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1. Das Vaterland - S. 43

1906 - Leipzig : Degener
— 43 — in Siebenbürgen halten 200000 Deutsche in den alten Sachsenstädten Hermann- stadt, Kronstadt :c. gute Grenzwacht; mit rühender Treue hängen sie an ihrer Sprache, ihren Sitten und an ihrem Glauben. In Rußland tritt uns das Deutschtum trotz aller Russifizieruugsmaßregeln noch als größere Masse in den Ostseeprovinzen entgegen; in kleineren Gebieten finden wir es in Südrußland in der Nähe des Schwarzen Meeres, an der Wolga in der Umgebung von Saratow, wie in vielen kleinen Gemeinden südwärts bis nach Tiflis. Die Schweiz ist ein aus deutschem Geist herausgewachsener Staat, deutsch ist der Geist seiner Verfassung und seines politischen Lebens, deutsch ist sein politischer Mittelpunkt, wenn auch neben dem Deutschen das Französische und Italienische als gleichberechtigt gelten. In Luxemburg und Belgien ist der größere Teil, in Holland die ganze Bevölkerung deutschen Ursprungs. Die deutschen Auswanderer, welche in Nordamerika ihr neues Heim suchten, wandten sich zumeist nach der Mitte der Vereinigten Staaten, um hier als Ackerbauer auf den Farmen oder als Kaufleute und Handwerker in den Großstädten zu leben. Etwa 7 Mill. Deutsche haben hier ihr Brot gefunden. Trotzdem viele von ihnen vom irdischen Glück begünstigt sind, vergessen sie doch ihre alte Heimat nicht; sie pflegen und erhalten das Deutschtum in ihrer Sprache und in ihren Sitten; deutsche Turn- und Gesangvereine, deutsche Schauspielhäuser, gemeinsame Feste an deutschen Ehrentagen, deutsche Zeitungen :c. bieten Gelegenheit, das Gefühl der Zugehörigkeit zum Mutterlande wach zu erhalten. Ebenso fanden in Südamerika viele Deutsche südlich vom Wendekreise des Steinbocks ein geeignetes Klima und fruchtbaren Boden zur Ausiedlung. In Brasilien leben etwa 200000 Deutsche; die meisten haben sich durch Vermittlung der „Hanseatischen Kolonisationsgesellschaft in Hamburg" in den südlichsten Provinzen des Landes, in Rio Grande do Sul, Santa Catharina, Parana und Sao Paulo augesiedelt und deutsche Orte, wie Blumenau, Hansa n. a., gegründet. Etwa 8000 Deutsche leben in Chile (spr. Tschile), wo sie besonders in der Umgegend von Valdivia außerordentlich viel zum wirtschaftlichen Aufschwung beigetragen haben. In Australien haben sich etwa 100000 Deutsche angesiedelt. Ganze Ge- meinden aus der Ukermark und aus Niederschlesien sind in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts unter Führung ihrer Geistlichen dorthin ausgewandert und haben in Südanstralien viel Segen gestiftet. Hier, besonders in der Hauptstadt Adelaide, ist das Deutschtum am stärksten vertreten. Außer in diesen geschlossenen Massen leben Deutsche in kleineren Gemeinden oder auch wohl einzeln auf dem ganzen Erdball. In den deutscheu Kolouieen beginnt ihre Zahl, soweit das ungesunde Klima ihnen keine Schranke setzt, zuzu- nehmen.

2. Das Vaterland - S. 258

1906 - Leipzig : Degener
— 258 — kleine Armee für sich. Heute besteht diese „Schutztruppe" aus ca. 6000 Personen, die einen Kostenaufwand von weit über 8 Millionen Mark verursachen. 7. Die Bewohner Verlins. Vor dem 30jährigen Kriege hatte Berlin etwa 14000 Einwohner, ans slavischer und germanischer Blutsvermischung stammend. Nachdem in der Zeit des großen Krieges die Zahl zurückgegangen war, hob sie sich unter dem Großen Kurfürsten auf 20000, indem 1685 über fünftausend französische Emigranten hier eine neue Heimat fanden. Aus der Vermischung dieser drei Volkselemente, denen noch ein Teil jüdischer Abstammung beigefügt ist, sind die heutigen „echten Berliner" entstanden, die zu den Eingewanderten etwa im Verhältnis von 1 :2 stehen. Als Berlin preußische Königs-Resideuz wurde (1701), zählte sie55000 Einwohner, welche bis 1800 auf etwa 150000 anwuchsen. Bei der Erhebung der Stadt zur deutschen Kaiser-Residenz hatte sie 825 000 Einwohner, und diese Zahl stieg bis zum Jahre 1900 auf: 1888 000, so daß Berlin die drittgrößte Stadt Europas ist. Das Wesen der „echten Berliner" steht mit der Entwicklung Berlins einer- seits und mit der Abstammung der geborenen „Spree-Athener" andererseits im Einklang. Der Berliner ist aus dem Märker hervorgegangen, der mit saurem Schweiß seiner Scholle die Frucht abringen mußte, sein Land mit kraftvollem Arm verteidigte (Großbeeren) und an den Kämpfen 1864, 1866 und 1870 Helden- haften Anteil hatte. Hieraus erklärt sich der Fleiß des Berliners und sein selb- ständiges, energisches, oft handfestes und nicht selten gediegenes Wesen, das mit der Entwicklung von Preußens und Deutschlands Macht in gleichem Verhältnis wachsen mußte. Allerdings hat sich auch durch das Leben in der Großstadt, wo der Kampf ums Dasein auf verhältnismäßig kleinem Gebiet um so heftiger sein muß, manche Schattenseite in dem Wesen des Berliners ausgebildet. So zeigt sich neben der wärmsten Hilfsbereitschaft sichtliche Schadenfreude, neben tiefem Mitgefühl beißender Spott, neben aufrichtiger Empfindung für Gerechtigkeit bös- artige Satire, neben der liebenswürdigsten Gastfreundschaft vielfach verletzender Egoismus. Infolge der Abstammung vereinigen sich in dem Berliner „der Fleiß des Deutschen, die Zähigkeit des Slaven, die Gewandtheit des Franzosen und die Beredsamkeit des Israeliten". So ist Berlin schon durch das Wesen der Bewohner der Stempel einer steißigen Arbeits- und flotten Geschäftsstadt aufgedrückt. Munter fließt die Arbeit fort, die Geschäfte werden schnell erledigt, denn der Berliner versteht es, nicht nur mit der Hand, sondern auch mit dem Munde den Nagel auf den Kopf zu treffen. Ein guter Witz, den der echte Berliner immer in Bereitschaft hat, leistet oft mehr als aller Redeschwall, um zur Arbeit anzn- spornen oder den Käufer für das Geschäft geneigt zu machen. Der Berliner Witz ist scharf und sagt derb, was er sagen will. Drollig klingt er im echten Berliner Dialekt, der sich durch Verwechselungen von „mir" und „mich" aus- zeichnet, das I statt G gebraucht :c.

3. Das Vaterland - S. 42

1906 - Leipzig : Degener
— 42 — Am mächtigsten dringt das slavische Element von Osten her in die deutschen Gebiete ein. Die Polen in Preußen, Posen und Ost-Schlesien sind ein Teil eines noch zahlreichen Volkes, das eine große Vergangenheit hat und darum von der Zukunft eine politische Selbständigkeit erhofft. Durch Geburtenüberschuß nehmen die Polen an Zahl zu, sie strömen nach Westen aus und wirken politisierend unter den Deutschen; sie bilden einen vollständig gesellschaftlichen Aufbau von den Arbeitern und Bauern hinauf bis zu einer stolzen Aristokratie mit einer Kopfzahl von etwa 3 Mill. und sind darum eine nicht zu unterschätzende Macht gegen das Deutschtum. Auf deutschem Boden giebt es 78 Städte und Städtchen mit pol- nischen Mehrheiten, darunter Posen als Großstadt. Außer der Sprachverschiedenheit verschärft der konfessionelle Unterschied zwischen den katholischen Polen und den protestantischen Deutschen den Gegensatz. Die kassnbische Sprache (gespr. v. 3—4000 in Westpreußen westlich von der Weichsel), die masnrische (gespr. v. 106000 an dem Südabhange der preußischen Seenplatte), die litauische (gespr. v. 121000 im nördlichen Ostpreußen) und die wendische Sprache (gespr. v. 118000 in der Lausitz, des. im Spreewalde) werden nur auf Dörfern gesprochen; sie sind die Sprachen des niederen Volkes und befinden sich im Abnehmen. Weniger großen Einfluß übt das romanische Element von Westen her aus. Französisch sprechen im westlichen Elsaß-Lothringen 217000, wallonisch in Malmedy und Umgebung 11000. — Endlich dringt von Norden her die dänische Sprache (gesprochen v. 139000) in Nordschleswig ein. Deutsches Volk auf fremdem Boden. Außerhalb der Grenzen des Deutschen Reiches wohnen mehr denn 30 Mill. Deutsche, also mehr denn die Hälfte der Bewohner Deutschlands. Dieses Ver- hältnis, giebt einen genauen Blick einmal auf die Größe des Uberschußes an Be- völkernng, den das Mutterland abstoßen mußte, dann auf die reichen Beziehungen, die durch die Ausgewanderten zwischen dem Mutterlande und der weiten Welt erwachsen sind. Etwa 11 Mill. Deutsche wohnen in Österreich-Ungarn, 4 in den Niederlanden, 3 in Belgien und Luxemburg, 2 iu der Schweiz, 1 in Rußland 7 in Nordamerika, 2 zerstreut in der weiten Welt. Viel bedeutsamer aber als diese Zahlen ist der innere Wert der Verbreitung deutschen Elementes auf der ganzen Erde: Deutscher Fleiß und deutsche Schaffens- kraft haben überall wirtschaftliche Lebensquellen erschlossen und Anknüpfungspunkte für den deutschen Handel geschaffen; deutsches Wesen und deutsche Art, deutsches Wissen und Können sind überall geschätzt und haben unserer Nation den ersten Platz in der Reihe der Kulturvölker verschafft; deutsche Sprache und deutsche Bildung sind mit und ohne Absicht verbreitet. In Österreich-Ungarn wohnen die Deutschen in geschlossenen Massen in den Alpenländern südwärts bis zur oberen Drau und oberen Etsch, ostwärts bis an Ungarns Grenze, nordwärts bis an die mährischen Höhen, wo sich ein Kranz deutschen Landes um das böhmische Binnenland herumzieht. Zahlreiche kleinere Flächen des Deutschtums liegen in dem tschechischen Teile Böhmens wie in Ungarn;

4. Vaterlandskunde - S. 70

1831 - Leipzig : Reclam
70 mehreren Jahrhunderten zu Polen gehörte, seit dem Jahre 1660, zu der Zeit, wo der große Kurfürst re- gierte, mit dem Brandenburgischen Staate verbunden wurde, und daß der Kurfürst Friedrich Iii. sich 1701 in der Stadt Königsberg zum Könige dieses Landes krönen ließ. Der Name „Preußen" soll von den ehe- maligen Bewohnern, welche sich Preußen nannten, entstanden seyn, und wurde dann spater auf's ganze Land ausgedehnt. Die Provinz grenzt, wie ihr auf der Charte sehet, an das größte aller Lander in Euro- pa, an Rußland, ferner an Polen, an Westpreußen und an die Ostsee, und enthalt 702 £>. M. und 1 Mill. 200,000 E., so daß also auf der Q. M. im Durch- schnitt 1709 Menschen leben. Zu den früher» Ein- wohnern, welche meistentheils aus Polen und Lithau- ern, von denen noch viele im Bezirke Gumbinnen le- den, bestände»», wanderten späterhin viele Deutsche, die daher jetzt auch die Mehrheit ausmachen, und deutsche Sprache und deutsche Sitten fast allgemein verbreitet ha- den. Nur in einigen Gegenden, besonders an den Gren- zen wird noch lithauisch und polnisch gesprochen. In Hinsicht der Religion sind die Einwohner meistentheils evangelisch; es finden sich jedoch, außer den Katholiken, auch einige hundert Mennoniten und einige tausend Ju- den daselbst. Obgleich auf dem Lande die Bildung noch nicht so weit vorgeschritten ist, wie in einigen andern Provinzen, so tritt doch in dem Charakter der Preußen eine große Anhänglichkeit an den König und an das Vaterland, so wie auch Tapferkeit im Kriege und Bie- derkeit i»u Handel und Wandel deutlich hervor; und es kann nicht fehlen, daß bey der Thatigkeit und Sorg- falt, welche man seit einigen Jahren dem Schulwesen auch in dieser Provinz widmet, die Bildung sich im- mer mehr heben werde.

5. Vaterlandskunde - S. 96

1831 - Leipzig : Reclam
96 s bedeutendste Stadt, so daß wir hiermit die Beschreibung unserer Provinz beschließen und zu einer andern über- gehen. Iii. Beschreibung der Provinz Posen« Dieser Landestheil gehörte sonst zum Königreiche Polen, welches als für sich bestehend aufgehört hat, und an Rußland, Oesterreich und Preußen gefallen ist» Die mehrmalige Theilung dieses Staats geschah, wie ihr aus der Geschichte wissen werdet, unter unserm Könige Friedrich Wilhelm Ii., und obgleich Na- poleon in dem unglücklichen Frieden von Tilsit al- les von unserm Vaterlande abgerissen hatte, was ihm von Polen früher zugefallen war, so erhielt es doch vach dem Sturze des französischen Kaisers das Ver- lorne zum größten Theil wieder, wozu die Provinz Po- sen gehört. Sie enthalt 538 Q. M- und i,o4o,ooo E., welche der Religion nach meistens Katholiken sind, und einen Erzbischof über sich haben; Evangelische stnden sich besonders in den Städten an der Grenze Schlesiens und Brandenburgs, und machen ohngefähr ein Drittheil der ganzen Bevölkerung aus. Auch hal- ten sich hier die meisten Juden auf, und betreiben vor- züglich den Handel und die Schenkwirthschaft oder den Kretscham. Polen, Deutsche und Juden sind daher die Nationen, welche wir hier antreffen. In Hinsicht der Bildung im Allgemeinen stehet diese Provinz den übri- gen nach, und so sehr es auch das Bestreben der Re, gierung ist, und so viel sie auch durch Anlegung neuer Schulen und Bildungsanstalten für die Aufklärung und Bildung gerhan hat, so befindet sich doch ein groß- ßer Theil der polnischen Einwohner, besonders der Land- lleute, in großer Unwissenheit, im Aberglauben und Roheit. Der Grund davon liegt in der Vergangenheit,
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