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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Vaterland - S. 258

1906 - Leipzig : Degener
— 258 — kleine Armee für sich. Heute besteht diese „Schutztruppe" aus ca. 6000 Personen, die einen Kostenaufwand von weit über 8 Millionen Mark verursachen. 7. Die Bewohner Verlins. Vor dem 30jährigen Kriege hatte Berlin etwa 14000 Einwohner, ans slavischer und germanischer Blutsvermischung stammend. Nachdem in der Zeit des großen Krieges die Zahl zurückgegangen war, hob sie sich unter dem Großen Kurfürsten auf 20000, indem 1685 über fünftausend französische Emigranten hier eine neue Heimat fanden. Aus der Vermischung dieser drei Volkselemente, denen noch ein Teil jüdischer Abstammung beigefügt ist, sind die heutigen „echten Berliner" entstanden, die zu den Eingewanderten etwa im Verhältnis von 1 :2 stehen. Als Berlin preußische Königs-Resideuz wurde (1701), zählte sie55000 Einwohner, welche bis 1800 auf etwa 150000 anwuchsen. Bei der Erhebung der Stadt zur deutschen Kaiser-Residenz hatte sie 825 000 Einwohner, und diese Zahl stieg bis zum Jahre 1900 auf: 1888 000, so daß Berlin die drittgrößte Stadt Europas ist. Das Wesen der „echten Berliner" steht mit der Entwicklung Berlins einer- seits und mit der Abstammung der geborenen „Spree-Athener" andererseits im Einklang. Der Berliner ist aus dem Märker hervorgegangen, der mit saurem Schweiß seiner Scholle die Frucht abringen mußte, sein Land mit kraftvollem Arm verteidigte (Großbeeren) und an den Kämpfen 1864, 1866 und 1870 Helden- haften Anteil hatte. Hieraus erklärt sich der Fleiß des Berliners und sein selb- ständiges, energisches, oft handfestes und nicht selten gediegenes Wesen, das mit der Entwicklung von Preußens und Deutschlands Macht in gleichem Verhältnis wachsen mußte. Allerdings hat sich auch durch das Leben in der Großstadt, wo der Kampf ums Dasein auf verhältnismäßig kleinem Gebiet um so heftiger sein muß, manche Schattenseite in dem Wesen des Berliners ausgebildet. So zeigt sich neben der wärmsten Hilfsbereitschaft sichtliche Schadenfreude, neben tiefem Mitgefühl beißender Spott, neben aufrichtiger Empfindung für Gerechtigkeit bös- artige Satire, neben der liebenswürdigsten Gastfreundschaft vielfach verletzender Egoismus. Infolge der Abstammung vereinigen sich in dem Berliner „der Fleiß des Deutschen, die Zähigkeit des Slaven, die Gewandtheit des Franzosen und die Beredsamkeit des Israeliten". So ist Berlin schon durch das Wesen der Bewohner der Stempel einer steißigen Arbeits- und flotten Geschäftsstadt aufgedrückt. Munter fließt die Arbeit fort, die Geschäfte werden schnell erledigt, denn der Berliner versteht es, nicht nur mit der Hand, sondern auch mit dem Munde den Nagel auf den Kopf zu treffen. Ein guter Witz, den der echte Berliner immer in Bereitschaft hat, leistet oft mehr als aller Redeschwall, um zur Arbeit anzn- spornen oder den Käufer für das Geschäft geneigt zu machen. Der Berliner Witz ist scharf und sagt derb, was er sagen will. Drollig klingt er im echten Berliner Dialekt, der sich durch Verwechselungen von „mir" und „mich" aus- zeichnet, das I statt G gebraucht :c.

2. D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen - S. 256

1831 - Leipzig : Hinrichs
250 Asien. Einwohner Ch ina' S: Wahrscheinlich 210,000,000, nach anderen Angaben selbst (gewiß übertrieben) 333 Millionen, Mandschu, Mongolen, Miaotse, Lolos, Mientieg und Juden. Es sind 4 Hauptreligionen: des Cong - fu-tse (Confucius), La oki un (Laokung), die des F o (des Buddha der Indier) und die lamaische, zugleich Hosreligion; der Bonzen oder Priester sind eine Million. Christen (1826. 46,287) und Juden haben zu- weilen freie Rcligionsübung. In gelehrten Kenntnissen über- treffen die Chinesen, mit Ausnahme der Japaner, alle asiatische Nationen. Die Schciftzeichen der eigenthümlichen Sprache sind sine Bilderschrift; doch reichen 13,000 Charaktere hin, um sich über alle Gegenstände des täglichen und Geschaftslebens auszudrücken. Ihre Fabriken sind ausgezeichnet, und liefern Seidenwaaren, Kattun, Nesseltücher, Elfenbein- und Lackirarbeiten, Porzelan, Papier, Taschenuhren rc. Der Handel wird nach Ostindien, be- sonders Java und Manilla, nach Rußland und Japan getrieben. Aber Europäer und Nordamerikaner holen auch sehr viele Natur- und Kunstprodukte aus dem ihnen allein offen stehenden Hafen von Kantong. Land esregier ung monarchisch und erblich. Der jetzige Kaiser heißt Tao-Kuang, in der Mandschusprache. Doroi- Eldengghe (d. i. Ruhm der Vernunft), welchen Namen er nach alter Sitte im ersten Jahre seiner Regierung mit Anfang des chine- sischen Neujahrs (im Febr. 1821) angenommen hat; dieser Name kommt auch seiner Regierungszeit und wahrend der Dauer derselben auch dem Lande zu. Der Vater bestimmt unter seinen Söhnen den Nachfolger; nur.haben die Söhne der rechtmäßigen Gemahlin den Vorzug vor denen der Kebsweiber. Staatseinkünfte nach Thoms 33,227,056 Taels oder 248^ Mill. Fl. ohne die Geschenke an den kais. Schatz, die Zölle (die zu den Privateinkünften des Kai- sers gehören, aus denen seine Hofhaltung bestritten wird) und die in natura an Korn und Reis gelieferten 4,230,959 Schihs oder 5,1123,342 Ct., an Geld 113 Mill. Fl. Da die Staatsausgaben in baarem Gelde nur 27,507,933 Taöls oder 93 Mill. Fl. betragen, so ist der Ueberschuß bedeutend. Die Landmacht nach Tienkowskr 740,000 M. ohne die leichte mongolische Reiterei. Die See- macht besteht nur aus Kriegsjunken, deren größte 10 Kanonen führen, und kleinen Booten. Eintheilung: 19 Provinzen mit 15/2 Städten, 1193 Festungen, 2796 Tempeln, 2600 Klöstern. Die Haupt- und Residenzst. Schün- tien-fu oder Peking 1143 t. M. von St. Petersburg, 4m. im Um- kreise, mit 12 Vorstädten und 1,500,060 bis 2,000,000 E. bestebt aus 2 mit Mauern umschlossenen Haupttheilen mir vielen langen, geraden und breiten Straßen; 10,000 Paläste, z. B. kaiserl. Palast mit Garten rc.; 8 öffentliche Altare, 33 Tempel, 2 kathol. und 1 griech. Kirche , russ. und griech. Kloster (dessen Arästmandrit und 8 Mönche, gewöhnlich aus den Zöglingen der russ. Seminarien erwählt, alle 13 Jahre wechstln),

3. Kleine Geographie oder Abriß der mathematischen, physischen und besonders politischen Erdkunde ; nach den neuesten Bestimmungen für Gymnasien und Schulen - S. 275

1821 - Leipzig : Hinrichs
Australien. 2j5 Zeichnung, Matten von schönen Mustern und Farben, Schnitz, arbeiten, prachtvollem und kunstreichem Federschmuck, Helm und.mantel, auch Schiffbau nach europäischen Mustern, da die Einwohner häufig die Nordwestküste von Amerika besuchen, wo ste gegen Lebensmittel Seeottcrfelle einhandeln, die jt£ nach China versenden. Auch verfertigen sie gutes Tau.verk, daß die Seefahrer sich dort damit versorgen können. Man unterscheidet unter ihnen drei Stammklaffen, Oberhäupter einzelner Distrikte, Eigenthümer ohne Negierungsgewalt und Leibeigene ohne Eigenthum. Das Oberhaupt dirser Ins.ln, Ta m o o m o oder Ta m a a h ma a h (Thm'eiameia) hatte eu>o, paische Sitten, englische Sprache und Gebräuche angenommen, so daß die meisten und thätigsten Bewohner der Insel englisch sprechen. Er ist im März 3819 gestorben, und hat em Privatvermögen von £ üdmion span. Pr astet und eben so viel in Waaren und einige gut ausgerüstete Kauffahrteischiffe nach, gelassen, obgleich man das bare Geld in diesem Laude bisher wenig kannte. Sein Tod hat zu Streitigkeiten zwischen sei, nem Sohne und Nachfolger Lio,lio (Reo, reo), einem 20jährigen europäisch gebildeten Jüngling, der ziemlich aut englisch spricht, und den Offizieren Veranlassung gegeben. Die Thronfolge ist in der männlichen Linie erblich. Auch hier ist Gottesdienst, der von geschlossenen Priestergesellschafun besorgt wird. Menschenopfer sind bei dem Anfange eines Kriegs und andern wichtigen Unternehmungen, oder bei dem Tode eines angesehenen Oberhauptes eingeführt. Als Sühn/ opfer werden die vordern Zähne ausgebrochen. Der König hält eine stehende Armee von 2000 Mann, und hat 60 bis 4o Tonnen große Schiffe. Diese Inseln sind für alle nach der Nordwestküste von Amerika, den aletttrschen Jnseln und Kamtschatka segelnde Schiffe sehr gelegen, haben sichere Baien, und bieten vortrefliche Erftischungsöelcr dar. Die Seefahrer der vereinigten Staaten von Nordamerika besuchen sie jährlich mit 6 — 8 Schiffen auf ihrem Wege nach der Nordwcstküste Amerikas, wo sic das Pelzwerk für Chma eintauschen. Die Menge der in Karakuabai ankommenden Schiffe und der öftere Handelsverkehr hat einen wichtigen Einfluß auf die Bildung der Insulaner gehabt. Die größte Insel Owaihi (Owhyhec) 216 Q. M. mit i5o,ooo E., 1794 von den Engländern, jedoch der bisher bestandenen Rcgicrungs, und Religionsver, fassung unbeschadet, in Besitz genommen, hat mehrere hohe- auch mit Schnee bedeckte Berge, z. B. Mauna, Roa 13,524 F. hoch, und scheint ihre Entstehung oder doch ihre Gestakt vulkanischem Feuer zu verdanken. Auf dieser Insel ward Cook r* . © 2

4. Bd. 3 - S. 569

1820 - Leipzig : Hinrichs
Spanisches Nordamerika. 559 Blut (Castes) beträgt 2,4oo,odo Mann. Die in Europa gcbornen und bloß cingcwandcrten Weißen heißen Chapctones oder Gächupincs; die von den europäischen Weißen oder von den Europäern auf den amerikanischen und asiatischen Jnselu abstammenden Menschen Creolen, oder wie sic sich selbst lieber nennen- Amerikanct. Alle Staatsbcdrenungen, fast bis zu den niedrigsten herab, werden nur Spaniern zu Theil, oft für Geld; aber in den indischen Dörfern dürfen keine Weißen wohnen. Die Indianer (2/s Millionen) geben keine Kopfsteuer, und stehen unter beständiger Vormundschaft der Weißen, ohne deren Genehmigung sie keinen rechtlichen Handel vornehmen und keinen Contrakt über den Werth von i5 Franken schließen können. Viele Stämme der Indier leben nomadisch von Jagd und Raub; andere haben festen Sitz und bauen Mais, und an den Ufern des Flusses Gila auch Baumwolle und Calebasses, frucht: Man spricht Über 20 Sprachen, meistens ganz von einander verschieden; die ausqebrcitetsten sind die mexikanische oder aztckischc und die vlomitische. Der katholische K le 11t zählt ungefähr i4,ooo Personen, die an liegenden Grüàn nicht über i5 Millionen Franken, aber an dem auf Privat, guter versicherten Kapital 44z Millionen Piaster (233,625,000 Fr.) besitzen. Die acht mexikanischen Bisthümcr haben ein Einkommen von 2,695,000 Fx., wovon der Erzbischof von Mexico >3o,ooo große Piaster und der Bischof von Sonorä 6000 genießt; dagegen auch viele Pfarrer in den indischen Dörfern nicht 600 Fr. Einkünfte haben. Im I. r8i5 betrug der Handel Englands nach Buenos Ayres 9 Millionen Dollars, nach Chile und Peru , nach Venezuela und Cnmana 4*, nach Santa F« von Iamaicä und Curassao aus 5, nach Porto bcllo und Panama (für Peru, Guayaquil rc.) 8j, nach Nicaragua und Schleichhandel nach Mexico 5, nach Cuba, S. Domingo, Poxtoxico Mar, garita rc. 4£, überhaupt 42 Mill. Doll. Als Buenos Ayres noch spanisch war, verbrauchte es für 3 Millionen Doll, euro, paische Waaren; seitdem cs sich unabhängig erklärte- M 9 Mill. Doll, englische. In dem spanischen Amerika herrschen seit einiger Zrl't Unruhen, die auf eine gänzliche Veränderung der Regidruiigs, form hindeuten. In Nordamerika hat sich Wcstfiorida im September i8ro für unabhängig eikläxt, Und in der Cvm venlion vom 26. Sept, spricht die Provinz sich das Recht zu, sich eine beliebige Regierungsform zu geben, weil sie vom Muttcrlande keinen Schuh erhalten. Auch zu Santa Fs ist eine Revolution ausgebrvcheu; die Creolen haben brti /

5. Bd. 3 - S. 575

1820 - Leipzig : Hinrichs
Spanisches Nordamerika. 565 sich 3 Mili. Dollars; man hat weder Papiergeld, noch Banken, und nach der Bekanntmachung des damaligen Staatsdircctvr Don Juan de Puycrrcdon vom 21. Juli 1817 hat man den Anfang gemacht mit der Einlösung der Schuldscheine, die i Mill. Pf. Stcrl. betragen, und die hohe Schule der Union del Sud der herbeiströmenden Jugend eröffnet. — Das Heer ist 3o,ooom. stark; darunter i2,i43 Linientruppen, 1298 M. Artillerie, /o4i Gauchos oder Eiorcos (bewaffnete Viehhirten), 10,673 Nationalgarden und 14,718 Berittene. Der Krieg hatte bis 1817 schon über 80,000 M. das Leben gekostet. Die Ma ritte ist schwach, und besteht fast nur aus Corsaren.— Unabhängig, obgleich nicht zu Buenos, Ayres gehörig, sind auch Entre, Ni 0 s, Paraguay und die B a n d a , 0 v i c n, tal; letzte liegt im D. von la Plata, ist 600 engl. M. von N. nach S. und 600 von D. nach W. groß, hott 60,000 E. und steht unter dem General Artigas; die Hst. Montevideo ist aber in den Händen der Portugiesen. Andre Städte sind Maldonado, Dio Negro, San Carlos, Colonia, papilla de Mereedra, Capilla nueva. San Salvador, Paisanda, Con, cepcion del Urugua, Goualcguver, Gualeguaychu, Parana rc. Alle Hafen sind Freihafen. Viehzucht ist der Hauptnahrungs, zweig wegen des Talg und der Haute. —- Um durch milde Verfügungen die Liebe der Amerikaner wieder zu erwerben, beschlossen die Cortes in Spanien 1812: 1) das Mitas (die Stellung einer Anzahl Menschen) der Indier zum Acker, und Bergbau soll aufgehoben werden; 2) die Indier sollen von den persönlichen Diensten frei seyn, die sie. bisher der Geist, lichkeit und öffentlichen Personen leisten mußten, und nur zu den allgemeinen Pflichten der übrigen Bürger angehalten wer, den; 3) die öffentlichen Dienste, wie Kirchenbau und Weg, befferung, sollen künftig von allen Einwohnern ohne Unter, schied getragen werden; 4) das Land soll unter die Indier vertheilt werden; 5) gewisse Würden und Aemter in Amerika sollen nur den Indiern vorbehalten blcrben. Auch die königl. Verordnung vom 10. Jan. 1815 ertheilte den Unterthanen des Königs in Amerika gleiche Rechte zu allen Beförderungen wie den eingebornen Spaniern. Nur ein anderem königl. Befehl von demselben Jahre, daß kein Spanier sich mit einer Ameri, chancrin vcrheirathen solle, scheint unzcitig! Auch kämpfen seit ,816 die von Spanien gesandten Heere mit ungleichem Erfolg gegen die verschiedenen freien Regierungen. Das spanische Nordamerika hat folgende Abtheilungen: I. Das Generalcapi'tanal Havanna enthalt 4i44§ O. . M. mit 692,000 Einwohnern, und besteht aus der Insel

6. Bd. 3 - S. 306

1820 - Leipzig : Hinrichs
Gesellschaft von dem ihn vom König vijn Ageen überlassenen Haftn Besitz genommen. — Die Südküste Lampong war sonst dem Reiche Bantam auf Java unterworfen. — Seit einiger Zeit hat sich in Sumatra eine Serte von Reformatoren gebildet, dre sich aufs Rauben legen, sich Paddries nennen, und unter dem Vor- wände, die muyamedanische Religion auszubreiten, die Eroberung oder Plünderung der benachbarten Gegenden versuchen. Sie for- dern, daß icdcr Einwohner, der in ihre Hände fallt, Poorhe d. i. rein werde, d. i. daß er sich weiß kleidet, kein farbiges Klei- dungsstück mit Gold oder Seide tragt, die Gebote des Koran mit Gebet, Abwaschen und Enthalte,i genau erfüllt, und eine kleine Contribution an die Paddries bezahlt, die für jeden einzelnen Ein- wohner 5, fur jeden Unterchef 25 und für jeden Rajah oder Fürsten 100 und mehr Dollars betragt. Die stich dieser Verfügung nicht unterwerfen, werden sogleich umgebracht, oder als Sklaven ver- kauft. Viele Distrikte im Innern sind gezwungen worden, fia- zu unterwerfen. Um Sumatra liegen mehrere kleine Inseln, z. B. Banka im O., für den Handel nach China wichtig, mit dem schönsten Zinn, von -dem jährlich 3 Will. Pfund ausgeführt werden. Die E. sind Malaien, Chinesen und Eingcborne, die in Orang Gunung (Berg- bewohner) und Rayads oder Orang (Seebcwvhncr) eingetheilt werden. Sie ward durch Vertrage rmt dem Sultan von Palembang gegen Garantie seiner andern Herrschaften an England neuerlich abgetreten, so wie von diesem nach dem Vertrags von ig'4 den Niederlanden überlassen. Da aber diese Regierung die Rechte des Sultans von Palembang gegen die zwischen ihm und England abgeschloßiwn Vertrage beeinträchtigte, und zwar nach ihrer Angabe mit Recht, da der Sultan schon seit langer Zeit der niederländi- schen Regierung zinsbar war, seinen Tribut in Pfeffer, Zinn re. abtrug, und eine niederländische Besatzung in einem Fort bei Palembang duldete, so entstanden darüber noch (im Nov. i8'9> nicht beiaclegte Irrungen. — Enganno (Betrugsinscl) im W., mit friedlichen E., die sich wenig über den Zustand der Wildheit erhoben haben, von Kokosnüssen, Zuckerrohr und Fischen nähren, und fleißig Schiffbau treiben. Zwischen den Inseln Lingan und Billiton laufen die nach China gehenden oder daher kommen- den Schiffe hin. Nyas, woher sonst die Engländer und Nieder- länder viele Sklaven erhalten, die von den Volksältesten wie Thiere gefangen und dann verkauft werden. Die Kokoseilande. F e r k e l n i n se l. Die 2 P 0 g g h y - oder Nassauinseln (2° -S' —3° l6' S. B. getrennt durch die nicht breite Meerenge von Lee-Covkup mit 1400 gutmüthigen E.). Porah oder Glücks- insel re. 2) Java, 122o 20'—132o 5<y2. 50 52' — 8° 46'B., ist 2400 M. groß. Eine ununterbrochene Gebirgskette durch- streicht die Insel, deren höchste Gipfel Semiru und Tegat an 12,000 F. sich erheben; von ihr verzweigen sich niedrigere vulkanische Reihen, z. B. Gete 8000 F. hoch, Brama, Tagal, Smero oder Ma ha mero, Tinger :c. Im Jan. izi7 hat der Berg Idjeng, 24 Stunden von Ba- tavia, viel Feuer, Rauch und brennbare Stoffe ausgeworfen;

7. Bd. 3 - S. 319

1820 - Leipzig : Hinrichs
Osiindisch- Inseln 3ia bilden und zahmen Schweinen, Affen, Bienen, Perlen, eßbaren Vogelnestern, Kauris, Seide; Goldsand, Blei, Eisen, Marmor, Schwefel, Quecksilber, Kupfer, Salpeter, Ambra, mineralischen Wassern:c. Die Einwohner (nach Peyrouse 3 Mill. wovon 1 Mill. den Spaniern gehorchen sollen, nach Gentil 700,000 M., nach St. Lroix 392,000 Familien oder mit 5 mrltiplicrrt, 1,911,000 Köpfe), sind: Tagalen (deren Sprache der malaiischen ähnelt, leicht erlernt werden kann, und die Mutter von allen übrigen, auf den Inseln gesprochenen'ist), Haraforas, B i sa y e r (vorzüglich auf -dem A r ch i p e l der Bisayas, bei den Spaniern A r ch i- p cl d es heil. Laza ru s, zwischen Luzon und Borneo, von Malaien und den den Spaniern unterworfenen Jndicrtr be- wohnt, die beständig mit einander Krieg führen), Aitas,, Badschuer, Agalotten (Gebirgs neger, ganz roh und wild lebeu^), Ch in es er (S angle yen), Javaner, Malaien, Spanier rc. Viele Ureinwohner haben dis katholische Religion angenommen. Die Dominikaner allein haben 59 Pfarren und viele andre Missionen, in denen 133,254 M. leben. Die Weltgeisilicheu sind fast immer In- dier, die Mönche Europäer; jene können kaum etwas latei- nisches lesen. Da die Mönche sehr abnehmen, so müssen die Bischöfe jeden ordiniren, der sich meldet, Bediente rc. Die Mönche habeir bereits von ihren 1200 Pfarreien 400 an Weltgeistliche abgetreten, und die Zahl der nichtmönchi- schen, von Mestizen und Indiern versehenen Pfarreien belauft sich auf 3000; die Gesamtzahl der Katholiken auf 1,733,000. Der König von Spanien eignet sich die Herrschaft zu. Das Hauptverkehr von Spanten mit diesen Inseln geschieht durch das Manilaschiff, das jährlich einmal von Manila nach Acapulco segelt. Auch fahren jährlich einige Küstenfahrer nach China. Das Capital der Compagnie dieser Inseln be- trägt 12 Millionen Piaster, und ist in 50,000 Aetien zu 240 Piast. getheilt, und ihre Dauer auf 22 Jahre versichert; der König hat davon f. Der Handel ist bedeutend Nach Ostindien (die Cambayen allein betragen 150,000 Sternpagoden), Chi- na, Japan, Mexico (mit einer Gallione von 1200 Tonnen, L Mill. Piast.). Die Ausfuhr besieht in Baumwolle, Tabak, Sago, Kampeschehol;, Wachs, Ebenholz rc. Der Gouver- neur der Inseln ist ein Unterstatthalter des Vicekönigs von Mexico, und zur Deckung der Ausgaben schießt das ameri- kanische Gouvernement jährlich 500,000 Piaster zu. Nach St. Croix bestehen die Abgaben der Indier in einem Tri- but von 573,000 Piastern Hvon jeder Familie über 1 Piaster,

8. Bd. 3 - S. 365

1820 - Leipzig : Hinrichs
Afrika. Religion angenommen stalln. Von ihr tst-die Derbersprache und von dieser die Schalnhsprache am Südatlas und zu Suse verschieden; doch werden beide Sprachen mit den arabischen Buchstaben geschrieben. Um .Siwah ydep -die Ammonsoase wird ein Mischling von der Berber -' und Schelluhsprache gesprochen, der arabisch El Wah El Garbie heißt. Zn Sahara sollen nach-dem Vorgeben der von Dschinnie nach Cairo reisenden Araber 4z Negersprachen gesprochen werden... .Die Mandingosprache zieht M vom Senegal bis zmn Königreich Bambarra; von ihr ist die Wangarin- und von dieser diehoussanian'ösprache verschieden. Zwischen Tombuctu und Zaschna soll nach Jackson "crh Volk wohnen, das sich einer von der arabischen und den übrigen afrikanischen Sprachen ganz verschiedenen Sprache bedient. Die Nordküste und einige innere Länder ausgenommen, wo viel Seide, Baumwolle, Leder und Leinwand verarbeitet wird, gibt es keine Fab ri ke n. Der auswärtige H a nd el ist in den Händen der Europäer; nur,die Ostküste wipp auch von Arabern und Zndiern besucht. Exporten sind: Ge- treide, Baumwolle, Gummi, Indigo,'Reis, Mais, Palmenöl, Bauholz, Elfenbein, Gold., Kupfer und Sklaven. Der innere durch Karawanen geführte Handel beschäftigt sich mir Goldstaub, Salz, Datteln und Sklaven. Die jährliche Ein- fuhr der Engländer von den für Afrika passenden Waaren betrug vor der Abschaffung des' Sklavenhandels an. Ä^rch 155,000 Thlr., und stieg im ersten Jahre der Aufhebung des Sklavenhandels 1303 auf 2,452,989 Thlr. und 1310 auf 5,431,250; Thlr., wobei in beiden Jahren der Goldsand ausgenommen ist, ber'guf dem Zollhaus keine Abgaben zahlte Während der Dauer des Sklavenhandels betrug die' Au-s- fuhr nicht 525,00.0 Thlr.; 1308 aber und 1310, 4,510,521z Thlr. " Afrika wird getheilt in l. Nordafrika in der gemäßigten Nordzvne: Aegiipten, Bet, herei, Fez und Mgrocey, Biledulgerid und Sahara. . . - Iq Mittela.frila, gröktentheils zwischen dem nur! Wendekreis und ^ ¥jl:r Habesch und die 4: auf der Ostküstc: Nubien. .........und Aran-, im Innern: Nigrktieit und aus der Westküste: Senegambten und Obergusnea ^ zum.vorgebirge der guten Hoffnung; anf der Westküste: Niederguinea; »m Innern: die Reiche der Schagga, Ealla, Kasern h:; auf der Ostküste: die Küsten Zgn guebar, Mozanibik, Sena und Natal;-das südliche Küsten-- ode- Hvttentvttenlgstd, lv. Die Inseln auf der Ost- und Westseite. '

9. Bd. 3 - S. 332

1820 - Leipzig : Hinrichs
jährlich den englischen Fabrikanten über i Mill. Pf. St. Absatz nach China verschaffen, ungeachtet ^ein kaiserl. Edict vom I. igiz die Einfuhr der englischen Waaren für sitten- verderblich erklärt. Der Einkauf der englischen Compagnie wird nach den bis 1796 gemachten Ladungen im Durchschnitt -zu zo — 40 Mill. Fr. berechnet, die in Europa 65 — 72 Mill. einbrachten. Seit igii hat der gänzliche Mangel an mancherlei rohen Materialien eine temporaire Geldausfuhr aus Kanton veranlaßt, da man bis dahin China als den Abgrund betrachtete, der die kostbaren Metalle aus den Minen von Peru und Mexico verschlinge. Calcutta ist da- her so sehr mit klingender Münze überschwemmt worden, daß die vormals sehr hoch gestiegenen Zinsen bis auf den in Europa gewöhnlichen Fuß gesunken, und daß auf indi- schen Schiffen an 7 Millionen Piaster nach Europa zurück- gebracht worden sind. Im I. igig betrug die von den vereinigten Staaten Nordamerikas im Handel mit China verwendete Summe 7 Mill. Doll., und die Schiffe hielten 16,000 Tonnen; England brauchte zu demselben Zweck 6£ Mill. Doll., und der Gehalt der Schiffe war 20,000 Ton- nen; jene erhalten ihre Auslagen in 1, dieses in 2 Jahren zurück. Die Landesregierung ist unumschränkt monarchisch und in männlicher Linie erblich, obgleich die Thronfolge gewissermaßen vom Willen des Kaisers abhängig und nicht immer an den Erstgebornen gebunden ist. Die regierende Familie stammt (seit 1644) von einem Tungusenstamm, Mandschu. Der ihige Kaiser Kia-Ting kam 1799 zur. Regierung; nach andern heißt er V a n - t a - d sch in. Der Kaiser wird mit dem Ko-tou d. i. Z Kniebeugen und 9 Stirnschlagen begrüßt, eine Cerimonie, die ursprünglich dem Himmel gewidmet und in der Folge auf den Sohn des Himmels, den Kaiser, angewandt wurde, und ihm von Va- sallen und fremden Gesandten erwiesen wird. Geschlechts- adel ist in China nicht, indem der Rang eines Manda- rinen und alle öffentliche Aemter nach dem Gutdünken des Kaisers oder der Minister ertheilt werden; nur die Familien des regierenden Kaisers und des Konfuzius genießen blei- bende Vorzüge. Die vornehmsten Reichsbeamten heißen Q. u 0 a n oder Mandarinen, unter denen man 9 Klassen zählt, die sich durch den Knopf, das Brustbild und den Gürtel unterscheiden , sich alle durch ihre Raubsucht auszeich- nen, und daher einem Schwamm gleichen, dessen sich der Kaiser bedient, die Reichthümer feiner Unterthanen, auszu-

10. Bd. 3 - S. 269

1820 - Leipzig : Hinrichs
Ostindien. 269 lange und 70 M. breite Land besteht größtenteils aus Holzungen und unbebauten Ländereien, har viele Pferde, Kamele und Ziegen/ und steht unter Futteh Mahomed, Iemmadar oder Beherrscher von 'Cütch. Der Hpthafen des Landes ist M u d d i oder Muster- Ma n d ver 69° 25^ O. L. 22 0 50' N. B.' Handel mit Baumwolle nach Bombay re. Die St. Assara mit einer Pajode, Anlar-e. -b) Zw ischem den Fl. Sa dt, Di mino di und Sur- su te h, enthalten: a-,) Die Mewa tsch er-Geb i ete, einen waldigen Gebirgs- üri.ch der ehemaligen Provinzen Agrá und Dehli, von rohen wiloew. Menschen bewohnt, deren Nationalbeschäftigung Raub und Plün- derung ist, die aber als gute Soldaten geschätzt werden. Sie stehen unter mehreren Rajahs, von denen der von Matschery als der mäch- tigste. genannt.wird. Die Sr. Matsebcry und Alvar, eine Bergs- nebst andern Orten unter veränderlicher Marattenherrschast., bbj Die Bal lutschen- Lande, ursprünglich Nardeck, von einem wilden kriegerischen Volke, einem Zweig der Afghanen oder Pasanen, bewohnt, deren Hauptnahrungszweig die Kamelzucht ist. Henimstreifende Horden von Grassias und Bihls. /... . ........... Mini ; ■ E n r o p a i sch e Besitzungen. . D. Die britischen Besitzungen^ oder vielmehr die Länder der britischen Hwndelscompagnre unter grosibritani- scbet Landeshoheit, sind entweder utt mittelbar, wovon einige noch mit inländischen Titular-Nabobs, Pensionairs der Compagnie, oder m ittelbar, Vasallenkander Her sög'cs na-'mrcen Alliirten mit Besatzungs- und andern Rechtem.per. Compagnie. Sie liegen von C. Komari bis an die nör8ä lichen Gebi-rge, von 170°fyg' —^iio°"2vî rind pon 7® 50'^ 310 B. ) und haben einen Flächeninhalt von 30,657 Ä. 'M'-. mit 53 (nach Le Goup de Flair 66 —70) Mill. E. Nach den dem Parlament 1914 vorgelegten Documenten belles sich öte. Bevölkerung der' Besitzungen der ostindischen Compagnie auf 40,058,409 Seelen, unter denen nur 45,246 Europäer warsn»' Im Dienst der Compagnie sind 201,477 Personen' angestellt^ nämlich 1.5,564 im bürgerlichen Fach (5202 Europäer unîm 12,562 Eingeborne), 160,000 im Kriegsfach (20/000 Euro-^ päer und 14^000 Eingebolne), ^izofsiziere der Marius (900 Eingeborne und 113 Europäer), und 25,060 enropäi- fche Matrosen und Lascars. Unter den E. sind ^ die zahli» reichen Kinder von europäischen Vatern und indischen Müt- tern und ihre Nachkommen, Cheechees genannt, sehe kühne, thätige und verschlagene Menschen, die itzt ihre Rechte als britische Unterthanen festzustellen und zu verfech-» ten selbst in eigenen 'Zeitschriften sich bemühen. Nach» Colguhoun beträgt der Gesamtwerth des Grund - und attderu öffentlichen Eigenthums der ostindischen Gestllschasc
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