Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Elemente der mathematischen und der astronomischen Geographie - S. 32

1911 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
32 Die Sonne. Die Planeten. Sonnenflecke erscheinen. Die über diesen Wolken liegenden Teile der Sonnenatmosphäre werden nun gleichfalls abgekühlt und bilden so den Halbschatten, die Penumbra, welche den Kern des Sonnenfleckes umgiebt. Allmählich sinken diese Wolken tiefer bis in die Photosphäre hinab, erhitzen sich hier wieder und lösen sich auf, sodass der Fleck verschwindet. Sonnenflecken und Sonnenfackeln stehen hiernach in ursäch- lichem Zusammenhang, sodass die ersteren Folge der letz- teren sind. Nach einer älteren Ansicht (Zöllner) entstehen die Sonnenflecken infolge einer Art von Schlackenbildung auf der glühend flüssigen Oberfläche der Sonnenkugel als eine Trübung ihrer Atmosphäre; neuerdings sucht man sie auch durch Wirbelstürme der Photosphäre zu erklären, in deren Trichter die kühleren Gasmassen höherer Schichten hinabgerissen werden. Dass die Sonne durch ununterbrochene Ausstrahlung von Wärme in den Weltenraum an Wärme verlieren muss, steht ausser Frage. Ob indes die Folge hiervon eine stetige Abkühlung der Sonne ist, hängt davon ab, ob ein Ersatz für die verloren gehende Wärme eintritt. Dies ist sehr wohl möglich, denn zweifellos werden zahlreiche Brocken kosmischer Materie (Meteore) in die Sonne stürzen, und indem sie ihre bei ihrer ungeheuren Geschwindigkeit sehr grosse lebendige Kraft in Wärme umsetzen, diese der Sonne zuführen; anderer- seits wird der Sonnenball noch eine weitere Konzentration erfahren und als Folge davon neue Wärme erzeugen. Freilich hat eine Verkürzung des Sonnendurchmessers mit Sicherheit bisher sich nicht feststellen lassen. Die Planeten. § 23. Die Planeten im allgemeinen. Gleich der Erde bewegen sich alle Planeten in Ellipsen um die Sonne, deren Ebenen, von einigen Asteroiden abge- sehen, immer nur um wenige Grade gegen die Ekliptik geneigt sind, und ihre Bahnen selbst beschreiben alle rechtläufig, d. h. wie die Erde von West über Süd nach Ost. Von der Sonne, welche sie alle zusammen, ihre Monde mit eingerechnet, immer noch 700 mal an Masse übertrifft, erhalten sie Licht und Wärme; das Licht, welches sie uns zusenden, ist also reflektiertes Sonnenlicht und darum polarisiert. Die Zeit, in welcher ein Planet einmal seine Bahn um die Sonne vollendet, ist seine siderische Periode, sie ist identisch mit der Zeit zwischen je zwei aufeinander folgenden Durchgängen durch denselben Schnittpunkt (Knoten) der Ekliptik — der

2. Die Elemente der mathematischen und der astronomischen Geographie - S. 56

1911 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
56 Die Kometen. Jupiter, der verschiedene Kometen nachweislich in andere Bahnen hineingeworfen hat. § 31. Physische Beschaffenheit der Kometen. Über die physische Beschaffenheit der Kometen sind wir vielfach noch im Unklaren. Feste Bestandteile besitzen sie höchstens im Kern des Kopfes, der möglicherweise aus einer Anzahl kleiner kosmischer Partikeln besteht, welche bei grösserer Entfernung von der Sonne in der ungeheuren Kälte des Weltenraumes (—2730 C) von einer Eiskruste umhüllt sein mögen. Im übrigen besteht seine Masse aus Gasen im Zustande einer grossen Verdünnung, denn selbst licht- schwache Sterne werden durch Schweif und Kopf hindurch sichtbar. Das Spektrum der meisten Kometen zeigt drei helle, einseitig verwaschene Bänder, welche auf das Vorhan- densein ölbildender Gase hinweisen. Dies Spektrum ändert sich aber in der Sonnennähe, es verblasst mehr und mehr, während immer deutlicher die gelbe Natriumdoppellinie auf- tritt. Dieser Umstand beweist, wie es auch der unmittelbare Augenschein bestätigt, dass jetzt gewaltige Änderungen in der Kometenmasse sich vollziehen. Nach Zöllner schmilzt jetzt das Eis, welches die festen Brocken des Kernes umgiebt, auf der der Sonne zugewandten Seite, und es bildet sich eine Dampfhülle um denselben. Steigt die Erhitzung bei grosser Sonnennähe sehr bedeutend, so gerät das beim Verdampfen des Wassers zurückgebliebene Natrium, welches neben anderen Substanzen im Wasser gelöst war, ins Glühen und geht in Dampfform über, sodass jetzt die gelbe D-Linie erscheint. Auch müssen grosse Elektrizitätsmengen bei diesen Vor- gängen frei werden, die in ihren abstossenden Wirkungen mit zu der ungeheuer rapiden und gewaltigen Entwickelung der Schweife beitragen mögen, andererseits aber auch nament- lich im Kerne gewaltsame Entladungen und plötzliche Licht- ausbrüche verursachen werden. Die Wirkungen der Sonnen- hitze können sich schliesslich derartig steigern, dass der Kern mitsamt der ihn umgebenden Dunsthülle zerrissen wird (Se- ptember-Komet 1882); es werden dann aus einem Kometen deren zwei oder mehrere, die neben- oder hintereinander in ziemlich derselben Bahn ihren Weg fortsetzen. Dass schliess- lich hinten am Schweif fortwährend gleichsam Fetzen abreissen, wenn der Komet die Sonnennähe passiert, folgt aus der Un- gleichheit der Geschwindigkeit, die sich jetzt zwischen Kopf und Schweifende herausbilden muss. Es ist leicht begreiflich, dass ein Komet, der oft durch sein Perihel geht, zuletzt in einen Ring von ungleichartigem Gefüge seiner Masse ausein- ander gezogen wird; diesen mögen dann die kleinen und

3. Die Elemente der mathematischen und der astronomischen Geographie - S. 58

1911 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
5s Die Kometen. Die Meteorite. Aufgabe 6. Ein Komet beschreibt eine parabolische Bahn um die Sonne. 30 Tage nach seinem Durchgang durch das Perihel beträgt sein Radius vector -f Erdweiten und hat eine Anomalie (p = 25°. Wie gross ist nach weiteren 30 Tagen seine Entfernung (x) von der Sonne, und welches ist alsdann seine Winkelentfernung (y) vom Perihel? [Nach Analogie der vorigen Aufgabe erhält man, wenn sin (p (2, cos y -j- 1 j - = A gesetzt ist, 4 (p cos -g- cos vj / \cos £ y 1 +3 L„s L ) — 4 — A2 2 « cos 2 und x - --— Erdweiten, a 2 y 4 cos g hieraus y = 39° 16,6', x = 0,8059 Erdweiten]. Die Meteorite. Zu den Meteoriten rechnet man die Feuerkugeln und die Sternschnuppen. § 32. Feuerkugeln. Die Feuerkugeln leuchten mit blendendem, meistens weissem, aber auch rotem oder bläulichem, seltener grünem oder gelbem Lichte plötzlich in der Atmosphäre auf, bewegen sich mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 40—50 km in der Sekunde, meistens einen glänzenden Schweif nach sich ziehend, vorwärts, zerplatzen manchmal mit einer heftigen Detonation und fallen dann in grösseren oder kleineren Bruch- stücken, welche bisweilen einen förmlichen Steinregen über Gebiete von mehreren Quadratmeilen hin bilden, zu Boden. In sehr verschiedenen Höhen ziehen sie durch die Atmospäre, und ebenso verschieden ist auch ihre räumliche Grösse, die wohl bis auf Dimensionen von 1000 m im Durchmesser anwächst. Die chemische Untersuchung der niedergefallenen Spreng- stücke (Aerolithen) lässt zwei Hauptformen unterscheiden: i. Die Eisenmeteore, die gewöhnlich qo°/0 gediegenes Eisen enthalten, während der Rest auf Nickel, Kobalt, Phos- phor und Schwefel mit ihren Verbindungen kommt. Beim Anätzen zeigen sie die eigentümlich geäderten Widmann- stätten'schen Figuren. In Mexico, Argentinien, besonders

4. Die Elemente der mathematischen und der astronomischen Geographie - S. 66

1911 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
66 Die Fixsternwelt. Diese Bestimmungen beziehen sich nur auf die schein- baren seitlichen Ortsveränderungen der Fixsterne, und es bleibt hierbei immer noch ungewiss, wieviel von dieser Grösse auf die Bewegung unserer Sonne, und wieviel auf die Be- wegung des Fixsterns kommt; dagegen sind die Bewegungen eines Fixsternes geradlinig auf unser Sonnensystem zu oder davon ab durch das Teleskop nicht zu erkennen, in dieser Beziehung leistet wiederum das Spektroskop uns seine Dienste, indem, wie es die Physik lehrt, eine Verschiebung der Spektrallinien nach dem violetten Ende auf ein Näher- kommen, nachdem roten Ende zu auf ein Fortrücken des Sternes schliessen lässt. Richtet man das Spektroskop auf den Westpunkt des Jupiter-Äquators, so verschieben sich, weil dieser Punkt sich uns nähert, die Spektrallinien nach Violett, auf den Ostpunkt, umgekehrt nach Rot; da die Geschwindigkeit dieser Punkte etwa 12 700 m beträgt, so hat man hiermit auch ein Mass für die Grösse der Verschiebung bei gegebener Geschwindigkeit, und umgekehrt. Auf diese Weise hat Huggins gefunden, dass sich Sirius mit 33 kqj Geschwindigkeit geradlinig von uns entfernt, was bei seiner beobachteten seitlichen Verschiebung ein Fortrücken in schräger Richtung von 53 km ergiebt. Ferner kommt er zu dem Resultat, dass auch Beteigeuze mit 35 km, Rigel mit 48 km, Castor mit 40 km und Regulus mit 27 km sich von uns entfernen, dagegen Arcturus mit 88 km, Wega mit 80 km, Deneb mit 62 km und Pollux mit 78 km Geschwindigkeit in der Sekunde sich uns nähern. § 38. Physische Beschaffenheit der Fixsterne. Auch über die physische Beschaffenheit der Fixsterne bat uns die spektralanalytische Untersuchung einigen Auf- schluss geliefert. Auf Grund derselben unterscheidet P. Secchi 4 Hauptgruppen oder Typen derselben: I. Weisse Sterne, oft mit bläulichem Schimmer. Ihr Spektrum zeigt wie das unserer Sonne charakteristische dunkle Linien, welche auf das Vorhandensein glühender Natrium- Magnesium- und Eisendämpfe schliessen lassen; ihre Atmo- sphäre scheint aber dichter und heisser zu sein als die unserer Sonne und vorzugsweise aus glühendem Wasserstoff zu be- stehen. Etwa die Hälfte der bisher untersuchten Sterne ge- hört zu dieser Gruppe, so Sirius, Wega, Regulus, Rigel, Atair und Spica. Ii. Gelbe Sterne. Ihr Spektrum ist dem unserer Sonne sehr ähnlich, zeigt aber zahlreichere Absorbtionsstreifen, welche

5. Die Elemente der mathematischen und der astronomischen Geographie - S. 29

1911 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
§ 21. Stellung der Erdachse. Erleuchtung und Erwärmung der Erde. 2g Pa A', für welche das Phänomen der Mitternachtssonne ein- tritt — in Wirklichkeit ist diese Grenze der Grösse der Sonnen- scheibe und der atmosphärischen Strahlenbrechung entsprechend weiter südlich gerückt; dagegen haben alle Punkte des süd- lichen Polarkreises Bb' die Sonne nur um Mittag im Nord- punkte ihres Horizontes, dieser Kreis bildet also die Grenze für die Kalotte P'bb', für welche die Polarnacht eintritt. Je näher innerhalb dieser Kalotten ein Ort dem Pole liegt, um so länger dauert für ihn der Polartag resp die Polarnacht, welche schliesslich Wochen und Monate umfassen. Am 2i. Dezbr. sind selbstverständlich die Erscheinungen beider Halbkugeln umgekehrt. Aufgabe 1. Welche astronomische Länge hat die Sonne, wenn sie zum letzten Mal einen Strahl über den Horizont von Hammerfest {(p = 70° 45') entsendet, dieatmosphärische Horizontalbrechung /? = 3 5', der Radius der Sonnenscheibe ■Q = 16' gerechnet? Wie lange dauert dem- nach für Hammerfest die Polarnacht, mit welchem Da- tum beginnt sie und mit welchem hört sie auf? [Ist H derherbstpunkt, He der Bogen auf der Eklip- tik, Ha der entsprechende Bogen auf dem Himmels- äquator, so ist Hae Fig. i6. = R, <)C Ahe die Schiefe der Ekliptik i ~ 23° 27,25' und Kathete Ae = 90 — (qy — ß — q). Man erhält also sin X = cos (? — L~e} x d. k Bogen He = 59» 42,3'; sini ' die astronomische Länge der Sonne ist also 239° 42,3'. Da die Sonne täglich 59' fortschreitet, so legt sie den Bogen von 59° 42,3' in 60 Tagen zurück. Im Herbstpunkte H steht sie am 23. Septbr., folglich scheint sie zum letztenmal am 22. ]Stovbr., die Polarnacht beginnt mit dem 23. Novbr. und hört 60 Tage vor dem 21. März, also mit dem 20. Januar auf.] Aufgabe 2. An welchem Tage hat man auf Kap Tscbel- juskin (<p = 78°) zum erstenmale, wann zum letztenmal Mitter- nachtssonne, die atmosphärische Horizontalbrechung ß — 40', der Radius der Sonnenscheibe @=16' gerechnet? [Bezeichnet F den Frühlingspunkt, Fe den Bogen auf der Ekliptik, Fa den bez. Bogen auf dem Äquator, so ist

6. Die Elemente der mathematischen und der astronomischen Geographie - S. 31

1911 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
§ 22. Physische Beschaffenheit der Sonne. 31 kerer Vergrösserung und besonders deutlich auf einer Photo- graphie von zahllosen Wölkchen, die unseren „Schäfchen" nicht unähnlich sind, überdeckt oder „granuliert". Die Sonnenflecken, von denen die grösseren vornehmlich in zwei Zonen zu beiden Seiten des Äquators liegen, bewegen sich, ihre Gestalt allmählich ändernd, von West nach Ost über die Sonnenscheibe und erscheinen manchmal, nachdem sie an ihrem Ostrande verschwunden sind, am Westrande wieder. Man hat daraus auf eine Umdrehung der Sonne um ihre Achse von West nach Ost geschlossen und ihre Rotationszeit auf 25 Tage 4h 2gm berechnet. Eine andere Klasse von Erscheinungen hat man bei totalen Sonnenfinsternissen beobachtet. Die dunkle Mondscheibe er- scheint dann von einem hellen Lichtringe, der sogenannten Korona, umgeben, aus welchem bisweilen fingerförmige Hervor- ragungen, Protuberanzen, die sich durch ein matteres, rosa- farbenes Licht abheben, hervorbrechen. Die Spektralanalyse, welche es jetzt ermöglicht, die Protuberanzen zu jeder Zeit, nicht bloss bei Gelegenheit einer totalen Finsternis, zu be- obachten (Janssen und Lockyer 1868) giebt uns Aufschluss über das Wesen dieser Erscheinungen wie über die physische Be- schaffenheit der Sonne überhaupt. Nach ihren Ergebnissen ist die Sonne eine in Weissglut- hitze befindliche Kugel — ihre Temperatur wird an der Oberfläche auf 13000°, neuerdings auf 6250o, im Innern über eine Million Grad geschätzt —; unmittelbar über ihrer Oberfläche lagert eine dichte Schicht glühender, spezifisch schwerer Gase, die Photosphäre, von der hauptsächlich das Sonnenlicht ausgeht; diese geht ziem- lich allmählich in eine weniger heisse und weniger dichte Gas- hülle, die Chromosphäre, über, in welcher wie auch in der vorigen Dämpfe terrestrischer Elemente, namentlich des Na- triums, Calciums, Magnesiums, Eisens, Nickels u. a. nach- gewiesen sind. Die äusserste Hülle endlich besteht nur aus sehr leichten Gasen, namentlich Wasserstoff, und wird nur bei ^ einer totalen Sonnenfinsternis uns als Korona sichtbar. Aus dem Innern des Sonnenkörpers brechen zeitweise Gasmassen infolge des ungeheuren Druckes, unter welchem sie stehen, hervor und lodern als riesenhafte Flammensäulen bis zu 30000 Meilen Höhe auf; wir nennen sie Protuberanzen, wenn wir sie von der Seite sehen, dagegen erscheinen sie uns als Sonnenfackeln, wenn sie in ihrer Richtung sich auf uns zu bewegen, sodass wir gleichsam auf ihren Scheitel blicken. Diese Gasmassen kommen in der Höhe der Sonnenatmosphäre in Gebiete viel geringeren Druckes, breiten sich also über viel weitere Räume aus und erfahren dadurch eine starke Ab- kühlung und Verdichtung, sie bilden auf diese Weise dichte Wolken, die das Sonnenlicht teilweise abfangen und uns als

7. Die Elemente der mathematischen und der astronomischen Geographie - S. 70

1911 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
7° Die Fixsternwelt. Von einer-ganzen Anzahl von Doppelsternen ist es mög- lich gewesen, die Bahnelemente zu bestimmen, so z. B. Umlaufszeit Excentricitat Gr. Halbachse Sirius.....49,4 Jahre 0,6148 2,331" Toliman .... 87,44 » 0,5443 18,89" Procyon .... 39,97 „ — 0,698" Mizar (£ Urs. maj.) 60,72 „ 0,381 2,62". Meistens glänzen beide Sterne eines Paares in derselben Farbe, besonders wenn beide ziemlich gleich hell erscheinen wie z. B. bei Castor; nicht selten zeigen sie aber auch Er- gänzungsfarben, und zwar vorzugsweise dann, wenn sie ungleich hell sind, in der Regel ist der hellere Stern rot oder gelb, der minder helle grün bis blau gefärbt, so ist es der Fall bei Rigel, « Bootis, r¡ Cassiopejae, ß Cygni; bei er Cassio- pejae ist der grössere Stern grün, der kleinere blau, 1 Cassio- pejae hat einen gelben Hauptstern und zwei blaue Begleiter, y Andromedae ebenfalls einen gelben Hauptstern, einen grünen und einen blauen Begleiter. Sirius und Procyon sind nach Bessel's Untersuchungen Doppelsterne, deren eines Glied dunkel ist; indes ist es neuerdings auf der Licksternwarte gelungen, den Begleiter des Procyon als ein Sternchen 13. Grösse in einem Abstände von 4! Bogensekunden aufzufinden. Auch das Spektroskop charakterisiert einzelne Sterne als Doppelsterne, die das Fernrohr noch nicht zu trennen ver- mag Im Spektrum von £ Urs. maj. und ß Aurigae erscheinen die dunklen Linien bald scharf begrenzt, dann verwaschen, dann teilen sie sich in zwei, nähern sich einander wieder und gehen schliesslich wieder in die eine scharfe Linie über, um nun dieselbe Erscheinung zu wiederholen. Ihre Erklärung findet diese Erscheinung darin, dass £ Urs. maj. und ß Aurigae Doppelsterne sind. Immer wenn sich der eine von beiden auf uns zu, der andere von uns fort bewegt, was der Fall ist, wenn beide senkrecht zur Verbindungslinie der Erde mit ihrem gemeinsamen Schwerpunkt stehen, erscheinen aus dem in § 37 angeführten Grund die dunklen Linien doppelt, sie werden wieder einfach und scharf begrenzt, wenn beide in der Richtung dieser Verbindungslinie stehen. Bei Spica hat Prof. Vogel dieselbe Beobachtung gemacht. § 42. Sternhaufen. Nebelflecke. Milchstrasse. Schon mit blossem Auge, besser noch mit einem mässig starken Fernrohr erkennt man an verschiedenen Stellen des Himmels Lichtwölkchen ohne scharfe Begrenzung, welche man früher durchweg als Nebelflecke bezeichnete. Erst W. und J. Herschel haben über 5000 derselben genauer untersucht;

8. Die Elemente der mathematischen und der astronomischen Geographie - S. 51

1911 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
§ 28. Physische Beschaffenheit des Mondes. 51 § 28. Physische Beschaffenheit des Mondes. Auf der uns zugewandten Seite besitzt der Mond keine Spur einer Atmosphäre — es folgt dies aus dem plötzlichen Verschwinden der Fixsterne, welche der Mond bedeckt, und ihrem ebenso plötzlichen Wiederaufleuchten, aus dem tief- schwarzen, scharfem Schatten der Mondberge und dem Spec- trum des Mondlichtes, das keinerlei Absorptionsstreifen zeigt —, er hat auch weder Wasser noch Wolken. Seine Oberfläche ist höchst uneben, wie dies besonders deutlich am Innenrande der Sichel oder des Mondviertels im Fernrohr hervortritt; neben ausgedehnten Ebenen, welche als dunkle Flecken erscheinen und früher als Meere bezeichnet wurden, finden sich Berggipfel, welche die Höhe unserer Berge erreichen, z. B. auf Curtius nahe dem Südpol des Mondes mit 8830 m. Kettengebirge sind auf dem Monde verhältnis- mässig selten, dagegen sind für ihn besonders charakteristisch Ringgebirge, die in Wallebenen übergehen, wenn ihr Durch- messer 150 km und darüber (bis zu 300 km) erreicht, Krater dagegen, wenn ihr Durchmesser nur minimal ist. Bemerkens- wert ist, dass der Wall nach aussen meist allmählich in Terrassen, dagegen nach innen sehr steil abfällt, dass die innere Bodenfläche durchweg höher liegt als die äussere Umgebung, und dass sich nicht selten im Inneren einzelne Bergkuppen, Centraiberge, erheben, die jedoch fast nie die Höhe des Walles erreichen. Die Zahl der Ringgebirge, von denen die ausgezeichneteren die Namen berühmter Männer, vornehmlich von Astronomen, z. B. des Newton, Tycho, Ptolemaeus, Copernicus, Kepler u. s. w. tragen, ist sehr gross, so sind auf der Mondkarte von J. F. Schmidt 32856 derselben (Krater eingeschlossen) verzeichnet, und die Zahl der wirklich vor- handenen ist noch vielmal höher zu schätzen. Eine eigen- tümliche Bildung sind ferner die sogenannten Rillen, die bis- weilen eine Breite von 2 km besitzen und in einer Längen- ausdehnung bis zu 200 km von Krater zu Krater quer durch die Ebenen und selbst die Ringgebirge ziehen ; sie sind wohl Sprünge in der Mondoberflache, welche infolge der sehr grossen Temperaturdifferenzen, die zwischen der sehr starken Erhitzung durch die Sonnenstrahlen und der entsprechend starken Abkühlung durch ungehemmte Ausstrahlung in den Weltenraum eintreten müssen, entstanden sind. Ob das Innere des Mondes bereits vollständig erstarrt ist, oder ob dasselbe noch in flüssigem Zustande sich befindet, und infolgedessen Umgestaltungen der Oberfläche noch möglich sind, ist uns mit Sicherheit nicht bekannt. J. F. Schmidt in Athen will eine Änderung des Kraters Linné und H. J. Klein das Entstehen eines neuen kleinen Kraters bemerkt haben. 4*

9. Die Elemente der mathematischen und der astronomischen Geographie - S. 61

1911 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
§ 33- Sternschnuppen. § 34. Zodiakallicht. 6r zahlreiche Partikeln dieser Meteormasse in ihre Atmosphäre und gewähren uns, erglühend oder aufflammend, das Schau- spiel des Sternschnuppenregens. Dass die Leoniden in einer Periode von 33 Jahren besonders glänzend erscheinen, findet hiernach seine Erklärung darin, dass immer in diesem Inter- vall ein besonders dichter Teil dieses Ringes ebenso wie die Erde in den Tagen vom 10. bis 12. November den einen Knoten ihrer Bahnen passiert. Bei den Perseiden scheint sich die Meteormasse bereits gleichmässiger über den elliptischen Ring verteilt zu haben. § 34. Zodiakallicht. Schliesslich ist noch der eigentümlichen Erscheinung des Zodiakallichtes Erwähnung zu thun. In unseren Breiten zeigt sich bei klarem Wetter im Februar und März am Abend-, im Oktober am Morgenhimmel ein längs des Zodiakus, also schief gegen den Horizont gestellter matter Lichtkegel, in dessen Achse die unter dem Horizont befindliche Sonne steht. Glänzender ist die Erscheinung in den Tropen, sodass Hum- boldt dieselbe als einen „beständigen Schmuck der Tropen- nächte" bezeichnet. Neuerdings will man Helligkeitsschwankun- gen dieses Lichts beobachtet haben, die mit der Periode der Sonnenflecken zusammenzuhängen scheinen. Die älteren Ansichten über das Wesen dieses Lichtes,, nach denen es entweder von einem die Sonne umkreisenden, zwischen der Venus- und Marsbahn schwebenden Ringe von Meteormasse, oder von einem Nebelring, der innerhalb der Mondbahn die Erde umkreist, reflektiert werden soll, dürfen heute als widerlegt gelten. Nach W. Förster besteht es in elektrischen Lichterscheinungen oder auch in Reflexen des Sonnenlichts an einer Art von Kometenschweif sehr dünner Gase, welchen die Erde hinter sich nachschleppt Schlussbemerkung. Die trotz aller Mannigfaltigkeit im einzelnen, doch in der Grundanlage unverkennbar hervor- tretende Gleichartigkeit der Bewegungen aller Glieder unseres Sonnensystems hat längst zur Aufstellung einer Hypo- these üher Entstehung und Entwickelung desselben Veran- lassung gegeben. Schon der Königsberger Philosoph Immanuel Kant stellt in seinen kleineren Schriften über Naturphilosophie die Ansicht auf, welche auch Lapeace in seiner Méchanique céleste vertritt, dass unser gesamtes Sonnensystem in seinem Urzustände ein ungeheuer grosser rotierender Gasball war, der in seinen Dimensionen weit über die äusserste Planeten- bahn hinausragte. Allmählich bildete sich in demselben ein Attraktionscentrum heraus, nach welchem hin die kosmische Wolke sich mehr und mehr verdichtete. Infolge der Tan-

10. Die Elemente der mathematischen und der astronomischen Geographie - S. 42

1911 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
42 Die Planeten. noch bedeutender als bei Jupiter, nämlich fast £ seines Äqua- torialdurchmessers ; seine Drehungsachse ist etwa unter 63o gegen seine Bahnebene geneigt. Das Fernrohr zeigt uns auf seiner Scheibe ähnliche, nur nicht so deutlich ausgeprägte Äquatorialstreifen wie auf dem Jupiter, und das Spektroskop bestätigt auch für ihn eine dichte und hohe Atmosphäre ; auch dieser Planet mag wohl noch eigenes Licht und eigene Wärme seiner Oberfläche be- sitzen. Charakteristisch für den Saturn ist das Ringsystem, welches in seiner Äquatorebene frei schwebend ihn umgiebt. Der innere Radius desselben misst ca. 73 000 km, der äussere 140000 km, seine Dicke kaum 400 km; durch einen nicht gleichmässig breiten, dunkeln Streifen, die „Cassinische Trennung" von durchschnittlich 3000km Breite zerfällt er deutlich in zwei konzentrische Teile, ausserdem aber zeigt er noch mehrere, mehr oder minder veränderliche Trennungen; die innere Grenze des Systems bildet der „dunkle", aber doch gegen den Planeten scharf abgegrenzte Ring. Das Ringsystem wirft seinen Schatten auf den Saturn, wie dieser umgekehrt auf den Ring. Befindet sich die Erde in der Ebene des Ringsystems, so kehrt dieses uns nur seine schmale Kante zu, es verschwindet daher in mittelmässigen Fernrohren ganz, und nur in ausgezeichneten Instrumenten wird es als feine Linie oder Perlenschnur sichtbar; sonst sehen wir den Planeten wie auch seine Ringe bald von der Nordseite, bald von der Südseite. In Bezug auf die physische Beschaffenheit der Ringe ist zunächst zu bemerken, dass sie kein einheitliches Ganzes weder von fester noch von flüssiger Beschaffenheit sein können, weil sie längst bei dem sehr grossen Unterschied in der Rotationsgeschwindigkeit des inneren und äusseren Randes in viele Teile hätten zerbrochen und zerspalten sein müssen; man ist heute vielmehr der Meinung, dass sie aus einer sehr grossen Anzahl kleiner, fester Körper bestehen, von denen jeder einzelne selbständig sich um den Planeten bewegt. Die veränderlichen Teilungen in diesem dichten Schwärm werden durch die Einwirkungen der Saturnsmonde hervorgerufen. Galilei glaubte, der Saturn sei aus drei sich berührenden Kugeln zusammengesetzt, er nannte ihn den „gehenkelten" Planeten; Huygens erkannte 1669 den Ring; Cassini! entdeckte 1675 dunkle Flecken im Ringe und Herschel 1792 die „Cassinische Trennung". W. Herschel fand im März 1781, dass ein teleskopischer Stern 6. bis 7. Grösse bei Anwendung stärkerer Instrumente seine Grösse und sein Licht in anderer Weise ändere als sonst die Fixsterne, er schloss daraus, es müsse ein Komet sein; noch in demselben Jahre aber erkannte ihn
   bis 10 von 407 weiter»  »»
407 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 407 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 3
1 15
2 10
3 16
4 26
5 62
6 0
7 124
8 6
9 53
10 68
11 13
12 7
13 4
14 49
15 2
16 19
17 0
18 7
19 48
20 17
21 24
22 1
23 6
24 6
25 14
26 11
27 21
28 21
29 11
30 3
31 0
32 0
33 11
34 7
35 3
36 16
37 114
38 11
39 9
40 0
41 0
42 5
43 11
44 0
45 110
46 11
47 14
48 6
49 2

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 20
2 28
3 20
4 8
5 7
6 25
7 4
8 6
9 16
10 6
11 7
12 37
13 55
14 14
15 2
16 119
17 112
18 8
19 16
20 0
21 49
22 19
23 29
24 1
25 26
26 7
27 7
28 13
29 5
30 7
31 30
32 1
33 0
34 2
35 33
36 13
37 24
38 16
39 21
40 10
41 9
42 54
43 32
44 4
45 44
46 2
47 5
48 2
49 7
50 0
51 9
52 20
53 13
54 6
55 7
56 5
57 3
58 5
59 3
60 16
61 2
62 2
63 10
64 0
65 6
66 4
67 1
68 15
69 2
70 7
71 29
72 5
73 1
74 2
75 16
76 35
77 47
78 2
79 1
80 1
81 41
82 21
83 8
84 1
85 9
86 7
87 57
88 9
89 8
90 21
91 29
92 132
93 1
94 48
95 2
96 0
97 0
98 43
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 55
1 53
2 27
3 57
4 24
5 96
6 49
7 242
8 30
9 88
10 62
11 13
12 87
13 23
14 12
15 146
16 43
17 46
18 117
19 97
20 3
21 37
22 125
23 20
24 116
25 85
26 95
27 120
28 35
29 81
30 46
31 11
32 19
33 538
34 39
35 81
36 25
37 149
38 4
39 195
40 105
41 14
42 40
43 65
44 68
45 7
46 80
47 47
48 17
49 29
50 78
51 73
52 157
53 9
54 292
55 164
56 26
57 19
58 90
59 402
60 53
61 64
62 216
63 24
64 59
65 53
66 62
67 164
68 9
69 1
70 1
71 106
72 28
73 64
74 112
75 80
76 11
77 25
78 27
79 32
80 72
81 435
82 42
83 12
84 49
85 91
86 6
87 15
88 32
89 40
90 6
91 143
92 3
93 10
94 177
95 11
96 21
97 109
98 59
99 72
100 286
101 15
102 62
103 63
104 4
105 20
106 47
107 66
108 67
109 22
110 41
111 40
112 49
113 38
114 67
115 78
116 46
117 19
118 15
119 44
120 80
121 119
122 15
123 17
124 115
125 37
126 27
127 212
128 33
129 44
130 108
131 255
132 39
133 71
134 24
135 36
136 874
137 28
138 31
139 11
140 68
141 29
142 86
143 85
144 26
145 134
146 90
147 14
148 73
149 22
150 63
151 102
152 141
153 5
154 39
155 95
156 84
157 68
158 35
159 19
160 7
161 112
162 125
163 123
164 61
165 77
166 193
167 32
168 37
169 27
170 44
171 79
172 162
173 300
174 32
175 571
176 70
177 342
178 7
179 164
180 39
181 65
182 220
183 628
184 28
185 9
186 10
187 48
188 61
189 45
190 14
191 45
192 66
193 14
194 39
195 36
196 78
197 28
198 60
199 94