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1. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 233

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
233 in Schutt verwandelt wurde. Aus Wassermangel konnte der Brand nur erst langsam gelöscht werden und die un- glücklichen Einwohner wurden wahrend des Beschießens von der Besatzung geplündert. Da endlich Daun anlangte, auch das preußische Heer Mangel an Lebensmitteln und Schießbedarf hatte, so wurde die Belagerung aufgehoben und 5 Kirchen und 416 Häuser lagen in Asche, mehrere tausend Familien hatten ihre Habe verloren; der große Gar- ten war zum Verhau gemacht worden, der Verlust an Häusern allein, ohne die öffentlichen Gebäude mit zu rech- nen, wurde auf 1 Million 200,000 Thaler angegeben. Friedrich ging nach Schlesien, wohin Daun > und Lascy abermals folgten. Das kleine in Sachsen zurückgebliebene preußische Heer unter Hülsen konnte sich gegen das überlegene Reichs he er, welches mit 12,000 Würtenberger verstärkt worden war, nicht hal, len, und verlor Torgau und Wittenberg, nachdem zu, vor fast drei Viertheile der letztem Stadt in einen Schutt- haufen verwandelt worden waren. Friedrich, der unter- dessen in Schlesien gesiegt hatte, kehrte zu Ende des Octobers nach Sachsen zurück. Das Reichsheec floh vor ihm und räumte sogar Leipzig. Der König aberzog ge- gen Daun, der ein festes Lager bei Torgau bezogen hatte. Eine Schlacht mußte nun entscheiden, wer im Be- sitz von Sachsen bleiben sollte. Am 3. November griff Friedrich an, und ging die Schlacht verloren, so war sein Untergang beinahe unvermeidlich. Nachdem der Feldmar- schall Daun am Abend dieses blutigen Tags schon Sieges- boten nach Wien gesendet hatte, wurde ihm durch den Hel- denmuth der Preußen der Sieg wieder entrissen, und er mußte, nachdem er selbst verwundet und sein Heer völlig aufgelöst war, Sachsen mit Ausnahme von Dresden räumen. Friedrich nahm sein Winterquartier in Leiv- zig, und forderte von der Stadt in barem Gelde und Lie- ferungen über eine Million Thaler. Erbittert über die Parteilichkeit der Leipziger gegen das Reichsheer, er- laubten sich die preußischen Befehlshaber große Miß- handlungen gegen die Magistratspersonen und Kaufleute, und wegen der Weigerung, die Kriegssteuern zu bezahlen, wurde die Stadt mit Brand bedroht. Da trat der edel«

2. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 230

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
230 Eine zweite Schlacht lieferte er am 18. Juni bei Kollin, und schon hatte er sie gewonnen, als ihm vier sächsische Reiterregimenter den Sieg entrissen und eine der blutigsten Niederlagen veranlaßten, die jemals das preußische Heer erlitten hat. Es war der Oberst von Wenkendorf, der mit dem Regimenté Prinz Karl die weichenden Oeftrei- cher zum Stehen, die siegenden Preußen zum Fliehen brachte, und der Kaiserin Maria Theresia ihr Heer, ihre Hauptstadt Prag und ihr Königreich Böhmen ret- tete. Das reiche Oe streich hat keine namenswcrthe Be- lohnung und sein Landesherr keinen Denkstein für diese Helden gehabt, die den Waffenruhm der Sachsen so glän- zend herstellten; aber die Nachwelt soll ihre Tbaten nicht vergessen, und wenn andere Krieger sich ihrer Großthaten rühmen, so trete der Sachse stolz in ihre Reihen und nenne den Namen Kollin! Nach dieser Schlacht zog sich Friedrich Ii. mit dem größten Theile seines Heeres wieder nach Sachsen. Ihm folgten die Oe streich er unter Daun und Karl von Lothringen und erreichten noch vor ihm Zitrau, wel- ches eine kleine preußische Schaar tapfer vertheidigte. Daun ließ die Stadt in Gegenwart des Prinzen Ta ver von Sachsen in den Brand schießen. Während die Preu- ßen sich durchschlugen, sank die gewerbreichste Stadt des Landes in Asche und begrub einen Theil ihrer Bürger un- ter ihren Trümmern, Nur 60 Häuser blieben vom Feuer verschont. Der Schaden ward auf zehn Millionen Thaler berechnet. Nach mehrern kleinen Gefechten wurde eine dritte Hauptschlacht geliefert, deren Schauplatz Sachsen war. Das Reich sh eer unter dem Prinzen I oseph von Sach- sen - Hildburghau sen hatte sich mit dem franzö- sischen unter Sou bise vereinigt und beide, zusammen an 70,000 Mann stark, wollten die Preußen aus Sach- sen vertreiben. Am ö. November kam es bei Roßbach zur Schlacht. Die Preußen waren nur 20,000 Mann stark, erfochten aber binnen 3 Stunden einen < so vollkom- menen Sieg, daß das verbündete Heer in die wildeste Flucht sich auflöste und viele Tausend Gefangene mnd eine große Menge Geschütz und Gepäck in den Händen der Sieger

3. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 234

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
234 müthige und damals reiche berliner Kaufmann God- zowski in's Mittel, bandelte bei seinem eigenen Landes, Herrn die Lieferungen auf 8 Tonnen Goldes herab, für de- ren Zahlung er sich selbst verbürgte, und auf seine Fürbit- ten nahmen auch die Mißhandlungen ein Ende. Leipzigs Handel litt außerdem noch durch die schlechten Münzen, die der preußische Jude Ephraim als Münzpachter aus- prägen ließ, großen Schaden. Im folgenden 176lsten Jahre verminderten sich Sach- sens Kriegsdrangsale einigermaßen, da der Hauptkrieg sich nach S chlesien und in die Marken zog. Die Reichs- truppen, jetzt unter Serbilloni, wurden von Seid- litz bis nach Franken zurückgedrängt, und Prinz Hein, rich behauptete Sachsen, bis im Anfang des November Daun wieder einrückte um an der Mulde und Zscho» pau im Erzgebirge seine Winterquartiere zu machen. Die sächsischen Truppen hatten sich im Anfang dieses Jahres in Verbindung mit dem Reichs Heere einer Ver- einigung der hannoverschen und preußischen Trup- pen widersetzen wollen, wurden aber am 15. Februar 1761 bei Langensalza mit einem Verlust von 5,ooo Mann geschlagen. Darauf standen die Sachsen bei dem fran- zösischen Heere und eroberten auf kurze Zeit Wolfen- büttel. Bei der Berennung von Braunschweig er- litten sie aber große Verluste. Im Jahr 1762 vergrößer- ten sich die Friedenshoffnungen, doch wollte jede Partei vor- her noä) Schlachten gewinnen. In Sachsen befehligte Serbelloni die Oestreicher; er hatte eine durch Kunst verstärkte Stellung, die sich von Dippoldiswalde bei Dresden über Freiberg und Wald heim ausdehnte und völlig unangreifbar schien, allein Prinz Heinrich drängte nach einigen siegreichen Gefechten die Oestreicher über die Weißeritz und trennte sie von dem Reichs- heere, und darauf erfocht er am 29. Oktober bei Frei- berg einen glänzenden Sieg über Haddik, woraufer sich des ganzen Erzgebirges wieder bemächtigte. Darauf schloß Friedrich im November 1762 für die Wintermo, nare einen Waffenstillstand für Sachsen und Schlesien. Oestreicher und Preußen hielten in Sachsen ihre Winterquartiere. \

4. Das Vaterland - S. 258

1906 - Leipzig : Degener
— 258 — kleine Armee für sich. Heute besteht diese „Schutztruppe" aus ca. 6000 Personen, die einen Kostenaufwand von weit über 8 Millionen Mark verursachen. 7. Die Bewohner Verlins. Vor dem 30jährigen Kriege hatte Berlin etwa 14000 Einwohner, ans slavischer und germanischer Blutsvermischung stammend. Nachdem in der Zeit des großen Krieges die Zahl zurückgegangen war, hob sie sich unter dem Großen Kurfürsten auf 20000, indem 1685 über fünftausend französische Emigranten hier eine neue Heimat fanden. Aus der Vermischung dieser drei Volkselemente, denen noch ein Teil jüdischer Abstammung beigefügt ist, sind die heutigen „echten Berliner" entstanden, die zu den Eingewanderten etwa im Verhältnis von 1 :2 stehen. Als Berlin preußische Königs-Resideuz wurde (1701), zählte sie55000 Einwohner, welche bis 1800 auf etwa 150000 anwuchsen. Bei der Erhebung der Stadt zur deutschen Kaiser-Residenz hatte sie 825 000 Einwohner, und diese Zahl stieg bis zum Jahre 1900 auf: 1888 000, so daß Berlin die drittgrößte Stadt Europas ist. Das Wesen der „echten Berliner" steht mit der Entwicklung Berlins einer- seits und mit der Abstammung der geborenen „Spree-Athener" andererseits im Einklang. Der Berliner ist aus dem Märker hervorgegangen, der mit saurem Schweiß seiner Scholle die Frucht abringen mußte, sein Land mit kraftvollem Arm verteidigte (Großbeeren) und an den Kämpfen 1864, 1866 und 1870 Helden- haften Anteil hatte. Hieraus erklärt sich der Fleiß des Berliners und sein selb- ständiges, energisches, oft handfestes und nicht selten gediegenes Wesen, das mit der Entwicklung von Preußens und Deutschlands Macht in gleichem Verhältnis wachsen mußte. Allerdings hat sich auch durch das Leben in der Großstadt, wo der Kampf ums Dasein auf verhältnismäßig kleinem Gebiet um so heftiger sein muß, manche Schattenseite in dem Wesen des Berliners ausgebildet. So zeigt sich neben der wärmsten Hilfsbereitschaft sichtliche Schadenfreude, neben tiefem Mitgefühl beißender Spott, neben aufrichtiger Empfindung für Gerechtigkeit bös- artige Satire, neben der liebenswürdigsten Gastfreundschaft vielfach verletzender Egoismus. Infolge der Abstammung vereinigen sich in dem Berliner „der Fleiß des Deutschen, die Zähigkeit des Slaven, die Gewandtheit des Franzosen und die Beredsamkeit des Israeliten". So ist Berlin schon durch das Wesen der Bewohner der Stempel einer steißigen Arbeits- und flotten Geschäftsstadt aufgedrückt. Munter fließt die Arbeit fort, die Geschäfte werden schnell erledigt, denn der Berliner versteht es, nicht nur mit der Hand, sondern auch mit dem Munde den Nagel auf den Kopf zu treffen. Ein guter Witz, den der echte Berliner immer in Bereitschaft hat, leistet oft mehr als aller Redeschwall, um zur Arbeit anzn- spornen oder den Käufer für das Geschäft geneigt zu machen. Der Berliner Witz ist scharf und sagt derb, was er sagen will. Drollig klingt er im echten Berliner Dialekt, der sich durch Verwechselungen von „mir" und „mich" aus- zeichnet, das I statt G gebraucht :c.
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