Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 53

1880 - Leipzig : Arnoldi
Dritter Kursus. Die Kulturgeschichte. 53 2000 chaldäischer Sterndienst. -— Abraham. Pelasgische Bauten in Griechenland. i5oo die ältesten Veden der Indier. — Schiffahrt und Kunstfleifs der Phönizier. — Moses Gesetzgeber der Israeliten. 1250 Reich der Assyrier von Ninive. Keilschrift. 1000 David. Blüte der hebräischen Dichtkunst. — Zaruthastra (Zoroaster) Religionsstifter in Baktrien. — Blüte des hellenischen Epos in den Kolonien. Homer und die Homeriden. 776 Aera der Olympiaden. Dorischer und ionischer Tempelbau. 753 Aera der Erbauung Roms. Etruskische Kunst. 700 das lydische u. das medische Reich. — Der Prophet Jesaias. 606 Zerstörung von Ninive. Nebukadnezar König von Babylon. Die Propheten Jeremias, Ezechiel. Hellenische Festversammlungen. Blüte der Lyrik; dieaeolier Alkaeos und Sappho. — Die sieben Weisen: Thaies von Milet, Vater der Philosophie; Solon von Athen. 559 Cyrus. — Croesus von Lydien. — Indischer Buddhaismus (Buddha t 5^3). 540 Pflege der Künste durch die Peisistratiden von Athen. Sammlung der homerischen Gedichte. Anakreon. — Pythagoras lehrt zu Kroton. 500 Kriege zwischen Griechen und Persern. — Der Dichter Simonides. — Der Weltweise Confucius in China. 480 Schlacht bei Salamis. Pindaros’ Hymnen. Die Tragödien des Aeschylos (f 456). 445 höchste Blüte der Kunst in Athen unter Perikies’ Staatsverwaltung. Der Maler Polygnotos. Bau des Parthenons und der Propyläen; die Götterbilder des Pheidias. — Hero-dots Geschichte. — Die Tragödien des Sophokles (f 405). 431 der peloponnesische Krieg. Der Geschichtschreiber Thuky-dides. Die Tragödien des Euripides (f 406). 429 f Perikies. Der Arzt Hippokrates. Platon geboren. Die Sophisten in Athen: ihr Gegner Sokrates. Die attische Komödie; Aristophanes. 421 Friede des Nikias.— Der Bildhauer Polykleitos von Argos. 399 Sokrates f. Die Maler Zeuxis und Parrhasio6. 387 Platon lehrt in der Akademie (-{* 347). Xenophon. Isokrates Lehrer der Redekunst (-J- 338). 359 K. Philipp von Macedonien. — Demosthenes’ Staatsreden. Der Bildhauer Praxiteles von Athen.

2. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 57

1880 - Leipzig : Arnoldi
Dritter Kursus. Die Kulturgeschichte. 5? 1152 K. Friedrich 1 Barbarossa. Seine Geschichtschreiber Otto von Freising und Ragewin. — Das lombardische Städtewesen. — Papst Alexander 3. 1190 der dritte Kreuzzug: Erzbischof Wilhelm von Tyrus. K. Friedrich 1 f. Der deutsche Ritterorden. — Blüte der mittelhochdeutschen Poesie: die höfischen Dichter Heinrich von Veldeke, Hartmann von Aue. — Germanischer Baustil. 1198—1216 P. Innocenz 3: Höhestand der päpstlichen Macht. Kreuzzüge gegen die Albigenser; Inquisition. Die Bettelorden der Franziskaner und Dominikaner (Predigermönche). — Universität Paris. 1210 das Bach von der Nibelunge Not. Die Lieder Walthers von der Vogelweide; Wolframs von Eschenbach Par-cival, Gottfrieds von Strafsburg Tristan. 1228 der deutsche Orden in Preußen. Deutsche Kultur an der Ostsee. Die Hanse. — Der Sachsenspiegel. 1248 der Kölner Dombau wird begonnen. Albertus Magnus lehrt zu Köln. 1250 t K Friedrich 2. Faustrecht und Raubrittertum. — Der Scholastiker Thomas von Aquino (doctor angelicus, 1 1274). 1273 K. Rudolf von Habsburg. — Erwin von Steinbach baut den Strafsburger Münster. Verfall der deutschen Poesie. Reimchroniken. 1291 Ende der Kreuzfahrten nach dem heiligen Lande. Welthandel der Venetianer und Genuesen; der Kompass. Marco Polo’s Reisen in Centralasien. 1305 die Päpste in Avignon: Verweltlichung der Hierarchie. 1321 | der Florentiner Dante Alighieri, Dichter der ‘divina commedia‘. Italienische Nationallitteratur. 1318 Prag die erste Universität in Deutschland (1365 Wien, 1386 Heidelberg, 1409 Leipzig). 1349 der schwarze Tod. Die Geifslerfahrten. Predigten der Mystiker (Jo. Tauler f 1361). — Die klassischen Studien in Italien: Franz Petrarcha (f 1374) und Boccaccio (y 1375). Wiedergeburt der Wissenschaften. — Gebrauch des Schiefspulvers. Verfall des Rittertums. 1378 die große Kirchenspaltung (—1415). Vorläufer der Reformation: J. Wyclif in Oxford. Schulen der Brüder vom gemeinsamen Leben in den deutschen Niederlanden. Die deutschen Städtebünde: die Hanse mächtig im Norden (Lübeck, Köln); die oberdeutschen Städte Strafsburg, Basel, Ulm, Augsburg, Regensburg,Nürnberg. Der Meistergesang und die Volkslieder. Städtechroniken.

3. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 54

1880 - Leipzig : Arnoldi
54 Dritter Kursus. Die Kulturgeschichte. 336 Alexander der Große erschliefst Asien der hellenischenkultur. Sein Erzieher Aristoteles lehrt zu Athen im Lykeion (die Peripatetiker). Diogenes der Kyniker. — Die Bildsäulen des Lysippos, die Gemälde des Apelles und Protogenes. 322 Tod _ des Demosthenes und des Aristoteles. Zeitalter der Diadochen und Epigonen. 312 römische Wasserleitungen und Heerstrafsen: via Appia. ooo Alexandrien Sitz des Welthandels und der griechischen Gelehrsamkeit. Eukleides’ System der Mathematik. Die Philosophenschulen zu Athen. Epikuros. Zenon lehrt in der Stoa. Menanders Komödien. 264 Beginn der punisch-römischen Kriege. Gladiatorenspiele in Rom. Anfänge der römischen Litteratur. 212 Archimedes f zu Syrakus. 184 -j- Plautus der Komödiendichter. Catos censorische Reden und Origines. Die Annalen des Ennius. 16< macedonischer Triumph: griechische Kunstwerke Kriegsbeute der Römer. — Polybios der Geschichtschreiber in Italien. Die Komödien des Terentius. 146 Zerstörung von Karthago u. Korinth. Griechische Philosophen und Rhetoren in Rom. P. Scipio Africanus der Jüngere. 133 Tiberius und Gajus Gracchus. — Lucilius Satiren. 63 Ciceros Konsulat. Blüte der römischen Beredsamkeit. — Die Dichter Catullus, Lucretius. 46 Julianischer Kalender. Caesars Kommentarien. 44 Caesar f. Ciceros philippische Reden (C. f 43). — Der Geschichtschreiber Sallustius. 30 das römische Kaisertum. Augusteisches Zeitalter; Maecenas. Die Dichter Yergilius (-]- 19), Horatius (f 8 v. Ch.), Propertius; Ovidius (-j- in der Verbannung 17 n. Ch.). Livius’ römische Geschichte (L. f 17 n. Ch.).—Kaiserbauten in Rom. 14 n. Ch. 7 Augustus. —Judicia majestatis. Verfall römischer Sitte: Vorliebe für fremden Götzendienst. 33 Christi Leiden unter Pontius Pilatus. — Reisen der Apostel: den Heiden wird das Evangelium gepredigt. 64 Neronischer Brand der Stadt Rom. — Märtyrertod der Apostel Petrus und Paulus. Johannes lehrt zu Ephesus. 79 Ausbruch des Vesuvs: Tod des älteren Plinius. 98 Trajanus. — Die Germania des Tacitus. Juvenals Satiren. Plutarchs Biographien. 133 Zerstreuung der Juden unter Hadrian. Christliche Apologeten.

4. Die Heimat - S. 138

1899 - Leipzig : Degener
— 138 vom Breiten Wege bis zur Elbe. Dort ist der Marktplatz mit dem Rathause im Osten, welches 1691 erbaut ist. Vor demselben steht das Reiterstandbild des Kaisers Ottos 1., welches jedenfalls als Sinnbild für die erworbene Gerichtsbarkeit der Stadt gegen Ende des 13. Jahrhunderts auf- gestellt wurde. Es ist also kein Denkmal im heutigen Sinne, sondern hat, wie der Roland in anderen Städten, symbolische Bedeutung. An der südlichen Seite des Marktplatzes zeigt unser Bild (rechts) einige Häuser im Spätrenaissancestil, der an reichen schnörkelartigen Verzierungen der Giebel, Thüren und Fenster zu erkennen ist. Südlich vom Markte liegt der Domplatz. An seiner Südfeite erhebt sich der gewaltige Dom wie ein Riese über die übrigen Kirchen der Stadt. (Unser Bild zeigt den Blick vom kleinen Werder über die Elbe und den Fürstenwall hinweg nach dem Dome.) Dieses gewaltige Bauwerk ist im gotischen Stile auf dem Grundriß eines lateinischen Kreuzes 120 m lang und 31 in breit Magdeburg: Dom mit Fürstenivall und Stroru = £Ibe. und hoch erbaut. Die beiden Haupttürme haben eine Höhe von 104 m; dem südlichen fehlt noch die steinerne Kreuzblume an der Spitze, welche 1540 vom Blitze heruntergeworfen wurde. Im Ehor ruhen Kaiser Otto I. und seine Gemahlin Editha; eine Hanptzierde der Kirche ist das Grabmal des Erzbischofs Ernst (gest. 1513), dessen Seitenivände die Gestalten der 12 Apostel schmücken, eins der Meisterwerke Peter Vischels. — (Lesebuch: Der Schäfer am Dome zu Magdeburg.) — Zwischen Dom und Elbe ist der zu Promenaden umgewandelte Fürstenwall. Das Ufer der Elbe ist durch Mauerwerk befestigt, welches mit dem gepflasterten Wege darüber Kai ge- nannt wird. Auf diesem Uferdamme stehen Krane, die zum Ein- und Ausladen der Schiffe dienen. Eisenbahnstränge laufen hier an der Elbe entlang, auf denen die Wagen hart an die Schiffe heran- fahren, dort laden und dann direkt in das Binnenland gehen. — Im Westen schließt sich an die alte Stadt ein moderner Stadtteil mit breiten Straßen und stattlichen Bauten, uuter denen das

5. Die Heimat - S. 47

1899 - Leipzig : Degener
— 47 — f. Die Bewohner Thüringens. In Thüringen lebt ein frischer, fröhlicher, liederreicher Menschenschlag, der Stamm der Thüringer. So nennt er sich am liebsten, unbekümmert um die Zahl der Fürsten, die sich in sein Land geteilt haben. Keinem merkt man es an, ob er ein preußischer, großherzoglich- oder herzoglich-sächsischer Thüringer ist. Er ist Thüringer, und das genügt ihm, das ist sein Stolz und seine Freude. Musik und Gesang ist des Thüringers höchste Freude. Gesang tönt bei Spiel und Arbeit, von der Wiege bis zum Grabe, bald heiter, bald schwermütig in tausendfacher Weise. Gar mancher Waldort hat im Winter seine Konzerte, wie sie manche Stadt nicht aufzuweisen vermag. Es ist wunderbar, wie die in schwerer Arbeit gehärteten Hände zu solch künstlerischer Fertigkeit auf der Violine, Klarinette und Flöte, ja nicht selten selbst auf Klavier und Orgel es zu bringen vermochten. ■ Biederkeit, Ehrlichkeit, Arbeitsamkeit und Genügsamkeit sind des Thüringers hervorragende Eigenschaften; zu seinem Glücke genügt es, wenn er Kartoffeln im Keller, Bier im Kruge, Vögel im Käfig und Lieder in der Kehle hat. Auch ist es ein wahres Wort, das einst der große Karl August vou Weimar über seine Thüringer aussprach: „Einen so kräftigen, schönen Menschenschlag, wie meine Thüringer, so treu und ehrlich und so liederreich und poetisch — den giebt es sonst nicht im deutschen Reiche." g. Die Hauptverkehrswege in Thüringen. Der Reichtum des Landes einerseits und die centrale Stellung desselben in Deutschland andrerseits haben Thüringen schon in früher Zeit zu einem Passage- lande für Völker- und Warenzüge gemacht, die sich von Westen nach Osten und umgekehrt durch das Land bewegten, da dasselbe im Norden und Süden durch hohe Gebirge geschlossen ist und im Westeu und Osten freien Zutritt und Durch- gaug durch Pässe, Becken und Thäler gestattet. So gingen zwei durch die Natur vorgezeichuete Verkehrsstraßeu in der Richtung von Osten nach Westen durch Thü- ringen. Die südliche ging von Halle über Weimar, Erfurt, Gotha nach Eisenach, wo sie sich in eine westwärts durch Hessen gehende und in eine südwärts nach dem Main laufende teilte. Die nördliche Straßenlinie ging von Halle über Eisleben, Sangerhausen nach Nordhausen, wo eine Teilung stattfand; die eine Straße ging über Heiligenstadt nach Kassel und stellte die Verbindung mit dem Lahn- und Rheinthale her, die andere lief in nordwestlicher Richtung über Nort- heim, Hannover :c. — Jetzt eilt nun das Dampfroß auf den bezeichneten Haupt- wegen und ihren Verzweigungen, die Thüringer Bahn im Süden und die Halle- Kasseler Bahn im Norden. Da dieser nördliche Schienenweg die direkte Linie nach dem Lahn- und Moselthale nach Metz hin bezeichnet, so ist er seit Wieder- erwerbuug Lothringens von besonderer Bedeutung, da durch ihn und seine östliche Fortsetzung von Sangerhausen über Mansfeld, Güsten, Berlin die kürzeste Ver- binduug zwischen dem Centrum und der Westgrenze des Deutschen Reiches her-

6. Die Heimat - S. 76

1899 - Leipzig : Degener
— 76 — fangenschaft der Quedlinburger, welche ihn der Sage nach in einem Kasten schwach- ten ließen, der noch heute auf dem Quedlinburger Rathause gezeigt wird. Später kam die Burg an Braunschweig, dann an das Kurfürstentum Brandenburg; jetzt Die Stifts- oder Tyriaki - Kirche in Gernrode, (Tnpus eines alten romanischen Bauwerkes.) ist der Regenstein eine preußische Exklave, die ganz von braunschweigischem Gebiet umschlossen ist. Südwestlich vom Regenstein liegt im Klostergrunde das eheinalige Cister- cienserkloster Michaelstein; in der Nähe befinden sich die Reste der Heimburg, von wo aus sich das schöne Dreckthal in den Harz hineinzieht.

7. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 102

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
102 zu werden, that der Lasterhaftigkeit großen Vorschub. Der Bernhardiner Mönch, Johann von Capistrano, der Deutschland durchzog um einen Kreuzzug gegen die Türken zu predigen, kam 1452 auch durch Meißen und Thüringen. Er predigte, vom Herzog Wilhelm auf- gefordert, auch in Jena, dann aber auch im andern Städten gegen die verderbten Sitten und brachte es so weit, daß die Bürger ihre Würfel und Spieltische, die Frauen und Jungfrauen ihre Zöpfe und andere Putzstücke auf den Markt zusammen brachten und verbrannten. Doch dauerte diese Buße nicht lange und bald herrschte wieder die alte Ueppigkeit, daher vermehrte Herzog Wilhelm seine Lan- desordnung 1452 mit mehreren Polizeigesetzen. In Mei- ßen wurde die allgemeine Landcsordnung erst 1482 cinge- führt, worin Vorschriften enthalten sind, wie Dienstboten gekleidet und was sie an Lohn erhalten sollen, ferner wie viel Esten und Lohn die Arbeiter erhalten sollen, und wie viel bei Festlichkeiten an Aufputz und Schmuck verwendet werden könne. Das, was darin erlaubt ist, beweist, daß in allen Volksklaffen ein großer Wohlstand geherrscht habe; selbst die Handwerker gingen in Sammt und Seide gekleidet, und es mußte ihnen untersagt werden, des Mittags mehr als 6 und des Abends mehr als 5 Gerichte und mehr als zweierlei Wein und Bier auf dem Tische zu haben. Frauen- kleider sollten nicht mehr als 15o Gulden kosten und nicht Schleppen über 2 Ellen lang haben. Alle Verordnungen waren doch nicht im Stande, den übertriebenen Aufwand zu hemmen. Sachsen hatte sich von den Verwüstungen des Hu.ssitenkriegs und der Bruderfchde schnell wieder erholt, und ein großer Bergsegen, besonders nachdem 1471 die reichhaltigen Silbergänge bei Schnccberg entdeckt wur- den, brachte viel Geld in Umlauf, Handel und Gewerbe blühten, und der Bürgerstand stand in seinem höchsten Flor. Dresden erhielt 1443 eine eigene Stapclgerechtigkeit; in Leipzig wurde noch vor 148o, des Tauschhandels wegen, ein eigenes Gewandhaus angelegt; 1458 erhielt Leipzig den Neujahrs mar kt und 1466, 1469 und 1497 kaiserlich privilegirte Messen, und Kon rad Kachelofen legte i486 die erste Buchdruckerei in Leipzig an.

8. Das Vaterland - S. 84

1906 - Leipzig : Degener
— 84 — so daß es sich 3 km am Neckar entlang zieht. Der Blick von der Philosophen- höhe nördlich vom Neckar (s. Bild!) zeigt uns die schon von den Römern gegründete Niederlassung, über derselben das auf den Resten eines römischen Kastells erbaute Schloß und im Hintergrunde die Höhen des Königsstuhles. Das Schloß erhebt sich malerisch als eine „deutsche Alhambra" aus seiner Umgebung. Unter den Hauptgebäuden desselben, welche ein Viereck mit Ecktürmen bilden, ist der Otto- Heinrichsbau als elegantes und prachtvolles Musterwerk phantasiereicher Früh- renaissance mit reichem plastischen Schmuck hervorzuheben. (S. Bild!) Seit 1764 ist das Schloß eine Ruine, aber die großartigste Deutschlands, die mit größter Sorgsalt vor weiterem Verfall geschützt wird. Sehenswert sind die schönen Granitsäulen am Schloßbruuueu, die aus dem Palast Karls des Großen zu Ingelheim stammen, die gut erhaltene Schloßkirche im Friedrichsbau, in dessen Kellergewölbe das bekannte große Heidelberger Faß liegt, das weit über x/4 Million Flaschen fassen kann. In Heidelberg ist die älteste Universität des Deutschen Reiches, 1386 gegründet. Von Professoren dieser berühmten Hochschule wurde 1562 der Heidelberger Katechismus verfaßt, das Religionsbuch der Reformierten. Und wie herrlich ist Heidelberg von der Natur bedacht! In jeder Jahreszeit legt sie diesem Schoßkindchen ein neues Kleid au; im Lenz zeigt es sich als prangender Garten, im Sommer im Linden- und Hollnnder-Dnft, im Hochsommer mit wogenden Kornfeldern, und im Herbst lachen die rotbäckige Aprikose und saftige Traube. Viktor von Scheffel hat Recht, wenn er sagt: „Alt Heidelberg, du feiue, du Stadt au Ehren reich, am Neckar und am Rheine kein' andre kommt dir gleich." („Trompeter von Säkkingen" von Viktor v. Scheffel.) Die Großstadt Mann- heim (140*/J gehört der Ebene an (s. S. 92). 3. Der Odenwald. Zwischen Neckar, Tauber, Main und der Oberrheinischen Tiefebene erhebt sich der Odenwald (Ottonis silva — Ottos Wald). Die östliche Hälfte, das Bauland, besteht aus Muschelkalk und ist eine waldarme Hochebene. Am Nordostrande derselben liegen an der Tauber die zu Baden gehörigen Orte Tauberbischofsheim (31/2) und Wertheim (33/4). Die westliche Hälfte bildet den eigentlichen Odenwald, der sich aus Gneis, Granit und Buntsandstein aufbaut. Der höchste Berg ist der am Neckar gelegene Katzenbuckel (626 in); aber die schönste Aussicht bietet der Malcheu (518 m) südlich von Darmstadt. Östlich von demselben ist in der Umgebung des Felsberges das Centrum der Grauit-Judustrie des Odenwaldes; gesuchte Ware bilden die dunklen Granite von Lindenfels, die eine herrliche Politur annehmen. Eine Sehenswürdigkeit ist das Felsenmeer an den Gehängen des Felsberges, das an Großartigkeit das am Brocken und im Riesengebirge übertrifft. Eins der Fels- stücke bildet die 10 in lange „Riesensäule", ein anderes heißt „Altar", ein drittes „Schiff". Diese Syenitblöcke zeigen Spuren menschlicher Bearbeitung, welche von den Römern oder den alten Deutschen verrichtet sein mag.

9. Das Vaterland - S. 89

1906 - Leipzig : Degener
— 89 — westlichen Deutschland. Nach der Völkerwanderung erstand hier das germanische Straßburg, als Burg an wichtigen Verkehrsstraßen; später gelangte es als reichs- freie Stadt zu hoher Blüte. Ihre Bewohner waren von echt deutschem Geiste beseelt; das beweisen' uns ihre hervorragenden Söhne Gottfried von Straßburg, Joh. v. Tauler, Seb. Braut, Thomas Murner n. a. 1681 fiel die Stadt durch Verrat an Frankreich. Sie sank in einen 190jährigen Dornröschenschlaf. Sie wurde losgelöst aus ihrem natürlichen Zusammenhange; trotzdem sie zum Rhein- gebiete gehörte, wurde die Rheinschiffahrt vernachlässigt, und der Handel nach Frankreich gelenkt; die Entwicklung der Stadt war unterbunden. Das war die traurige Zeit, die Rückert von der „Straßbnrger Tanne" beklagen läßt. Aber durch die Donner des Krieges 1870 wurde das schlafende Dornröschen in neues Leben zurückgerufen. Die nun wieder deutsch gewordene Stadt wurde Hauptstadt des neuen Reichslandes, Residenzstadt seines Statthalters, Festung ersten Ranges, Sitz der Wissenschaften durch die neu gegründete Universität, Centrum des gewaltig aufblühenden Handels im südwestlichen Deutschland durch die günstige Lage an natürlichen und künstlichen Wasserstraßen, wie auch au Haupteisenbahnlinien für den Weltverkehr von West nach Ost (Paris—wien) und von Nord nach Süd. Das gewaltige Ausblühen der Stadt kennzeichnet sich'in der Zunahme der Be- völkernng, die seit 1871 bis 1900 von 84000 aus 150000 angewachsen ist. Ein Zeuge jener wechselvollen Geschichte ist das Straßbnrger Münster (s. Bild), ein herrliches gotisches Bauwerk, das der große Meister Erwin von Steinbach als Zeichen der religiösen Begeisterung des Mittelalters schuf. Die Westseite, welche unser Bild zeigt, läßt in drei Absätzen und in dem auf der Nordseite 143 m aufsteigenden Turme die zahlreichen gotischen Spitzbogen, die gewaltig aufstrebenden Pfeiler und allerlei Bildwerk erkennen. Ein Meisterwerk ist die Fensterrosette im zweiten Geschoß über dem Westportale. Die Plattform des unvollendet gebliebenen südlichen Turmes bietet eine herrliche Aussicht über die Stadt und die fruchtbare Umgebung. Eine Merkwürdigkeit besitzt das Münster in der astronomischen Uhr, an der sich jeden Mittag die angebrachten Figuren in Bewegung setzen: ein Hahn kräht, die Apostel ziehen mit Verbeugung vor ihrem Meister vorüber, und der unheimliche Tod verkündet durch Glockenschlag die zwölfte Stunde. Nördlich von Straßburg sind die Industriestädte Bischweier (8) und Hage- nau (18) benachbart. Die Industrie des Elsaß hat ihren Weg bis in die Thäler des Wasgen- Waldes gefunden, wo sie die Kraft der zahlreichen Wasseradern in ihren Dienst gestellt hat. Edles Rebgelände zieht sich am Saume des Waldes hin und ver- wandelt die schöne Landschaft in einen lustigen Weingarten. Warme Quellen in der Umgegend von Rappoltsweiler, zahllose Luftkurorte und Sommerfrischen am und im Walde erhöhen den Sommerverkehr; eine Menge von Burgen vermehrt den landschaftlichen Reiz und regt das historische Interesse an. Die Hohkönigsbnrg westlich von Schlettstadt ist die schönste Burgruine; sie hat Ähnlichkeit mit dem Heidelberger Schloß. Zahlreiche Seitenlinien der Jll-Bahn führen an den stark

10. Das Vaterland - S. 94

1906 - Leipzig : Degener
— 94 — Erscheinungen jener Gegend bildeten und in den beiden Städten sich zwei Krystallisationspnnkte der starken Belebung bildeten. Das viel umstrittene Mainz (84^), an der Pforte in das Innere Ger- maniens, wo Drnsns sein Lager befestigte und auf dem rechten Rheinufer das jetzige Kastel (8) anlegte, hat seine Bedeutung als Hauptwassenplatz bis auf den heutigen Tag sich erhalten; wenn auch Metz seine frühere Aufgabe, den ersten feindlichen Borstoß von Westen her abzufangen, übernommen hat, so ist Mainz doch die wichtigste Festung in der Rheinlinie. Unter fränkischer Herrschaft wurde Mainz der Sitz des geistlichen Oberhauptes von ganz Deutschland, des ersten deutschen Erzbischoss, der später der vornehmste Kurfürst und Erzkanzler des deutschen Reiches war. Die Majestät und Herrlichkeit des romanischen Domes, des ältesten der drei romanischen Dome am Rhein, redet von der Macht dieses Kirchenfürsten. Durch seine günstige Lage genoß Mainz die Vorteile eines blühenden Handels; Reichtum kam in die Stadt, und mit Recht redete man von dem „goldenen Mainz". Die neuesten Stadterweiterungen, die Hafenanlagen, zwei Rheinbrücken sind dem weiteren Aufschwünge der Stadt förderlich gewesen. Auch Kunst und Wissenschaft fanden hier schon früh eine Heimstätte. So berichtet eine sinnige Sage von dem Meistersänger Frauenlob, den dankbare Mainzer Frauen zu Grabe trugen, weil er ihr Lob gesungen. Mit Stolz nennt der Mainzer seinen Gutenberg, der 1440 die Bnchdrnckerknnst erfand. Die Schwesterstadt Frankfurt a. M. (288 */2) hatte ebenfalls durch ihre günstige Lage politische und kommerzielle Bedeutung erlangt. Schon seit Karl dem Großen, der Niederdeutsche von der Weser (Sachsen) hier (in Sachsenhausen) ansiedelte, wandte sich das Interesse der deutschen Kaiser diesem von den Franken an einer Furt (Übergangsstelle) des Mains gegründeten Orte zu. Er wurde Hauptstadt des ostfränkischen Reiches und behauptete später als freie Reichsstadt in allen Wechselfällen der Geschichte seine Bedeutung. Seit der Goldenen Bulle Kaiser Karls Iv. war Frankfurt a. M. der Wahlort der deutschen Kaiser und später auch Krönungsstätte, wovon noch heute der Kaisersaal in dem Römer, dem jetzigen Rathause, Zeugnis giebt. Zur Zeit des deutschen Bundes wurde Frank- furt der Sitz des Bundestages und 1848 und 1849 Sitz des ersten deutschen Parlaments; die Paulskirche erinnert an die sturmbewegten Sitzungen desselben. 1866 verlor Frankfurt seine Selbständigkeit und kam unter den Schutz Preußens. Hier im historisch-denkwürdigen Hotel zum Schwan war es, wo Bismarck 1871 den Friedensschluß diktierte. Wenn auch die politische Bedeutung Frankfurts jetzt mehr zurückgedrängt ist, so hat es in um so größerem Maße Wichtigkeit für den Welthandel erlangt. Schon im 11. Jahrhundert war es der berühmteste Meßplatz Mitteleuropas, dessen ausgedehnte Handelsbeziehungen sich daraus erkennen lassen, daß Frankfurter Kaufleute im 13. Jahrhundert an der Oder ein zweites Frankfurt als Stapel- platz ihrer Waren gründeten. In jenen Zeiten war Frankfurt Mittelpunkt des deutschen Buchhandels und Hauptplatz des Geldhandels; in neuerer Zeit ist die Bedeutung als Handelsplatz gestiegen durch zahlreiche Eisenbahnlinien, die Menschen
   bis 10 von 73 weiter»  »»
73 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 73 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 6
2 2
3 13
4 6
5 26
6 0
7 7
8 18
9 9
10 12
11 2
12 0
13 2
14 3
15 0
16 2
17 0
18 13
19 6
20 1
21 1
22 0
23 0
24 2
25 1
26 0
27 7
28 0
29 8
30 1
31 0
32 0
33 2
34 0
35 1
36 4
37 24
38 2
39 2
40 0
41 0
42 0
43 1
44 0
45 6
46 0
47 5
48 3
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 2
2 2
3 4
4 8
5 11
6 6
7 1
8 0
9 2
10 6
11 0
12 2
13 22
14 2
15 0
16 6
17 28
18 4
19 0
20 0
21 3
22 1
23 2
24 0
25 5
26 3
27 2
28 2
29 0
30 0
31 1
32 0
33 0
34 2
35 6
36 5
37 9
38 4
39 6
40 4
41 0
42 4
43 5
44 2
45 6
46 1
47 2
48 1
49 3
50 0
51 0
52 0
53 1
54 2
55 1
56 2
57 3
58 1
59 0
60 1
61 0
62 0
63 0
64 0
65 3
66 1
67 0
68 1
69 1
70 5
71 5
72 0
73 4
74 0
75 1
76 25
77 10
78 0
79 1
80 8
81 0
82 4
83 1
84 1
85 2
86 2
87 21
88 0
89 1
90 8
91 4
92 8
93 1
94 16
95 0
96 0
97 0
98 6
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 64
1 64
2 2
3 35
4 19
5 41
6 89
7 35
8 10
9 54
10 45
11 44
12 71
13 22
14 119
15 12
16 20
17 4
18 92
19 27
20 4
21 20
22 6
23 1
24 87
25 175
26 64
27 11
28 36
29 22
30 33
31 4
32 19
33 227
34 63
35 6
36 60
37 7
38 17
39 121
40 81
41 2
42 32
43 34
44 43
45 1
46 70
47 53
48 12
49 14
50 54
51 44
52 41
53 2
54 14
55 137
56 5
57 15
58 71
59 163
60 14
61 29
62 31
63 0
64 41
65 19
66 83
67 10
68 10
69 0
70 23
71 14
72 29
73 13
74 19
75 50
76 6
77 14
78 51
79 6
80 28
81 163
82 11
83 30
84 46
85 9
86 22
87 9
88 17
89 46
90 9
91 21
92 1
93 6
94 203
95 132
96 103
97 99
98 23
99 35
100 159
101 27
102 25
103 25
104 7
105 25
106 36
107 89
108 6
109 18
110 22
111 17
112 13
113 35
114 62
115 10
116 28
117 8
118 9
119 101
120 7
121 36
122 48
123 9
124 113
125 34
126 8
127 61
128 7
129 35
130 200
131 141
132 16
133 105
134 4
135 51
136 46
137 31
138 2
139 60
140 21
141 6
142 83
143 46
144 15
145 32
146 5
147 11
148 3
149 0
150 37
151 32
152 88
153 4
154 32
155 42
156 30
157 39
158 16
159 21
160 10
161 104
162 7
163 9
164 18
165 43
166 42
167 14
168 34
169 15
170 40
171 37
172 28
173 41
174 13
175 335
176 21
177 168
178 6
179 78
180 27
181 9
182 57
183 152
184 10
185 9
186 2
187 23
188 105
189 15
190 3
191 30
192 25
193 19
194 28
195 34
196 39
197 12
198 38
199 92