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1. Das Vaterland - S. 39

1906 - Leipzig : Degener
— 39 — Frankfurt a. M., Prag, Krakau, Moskau nach dem Ural; südwärts ist es wärmer, nordwärts kühler. Europa ist aber von dem wärmenden Golfstrom im Westen derart beeinflußt, daß die Januar-Isotherme von 0° etwa vom Nordkap über Hamburg nach Triest geht: westlich von dieser Linie stehen die Isothermen über, östlich davon unter 0°. Das Meer im Nordwesten und Westen Europas bedingt einen Ausgleich der Temperaturen zwischen Tag und Nacht, wie zwischen Sommer und Winter, wo- durch zwischen der Höhenlage Süddeutschlands und den Niederungen Norddeutsch- lauds für den Sommer ein Ausgleich geschaffen ist; ebenso sind die Klimaverhält- nisse während des Winters in Süddeutschland durch die südliche Lage und im westlichen Norddeutschland durch die Nähe des Meeres gleichmäßig gemildert, so daß auch in dieser Zeit kein wesentlicher Temperaturunterschied besteht. Das Meer in Verbindung mit dem Golfstrom ruft eine starke Verdunstung hervor, und die nördlichen und westlichen Höhen Deutschlands sind darum die regenreichsten Gebiete. Die größte jährliche Regenhöhe hat der Oberharz mit 1700 mm; es folgen: Alpen und Schwarzwald mit 1400 mm, Riesengebirge und Wasgenwald mit 1100 mm :c. Die regenärmsten Gebiete liegen im norddeutschen Landrücken. So bestehen zwischen Osten und Westen große Unterschiede. Während der Westen mehr unter dem Einflüsse des Meeres steht, wo milderes und feuchtes Wetter vorherrscht, bildet der Osten schon den Übergang zu den großen russischen Ebenen, und die starken Gegensätze eines kontinentalen Klimas machen sich hier schon geltend. Vi. Die Bodenschätze des deutschen Landes. Über 1847 000 Menschen sind im Bergbau, in Salinen- und Hüttenbetrieben des deutschen Reiches beschäftigt, um Kohlen, Salze und Erze im durchschnittlichen Werte von über 1123 Mill. Mark zu Tage zu fördern. Die Kohle, die in den schleichen, sächsischen und rheinischen Lagern abgebaut wird, ist ein wertvolles Mineral geworden, seitdem sie die Großindustrie ins Leben gerufen hat. Der Wert der geförderten Kohlen belief sich 1896 auf 654 Mill. Mark. Das ge- wouueue Roheisen hatte einen Wert von 300 Mill. Mark. In der Kohlen- und Eisenproduktion steht Deutschland uur hinter England und Nordamerika zurück. Steinsalz (für 3,2 Mill. Mark), Kalisalze (25 Mill. Mark), Salinensalze (14 Mill. Mark), Ehlorkalinm (23 Mill. Mark) und andere Salze (9 Mill. Mark), Zink (47 Mill. Mark) aus Oberschlesien, Blei (26 Mill. Mark), Kupfer (30 Mill. Mark), Gold und Silber (1% Mill. Mark), Zinn aus dem Erzgebirge und Bernstein, der fast ausschließlich in Ostpreußen gesunden wird, sind die wich- tigsten Bodenschätze des deutschen Landes. Dieselben sind im wesentlichen so ge- lagert, daß sie sich in einem Landstreifen durch die Mitte Deutschlands von West nach Ost ziehen und somit dem Süden, wie dem Norden des Reiches in gleicher Weise zu gute kommen.

2. Das Vaterland - S. 258

1906 - Leipzig : Degener
— 258 — kleine Armee für sich. Heute besteht diese „Schutztruppe" aus ca. 6000 Personen, die einen Kostenaufwand von weit über 8 Millionen Mark verursachen. 7. Die Bewohner Verlins. Vor dem 30jährigen Kriege hatte Berlin etwa 14000 Einwohner, ans slavischer und germanischer Blutsvermischung stammend. Nachdem in der Zeit des großen Krieges die Zahl zurückgegangen war, hob sie sich unter dem Großen Kurfürsten auf 20000, indem 1685 über fünftausend französische Emigranten hier eine neue Heimat fanden. Aus der Vermischung dieser drei Volkselemente, denen noch ein Teil jüdischer Abstammung beigefügt ist, sind die heutigen „echten Berliner" entstanden, die zu den Eingewanderten etwa im Verhältnis von 1 :2 stehen. Als Berlin preußische Königs-Resideuz wurde (1701), zählte sie55000 Einwohner, welche bis 1800 auf etwa 150000 anwuchsen. Bei der Erhebung der Stadt zur deutschen Kaiser-Residenz hatte sie 825 000 Einwohner, und diese Zahl stieg bis zum Jahre 1900 auf: 1888 000, so daß Berlin die drittgrößte Stadt Europas ist. Das Wesen der „echten Berliner" steht mit der Entwicklung Berlins einer- seits und mit der Abstammung der geborenen „Spree-Athener" andererseits im Einklang. Der Berliner ist aus dem Märker hervorgegangen, der mit saurem Schweiß seiner Scholle die Frucht abringen mußte, sein Land mit kraftvollem Arm verteidigte (Großbeeren) und an den Kämpfen 1864, 1866 und 1870 Helden- haften Anteil hatte. Hieraus erklärt sich der Fleiß des Berliners und sein selb- ständiges, energisches, oft handfestes und nicht selten gediegenes Wesen, das mit der Entwicklung von Preußens und Deutschlands Macht in gleichem Verhältnis wachsen mußte. Allerdings hat sich auch durch das Leben in der Großstadt, wo der Kampf ums Dasein auf verhältnismäßig kleinem Gebiet um so heftiger sein muß, manche Schattenseite in dem Wesen des Berliners ausgebildet. So zeigt sich neben der wärmsten Hilfsbereitschaft sichtliche Schadenfreude, neben tiefem Mitgefühl beißender Spott, neben aufrichtiger Empfindung für Gerechtigkeit bös- artige Satire, neben der liebenswürdigsten Gastfreundschaft vielfach verletzender Egoismus. Infolge der Abstammung vereinigen sich in dem Berliner „der Fleiß des Deutschen, die Zähigkeit des Slaven, die Gewandtheit des Franzosen und die Beredsamkeit des Israeliten". So ist Berlin schon durch das Wesen der Bewohner der Stempel einer steißigen Arbeits- und flotten Geschäftsstadt aufgedrückt. Munter fließt die Arbeit fort, die Geschäfte werden schnell erledigt, denn der Berliner versteht es, nicht nur mit der Hand, sondern auch mit dem Munde den Nagel auf den Kopf zu treffen. Ein guter Witz, den der echte Berliner immer in Bereitschaft hat, leistet oft mehr als aller Redeschwall, um zur Arbeit anzn- spornen oder den Käufer für das Geschäft geneigt zu machen. Der Berliner Witz ist scharf und sagt derb, was er sagen will. Drollig klingt er im echten Berliner Dialekt, der sich durch Verwechselungen von „mir" und „mich" aus- zeichnet, das I statt G gebraucht :c.
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