche unterhalt allein jährlich über 1000 Stück milchende Kühe, deren But- ter in Berlin gesucht und geschätzt wird, und von wel- cher jährlich mehrere tausend Pfund an die Königliche Küche daselbst abgeliefert werden müssen. Die Vieh- wirrhschaft und besonders die Zubereitung der Butter und des Käses wird hier gewöhnlich nach holländischer Art betrieben, da die Holländer hierin mancherley Fertig- keiten und Geschicklichkeiten besitzen; solche Gebäude und Gehöfte, in welchen dies geschieht, nennt man daher auch oft Hollandereien. Noch bedeutender und blühen- der ist die Schaafzucht, wo Brandenburg den Provin- zen Schlesien und Sachsen an die Seite gestellt werden kann und sich immer mehr der Veredlung der Schaafe befleißiget, deren Wolle hauptsächlich auf den großen Wollmarkten in Berlin und in Landsberg an der War- tha abgesetzt wird. Auch die Ziegenzucht ist hier be« deutender als in den vorigen Provinzen, und die Schwei- «ezucht steht der Pommerschen weuig nach. Federvieh
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