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1. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 53

1880 - Leipzig : Arnoldi
Dritter Kursus. Die Kulturgeschichte. 53 2000 chaldäischer Sterndienst. -— Abraham. Pelasgische Bauten in Griechenland. i5oo die ältesten Veden der Indier. — Schiffahrt und Kunstfleifs der Phönizier. — Moses Gesetzgeber der Israeliten. 1250 Reich der Assyrier von Ninive. Keilschrift. 1000 David. Blüte der hebräischen Dichtkunst. — Zaruthastra (Zoroaster) Religionsstifter in Baktrien. — Blüte des hellenischen Epos in den Kolonien. Homer und die Homeriden. 776 Aera der Olympiaden. Dorischer und ionischer Tempelbau. 753 Aera der Erbauung Roms. Etruskische Kunst. 700 das lydische u. das medische Reich. — Der Prophet Jesaias. 606 Zerstörung von Ninive. Nebukadnezar König von Babylon. Die Propheten Jeremias, Ezechiel. Hellenische Festversammlungen. Blüte der Lyrik; dieaeolier Alkaeos und Sappho. — Die sieben Weisen: Thaies von Milet, Vater der Philosophie; Solon von Athen. 559 Cyrus. — Croesus von Lydien. — Indischer Buddhaismus (Buddha t 5^3). 540 Pflege der Künste durch die Peisistratiden von Athen. Sammlung der homerischen Gedichte. Anakreon. — Pythagoras lehrt zu Kroton. 500 Kriege zwischen Griechen und Persern. — Der Dichter Simonides. — Der Weltweise Confucius in China. 480 Schlacht bei Salamis. Pindaros’ Hymnen. Die Tragödien des Aeschylos (f 456). 445 höchste Blüte der Kunst in Athen unter Perikies’ Staatsverwaltung. Der Maler Polygnotos. Bau des Parthenons und der Propyläen; die Götterbilder des Pheidias. — Hero-dots Geschichte. — Die Tragödien des Sophokles (f 405). 431 der peloponnesische Krieg. Der Geschichtschreiber Thuky-dides. Die Tragödien des Euripides (f 406). 429 f Perikies. Der Arzt Hippokrates. Platon geboren. Die Sophisten in Athen: ihr Gegner Sokrates. Die attische Komödie; Aristophanes. 421 Friede des Nikias.— Der Bildhauer Polykleitos von Argos. 399 Sokrates f. Die Maler Zeuxis und Parrhasio6. 387 Platon lehrt in der Akademie (-{* 347). Xenophon. Isokrates Lehrer der Redekunst (-J- 338). 359 K. Philipp von Macedonien. — Demosthenes’ Staatsreden. Der Bildhauer Praxiteles von Athen.

2. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 54

1880 - Leipzig : Arnoldi
54 Dritter Kursus. Die Kulturgeschichte. 336 Alexander der Große erschliefst Asien der hellenischenkultur. Sein Erzieher Aristoteles lehrt zu Athen im Lykeion (die Peripatetiker). Diogenes der Kyniker. — Die Bildsäulen des Lysippos, die Gemälde des Apelles und Protogenes. 322 Tod _ des Demosthenes und des Aristoteles. Zeitalter der Diadochen und Epigonen. 312 römische Wasserleitungen und Heerstrafsen: via Appia. ooo Alexandrien Sitz des Welthandels und der griechischen Gelehrsamkeit. Eukleides’ System der Mathematik. Die Philosophenschulen zu Athen. Epikuros. Zenon lehrt in der Stoa. Menanders Komödien. 264 Beginn der punisch-römischen Kriege. Gladiatorenspiele in Rom. Anfänge der römischen Litteratur. 212 Archimedes f zu Syrakus. 184 -j- Plautus der Komödiendichter. Catos censorische Reden und Origines. Die Annalen des Ennius. 16< macedonischer Triumph: griechische Kunstwerke Kriegsbeute der Römer. — Polybios der Geschichtschreiber in Italien. Die Komödien des Terentius. 146 Zerstörung von Karthago u. Korinth. Griechische Philosophen und Rhetoren in Rom. P. Scipio Africanus der Jüngere. 133 Tiberius und Gajus Gracchus. — Lucilius Satiren. 63 Ciceros Konsulat. Blüte der römischen Beredsamkeit. — Die Dichter Catullus, Lucretius. 46 Julianischer Kalender. Caesars Kommentarien. 44 Caesar f. Ciceros philippische Reden (C. f 43). — Der Geschichtschreiber Sallustius. 30 das römische Kaisertum. Augusteisches Zeitalter; Maecenas. Die Dichter Yergilius (-]- 19), Horatius (f 8 v. Ch.), Propertius; Ovidius (-j- in der Verbannung 17 n. Ch.). Livius’ römische Geschichte (L. f 17 n. Ch.).—Kaiserbauten in Rom. 14 n. Ch. 7 Augustus. —Judicia majestatis. Verfall römischer Sitte: Vorliebe für fremden Götzendienst. 33 Christi Leiden unter Pontius Pilatus. — Reisen der Apostel: den Heiden wird das Evangelium gepredigt. 64 Neronischer Brand der Stadt Rom. — Märtyrertod der Apostel Petrus und Paulus. Johannes lehrt zu Ephesus. 79 Ausbruch des Vesuvs: Tod des älteren Plinius. 98 Trajanus. — Die Germania des Tacitus. Juvenals Satiren. Plutarchs Biographien. 133 Zerstreuung der Juden unter Hadrian. Christliche Apologeten.

3. Bd. 2 - S. 145

1854 - Leipzig : Engelmann
145 Der dreißigjährige Krieg. ihre Abgeordneten drangen in die Kaiserburg und forderten drohend Gleich- stellung beider Religionsparteien und andere wichtige Zugeständnisse. Fer- dinands beharrlicher Widerstand hatte ihm leicht Gefahr bringen können, wären nicht in demselben Augenblick Dampierresche Reiter auf den Burghof gesprengt und hätten ihn aus der Bedrängniß befreit. Ungünstige Witterung und Mangel an Geld und Lebensmitteln nöthigten Thurn zum Abzug. — Bald nachher wurde Ferdinand in Frankfurt zum d eutsch en Kaiser gewählt; aber noch ehe die Krönung vollzogen war, fielen die Stände von Böhmen, Mähren und Schlesien von dem Hause Oestreich ab und wählten (in Folge eines alten ihnen von Ferdinand I. nach der Mühlberger Schlacht entrissenen Wahlrechts [§. 489.]) das Haupt der protestantischen Union, den Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz zum König. Um- sonst warnten die Kurfürsten, die Könige von England und Frankreich und selbst Friedrichs eigene Mutter, eine Tochter Wilhelms von Dramen, vor der Annahme dieses gefahrdrohenden Geschenkes — die Stimme seiner stol- zen Gemahlin Elisabeth, einer englischen Fürstentochter, die Ermahnun- gen seines Hofpredigers Scultetus, das Zureden Christians von Anhalt, eines der einflußreichsten Mitglieder der Union, und sein eigenes Gelüsten gaben den Ausschlag. — Der eitle, schwache Mann nahm die ver- hängnißvolle Krone an und eilte zur Krönung und Huldigung nach Prag. tz. 566. F ri e d ri ch V. u n d M a xi mi l i an. Wahrend aber Friedrich in Böhmen mit leerem Schaugeprange die Zeit vergeudete, sich sorglos seinem Hang zum Wohlleben hingab und durch seinen calvinifchen Eifer, der ihn bis zur kirchenschanderischen Zerstörung der Bilder und heiligen Gegenstände trieb, die böhmischen Utraquisten und Lutheraner beleidigte und die evangelischen Glieder der Union verstimmte, schloß Ferdinand einen Vertrag mit der wohlgerüsteten und durch Eintracht starken Liga (indem er deren Oberhaupt Maximilian, der sein Freund und Studiengenosse in Ingolstadt gewesen und die Sache des Katholicis- mus klug mit seinem Vortheil zu verbinden wußte, durch die Aussicht auf die Kurwürde und auf Landererwerb gewann), trat mit Spanien in ein Bündniß und brachte den lutherischen, von seinem Hofprediger (Hoe v. Hohenegg) ge- leiteten Kurfürsten I o h. Georg von Sachsen, der den calvinifchenpsalzgrafen um seine Stellung in der Union und die Königskrone beneidete, durch die Zusiche- rung der Lausitz auf östreichische Seite. Umsonst näherte sich Thurn, im Bunde mit dem siebenbürgischen Fürsten Bethlen Gabor, der nach der Krone von Ungarn strebte, zum zweitenmale den Mauern Wiens; er mußte abermals un- verrichteter Sache abziehen und Ferdinand konnte nunmehr die ungehorsamen Stande Oestreichs zur Unterwerfung zwingen, indeß Spinola mit einem spani- schen Kriegsheer sich der Pfalz näherte. Sorglos ließ sich diezwietrachtige Union durch einen Vertrag mit der Liga die Hände binden und entzog dem Böhmen- könig ihren Beistand. Jetzt rückte Maximilian, in dessendienften der kriegskundige Nieder- länder Tilly stand, mit einem wohlgerüsteten ligistischen Heere in Böhmen ein und zog, von Ferdinands Truppen verstärkt, gerade auf Prag los, ohne Weber, Geschichte. Ii. 6. Äufl. 10 Nvbr. 1619.

4. Bd. 2 - S. 379

1854 - Leipzig : Engelmann
379 Frankreich unter der Direetorial-Regierung. französischen Flotte bei Abukir durch Nelson der Hoffnung einer ^-Aug. baldigen Rückkehr beraubt) eine neue Verwaltung, Polizei und Be- steuerung nach europäischem Zuschnitt einrichtete, während die Künstler und Gelehrten, die sich beim Heere befanden, die Merkwürdigkeiten der Na- tur und Kunst dieses Wunderlandes vortrefflich erforschten und beschrieben. So sehr indeß Bonaparte und seine Soldaten die Religionsgebräuche der Muhamedaner schonten und ihren Priestern, Moscheen, Ceremonien und Gebräuchen alle äußere Achtung zollten, so entbrannte doch der Fanatismus in der Brust der Muselmänner und machte ihnen die Herrschaft der Christen höchst verhaßt. Als nun in Folge des neubegründeten europäischen Finanz- wesens Steuern und Kriegsumlagen auferlegt wurden und die Pforte, die sich durch Napoleons Vorspiegelungen von Freundschaft und Ergebenheit nicht täuschen ließ, die Muselmänner Aegyptens und Syriens zum Kampf wider die Christen aufrief, entstand in Cairo eine fürchterliche Empörung, 21. Dct. die nur mühsam durch die überlegene europäische Kriegskunst unterdrückt ward, nachdem gegen 6000 Muhamedaner erschlagen worden. Napoleon benutzte den Sieg zu Erpressungen und zog dann nach Syrien, um die von der m!). Pforte abgeschickten Truppen vom Eindringen in Aegypten abzuhalten. Nach Besiegung der Mamluken bei El Arisch eroberte Bonaparte Jaffa (wo er2v.fcbr. an 2000 rüstige Arnauten, die früher gefangen und unter der Bedingung, nicht ferner gegen Frankreich zu dienen, entlassen, jetzt über wieder ergriffen worden waren, als Meineidige erschießen ließ) und schritt dann zur Belage- rung von Jean d'acre (Akkon). Hier erfuhr Napoleons Glück den ersten 20. März. Stoß. Die Türken, von dem englischen Schiffsobersten (Commodore) Sid- ney Smith mit Belagerungsgeschütz vortrefflich ausgerüstet, schlugen alle Stürme der Franzosen, die bei dieser Gelegenheit Wunder der Tapferkeit ver- richteten, glücklich zurück und tödteten Viele der heldenmüthigen Krieger. — Zugleich bedrohte ein türkisches Heer die europäischen Streiter im Innern des Landes. Das letztere wurde zwar bei Nazareth von Iunot und am Ta- bor von Kleber besiegt und zersprengt, aber dennoch sah sich Bonaparte genöthigt, als die Pest unter seinen Truppen zu wüthen begann, Jean d'acre aufzugeben und den Rückzug anzutreten. Alle Pferde wurden mit Kranken beladen; die Soldaten litten den schrecklichsten Mangel; die Gefahren und Kriegsleiden waren furchtbar; Napoleon theilte alle Mühseligkeiten mit dem Geringsten seines Heers; ja er soll sogar ein mit Pestkranken gefülltes Ho- spital besucht haben. Im Juni erreichte er Cairo wieder und schon im fol- genden Monat schlug er bei Abukir eine dreimal stärkere türkische Armee25.Juli, und richtete durch diesen Sieg, der zu seinen glorreichsten Waffenthaten ge- hört, den sinkenden Muth der Soldaten wieder auf. Bald nachher erfuhr er aus einigen von Sidney Smith ihm aus Schadenfreude zugeschickten Zei- tungsblättern die Unfälle der Franzosen in Italien, was einen solchen Ein- druck auf ihn machte, daß der Entschluß einer Rückkehr nach Frankreich schnell

5. Bd. 2 - S. 635

1854 - Leipzig : Engelmann
Die deutschen Versassungskämpfe. 635 Gesetze ins Leben getreten, die allzusehr die sturmbewegte Zeit ihrer Entstehung beurkundeten. Eine ungezügelte Presse, und ein fast unbeschranktes Vereins- und Versammlungsrecht diente der demokratischen Partei zur Verbreitung ihrer Grundsätze, die sowohl in den volkreichen Gewerbstadten als bei dem verarmten Bauernstand einen fruchtbaren Boden fanden. Als nun in Folge eines neuen auf breitester demokratischer Grundlage beruhenden Wahlgesetzes, das für die erste Kammer einen geringen, für die zweite Kammer gar keinen Census festsetzte und ein direktes Wahlverfahren anordnete, eine neue Ständcversammlung einberufen wurde, kam durch die Thatigkeit der „Vaterlandsvereine" ein Landtag ztlsammen, der als Hohn auf das constitutionelle Staatswesen gelten konnte und mit Recht als „Repräsentation des souveränen Unverstandes" bezeichnet ward. Dieser Land- tag, der für das Frankfurter Verfassungswerk, so lange es noch unvollendet war, eben so wenig Theilnahme bewiesen wie die sächsische Regierung selbst, stieß nun nach der Verwerfung desselben durch Preußen in die demokratische Lärmtrompete und drang auf Anerkennung der Reichsverfaffung. Die Regierung antwortete mit der Auflösung (30. April); die Deputationen der Städte und Körperschaf- ten, die dasselbe Verlangen stellten, richteten nicht mehr aus; der König recht- fertigte seinen Widerstand mit Preußens Weigerung. Dies gab die Losung zum 3. Mai. Aufstand. Ein Volköhaufe stürzte sich auf das Zeughaus, um die Waffen her- auszuschaffen, wurde aber von dem dort aufgestellten Militär mit Gewehrfeuer zurückgetrieben. Jetzt wurden die Sturmglocken geläutet; in den Straßen erho- den sich Barrikaden von unzerstörbarer Festigkeit; Bürgerwehrmanner und Volks- schaaren, zum Theil mit Sensen und Piken bewaffnet, eröffnten einen heftigen Kampf gegen die sächsischen Truppen. Als am folgenden Tag der Aufstand wuchs und die Zahl der Insurgenten durch bewaffnete Zuzüge aus der Nähe und Ferne sich mehrte, begab sich der König, begleitet von seiner Familie und sämmtlichen Ministern, unter militärischer Bedeckung nach der Festung Königstein. Dadurch gerieth die fturmbewegte Hauptstadt in die Hände der Demokratenführer. Eine provisorische Negierung, den Advokaten und Landtagsabgeordneten Tzschirner an der Spitze, übernahm die Leitung der Dinge; sie erließ eine Proklamation, daß der Kampf die Anerkennung der Reichsverfaffung zum Zweck habe; sie zeigte ihre Einsetzung der Frankfurter Nationalversammlung an und stellte sich unter deren Schutz. Aber bald nahm die Erhebung einen fremdartigen Charakter an, neben den deutschen Fahnen erschienen die rothen; „wer in gutem Glauben die Waffen ergriffen hatte, legte sie nieder, um nicht einer republikani- schen und anarchischen Bewegung Vorschub zu leisten"; rohe verwilderte Pöbel- schaaren, die von allen Seiten herbeizogen, gaben dem Aufstande mehr und mehr das Ansehen eines Kampfes gegen jede Ordnung, gegen Besitz und Eigen- thum. In Leipzig, wo die Bürgerschaft gleichfalls für die Reichsverfaffung war und sich „bis zu Austrag der Konflikte zwischen Krone und Volk" unter den Schutz der deutschen Centralgewalt stellte, zog gleichwohl die entschloffene Communal- garde zum Schutz der öffentlichen Sicherheit gegen die Insurgenten in den sieg- reichen Kampf. Jetzt war für das preußische Ministerium der Zeitpunkt gekom- men, seine Verheißungen zu erfüllen. Die sächsische Regierung, außer Stande mit eigenen Kräften den Aufstand zu unterdrücken, wendete sich nach Berlin um Hülfe, und schon am 6. Mai eröffneten preußischetruppen einen lebhaften Kampf gegen die Dresdener Barrikadenmänner. Aber der Sieg wurde ihnen sehr er- schwert. Drei Tage vertheidigten sich die Aufständischen hinter ihren festen Stel- lungen; das alte Opernhaus und ein Theil des Zwingers mit werthvollen Kunft- schätzen ging in Flammen auf; Wuth und Leidenschaft führten die Waffen.

6. Bd. 2 - S. 18

1854 - Leipzig : Engelmann
18 Die Vorboten der neuen Zeit. Ausbildung der alten Kirchenmusik machten sich besonders Bischofambrosius von Mailand (§. 239.) und Papst Gregor der Große verdient. Von jenem sollen die noch jetzt in der katholischen Kirche üblichen Antiphonien, Hymnen und Vigilien zuerst eingeführt worden sein, aber der nach ihm benannte Ambrosianische Lob- gesang Te Deum laudamus rührt von einem unbekannten Verfasser her. Gregor der Große (§. 280.), Stifter der römischen Singschule, war der Schöpfer des soge- nannten Gregorianischen oder römischen Lobgesangs, des Choralgesan- ges und der römischen Kirchenmusik überhaupt, die von Rom aus sich über das ganze mittelalterliche Abendland verbreitete und von Karl dem Großen und Alfred besonders be- günstigt und befördert wurde. — Im 11. Jahrhundert begründete der Benedictinermönch Guido von Arezzo das neuere Notenfystem, und Franco von Cöln die Lehre vom musikalischen Zeitmaaß. In der weltlichen Musik wurden besonders der Rolands- gesang, ein begeisterndes Schlachtenlied, und später, vom 12.—15. Jahrhundert, die Gesänge der Troubadours, Minstrels und Minnesänger berühmt.—Im 15. und 16. Jahr- hundert, als alle Künste und Wissenschaften einen hohen Aufschwung nahmen, wurde auch die n c uer c Kirch en m u sik begründet; dies geschah für die katholische Kirche in Italien durch den großen Meister Palestrina (1529—1594), in Flandern durch Orlando Lasso, Palcstrina's Zeitgenossen , für die e v a n g eli sch e Kirche von Luther selbst durch Einführung des mit Choralgesang begleiteten Kirchenlieds (wozu viele Hussitische Choräle und Melodien benutzt wurden) und in der calv in isch en Kirche durch den in der Bar- tholomaus -Nacht getödtetcn Goudimel, der die französischen Psalmen componirte. Palestrina machte mit seiner misza Naroolli (1555) den Anfang von jener gedankenreichen, schwunghaften und edeln Musik, die sich an die Messe anschloß und in der päpstlichen Kapelle ihren Mittelpunkt fand. Ihr letzter schöpferischer Meister war All eg ri (fl652). Aus einer Verbindung weltlicher Musik mit dem Kirchenstyl entstand das ernste Ora- torium. I») Die in o d e r n e Sun ft. §. 437. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts nahm die Kunst wie die Literatur durch den Einfluß des Antiken eine neue Richtung. Dies geschah zuerst in Italien, wo man der alten Cultur naher statld und wo die Ueberreste des Al- terthums selbst als Muster dienten; und wie sich hier das Interesse für alte Literatur zunächst darin bethatigte, daß man von allen Seiten Manuscripte ein- sammelte, so äußerte sich der Eifer für antike Kunst zunächst dadurch, daß man die Trümmer von Gebäuden, Denkmälern und Tempeln der alten Welt sorgfäl- tiger vor dem Untergang bewahrte, und durch Ausgrabungen und Nachforschun- gen (welche die Auffindung des Apollo von Belvedere in Antium 1500, und der Gruppe des Laokoon, 1506, zur Folge hatte) das Verborgene ans Licht zu bringen suchte. — Die neue Kunstrichtung zeigt sich besonders in der Reinigung der Form, in der Rückkehr zum Körperhaften und Realen, und in der Losreißung der Sculptur und Malerei von der kirchlichen Architektur. Wahrend im Mittelalter alle Künste der Baukunst untergeordnet und mit ihr zu einem reli- giösen Ganzen vereinigt sind, tritt dieselbe jetzt in ein untergeordnetes Verhaltniß, indem die Sculptur und Malerei sich selbständig ausbilden und jener den Rang ablaufen. Dadurch gelangte jede Kunstgattung zu größerer Vollendung, aber die Vereinigung aller zu einem Ganzen rmd Allgemeinen und die durch diese Einheit und Gemeinsamkeit erzeugte großartige Wirkung ging darüber verloren. — Das Vorherrschen des Religiösen und Kirchlichen und die Sinnigkeit der ernsten ger- manischen Natur, die mehr den Blick ins Innere als nach Außen richtet, bewirkte

7. Bd. 2 - S. 89

1854 - Leipzig : Engelmann
89 Das katholische Kirchenthum. c) Die römische Hierarchie. §. 517. D i e Papste (vgl. h. 458). Unter den Päpsten des 16. Jahr- hunderts waren einige durch große Eigenschaften und durch angestrebte oder voll- führte Verbesserungen ausgezeichnete Fürsten, nur daß ihre Harte gegen die Ab- trünnigen diese Eigenschaften in Schatten stellte. Paul Hi., der durch seine Paul in. Hülfsgelder im schmalkaldischen Krieg dem Kirchenstaat eine schwere Schuldenlast 15'i53449 aufbürdete und den Jesuitenorden bestätigte, gab doch einigen gelehrten und from- men Kardinalen den Auftrag, einen Reformationsentwurf auszufertigen, wodurch der Willkür der Papstgewalt, der Unfähigkeit und Unsittlichkeit des Klerus und andern Uebelstanden gewehrt werden möchte. Die unzeitige Bekanntmachung und Luthers Hohn darüber vereitelte den Plan. Nach Julius Iii. und der kur- Julius zen Regierung Marcellus' Ii. erlangte P au l Iv. die päpstliche Würde. Dieser 1549,55. „brachte den finstern Ernst eines achtzigjährigen leidenschaftlichen Mönchs auf^uul tv. den Thron." Seine eigene Harte und die grausame Strenge, womit auf seinen Befehl das Jnquisitionsgericht alle Verdächtigen züchtigte, reizte das Volk so, daß es an seinem Todestag seine Bildsäulen verstümmelte und das Haus der Inquisition niederbrannte. Die Juden, die er in das Ghetto eingeschlofsen und auf das Furchtbarste beschrankt und gedrückt hatte, schloffen sich dem wü- thenden Römervolke an. Sein Nachfolger Pius Iv., der Vollender des Tri-1 dentiner Concils, und P ius V. befolgten dieselben Maßregeln der Strenge gegen Pius v.‘ die Protestanten und Gregor Xiii., der Verbefferer des kanonischen Rechts- buchs und der Ordner der I a h res rechnung (§. 550.), ließ bei der Nachricht _xrii. von der Bartholomäusnacht ein Tedeum singen für die Ausrottung der Feinde K)/~ ~So- Christi. Der bedeutendste Kirchenfürst des ganzen Jahrhunderts war der von einem armen Hirtenjungen zum Franciscaner, Inquisitor, Kardinal und endlich zum Papst erhobene Sixtus V. , ein Mann von einer gewaltigen Herrscher- narur, der weniger darnach strebte, die Ketzer auszurotten, als dem päpstlichen Ansehen den alten Glanz zu verleihen und die katholischen Fürsten mit der Curie in nähere Verbindung zu bringen. „Er vernichtete die Banditen, stellte durch unerbittliche, barbarische Strenge einen festen Rechtszuftand her, unterstützte die Armen auf vernünftige Weise, weckte die Betriebsamkeit, gab der vaticanischen Bibliothek ihre Größe, ließ verschiedene Bibelwerke (darunter eine revidirte au- thentische Vulgata) drucken, zog die Riesenwerke des Alterthums aus ihren Trümmern (Coloffeo), so weit sie dienen mochten den Sieg des Kreuzes zu ver- herrlichen, und obwohl er nicht unwürdige Bauwerke neben sie stellte, auch seine Verwandten (Nepoten) bereicherte, hinterließ er doch einen großen Schatz in der Engelsburg, durch Anleihen und durch die äußerste Ausdehnung des Aemter- verkauss gesammelt." Er wurde gehaßt und geschmäht, aber von Mit- und Nachwelt bewundert. Clemens Viii. besaß einen sanftern Geist. Er gab Frankreich die langentbehrte Ruhe durch die Absolvirung Heinrichs Iv., stiftete Frieden zwischen ihm und Spanien und erwarb dem Kirchenstaate Ferrara, wo mit dem Aussterben des Hauses Este der Glanz des durch Kunst und Wis- senschaft verherrlichten Hoflebens erlosch. Der stolze Paul V. sprach über Ve- Paulv. nedig Bann und Interdikt aus, weil es die Auslieferung einiger verurtheilten Kleriker und die verlangte Aufhebung eines Gesetzes gegen die Vermehrung des Grundeigenthums der Kirche verweigerte. Der Mönch Paolo Sarpi (§.553.) verfocht die Rechte der Republik mit solchem Erfolg, daß Rom nachgab. Gre- Gregor gor Xv. erhielt die Heide lberg er Bibliothek als Ersatz für die Anstren-102^-23. gungen, die er für den deutschen Krieg machte. Sein Nachfolger Urban Viii. Urban sah nicht ungern, daß die Uebermacht des östreichischen Hauses durch die Schweden ig23- 4 4

8. Bd. 2 - S. 123

1854 - Leipzig : Engelmann
von der Reformation bis zum Zeitalter Ludwigs Xiv. 123 dahin rollte. Sein in dialogischer Form abgefaßtes Werk über das Planetensystem wurde verboten; er selbst mußte einige Zeit in den Kerkern der Inquisition schmach- ten, wo seine Augen zu leiden ansingen, so daß er spater erblindete. Trotz der ge- zwungenen Abschwörung bcharrte er doch bei seiner Ansicht. Unwillig über den geistigen Zwang soll er leise die Worte gesprochen haben: E pur si muove (und doch bewegt sie sich)! Was Kepler und Galilei unbeendigt ließen, führte der Eng- länder Isaac Newton zur Vollendung. Newton's Entdeckungen über die Ge- setze der Schwere (Gravitation), derattraction, des Lichts und anderer Probleme 1727. legten den Grund zur wissenschaftlichen Physik, Optik und Farbenlehre. Die Fortschritte in der Astronomie und mathematischen Geographie brachten die Mängel des Julianischen Kalenders (§. 202.), welcher das Jahr aus 365ysttag, somit 11 Minuten 12 Secunden zu hoch berechnete, zum Vorschein; ein Jrrthum von 10 Tagen war dadurch schon entstanden, so daß im Jahr 1582 die Frühlings- Tag- und Nacht- Gleiche aus den 11. statt 21. März fiel. Dies bewog Papst Gregor Xiii. den Rath der einsichtsvollsten Astronomen einzuholen und darnach eine Verbesserung des Kalenders vorzunehmen, in Folge deren man vom 4. Oct. 1582 gleich zum 15. über- ging. Die protestantischen Staaten weigerten sich lange, die päpstliche Neuerung anzu- nehmen. Erst als im Jahre 1700 die deutschen Protestanren die Aenderung Vornahmen und auf den 18. Februar gleich den 1. März folgen ließen, bekam der neue Kalenderstyl in Europa allmählich Anerkennung. Nur die Anhänger der griechischen Kirche (Russen u. a.) verharren noch bei der alten Jahresrechnung. 8 Die übrigen Wissenschaften. §. 551. Der geistige Aufschwung, den die Reformation und die voraus- gegangene Erkenntniß des Alterthums hervorbrachte, gab sich bald in allen Wis- senschaften kund. Das römische Recht, das unter den Händen der G l o s- 2mis- sat oren mit fremdartigen Zusätzen entstellt und dunkel geworden war, erhielt^ L ' eine neue Gestalt und wissenschaftlichere Bearbeitung, seitdem ein junger Deut- scher, Haloander (Hoffmann), die nach italienischen Handschriften verbesserten Pandekten und andere Theile des corpus juris (h. 250.) herausgab. Ge-^29-3i. lehrte Juristen, wie der Franzose Cujacins u. A. verbesserten den Text durch Cmacius Vergleichung anderer Handschriften) erklärten die dunkeln Stellen und legten i5öo. den Grund zur systematischen Rechtswissenschaft. Das von nun an vor- zugsweise gepflegte und ausgebildete römische Recht ging mehr und mehr ins Leben über und wurde in den meisten Landern Europas neben den heimischen Rechtsinstituten angewendet. Seitdem verloren die Völker die gesetzgebende Gewalt. Die Rechtspflege, bei der bisher Oeffentlichkeit und Münd- lichkeit vorwalteten, kam nun an Gelehrte und wurde geheim und schriftlich (seit Karls V. peinlicher Halsgerichtsordnung scarolinaj auch in Criminal- fallen). Nur England bewahrte das altgermanische Institut der Schwur- gerichte mit standesgleichen Geschwornen. Die Tortur und die barbarischen Strafen des Mittelalters wurden gemildert, aber die Hexenprocesse übten noch zwei Jahrhunderte ihre Gräuel. In der Me di ein ging der Helvetier T h eop hrastu s Paracelsus, dermedicin. im Gebirge aufgewachsen und mit Menschen, die die Natur und die Wirksamkeit susfi54w der Krauter kannten, umgegangen war, von den Bücherlehren, die von Griechen und Römern durch Araber und Italiener ihren weiten Weg nach den deutschen Universitäten gefunden, zur Natur und unmittelbaren Anschauung zurück, nahm die Chemie und andere Wiffenschasten zu Hülfe, schlug aber in seinem trotzig

9. Bd. 2 - S. 258

1854 - Leipzig : Engelmann
258 Erste Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts. als sich Kaiser Leopold geneigt zeigte, ihm gegen die Zusicherung kräftiger 1700. Unterstützung im spanischen Erbfolgekriege den Titel eines Königs von 1701. P reu ß en zu verleihen. Nach feierlicher Krönung in Königsberg, wobei der Kurfürst sich selbst und seiner Gemahlin, der geistreichen Sophiecharlotte, die Krone aufsetzte und nach einer Reihe prunkvoller Feste (Stiftung des schwar- zen Adlerordens) hielt der neue König Friedrich I. einen glanzenden Einzug in Berlin, das er durch Bauten (Schloß, Zeughaus, lange Brücke, Kirchen), Kunstdenkmale (die metallene Reiterstatue Friedrich Wilhelms) und Anlagen zur würdigen Residenz eines Königs zu machen suchte. Wissenschaften und Künste fanden Aufmunterung. In dem Lustschloß Cha r l o tten bürg, wo die als Leibnitzens (Anh. §. 53.) Gönnerin bekannte Königin in Anmuth waltete, war stets ein Kreis geistreicher und ausgezeichneter Personen versammelt; in Berlin trat die So cietat der Wissensch a sten und die Akad emi e der Künste ins Leben; in Halle erhob sich eine blühende, durch edle Geistesfrei- heit ausgezeichnete Universität, wo Männer wie Thomasius, Herm. Franke (Stifter des Waisenhauses), Christ. Wolf u. A. wirkten und der Freiherr von Canstein die Bibeldruckerei gründete. — Dieser Aufwand, ver- bunden mit der Unterhaltung einer beträchtlichen Kriegsmacht in des Kaisers Diensten, drückten hart auf das arme Land; schwere Steuern lasteten auf dem Bürger- und Bauernstand, gewissenlose Beamte mißbrauchten die Freigebigkeit des Hofes; der neue Glanz des Herrscherhauses schien dem Staate unheilvoll zu werden; da folgte zum Glück dem verschwenderischen Friedrich I. der sparsame, Friedrich ja geizige Friedrich Wilhelm!., in Allem das Gegenbild seines Vorgan- ' i. gers. Die Juwelen und kostbaren Gerathschaften, die der Vater mühsam erwor- 1713-40.5en, verkaufte der Sohn und bezahlte mit dem Erlös die Schulden; alles was an Luxus grenzte, wurde vom Hofe verbannt, die Dienerschaft aufs Nothwen- digste beschrankt, jeder überflüssige Aufwand vermieden. Die Lebensweise des Königs und seines Hofes war bürgerlich; die Mahlzeiten bestanden aus Haus- mannskost, die Königin und ihre Töchter mußten sich mit häuslicher Arbeit be- fassen. Kleidung und Hausgerath waren einfach. An die Stelle der geistreichen Cirkel, die Friedrich I. und seine Gemahlin um sich versammelt, trat das Ta- bakscollegium, worin Friedrich Wilhelm und seine „guten Freunde" auf Kosten einiger Einfältigen oder Gutwilligen unfeine Scherze treiben und jeder eine Tabakspfeife im Munde haben mußte; die Opernsänger und Schauspieler wurden verabschiedet; Dichter, Künstler und Gelehrte verloren ihre Gehalte ganz oder theilweise; Wolf, dessen Philosophie den Rechtgläubigen und Frommen anstößig war, erhielt den Befehl, „bei Strafe des Stranges" innerhalb 24 Stun- den H a lle zu verlassen. Aber so sehr man des Königs Harte, Geiz und Haus- tyrannei tadeln und an seiner Derbheit, seinem barschen Wesen, seiner Verach- tung aller Bildung, Gelehrsamkeit und feiner Sitten Anstoß nehmen mag, doch muß man zugestchen, daß seine kräftige Natur, seine gesunde Einsicht und sein sparsamer Haushalt dem jungen Staat Halt und Festigkeit verliehen. Um den Bürger- und Bauernstand emporzubringen, hob er die drückendsten Abgaben aus und ordnete das Steuerwesen auf eine billigere Art; die adeligen Lehngüter verwan- delte er in Erbgüter und legte ihnen statt der bisher gelieferten Kriegspferde eine feste Steuer aus; er vergrößerte B er l in, hobpotsdam zu einer beträchtlichen Stadt und ließ abgebrannte und heruntergekommene Orte neu aufbauen; er begünstigte Manufak- turen und Gewerbthätigkeit und verbot, um die Landesindustrie zu heben, die Einfuhr fremder Fabrikate, verletzte aber freilich dabei so sehr die persönliche Freiheit der Unter- thanen, daß er den Frauen auf der Straße ihre aus fremdem Baumwollenzeug verfertigten

10. Bd. 2 - S. 306

1854 - Leipzig : Engelmann
306 Das Revolutions-Zeitalter. lutherische Geistlichkeit. Unter diesen Umstanden war die Aufhebung der C en su r sehr bedenklich, indem die Presse nun ihre Angriffe hauptsächlich gegen den Mini- ster selbst richtete. Ueber dem Haupte Struensee's und der mit ihm verbundenen Königin zog sich daher bald ein unheilvolles Gewitter zusammen, dessen Ausbruch er selbst durch Mangel an Muth und Entschlossenheit beschleunigte. Ein von 30v Matrosen erregter Tumult setzte ihn so in Schrecken, daß er mit dem Hose davon- floh und den Tobenden ihre Forderung gewährte. Die berittene Leibgarde, die er unter andere Regimenter vertheilen wollte, empörte sich und trotzte ihm ihren Abschied und Geldgeschenke ab. Die bei diesen und andern Gelegenheiten bewie- sene Unentschlossenheit und Muthlosigkeit Seruensee's erfüllte die herrschsüchtige Stiefmutter des Königs, Juliane, und ihre Vertrauten Guldberg und Ranzau- Ascheb erg mit dem Gedanken, den Sturz des Ministers zu bewir- ken. Durch eine nächtliche Urberraschung und durch Schilderung bevorstehender Gefahren brachten sie den König dahin, die gegen Stcuensee, Brand und zwölf andere einflußreiche und mit dem Minister befreundete Männer bereits ausgefer- tigten Verhaftsbefehle zu unterzeichnen und die Königin durch ein Handbillet nach der Festung Kronenburg zu verweisen. Hierauf wurden Struensee und Brand ge- fesselt in moderige Kerker geworfen, nach einer unter Angst und Entbehrungen fünf Wochen lang ertragenen Haft vor ein außerordentliches, größtentheils aus ihren Gegnern zusammengesetztes Gericht gestellt und als Hochverräther mit Ent- 28.April Häuptling und Verlust der rechten Hand bestraft. Die Königin Caroline Ma- 1772' thilde, durch Struensee's Schwäche verrathen, wurde von dem König geschie- den. Sie lebte fortan in Celle, eine liebevolle Helferin der Armen und Beküm- ms. merten, starb aber schon nach drei Jahren vor Gram. Nach Struensee's Sturz bemächtigte sich Juliane der Regentschaft und ließ durch Guldberg alle mißfäl- ligen Neuerungen abstellen. Erst nach zwölfjahren wurden beide durch den Kron- prinzen Fried rich entfernt, der alsdann im Namen seines Vaters die Regie- rung führte, und die Leitung des Ministeriums und der Verwaltung dem jungen Bernstorf, des vorigen Neffen, übertrug. Dieser ausgezeichnete Staatsmann stand bis zu seinem Tod dem hohen Posten mit Kraft und Klugheit vor und war auf Hebung des Ackerbaues, der Industrie, des Handels und der Wissenschaft rühmlichst bedacht. Er bewies, daß selbst in einer absoluten Monarchie Preß- freiheit bestehen könne, wenn die Verwaltung sich in tüchtigenhänden befindet und die Regierung das Volkswohl gewissenhaft im Auge hat. 1773. Der Vertrag mit Rußland, wodurch der Großfürst Paul als Herzog von Holstein sei- nen Antheil an diesem Lande und alle Ansprüche auf Schleswig an Dänemark abrrat und dafür die bald nachher zum Herzogthum erhobenen Grafschaften Oldenburg und Del- menhorst erhielt, war zwar für Dänemark vortheilhaft, begründete aber daselbst den russischen Einfluß. Nicht lange darauf übertrug Paul das neue Herzogthum Oldenburg dem Fürstbischof Friedrich August von Lübeck von der jüngern Holsteinischen Linie. tz. 682. b) Schweden unter Gustav Iii. Die nach Karls Xii. Er- mordung in Schweden eingeführte Adelsherrschaft unter dem Scheinregimente eines Königs (§. 649.) führte eine Periode der Schmach herbei. Die herrschende Aristokratie oder Oligarchie bestand aus Leuten ohne Ehrgefühl und Patriotismus, die sich fremden Staaten verkauften und denjenigen Höfen dien- ten, von denen sie die größten Summen zogen; des Landes Ehre und Wohlfahrt kam dabei nicht in Betracht. Nach dem Abschlüsse der erwähnten schmachvollen Friedensschlüsse (§. 649.) verkauften sich die Einen, Graf Gyllenborg an der Spitze, an Frankreich, die Andern, unter dem Paniere des Grafen Horn,
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