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1. Das Vaterland - S. 244

1906 - Leipzig : Degener
244 — Hauptort des Spreewaldes, der mit seinen 5000 Bewohnern sich auf einer Fläche von 55 km* ausbreitet. Aber nicht nur landschaftlich, sondern auch durch seine Bewohner ist der Spreervuld: Oorfslraße in Lehde. Spreewald merkwürdig. Hier, wie an der oberen Spree ist noch ein Nest des wendischen Volkes erhalten, welcher der wendischen Sprache, den wendischen Sitten und Gebräuchen treu geblieben ist. Diese Spreewälder, welche im Abnehmen begriffen sind, beschäftigen sich mit Viehzucht, Wiesenkultur und Gemüsebau. Das

2. Das Vaterland - S. 258

1906 - Leipzig : Degener
— 258 — kleine Armee für sich. Heute besteht diese „Schutztruppe" aus ca. 6000 Personen, die einen Kostenaufwand von weit über 8 Millionen Mark verursachen. 7. Die Bewohner Verlins. Vor dem 30jährigen Kriege hatte Berlin etwa 14000 Einwohner, ans slavischer und germanischer Blutsvermischung stammend. Nachdem in der Zeit des großen Krieges die Zahl zurückgegangen war, hob sie sich unter dem Großen Kurfürsten auf 20000, indem 1685 über fünftausend französische Emigranten hier eine neue Heimat fanden. Aus der Vermischung dieser drei Volkselemente, denen noch ein Teil jüdischer Abstammung beigefügt ist, sind die heutigen „echten Berliner" entstanden, die zu den Eingewanderten etwa im Verhältnis von 1 :2 stehen. Als Berlin preußische Königs-Resideuz wurde (1701), zählte sie55000 Einwohner, welche bis 1800 auf etwa 150000 anwuchsen. Bei der Erhebung der Stadt zur deutschen Kaiser-Residenz hatte sie 825 000 Einwohner, und diese Zahl stieg bis zum Jahre 1900 auf: 1888 000, so daß Berlin die drittgrößte Stadt Europas ist. Das Wesen der „echten Berliner" steht mit der Entwicklung Berlins einer- seits und mit der Abstammung der geborenen „Spree-Athener" andererseits im Einklang. Der Berliner ist aus dem Märker hervorgegangen, der mit saurem Schweiß seiner Scholle die Frucht abringen mußte, sein Land mit kraftvollem Arm verteidigte (Großbeeren) und an den Kämpfen 1864, 1866 und 1870 Helden- haften Anteil hatte. Hieraus erklärt sich der Fleiß des Berliners und sein selb- ständiges, energisches, oft handfestes und nicht selten gediegenes Wesen, das mit der Entwicklung von Preußens und Deutschlands Macht in gleichem Verhältnis wachsen mußte. Allerdings hat sich auch durch das Leben in der Großstadt, wo der Kampf ums Dasein auf verhältnismäßig kleinem Gebiet um so heftiger sein muß, manche Schattenseite in dem Wesen des Berliners ausgebildet. So zeigt sich neben der wärmsten Hilfsbereitschaft sichtliche Schadenfreude, neben tiefem Mitgefühl beißender Spott, neben aufrichtiger Empfindung für Gerechtigkeit bös- artige Satire, neben der liebenswürdigsten Gastfreundschaft vielfach verletzender Egoismus. Infolge der Abstammung vereinigen sich in dem Berliner „der Fleiß des Deutschen, die Zähigkeit des Slaven, die Gewandtheit des Franzosen und die Beredsamkeit des Israeliten". So ist Berlin schon durch das Wesen der Bewohner der Stempel einer steißigen Arbeits- und flotten Geschäftsstadt aufgedrückt. Munter fließt die Arbeit fort, die Geschäfte werden schnell erledigt, denn der Berliner versteht es, nicht nur mit der Hand, sondern auch mit dem Munde den Nagel auf den Kopf zu treffen. Ein guter Witz, den der echte Berliner immer in Bereitschaft hat, leistet oft mehr als aller Redeschwall, um zur Arbeit anzn- spornen oder den Käufer für das Geschäft geneigt zu machen. Der Berliner Witz ist scharf und sagt derb, was er sagen will. Drollig klingt er im echten Berliner Dialekt, der sich durch Verwechselungen von „mir" und „mich" aus- zeichnet, das I statt G gebraucht :c.

3. Das Vaterland - S. 194

1906 - Leipzig : Degener
— 194 — Becken zu einem Haupthandelslande Deutschlands und der Erde gemacht, woraus sich die große Bedeutung Leipzigs als Hauptplatz für den Großhandel ergiebt. Die günstigen Verkehrsstraßen sind zugleich auch Heerstraßen, auf denen die Völker zusammenstoßen und ihre Geschicke durch die Waffen entscheiden. An solchen Ereignissen sind die Elb- und Saalelinien reich, erstere zeigt Schlachtplätze im Dresdener Kessel, bei Torgau und Wittenberg, letztere auf dem „Leipziger- Plane" zwischen Naumburg — Zeitz und Leipzig. Wo aber Industrie und Handel blühen, wo die Völker der Welt sich beim Austausch ihrer Produkte berühren, da findet der Geist des Menschen Gelegenheit, seinen Blick zu erweitern und seine Kräfte im freien Fluge zu entfalten. Das ganze Geistesleben in diesem Gebiete ist dafür ein beredtes Zeugnis. Die Uni- versitäten in Leipzig, Halle und Jena, die Fürstenschulen in Pforta, Grimma und Meißen, zahlreiche Fachschulen im Dienste der verschiedenen Industriezweige, wie alle anderen blühenden Schulanstalten beweisen den hohen Stand der geistigen Kultur, die im Laufe der Zeit zu verschiedenen Malen mit Macht über die Gren- zen des engereu Gebietes ausstrahlte. Ist doch die kurfürstlich obersächsische Kanzlei die Geburtsstätte unseres Schriftdeutsch, dem Luther durch seine Bibel- Übersetzung die weiteste Verbreitung sicherte. Ebenso ging Luthers Kirchenrefor- mation von hier aus; die sächsischen Lande wurden die Hochburgen des Protestau- tismns und sind es geblieben, denn ihre Bewohner sind vorwiegend evangelisch; der Gustav Adolf-Vereiu ist in Leipzig entstanden, und eine sehr rührige evau- gelische Missionsgesellschaft hat dort ihren Sitz; desgleichen hat die segensreiche Herrnhnter Mission im östlichen Sachsen ihren Ausgangspunkt. In Leipzig wurde Richard Wagner geboren, welcher der Tonkunst neue Bahnen gewiesen hat, ebenso Leibniz, der Begründer der deutschen Philosophie. Auch Lessing, Gellert und viele andere, welche bahnbrechend auf den Gebieten des Geistes gewirkt haben, stammen aus Obersachseu. Das Sächsische Becken war seit dem 6. Jahrhundert von den heidnischen Slaven oder Wenden besetzt. Heinrich I. bezwang sie und führte mit den deutschen Völkern zugleich das Christentum ein. Wendische Reste haben sich erhalten in der Lausitz, wo die wendische Sprache noch heute zu hören ist, und im Altenbnrgischen, wo wendische Tracht und Sitte zu den Eigentümlichkeiten des Landes gehören; außerdem ist in vielen alten Siedlungen das hufeisenförmig gebaute Rundlings- dorf mit nur einem Eingange und einem großen Platze in der Mitte zu erkennen. Die meisten Spuren des Wendentums sind aber in den Ortsnamen zu erkennen, die vielfach auf itz, zig, au, :c. enden und oft treffend den Charakter des Landes oder des Ortes bezeichnen. Außer den germanisierten Wenden sind die jetzigen Bewohner, abgesehen von den überall zerstreut lebenden Juden, deutscher Abkunft. Das Vogtland ist von den Franken besiedelt, der nördliche Teil des Beckens, in dein schon die Grenze zwischen dem Oberdeutschen und Niederdeutschen liegt, von den Sachsen, der größte Teil in der Mitte, wie im Süden von den Thüringern. Infolge der hier zusammengeschobenen Volksstämme, zwischen denen zahlreiche Vermischungen eingetreten sind, giebt es viele Dialekte, von denen der obersächsische

4. Vaterlandskunde - S. 178

1831 - Leipzig : Reclam
175 endlich, des Blutvergießens müde, ein Volk nach dem andern von Oestreich adfiel und mit Preußen Frieden machte. Endlich erfolgte auch der lang ersehnte Friede mit Oestreich den r6ten Febr. 1765, in welchem Mae ria Theresia zum otm Male Schlesien dem Könige Friedrich zusicherte. So ist es geblieben, und die braven Schlesier freuen sich, daß sie unter Preußens Scepter stehen, und drücken diese Freude durch Anhäng- lichkeit an den König und das Königl. Haus, durch Fleiß und Betriebsamkeit, durch ihren biedern Sinn auf jede Weise dankbar ans. Der Religion nach sind über eine Million Einwohner evangelisch, jedoch ist die Anzahl der Katholiken, welche unter dem Bischöfe in Breslau stehen, kaum um einige Hundert weniger. Un- ter den Evangelischen befinden sich viele Herrnhuter, welche hier mehrere Niederlassungen haben, so wie auch einige Hundert Mennoniten und Hußiten. Hinsichtlich der Abstammung sind die Bewohner mei- stens deutschen Ursprungs; Wenden finden sich nur noch in der Oberlausitz, und Polen auf dem rechten Ufer der Oder, welches daher auch gewöhnlich die pol- nische Seite heißt, und sich von der linken in der Fruchtbarkeit, Naturschönheit und Bildung der Einwoh- ner überhaupt sehr unterscheidet, und von dieser hierin weit übertroffen wird. Auch zwischen Oberschlesien und Niederschlesien, wie das Land gewöhnlich noch eingetheilt wird, ist dieser Unterschied bemerklich; indem jenes, welches meistens den Regierungsbezirk von Oppeln umfaßt, diesem in eben diesen Hinsich- ten bedeutend nachsteher. Im Ganzen genommen ist die Bildung jedoch sehr vorgeschritten und wird durch die Universität in Breslau, durch mehrere hohe Schulen und Schullehrerseminare immer mehr befördert. Mehrere Festungen beschützen das Land, von denen die meisten erst von Friedrich dem Großen angelegt worden sind;
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