Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Königreich Sachsen und seine Fürsten - S. 225

1889 - Leipzig : Hirschfeld
Kurfürst Friedrich August Ii. 225 ab, bei welchem 786 Stck Wild, darunter allein 414 Fchse und 282 Hasen erlegt wurden. Bei einem am 1. Mrz 1751 in der Stallbahn zu Dresden abgehaltenen Fuchsprellen wurden 1359 Stck Wild und darunter 687 Fchse, 34 Dachse und selbst 3 Wlfe er-legt. Wie groß mute demnach in jener Zeit der Wildreichtum un-sers Landes sein, wenn derartige Vergngungen, wie sie die Jagd erst eingefangener Tiere bot, veranstaltet werden konnten! Wurden doch 1734 bei einer in den Lauenstein'schen Waldungen abgehaltenen Jagd 287 Hirsche, bei einer andern 1738 im Rochlitzer Walde 600 Hirsche und Rehe, 1739 in den Frauensteiner Forsten der 800 Stck Rot- und Schwarzwild und 1753 im Colditzer Walde 240 wilde Schweine erbeutet. Das Könige. Sachsen und seine Fürsten. 2. Aufl. 15

2. Der sächsische Kinderfreund - S. 1

1868 - Leipzig : Arnoldi
Sächsische Geschichte. Die alten Sachsen. Wir nennen uns Sachsen, meine Kinder, und daher muß es uns wichtig sein, zu erfahren, wo unsere Vorältern wohnten, wer sie waren und wie sie allmählig ein gebildetes Volk geworden sind. Schon im zweiten Jahrhunderte nach Christi Geburt kommt der Name Sachsen in der Geschichte vor. Früher lebten sie unbekannt unter den großen Völkern, welche damals in Deutschland wohnten. Ihren Namen haben sie entweder von dem Worte Sap, d. h. Messer oder Dolch, weil sie stets diese Waffe bei sich zu tragen pflegten, oder von Saßen, d. h. sitzen bleiben, weil sie sich an einem bestimmten Orte niederließen. Denn früher bewohnten unsre Vorfahren nicht etwa das Land, worin wir jetzt leben und das wir unter dem Namen des König- reichs Sachsen kennen, sondern sie hatten die Gegend im nördlichen Deutschland inne, welche von der Nordsee, der Elbe, der Schelde und dem Rheine umgeben ist. Seht euch nun um auf der Karte von Deutschland, und ihr werdet die ältesten Wohnsitze eurer Väter bald ausfindig machen. Die alten Sachsen waren ein sehr rohes Volk. Die Gegend, wo sie ihre Wohnsitze aufschlugen, hatte noch keine Städte und Dörfer, sondern weit und breit sah man nichts als einen großen Wald, der mit Bären, Wölfen, Elenthieren, Auerochsen und andern: Wild ange- füllt war. Um sich vor diesen wilden Thieren zu schützen und um ihr Fleisch zur Nahrung, ihre Häute zur Kleidung und Ruhestätte zu be- nutzen, waren sie genöthigt, auf die Jagd zu gehen. Die Jagd war eine ihrer liebsten Beschäftigungen. Kein Wunder, daß sie dadurch eben so muthig als abgehärtet wurden. Denn sie fürchteten weder den dicken Wald, noch den Angriff des reißenden Thieres, noch die rauheste Witterung. Nicht weniger bildeten sie sich dadurch zu tapfern Kriegern. Ueberall war damals die Tapferkeit der alten Sachsen bekannt, und wo der alte Sachse eine Schlacht lieferte, da war auch gewöhnlich der Sieg. Sein schönster Schmuck blieben daher die Waffen. Selten ging er ohne Lanze vor seine Hütte; den Wurfspieß wußte er sehr geschickt zu schleudern; mit dem Schilde, der gewöhnlich von Weidenruthen Otto, Kinderfreund. 1

3. Der sächsische Kinderfreund - S. 143

1868 - Leipzig : Arnoldi
143 reiche sind 1) das Thierreich, 2) das Pflanzenreich, 3) das Mineralreich. Ter Unterschied zwischen diesen Körpern ist dieser: Tie Thiere leben, waü sen und empfinden; die Pflanzen wachsen und leben; die Mineralien wachsen ohne zu leben und zu empfinden. Also lebt auch die Pflanze wie das Thier? Allerdings. Zeoe Pflanze ist nämlich so gebaut, daß sich in ihrem Innern die Säfte freiwillig be- wegen, welche Bewegung man das Leben zu neunen pflegt. Eben deß- wegen sagen wir, daß der Mensch, das Thier und die Pflanzen leben, weil sich in den festen Theilen dieser Körper flüssige Säfte hin- und herbewegen, so daß sie folglich todt sind, sobald jene flüssige Materie stillsteht. Anders ist das bei den Mineralien. Zwar wäck st auch der Stein; allein bei ihm setzt sich die Masse von Außen an, wodurch er größer wird, und an ern Leben und an eine Empfindung desselben ist gar nicht zu denken. Was nun zuerst das Thierreich betrifft, so gehört dazu auch der Mensch, welcher in Ansehung seines Körpers eine große Ähnlich- keit mit den Thieren hat. Tie Thiere selbst theilt man bequem in sechs Classen. Sie heißen vierfüßige Thiere, Bögel, Amphibien, Fische, Jusecten und Würmer. Tenn die Thiere haben ent- weder wirkliches rothes Blut, oker statt dessen nur einen Saft, den man auch weißes Blut zu nennen pflegt. Bon denen, bei welchen man rothes Blut antrifft, haben einige warmes, andere kaltes Blut. Die- jenigen, welche warmes Blut haben, gehen entweder auf vier oder auf zwei Füßen; jene sind die vierfüßigen Tbiere, diese die Bögel. Bon denen, welche kaltes Blut haben, sind einige mit Floßfedern ver- sehen, wie die Fische, noch andere haben keine Floßfedern, wie die Amphibien. Bon den Thieren, welche weißes Blut haben, tragen einige Fühlhörner am Krpfe, wie die Z u se cten. andere nicht, wie die Würmer. Die vierfüßigen Thiere bringen lebendige Zunge zur Welt, wie das Pferd, die Kuh. das C chaf, der Hund, die Katze u. f w.; auch nähren die Mütter ihre Zungen, indem sie dieselben an ihrer Brust saugen lasfin. Znsofern heißen sie E äugethiere. Weil nun dasselbe auch bei dem Walfische, der im Meere lebt, stattfindet, so zählt man ihn nicht zu den Ftschen, sondern zu den Säugethreren. Der Jtrti sch. Ueber die Thiere herrscht der Mensch, welchen Gott nach seinem Bilde geschaffen hat. Schon rücksichilich des Körpers steht der Menich Höher als jedes Thier; denn er hat eine aufrechte Stellung, so daß er frei zum Himmel blicken kann; er ist fähig, unter jedem Himmelsstriche zu leben, die verschiedensten Fertigkeiten mit seinen Glidern zu erlernen und srch vielseitige Geuüffe zu verschaffen. Auch erreicht er ein höheres

4. Der sächsische Kinderfreund - S. 154

1868 - Leipzig : Arnoldi
154 daß sie sich augenblicklich über Unpäßlichkeit beklagen, sobald ihre Ner- ven auf ungewöhnliche Weise berührt werden. Daß übrigens der Sinn des Gefühls, wie jeder andere Sinn, durch Uebung sehr gestärkt werden könne, das sieht man an den Blinden, die durch Hilfe des Ge- fühls die Körper von einander unterscheiden und sehr feine Arbeiten zu liefern im Stande sind. Die Säugethiere. Schon oben haben wir gelesen, daß man das ganze Thierreich in 6 Classen zerlegt, nämlich in vierfüßige Thiere, in Vögel, in Amphibien, in Fische, in Jnsecten und in Würmer. Jetzt wollen wir von jeder dieser Classen eine kurze Beschreibung geben. Was zuerst die viersüßigen Thiere betrifft, so haben sie alle rothes, warmes Blut und auf ihrem Körper entweder Haare, oder Schuppen, oder Stacheln, oder einen Panzer. Sie bringen lebendige Junge zur Welt und säugen sie, weshalb sie auch Säugethiere heißen. Eben so besitzen sie fünf Sinne wie der Mensch, nämlich Gefühl, Geschmack, Gesicht, Geruch und Gehör. Nimmt man auf die Beschaffenheit ihrer Füße Rücksicht, so haben einige vierfüßige Thiere Hufe, d. h. hornartige Schalen, womit der untere Theil des Fußes umgeben ist; andere haben Zehen, die mit Nägeln oder Klauen versehen sind. Daher theilt man die Säugethiere in einhu.fige, deren Huf nicht gespalten ist, wie bei dem Pferde, dem Esel, dem Maulesel, dem Zebra; in zweihufige, deren Huf in zwei Theile gespalten ist, wie bei dem Ochsen, der Kuh, dem Schafe, der Ziege, der Gemse, dem Steinbocke, dem Hirsche, dem Rehe, dem Elenthiere, demrennthiere; in dreihufige, z. B. das Nashorn; in vierhufige, z. B. das Flußpferd; in fünfchufige, z. B. der Elephant. Die mit Zehen versehenen haben entweder zwei Zehen, wie das Kameel oder Dromedar; oder drei Zehen, wie das Faul- thier; oder vier Zehen, wie die Hyäne, das Meerschwein, das Murmelthier; oder fünf Zehen, wie das Panzerthier, der Hase, das Eichhörnchen, die Ratte, die Maus, der Hamster, der Maulwurf, die Fledermaus, der Igel, der Affe, der Hund, der Wolf, der Fuchs, die Katze, der Tiger, der Löwe, der Bär. Bekanntlich leben die Säuge- thiere bald unter der Erde, wie der Hamster und der Maulwurf, balv auf der Erde und im Wasser abwechselnd, wie der Seebär und der Biber, bald einzig und allein auf der Erde, wie die meisten viersüßigen Thiere. Daß ihr Nutzen außerordentlich groß sei, ist bekannt. Wir essen das Fleisch des Ochsen, des Schweines, des Schafes, der Ziege, des Hasen, des Hirsches, des Rehes; ja hier und da dient das Fleisch des Pferdes und des Hundes dem Menschen zur Nahrung. Die Häute

5. Der sächsische Kinderfreund - S. 156

1868 - Leipzig : Arnoldi
156 seinen Federn, welche zunächst an der Haut sitzen, nennt man Flaum- federn. Jede Feder besteht nämlich aus zwei Haupttheilen, und zwar aus dem Kiele und aus der Fahne. Betrachtet man den Körperbau des Vogels, so nimmt man ebenfalls wahr, daß er zum Fluge am ge- schicktesten sei. Denn der spitzige Schnabel, der kleine Kopf und die längliche Gestalt des Leibes vermindern den Widerstand der Luft, so daß der Vogel an Geschwindigkeit seiner Bewegung alle übrigen Thiere weit übertrifft. Man bewundert schon die englischen Pferde, die in einer Stunde drei deutsche Meilen zurücklegen. Aber noch mehr wun- dert man sich, wenn man bedenkt, daß ein Vogel binnen drei Minuten eine halbe Meile zu durchfliegen vermag; also in einer einzigen Stunde zehn Meilen. Man beobachte nur den Flug der Schwalbe, und man hat sie bald aus dem Gesichte verloren. Die Lebensart der Vögel ist sehr verschieden. Einige leben am liebsten im Wasser, wie die Schwimmvögel, die zwischen ihren Zehen eine Schwimmhaut haben; hierher gehören der Schwan, die Gans, die Ente; andere suchen ihre Nahrung im Sumpfe, wie die Sumpfvögel, z.b. der Storch, der Kranich, der Reiher; andere fürch- ten das Element des Wassers, wie die Naubv ö g el, z. B. der Adler, der Geier, der Uhu, die Eule, der Falke oder wie die hühnerartigen Vögel, z. B. das Haushuhn, das Birkhuhn, das Perlhuhn, das Auer- huhn, das Rebhuhn; oder wie die spechtartigen Vögel, z. B. der Rabe, die Elster, der Wiedehopf, der Kuckuck, der Papagei; oder wie die Singvögel, z. B. die Lerche, der Sperling, der Finke, das Roth- kehlchen, die Meise, die Schwalbe, der Zeisig, die Nachtigall, die Gras- mücke, die Wachtel. Viele Vögel suchen ihre Nahrung blos in wärmeren Ländern aus, andere nur in kalten Gegenden, so daß sie ihren Aufenthaltsort nie- mals verändern. Einige Gattungen jedoch ziehen im rauhesten Herbste in warme Himmelsstriche, weil es ihnen sonst im Winter an Nahrung fehlen würde, und sie kehren erst mit dem Frühling an ihren vorigen Wohnort zurück. Weil sie hin und her ziehen, so hat man sie Zug- vögel genannt. Das sieht man deutlich in unserem Vaterlande. Nahet sich der Herbst, so treten der Staar, die Lerche, der Finke, die Schwalbe, das Rothkeblchen, der Rothschwanz, die Wachtel, der Kuckuck und andere Vögel ihre Rückreise in das südliche Deutschland oder Italien an, und wir hören ihren Gesang nicht eher wieder, als bis die warme Früh- lingssonne scheint. Wir freuen uns daher allemal auf ihre Wieder- kunft, weil sie uns sicher eine bessere Jahreszeit verkündigen. Eine große Geschicklichkeit und Klugheit zeigen die Vögel bei dem Baue ihrer Nester. Einige verstecken dieselben in hohle Bäume, damit sie von ihren Feinden nicht so leicht entdeckt werden können. Andere

6. Der sächsische Kinderfreund - S. 158

1868 - Leipzig : Arnoldi
158 bringen, weit beträchtlicher als der Nachtheil, den uns einige derselben verursachen. Die Amphibien. Die Amphibien können sowohl im Wasser, als auch auf der Erde leben, weßhalb sie zweilebige Thiere heißen. Sie haben rothes kaltes Blut, und dadurch unterscheiden sie sich von den Säuge- thieren und Vögeln, Lei denen sich rothes warmes Blut vorfindet. Jedoch schöpfen sie die Luft durch die Lungen, und insofern sind sie von den Fischen verschieden, welche durch die Kiemen athmen. Einige Amphibien sind vierfüßig, wohin man den Frosch, die gemeine Kröte, die Schildkröte, die Eidechse rechnet; ihr Gang ist langsam, und man nennt sie kriechende Amphibien. Zu den schleichenden rechnet man die Schlangen, die der Füße ganz entbehren und sich nur dadurch fortbewegen, daß sie ihren Körper zusammenziehen und wieder vor- wärts strecken. Bei einigen Amphibien ist der Körper blos mit einer Schleimhaut bedeckt, wie bei den Fröschen, Eidechsen, Kröten und Schlangen; bei andern finden wir eine Schuppendecke, wie bei dem Krokodill; bei noch andern ein starkes Schild, wie bei der Schildkröte. Viele Schlangen und Eidechsen finden wir mit einer schönen, buntge- sieckten Haut geziert. Das Leben der meisten Amphibien ist äußerst zäh. Eine Kröte kann mehre Monate hindurch in einem feuchten Keller zubringen, ohne zu verhungern, indem sie sich dann blos von der feuchten Kellerluft nährt; ja die Schildkröte vermag länger als ein ganzes Jahr zu hungern. Wegen dieser Zähigkeit läßt sich diese Thiergattung auch schwer tobten; denn die Eidechse bewegt sich noch lange fort, wenn man ihr auch den Kopf abgeschnitten hat. Im Winter fallen sie in eine Erstarrung, wo sie wie todt in kalten Mauern, in der starren Erde, oder in hohlen Bäumen liegen und nicht eher wieder erwachen, als bis der Frühling erscheint. Besonders merkwürdig bei ihnen bleibt der Umstand, daß die verlornen Glieder in einiger Zeit wieder wachsen. Mit Unrecht halten manche Leute die Kröte und Eidechse für giftige Thiere. Dieß gilt nur von einigen Schlangen, z. B. von der Klapper- schlange, von der Brillenschlange, die ihren Feind verwunden und durch das Gift, das in die Wunde stießt, tödten. Fast alle Amphibien legen Eier. Zu den größten Amphibien gehören die Riesenschildkröte, das Krokodill und die Riesenschlange. Die Riesenschildkröte, die von ihrer riesenhaften Größe den Namen hat, lebt im Meere und wird oft so groß, daß sie 800 Pfund wiegt. Am beßten fängt man sie, wenn sie an's Land gekommen ist und schläft. Man wendet sie dann plötzlich um, daß sie auf den Rücken zu liegen kommt; in dieser Lage kann sie sich schwer umwenden, und so schlägt man sie todt. Ihr Fleisch wird

7. Der sächsische Kinderfreund - S. 159

1868 - Leipzig : Arnoldi
159 genossen. Das Krokodill, eine Art von Eidechse, hat einen mit Schup- pen bedeckten Körper, einen weiten mit spitzen Zähnen versehenen Rachen und einen langen Schwanz. Sein Schuppenpanzer ist so dicht, daß keine Flintenkugel hindurchgeht. Im Nil, einem Flusse Aegyptens in Afrika, wohnen die größten Krokodille. Dieses furchtbare Geschöpf wird 10—12 Ellen lang, nährt sich von Fischen und allerhand Land- thieren, welche letztere es am Ufer erhascht, und fällt selbst Menschen an. Zum Glück kann man ihm leicht ausweichen, weil es sich wegen seines gepanzerten Körpers nicht umlenken kann. Es legt seine Eier zu Hunderten in den Sand, um sie von der Sonne ausbrüten zu lassen. Damit nun nicht zu viel solcher schädlicher Thiere entstehen sollen, schuf Gott den fuchsartigen I chneumon, welcher die Krokodill- eier, die an Größe den Gänseeiern gleichkommen, aufsucht und frißt. Die Riesenschlange, die wegen ihrerschönheit auch Königsschlange heißt, ist 10—15 Ellen lang, so dick wie ein erwachsener Mensch und von solcher Stärke, daß sie nicht nur Hirsche und Rehe, sondern auch Tiger und Büffelochsen erdrosselt. Sie hält sich meistentheils aus Bäumen auf, um aus ihre Beute zu lauern, schlingt den Schwanz um einen Baum, um sich festzuhalten, und springt dann schnell auf das vorübergehende Thier, dem sie die Knochen zerbricht. Bor allen Dingen saugt sie ihm das Blut aus und verschlingt es sodann allmählich. Hat sie sich auf diese Weise gesättigt, so bleibt sie träge liegen und ist zu jeder Vertheidigung ungeschickt, in welchem Zustande sie von einem einzigen Menschen mit leichter Mühe getödtet werden kann. Die Fische. Die Fische haben rothes kaltes Blut; ihr Körper ist mit Schuppen bedeckt, und sie holen nicht durch Lungen, sondern durch die Kiemen Athem; auch unterscheiden sie sich durch die Flossen, welche bei ihnen die Stelle der Hände und Füße vertreten, auf dem Rücken, an der Brust, am Bauche und am Schwänze sitzen und dazu beitragen, daß sich diese Thiere leicht in die Höhe heben, sicher bewegen und umwenden können. Die Kiemen, welche an beiden Seiten des Kopfes liegen, sind Werkzeuge, die dem Fische vom Schöpfer zum Athemholen gegeben und gewöhnlich mit dem Kiemendeckel versehen sind. Will das Thier nun athmen, so öffnet es das Maul, um das Wasser hineinzulassen, und macht es sodann wieder zu, damit das eingedrungene Wasser zu den Kiemen herausfließe. Auf diese Weise zieht der Fisch die in dem Wasser befindliche Luft ein. Bei Mangel an Luft erstickt er. Dieß ge- schieht, sobald ein Teich oder ein Fluß mit dickem Eise bedeckt ist, weß- halb auch die Fischer im strengen Winter große Löcher in das Eis hauen, damit es den Fischen an der nöthigen Luft nicht fehle. Zum

8. Der sächsische Kinderfreund - S. 160

1868 - Leipzig : Arnoldi
160 Auf- und Niedersteigen im Wasser dient die sogenannte Schwimm- blase, die bei einigen Fischen einfach, bei andern hingegen doppelt ist. Denn wenn sich die Schwimmblase mittels der ausgesogenen Luft ausdehnt, so wird auch dadurch der Körper des Fisches größer und leichter als das Wasser, das er einnimmt, so daß er nun aufwärts steigt. Zieht dagegen der Fisch jene Blase zusammen, so wird der Körper kleiner und mithin schwerer als das Wasser, dessen Raum er ausfüllt; in diesem Falle sinkt der Fisch. Wollte man also einem Fische die Schwimmblase mit der Nadel durchstechen, so würde er immer auf dem Grunde des Wassers bleiben müssen. Die Eierchen im Fische heißen Rogen; die Anzahl derselben ist ungehener groß; man hat in einem großen Hechte über 200,000 und in einem Karpfen über eine Million gefunden. Hat der Fisch seine Eier gelegt, so nennt man sie Laich, und die Zeit, in welcher dieß geschieht, die Laichzeit. Die Sonne brütet aus dem Laiche junge Fischchen, die anfangs wie kleine Würmchen aussehen, aber in kurzer Zeit ihre eigentliche Gestalt bekommen. Was ist aber die Nahrung der Fische? Einige nähren sich vom Schlamme und von Pflanzen; andere verschlingen kleinere Fische und andere Thiere, und diese nennt mau Raubfische, wohin z. B. der Hecht mit seinen scharfen Zähnen gehört. Uebrigens leben gewisse Gattungen nur im salzigen Meerwasser; andere verlassen niemals das süße Flußwasser; einige halten sich gewöhnlich im kalten Klima auf, andere im gemäßigten; wiederum andere wandern aus einer Gegend in die andere, so daß es eben so gut Zugsische, wie Zugvögel giebt. Mau denke nur an den Hering, der aus dem nördlichen Eismeere in die deutschen Meere hinabschwimmt, wo er in den Monaten Juni und Juli von den Holländern, Engländern, Schweden und Dänen in un- geheurer Anzahl mit Netzen gefangen und alsdann entweder geräuchert, oder eingesalzen und in Tonnen fortgeschafft wird. Daß der Fisch für uns ein höchst nützliches Thier sei, ist bekannt. Wie viele derselben werden nicht von den Menschen gegessen! Der Hering, der Karpfen, der Hecht, die Barbe, die Forelle, der Lachs, der Stockfisch, das Neun- auge u s. w. geben uns ein gutes Gericht, und die Völker, welcke an dem Meere wohnen, nähren sich zum großen Theil von den Fischen. Von dem Hausenfische bekommen wir einen feinen Leim, welcher unter dem Namen der Hausenblase bekannt ist. Di6 Insecten. Wenn die bisher erwähnten vier Thiergattungen rothes Blut hatten, so finden wir bei den Insecten nur einen weiss- lieben Saft. Sie sind mit Füssen und Fühlhörnern versehen und heissen Insecten oder Kerbt liiere, weil ihr Hinterleib

9. Der sächsische Kinderfreund - S. 162

1868 - Leipzig : Arnoldi
162 Fliege giebt ein sehr wirksames Arzneimittel, die Biene sam- melt den Honig ein und liefert das uns so nützliche Wachs; die Seidenraupe spinnt die Seide, woraus die herrlichsten Zeuge gewebt werden, die Cochenille liefert die überaus schöne scharlachrothe Farbe. Nicht weniger nähren sich unzählige Thiere von den Insecten; man denke nur an die Vögel und Fische. Und welche Freude verursacht uns die Schönheit der Farben, womit Gott manches Insect geschmückt hat. Niemand wird die bunten Schmetterlinge betrachten, ohne von Bewunde- rung ergriffen zu werden. Ja selbst die Geschicklichkeit und der Fleiss jener Geschöpfe ist ein Gegenstand unserer aufmerk- samsten Betrachtung. Mit welcher Kunst bauen die Biene und die Wespe ihre Zellen! Mit welcher Emsigkeit arbeitet die Ameise! Schon die Bibel sagt: Gehe hin zur Ameise, du Fau- ler, siehe ihre Weise an und lerne! Die Würmer. Die Würmer haben, wie die Insecten, einen kalten, weissen Saft statt des Blutes, unterscheiden sich aber dadurch von jenen, dass ihnen die Füsse fehlen. Sie können sich daher nicht anders fortbewegen, als durch das Ausdehnen und Zusammenziehen ihres Körpers. Viele Würmer sind ganz nackt. Hierher gehört der Hautwurm oder Fadenwurm, der 2—5 Ellen lang ist, unter der Haut des menschlichen Körpers sich aufhält und eine schlimme Krankheit verursacht; man findet ihn besonders in Amerika und in den asiatischen Ländern Persien und Arabien; ferner der Spulwurm, welcher eine spulenförmige Gestalt hat, ungefähr eine halbe Elle lang wird, in den Eingeweiden der Menschen, namentlich der Kinder, sich aufhält und schwere Krankheiten erzeugt; ebenso der Regenwurm, der nach dem Regen aus der Erde hervorkommt, selten über eine Spanne lang wird, die zarten Wurzeln der Pflanzen abfrisst, aber auch Nutzen bringt, indem er die Erde auflockert; er dient den Enten, Hühnern und andern Vögeln zur Nahrung; der Blut- igel oder Blutegel, der im Wasser lebt, sich mit dem Maule an thierische Körper anhängt, um das Blut auszusaugen, und daher oft von den Aerzten benutzt wird, um entzündliche Krank- heiten zu entfernen; am Kopfe ist er schmäler als am hinteren Theile; in seinem Maule hat er drei scharfe Zähne, womit er die Haut der Menschen oder Thiere durchbohrt; oben ist er schwärzlich und mit acht gelben Ringen besetzt, unten aber aschgrau und mit gelben und schwarzen Flecken gezeichnet.

10. Der sächsische Kinderfreund - S. 155

1868 - Leipzig : Arnoldi
155 sehr vieler Thiere, z. B. des Pferdes, des Ochsen, des Kalbes, des Hirsches, werden vom Gerber zubereitet und geben uns Leder. Aus ihren Haaren fertigen wir uns Kleidungsstücke, z. B. aus der Wolle der Schafe, oder wir wärmen uns mit ihren Pelzen; darum verkauft der Kürschner das Fell des Fuchses, des Bären, des Zobels, des Wolfes, des Schafes u. s. w. Aus dem Fette einiger Thiere, z. B des Ochsen, der Kuh, des Schafes macht der Seifensieder Talglichte und Seife. Aus den Sehnen und Knochen kocht man Tischlerleim. Die Hörner des Rindviehes benutzt der Drechsler, indem er daraus Horn- pfeifen oder nützliche Geräthschaften drechselt. Vom Zahne' des Elephanten kommt das herrliche Elfenbein; von dem Wallfische der Fischthran und das Fischbein; von den Borsten der Schweine kommen die Bürsten; von den Gedärmen der Schafe die Darmsaiten für die Violine und Harfe; von den Haaren der Hasen, Kaninchen und Biber die feinen Hüte, von der Kuh die Milch, woraus man Butter und Käse bereitet. Uebrigens dienen uns viele Thiere mit ihrer Stärke. Der Stier zieht den Lastwagen und den schweren Pflug; dasselbe thut auch das Pferd, das noch außerdem zum Reiten gebraucht wird; der Esel und das Kameel tragen große Lasten, und das Rennthier zieht den Lappländer auf seinem Schlitten in einem Tage fünfzehn und noch mehr Meilen fort. Genug, der Nutzen der Säugethiere ist kaum zu berechnen. Die Vögel. Die Vögel haben, wie die Säugethiere, rothes warmes Blut, unterscheiden sich aber von diesen dadurch, daß sie nur zwei Füße, einen mit Federn bedeckten Körper, zwei Flügel und einen hornartigen Schnabel haben; auch bringen sie ihre Jungen nicht lebendig zur Welt, sondern sie legen Eier, welche mit einer kalkartigen Schale überzogen sind. Nun haben zwar die meisten Jnsecten und andere Thiere, z. B. die Fledermäuse, auch zwei Flügel, jedoch keine Federn und mehr als zwei Füße. Zwar legen die Eidechsen, die Krokodile und andere Amphibien auch Eier, allein es fehlen ihnen die Federn und das warme Blut. Aus weisen Ursachen hat Gott die Vögel mit Federn bedeckt, denn diese sind sehr warm und leicht, so daß sich der Vogel bequem in der oberen kälteren Luft aufhalten kann. Auch halten die Federn die Feuchtigkeit, die sich in der oberen Luft befindet, sicherer ab als die Haare. Indeß nicht blos zur Wärme, sondern vorzüglich zum Fliegen sollen dem Vogel die Federn dienen, von denen die größten in den Flügeln und im Schwänze anzutreffen sind. Jene nennt man die Schwungfedern, diese die Steuerfedern, weil der Vogel damit seinen Flug lenkt, wie es das Steuerruder bei dem Schiffe thut. Die
   bis 10 von 15 weiter»  »»
15 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 15 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 12
1 41
2 124
3 32
4 35
5 54
6 0
7 48
8 9
9 1
10 188
11 7
12 31
13 21
14 14
15 8
16 32
17 0
18 7
19 48
20 15
21 9
22 3
23 16
24 1
25 81
26 44
27 119
28 61
29 31
30 15
31 51
32 1
33 61
34 57
35 22
36 90
37 258
38 1
39 76
40 1
41 0
42 28
43 3
44 0
45 88
46 163
47 351
48 27
49 2

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 1
13 0
14 0
15 0
16 1
17 5
18 0
19 0
20 0
21 1
22 0
23 1
24 1
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 1
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 1
40 0
41 0
42 6
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 3
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 1
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 1
76 0
77 2
78 0
79 1
80 0
81 0
82 3
83 0
84 14
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 5
93 0
94 4
95 1
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 1
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 1
11 0
12 0
13 1
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 1
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 4
43 1
44 0
45 0
46 3
47 0
48 0
49 0
50 1
51 2
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 1
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 1
82 0
83 0
84 8
85 0
86 0
87 0
88 0
89 2
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0
100 0
101 1
102 0
103 0
104 0
105 0
106 0
107 0
108 0
109 0
110 0
111 0
112 1
113 0
114 2
115 0
116 0
117 0
118 0
119 0
120 0
121 0
122 0
123 0
124 0
125 1
126 0
127 0
128 0
129 0
130 0
131 0
132 0
133 0
134 0
135 0
136 0
137 0
138 0
139 0
140 0
141 0
142 0
143 2
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 2
153 0
154 0
155 0
156 0
157 0
158 0
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 0
167 0
168 2
169 0
170 0
171 0
172 0
173 0
174 0
175 8
176 0
177 0
178 0
179 0
180 0
181 0
182 0
183 0
184 0
185 2
186 0
187 0
188 0
189 0
190 0
191 0
192 0
193 0
194 0
195 7
196 0
197 0
198 0
199 0